Zum Inhalt der Seite

Raftel (1)

When Spirits Are Calling My Name ...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

26 - Packeis

Obwohl die Sunny nun den offenen Ozean namens North Blue erreicht hatte, konnten sie sich ihrer Probleme noch nicht entledigen. Es tobte ein unglaublich starker Orkan übers Meer. Der Himmel war pechschwarz. Dicke Wolken hingen tief über dem Wasser und es goss wie aus Kübeln. Das Schiff wurde wild wie auf einer Achterbahn hoch und runter geschüttelt. Der Sturm machte die Crew orientierungslos. Es war nicht mal mehr möglich zu bestimmen, wo nun oben oder unten war, geschweige denn, ob es überhaupt noch einen Unterschied zwischen Himmel und Meeresoberfläche gab. Längst hatte die Navigatorin aufgegeben, einen genau Kurs zu halten. Sie schrie hoffnungslos gegen den Wind an, um ihrer Crew Anweisungen zu geben, denn es ging nur noch ums nackte Überleben. „Nur nicht Kentern!“ war ihr Gedanke und sah entsetzt zu, wie Sanji und Franky durch das Wasser der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Sie schickte Stoßgebete zum Himmel, dass niemand über Bord gespült würde. Gegen seinen Willen hatte sie längst Luffy mit Robins Hilfe unter Deck gebracht. Die Wassermassen hatten den beiden ihre Kräfte genommen. Sie hätten nichts tun können. Nami verfluchte den Tag, wo sie alle die Entscheidung trafen, dass sich die Gruppe noch einmal trennte. Sie würden hier kentern und auf dem Meeresgrund ihr Grab finden, während Zoro, Usopp und Chopper fröhlich auf dem Trockenen der Redline lustwandelten. Es hätte die Navigatorin sicherlich nur wenig getröstet, wenn sie um die Probleme der Dreiergruppe gewusst hätte, in welche diese noch stolpern sollten.

Sie erspähte etwas schemenhaft in den schlechten Lichtverhältnissen und sie geriet in Panik: ein Eisberg! Wie zum Teufel kamen in diese Gewässer Eisberge? Waren sie tatsächlich so weit nach Norden abgetrieben worden? Aber das konnte nie und nimmer sein! Die Polargrenze lag noch tausende Seemeilen weiter nördlich. Es war nicht bekannt, dass Packeis von der Polkappe bis hier herunter trieb, obwohl der Nordpol allein im North Blue lag. Verzweifelt schrie sie Befehle an die Crew, dem eisigen Ungetüm auszuweichen. Tatsächlich gelang es in letzter Sekunde. Doch wer hätte schon ahnen können, dass dahinter bereits der Nächste lauerte? Nun hatten sie nicht nur den Sturm, sondern auch ein Labyrinth an Eisbergen zu überstehen. Es war ein Wunder, wie die Sunny geschickt durch die Eistürme hindurch schaukelte ohne auch nur einen einzigen Kratzer abzubekommen.

Franky brüllte Nami etwas zu und fuchtelte dabei wild mit den Armen, um auf einen flachen Eisberg aufmerksam zu machen, der trotz des Unwetters relativ ruhig auf der Wasserfläche lag. Erst verstand sie nicht, was der Schiffszimmermann ihr mitteilen wollte, doch dann ging ihr ein Licht auf. Sie wies Sanji und Franky an, die Sunny geschickt an die überdimensionale Eisscholle zu manövrieren, dass sie dort sanft am Rande auf Grund laufen sollte. So wären sie erst einmal sicher. Wie sie später wieder von der Scholle herunterkommen würden, wäre ein anderes Problem, was derzeit nicht zur Debatte stand.

Tatsächlich gelang diese waghalsige Navigation. Nun ruhte ihr Schiff am Rand einer riesigen glatten, aber dennoch leicht zur Mitte hin gewölbten Eisfläche. Sie alle waren zu sehr erschöpft, um die Umgebung genauer zu erkunden, weshalb sie erst einmal in trockene Kleidung und anschließend jeder in sein Bett schlüpfte.

