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Harry Letum Teil 2

(ABGESCHLOSSEN)
von

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My beloved family

55 ~ My beloved family
 

Lily hoffte, dass wenigstens das fünfte Jahr besser würde. Wie weit sie damit daneben lag, wusste sie ja noch nicht...

Harrys Gesicht verdunkelte sich leicht, die Erinnerung an die Gefühle von damals war nicht schön. Er seufzte und sah die anderen wieder an.

„Das fünfte Jahr war wohl noch schlimmer für mich, als das vierte oder eines der anderen, weil ich etwas verloren hatte, das mir die Welt bedeutete...“, begann er.

Schon alleine dieses Geständnis ließ Unheil erahnen. Was hatte er verloren, dass es dem Weltuntergang gleich kam?
 

„Das Schuljahr begann recht unspektakulär, wenn man mal davon absieht, dass wir eine Frau als Verteidigungslehrerin hatten, die keine Praxis machen wollte. Ihr kennt die Umbridge doch, Draco, Sev?“

Beide der Angesprochenen schauten schockiert drein und bewiesen damit, dass er Recht hatte.

„Ja, ich hätte ihr gerne den Hals umgedreht“, antwortete Severus dann. Sein Gesicht wirkte ziemlich angewidert.

„Hm… Dass sie irre war würde ich nie abstreiten, wirklich. Manchmal wirkte sie regelrecht paranoid! Und ihre Strafarbeiten hatten etwas Sadistisches, denn hundertmal zu schreiben, dass man nie wieder im Unterricht redet oder etwas dergleichen, ist ja noch okay, aber nicht, wenn man es mit dem eigenen Blut tun soll.“
 

Harry hob seine rechte Hand und betrachtete sie, wenn man genau hinsah, dann konnte man feine Narben darauf sehen, die tatsächlich ein Wort darstellten. Sirius fasste nach seiner Hand und hielt sie sich vor Augen.

„Beim Barte Merlins, hast du das etwa auch machen müssen?!“, fragte er entgeistert.

„Och, ich war ihr Lieblingsopfer!“, bestätigte er und nickte abwesend.
 

„Letztendlich kamen wir aber auf die Idee, einen Club zu gründen, der sich DA nannte – Dumbledores Armee. Der Name hatte eigentlich nur die Bewandtnis Umbridge abzuschrecken. Funktionierte auch, wie wir erfreut feststellten.

Die DA diente dazu, den praktischen Unterricht abzuhalten. Wobei alle einheitlich entschieden hatten, dass ich den Lehrer spielen sollte. Ich gab es damals nicht gerne zu, aber es hat mir schon ein wenig Spaß gemacht. Allerdings hatte ich zu der Zeit andere Probleme, wie einen Möchtegernweltherrscher, der mich töten wollte.
 

Umbridge hatte natürlich Wind bekommen und alles daran gesetzt, um uns zu finden. Allerdings hatten wir dafür gesorgt, dass niemand ungestraft ein Wort über die DA verraten konnte und am Ende wussten wir natürlich, wer der Verräter gewesen war. Die Alte hatte tatsächlich geglaubt, dass wir eine Waffe hätten und wollte, dass wir sie dorthin führen. Tja, wir dirigierten sie an einen Ort, allerdings hatte sie das Pech, dass wir sie in den Verbotenen Wald und damit zu den Zentauren brachten, die sie dann reif für die Klapse machten!“
 

Die Anwesenden lachten leise auf, als sie das hörten. Es war wirklich zu amüsant.

„Aber in diesem Jahr war mir auch bewusst geworden, dass die Verbindung, die zwischen Voldemort und mir bestand, weitaus stärker war als angenommen. Er hatte einen Weg gefunden, mir über Träume Bilder zu schicken, die mich manipulieren sollten.

Ab diesem Jahr sollte ich auch Okklumentik lernen. Dumbi bat Sev darum es mir beizubringen...“
 

Severus nickte überrascht, tatsächlich war Albus im fünften Jahr auf ihn zugekommen und hatte ihn darum gebeten.
 

„Jedenfalls hatten wir unsere Differenzen, ich weiß. Wobei ich nicht abstreiten kann, dass ich aus Trotz natürlich auch nicht besonders mitgearbeitet habe. Aber bei einem Lehrer, der einen hasst und wirklich fiese Methoden anwendet, ist das kein Wunder. Aus diesem Grund hatte ich natürlich wenig Lust, das zu tun, was er mir sagte. Ich versuchte mich dennoch abends darauf zu konzentrieren, meinen Geist zu leeren, aber es funktionierte nicht. Dazu kam meine Wut auf Umbridge, die mich für das gesamte Schuljahr von Quidditch suspendiert und mir auch meinen Besen abgenommen hatte.
 

