Guter Morgen ohne Sorgen?
So. Das erste Kapitel.
Ich hoffe unser FF gefällt euch.
Wir freuen uns über jede Art von Kommi, natürlich auch über Kritik,
schließlich wollen wir uns ja verbessern!
So jetzt viel Spaß und
L.G.
Verdammt, diese Kopfschmerzen! Stöhnend richtete sich Yvonne auf und sah
sich um. Das Licht war verschwunden. Eilig lief sie zu ihrer Freundin, die
noch immer auf dem Boden lag und sich nicht rührte. „Claudia, wach auf!
Sanft rüttelte sie an ihrer Schulter und versuchte, das Mädchen wach
zu
bekommen. Mit Erfolg, denn endlich schlug diese ihre Augen auf und startete
den Versuch aufzustehen. „Aah, verdammt!
Sie sank wieder zu Boden und Yvonne musste sich sehr zusammen reißen um
nicht laut loszuprusten. Das sah aber auch zu komisch aus: Claudia die
erneut schwankend aufstehen wollte und beinahe eine Rückwärtsrolle
vollführte, als sie immer und immer wieder zurückfiel. „Lach nicht,
das ist überhaupt nicht witzig! Mir ist der Fuß eingeschlafen. Mach’s doch
besser
wenn du kannst!“ „Ich kann’s auch besser, ich steh ja schon“, spottete die
Angesprochene, nur um ihre Freundin weiter zu reizen. Diese funkelte sie wie
erwartet wütend an. „Du...“ Schnell sprang sie auf und ehe sich Yvonne
wehren konnte hatte andere sie schon zu Boden gezogen und kitzelte sie
ordentlich durch. Yvonne konnte sich kaum halten vor lachen und flehte ihre
Peinigerin an, damit aufzuhören, diese jedoch quälte sie weiter und
meinte
schließlich mit hochgezogener Augenbraue: „Was, kannst du nicht mehr? Das
tut mir jetzt aber wirklich leid.“ Doch schlussendlich hatte sie erbarmen
mit ihrer Freundin und ließ sie in Ruhe.
Als sich beide etwas beruhigt hatten sahen sie sich genauer in ihrer
Umgebung um. Da stimmte was nicht, waren sie nicht vorher bei einer Lichtung
gewesen? Mittlerweile standen sie im tiefsten Wald. „Das ist ja vielleicht
komisch. Ich bin mir hundert prozentig sicher dass wir vorher woanders
gewesen sind.“ Damit sprach Claudia aus was Yvonne sich dachte. „Dieser
Meinung bin ich auch. Aber sieh mal“, sie zeigte ein paar Meter neben sich.
„All unsere Sachen sind hier. Sind wir so blind durch die Gegend gerannt?
Außerdem, das sind eindeutig andere Bäume als vorhin. Standen nicht
vorher
lauter Fichten? Was das für welche sind frag mich nicht, ich habe keinen
blassen Schimmer. Aber wir müssen eindeutig weiter in den Wald gekommen
sein, es wird immer dunkler.“ „Ja, weil es immer später wird, du Huhn. Wie
viel Uhr ist es überhaupt? Meine ist nämlich stehen geblieben.“ Einige
Sekunden später kam ihr ein Stöhnen entgegen. „Oh nein, meine auch.
Immer
wenn man etwas braucht.“ Claudia ging hinüber zu den Taschen und zog ihr
Handy hervor. „Dreiviertel zwei. Wenigstens das Handy funktioniert noch,
aber auch nicht mehr lang, der Akku ist bald alle.“ „Meins hat sich schon
ausgeschaltet.“ „Ich schlage vor dass wir uns einmal ausschlafen. Später
sehen wir weiter.“ Müde schlugen sie sich ein Lager auf. Gott sei Dank war
es nicht allzu kalt. Schon bald waren sie in das Land der Träume
entglitten...
Stöhnend rieb sich Claudia ihren Rücken. Sie blickte auf den Boden und sah dass sie auf einen Stein geschlafen hatte, der sich die ganze Nacht in ihren Rücken gebohrt hatte, außerdem hatte sie ein seltsames Gefühl.
kam noch auf die beiden zu, das wusste sie genau. Doch was
genau es war konnte sie nicht sagen.
Sie sah sich um und bemerkte Yvonne die noch seelenruhig neben ihr schlief.
Als sie auf ihr Handy blicken wollte um zu sehen wie spät es ist, bemerkte sie dass sie vergessen hatte es auszuschalten und dadurch auch der letzte Rest ihres Akkus aufgebraucht war!
Fluchend wieder stand sie dem Drang dass blöde Ding gegen einen der Bäume, die ja reichlich vorhanden waren, zu werfen und steckte es wieder ein.
Sie rüttelte Yvonne wach um jemanden zu haben mit dem sie ihre schlechte Laune teilen konnte.
