Gin stieg langsam aus dem Wagen aus und begutachtete das Anwesen. "Ganz schön große Hütte.", sagte der Ganove und grinste fies vor sich hin.
Er wandte seinen Blick zu Shinichi, der gerade aus dem Auto gestiegen war. "Na?", grinste er. "Mein kleiner Ex-Detektiv.. Was denkst du dir jetzt gerade?"
Sein schiefes Grinsen wurde immer breiter und Shinichi glaubte, ihm würde schlecht werden. Was wollte der Typ nur hören?! Seine Gedanken? Nein, die würde er niemandem preisgeben.
"Was geht's dich an.", gab Shinichi ces zurück und schritt schließlich auf das Tor zu.
Doch bevor er läutete, hielt er noch einmal inne... Er blickte neben sich nach links und sah die eingestürzten Trümmer, seines verlassenen Zuhauses.
Er dachte nicht lange nach, sondern klingelte schnell an Agasa's Tür. Diese schreckliche Sache wollte er so schnell wie möglich hinter sich bringen.. Nicht, dass er es nicht genießen würde, Leute zu töten! Nein.. Es war etwas anderes.
Agasa war ein langjähriger Freund! Er konnte ihn doch nicht einfach so aus dem Weg schaffen!
Agasa blickte auf. ,Oh nein.. warum muss ausgerechnet jetzt wer kommen?', dachte er. Der Professor hielt Ran noch immer in den Armen. Er hatte es einfach nicht zusammen gekriegt, sie ins Bett zu legen. Aber jetzt würde ihm wohl nichts anderes übrig bleiben.
Mit einem Ruck nahm er sie hoch, und trug sie so vorsichtig es ging hinein in sein Schlafzimmer.
Ein Gästezimmer konnte er ja noch nicht einrichten, also musste derweil seins herhalten.
Als er das erledigt hatte, rannte er geschwind zur Tür, um zu sehen, wer eigentlich davor stand.
Es zerriss ihm fast den Atem, als er drei schwarz gekleidete Männer durch den Spion erkennen konnte. ,Oh nein!! Die werden sicher nach Ran suchen!', dachte er panisch.
Was sollte er nur tun? Ran war hergekommen, dass sie sich hier in Sicherheit wiegen konnte! Und jetzt? Jetzt war ihr Unterschlupf zunichte.. Niemand würde sie retten, wenn er die Tür öffnete!
Aber Moment! Er musste ja nicht aufmachen! Er konnte doch einfach so tun, als wäre er nicht zu Hause!
Triumphierend über sich selbst, lugte er weiter beim Spion hinaus und versuchte sich so ruhig wie möglich zu verhalten...
Es war bereits dunkel geworden.. Die Sterne glänzten am Firmament und der Mond schien hell darüber.
Die drei Männer in Schwarz standen noch immer davor. Sie hatten erst 5 Minuten gewartet, aber es schien einfach keiner aufzumachen.
"Ich schätzte, der will uns für Dumm verkaufen.", sagte Gin plötzlich. "Hey, Kudo. Der Typ ist doch sicher um die Uhrzeit zu Hause, oder?"
Shinichi hielt inne. Sollte er seinen Freund wirklich verraten?!
"Ja... Er müsste zu Hause sein.", sagte der Junge kalt und senkte den Blick.
Es half halt nichts..
Gin grinste triumphierend. "Na dann... Werden wir ihm jetzt wirklich einen gehörigen Besuch abstatten!", lachte er.
Anschließend klingelte er noch einmal und wartete, ob sich der ältere Mann ergeben würde! Aber Fehlanzeige!
Es rührte sich nichts. "Ich hoff', du hast uns nicht angelogen, Kudo!", mahnte Gin und sah sich das Gitter genauer an..
Nach kurzen Berechnungen machte er sich schließlich bereit und sprang gekonnt über das Tor!
"Geht doch..!", sagte er, als er landete. Von innen öffnete er das Tor, über das er gerade gesprungen war und dann machte er sich mit gemächlichen Schritten auf, um zur Haustür zu kommen..
Agasa konnte seinen Augen nicht trauen! "Nein!", sagte er laut. Was sollte er nur tun!? Dieser Wahnsinnige sprang einfach über das Tor!
"Was mach ich nur..?", flüsterte er. Er hatte tief im Verdacht, dass es Gin und Vodka waren, die sich langsam seinem Haus näherten.
Aber eine Person konnte er nicht genau identifizieren.
Kurze Zeit später standen sie auch schon vor der Tür....
Gin versuchte sie zu öffnen, aber Agasa hatte zur Sicherheit noch zugesperrt und die Tür verriegelt.
"Haha.. Das hilft dem auch nichts mehr..", sagte Gin und wendete schließlich seine "kleinen" Taschendiebtricks an.
Nach wenigen Herumgewerke, hatte er es auch endlich geschafft und die Tür öffnete sich..
"Geht doch.", sagte der Mann in Schwarz und trat ein. "Hübsche Hütte. Und wo ist jetzt Agasa?!"
Er blickte zu den beiden hinter sich. "Sucht nach diesem Agasa. Er wird wohl sicher hier irgendwo sein!"
Also machten sich die beiden auf dem Weg.