Dann war da die Nacht, in der mir Bilder aus dem Ministerium im Traum erschienen. Ein Gang, Türen und Sirius. Für mich bedeutete dieser Traum, dass Voldemort meinen Paten gefangen hatte und ich wollte ihn natürlich retten.

Da mein Besen beschlagnahmt worden war, hatte ich die Idee, einen Thestral zu benutzen. Immerhin konnte ich sie seit diesem Jahr sehen! Dann kamen meine Freunde und einige DA- Mitglieder, die mich begleiten wollten. Es ihnen ausreden zu wollen, war zwecklos gewesen. So waren wir also nach London geflogen und in die Ministeriumsabteilung eingebrochen.
 

Bei der ganzen Sache war es letztendlich nur um den genauen Wortlaut der Prophezeiung gegangen, die Voldemort unbedingt haben wollte. Ich war der Einzige, der sie anfassen konnte, weil sie mich betraf, über mich gemacht worden war... Zumindest ab dem Moment, in dem er mich zu seinem Feind erklärte. Eine echt komische Sache.

Dann tauchten Todesser auf, aber von Sirius gab es keine Spur und uns war klar, es musste eine Falle sein. Natürlich war mir diese Möglichkeit schon früher gekommen, aber wer wusste schon, ob es nicht vielleicht doch der Wahrheit entsprach. Zu der Zeit war Sirius ständig im Grimauld Place eingesperrt gewesen und alleine diese Tatsache hatte ihn schon halb wahnsinnig gemacht. Wenn man da an das schreiende Bild denkt...

So kam es, dass natürlich auch Voldie persönlich auftauchte, kurz darauf der Orden, inklusive Sirius.
 

Ein Kampf entbrannte und Sirius duellierte sich mit Bellatrix. Man sah ihm sein Temperament und den Übermut an...“

Ein sehr melancholisches Lächeln schlich sich auf die Züge des Mannes. Auch wenn seinem Partner hier niemals etwas dergleichen passiert war, so war es für ihn ein Teil seines Lebens und den Schmerz würde er niemals vergessen.

„Dadurch, dass er endlich wieder raus konnte, war er übermütig und leicht unvorsichtig geworden. Bellatrix schickte einen Fluch und Siri, der sowieso schon an einem recht gewagten Platz stand, taumelte und fiel durch einen Steinbogen. Natürlich wollte ich sofort hin, ihn retten, irgendetwas tun. Aber man hielt mich fest, brachte mich und die anderen fort...

Alle hatten sie gesagt, dass es zu spät war, dass er tot wäre und man nichts mehr tun könnte. Dann war da wieder Voldemort, der ablenkte und es beinahe geschafft hatte mich zu bekommen, wäre Dumbledore nicht gewesen.“
 

Eine gespenstische Stille herrschte, die Harry nicht wirklich wahrnahm.

„So oft ich auch fragte, ob es nicht eine Rettung gäbe, so oft antwortete man mir mit den gleichen Worten: Nein, keine Chance! Ich war fertig mit der Welt, schließlich hatte ich meinen Paten auf dem Gewissen...

Obendrein hatte mir der Schulleiter auch noch erzählt, was es mit dieser dummen Prophezeiung auf sich hatte. An diesem Abend habe ich sein Büro derart verwüstet, wie es sicherlich noch niemand zuvor getan hat.“
 

Kurz warf er Severus einen Blick zu, der ihn mit einem wissenden Lächeln erwiderte.
 

„Ich hatte mein Vertrauen in den alten Mann verloren und den Glauben an mich ebenfalls. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was für Vorwürfe ich mir gemacht habe. Für den Tod eines Menschen verantwortlich zu sein, den man wie einen Vater liebte, war das Schlimmste, das mir je passiert ist.

Ich will nicht sagen, dass der Tod meiner Eltern harmlos war und mich nicht mitgenommen hätte, aber es war anders. Ich hatte sie nie kennen gelernt und so um etwas zu trauern, das man nicht kennt, ist widersprüchlich, denke ich...“
 

Remus war es, der jetzt das Wort ergriff.

„Das, was du gerade aus der Ministeriumsabteilung erzählt hast, ist also in beiden Zeitlinien geschehen?“

Harry lächelte schwach.

„Nun, wie du weißt, habe ich es dieses Mal inszeniert. Sirius´ Tod war der zweite ausschlaggebende Punkt dafür, dass ich meine gesamte Freizeit auf das Training konzentrierte und so am Ende gewinnen konnte. Ich weiß wie schmerzhaft es für mein junges Ich war, aber es musste geschehen, wenn Voldemort sterben und Lucas geboren werden sollte. Ich habe eine ganze Weile Bücher gewälzt, um etwas über den Bogen herauszufinden. Es gibt einen Weg dort hinaus, wenn man weiß wie.“

Verstehend nickte der Werwolf.

