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Ima o Ikiro

KuroFay
von

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Dream Pictures

So, habs wirklich geschafft, dass Chapi noch bevor ich das Wochenende über net an den PC kann hochzuladen^_^ Danke für eure lieben Kommentare, die motivieren perfekt zum Weiterschreiben^^
 

+~+~+
 

Die Sonne kämpfte schon seit einer geraumen Weile damit, endlich über den Horizont zu finden und hinauf auf ihren vorgeschriebenen Platz zu steigen, was Kurogane gelangweilt mit halb geschlossenen Augen, die er teils vor Müdigkeit kaum offen halten konnte, teils weil er geblendet wurde. Irgendwann hatte sie es dann geschafft, flutete den Raum mit hellem Licht, und wie als wäre es drauf abgepasst, donkte plötzlich von draußen etwas gegen die Zimmertür.
 

Das bummelig verschlafene „Hyuu~“ das auf dieses Geräusch folgte, ließ den Ninja entnervt die Augen verdrehen. Kaum war es hell, dapperte das nervige Vieh hier an. Mokona hatte es mittlerweile geschafft auf die Türklinke zu springen, des es beim ersten Versuch wohl aufgrund Verschlafenheit verfehlt hatte, und die Tür schwang ein Stück auf. Das weiße Hasenwesen wollte schon losplärren klappte den Mund aber wieder zu als es das Chaos im Zimmer sah, blickte sich stattdessen verunsichert um.
 

Langsam hopste es ins Zimmer, versuchte den Sinn hinter dem zu finden, was es sah, dann sprang es mit einem großen Satz zu Kurogane und kuschelte sich verängstigt gegen dessen nackte Brust. „Kurogane...“, fiepte das Manjuu ängstlich „Kurogane... was ist denn passiert? Wieso sind hier überall magische Wellen?“ Es überraschte den Schwarzhaarigen nicht wirklich, das Mokona die noch im Zimmer spürbaren Nachwirkungen von Tomoyos Magie spüren konnte.
 

„Schon gut...“ Da außer dem tief schlafenden Jungen sonst niemand im Raum war musste er sich mal nicht darüber aufregen, dass das weiße Flummi ihm auf die Pelle rückte, stattdessen streichelte er beruhigend Mokonas weiches Fell, spürte, wie das kleine Hasenwesen zitterte.
 

„Keine Angst, es ist eine Sache, die nur mit mir und dem Magier zu tun hat. Niemandem wird was passieren.“ Die Flauschkugel schien noch nicht ganz beruhigt, hörte aber auf, sich gegen ihn zu knuddeln, sondern setzte sich auf sein leicht angezogenes Knie und betrachtete ihn aufmerksam.
 

„Hab ihr euch gestritten?“ Kurogane setzte an das zu verneinen, aber der weiße Ball plapperte schon weiter. „Nein... Aber du hast ihn gefunden, du kannst ihn jetzt sehen, nicht?“ Ganz wie von selbst hob der Ninja seine rechte Hand, betrachtete die Finger eingehend. Trotz der wagen Formulierung des Manjuus wusste er sofort wovon es sprach. Mokona redete von dem „roten, sie verbindenden Faden“ und auf irgendeine, ihn bei all den bereits passierten Ereignissen nicht mehr überraschenden Weise konnte er diesen nun sogar erkennen.
 

„Vielleicht.“ Kurz tätschelte er der Flauschkugel den Kopf, damit dieses das schwache aber liebevolle Lächeln nicht sehen konnte das über sein sonst so ernstes Gesicht huschte. Das Flauschvieh war doch echt unglaublich. „Hyu~!“ flötete es, bevor es sich unter seiner Hand hervorwand, ihn kurz wie ein Honigkuchenpferd anstrahlte und sich dann auf Syaoran stürzte. Der Junge wurde mit einer Hingebung wachgekitzelt, die wahrhaft bewundernswert war.
 

Nachdem sie – mit Hilfe von Mokonas Saugfähigkeit – das Zimmer ziemlich schnell aufgeräumt hatten, verließen sie nach einem kleinen aber wohlschmeckenden Frühstück die Herberge und machten sich wieder auf den Weg zur Weinplantage. Der Besitzer begrüßte sie freudig und bald darauf waren sie wieder mit ihrer schweren Arbeit beschäftigt. Aufgrund des Schlafmangels und der zunehmenden Hitze hatte Kurogane schon Probleme sich auf die monotone Arbeit zu konzentrieren, sodass seine Gedanken kaum um den gestrigen Abend kreisten.
 

Nur dann und wann, sobald ein angenehm kühler Wind über seinen erhitzten Oberkörper strich, der so wenig zu den herrschenden Temperaturen passte, dass er nur magisch sein konnte, stoppte er in seiner Arbeit, sah sich abwesend um, als würde Tomoyo irgendwo stehen. Es musste doch eine Möglichkeit geben, sie dazu zu bringen, mit diesen Eifersüchtelein aufzuhören...
 

+~+~+
 

Aus den Gedanken gerissen wandte Fay sich zu der aufgeregt auf ihn einredenden Prinzessin um, blickte sie einen Moment lang verständnislos an, bevor ihre Worte ihn erreichten und er den ohnehin bereits blitzenden Teller zur Seite legte um seine ungeteilte Aufmerksamkeit den Worten des Mädchens zu widmen.

Sakura erzählte ihm ausführlich, dass vor etwa einer Viertelstunde zwei schwarzgekleidete Männer das Cafe betreten, sich sofort in den hinteren Teil verzogen hatten um sich dort sofort ihrem Gespräch zu widmen. Im Gegensatz zu den anderen freundlichen Stadtbewohnern hatten diese nur kurz und angebunden ihre Bestellung getätigt, ihre Anwesenheit dann sofort wieder ignoriert und ihre Diskussion fortgesetzt.
 

„Sie haben zwar nur leise geredet, aber als ich den Nebentisch gesäubert habe, habe ich gehört, dass sie sich über irgendeine seltsame Energiequelle unterhalten haben, die in der gut gesicherten Stadtverwaltung aufbewahrt wird und angeblich für den plötzlichen Wirtschaftswachstum verantwortlich ist...“
 

Der blonde Magier nickte nachdenklich, schenkte dem braunhaarigen Mädchen dann ein anerkennendes Lächeln. „Das hört sich wirklich stark nach deiner Feder an... Jetzt gilt es nur noch zu klären wie wir in das Gebäude eindringen können um uns deine Erinnerung zurück zu holen...“ Fay trocknete seine tropfnassen Hände an der umgebundenen Schürze ab, warf dann einen Blick aus dem kleinen Fenster, konnte am Stand der Sonne deutlich erkennen, dass es bereits später Nachmittag war, die Besitzerin höchstwahrscheinlich nicht dagegen haben würde sie bereits gehen zu lassen.
 

„Sakura-chan, du kehrst erst einmal in die Herberge zurück, und wartest dort auf die anderen... Ich werde mittlerweile schon einmal die Stadtverwaltung aufsuchen, mich informieren ob diese wirklich so gut gesichert ist und versuchen irgendeinen Weg ins Innere zu finden...“ Obwohl das Mädchen nicht wirklich glücklich darüber schien sich von ihm trennen zu müssen, verstand sie wohl wie wichtig es war, dass sie sich so schnell wie möglich einen Überblick verschafften und nickte schließlich.
 

Als Fay mit Sakura an seiner Seite die Küche verließ und den Gästeraum des Cafes betrat, hatten die beiden schwarzgekleideten Männer dieses bereits verlassen, zurück waren nur die beiden Tassen geblieben, aus denen diese ihren Kaffee getrunken hatten.

Wie erwartet hatte die beleibte Frau keine Einwände als sie sie baten bereits gehen zu dürfen, bezahlte ihnen ihren Lohn und verabschiedete sich mit einem freundlichen „Bis Morgen“ von ihnen, rechnete wohl auch die nächsten Tage mit ihrer Hilfe.
 

„Also dann, Sakura-chan! Wir sehen uns dann später, ja? Sobald Kuro-pyon und die anderen zurückkehren kommt ihr nach, okay?“ Er schenkte der Prinzessin ein aufmunterndes Lächeln, blickte dieser noch einen Moment lang nach als diese noch immer ihr Kellnerinnendress tragend die Straße in Richtung ihrer Herberge entlang ging, zwischen all den anderen Stadtbewohnern ziemlich verloren wirkte.

Seufzend wandte er sich schließlich ab und machte sich ebenfalls auf den Weg. Die Zeit drängte, je schneller sie diese Welt wieder verlassen konnten umso besser.
 

+~+~+
 

Was war nur los mit ihm? Diese Frage stellte sich Kurogane heut schon annähernd zum hundertsten Mal, während er wiedereinmal ein kurze Pause einlegen musste, sich den Schweiß vom erhitzten Gesicht wischte. Natürlich, die Arbeit war anstrengend, aber so anstrengend nun auch wieder nicht, und ja, er hatte diese Nacht kein Auge zugemacht, aber dafür die beiden davor sehr gut geschlafen.
 

Aber wieso konnte er heute dann kaum stehen? Mit einem erschöpften, ratlosen Seufzen ging er wieder an die Arbeit, pflückte Trauben, schleppte den schweren Weidekorb ein Stück weiter, pflückte wieder Trauben... Bloß gut, dass das so eine Routinearbeit war, sonst hätte er wohl heut nichts Zustande bekommen. So schleppte sich der Tag dahin, begleitet von prasselndem Sonnenschein und brütender Hitze.
 

„Kuro-rin! Kuro-rin!! Feierabend!!“ Der Ninja hatte nicht einmal bemerkt, wie nah die Sonne schon an den Horizont gesunken war und blinzelte etwas desorientiert als Mokona plötzlich auf seine Schulter sprang. Die unbedachte Bewegung ließ seinen Blick etwas verschwimmen, aber das fing sich Gott sei Dank schnell wieder.
 

Das Munjuu hatte nichts bemerkt, war schon zu Syaoran weiter gehoppelt und verkündete ihm die frohe Botschaft. Nachdem sie beide ihre letzte Fuhre Trauben in den Sammelwagen geleert und ihren Tageslohn bekommen hatten machten sie sich auf dem Weg zurück in die Herberge. Da der braunhaarige Junge selbst ziemlich müde war von dem harten Tag, fiel ihm nicht auf, dass der Ninja ab und zu leicht schwankte, sich unnatürlich oft an den Kopf fasste.
 

Seit einigen Stunden hatte Kurogane rasende Kopfschmerzen, kein Vergleich zu denen die er verspürt hatte kurz nach dem sie hier angekommen waren. Es fühlte sich an, als versuchte jemand seine Schädeldecke aufzusägen. Ab und zu ließen die Schmerzen aber mal so weit nach, das er einen vernünftigen Gedanken fassen konnte. Was, wenn sein bedenklicher Zustand nicht von den körperlichen Anstrengungen der letzten Tage herruhte, sonder von den Seelischen? Davon hatte er nun weiß Gott genug gehabt. Die Leichen in Ceres, der Streit am Fluss und allem voran die ständige Sorge um den Magier hatten ihn anscheinend so sehr geschafft, das es ihm fast unmöglich war, aufrecht zu stehen. Aber irgendwie würde es schon gehen...müssen.
 

