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Nightdancer

- Killerin aus Liebe I -
von

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Game Over!

So, jetzt geht’s weiter!

Fragen über Fragen… *verrückt lach*

Hat Kyusuke nun den Mörder überführt und vor allem: Wer ist es?

Oder hat sich der Gute richtig kalkuliert und Suzuna muss ihm aus diesem Schlamassel heraushelfen?

Lange Rede… viel Text ^^ lest selbst!

Viel Spaß…
 

apitel 17: Game Over!
 

Er hatte gewonnen?

Wie, er hatte gewonnen?

So ganz, konnte ich das nicht glauben.

Ich wollte es nicht glauben…

ICH HATTE VERLOREN?!

*Das kann nicht sein, niemals.* Mit schnellen Schritten spurtete ich die Kellertreppe nach unten. *Die Zeit war viel zu kurz um den wahren Mörder zu entlarven. Woher hat er so schnell den Tathergang, das Motiv und den Beweis? - Das kann nicht funktionieren.*
 

Leicht außer Atem kam ich im Türrahmen des Tatortes an gerade als Kyusuke sich an den Inspektor wandte:

„… ich würde Ihnen gerne, den Mordverlauf in allen Einzelheiten wiedergeben.“ Beendete er in diesem Moment wohl seine Ausführungen sodass auf dem Gesicht von Todai ein zufriedener Ausdruck trat.

„Tu das, mein Junge. Auf dich kann man sich eben immer wieder verlassen.“

Bei diesen Worten kam mir die Galle hoch. - Das war so dermaßen unfair!

Wenn ich mich in die Ermittlungen seiner Einheit einmischte, machte der alte Kerl ein riesiges Theater und bezichtigte mich immer wieder des mangelnden Respekt gegenüber ihm.

Doch wenn Kyusuke dies tat - ganz im Rahmen der Höflichkeit und seiner absolut tadellosen Ausdrucksweise - hatte Todai überhaupt keine Klage vorzubringen.

„Hey! So einfach geht das nicht…!“ Widersprach ich nun laut und deutlich sodass sich alle Augen im Raum zu mir umdrehten.

Während Kuroba und Frau Hamamoto mich nur verblüfft ansahen, schickte mir der Inspektor einen warnenden Blick und auch Herr Shirota sah mich so feindlich an wie vorher.

Mit ihm hatte ich es mir wohl verscherzt… aber er war ja auch der Mörder! Oder nicht?

„Du solltest lieber in Ruhe zuhören, Suzuna.“ Riet mir mein Kumpel und setzte etwas leiser hinzu:„ In deinem Zustand bist du sowieso nicht in der besten Lage rational zu denken.“

Erstaunt weiteten sich meine Augen.

I-In meinem Zustand?

Hatte er etwa die ganze Zeit über schon gemerkt, dass es mir nicht gut ging?

Ehe ich ihn dies fragen konnte, wandte er sich wieder den versammelten Herrschaften zu.

„Wie wir alle wissen, fanden meine Kollegin und ich die Leiche von Frau Shirota gegen halb 10. Die Tür dieses Raumes war verschlossen und nur mit vereinten Kräften schafften wir es, sie zu öffnen. Das Opfer wurde mit Zyankali vergiftet, Zyankali ist ein hoch wirksames Nervengift, dass schon in kleineren Mengen zum sofortigen Tode führen kann. Jedoch befand sich nichts am Tatort, was das Opfer gegessen oder getrunken haben könnte. - Im Prinzip ist dieser ganze Fall sehr simple. Der Täter machte sich die alltäglichen sportlichen Aktivitäten von Frau Shirota und noch eine Angewohnheit der Frau zu nutze. Selbst den überführenden Beweis, hat der Täter jetzt in diesem Moment bei sich. Das heißt natürlich, nur wenn ich mit meinen Theorien richtig liege.“

„Dann erläuterte uns deine Erklärung.“ Forderte nun der Inspektor ihn in aller Ruhe auf während mir abermals die Galle hochkam.