Gin selbst, stand noch immer an derselben Stelle und wartete darauf, dass der Professor selbst zu ihm kommen würde. Das würde er sich zwar wohl abschminken können, aber wissen konnte man ja nie.
"Keine Angst, Alter.", sagte Gin und bleckte die Zähne. "Ich werde dir nichts tun.. Komm einfach raus.."
Shinichi rannte durch die verschiedensten Gänge, fand aber nirgends den Professor. "Verdammt..", flüsterte er und schaute sich weiter um. Es konnte doch nicht sein, dass sich der Alte einfach so aus dem Staub gemacht hatte!
Doch wenn er ihn finden würde! Was dann!?
Der Junge ging um eine weitere Ecke und entdeckte schließlich einen Zipfel des weißen Kittels, den der Professor immer trug.
Langsam, und leise schlich er sich an den verängstigten Mann heran, und als er direkt hinter ihm stand, tippte er ihm auf die Schulter, so dass dieser schreiend umdrehte!
Agasa sah vor sich einen jungen Mann stehen. "Was wollt ihr?!", fragte er ängstlich.
Shinichi zog seine Knarre und hielt sie dem Alten an den Kopf. "Es tut mir leid, Herr Professor..!", sagte er. "Aber ich muss Sie..", er hielt inne. Sollte er wirklich!?
Jetzt hatte er noch Zeit den Alten entkommen zu lassen, da Gin und Vodka scheinbar den Schrei von ihm nicht gehört hatten.
"Sh-Shinichi..?? Bist du das..?", flüsterte Agasa und traute seinen Augen nicht.
In dem Jungen gingen viele Dinge vor sich. Er hatte keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Sollte er ihm sagen, dass er wirklich Shinichi war?
"J-Ja. Ich bin es.", er nahm mit der anderen Hand seine Sonnenbrille ab. "Ich habe die Seiten gewechselt."
Er merkte, wie Agasa weiter zitterte. Das Herz des Alten musste bis zur Kehle schlagen..
"Ich habe eingesehen, dass das Gute nicht immer siegen kann. Trotzdem danke ich Ihnen für alles... Sie haben mich in der schwierigen Zeit als Conan begleitet und dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Aber jetzt..", ein Klicken war aus seinem Revolver zu vernehmen, dass so viel hieß, dass sie bereit zum Schuss war. "Aber jetzt muss ich meine Arbeit tun.. Richten Sie Kogoro einen Gruß im Jenseits aus."
"A-Aber Shin...."
*PENG*
Shinichi spritzte das Blut ins Gesicht, das Agasa verlor. Aber er machte keine Anstalten, es wegzuwischen. Nein.. Er setzte einfach seine Brille wieder auf und ging zu Gin zurück.
"Ich hab ihn erledigt.", sagte Shinichi. Innerlich war er zerrissen..
Das konnte es doch nicht sein, dass er einen seiner besten Freunde um die Ecke bringen musste!
"Wirklich?", brachte Gin überrascht hervor. "Das ist ja fantastisch!" Er grinste. "Hey Vodka! Kudo hat ihn schon erledigt!"
Wenig später kam sein Partner auch schon angewatschelt. "Haha!", lachte dieser. "Ich hab was interessantes gefunden! Das solltet ihr euch mal ansehen!"
"Meinst du, die Leiche des Alten?", fragte Gin. Aber Vodka schüttelte nur den Kopf. "Nein.. etwas anderes. Allerdings genauso interessant..", er grinste vor sich hin und geleitete die beiden zu seinem Fund.
Anschließend betraten sie ein Schlafzimmer. Es war ziemlich groß und ein Bett stand darin, in dem ein Mädchen schlief.
"Es hieß doch.. alle Zeugen aus dem Weg schaffen, nicht wahr?", grinste Vodka und zog seine Waffe. "Machen wir es gleich, bevor sie aufwacht!"
"Nein!", sagte Gin ruhig. "Ich habe eine bessere Idee.", er holte sein Handy heraus und tippte kurz eine Nummer hinein.
Es dauerte auch gar nicht so lange, da wurde er auch schon mit der betreffenden Person verbunden...
Er beredete das nötigste und legte dann wieder auf. "Er ist gleich hier.", sagte er und grinste wieder. "Ich bin mir sicher, sie hat nicht die geringste Ahnung, was hier abgeht, Kudo.. Aber ich habe eine Idee..."
Der Junge wurde hellhörig. "Was habt ihr, mit ihr vor?!", fragte er und warf dem Ganoven einen finsteren Blick zu.
"Haha.. Das wirst du noch sehen. Warten wir erst, bis er da ist. *g* Er freut sich schon richtig..."
Er nickte zu Vodka. "Triff mal alle Vorbereitungen.. wir wollen doch, dass er gleich los legen kann! Und du, Kudo!", er schaute ihn durch dringend an. "Ich warne dich.. wenn du eingreifst, bist du dein Leben los."
Der Junge verstand allerdings nur Bahnhof. Nichts ging in seinen Schädel rein. Er sah nur, wie Vodka ihre schmalen Hände nahm und sie ans Bett kettete.
Mit einem Mal riss Shinichi die Augen auf. Würde wirklich das passieren, dass er sich gerade vorstellte???
"Nein!! Das könnt ihr doch nicht machen!"
Gin lachte! "WIR machen gar nichts.. Das erledigt jemand anderes."