Mittlerweile waren sie an ihrer Unterkunft angelangt. Während Kurogane dem Jungen in das Gebäude folgte, spürte er plötzlich, das sein Kreislauf am Rad drehte, hielt sich krampfhaft am Türrahmen fest. Dennoch merkte er, das seine Beine unter ihm nachgaben, hörte eine hohe piepsige Stimme seinen Namen rufen... Dann nicht mehr.
 

Als Mokona mit einem panischen „Kurogane!“ an ihm vorbei sprang, wandte Syaoran sich um und starrte mit vor entsetzen geweiteten Augen auf den am Boden liegenden Ninja. Einen Moment war er außerstande sich zu bewegen, so sehr erschreckte ihn dieser Anblick, dann löste er sich allerdings aus seiner Starre, lief zu seinem schwarzhaarigen Reisegefährten. „Kurogane-san? Alles in Ordnung?“ Doch der Angesprochene reagierte nicht. „Meine Güte! Er sieht ja grauenhaft aus.“ Touya, der bei ihrem Eintreten hintern Tresen gestanden hatte, war sofort herbei geeilt gekommen, kniete sich jetzt neben den Jungen.
 

„Was habt ihr den gemacht?“ „I-ich weiß es nicht....“ stotterte Syaoran nur völlig überfordert. „Er wirkte schon den ganzen Tag etwas mitgenommen, aber das es so schlimm ist...“ Ihr Gastgeber nickte nur, anscheinend reichte ihm diese Antwort, und sie kamen überein, den Schwarzhaarigen erst einmal hinauf aufs Zimmer zu bringen, was ihnen dann auch, nach einiger Zeit und ziemlichem Kraftaufwand gelang. Oben auf dem Gang war gerade Sakura dabei den Raum, den sie sich jetzt mit dem Magier teilte zu verlassen, hatte sie sich doch entschieden unten auf ihre Begleiter zu warten um der Einsamkeit zu entkommen, erblasste beim Anblick des bewusstlosen Kriegers.
 

„Kurogane-san!?“ Ohne weiter Fragen eilte sie in das andere Zimmer voraus, deckte das Bett ab, sodass die beiden Jungen Männer den Ninja darauf ablegen konnten. “Syaoran-kun, was ist denn passiert?“ Er konnte der Prinzessin nur die selbe Antwort geben, wie ihrem ‚Bruder’, sodass das Mädchen nicht sonderlich beruhigt wirkte. Nachdem Touya mit den Worten, dass sie sich wenn irgendwas war, gern an ihn wenden konnte, gegangen war, berichtete die Prinzessin von ihrer Entdeckung, und dem Grund, warum Fay nicht hier war, warf zwischendurch immer wieder besorgte Blicke auf das zwar entspannte, aber extrem blasse Gesicht des Bewusstlosen. Mokona saß mit sorgenvoller Mine auf seiner Brust, stupperte ihm immer wieder gegen die Nase, als hoffte es, ihn so wecken zu können.
 

Doch Kurogane wachte nicht auf, verzog bei der Berührung nicht mal das Gesicht. Dennoch fuhr das kleine Hasenwesen damit fort, bis Sakura es endlich in den Arm nahm und an ihre Brust schmiegte. Nach einer Weile kamen sie und der Junge überein, dass der Erwachsene hier sicher war und sie trotzdem zu Fay gehen würden, da sie ihn ja schlecht einfach dort lassen konnte, außerdem brauchten sie die Feder. Also verließen sie kurz darauf die Herberge wieder, nicht ohne Touya vorher noch zu bitten ab und an nach ihrem bewusstlosen Reisegefährten zu sehen.
 

Als Kurogane erwachte stellte sich ihm als erstes eine Frage: Warum zum Teufel ging es ihm so beschissen? Er fühlte sich wie durch den Fleischwolf gedreht. Die nächste Frage, die sich ihm stellte war, Wo zur Hölle war er? Während sich der Ninja langsam, unter einem gequälten Stöhnen aufsetzte, sah er sich verwirrt um. Wieso lag er auf einer Wiese in der ihm das Gras fast bis zu den Knie reichte, und die definitive nicht in die Welt gehörte, wo sie gerade noch gewesen waren? Waren sie vielleicht weiter gereist? Daran konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern.
 

Er erinnerte sich an so ziemlich überhaupt nichts mehr, ab der Stelle, wo sie Feierabend gemacht hatten. Blackout? Aber was war dann passiert? Träumte er vielleicht? Hinter ihm erklang ein leises Kichern, und er wirbelte herum. „Du bist in einem Traum, Kurogane. In meinem Traum.“ Schwarzes langes Haar, sanfte dunkle Augen, ein Lächeln auf den Lippen und in lange Gewänder gehüllt... Kurogane klappte der Mund auf. „Tomoyo?“
 

+~+~+
 

Da Fay befürchtete, dass er, wenn er sich als Nicht-Einheimischer nach dem Weg zur Stadtverwaltung erkundigen würde, Aufsehen erregen und das Misstrauen der Stadtbewohner auf sich ziehen könnte irrte der Magier eine Zeit lang orientierungslos umher, bevor er, mehr zufällig als wirklich bewusst, am Stadtrand auf ein einfaches Gebäude, das wie auch die meisten anderen Häuser frisch verputzt war, aufmerksam wurde
 

Eigentlich war es nicht das unscheinbare Bauwerk, das ihn veranlasste neugierig näher zu treten, sondern eher die Tatsache, dass zwei muskelbepackte Männer vor dem vermutlichen Eingang positioniert worden waren, beide mit Schwertern bewaffnet, die die Umgebung immer wieder mit grimmigem Gesichtausdruck nach auffälligen Personen absuchten. Die schmiedeeisernen Buchstaben, die wohl erst vor kurzem an der Mauer angebracht worden waren und in der Spätnachmittagssonne glänzten, bestätigten seine Vermutung dass es sich bei dem Haus um die Stadtverwaltung handelte.
 

Vorsichtig sah der Magier sich um, vergewisserte sich dass niemand ihn beobachtete, und zwängte sich dann in das dichte Gebüsch, das das ganze Gebäude umgab. Darauf bedacht so wenige Geräusche wie möglich zu machen, drückte Fay die ihm den Weg versperrenden Zweige beiseite, achtete nicht darauf dass einige dieser zurückschnalzten und ihn im Gesicht streiften. Verglichen mit den Verletzungen, sowohl seelisch als auch körperlich, die er in den letzten Tagen erlitten hatte, war das ja nun auch wirklich eine Lappalie.
 

Mit einiger Mühe schaffte er es endlich Nahe genug an das Gebäude heran zu kommen. Er bedankte sich im Stillen bei Mutter Natur, die, wenn auch wahrscheinlich unterstützt von der Kraft der Feder, die Sträucher selbst bei diesen Temperaturen nicht verdorren lassen hatte, sondern diese mit reichlich ihm guten Schutz bietenden grünen Blätterwerk versehen hatte. Obwohl er nur wenige Meter von den Wachposten entfernt war, er in seiner Position den Vorgarten gut überblicken konnte, war er für die Männer so gut wie unsichtbar.

Aufmerksam sah der blonde Magier sich um, konnte rund um das Gebäude herum noch einige weitere bewaffnete Männer entdecken, die höchstwahrscheinlich ebenfalls als Schutz vor Eindringlingen dienten.

Fay gestand sich zwar ein, dass die Stadtverwaltung im Großen und Ganzen nicht schlecht bewacht war, wohl auch jeglichen Stadtbewohner daran hindern konnte diese ohne Erlaubnis zu betreten.
 

Allerdings lag die Betonung hierbei auf Stadt“bewohner“. Wie der blonde Magier bereits bei der alten Frau vermutet hatte, schien es in dieser Welt, bis auf die Feder, keine Magie zu geben, was ihnen ihr unerlaubtes Eindringen gehörig erleichtern würde. Obwohl er seine Kräfte ungern einsetzte, er diese mehr schlecht als recht unter Kontrolle hatte und natürlich das Risiko, dass Ashura sie dadurch aufspüren konnte, hoch war, sah er keine andere Möglichkeit die Feder aus der sicheren Festung zu befreien. Außerdem würde er um die Wachtposten, die mit Sicherheit nicht auf einen derartigen Angriff vorbereitet waren, bestimmt auch mit einfacher Magie ausschalten können.
 

Gerade als Fay sich wieder zurück ziehen wollte um auf der Straße auf die restliche Truppe zu warten, spürte er wie sich plötzlich ein Paar Hände auf seine Schultern legten, und er fuhr entsetzt herum, rechnete bereits mit einem gezogenen, auf ihn zeigendem Schwert. Stattdessen blickte er direkt in die, durch seine plötzliche Bewegung ebenfalls erschrocken aufgerissenen Augen Syaorans, neben dem eine nicht minder eingeschüchterte Prinzessin mit Mokona im Arm stand.
 

Erleichtert ließ Fay seine schützend gehobenen Arme sinken, lächelte die beiden Kinder dann, nachdem sich sein Herzschlag etwas beruhigt hatte, an. „Ich hab schon gedacht ich wäre aufgeflogen... Woher wusstet ihr...“ Als sein Blick auf das ihn zufrieden angrienende weiße Knäuel fiel, konnte er sich die nicht fertig gestellte Frage bereits selbst beantworten, und er wuschelte Mokona sanft durch das Fell. „Gut gemacht!“, lobte er das kleine Zauberwesen dann mit leiser Stimme um die Wachposten nicht doch auf sich aufmerksam zu machen.
 

Erst als Fay erneut zu Sakura und Syaoran aufsah wurde ihm bewusst dass eindeutig etwas fehlte. Jemand. Kurogane. „Wo ist...?“ Der Magier spürte wie Angst in ihm hochstieg, ihm die Kehle zuschnürte, als die Prinzessin und ihr Beschützer einen beunruhigten Blick austauschten, schließlich in stiller Einverständnis beschlossen, dass der Junge Fays Frage beantworten sollte.
 

„Kurogane-san... hat sich wohl in den letzten Tagen überanstrengt... Er wollte in der Herberge bleiben um wieder zu Kräften zu kommen... Es ist alles in Ordnung“. Dass Syaoran während seiner Erklärung die ganze Zeit über vermied ihm in die Augen zu sehen, stattdessen immer wieder unsichere Blicke zur Prinzessin warf, bestätigte Fay, dass die beiden Kinder und der weiße Flummi ihm eindeutig etwas verheimlichten, mit Sicherheit etwas nicht stimmte und er musste sich stark zusammen reißen um nicht dem plötzlichen Panikgefühl nachzugeben und den Jungen an den Schultern zu rütteln, ihn damit zu zwingen ihm die Wahrheit zu sagen.
 