„Ja, erläuterte uns deine Erklärung, Kyu!“ Spuckte ich ihm verächtlich entgegen und schickte ihn aus meinen blauen Augen einige tödliche Blicke:„ Fangen wir doch gleich mit dem abgeschlossenen Tatort und die nicht vorhandenen Einbruchsspuren an? - Wie ist der Täter ist ins Haus gekommen, du Schlauberger!“

Mein Kumpel ließ sich von meiner gehässigen Tonlage nicht aus der Ruhe bringen, starr sah er mich an.

„Eigentlich, ist es ganz einfach, Suzuna. Wir sind fälschlicherweise davon ausgegangen, dass der besagte Täter von außen gekommen ist. Welchen Beweis jedoch hatten wir dafür, denn die nicht vorhandenen Einbruchsspuren sprachen ja dagegen. Dies lässt nur einen Schluss zu: Der Täter brauchte sich keinen gewaltsamen Zutritt ins Haus zu beschaffen, da er schon längst im Haus war.“

„Interessanter Gedanke… Hatte er sich vielleicht über Nacht in einem der Schränke versteckt?“ Spöttelte ich nun weiter sodass Kyusuke mahnend den Zeigefinger hob.

„Nicht doch, du denkst viel zu kompliziert. Sei mal simple, ganz stupide… Welche Annahme liegt näher?“

„Von welcher Annahme redet du?“ Überaus gereizt sah ich ihn an.

Ich hatte keine Ahnung worauf er hinauswollte, wovon er redete und langsam aber sicher nahm das Pochen in meinen Schläfen wieder zu.

„Du bist wirklich heute nicht ganz auf der Höhe.“ Ein belustigter Blick von ihm traf mich:„ Nun gut, dann eben noch verständlicher für dich: Wer öffnete uns heute morgen die Haustüre? Wer ist eine Person dieses Haushaltes die ständig ein und ausgeht?“

Meine Augen weiteten sich.

Das konnte dich nicht… Das war nicht möglich!

Mit fassungsloser Mimik sah ich nach rechts zu der Angestellten die mit sichtlich erschrockener Miene ins Leere starrte.

„ Genau.“ Mein Kumpel nickte leicht zustimmend:„ Nur eine einzige Person - außer Herr Shirota - hatte die Gelegenheit sich frei im Haus zu bewegen. Die einzige Person, die alle Freiheit hatte in Ruhe ihren tödlichen Plan durchzuführen. - Frau Hamamoto. Sie und sonst niemand war die Täterin!“

„Nicht zu fassen!“ Todai schnappte überrascht nach Luft während Herr Shirota seine Lippen zusammenkniff.

„Sie haben also meine Frau auf dem Gewissen?! Sie…!!“ Wütend wollte er sich auf die junge Frau stürzen, was zwei Beamte gerade noch zu verhindern wussten.

„Immer mit der Ruhe mit den jungen Pferden, ja?“ Erhob nun auch ich überaus nachdrücklich die Stimme und stellte mich schützend vor das Hausmädchen.

„Deine Annahme ist vollkommen unsinnig, Kyusuke! Wenn Frau Hamamoto tatsächlich die Mörderin wäre, hätte sie die Findung der Leiche solange wie möglich herausgezögert. Als wir an der Türe standen, uns vorstellten und nach Frau Shirota verlangten hätte sie uns mit einigen Worten wieder weggeschickt. Sie hätte uns erzählt, dass diese nicht zu hause wäre und wir gegen Abend wiederkommen sollten. Bis dahin hätte Herr Shirota die Leiche seiner Frau entdeckt, was ihr viel besser gelegen gekommen wäre als bei uns!“

„Damit hast du vollkommen Recht, Suzuna.“ Gab er nun ohne großen Protest zu sodass mir damit allen Wind aus den Segeln genommen wurde.

„I-Ich verstehe nicht…“

„Das macht nichts, ich werde es dir erklären. Aber zuvor: Welche Gegenargumente hast du noch vorzuweisen?“

„Meine Gegenargumente…?“ Langsam wurde ich doch unsicher.

Er blieb vollkommen ruhig und so freundlich, beinahe sanft sah er mir in die Augen.

Was wenn er doch Recht hatte?