Als die Archäologin ihrem Zeitgefühl glauben schenkten mochte, dass ein neuer Morgen angebrochen war, begann sie, die Crew mit ihren Teufelskräften zu wecken. Sie hatte die ganzen letzten Stunden wach in der Schiffsbibliothek verbracht, an ihrem Kaffee genippt und die Ereignisse der vergangenen letzten Tage geordnet. Langsam formte sich aus allen Puzzleteilen eine wage Kontur, doch es waren noch viel zu viele Lücken in ihrem Puzzle. Sie erhob sich von ihrem bequemen Lesestuhl und öffnete die Tür zum Deck. Eisige Kälte schlug ihr entgegen und ein scharfer Wind pfiff unaufhörlich durch einen kristallklaren Himmel. Der Sturm war tatsächlich vorüber. Das dunkelblaue Meer kräuselte sich um königlich weiße Eisberge. Die Eisscholle, auf der sie gelandet waren, schien eine von Eis überzogenen Insel zu sein. Es war spiegelglatt und schimmerte in der aufgehenden Sonne wie Diamanten. Robin beschloss, in den Essensraum zugehen. Sicherlich hätte Sanji bereits Kaffee gekocht und würde das Frühstück zubereiten.

Der Smutje stand wie von ihr vermutet in der Küche. Der Kapitän war natürlich ebenfalls anwesend, hing mehr über dem Tresen, als auf dem Hocker zu sitzen und bettelte lauthals um Essen. Anstelle einer leckeren Mahlzeit fing er sich allerdings vom Koch nur Prügel ein und den Hinweis, dass gemeinsam gegessen würde. So wie immer. Und das würde sich auch heute nicht ändern. Es dauerte nicht lange und alle versammelten sich um den reich gedeckten Esstisch, mampften fröhlich vor sich her und betrachteten neugierig durch die Fenster die herrliche Eislandschaft. Sie staunten nicht schlecht, als Nami ihnen berichtete, dass sie anhand der neuen Positionsdaten gar nicht mal so sehr vom Kurs abgekommen waren. Unter dem Eis befand sich wirklich einmal eine Insel, die sicherlich die vierfache Größe von Arabasta haben müsste. In der Tat war es mehr als ungewöhnlich, dass sie von einem dicken Eispanzer überzogen wäre. Normalerweise müsste hier ein gemäßigtes Klima herrschen. Für Luffy lag es auf der Hand, dass diese Insel untersucht werden müsste und so brachen sie sogleich nach dem ausgedehnten Frühstück auf.

In dicke Wintermäntel gehüllt marschierten sie die Anhöhe hinauf, welchen sie als Mittelpunkt des Eilands vermuteten. Die Wanderung gestaltete sich auf der eisigen Rutschbahn als schwierig und der Gummijunge konnte es einfach nicht lassen, auf dem Hosenboden mehrmals laut lachend den Hang hinunter zu rutschen. Franky merkte nur trocken an, dass zum Glück weder Chopper, noch Usopp dabei wären. Die beiden hätten an dem Blödsinn sicher Gefallen gefunden und den Tag zum Rutschentag erklärt. Nach vielen Stunden schlittern und rutschen erreichten sie endlich den höchsten Punkt des Hügels. Doch sie hatten sich getäuscht. Dahinter ging es nicht wieder bergab, sondern eine leichte Talsenke zog sich lang hinüber zu höheren Hügeln. Man erkannte in der Ferne Häuser, Wälder und Gewässer, die in stiller Ruhe in ihrem Eis eingefroren waren. Es war ein einzigartiges Naturschauspiel an Glitzern und Glimmern, an dem sie sich kaum satt sehen konnten.

„Nami, du sagtest, dass hier kein Packeis sein dürfte. Wie kommt es dann, dass hier alles vereist ist?“ erkundigte sich Robin laut überlegend.