Stattdessen zwang er sich weiterhin zu lächeln, sah Syaoran dann direkt an. „Was ist wirklich geschehen?“ Die Augen des Jungen weiteten sich einen Moment überrascht, bevor er schließlich leise seufzend aufgab die Wahrheit zu verheimlichen.

„Er hat sich überanstrengt und ist zusammengebrochen... Wir haben ihn in sein Zimmer gebracht, aber es war nicht möglich ihn aufzuwecken... Da wir ohnehin nichts machen konnten, haben wir ihn in Touyas Obhut gelassen und sind so schnell wie möglich hierher gekommen... Fay-san? Ist alles in Ordnung?"
 

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Fassungslos war Kurogane erst einmal außerstande, sich irgendwie zu rühren, zu reagieren, stand nur wie zur Salzsäule erstarrt da, konnte nicht anders, als die schwarzhaarige Prinzessin, die ihm mit einem sanften Lächeln auf den Lippen und einem amüsierten Glitzern in den dunklen Augen mit offenstehendem Mund anzustarren. Wie war das möglich? Wie konnte Tomoyo hier sein? Mal abgesehen davon, dass er immer noch nicht genau kapiert hatte, wo er eigentlich war. „Ach Kurogane... wieso dieser entgeisterte Gesichtsausdruck? Freust du dich nicht, mich zu sehen?“ Auf die Worte des Mädchens hin kam der Ninja endlich wieder in der Realität an, löste sich augenblicklich aus seiner Starre.
 

Es war ihm unmöglich die Wut, die plötzlich in ihm hoch kochte zu unterdrücken. Mit nicht mal vier Schritten hatte er die Entfernung zwischen sich und der Prinzessin überwunden, packte sie grob an den Schultern. „Und wie ich mich freue, Hexe! Ich hab dir so einiges zu sagen!!“ Tomoyo blieb von seinem Wutausbruch gänzlich unbeeindruckt, lächelte weiterhin undurchsichtig und legte eine Hand auf die seinen, die ihr noch immer gefährlich die Luft abschnürten.
 

„Nun, ich höre dir gern zu. Das wir uns unbedingt einmal unterhalten müssen steht außer Frage.“ Als sie ihre schmale Hand wieder von der des Ninjas wegzog ließ sie einen langen, hauchdünnen roten Faden zwischen ihren Fingern hindurchgleiten. Perplex blinzelnd konnte der Schwarzhaarige gar nicht anders, als sie los zu lassen, schaute verwirrt auf den Faden, der an seinem rechten kleinen Finger befestigt war und sich irgendwo im nirgendwo verlor.
 

„Traumbilder.“, erklärte Tomoyo belehrend. “Im Traum offenbaren sich die Dinge, die dich beschäftigen anhand von Bildern. Aber dieses hier ist gar nicht so bildhaft, wie es erscheint. Es gibt Menschen die können diesen roten Faden auch sehen, wenn sie wach sind.“ Während sie geredet hatte war die Prinzessin wieder ein paar Schritte von Kurogane zurückgewichen, schaute ihn aufmerksam an. Und wartete ab bis dieser sich wieder gefangen hatte.
 

Nachdenklich wickelte er sich den Faden etwas um den Finger. Scheiß Metaphern... Aber irgendwie half es ihm, seinen Kopf klar zu bekommen, sodass er anstatt sich aufzuregen mit betont ruhiger Stimme die Fragen die ihn beschäftigten stellen konnte. „Was soll das alles, Tomoyo?“ Das dunkelhaarige Mädchen lächelte immer noch, wenn auch jetzt etwas traurig.
 

„Hast du es denn noch immer nicht begriffen? Ich liebe dich Kurogane.“ Auf seinen ziemlich verrutschten Blick hin lachte sie amüsiert und fuhr mit ihrer Erklärung fort. „Ich liebe dich wie einen Bruder. Manchmal auch wie einen Sohn, je nach dem, was du gerade wieder angestellt hast. Du bist wie ein Teil meiner Familie. Und deswegen konnte ich das gestern nicht zulassen.“
 

Das musste der Schwarzhaarige jetzt erst mal überdenken. Er war froh darüber, dass Tomoyo nicht aus Eifersucht heraus gehandelt hatte, akzeptierte ihre Worte und ihre Gefühle. Dann gab es also nur noch zu klären, warum sie sich nun wirklich eingemischt hatte.
 

„Warum hast du uns dann unterbrochen?“ Plötzlich verschwand die Liebenswürdigkeit aus den dunklen Augen der Prinzessin, sie wirkten mit einmal kühl, geradezu kalt. „Du hast bereitwillig zugestimmt ihm dein Blut zu geben, damit er überleben kann, du hast deine Heimat geopfert, nur um ihn weiterhin beschützen zu können... jetzt soll er dich nicht auch noch bekommen. Er hat dich nicht verdient!“
 

+~+~+
 

Einen Augenblick lang war Fay ein Gefangener seiner eigenen Emotionen, spürte wie die umbändige Sorge um den schwarzhaarigen Reisegefährten seinen Verstand vernebelte. Es war wohl einzig und allein der Verdienst der Prinzessin, die Mokona sanft auf dem Boden absetzte, dann auf ihn zutrat und ihn umarmte, dass er es durch diese tröstende Geste schaffte den Drang ohne Rücksicht auf Verluste einfach aufzuspringen, ihre Anwesenheit und ihren wahren Aufenthaltsgrund in der Stadt den Wachposten preis zu geben, nur um zur Herberge zurück zu hetzen zu unterdrücken. Obwohl es dem Magier widerstrebte es sich einzugestehen, aber Kurogane war in Touyas Obhut sicher, um ihn würden sie sich später kümmern müssen. Zuvor galt es erst die Feder der Prinzessin zu finden.
 

Endlich schaffte er es sich aus seiner Erstarrung zu lösen, strich Sakura sanft über die braunen Haare, zeigte ihr damit, dass er okay war. Wie hatte das Mädchen es nur geschafft so stark zu werden? Selbst nach all den schrecklichen Bildern die sie gesehen hatte, gab sie die Hoffnung nicht auf, suchte weiterhin tapfer an ihrer Seite nach ihren Erinnerungen. Was gab ihr diese Kraft, diese beschwerliche Reise trotz allem was geschehen war fortzusetzen? War es der unbändige Wunsch den Syaoran, der sie zu Beginn begleitet hatte, wiederzusehen? Oder war es der Junge der nun an ihrer Seite war, der ihr den Mut gab durchzuhalten? Was es auch war, das das zarte Mädchen so entschlossen um jede ihre Erinnerung kämpfen ließ, er bewunderte sie für ihre innere Stärke. „Ich danke dir, Sakura-chan...“
 

Das Mädchen schenkte ihm ein Lächeln, schüttelte dann nur den Kopf. „Kurogane-san würde nicht wollen, dass wir seinetwegen ohne die Feder zurück kehren...“ Sie hatte Recht. Der Ninja würde es ihm niemals verzeihen, wenn er wegen ihm die Möglichkeit die Erinnerung zu entwenden verstreichen ließ, sie damit weitere wertvolle Zeit verloren. „Da hast du Recht... Deshalb sollten wir uns beeilen und die Feder so schnell wie möglich in unseren Besitz bringen...“ Der Magier zwang sich Kurogane erst einmal in seinen Hinterkopf zu verbannen, deutete Syaoran dann mit Mokona ebenfalls näher an ihn heran zu treten, schloss dann seine Augen und hob seine Hände.
 

Kurz darauf waren sie alle von einer Hülle umgeben, die in den verschiedensten Regenbogenfarben schimmerte. „Es ist nur ein einfacher Tarnzauber... Da die Menschen hier aber keinerlei Erfahrung und Wissen Maige betreffend haben, dürfte dieser genügen um uns sicher ins Inner zu bringen... Sollten wir uns zu weit voneinander entfernen ist diese Hülle nutzlos, also bleibt nahe bei mir...“, beantwortete er die fragenden Blicke.
 

Die Prinzessin und ihr Beschützer nickten ernst, drängten sich an den schlanken Körper des Magiers um nur bloß nicht für das Fehlschlagen ihrer Mission verantwortlich zu sein. Selbst Mokona schien die Wichtigkeit der Situation zu verstehen, hüpfte ohne die üblichen Quietschlaute von sich zu geben in Sakuras Arme und verhielt sich völlig still.
 

„Ab jetzt kein Wort mehr... Wir sind zwar im Moment nicht sichtbar, aber hören können sie uns dennoch...“ Sachte schob Fay die letzten Zweige die sie nun noch von der Rasenfläche des Vorgartens trennten zur Seite, war froh, dass die Wiese gemäht war, also kein hohes, sich bewegendes Gras ihren Marsch auf das Haus zu verraten konnte. Als sie das Gebäude schließlich beinahe erreicht hatten, sie nur noch wenige Meter von der angesteuerten Türe trennten, übersah Fay einen auf dem Boden liegenden Zweig, der unter seinem Schuh leise, aber dennoch deutlich hörbar zerbrach. Sofort blickten die Wachmänner alarmiert in ihre Richtung, die Schwerter bereits in Angriffsposition gebracht. Mucksmäuschenstill verharrte die kleine Gruppe an Ort und Stelle, und Fay konnte spüren wie die Prinzessin an seiner Seite zitterte, sich aber tapfer auf die Lippen biss um jeglichen Laut zu ersticken.
 

Okay... Es würde ihm also nichts anderes übrig bleiben, als erneut seine Fähigkeiten einzusetzen. Die muskulösen Männer waren gewarnt, würden nun noch angespannter ihre Umgebung in Augenschein nehmen, es ihnen nahezu unmöglich machen, die Türe unbeobachtet zu öffnen. Der Magier spürte wie sich erste Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten als er erneut die Augen schloss, sich konzentrierte um seine kraftraubenden Fähigkeiten ein weiteres mal in Anspruch zu nehmen.
 

Keine Sekunde später erschien am Rande des Gartens, weit weg von ihnen, eine schwarze Gestalt, die ohne Umwege auf den hinteren Teil des Hauses zusteuerte. Die Aufschreie der dort positionierten Wächter alarmierten auch die restlichen bewaffneten Männer die ohne lange zu Zögern ihren Platz verließen und im Laufschritt auf den vermeintlichen Feind zuliefen. Diesen chaotischen Moment nutzte Fay, schob die beiden Kinder vor sich her, direkt auf den nun frei vor ihnen liegenden Haupteingang der Stadtverwaltung. Obwohl der blonde Mann damit gerechnet hatte die stabile Holztüre zumindest verschlossen vorzufinden, schwang diese ohne Widerstand auf als er die Klinke hinunter drückte. Sehr unvorsichtig. Keine Sekunde später zog er diese dann auch schon wieder hinter ihnen zu, konnte durch das schwere Holz nur noch gedämpfte Aufschreie von draußen vernehmen.
 