„Ja, deine Gegenargumente. Was spricht noch gegen Frau Hamamoto als Täterin?“

„ Na ja, das fehlende Mittel mit dem sie angeblich das Zyankali verabreicht haben soll. Es muss schließlich hier irgendwo zu finden sein.“

„In der Tat, auf den ersten Blick scheint es wirklich unstimmig zu sein. - Weder etwas essbares noch etwas zu trinken hatten wir direkt nach Findung der Leiche hier am Tatort ausmachen können. Jedoch heißt das nicht, dass hier nichts gewesen ist. Doch wenn man sich eines bestimmten Gegenstand zunutze macht, dann ist der Mord sehr wohl denkbar.“

„Welchen bestimmten Gegenstand?“ Nun wurde ich doch neugierig, interessiert sah ich meinen Kumpel an.

Dieser schmunzelte kurz:„ Der Trick ist ein wahrer Dauerbrenner in der Kriminalliteratur. Frau Hamamoto benutzte Eis!“

„Was?“ Perplex blinzelte ich auf während auch Todai sich an der Wange kratzte.

„Eis? - Wie meinst du das, Junge?“

„Ganz einfach: Verwendet wurde Zyankali, das sich in kaltem Wasser nur schwer auflöst. Frau Hamamoto bohrte ein Loch in einen Eiswürfel und in dieses Loch tat sie das Gift. Das Loch versiegelte sie dann wieder mit einem kleinen Pfropfen Eis und ließ diesen wieder vollständig einfrieren. Bis das Gift also in das Getränk gelangt, würde einige Zeit vergehen und in dieser Zeit trank Frau Shirota ihren Becher fast leer.“

„Welcher Becher?“ Langsam begann ich zu rotieren:„ Wir haben weder einen Becher noch den Inhalt eines Getränks am Tatort gefunden? Außerdem, selbst wenn - Wenn das Gift wirklich in einem Eiswürfel war, dann hätten wir doch Spuren davon in diesem ominösen Becher feststellen müssen.“

„In der Tat, dass will ich nun in allen Einzelheiten erklären.“ Kyusuke sah ernst in die Runde:„ Während alle Anwesenden sich wie die leibhaftigen Ölgötzen hier im Kellerraum nicht vom Fleck bewegt haben, war ich so frei das Haus zu durchsuchen, dabei bin ich auf einige interessante Dinge gestoßen. Zuerst jedoch sollte wohl erwähnt sein, dass ich mit meinem Handy Verbindung in Herrn Shirotas Büro aufnahm und einige Fragen an seine Sekretärin stellte.“

„Und… Was hast du herausgefunden?“ Wollte Kuroba nun zu gerne wissen sodass mein Kumpel erzählte:

„ Durch seine dortige Angestellte, Frau Chiba, habe ich erfahren, dass Herr Shirotas Aussage, er wäre den ganzen Morgen in seinem Büro gewesen, nicht von der Hand zu weisen ist. Sein Alibi ist schlüssig… doch abgesehen davon, habe ich noch einige wichtige Sachen erfahren. Sachen von privater Natur, die das Opfer, sowie auch die beiden ehemaligen Eheleute, entsprechen. Beispielsweise, dass Frau Chiba die beste Freundin von Frau Shirota war und das diese wusste, dass ihr Chef, sich jeden Morgen einen mit Eiswürfel gespickten Energy-Drink genehmigte, bevor er in seine Firma fuhr und das er dieses Getränk in einem zugedeckten Pappbecher mit auf dem Weg in sein Büro nahm. Was jedoch, heute Morgen, nicht der Fall gewesen war.“

Der Schreck fuhr mir in alle Glieder:„ D-Du willst doch damit nicht sagen…?“

„Doch, genau das will ich.“ Abermals sah Kyusuke starr in die Runde und sein fester Blick blieb an Herr Shirota hängen:„ Bestätigen Sie die Aussage ihrer Sekretärin, dass Sie heute Morgen ohne ihr gewohntes Getränk in die Firma kamen?“

Herr Shirota nickte langsam, zischelnd atmete er durch seine zusammengepressten Zähne:„ Ja, damit hat Frau Chiba vollkommen Recht. Ich war heute Morgen in Eile und vergaß meinen Becher auf dem Küchentisch.“

„Bestätigen Sie außerdem, ihre private Angewohnheit, bezüglich der Eiswürfel?“

Auf das abermalige ernste Nachhacken meines Kumpels kam einige kurze Sekunden ein verwirrter Hauch in die Augen des Geschäftsmannes, doch dann nickte er wieder.