„Ich habe keine Ahnung. Auf der Karte ist diese Insel jedenfalls nicht als Eiswüste markiert“, gab ihr die Navigatorin bereitwillig Auskunft.

„Von so einer Insel habe ich noch nie gehört, obwohl ich aus dem North Blue stamme“, wollte Sanji ergänzen als er erstaunt aufschrie: „Hey, das ist ja der helle Wahnsinn!“

Er wollte seine glimmende Kippe auf dem Boden austreten. Doch als sie den Boden berührte, wurde sie sofort vom Eis überzogen. Nun sahen sie alle auf die vereiste Kippe und waren mehr als erstaunt. Das Eis schien aggressiv und nicht so recht normal zu sein.

Ihr Entdeckerfieber war nun erwacht. Franky schoss eine Rakete in einen nahe gelegenen Eishügel und musste nach diesem Experiment feststellen, dass das Geschoss kaum Einschlag bewirkte. Das war mehr als erstaunlich. Auch Sanjis Feuerkick konnte dem Gefrorenen nichts anhaben.

Sie marschierten weiter dorthin, wo sie die Häuser entdeckt hatten. Beim Näherkommen entpuppten sich die Gebäude als vereinzelte Bauernhöfe mit Stallungen und Scheunen. Sicherlich mochte hier einst ein Hof voller Leben gewesen sein. Jetzt standen diese Häuser leer und sahen wie in Eis gemeißelte Kunstwerke aus. Bäume und Sträucher funkelten wie Glashandwerk. Es war kaum vorstellbar, dass sie einst grün waren. Der Koch machte die schweigend staunende Gruppe auf vermeintliche Einwohner aufmerksam, die auf einem Nachbargehöft damit beschäftigt waren, ihr Hab und Gut auf Kutschen und Karren zu verladen. Sie gingen zu diesen hinüber.

„Nanu, wo kommt ihr denn her?“ fragte auch sogleich einer der Männer, die Kisten schleppten. Nun standen die Piraten im Mittelpunkt des Geschehens und wurden kritisch von den Einwohnern, die so an die zwanzig Leute sein mussten, beäugt.

„Ich bin Monkey D. Luffy! Warum ist hier alles voller Eis?“ fragte der Gummijunge in seiner üblichen Naivität und wunderte sich, warum nun augenblicklich alle Bewohner in irgendwelchen naheliegenden Verstecken verschwanden. Ein Gemurmel unter diesen begann, denn sofort war jedem klar, dass hier niemand geringeres als die Strohhutbande persönlich der Insel eine Audienz abstattete.

„Luffy, musst du immer gleich mit der Tür ins Haus fallen? Die hier kennen doch nur unsere Steckbriefe!“ tadelte ihn Franky, doch Luffy hörte nur mit einem halben Ohr zu und fragte noch einmal mit seinem kindlichen Gesichtsausdruck nach der Herkunft des Eises. Ein junger Mann fasste sich ein Herz und trat mutig hervor.

„Ich weiß zwar nicht, warum es euch etwas angehen sollte, aber hört zu. Diese war schon immer eine Insel, die mit viel Niederschlag, aber konstant milden Temperaturen gesegnet war. Dadurch hatten wir fette Weiden für unser Vieh. Uns ging es gut und es gab Arbeit und Essen für alle. Aber vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren begann es, dass die Winter immer länger wurden und verstärkt Packeis vom Pol hierher trieb. Unsere Insel wurde mit jedem Jahr mehr von Kälte und Eis bedeckt. Seit gut zwei Jahren herrscht hier nur noch das Eis. Wir sind die vorletzten Bewohner hier und werden gehen. Wir haben keine Zukunft. Es gibt auf der anderen Seite der Insel ein Gehöft, das wohl noch nicht vom Eis besiegt wurde. Aber dort herrschen böse Mächte. Der Teufel soll dort sein Unwesen treiben.“ Der junge Mann blickte nur verärgert und frustriert zugleich drein. Die restlichen Menschen kamen langsam murmelnd aus ihren Verstecken wieder hervor und nickten dem Redner aus ihren Reihen zu. Dieser beendete seine Ansprache mit Tränen in den Augen, als er sagte: „Die einst besten Böden der Welt liegen hier unter dem Eis. Sie sind verloren!“