Fast zeitgleich mit ihrem Eindringen in das Haus, war die Barriere die sie vor den Wachmännern verborgen hatte verschwunden. Es war ein Wunder, dass der durch die weitere Anwendung seiner Fähigkeiten bereits stark geschwächte Magier es überhaupt geschafft hatte den Zauber solange aufrecht zu erhalten. Fest stand nur, dass sie die restliche Hürde ohne magische Hilfe bewältigen würden müssen.
 

+~+~+
 

„Er hat dich nicht verdient!“ Wie bitte? Was sollte das denn heißen? Fassungslos starrte er Tomoyo an. „Wie kommst du dazu, so etwas zu sagen? Du kennst ihn doch nicht mal!“, fauchte Kurogane das dunkelhaarige Mädchen an. Sie lächelte nur unbeeindruckt. „Und? Kennst du ihn denn?“ Einen Moment lang wollte Kurogane darauf einfach mir ‚Ja’ antworten, aber er stockte. Kannte er Fay? Kannte er ihn wirklich?
 

„Wie weit willst du behaupten einen Mann zu kennen, von dem du kaum mehr weißt, als seinen Namen?“ Die Prinzessin beobachtete ihn aufmerksam, schien seine Verwirrung, seine Nachdenklichkeit über die Frage zu spüren, oder in seinem Gesicht zu lesen. Er wusste über den Magier wirklich nicht viel, gerade mal, dass er auf der Flucht vor einem König war. Und ansonsten...? Dass er immer, oder zumindest meistens, nur log, anscheinen schon gar nicht mehr anders konnte, als seine Gefühle und Emotionen hinter einer lächelnden Maske zu verstecken.
 

Aber dennoch war diese Maske in letzter Zeit immer häufiger gefallen, hatte den Menschen hinter dem falschen Lächeln offenbart. Und was er dahinter gesehen hatte, die Trauer und Verzweiflung, die Dunkelheit, all dies bereitete ihm schon wieder Sorge. Obwohl er selbst wusste, dass er Tomoyos Frage wenn er ehrlich zu sich selbst war nur verneinen konnte, wollte er den blonden Magier jetzt nicht einfach allein lassen, jetzt, wo er die Maske mit Gewalt so weit herunter gezerrt hatte und Fay damit verletzlich machte.
 

„Es ist egal, was ich weiß, und noch viel egaler ist es, was ich nicht weiß. Ich habe mir geschworen, ihn zu beschützen, und das werde ich auch, ob es dir passt oder nicht.“
 

„Das dachte ich mir...“ Das Schwarzhaarige Mädchen lächelte traurig. „Du bist niemand, der sich einfach so um den Finger wickeln lässt... vielleicht war ich vorschnell mit meinem Urteil. Ich hätte ihn gern einmal kennen gelernt, deinen blonden Begleiter, aber das geht ja nun leider nicht mehr... Gut möglich, dass auch dies ein Grund war, warum ich so überreagiert habe.“
 

Sie schwieg eine weile bedächtig, war ausnahmsweise einmal völlig ernst. „Jeder Mensch verdient eine zweite Chance... und das ihr für einander bestimmt seit, das steht außer Frage... Nur selten habe ich einen solch intensivroten Faden gesehen. Ihr müsst es nur noch merken. Und dem ein oder andern Lüftchen ausweichen.“ „Tomoyo!!“ Was den nun? Zeitweise hatten ihre Worte gelungen, als würde sie jetzt endlich Ruhe geben, aber ihr letzte Aussage bedeutete wieder was ganz anderes.
 

+~+~+

Dicht gefolgt von Syaoran und Sakura, die das noch immer keinen einzigen Laut von sich gebende weiße Knäuel fest umschlungen im Arm hielt, durchquerte Fay die sich vor ihnen erstreckende Eingangshalle. Der rote Teppichläufer, der auf de Fliesenboden platziert worden war, schluckte jeden ihrer Schritte, ermöglichte es ihnen sich völlig lautlos fortzubewegen. Unruhig wanderte der Blick des blonden Magiers durch die Halle. Es verunsicherte ihn, dass sie keinem einzigen Wachmann begegneten, das ganze Haus völlig menschenleer zu sein schien. Hatten sie sich geirrt? Waren die Männer vor dem Gebäude nur als Finte davor platziert worden? Diente ihr Zweck einzig und alleine dazu Personen, die auf der Suche nach der Feder waren in die Irre zu führen? Wie sonst konnte man die völlige Abwesenheit von Schutzkräften erklären?
 

Als sie schließlich die breite Treppe am Ende der Halle erreichten, Fay gerade einen Fuß auf die erste Stufe setzen wollte, riss Mokona seine sonst schlitzförmigen Augen auf, verkündete mit seinem nur allzu gut bekannten „Mekkyo!“, dass es die Feder nun spüren konnte.

Der blonde Mann berührte nur leicht mit der Sohle seines Schuhs die steinerne Stufe, stieg dann aber zurück als das weiße Knäuel von Sakuras Armen hüpfte und in eine völlig andere Richtung hopste. Verwirrt folgten sie dem hasenähnlichen Zauberwesen, bis plötzlich ein ohrenbetäubendes Quietschen zu hören war, und sie veranlasste kampfbereit herum zu fahren. Mit weit aufgerissenen Augen sah Fay, dass die Stufen der Treppe verschwunden waren, sich diese ihn eine spiegelglatte Rutschbahn verwandelt hatte. Der Boden am Fuße des Aufgangs, wo sie noch bis vor wenigen Sekunden gestanden hatten, war verschwunden, hatte sich ähnlich einer Falltüre nach unten geklappt und der Magier konnte selbst von hier die spitzen Eisenstäbe erkennen die aus dem Abgrund emporragten.
 

Einen Augenblick lang blieb Fay wie angewurzelt stehen, konnte kaum fassen wie knapp sie dem Tod entronnen waren, bevor er sich zwang sich zusammen zu reißen. Die momentanen Besitzer der Feder hatten also sehr wohl dafür gesorgt, dass diese nicht so einfach entwendet werden konnte, was höchstwahrscheinlich bedeutete dass dies hier nicht die einzige Falle in dem Gebäude war.
 

„Wir müssen weiter! Sofort!“ Mit so fester Stimme wie es ihm in Anbetracht der Tatsachen überhaupt möglich war, riss er die noch immer fassungslos auf das rutschenähnliche Gebilde starrenden Kinder aus ihrem tranceähnlichen Zustand, war froh, dass keiner der beiden zögerte und ihm beide augenblicklich hinterher stolperten.

„Die Feder, Mokona weiß wo sie ist! Sie ist ganz in der Nähe!“ Aufgeregt hielt das weiße Wesen schließlich vor der weißen Mauer inne, und als der Magier näher trat, konnte er eine völlig unscheinbare Türe erkennen, die aufgrund ihrer ebenfalls weißen Farbe völlig mit der Wand verschmolz.
 

Ohne lange Nachzudenken, hatte der Lärm in der Eingangshalle ohnehin schon jede Person, die sich im Haus aufhielt vorgewarnt, warf sich Fay, nachdem er festgestellt hatte, dass es keine Klinke gab, gegen die Türe, stöhnte leise auf, als der heftige Stoß einen heftigen Schmerz durch seinen verletzten Arm jagte. Trotz allem gab er nicht auf, wusste, dass ihnen wenig Zeit blieb bis die Wachmänner in die Halle stürmen würden. Allerdings war es nicht sein erneuter Versuch die Türe mit Gewalt aufzubrechen die sie schließlich in den Raum dahinter brachte, sondern die scharfen Augen der Prinzessin, die erkannte, dass einer der an der Wand angebrachten Kerzenhalter nur eine Attrappe war.
 

Als das Mädchen sie darauf hinwies, sie diesen dann nach unten zogen, schwang die Türe durch den versteckten Mechanismus wie von Geisterhand auf, legte den Blick auf ein allem Anschein nach völlig leeres Zimmer frei. Erst als Fay durch den Türrahmen trat konnte er in einer der hinteren Ecken einen gläsernen Behälter auf einem hölzernen Potest erkennen, in dem die Erinnerung eingeschlossen war, deren Schimmern den Raum in ein beinahe surreales Licht tauchte. Mit wenigen Schritten war der Magier bei dem Gefäß angelangt, schlug dieses, nachdem er festgestellt hatte, dass er keine andere Wahl hatte, mit seinem Ellbogen ein und befreite die Feder.
 

Das plötzliche Aufschreien der Kinder, die noch immer vor dem Raum in der Halle standen, lenkte ihn von dem heftigen Schmerz ab, und als er sich zu ihnen umwandte, merkte er dass sich die Wände des Zimmers auf ihn zu bewegten, es unmöglich war die Türe noch zu erreichen bevor ihn die massiven Steinmauern wie ein Insekt zerdrücken würden.
 

Panisch versuchte er dennoch auf den rettenden Ausgang zuzuhechten, stolperte dabei allerdings über eine Erhebung im Boden die er zuvor übersehn hatte und ging zu Boden. Sein Ende bereits erwartend schloss der blonde Magier seine Augen, als plötzlich ein heftiger Windstoß durch den Raum pfiff, die Steinwände bremste, und sogar wieder leicht auseinander drückte. //Tomoyo-hime?// Der Name der Prinzessin war das einzige was ihm durch den Kopf schoss, bevor er sich sofort aufrappelte und mit der Feder im Arm aus dem Zimmer hastete.
 

Keine Sekunde später krachten die Felswände aufeinander, zermalmten den hölzernen Potest auf dem der Behälter mit der Feder gestanden hatte. Das Entsetzen stand Sakura und Syaoran buchstäblich ins Gesicht geschrieben und auch Fay fühlte sich einen Moment lang nicht in der Lage seinen Blick von der Türe zu wenden, hinter der sich nun nur noch eine massive Steinmauer befand. War es wirklich Kuroganes Prinzessin gewesen die ihm das Leben gerettet hatte? Aber wieso?!
 

Mokonas Aufforderung, schnellstens das Gebäude zu verlassen, riss ihn schließlich aus seinen Gedanken. Ohne lange nachzudenken packte er mit der einen Hand Sakura mit der anderen Syaoran, und zerrte die beiden hinter sich her. Sie konnten gerade noch hinter einem dicken Brokatvorhang in Deckung gehen als auch schon die Eingangstüre aufgerissen wurde, und sämtliche vor dem Haus positionierten Wachmänner in die Halle stürmten, direkt auf den kleinen Raum zu in dem sich bis vor wenigen Sekunden noch die Feder befunden hatte.
 

Eben diesen Moment nutzte der Magier, trat hinter dem Vorhang hervor, und stolperte ohne von den bewaffneten Männern gesehen zu werden mit der Prinzessin und ihrem Beschützer, die sich wie willenlose Marionetten hinterher ziehen ließen, aus dem Haus. Obwohl Fay sich völlig ausgelaugt fühlte, seine Kräfte mit jedem Schritt weiter schwanden, drosselte er sein Tempo nicht, legte auch keine Pause ein, bis sie völlig außer Atem die Herberge erreichten. Erleichtert stellte der Magier beim Betreten des kleinen Vorzimmers fest, dass Touya bereits zu Bett gegangen war, sie ihr gehetztes Verhalten also vor niemandem rechtfertigen mussten.
 