„Zumindest weiß ich jetzt was du gemeint hast, als du sagtest, dass Harry Potter den Kampf gegen Voldemort nicht verewigen würde, nachdem er das Büro zerlegt hatte“, klinkte sich Severus in das Gespräch ein.
 

„Wie ging es dann weiter?“, fragte Lucas leise seinen Vater. Der strich ihm einmal über den Kopf, dann fuhr er fort:

„Wochen- und montagelang ließ ich kaum jemanden an mich heran. Auch, als Dumbledore in der sechsten Klasse wieder auf mich zukam und anbot, mir in Zukunft mehr zu sagen, hatte das nicht viel geändert. Dennoch nahm ich alle Hilfe an, wenn es darum ging neue Flüche und Zauber oder andere nützliche Dinge zu lernen. Ich wollte und musste stark werden. Allerdings, das gebe ich ganz offen zu, irritierte mich Dracos Verhalten während der siebten Klasse sehr und ich wollte damals unbedingt wissen, was du getrieben hast. Nun, mittlerweile weiß ich es ja von Severus.“
 

Der blonde Junge wandte verschämt den Blick ab. Er war nicht stolz darauf, was er getan hatte.

„Niemand wird dich dafür bestrafen“, versicherte Severus, der wusste, woran sein Patensohn dachte. Der Blonde leckte sich über die trockenen Lippen, dann hob er den Blick wieder.

Man sah Draco die Verzweiflung an, die ihn getrieben haben musste und sein zweiter Pate lächelte beruhigend.

„Niemand wird dich verurteilen, Draco. Jeder hier hätte genauso gehandelt.“

Der junge Malfoy nickte.

„Dann weißt du auch vom Spiegelkabinett?“

Harry nickte.

„Der Portschlüssel, den dein Vater dir geschickt hatte, war übrigens von mir. Lucius berichtete mir bei einem meiner Besuche, dass er Angst um deine Sicherheit hätte. Also gab ich ihm den Armreif mit, der dich direkt nach Letum Manor bringen würde, solltest du in Not sein.“

„Dad hat mir nie gesagt, von wem er ist. Ich dachte immer, er sei von meinen Eltern.“

„Tja, wie du siehst…“

„Danke.“

Harry lächelte gutmütig und straffte dann die Schultern.
 

„So kam dann das letzte Schuljahr und damit der letzte, große Kampf, den soweit alle kennen... In den Krieg waren mir, abgesehen von Lehrern, Auroren und Ordensmitgliedern, nur zwei Menschen gefolgt: Tonks und Remus.

Und nur Remi war zurückgekehrt...

Wie bekannt ist, gewann ich, war aber verletzt und kam auf die Krankenstation, auf der ich eine Woche lag. Von meinen besten Freunden, Ron und Hermine, habe ich in den sieben Tagen nichts gesehen. Remus war der einzige, der mich besucht hatte. All die anderen hatten sich einfach nicht mehr um mich gekümmert - immerhin hatte ich meine Aufgabe ja bravourös gemeistert.

Es ist also nicht schwer nachzuvollziehen, dass mir meine Entscheidung nicht schwer gefallen sein konnte. Ich wollte ein neues Leben aufbauen, an einem Ort, an dem ich frei sein konnte und mir niemand mehr Vorschriften machen oder mein Leben zu bestimmen versuchen würde.

Also packte ich meine Sachen, hinterließ Remus den Zettel und sprach den Zauber, der mich in die Vergangenheit brachte...

So begann mein Leben, das ich als Harry Letum führe.“
 

Die anderen besahen sich den Mann, der vor ihnen saß – in dem einen Arm Sirius und auf der anderen Seite Lucas, sein Sohn. Harry hatte ein nicht gerade langweiliges Leben gehabt und war dementsprechend gezeichnet. Die Tatsache, dass er bis auf eine, praktisch alle Bezugspersonen verloren hatte, war traurig und glich einem Drama.

James konnte sich nicht vorstellen, dass seine Freunde ihn verraten und alleine in eine Schlacht ziehen lassen würden, nicht mal, wenn sie zu dem Zeitpunkt gestritten hätten – den Gedanken an Wurmschwanz verdrängte er dabei bewusst.
 

„Harry, es tut mir leid, was du alles erlebt hast...“, flüsterte Sirius, der sich noch enger an den anderen kuschelte. Der Kopfgeldjäger legte den Arm ebenfalls fester um ihn und küsste die dunklen Haare.