Die Stimmung war mehr als betrügt. Die Leute packten ihren letzten Kram ein und ließen dann die Strohhüte einfach so an Ort und Stelle stehen. Diese sahen dem Tross nach, der langsam am Horizont verschwand. Der Strohhutjunge war mit seinen Gedanken schon beim nächsten Abenteuer. Wenn es auf der anderen Seite der Insel ein Geheimnis war, dann wollte er es unbedingt gelöst haben. Um die Sunny nicht ohne Aufsicht zu lassen, machten die Crew zu ihrem Schiff kehrt und segelte gegen Abend um die Insel herum.

Sie legten dort an, wo sie zwischen den Bergen der Insel einen Feuerschein ausmachen konnten. Eine überzeugende Kopfnuss Namis war die angebrachte Überredung Luffys, sich das Abenteuer erst am nächsten Tag anzuschauen.
 

Der kommende Morgen eines neuen Tage zauberte ein herrliches Farbspiel der Natur. Das schwarze Meer ruhte ebenso still und glatt wie das Eis und wandelte sich durch die ersten Sonnenstrahlen zu einem herrlichen königsblau. Die glatt polierten Eisflächen tauchten aus einem kühlen eisblau zu einem frischen blütenweiß und erstrahlten in ihrer ganzen kaiserlichen Schönheit. Es regte sich kein Lüftchen und da die Luftfeuchtigkeit trotz des Meeres gering war, schien einem die beißende Kälte nicht so unerträglich.

Obwohl das Frühstück wie jede Mahlzeit die wichtigste Beschäftigung des Strohhutjungen war, so rutschte er beim Kauen ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her. Es konnte ihm gar nichts schnell genug gehen, bis der Tisch abgeräumt und das Geschirr gespült wäre. Franky, der diesmal mit den Abwasch erledigen durfte, dachte dabei nur muffelig an eine fantastische Erfinderidee Usopps: der Waschautomat für Geschirr. Darüber müssten sie dringend einmal nachdenken, um diesem lästigen Abwaschen und Abtrocknen zu entkommen. Vielleicht fänden diese Teile auch mal reißenden Absatz auf den Blues. Als neue Geldquelle könnten sie sicherlich Nami als Managerin gewinnen, falls die Sache mit dem One Piece doch ein Flop sein würde.

Während der Cyborg noch so daher träumte von aberwitzigen Geldanlagen in der Zukunft, hatte er nicht bemerkt, dass der Koch ihm bereits schon zum dritten oder vierten Mal ein und die selbe Frage gestellt hatte.

„Bitte was?“ fragte er nun aus allen Träumen gerissen verdutzt an Sanji zurück.

„Vergiss es! Ich hatte nur laut nachgedacht. Aber damit scheinst du ja auch sehr beschäftigt zu sein“, meinte dieser nur.

„Ja, das bin ich. Ich habe in den letzten Tagen sehr viel nachgedacht. Ich denke, es wird Zeit, dass wir uns als Crew mal wieder finden und Ziele abstecken sollten“, gab der Cyborg seine Gedanken bekannt, worauf in Sanji etwas verwirrt ansah. Sie hätten doch alle ihre Ziele und Träume. Franky nickte im zustimmen zu. Sicherlich hätte sich nichts geändert. Auch nicht an ihrer aller Freundschaft und Träumen. Und dann sprach der Schiffsbauer etwas aus, was schon lange als knisternde Vermutung in der Luft lag und nur noch entfacht werden musst:

„Ich denke, Chopper und Zoro wissen mehr als wir. Besonders Zoros Verhalten ist mehr als suspekt. Er gibt grundsätzlich nichts von seinem Innersten preis, aber wenn er es dann doch mal tut, dann explodiert er gleich. Ich denke aber, dass er damals gegangen ist, weil er uns schützen wollte. Irgendetwas belastet ihn, was er selbst nicht versteht...“

Sanji hatte schweigend gelauscht, zog nun den Stöpsel des Abwasserbeckens und drehte sich so, dass er mit dem Po gegen den Spülbeckenrand lehnt. Er blies eine große Tabakwolke in die Luft und sah ihr nach.