„Hier, Syaoran-kun... Die Feder...“ Mit einem schwachen Lächeln drückte er dem Jungen die Erinnerung der Prinzessin in die Hand, stolperte dann sofort die Treppe hinauf in den ersten Stock. Die ganze Zeit lang über hatte er den schwarzhaarigen Ninja erfolgreich aus seinem Kopf verbannen können, doch nun da sie die Feder erfolgreich geborgen und sie die Herberge erreicht hatten, hatte er sich schlagartig an den Zustand Kuroganes erinnert, wollte sich so schnell wie möglich vergewissern dass es diesem gut ging.
 

+~+~+
 

„Kannst du nicht einmal ernst bleiben, und mir eine ordentliche Antwort geben?“ Mit einem teils wütenden, teils verzweifelten Funkeln in den glutroten Augen sah Kurogane die japanische Prinzessin an, welche nur ein amüsiertes Kichern für ihn übrig hatte. Konnte Tomoyo ihm nicht einfach sagen, ob sie weiterhin vor hatte, ihn und dem Magier das Leben schwer zu machen, oder ob sie kapiert hatte, dass das nichts ändern würde.
 

„Ach Kurogane, ohne ein paar Probleme und Überraschungen ist es doch langweilig.“ Na toll. Glaubte sie etwa, er wäre jetzt auch noch dankbar dafür, dass sie sich einmischte? „Es ist auch ohne deine ‚Unterstützung’ schon kompliziert genug. Also lass es gefälligst!“ „Ich bedaure es zwar zu tiefst, aber das ist nicht möglich.“ Das dunkelhaarige Mädchen schüttelte etwas den Kopf. „Man sieht ja, was dabei raus kommt, wenn man einmal nicht auf dich aufpasst. Du solltest nicht nur auf den Magier achten, sondern auch mal auf dich selbst.“
 

Daraufhin schwieg Kurogane erst einmal. Er war durchaus davon überzeugt, dass er genug auf seinen gesundheitlichen Zustand achtet, außerdem, wer war den Schuld, dass er gestern nicht hatte schlafen können....? Na ja, genau genommen... Energisch schüttelte er den Kopf, sodass seine schwarzen Haare nur so hin und her flogen.
 

„Irgendjemand muss schließlich auf ihn acht geben, tut er es doch selbst nicht.“ Eine ganze Weile lang sahen sie sich nur an, bis die Prinzessin leise seufzte. „Du hast dich sehr verändert, seit wir uns das letzte mal begegnet sind... durch ihn... Und ich muss zugeben, ich bin durchaus beeindruckt, was solch ein undurchschaubarer Mensch aus dir gemacht hat. Außerdem muss ich gestehen, dass auch ich mit Schuld an deinem derzeitigen Zustand bin... Ich musste dir einen Teil deiner Kraft rauben, sonst wäre ich nicht in der Lage gewesen hier mit dir... Oh Gott...“ Die letzten Worte hauchte sie nur, so leise, dass der Ninja sie kaum verstand, ihre dunklen Augen weiteten sich erschrocken. Dann war sie plötzlich weg. Verschwunden.
 

Perplex blinzelnd stand Kurogane da, und fragte sich, ob das jetzt ein dummer Scherz war, oder so. Da kein Lüftchen mehr über die Traumlandschaft fegte, lag die Vermutung nahe, dass Tomoyo wirklich verschwunden war. War irgendetwas passiert? Aber was brachte es ihm schon, sich mit der Frage herumzuschlagen, hatte er doch momentan ganz andere Sorgen. Wie kam er jetzt wieder hier weg? Die Tatsache, dass Tomoyo unter anderem dafür verantwortlich war, dass er zusammengebrochen war schob er erst einmal beiseite. Blinde Wut würde ihm nur die Sinne vernebeln, etwas was er im Moment bestimmt nicht brauchen konnte.
 

Eigentlich hatte er vorgehabt, die Prinzessin danach zu fragen, doch das hatte sich nun wie es schien ja erübrigt. Dass die Landschaft sich auch nicht als sehr viel aufschlussreicher erwies musste er wenige Minuten später feststellen. Riesige Wiesen, hier und da mal ein Baum, oder auch mehrere und nicht weit von ihm ein kleiner See. Und irgendwo in der Ferne verlor sich alles in nebligem Grau. Er konnte also in so ziemlich jede Richtung gehen, ob er die richtige wählte war eine andere Frage...
 

Eine plötzliche Böe, die ihn unvorbereitet im Rücken traf, schupste ihn ein Stück und der Schwarzhaarige sah sich stirnrunzelnd um, entdeckte das Mädchen aber nirgends. Was die Geste bedeutet hatte, war ziemlich deutlich. Er sollte diese Richtung nehmen. Jetzt viel ihm auch auf, dass der rote Faden der an seiner Hand festgebunden war, auch in diese Richtung verlief, und irgendwie erschien es ihm plausibel, diesem zu folgen.
 

Bevor er sich umwandte deutete er noch eine spöttische Verbeugung an. „Nun Prinzessin, auf das wir uns Bald wiedertreffen. Nur bitte nicht allzu bald.“ In dem sanften Lufthauch, der daraufhin über sein Gesicht strich, glaubte der Ninja das herzliche Lachen der Prinzessin zu hören und mit einem knappen Nicken, das Lächeln unterdrückend wandte er sich um, ging los. Während er lief wickelte er den Faden nachdenklich auf. Blieb nur zu hoffen, dass es nicht so weit war, wie es von hier aus erschien.
 

+~+~+
 

Im ersten Stock angekommen merkte Fay erneut, wie sehr die Rettungsaktion der Feder an seinen Kräften gezerrt hatte. Nach den paar wenigen Stufen hinauf zu ihren Zimmern fühlte er sich wie benommen, musste sich einen Moment lang an der Wand abstützen um wieder zu Atem zu kommen. Allerdings achtete er nicht weiter auf seinen angeschlagenen Gesundheitszustand, ignorierte auch die Schmerzen an seinem Arm und stolperte nach einer kaum erwähnenswerten Verschnaufpause sofort auf die Türe, hinter der ihr Zimmer lag, zu.
 

Er unterdrückte den Impuls diese einfach aufzureißen, öffnete die leise knarrende Holztüre stattdessen so langsam wie möglich um so wenige Geräusche wie möglich zu verursachen, den Ninja nicht zu wecken falls dieser schlief.

Das dämmrige Licht der bereits untergehenden Sonne verlieh dem Raum eine friedliche Atmosphäre. Mit wenigen Schritten war der Magier bei dem Doppelbett, das er sich noch zwei Nächte zuvor mit Kurogane geteilt hatte, angekommen, stellte beunruhigt fest, dass dieser völlig ruhig da lag, nicht wie ein Schlafender sonder eher wie ein Toter wirkte. Erleichtert sah er dann aber, dass der Brustkorb des Kriegers sich, wenn auch kaum merklich, hob und senkte.
 

Vorsichtig ließ er sich auf der Matratze neben dem regungslosen Reisegefährten nieder, beugte sich dann vor um ihm seine Handfläche auf die Stirne zu legen, sich damit zu versichern, dass der sonst nie Schwäche zeigende Ninja kein Fieber hatte. Die Haut unter seinen Fingern fühlte sich zwar warm an, wofür aber wohl nur die Hitze der der Schwarzhaarige den ganzen Tag über ausgesetzt gewesen war, verantwortlich war. Wie hatte es so weit kommen können? Ihm war doch bereits am Vortag aufgefallen, wie müde und ausgezerrt dieser gewirkt hatte, wieso hatte er nichts unternommen?
 

„Du Idiot... Mir vorhalten, dass ich nicht auf mich selbst aufpasse, meinen Körper als selbstverständliche ansehe und nicht darauf Acht gebe, aber selbst bist du keinen Deut besser...“ Sanft strich er Kurogane eine pechschwarze Haarsträhne aus dem Gesicht, hoffte inständig, dass dieser, wachsam wie er sonst war, alleine durch diese flüchtige Berührung aufwachen würde, reflexartig nach seinem Schwert greifen würde um sich gegen etwaige Angreifer zu verteidigen, doch nichts geschah.
 

Obwohl der blonde Magier wusste, dass er wahrscheinlich überreagierte, er dem Reisegefährten den erholsamen Schlaf gönnen sollte, trieb ihn die Furcht, dass diesem doch etwas schlimmeres zugestoßen war, dazu ihn sanft an den Schultern zu rütteln. Doch selbst als er ihn stärker schüttelte rührte der Ninja sich nicht, lag da wie eine bewegungslose Puppe.
 

„Wach auf! Verdammt noch mal, öffne deine Augen! Du hast mir versprochen weiterhin an meiner Seite zu sein, also steh gefälligst zu deinen Worten! Ich kann die Kinder nicht alleine beschützen, ich brauche deine Hilfe!“ Entsetzt stellte Fay fest, dass seine Stimme durch die aufsteigende Angst schrill und laut klang, biss sich sofort auf die Lippen um jeden weiteren Ausbruch zu verhindern, und die Kinder nicht auf sich aufmerksam zu machen, ließ dann die Schultern des Schwarzhaarigen los.

Tief durchatmend um sich wieder zu beruhigen strich sich Fay durch seine blonden Haare, richtete sich dann auf und trat an das kleine Fenster, konnte den regungslosen Anblick des Kriegers nicht länger ertragen.
 

+~+~+
 

Wie lange war er jetzt schon unterwegs? Er wusste es nicht so genau. Hier schien die Zeit irgendwie anders zu vergehen, wenn sie denn überhaupt verging und Kurogane hatte das undeutbare Gefühl, eigentliche gar nicht vorwärts zu kommen. Jedes Mal wenn er sich umwandte erschienen der kleine See und die Bäume genau so weit entfernt, wie zuvor, und der Nebel kam auch nicht näher. Das einzige, das ihm sagte, dass er überhaupt unterwegs war, war die ständig zunehmende Menge roter Schnur in seiner Hand. Wie lang war das Ding eigentlich? Wahrscheinlich unendlich, schließlich war es nur ein Traumbild.
 

Der Wind um ihn her war längst verstummt, die Luft absolut unbewegt. Tomoyo war schon lange verschwunden, ließ ihn den Weg aus ihrem Traum allein hinter sich bringen, worüber der Ninja auch ziemlich froh war. Um so mehr überraschte es ihn, als er plötzlich ein leises Geräusch vernahm, fast wie ein Flüstern, nur zu leise um die Worte zu verstehen. Verwirrt schaute der Schwarzhaarige sich um, fand aber nichts oder niemanden von dem dieses Geräusch stammen könnte.
 

Außer seinen Schritten im hohen Gras war nichts zu hören gewesen. Bis eben.