„Ja… und mir ist auch klar, was Sie als nächstes fragen: Diese Angewohnheit hatte meine Frau auch.“

„Dann ist wohl alles klar.“ Zufrieden nickte Kyusuke während mir auch langsam ein Licht aufging.

Frau Shirota hatte das Gift nicht getrunken…

„Wovon redet ihr eigentlich?“ Verlangte Todai nun zu wissen sodass mein Kumpel nun wieder erklärte:

„Frau Shirota hat das Gift nicht getrunken. Sie hat es gegessen.“

„Gegessen?“ Der Inspektor sah ihn vollkommen verwirrt an während es dem Kommissar nun auch dämmerte.

„Aber ja!“ Kuroba sah seinen Chef verstehend an:„ Viele Menschen haben die Angewohnheit, die übrig gebliebenen Eiswürfel zu verspeisen, wenn sie zu Ende getrunken haben. Sie selbst knuspern doch auch immer zuletzt ganz gerne noch auf ein paar Eiswürfeln herum.“

„In der Tat, wenn man über diese Angewohnheit von Herrn und Frau Shirota Bescheid weiß, dann kann man diese leicht vergiften und überdies noch sicherstellen, dass keine Spuren von Gift in dem Becher zurückbleiben.“

„Wie bist du darauf gekommen?“ Wollte ich nun zu gern wissen sodass mein Kumpel eine Plastiktüte aus seiner Hosentasche zog.

„Diese Sachen habe ich in der Mülltonne im Garten des Hauses gefunden.“ Er hielt die Tüte hoch und man konnte deutlich einen Pappbecher mit allbekannter Plastikdeckelverschließung erkennen. Jedoch war der Plastikdeckel vom Pappbecher genommen worden.

Das war ein klarer Beweis dafür, dass Frau Shirota den Deckel abgenommen hatte.

Normalerweise trank man das Gefäß aus und schmiss die beiden zusammengesteckten Teile in den Müll. - Wer machte sich schon die Mühe extra das Pappgefäß vom Plastikverschluss zu entfernen? Wenn ich mir einen Cappuccino zum mitnehmen holte tat ich dies auch nicht.

„Jetzt weiß ich worauf du hinauswollst.“ Ohne Scheu sah ich ihm in die Augen:

„ Du willst darauf anspielen, dass Frau Hamamoto uns so bereitwillig ins Haus ließ, weil Sie keine Ahnung davon hatte, dass Frau Shirota tot war. In Wirklichkeit hatte sie nämlich vorgehabt, Herr Shirota umzubringen. Wenn dieser wirklich, wie jeden Morgen sein Getränk mitgenommen und die übrigen Eiswürfel in seinem Büro zerkaut hätte, wäre man anhand der fehlenden Giftspuren und der Tatsache, das nur die Sekretärin die Leiche gefunden hätte, von einem Selbstmord ausgegangen. Jedoch vergaß Herr Shirota heute Morgen sein Getränk und während Frau Hamamoto wahrscheinlich in der Küche die Reste vom Frühstück wegräumte, nahm sich seine Frau den verschlossenen Pappbecher und ging damit hier herunter um zu trainieren. - Frau Hamamoto hatte keine Ahnung davon, dass ihre Arbeitgeberin den tödlichen Eiswürfel zerkaute, während sie ihren Hausarbeiten nachging. Erst, als es an der Türe läutete, wir davor standen und sie dazu gezwungen wurde hier herunterzugehen um diese zu holen, begriff sie was geschehen war.“

„Ganz richtig.“ Kyusuke nickt zustimmend:„ Denn sie erwähnte vor uns so frei heraus, dass Frau Shirota während ihres Trainings gerne Musik hörte. Jedoch dürfen wir uns nicht auf die falsche Annahme versteifen, dass diese wegen den aufgesetzten Kopfhörern nicht hörte wie die Angestellte an die Tür des Raumes klopfte um ihr über unseren Besuch bescheid zu geben. Denn wie wir ebenfalls von Frau Hamamoto erfahren haben, ist die Tür aus normal massivem Holz und so nachdrücklich wie wir gegen diese geschlagen haben um uns Gehör zu verschaffen, konnte es keiner überhören. Wahrscheinlich hat es Frau Hamamoto vor uns ebenso heftig versucht, bis ihr siedendheiß klar wurde, dass sie ihre Arbeitgeberin versehendlich vergiftet hatte. So nahm sie den Schlüssel und verschaffte sich zutritt in den Raum, wo sie schockierender weise die Tote fand.“

„Der tiefe Erschütterung über ihren versuchten Mord und die Tatsache, dass wir im Eingangsbereich standen und auf sie warteten, ließ sie unüberstürzt handeln.“ Setzte ich nun fort und meine Augen glommen freudig auf.