Nachdem sie es endlich geschafft hatte sie wach zu bekommen, dazu waren zahlreiche Drohungen und Kitzelattcken nötig, ging es ihr wieder besser.
Die beiden 20jährigen Mädchen setzten sich auf zwei große Steine und
Aßen die Resten, die sie aus dem Restaurant mitgenommen
Hatten, um ihren größten Hunger zu stillen, dann packten
sie ihre
Sachen zusammen und machten sich auf den Weg, um endlich aus diesem Wald zu
kommen.
Als die Sonne schon hoch am Himmel stand und die beiden noch immer umher
irrten legten sie eine kleine Pause ein und besprachen die Lage. „Also,
meiner Meinung nach sollten wir uns hin setzen und um Hilfe schreien.“,
meinte Claudia bestimmte und hockte sich auf den Boden. Ihre Freundin
verdrehte die Augen. „Sehr klug, wieder einmal. Und wenn uns bzw. dich etwas
hört, was uns eigentlich nicht hören sollte. Ich bleibe auf alle
Fälle nicht
tatenlos hier und hocke auf dem Boden. So kommen wir nie hier raus.“
„Klugscheißerin“, murmelte die Zurechtgewiesene mehr zu sich selbst als zu
der nun mittlerweile ziemlich aufgebrachten Yvonne. Doch diese hörte sie
und
fauchte wütend zurück:
„Besser eine Klugscheißerin als eine blöde Kuh!“
Claudia holte empört Luft und konterte: „Blöde Kuh?!? Du hast sie doch nicht mehr alle!!! Wegen dir sind wir doch hier! Weil du nie NEIN sagen kannst – du hast doch sofort zugestimmt, weil wir den `armen` Kevin doch nicht im Stich lassen können.
Ich bin nur deinetwegen mitgekommen wie du mich immer allem überredest!...“
Sie wurde von einem wütenden Schnauben unterbrochen.
Yvonne starrte mit aufgerissenen Augen und Mund an ihr vorbei.
Langsam drehte Claudia sich um und sah direkt in das Gesicht eines riesigen, vor Wut schnaubenden Ebers, der nur ein paar Meter hinter ihr stand!
Die beiden Mädchen starrten das Furcht einflößende Tier nur ungläubig an und waren vor Schock wie festgefroren.
Erst als der Eber begann sich langsam Schritt für Schritt auf sie zu zubewegen realisierte Yvonne was passierte und in welcher Gefahr sie sich befanden,
wenn einen ein solches Tier rammte war das wie ein Zusammenstoß mit einem Auto und konnte tödlich ausgehen.
Sie packte die immer noch bewegungsunfähige Claudia am Arm und zog sie mit sich.
Nach den ersten Paar Schritten verstand auch das zweite Mädchen was gerade passierte und begann ebenfalls zu rennen.
Sie liefen so schnell sie konnten in irgendeine Richtung, nur angetrieben von dem gleichmäßigem Geräusch der Hufe hinter ihnen.
Als ihre Kräfte langsam nachließen sahen sie vor sich ein grelles Licht.
Sie nahmen noch einmal all ihre restlichen Kräfte zusammen und rannten darauf zu.
Gerade als sie es erreicht hatten stolperten beide über einen großen Ast.
Sie spürten das sie auf einen angelegten Sandweg aufkamen und hörten das aufgeregte Wiehren vom Pferden und einige Menschen die durcheinander schrieen.
Verwirrt blickten die Mädchen auf. Es dauerte ein paar Sekunden bevor sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, doch dann sahen sie eine Gruppe von Leuten. Es waren mehrere Soldaten und ein paar „normale“ Menschen, soweit man dies sagen konnte. Alle sahen furchtbar komisch aus, mit sonderbaren Frisuren und teilweise komischer, heruntergekommener Kleidung. Verdutzt sah Yvonne Claudia an, doch diese war ebenso verwirrt. Als die zwei hinter sich blickten sahen sie den Eber tot am Boden liegen, ein Pfeil ragte aus seinem Körper. Moment mal, Pfeil?!?
Jetzt kamen die Reiter auf sie zu und die beiden Mädchen warfen sich panische Blicke zu. Dann fing einer an zu reden: „Wer seid ihr und was wollt ihr hier? Ist euch etwas passiert?“ Claudia, die merkte, dass ihre Freundin kein Wort hervor brachte, antwortete gelassen: „Wir danken euch, dass ihr uns vor dem Eber gerettet habt, doch ich wüsste nicht was es euch angeht, wie wir heißen und was wir hier tun.“ Mann oh mann, die waren ja vielleicht neugierig. Als sie der zuerst verdutzte und dann wütende Blick des Mannes traf hatte sie das leichte Gefühl, die falsche Antwort gegeben zu haben. Wie sie der Mann so fixierte dachte sie für einen kurzen Moment, ihn von irgendwo her zu kennen. „Seid gefälligst nicht so frech. Ihr seid hier im Wald von Minas Tirith und habt somit dem König zu antworten!“, herrschte sie ein anderer Mann an. Er hatte lange, blonde Haare und tief dunkelblaue Augen. Außerdem ziemlich eng anliegende Sachen und eine Leggins. Kurzum, Claudia fand er sah aus wie eine zu viel mit Testosteron beschenkte Frau. Der andere Mann legte beruhigend eine Hand auf die Schulter des Blonden und sagte etwas zu ihm in einer anderen Sprache.