Als das Geflüster zunahm, sich etwas in der Tonlage veränderte, schloss Kurogane die Augen, blendete alle anderen äußeren Reize aus, um sich ganz darauf konzentrieren zu können. Es war eine Stimme. Eine, die er kannte und jetzt konnte er sogar die Worte verstehen. „Wach auf! Verdammt noch mal, öffne deine Augen! Du hast mir versprochen weiterhin an meiner Seite zu sein, also steh gefälligst zu deinen Worten! Ich kann die Kinder nicht alleine beschützen, ich brauche deine Hilfe!“ Der Ninja stand weiterhin mit geschlossenen Augen da, ließ sich das Gehörte immer und immer wieder durch den Kopf gehen. Fays sonst so ruhige und wohlklingende Stimme, hatte laut und panisch geklungen, kaum noch wieder zu erkennen.
 

Es war wirklich an der Zeit endlich aufzuwachen. Genug geträumt. Er schlug seine Augen wieder auf und plötzlich stand er direkt vor der grauen Nebelwand, die gerade noch so unerreichbar weit weg gewirkt hatte. >Traumbilder< ging es ihm durch den Kopf. >Sie zeigen was dich beschäftigt...< Aber das war auch gleich, hauptsacht er kam endlich hier weg. Entschlossen trat der schwarzhaarige Mann in den Nebel. Im nächsten Augenblick kippte die Welt.
 

Kurogane kam mit einem gequälten Stöhnen zu sich. Sofort wusste er, das er wieder wach war, sprachen die Schmerzen, die er in Tomoyos Traum kaum gespürt hatte, und ihn jetzt so unvorbereitet trafen, doch für sich. Wie gerädert... Es kostete ihn schon mühe seine glutroten Augen zu öffnen. Der Blick an die trostlose graue Decke erinnerte ihn aus irgendeinem Grund daran, dass ein solch schwaches Verhalten für einen Ninja absolut unangebracht war. Mit einem kräftigen Ruck setzte er sich auf, was sich aber als dermaßen schlechte Idee erwies, dass er vor Schmerz vorn über sackte, seine Stirn beinahe seine Knie berührte. Tomoyo im Stillen dafür verfluchend, dass sie seinen ohnehin bereits angeschlagenen gesundheitlichen Zustand ausgenutzt hatte um ihn mit Hilfe ihrer Magie soweit zu bringen, dass er sich völlig verausgabte, sodass sie in der Lage war mit ihm zu sprechen. Wann war es ihm eigentlich das letzte Mal so dreckig gegangen? Er erinnerte sich wirklich nicht.
 

+~+~+
 

Obwohl Fay im Moment absolut nichts für Kurogane tun konnte, er sich bei dessen Anblick von Sekunde zu Sekunde mut- und hilfloser fühlte, konnte der Magier sich dennoch nicht dazu überwinden das Zimmer zu verlassen, den regungslosen Ninja alleine zu lassen. Er wusste, dass er zu den Kinder zurück kehren sollte um diese aufzubauen und zu beruhigen, doch er fühlte sich als ob ihn ein nicht sichtbarer Faden an den bewusstlosen Krieger kettete, verhinderte dass er sich von diesem entfernte.
 

Einen Augenblick lang verharrte der Blick des blonden Magiers auf dem ausdruckslosem, puppenartig wirkendem Gesicht, wandte sich dann wieder ab und starrte erneut hinaus in die ihm nun höhnisch freundlich und idyllisch erscheinende Landschaft. Die laue Abendluft spielte sanft mit seinen blonden Haaren, kühlte seine von der Flucht noch immer erhitzten Wangen, schaffte es aber auch nicht ihn zu beruhigen. Der sanfte Wind trug aus der Ferne das für diese Uhrzeit ungewöhnliche Läuten der Kirchenglocke herüber, was wohl bedeutete, dass diese wohl nun dem Zweck diente die Stadtbewohner zu versammeln, sie davon zu unterrichten was passiert war.
 

Bis auf ihre Gruppe hatte Fay die letzten Tage über keine anderen Reisende sichten können, es würde also nicht lange dauern bis die sonst so freundlich wirkenden Einwohner ihnen auf die Schliche kommen und aufgebracht und zu allem bereit um den Gegenstand ihres Wohlstands zurück zu erobern bei ihnen auftauchen würden. Die Zeit drängte, sie mussten diese Welt so schnell wie möglich verlassen, doch mit Kurogane in diesem Zustand war das ein Ding der Unmöglichkeit. Wie lange würde es dauern bis der Ninja wieder sein Bewusstsein wieder erlangen würde? Der blonde Magier schluckte schwer als er den Gedanken noch einen Schritt weiter führte. Würde dieser überhaupt wieder aufwachen? Immerhin wussten sie nicht was mit ihm passiert war, ob die Ursache seines Zustands wirklich „nur“ Überanstrengung war.
 

„Verdammt...“ Verzweifelt schlug der Magier mit seiner zur Faust geballten Hand gegen die unverputzte Steinmauer, spürte wie sich absolute Hoffnungslosigkeit in ihm breit machte, jegliche positiven Gedanken vertrieb.

Leise aufstöhnend hielt der blonde Mann inne, nur um keine Sekunde später seine Faust erneut gegen die Wand zu donnern. Er hatte die Schmerzen verdient. Es war seine Schuld gewesen, dass das alles passiert war. Er hatte gesehen, wie erschöpft Kurogane gewesen war und nichts unternommen. Er war es, der absolut nichts tun konnte um ihm nun zu helfen. Gerade als er erneut seinen Arm heben wollte, vereitelte ein leises Stöhnen sein selbst zerstörerisches Vorhaben und er fuhr sofort zu dem Doppelbett herum.
 

Der Ninja hatte die Augen aufgeschlagen, setzte sich nun erneut aufstöhnend im Bett auf, sackte dabei sofort nach vorne. Mit wenigen Schritten war Fay neben dem Schwarzhaarigen, wollte ihn gerade an den Schultern berühren um ihn zu stützen, zuckte dann aber zurück. Als er sich dem Krieger vorhin im bewusstlosen Zustand genähert hatte, war zwar nichts passiert, dennoch war es nicht völlig auszuschließen, dass Tomoyo einen erneuten hysterischen Anfall bekam wenn er ihm nun zu nahe kam.
 

Oder hatte die Prinzessin ihr eifersüchtiges Verhalten nun unter Kontrolle? War es nicht genau derselbe Wind gewesen der ihn bei der Suche nach der Feder das Leben gerettet hatte? Er kannte keine Antwort auf diese Frage, weshalb es wohl besser war erst einmal Abstand zu halten. Das vorher völlig ausdrucklose Gesicht des Ninjas wirkte nun schmerzverzerrt, ein erneuter Ausbruch der Prinzessin war wohl das letzte was er gebrauchen konnte. Fay blieb also widerwillig in sicherer Entfernung stehen, spürte einen Stich als er den Reisegefährten so schmerzgepeinigt sah, nichts dagegen unternehmen konnte. „Bist du okay?“ Keine triezenden Worte, kein gestelltes Lächeln um die Situation zu entspannen. Dazu fühlte er sich nicht in der Lage.
 

+~+~+
 

Schwer atmend saß Kurogane da, versuchte die Schmerzen, die durch seinen Rücken schossen und das Dröhnen in seinem Kopf irgendwie etwas unter Kontrolle zu bekommen. Vor seinen Augen tanzten weiße, grelle Flecke, kurz spürte er, wie ihm sein Bewusstsein wieder entglitt und seine Sicht beunruhigend verschwamm. Aber diesmal war der Ninja nicht bereit der Schwäche nachzugeben, krallte seine Hände in die weiche Unterlage auf der er saß, zwang sich eisern, die Augen offen zu behalten, wartete ab, bis er wieder klar sehen konnte.
 

„Bist du okay?“ Es dauerte, bis er den Sinn der Worte verstand, bis die Stimme zu ihm durchsickerte und er sie zuordnen konnte. Langsam, dabei gequält das Gesicht verziehend hob er den Kopf. Es dauerte wieder kurz, bis seine Sicht wieder klar war, dann starrte er wortlos zu Fay auf, sein Gesichtsausdruck deutlich zeigend, dass er nicht vor hatte auf dessen Frage etwas zu erwidern, war es doch offensichtlich, dass mit ihm nicht alles Okay war.
 

Allerdings sah der Magier auch nicht viel besser aus, als er sich fühlte. Er war blass, viel blasser noch als sonst, wirkte erschöpft und abgespannt. Lange Zeit hing sein Blick an Fays Gesicht fest. Ihm gingen viele Dinge durch den Kopf. Irgendetwas musste geschehen sein, während er bewusstlos gewesen war, die Kirchenglocken, die zu einer absolut unpassenden Zeit läuteten, bestätigte seine Vermutung nur noch, zusammen mit dem gehetzten Blick des Magiers. Außerdem verwirrte es ihn, dass der auf einem Auge blinde Mann sich nicht an ihn heran traute, brauchte eine Weile um sich den Grund dafür ins Gedächtnis zu rufen.
 

Da der Schwarzhaarige sich mit Tomoyo unterhalten hatte, war er sich ziemlich sicher, dass sie ab jetzt friedfertiger sein würde, egal was sie vorhin noch über den Magier gesagt hatte.
 

Ihre Wortwahl hatte doch irgendwie ausgedrückt, dass sie diesen respektierte, vielleicht sogar eigentlich ganz gut leiden konnte. „Setzen.“, brummte er nur, die Stimme rau von den immer noch anhaltenden Schmerzen, und klopfte leicht auf die Matratze neben sich. „Die Sache ist geklärt... Es wird vorerst wohl nicht passieren. Tomoyo hatte ihren Spaß.“ Das Sprechen bereitete Kurogane momentan ziemlich Schwierigkeiten und seine Worte wurden immer leiser, dennoch zwang er sich, weiter zu reden. „Setz dich hin, und dann sag mir was ich verpasste habe.“
 

+~+~+
 

Als Kurogane auf seine Frage hin langsam seinen Kopf hob und ihn ansah, konnte er die Spuren der vergangenen Tage noch deutlicher erkennen. Die tiefen Ringe unter den müden Augen, die in die weiche Matratze gekrallten Hände, die um erneute Schmerzenslaute zu unterdrücken zusammen gepressten Lippen, all das waren deutliche Zeichen dafür wie schlecht es dem Ninja ging, der trotz allem noch immer darum bemüht war Haltung zu bewahren. „Setzen.“ Verwirrt blickte er den Reisegefährten an, rührte sich noch immer nicht vom Fleck, wagte nicht dem Befehl Folge zu leisten und erneut die Eifersucht der Prinzessin auf sich zu sehen, zu lebhaft geisterten ihm noch das Fiasko des letzten Abends im Kopf herum. „Die Sache ist geklärt... Es wird vorerst wohl nicht passieren. Tomoyo hatte ihren Spaß. Setz dich hin, und dann sag mir was ich verpasste habe.“ Fay merkte, dass die Worte seines Gegenübers immer leiser wurden, dessen Atmung mittlerweile unregelmäßig ging und sich auf dessen Stirn von der Anstrengung die Fassung zu bewahren erste Schweißperlen bildeten.
 