Nun wusste ich es… Ich wusste es!

„Sie sammelte den Pappbecher mitsamt der Plastikbedeckung ein und nahm aus unerfindlichen Gründen den Mini-Disk-Player an sich.“

„Nein, aus unerfindlichen Gründen sicherlich nicht, denn der Zufall machte ihr ein weiteres Mal einen Strich durch die Rechnung.“ Übernahm Kyusuke nun wieder für mich:„ Zyankali wirkt nämlich, trotz seines eingefrorenes Zustandes schnell. Frau Shirota erwischte dummerweise den vergifteten Eiswürfel gleich zu Anfang und konnte ihr Getränk nicht leeren, sie brach tot zusammen und das Getränk ergoss sich über den Boden. Als Frau Hamamoto dies sah, nahm sie den erstbesten Gegenstand und wischte alles in Eile fort, sie nahm den Pappbecher mitsamt seines Deckels mit und ließ auch den Mini-Disk-Player in ihrer Rocktasche verschwinden. Denn über diesem technischen Gerät hatte sich auch die Flüssigkeit des Drinks gelegt. Während der allgemeinen Unruhe und des Auftauchens der Polizei, entledigte sie sich dem Drinkgefäß im Mülleimer, während sie so unbedacht war den Mini-Disk-Player nur in der Mülltüte unter der Spüle in der Küche zu entsorgen.“

„Sie war in Panik, sie hatte den falschen Menschen ermordet.“ Wisperte ich nun mit klopfenden Herzen und sah die geschockt dreinblickende Angestellte mitfühlend an bevor ich mich wieder an meinen Kumpel wandte.

„Trotzdem hast du keinen Beweis, für deine Theorie, Kyusuke. Die Giftspuren lassen sich im Becher nicht finden, wie schon gesagt… Der Mini-Disk-Player befand sich zwar im Müll jedoch sind auf ihm auch keine Giftspuren zu entdecken, den der vergiftete Eiswürfel befand sich ja schon in Frau Shirotas Mund als diese zusammenbrach.“

„Ja, damit hast du teilweise Recht.“ Er grinste schelmisch:„ Du hast aber vergessen, dass Frau Hamamoto das ausgelaufene Getränk wegwischte, somit auch die Lippen der Toten abtupfte und sich wenige Spuren des Giftes auf ihre Kleidung auftrug. - Den Mini-Disk-Player versteckte sie in ihrer Kleidung und somit kam er auch in Kontakt des Giftes, logisch oder?“

„Ja, das stimmt…“ Unwillkürlich unterbrach ich mich selbst und mein Augen weiteten sich abermals in Wissen als mir endlich klar wurde, was seine vehemente Handlung in der Küche zu bedeuten hatte.

Als ich den Mini-Disk-Player in meinem bloßen Händen gehalten und anfangen wollte mir mit den Fingern über die Lippen zu fahren…
 

„Halt! Keine Bewegung, Suzuna…!“
 

Sein panischer Ruf…
 

„Lass deine Finger ja unten… Bist du lebensmüde?“
 

Wie er mir meine Hände unter das laufende Wasser gehalten und sie mit Seife gründlich gewaschen hatte…
 

„Wenn man dich nur 1 Stunde aus den Augen lässt…!“
 

Wenn er nicht gewesen wäre, hätte ich mich vergiftet…
 

„Lebensmüde Frau…!“
 

Deshalb hatte er sich seine Plastikhandschuhe angezogen, bevor er den Mini-Disk-Player mitgenommen hatte.

Er hatte mich gerettet… Schon wieder…

Aus fassungslosen Gesicht sah ich ihn an doch er zwinkerte mir nur freundlich zu.