„Ich denke, ich verstehe ich. Jetzt, wo du es so sagst, könntest du recht haben“, bestätigte er Frankys Worte und ließ seinen Blick dabei durch die Küche schweifen. Sein Blick blieb an Robin hängen, die dort am Tresen gelehnt stand und zu ihnen herüberlächelte. Der Koch tadelte sich sofort selbst, dass er den Damenbesuch nicht gleich registriert hatte und versuchte, seinen Fehler umgehend zu beheben.

„Robin-Teuerste, hast du noch einen Herzenswunsch? Ich habe dich doch nicht zu lange warten lassen?“

„Nein, hast du nicht. Aber ich sehe die Dinge ähnlich wie Franky. Wenn alle wieder zurück sind, sollten wir uns darüber gründlich Gedanken machen“, antwortet Robin lächelnd. „Und nun los! Der Captain ist schon an Land und hat sicher wieder nur Flausen im Kopf!“

Schnell zogen sie dicke Jacken über und gingen ebenfalls von Bord zu einer keifenden Nami, die sich vergeblich bemühte, Luffy davon abzuhalten, an der Kante der Eisscholle zu balancieren. Wie er auf diese alberne Idee kam, war jedem Mitglied der Crew wieder einmal ein Rätsel.

Ihr Fußmarsch war um einiges kürzer als befürchtet. Schon nach einer guten Stunde bot sich ihnen von einem Hügel hinab dort, wo der Feuerschein war, ein seltsames Bild.

In der Mitte stand ein riesiger Käfig, in welchem sich wohl ein wildes Tier befinden musste. Es tobte ungestüm und voller Wut in der engen Gitterzelle umher und versprühte dabei Lavatropfen und Feuerfunken. Jedoch konnte man auf diese Entfernung nicht bestimmen, was dort tatsächlich in diesem Gefängnis war. Um den Käfig herum grünte und blühte es wie im Hochsommer. Der Radius betrug sicher gute zwei Kilometer und schloss einen kleinen Bauernhof mit seinen Äckern und Weiden ein. Das war als des Rätsels Lösung. Was auch immer in diesem Käfig war, es heizte die Umgebung und drängte das Eis zurück. Selbst hier oben auf dem Hügel spürte man ein laues Lüftchen herauf. Im Grunde genommen war diese ein äußerst kluger Plan von dem dort wohnenden Bauern. Aber wie lange mochte das gut gehen? Das unbekannte Wesen in dem Käfig setzte alles daran, sich zu befreien und der Käfig würde sicher nicht mehr lange stand halten.

Noch ehe sie sich alle versahen, war Luffy auch schon zu dem Käfig geeilt und spähte neugierig mit großen Kulleraugen hinein.

„Na, wer bist du denn?“ fragte er naiv und bekam als Antwort lediglich eine Feuerwalze, die ihm kräftig einheizt.