Obwohl er nicht wusste, ob Kurogane die Wahrheit sprach, die Prinzessin sie wirklich in Frieden lassen würde, gehorchte er dieses mal, ließ sich widerstandslos neben ihm auf die Matratze sinken und tatsächlich blieb alles ruhig. „Wir haben die Feder geholt...“, reagierte der Magier kurz und bündig auf die Aufforderung des Ninjas ihn über die Dinge zu informieren, die in seiner Abwesenheit passiert waren, als würden diese paar Worte alles erklären. Und im großen und ganzen taten sie das auch. Dass sie sobald wie möglich aufbrechen mussten, dass die Stadtbewohner nicht mehr lange brauchen würde um in der Herberge einzutreffen, das alles konnte man aus seiner prägnanten Antwort herauslesen.
 

Fay konnte an dem trüben Blick seines Gegenübers erkennen, dass dieser damit kämpfte aufgrund der Schmerzen erneut das Bewusstsein zu verlieren, drückte den Schwarzhaarigen mit sanfter Gewalt zurück auf die weiche Matratze. Dass Kurogane dies, wenn auch widerwillig mit sich geschehen ließ, bestätigte ihm erneut wie schwach der Krieger im Moment war. „Wir sollten also so schnell wie möglich von hier verschwinden...“ Als der blonde Magier merkte wie der Ninja sich sofort wieder aufsetzen wollte, drückte er ihn erneut sanft aber bestimmt zurück. „Was nicht bedeutet, dass du sofort aufspringen musst und uns demonstrieren dass du in Ordnung bist... Wir reisen ab sobald es dir besser geht...“
 

+~+~+
 

Nur widerstrebend ließ sich Kurogane auf die Matratze zurück drücken, wehrte sich aber dennoch nicht, war auch gar nicht richtig in der Lage da ihm schlichtweg die Kraft dazu fehlte. Es erleichterte ihn zu hören, dass die Anderen die Feder im Alleingang gefunden hatten. Glücklicherweise schien auch alles gut über die Bühne gegangen zu sein. Na ja, abgesehen davon, dass es jetzt Stress gab, und sie schnell weiter mussten.
 

Trotz dieser Notwendigkeit die Welt schnellstmöglich zu verlassen, hinderte der Magier ihn erneut am Aufstehen. „Was nicht bedeutet, dass du sofort aufspringen musst und uns demonstrieren dass du in Ordnung bist... Wir reisen ab sobald es dir besser geht...“ Kurz war der Ninja wirklich versucht den Worten seins Blonden Gegenübers Glauben zu schenken, einfach wieder die Augen zu schließen und zu schlafen. Stunden, vielleicht Tage, bis es ihm endlich wieder besser ging. Aber genau da lag das Problem.
 

„Ich kenne meine Grenzen...“ Erwiderte Kurogane deswegen matt, die Stimme mittlerweile nicht mehr als ein schmerzgetränktes raues Flüstern. „Und ich habe sie schon vor Tagen überschritten. Wenn wir... wenn wir warten, bis es mir besser geht... es wird Tage dauern...“ Jetzt versagte seine Stimme total. Dennoch hob er die Hand, schob die schmalen Hände das Magiers, mit denen dieser ihn am Aufstehen hindern wollte von seinen Schultern, biss die Zähne zusammen und setzte sich wieder auf.
 

Er war ein Krieger, verdammt! Er war es gewohnt unter extremen Bedingungen zu agieren, da würde er auch mit diesen hier klar kommen müssen. Zumindest bis sie in der nächsten Welt angekommen waren. Galt zu hoffen, dass diese friedlich war und dass sie dort dann wieder zu Kräften kommen konnten. Nicht auf den entsetzten Blick, oder die Versuche des blonden Magiers ihn wieder zum Hinlegen zu bewegen, achtend, schwang der Schwarzhaarige die Beine aus dem Bett, zögerte kurz und stemmte sich dann hoch.
 

Sofort spielte sein Kreislauf verrückt. Schwer atmend presste er sich die Hand auf die Stirn, wartete, bis das extreme Schwindelgefühl vergangen war. Dann machte er probeweise ein paar Schritte, merkte, dass es wohl gehen würde. Nachdem er Souhi aufgehoben und an seinem Gürtel befestigt hatte, wandte er sich wieder zu seinem Begleiter um, der immer noch mit fassungslosem Gesichtsausdruck auf dem Bett saß. Mit einem kurzen Nicken deutete er dem Blonden, dass sie gehen konnten, machte eine diesbezügliche Geste und schaffte es mit eisernem Willen sogar, dass seine Hand dabei nicht mal zitterte.
 

+~+~+
 

Einen Moment lang hatte Fay das Gefühl, dass Kurogane seinen Worten Folge leisten würde, nachgab, sich fügte und sich noch etwas ausruhen würde. Allerdings schien der Ninja dann doch all seine verbleibende Selbstdisziplin zusammen zu kratzen, befreite sich von seinen ihn auf die weiche Matratze drückenden Händen und setzte sich wieder auf. „Ich kenne meine Grenzen...Und ich habe sie schon vor Tagen überschritten. Wenn wir... wenn wir warten, bis es mir besser geht... es wird Tage dauern...“
 

Entsetzt sah Fay zu wie der geschwächte Reisegefährte sich aus dem Bett hievte, schweratmend kurz stehen blieb, wirkte als würde er sofort wieder zusammen brechen. Es war wohl nur seiner wahnsinnigen Willensstärke zu verdanken, dass der schwarzhaarige Mann sich doch wieder fing, es sogar schaffte ohne zu wanken einige Schritte vorwärts zu gehen, sich dann nach seinem Schwert zu bücken und dieses dann an seiner Gürtelschlaufe zu befestigen. Der blonde Magier öffnete seinen Mund um zu protestieren, schloss ihn allerdings sofort wieder als Kurogane sich zu ihm umwandte, er zwar körperlich alles andere als fit wirkte, seine glutroten Augen aber eine Entschlossenheit wiederspiegelten, die ihm deutlich zeigten, dass dieser sich nicht umstimmen lassen würde.
 

Fassungslos den Kopf schüttelnd richtete sich der schmächtige Mann auf um dem Reisegefährten zu folgen, zuckte entsetzt zusammen als er zufällig einen Blick aus dem Fenster warf, in dem dämmrigen Licht einen Zug aus mehreren duzend Leuten ausmachen konnte, alle bewaffnet mit Schwertern, einige von ihnen ausgestattet mit Fackeln. Es stand außer Frage, dass deren Ziel die Herberge war, in der sie sich im Moment aufhielten. Selbst aus dieser Entfernung bildete er sich ein die grimmigen und fest entschlossenen Gesichtsausdrücke der Stadtbewohner erkennen zu können, war es auch nur allzu gut verständlich, dass diese die Eindringlinge, die ihnen ihre wichtigste Kraftquelle gestohlen hatten, am liebsten tot sehen wollten.
 

Mittlerweile trug der laue Abendwind auch das wütende Stimmengewirr zu ihnen herüber, und als er sich Kurogane zuwandte konnte er sehen, dass dieser bereits verstanden hatte, dass es allerhöchste Zeit war zu verschwinden. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, riss der schwarzhaarige Ninja die Türe auf, stolperte hinaus auf den Flur, schaffte es nur unter Mühe sich weiterhin aufrecht zu halten, musste sich zeitweise sogar an der Wand abstützen um nicht umzukippen. Da Fay sich denken konnte wie sehr der Krieger unter diesem plötzlichen Anfall von Schwäche litt, unterließ er es ihm seine Hilfe anzubieten, wusste er doch sowieso dass dieser selbst in einer solchen Situation zu Stolz war um sie anzunehmen. Er begnügte sich damit direkt hinter Kurogane zu gehen, um diesen falls ihn seine Kräfte doch noch verlassen würden, auffangen zu können. Gerade als der Ninja die Türe zum Zimmer der Kinder erreichte, diese aufreißen wollte, schwang sie auf und Sakura und Syaoran blickten ihnen überrascht entgegen, bevor sie wortlos zum Fenster deuteten.
 

„Ja, wir haben es bereits gehört und gesehen... Wir müssen sofort los! Mokona, da wir die Feder nun haben, kannst du uns in die nächste Welt bringen?“ Das kleine weiße Wesen, dessen Blick sorgenvoll auf den Mob von Leuten den man selbst vom Türrahmen aus durch das Fenster sehen konnte, gerichtet gewesen war, nickte sofort. Gerade als das hasenähnliche Zaubertier sich zwischen ihnen platziert hatte, waren Schritte zu hören und keine Sekunde später tauchte Touya am Ende des Gangs auf.
 

Fay spürte wie Kurogane neben ihm nach seinem Schwert fasste, wusste aber, dass dieser in seinem Zustand nicht in der Lage sein würde sie zu verteidigen. Verzweifelt wandte der Magier sich zu Mokona um, hoffte das endlich das bekannte Gefühl der Schwerelosigkeit einsetzen würde, doch das Manjuu schien noch ein paar Sekunden zu benötigen. Zeit die sie nicht hatten, da der „Bruder“ der Prinzessin immer näher kam. Gerade als das Knäuel verkündete, dass es nun losgehen würde, spürte Fay wie Touya ihn am Arm packte, wollte sich schon losreißen, als er direkt in die aufrichtig besorgten Augen des jungen Mannes blickte.
 

Wortlos drückte dieser ihm ein kleines Päckchen in die Hand, schenkte ihnen allen dann ein Lächeln. „Ich weiß nicht wer ihr seit, und was genau hier passiert, aber ich bin mir sicher dass ihr keine schlechten Menschen seit... Wenn ihr die Feder, die uns diesen unverhofften Reichtum beschert hat entwendet habt, wird es sicherlich Gründe dafür geben... Außerdem war es ohnehin falsch sich auf die Macht eines magischen Gegenstandes zu verlassen... Ich werde die Menschen hier wieder auf den richtigen Pfad führen, wir werden es auch ohne der Hilfe der Feder schaffen unsere Stadt weiterhin in voller Blüte erstrahlen zu lassen... Ich wünsche euch eine gute Reise, passt auf euch....“
 

Die letzten Worte konnten sie nicht mehr verstehen, da die Welt um sie herum langsam verblasste. Der Magier konnte noch erkennen wie die ersten wütenden Stadtbewohner am Ende des Flurs auftauchten, sah wie Touya diese versuchte mit Worten zu beschwichtigen und sich ihnen in den Weg stellte, verschaffte ihnen damit genug Zeit um diese Welt entgültig zu verlassen.
 