„Schon gut…“ Schien er mir damit sagen zu wollen.

„Und der unumstößliche Beweis?“ Wollte nun Todai wissen sodass Kyusuke wieder erklärte:

„Sie können die Kleidung von Frau Hamamoto unter die Lupe nehmen, aber es geht auch einfacher. - Suzuna?“

Ich nickte nur auf seine Aufforderung, zog einen kleinen Beutel mit Schnappverschluss, den ich immer bei mir trug, aus meiner Hosentasche und förderte eine Zehn-Yen-Münze zu tage.

„Das geht ganz einfach.“ Ohne auf die verblüffte Miene von Frau Hamamoto zu achten nahm ich einen weiten Teil ihrer Schürze in meine Hände und rubbelte das Geldstück damit ab.

„Und den Zyankali beschmierten Mini-Disk-Player hat sie wirklich unter ihrer Schürze versteckt?“ Der Inspektor wollte uns wohl nicht ganz glauben, doch ich zog in diesem Moment die Münze zurück und hielt sie hoch.

„Hier ist doch der Beweis. Sehen Sie? Die Zehn-Yen-Münze war bereits alt und rostig, aber jetzt scheint sie wieder ein wenig. Der Beweis der chemischen Reaktion von Kupfer auf Zyankali.“

„Klasse, Angel. Du kommst mir heute wie die Assistentin des großen Zauberers vor, das gefällt mir.“ Auf die Spitze des Inspektors verzog ich das Gesicht.

„Tja, da kann ich nun auch nichts mehr dran ändern. Den beißenden Unterton können Sie sich aber sehr gut sparen, Herr Inspektor.“

Todai verzog seine dünnen Lippen zu einem leichten Grinsen bevor er sich wieder mit harter Miene an Frau Hamamoto wandte:„ Gestehen Sie? Gestehen Sie den versuchten Mord an Herr Shirota und die Tatsache, dass Sie unabsichtlich seine Frau vergifteten?“

„Ja.“ Die Angestellte nickte und sprach ganz brüchig:„ Nach diesen wirklich herausragenden Ausführungen kann ich sowieso nichts mehr entgegensetzen.“ Mit tränennahen Augen sah sie mich an:„ Ihr zwei seit ein sehr gutes Team, ich sagte ja zu Ihnen, dass sie ein hübsches Paar abgeben würden.“

Verwundert und auch etwas verlegen sah ich sie an.

Da hatte man sie eben des Mordes überführt und sie hatte nichts dagegen einzuwenden.

Gab einfach nach und lobte mich und meinen Partner noch.

„Warum wollten Sie Herr Shirota umbringen?“ Fragte ich nun sachte während dieser nun auch wieder an die Decke ging.

„Warum wollten Sie mich umbringen?! Warum? Sie undankbares Stück!!“ Schrie er außer sich und die beiden Beamten mussten ihn wieder festhalten damit er sich nicht auf Frau Hamamoto stürzen konnte.

„Ich habe sie angestellt, Ihnen ein Dach über den Kopf gegeben!“ Tobte der Hausherr weiter sodass die junge Frau ihn mitleidlos ansah.

„Oh ja, sie sind so ein guter Mensch.“ Höhnte sie nun mit dünner Stimme:„ Für ihr Image tun sie alles und versuchen keinen Skandal hervorzurufen aber unter der Oberfläche sind sie der leibhaftige Teufel. - Sie haben ohne Rücksicht auf Verluste die Firma meines Vaters in den Ruin getrieben, er saß mit einem Berg von Schulden da, weil er vorhatte mit Ihnen Geschäfte zu machen. Aus Verzweiflung hat er sich erhängt, da ihn sein angeblicher Partner einfach hängen gelassen hatte. - Ich habe mich unter falschen Namen bei Ihnen anstellen lassen um mich zu rächen, nur darum ging‘s. Auch der Verdacht bezüglich des Ehebruches ihrer Frau war gelogen, sie dachten ich wäre ein naives Ding, dass Ihnen alles erzählen würde.“

Interessiert hörte ich den Ausführungen der Braunäugigen zu.

Dann war dieser angebliche Ehebruch wohl auf ihrem Mist gewachsen, vielleicht jedoch war sogar etwas dran gewesen.