Währenddessen trat Yvonne vor ihre Freundin. „Das werden wir in Zukunft gerne berücksichtigen. Wir wissen ja, wie Mütter immer reagieren wenn ihre kleinen Schnuckelchen belästigt werden.“ Claudia musste sich sehr zusammen reißen um nicht loszulachen. Dass ihre Freundin, die sie ja doch schon sehr lange kannte, so herausfordernd sein konnte hatte sie nicht gewusst. Aber es amüsierte sie trotzdem. Der langhaarige Blonde sah nun ganz entgeistert zu den beiden Mädchen.
Blitzschnell sprang er von seinem Pferd herunter und schon stand er vor ihnen, mit einem kleinen Messer in der Hand und fauchte: „Zügelt Eure lose Zunge, Mylady, oder Ihr werdet es noch bereuen!“ Beide sahen sie ihn mit weit aufgerissenen Augen an, konnten jedoch nichts sagen und schluckten schwer. „Legolas“, kam es mahnend von dem Mann, der als erster zu ihnen gesprochen hatte. Jetzt fiel es den Freundinnen wie schuppen vor den Augen. Natürlich, da hätten sie auch früher drauf kommen können. Es passte alles zusammen: Minas Tirith, König von Gondor, blonde langhaarige Männer, die Legolas hießen.... Aber war das möglich? Waren sie etwa in Mittelerde. Claudia fing an zu strahlen. Mittelerde, das war ja super. Sie liebte Herr der Ringe, die Bücher wie den Film. Yvonne hingegen war nicht so begeistert. Mittelerde? Konnte sie das glauben? Dann lies sie einen Schrei los. „Aaah, Claudia, unsere Sachen! Die Gitarren!“ Sie drehte sich am Absatz um und lief zurück in den Wald. Den Ruf der Freundin hörte sie schon nicht mehr.
Claudia stöhnte. Yvonne und ihre geliebte Gitarre. Sie wollte dem anderen Mädchen folgen als sie eine starke Hand zurück hielt. „Was soll das Legolas? Lässt du bitte los?!“ Ärgerlich versuchte sie sich seinem Griff zu entwinden doch er hielt sie eisern fest. „Daran denke ich nicht einmal im Traum. Wir wissen noch immer nicht wer ihr seid und was ihr hier wollt. Außerdem habe ich nicht vor euch flüchten zu lassen. Denn wenn Ihr hier seid , Mylady, kommt Eure Freundin bestimmt zurück.“ Er grinste sie hämisch an. Sie sah ihn empört an. Dass er so ein Ekel war hatte sie sich nicht gedacht. Und für so einen hatte sie mal geschwärmt. „Hör auf, mich Mylady zu nennen oder ich schmier’ dir eine.“ Sein Griff wurde fester. Dann unterbrach sie ein lautes Lachen. Eine kleine Person hatte sich vorher schon zusammenreißen müssen, aber jetzt konnte sich Gimli nicht mehr halten. „Ha ha ha, mein Freund, ich würde mich vor ihr hüten. Sieh wie böse sie guckt.“ Er kugelte sich beinahe am Boden. Zu ihm gewandt meinte Claudia: „Also wirklich Gimli, du könntest Legolas besser erziehen, so als Freund bist du ja irgendwie für ihn verantwortlich.“ Der Angesprochene hielt im Lachen inne und sah sie verdutzt an. Auch die anderen starrten sie erstaunt an. „Woher wisst Ihr meinen Namen? So viel ich weiß hat ihn bis jetzt noch keiner erwähnt.“ „Ähm, wie soll ich dass erklären,... wisst ihr was, das macht am besten Yvonne wenn wir sie gefunden haben.“
Nach dieser Ausflucht machte sie sich auf in Richtung Wald um zu ihrer Freundin zu gelangen. Erstaunlicher weise folgten ihr die Männer. Sie hörte Geflüster und Getuschel hinter ihrem Rücken.
Nach einer Weile kam ihr schon das andere Mädchen entgegen, mit den zwei Gitarren und den beiden Rucksäcken umgehängt. Diese riss die Augen auf als sie die Schar hinter Claudia entdeckte. „Claudia, was tust du denn jetzt wieder? Haben sie dich festgenommen? Wie konntest du nur?“ Verzweifelt sah sie die Entgegenkommenden an.