Die Reise in dem bunten, farbendurchfluteten Tunnel dauerte dieses mal nicht lange, und kurze Zeit später setzten sie, zur Abwechslung einmal sanft auf dem Boden auf. Irritiert blinzelte der Magier als er sich umsah, bemerkte dass sie sich direkt auf einem ziemlich belebten Platz befanden, in dessen Mitte ein riesiger über und über mit Weihnachtsschmuck behängter Baum aufgestellt worden war. Die Luft war erfüllt von freudigem Lachen von Kindern, und es roch nach Bratäpfel, süßem Punsch und gebrannten Mandeln. Da sie direkt neben einem kleinen Cafe gelandet waren, in dessen Vorgarten einige Heizstrahler aufgestellt worden waren war die Kälte einigermaßen erträglich. Trotz allem konnten sie an den befremdeten Blicken der an ihnen vorüber gehenden Leute und der Personen, die neben den Heizstrahlern an ihren warmen Getränken nippten, erkennen, dass sie eindeutig die falsche Kleidung für diese Jahreszeit trugen.
 

~tbc~



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  halfJack
2009-07-26T20:24:35+00:00 26.07.2009 22:24
Manchmal habe ich das Gefühl, die Rechtschreibung und der Ausdruck würden ein wenig leiden, Wortwiederholungen würden gehäuft auftreten, weil die einzelnen Kapitel zu wenig überarbeitet und kontrolliert wurden. Da die zeitlichen Abstände der letzten Kapitel wesentlich größer sind, nehme ich an, dass sich das dort wieder verbessern wird. Es ist meist eine Frage des mehrmaligen Durchlesens. Außerdem sollte darauf geachtet werden, nicht zu sehr ins Umgangssprachliche abzudriften, manchmal ist das nämlich durchaus der Fall. Es fiel allerdings nicht zu stark störend auf.

Ich finde es immer wieder gut, dass ihr auch auf die anderen Personen eingeht und nicht einfach nur alle Nebenfiguren als Statisten auftreten lasst. Man liest gern von Sakura und Shaolan, von Mokona und den anderen Figuren, die sich im Hintergrund bewegen. Dadurch wird es nie eindimensional. Beispielsweise fragt sich Fye in diesem Kapitel, woher Sakura wohl die Kraft nehmen würde. Hier wird sie ziemlich gut charakterisiert. Gleichzeitig zeigt ihr, dass die Hauptpersonen nicht immer nur an sich selbst denken, sondern ihrem Charakter entsprechend durchaus über die anderen Menschen in ihrer Umgebung nachdenken und sich um diese sorgen. Ihr lauft metaphorisch gesprochen also nicht mit Scheuklappen durch eure eigenen Geschichte.
Mir gefiel ebenfalls die Charakterisierung von Tomoyo. Zwar hatte ich vorher gesagt, dass sich ihre Eifersucht nicht damit verträgt, dass sie im Manga von CCS immer so gutmütig und nachsichtig wirkte, aber hier trefft ihr sie so gut, dass sich das auch auf das vorherige Bild auswirkt und es erklärt, sodass es wieder passt. Natürlich geht es nicht spurlos an ihr vorüber, dass Kurogane niemals in die Heimat zurückkehren wird. Das stellt für sie sicher eine Last dar, schließlich liebt sie Kurogane auf jene familiäre Weise. Vielleicht sind ihre Wut, die "Lüftchen" und Stürme, die sie ab und an wehen lässt, eine weitere Hinführung für die beiden. Schließlich stellt sie die Männer damit mehr oder weniger auf die Probe, treibt sie voran und übt Druck auf sie aus, damit sie sich ihrer Stellung zueinander bewusst werden. Eigentlich sorgt sie nur dafür, dass Kurogane und Fye nicht zu oberflächlich an ihre Beziehung herangehen.

Bei der Stelle, als Kurogane im Traum vor der Nebelwand steht und beim Betreten die Welt plötzlich kippte, musste ich unwillkürlich an Harry Potter denken. An diese Nebelwand in dem Labyrinth, also der letzten Aufgabe des Trimagischen Turniers. Wie auch immer... die Darstellungen in dem Traum waren jedenfalls sehr interessant. Sie passten einfach super in das Gesamtbild.

Was ich noch anmerken würde... es wirkt ein wenig störend, dass an manchen Stellen in der Geschichte, weil es ja ein RPG ist, einzelne Sätze in beiden Perspektiven doppelt auftreten. Manchmal ist es aber gar nicht nötig, noch einmal die kompletten Worte wiederzugeben. Ein kurzer erklärender Abriss würde völlig reichen, sonst ist man als Leser schnell dabei, diese Aussagen zu überlesen, weil man sie sowieso schon kennt.

Ansonsten bin ich mal gespannt, wie es weitergeht, auch wenn mir oft die Zeit zum Lesen fehlt.
Von: abgemeldet
2008-09-03T12:03:12+00:00 03.09.2008 14:03
Da hatten sie ja noch einmal Glück.^^
Deine Kapitel werden immer besser. Ich bin schon gespannt, was sie in der nächsten Welt erwartet. Ich kann mir vorstellen, dass es Kurogane weniger gefallen wird. XD
Von: abgemeldet
2007-08-30T23:19:01+00:00 31.08.2007 01:19
huhu *winkz* ^,^8
Also ich hab die komplette FF seit drei Tagen jetz bis hierher gelesen und ich muss sagen, die gefällt mir wirklich sehr sehr sehr gut XDD
Und die Beziehung zwischen Kurogane und Fye is sooo wundervoll beschrieben *schmelz* -///-
Und Tomoyo´s Ausraster war ja auch mal cool x3
Aber der schnelle Klimawandel zerrt bei den vieren auch ganz schön, ne? Erst Winter (Ceres), dann brühend heißer Sommer im Land vorher und jetz schon wieder Winter x3333
Bin schon total auf´s nächste Kapitel gespannt. Ich liebe Weihnachten 8*,*8
Von:  Nikaja
2007-08-27T22:05:35+00:00 28.08.2007 00:05
Weiter! Weiter! Weiter! Das war wieder ein grandioses Kapitel! Und wenn Kuro dann mal etwas ausruhen konnte, hoffe ich ebenfalls wieder auf KuroFye im nächsten KapitelXD
Von: abgemeldet
2007-08-26T11:48:53+00:00 26.08.2007 13:48
also damit das es Tomoyo war hätt ich echt net gerechnet... *seufz*
Aber die Story ist soooo geil!! >/////<
Schreib bitte bitte bald weiter!! >///////<
Ich hoffe echt das Kurogane jetzt endlich mal zeit zum ausruhen findet... und sich das mit ihm und Fay noch ein bisschen klärt XDDD
Von:  Pentragon
2007-08-25T11:48:33+00:00 25.08.2007 13:48
die Vorstellung Kuro-tan so schwach zu sehen ist echt merkwürdig ...
Toya-san ist sooo lieb ><
selbst wenn es der Toya einer anderen Welt ist hilft er unterbewusst seiner Schwester ^^
ui, ein Weinachtsmarkt **
* Weinachten liebt * das gibt romantische Stunden ^^
Von:  CptJH
2007-08-24T09:30:23+00:00 24.08.2007 11:30
Yaaaaaaaaaaaaaay~
Ich mochte dieses Kapitel~
Und ich hab jetzt eine ganze Fraistunde rumgekriegt mit dem Lesen!!
XDDDDDDDDDDDDDDD

Von:  Bella-hime
2007-08-24T07:51:29+00:00 24.08.2007 09:51
hui der teil is toll
kurogane ganz schwach *knuff*
will ihn knuddln
tomoyo versteh ich nicht so ganz, aber egal
das wird sich sicher noch alles erklären ^^
ich hoff im nächsten teil ist nocht viel mehr kurofye ^^
Von:  Lady_Ocean
2007-08-23T18:06:25+00:00 23.08.2007 20:06
*seufz* Es war so viel los heute, dass ich bis vorhin kaum in Ruhe zum Lesen gekommen bin *jammer*.

Es freut mich auf jeden Fall, dass du das Kapitel wieder so schnell nochladen konntes! Und dass es so lang ist - da konnte ich mal wieder ein bisschen länger lesen ^-^.

Kurogane tat mir in diesem Kapitel echt Leid. Die Feldarbeit muss ihm einen tierischen Sonnenstich verpasst haben. Und dann die zusätzliche Schwächung durch Tomoyo, damit diese durch den Traum mit ihm reden konnte... So, wie du seine Kopfschmerzen beschrieben hattest, erinnerten sie mich zwischenzeitlich daran, wie ich Anfang Juli fast die Krise bekommen hätte, weil mir der Schädel auch so zersprungen ist. Sowas haut echt den stärksten Riesen um. Und trotzdem beißt er die Zähne zusammen und versucht, den Schmerz herunterzuschlucken. Typisch Kurogane ^^.
Fye tat einem aber auch Leid - solche Sorgen, wie er sich machen musste. Okay, irgendwo hat er es übertrieben mit der Vorsicht, aber wer kennt das nicht, dass man sich die verrücktesten Sachen ausmalt, wenn irgendwas mit jemandem nicht stimmt, der einem sehr am Herzen liegt? Das hat für mich sehr deutlich gezeigt, wie sehr Fye an dem Ninja hängt, auch wenn er sich kurz zuvor noch vor dem Gedanken gewehrt hat, dass er in ihn verliebt sein könnte (macht er sicher immer noch, aber seine Gefühle ändert das ja nicht).
Tomoyo hat ja echt seltsame Launen... Erst ist sie felsenfest davon überzeugt, dass Kurogane zu gut für Fye ist und will beide mit allen Mitteln voneinander fern halten und dann reicht ein einziger Satz, um sie weich zu kochen. Da habt ihr sie ja wirklich verdammt launisch gemacht (hatte wohl grad ihre Tage ^^?). Aber ich bin froh, dass es zumindest keine Eifersucht war, von der ihre Handlungen hergerührt hatten. Die hätte sich sicher nicht so leicht besänftigen lassen.
Wo ich mir nicht sicher bin, ob ich das richtig verstanden habe: Hatte Tomoyo gemerkt, dass Fye in Lebensgefahr war und den Traum deshalb so fluchtartig verlassen oder war es etwas anderes, was sie so schnell weggetrieben hat, was nichts mit Fye zu tun hatte?

Noch was anderes, was mich interessiert: Sprecht ihr euch bei solchen Sachen, wie in welche Welt die zwei als nächstes reisen, eigentlich ab oder entwickelt sich das auch während des schreibens? Dass die, die grad mit dem Schreiben dran ist, die Idee liefert und die andere setzt sie nur fort? Ist sicher schwieriger auf die Art...

Lg
Ocean
Von:  Ascadeliah
2007-08-23T15:14:12+00:00 23.08.2007 17:14
hyuu das war ja mal wieder cool.
und tomoyo sol sie mal ne zeit in ruhe lassen ^^
das war voll cool
weihnachten, jetzt so im sommer ??
keine schlechte idee ^^
bin schon gespannt.
vllt lesen wir ja 2 küsschen unter dem mistelzweig ^_~
ich freu mich auf das nächste kapi^^
LG
Shinku


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