Die Beziehung zwischen Herr Shirota und seiner Frau konnte nicht sehr innig gewesen sein. Er regte sich mehr darüber auf, dass er beinahe getötet worden wäre anstatt seine Frau zu bedauern, die Dank seiner Verbrechen hatte sterben müssen.

„Sie kleines Miststück!“ Polterte Herr Shirota und nun musste sich auch Todai an ihn festklammern damit er nicht unüberlegt handeln konnte.

„Beruhigen Sie sich… Sofort!“ Erhob der Inspektor seine Stimme während sich Frau Hamamoto an mich wandte.

„In seinem Zimmer, in der rechten oberen Schublade seines PC-Tisches liegt eine Diskette. Sie ist Passwort geschützt und es dürfte einige Mühe machen sie zu öffnen. Darin befinden sich Unterschlagungen, dieser Kerl hat doppelte Buchführung betrieben und alle übernommenen Firmen mit miesen Tricks zu Fall gebracht. - Wenn ich es schon nicht schaffen konnte ihn zu töten, sorgen Sie bitte dafür, dass er seine gerechte Strafe erhält.“

Nun senkte sie ihren Blick gen Boden, sah fast stumpf nach unten:„ Das mit Frau Shirota tut mir unendlich Leid, aber so ist das wohl mit Menschen die sich so simple zu Mördern entwickeln. Im Endeffekt klappt das auch nicht…“
 

Frau Hamamoto sowie Herr Shirota wurden von Todai und Kuroba in das Polizeipräsidium abtransportiert.

Die genannte Diskette war einfach zu finden, ebenso das Passwort zu knacken da sich Kyusuke dieser Aufgabe annahm und er ein Händchen für so etwas hatte.

Somit wurde vielleicht eine kleine Vergeltung gegenüber diesem Firmenhai zurückgezahlt.

Nichtsdestotrotz hatte ein unschuldiger Mensch daran glauben müssen…
 

Ich saß gegen sieben Uhr abends auf einer der Bänke im Polizeipräsidium und nippte an meinem geholten Cappuccino.

Es hatte Stunden gedauert, bis die ganze Sache über die Bühnen gegangen war.

Herr Shirota war zuerst in Untersuchungshaft gewesen doch nun - da der Inhalt der Diskette so deutlich war - konnte er sich keiner Strafe mehr entziehen.

Er würde sich vor dem Gesetz in einem baldigen Gerichtsprozess verantworten müssen sowie auch Frau Hamamoto.

*Was für ein Scheißtag!* Ging es mir durch den Kopf während ich an meinem Koffeingetränk nippte.

Irgendwie konnte ich mich nicht dazu durchringen aufzustehen und nach hause zu fahren.

„Bist du angewachsen?“ Erklang auf einmal die Stimme meines Kumpels neben mir sodass ich erst gar nicht aufsah.

Ich hatte ja schließlich gewusst, dass er auch noch im Präsidium war um sich den Ausgang des Falls nicht entgehen zu lassen.

„Du hast gewonnen.“ Sprach ich nun leise und blickte starr auf die gegenüber

liegende Wand bevor ich abermals einen Schluck aus meinem Becher nahm.

„Ich weiß.“ Kam es schlicht zurück sodass ich tief ausatmete.

„Sobald Dave mir bescheid gesagt hat, wann und um wie viel Uhr es losgeht werde ich dich anrufen. Am sinnvollsten ist es, wir fahren mit einem Auto, alles andere wäre unsinnig.“

„Das stimmt.“ Ein neckisches Lächeln legte sich auf meine Lippen:„ Du bist ja gar nicht so eine schlechte Verliererin wie ich immer dachte, Suzu. Schade, dabei hatte ich mich so auf einen Wutanfall von dir gefreut.“

Darauf schwieg ich.

Ich war viel zu erschöpft und ausgelaugt um mich darüber zu ärgern.

Das einzige was mich im Moment befiel war reine Resignation.

Es war eben nicht zu ändern. Punkt.

„Denn immerhin, hast du mir die Hälfte der Fallaufklärung vorweggenommen. Demnach steht es eigentlich unentschieden.“

„Schon in Ordnung. Du hast was gut bei mir.“ Entgegnete ich nun ruhig sodass er mich verblüfft ansah.