„AUUAAAAA, ist das heiß!“ brüllte der Gummijunge nun wie von der Tarantel gestochen los. Er sprang zurück, begutachtete seine geschwärzte Haut und beschwerte sich lauthals: „He, ich hab doch nur gefragt, wer du bist, du undankbares Vieh!“ Hätte Robin ihn nicht mit ihren wachsenden Armen nicht plötzlich weggezogen, so wäre er wohl in einer nächsten Feuerattacke versunken. In sicherem Abstand sahen sie nun alle erstaunt in den Käfig. Ein riesiger Vogel rannte und flatterte dort aufgebracht umher. Sein Federkleid war wie Feuer und jede einzelne Feder eine Flamme, Er hatte einen langen, dünnen Hals, an den sich ein zierlicher Kopf anschloss mit kleinen feurigen Augen. Sein Schnabel war kurz und spitz. Als er seine weiten Flügel ausbreitete, sah man darunter einen schlanken Körper und dünne Beine mit kleinen Füßen. Seine Schwanzfedern konnte er zu einem übergroßen, lodernden Pfauenrad auffächern. Es war ein mehr als atemberaubendes Tier mit einet unerträglichen Hitze und Kraft.

Gebannt starrten sie auf die Anmut und Schönheit diese unglaublichen Fabeltieres, was leibhaftig vor ihnen in diesem Käfig saß. Zuerst fand Robin ihre Sprache wieder.

„Das ist ein Phönix. Ich dachte, es wäre eine Legende aus dem South Blue...!“

Ein lautes Lachen ließ die Crew herumfahren. Ein kleiner untersetzter Mann trat an sie heran und rieb sich bei dem Anblick des Vogels zufrieden die Hände. Man sah ihm seinen Stolz förmlich an.

„Nein, das ist ein Feuervogel. Er ähnelt dem Phönix sehr. Gefällt er euch?“ Sie alle nickten und sahen dabei wieder auf das herrliche Tier. Ohne eine weitere Antwort abzuwarten, fuhr er fort: „Der ist mein ganzer Stolz. Er hat aber auch eine ganze Menge Geld gekostet. Ich habe ihn einer reisenden Hexe, die mit solchen Wesen handelt, abgekauft. Mein Lebensunterhalt ist gesichert!“ Er lachte wieder, wodurch der Vogel nur noch wütender gegen die Gitter schlug.

Luffy sah sich den Vogel an. Obwohl er noch nie so etwas einmaliges gesehen hatte und auch keine Ahnung von solchen Fabeltieren hatte, so fühlte er, dass dieses Geschöpf nicht in diese Gefängnis gehört. Es war zu erhaben und edel. Sein unbändiger Stolz strotze nur so aus dem Käfig heraus. Nein, niemand hatte das Recht so ein Wesen zu besitzen. Der Vogel war weit mehr als irgend ein Tier, was man im Stall für die Feldarbeit hielt. Dieses Tier war pure Magie.

„Ich will, dass du ihn sofort frei lässt!“ befahl er barsch dem Mann. Schallendes Gelächter kam von dem Bauern zurück. Er können den Vogel nicht gehen lassen. Immerhin lebe er von ihm und selbst wenn er es wollte, würde er den Käfig nicht öffnen können. Es wäre ein magischer Käfig, der mit einem Hexenzauber versiegelt wäre. Niemand könne so ein Siegel von ihnen brechen. Dann machte der Bauer kehrt und ging lachend und Kopf schüttelnd in sein Haus zurück. Welch seltsame Idee die Fremden doch hätten, dachte er bei sich. Zurück blieb eine verstummt Crew und ein zorniger Strohhutjunge, der dem Vogel vor allen laut schwor: „Wir retten dich!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yu-
2008-01-19T19:36:00+00:00 19.01.2008 20:36
gefällt mir, bin gespannt wie's weitergeht...
Von:  Soud
2007-09-12T15:34:03+00:00 12.09.2007 17:34
So langsam gehen mir ehrlich gesagt die Kmentare aus. Aber so eine Geschichte verdient viele Kommis! ^___________^
Und darum schreib ich einfach so was:
KLasse! Cool! Weiter so!
^^
Von:  Koenig
2007-09-12T10:49:28+00:00 12.09.2007 12:49
>falls die Sache mit dem One Piece doch ein Flop sein würde<
^______^
hach ich weiß mal wieder nicht was ich schreiben soll.
Aber es gefällt mir immernoch
mfg
ratti


Zurück