„Du kannst nichts dafür, Schatz. Ich will nicht, dass ihr euch den Kopf darüber zerbrecht. Das alles ist lange her. Ich bin jetzt hier, bei dir und Lucas, habe eine Familie und Freunde, Ruhe und Abstand zu allem. Meine Vergangenheit als Harry Potter habe ich abgehakt.

Das Einzige, das mir von damals geblieben ist, ist das Versprechen, das ich mir selbst gegeben habe. Und das besagt, dass ich niemals mehr zulasse, dass jemand, den ich liebe, stirbt, wenn ich es verhindern kann. Auf keinen Fall will ich schwach sein, komme, was wolle.“
 

Sirius und Lily liefen Tränen der Rührung über die Wangen. Diese Worte bargen so viele Gefühle, die aus der Vergangenheit und seinem Leben als Harry Letum sprachen, dass es schon körperlich zu fühlen war.

„Das hast du schön gesagt, Harry...“, flüsterte die Rothaarige heiser und lächelte ihn an. James legte einen Arm um seine Frau und blickte ebenfalls seinen Sohn an, den es eigentlich nicht mehr gab.

„Ich bin sehr stolz auf dich, weiß du das? Wirklich, ich könnte mir keinen besseren Sohn wünschen!“, sagte er stolz und nickte bestätigend. Sein Gegenüber grinste und ließ seine Zähne blitzen.

„Danke, das bedeutet mir eine Menge.“
 

Die Anwesenden schwiegen eine Weile, ehe sich Lily, James und Harry ansahen. Dann wanderten ihre Blicke zu Sirius und Lucas, die natürlich ebenso zur Familie gehörten. Von dort suchten sie Severus, Remus und Draco, ohne die man sich das normale und gewohnte Leben nicht mehr vorstellen konnte.

Alle lächelten sie und waren erleichtert und glücklich darüber, dass diese lange und teilweise grausame Geschichte ein gutes Ende gefunden hatte.
 

Harry war es, der leise aber vernehmbar sagte:
 

„My beloved Family...“
 


 

ENDE
 


 

So, das war es. Ich hoffe, dass euch auch Teil zwei gefallen hat und ihr mir das mitteilt.

Das Ende fand ich besonders schwer und ich habe die letzten Kapitel ab dem Brief von Belinda und Ian, als erstes geschrieben.

Ich denke, dass dieses Ende annehmbar ist, und ihr?

Eure Bibi



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Omama63
2012-01-17T16:16:04+00:00 17.01.2012 17:16
Eine super Fortsetzung.
Das finde ich super, dass du James und Lily nicht sterben hast lassen. Ich habe mir schon gedacht, dass James Eltern ihren Sohn nicht so einfach sterben lassen.
Hat mir sehr gut gefallen.
Klasse geschrieben.


Von:  ai-lila
2012-01-06T15:44:34+00:00 06.01.2012 16:44
Hi~~

Wie soll ich sagen... es war ein klasse Story und auch das Ende hat mir sehr gefallen. ^_____^b

lg deine ai
Von:  mimaja56
2012-01-05T16:10:42+00:00 05.01.2012 17:10
Ein ganz dickes Dankeschön für diese fantastische Story.

Ich gestehe, dass ich sehr lange gebraucht habe bis ich mich überwunden habe den ersten Teil von Harry Letum zu lesen. - Heute frag ich mich warum.
Doch irgendwann war der Knoten geplatzt und von da an ging es NonStop.
Erst die letzten Kapitel ich glaube die letzten 5 oder 6 mußte ich mich mit Warten üben.

Jetzt bleibt mir nur zu hoffen, dass dir bald wieder eine Idee im Kopf rumspuckt und du uns dann dran teilhaben läßt.

lg
mimaja
Von:  Haeufchen
2012-01-04T16:22:28+00:00 04.01.2012 17:22
Allerdings, das gebe ich ganz offen zu, irritierte mich Dracos Verhalten während der siebten Klasse sehr und ich wollte damals unbedingt wissen, was du getrieben hast. Nun, mittlerweile weiß ich es ja von Severus.“

Ich glaube, du meinst hier das sechste Schuljahr??

Waaaarum war der letzte Satz auf Englisch? XD Ich musste den googleübersetzer zu Rate ziehen.... Meine Vermutung bestätigte sich aber.

Das Ende ist irgendwie plötzlich sooo... =_= plötzlich.
Schon krass, dass es zu Ende ist.

Mein Glückwunsch! =D
Das war ja echt ein Meiiiilenprojekt!
Von:  Kagomee16
2012-01-03T17:58:57+00:00 03.01.2012 18:58
endlich hat er sein glück gefunden^^
eine wundervolle ff^^
ich hoffe das es noch viele von dir zu lesen geben wird^^

lg kagomee16


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