„Wie komme ich denn zu der Ehre?“

„Ich hätte mich fast vergiftet, schon vergessen?“

„Ach so, das… Nicht der Rede wert.“ Abwinkend lachte er kurz während ich in meine Gedanken abrutschte.

Ja, ich war im dankbar. Aber nicht wegen der Rettung.

Es war zwar auch wichtig gewesen aber noch viel faszinierender war es für mich heute zu sehen, dass er stärker war als ich.

Wenn er wollte, konnte er mich locker in die Tasche stecken.

Wenn er wollte, konnte er mich besiegen.

Wenn er wollte, würde er mich eines Tages finden…

„Wollen wir etwas essen gehen?“ Schlug er in diesem Moment vor sodass ich lächelnd nickte.

„Ja, aber in irgendein Lokal wo es nicht so laut ist. Ich habe schon wieder Migräne.“

„Schon wieder? Du meinst wohl ,Noch immer‘…“ Kritisch zog er eine Augenbraue hoch:„ Das kommt von deinem ungesunden Gesöff da. - Gib her!“

Ehe ich es verhindern konnte hatte er sich vorgebeugt, mir den Becher aus der Hand genommen und beförderte nun den halbvollen Inhalt lässig in einen im Flur stehenden Mülleimer.

„S-Spinnst du?!“ Erbost sprang ich auf:„ Mein Kaffee!!“

„Ja, ja… Fang nicht an zu flennen.“ Mitleidlos verdrehte er die Augen und fasste mich bestimmend an der Schulter, zog mich gen Fahrstuhl damit ich keine Möglichkeit hatte meinen Becher aus dem Müll zu fischen.

Was ich natürlich nie machen würde! - Vielleicht doch…

„Argh! Du bist unausstehlich, Kyu!“

„Danke gleichfalls.“

****************************************************************

Tja, ich weiß nicht so Recht wie ich dieses Kappi bewerten soll.

Ich bin weder damit zufrieden noch bin ich unzufrieden - Wie nennt man diese Empfindung ^^‘

Hoffe ihr konntet dem Mord folgen und es sind keine Ungereimtheiten darin, wenn doch, sagt mir bitte bescheid.

Bis zum nächsten Kappi, eure Mihikoru



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-11-05T13:00:41+00:00 05.11.2007 14:00
So das ist also das Kappi was ich am Samstag lesen wollte naja wenigstens habe ich es jetzt gelesen =)...also ich finds wie immer supi...also mir hats gefallen....les jetzt gleich weil muss ja dann wieder arbeiten *seufz*
*knuddel und gaaaaanz viele kussis geb* =)
~<Subway>~
Von: Karma
2007-08-20T11:42:56+00:00 20.08.2007 13:42
Schon wieder ERSTÄÄÄÄÄÄÄÄÄ!!! *froi*

Tja, was soll ich sagen? Ich fand die Aufklärung alles in Allem sehr schlüssig und gut nachzuvollziehen. Hast Du sehr gut gemacht.
*lobkekse hinstell*

Nyo, mehr kann ich im Moment nicht schreiben. Hab was mit Suzuna gemeinsam (*auf migräne deut*), aber ich wollte Deine Story unbedingt lesen.

Und jetzt bin ich gespannt. Wie wird es weitergehen? Wie wird das Wochenende von Angel mit den beiden Jungs? Werden Kyu und Dave die zwei Tage überleben oder werden sie sich gegenseitig umbringen, bevor sie zurück nach Tokyo kommen? Und - was noch viel wichtiger ist - wird Kyusuke wirklich irgendwann erfahren, was seine Kindheitsfreundin des Nachts so treibt? Fragen über Fragen, die Du hoffentlich bald beantwortest.
*hrrhrrhrr*

Nyo, lass Dich von mir bloss nicht hetzen. Du weisst ja, dass ich geduldig bin und so lange warte, wie es nötig ist. Gut Ding will Weile haben und bei guten Stories lohnt sich das Warten eben.

So, und jetzt mach ich mich auch wieder an die Arbeit. Ich hab noch Einiges, das geschrieben werden will. Man liest sich später!!!
*knuddelwuddelflausch*

Karma


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