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Bis(s) zur Mittagsstunde - Zusammenkunft und Tod

Für Francis
von

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Bis(s) zur Mittagsstunde - Zusammenkunft und Tod

Alos, wie bereits gesagt ist diese FF Frncis gewidmet aber ich wünsch auch allen anderen viel Spaß beim lesen!!!!
 

***************************
 

1. Minute
 

>Bella<
 

Ich riss die Autotür auf und spürte, wie Alice mich aus dem Wagen schob. Sobald sich dir Tür weit genug geöffnet hatte, sprang ich aus dem Auto und wäre wahrscheinlich wieder einmal hingefallen, aber ein junger Mann fing mich auf.

„Hoppla, nicht so stürmisch.“ lachte er, aber ich beachtete ihn nicht. Ich wand mich aus seinem Kammergriff und hörte quietschende Autoreifen.

Ein flüchtiger Blick über die Schulter musste genügen und ich erkannte aus den Augenwinkeln, wie Alice mit einem Kavaliersstart losfuhr um der örtlichen Polizei zu entkommen.

Ein Ellenbogen stach mich in die Seite und holte mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Mein Blick wanderte hoch zu der riesigern Turmuhr, die alles und jeden überragte und ich erschrak.

Ich hatte nur noch eine Minute um auf die andere Seite des Platzes zu gelangen und dich von meiner Anwesenheit zu überzeugen! Ich stürzte mich zwischen die Leiber der Menschen und versuchte vergeblich vorwärts zu kommen.

Verzweiflung machte sich in mir breit. Wieder warf ich einen Blick auf die Uhr, aber so sehr ich mir auch wünschte die Zeit anhalten zu können, der Sekundenzeiger wanderte weiter. Schritt für schritt. Sekunde für Sekunde näherte er sich der zwölf.

Mit jedem Ticken sank meine Hoffnung, auch wenn ich mich weigerte an ein schlechtes Ende zu glauben. So gut es ging konzentrierte ich mich auf etwas anderes. Lenkte meine Gedanken auf etwas möglichst belangloses und dachte an Charlie.

Es brachte nichts, ich ließ meiner Verzweiflung freien Lauf und zu meiner eigenen Überraschung gab sie mir neue Kraft. Sie spornte mich an und ich kämpfte mich weiter. Schritt für Schritt näherte ich mich dem Glockenturm.

Bei diesem Tempo würde ich ihn nie rechtzeitig erreichen! Ich verbannte diesen Gedanke aus meinem Kopf, setzte ihn hinter Schloss und Riegel und verbot mir auch nur an so etwas zu denken.
 

>Edward<
 

Ich brauchte zwar nicht zu atmen, aber aus reiner Gewohnheit tat ich es.

Tief sog ich die frische Luft Volterras in mich hinein und seufzte schließlich. Mein Blick wanderte hoch zur Turmuhr, die mich wissen ließ, dass ich noch eine Minute zu leben hatte. Aber war ‚leben’ überhaupt das richtige Wort?

Konnte man diese Art der Existenz überhaupt als ‚leben’ bezeichnen?

Wahrscheinlich nicht, aber das war jetzt vollkommen unwichtig. Meine Existenz würde in knapp einer Minute so oder so zu Ende sein und ich musste mir eingestehen, dass ich den Tod begrüßte.

Zu lange war ich als Lebloser über diese Erde gegangen, zu lange war ich einsam gewesen. Das einzige was mir je etwas bedeutet hatte, war nicht mehr da, hatte einfach aufgehört zu sein. Es gab rein gar nichts mehr, was mich auf diesem armseligen Planeten hielt, ich war bereit für den nächsten Schritt.

Erneut sog ich frische Luft in mich hinein und betrachtete die Menschen, die vor der Gasse, in der ich mich befand auf und abgingen. Das Monster in mir rebellierte, es war durstig und wollte Blut. Menschenblut. ich wusste nicht wie lange es schon her war, dass ich ein so starkes verlangen danach verspürte hatte mich nicht mehr von Tierblut zu ernähren.

Kurz ließ ich mir meinen Plan noch einmal durch den Kopf gehen.

Eigentlich wollte ich beim zwölften und letzten Glockenschlag hinaus ins Sonnenlicht treten und die Menschheit wissen lassen, was ich war.

Ich wollte ihnen zeigen, dass es Monster unter ihnen gab, die sie ohne Skrupel umbrachten und austranken.

Ich könnte mir aber auch einfach einen dieser unschuldigen Menschen schnappen und genau das tun. Es würde reichen um Felix und Dimitri auf mich aufmerksam zumachen.

Bereits eine Zehntelsekunde nachdem mir dieser Gedanke durch den Kopf geschossen war, ekelte ich mich schon wieder vor mir selbst.

Das einzige was ich tun würde, war hinaus ins Sonnenlicht zu treten! Ich würde nicht zu lassen, dass das Monster in mir in letzter Sekunde die überhand gewann. Wenn ich ehrlich zu mir war wusste ich, dass es ziemlich unwahrscheinlich war, dass es mir gelang aus dem Schatten zu treten.

Ich wusste, dass Felix und Dimitri in der Nähe waren und mich genau im Auge behielten. Bevor ich auch nur einen Schritt in Richtung Sonne machen konnte, würden sie mich bereits überfallen und meiner armseligen und schrecklichen Existenz hoffentlich ein Ende gesetzt haben.
 

30 Sekunden
 

>Bella<
 

Erneut wanderte mein Blick zur Uhr und ich versuchte mich durch die Menschenmasse zu schieben.

Einfacher gesagt als getan, der Platz war völlig überfüllt und es war so gut wie unmöglich auch nur einen Fuß vor den anderen zu setzten.

Es war warm und es stank abscheulich, so das ich würgen musste. Kurz darauf rückte ein Gullydeckel in mein Blickfeld und ich wusste wo dieser wunderbare Geruch seinen Ursprung hatte.

Mühsam kämpfte ich mich durch die Menschen, meine Gedanken immer auf dich gerichtet. Ich stellte mir vor, wie du in der Gasse standest und dort auf mich wartetest. Wie du mich in den Arm nahmst und mich küsstest. Verzweifelt klammerte ich mich an diesen Gedanken um die Hoffung nicht zu verlieren und stolperte weiter durch die Menge.

Obwohl ich all meine Kraft einsetzte um zum Turm zu gelangen, wurde ich stetig in eine andere Richtung gedrückt. Mit jedem Schritt, mit dem ich mich von meinem Ziel entfernte, wuchs meine Panik.

Immer öfter strömten Bilder in meinem Kopf, die mir vor Augen führten, was passierte wenn ich nicht rechtzeitig bei dir ankam.
 

Du machtest einen Schritt nach vorne… näherst dich den erbarmungslosen Sonnenstrahlen….stehst schließlich im funkelndem Licht….Stille und Erstaunen…dunkle Gestalten…du….auf dem Boden liegend….Schreie….Schreie, die in mir ihren Ursprung fanden…
 

Ich schüttelte den Kopf, drängte die Bilder zurück, zwang mich mit allen Mitteln nicht daran zu denken und arbeitetet mich mühsam weiter vorwärts.

Ich spürte wie meine Augen sich mit Tränen füllten, aber ich ignorierte sie und schließlich kullerten sie meine Wangen hinab. „Was ist los, Schätzchen?“ hörte ich eine etwas vierzigjährige Frau neben mir, die mich besorgt musterte. Die Tränen bahnten sich ihren Weg über meine zerkauten Lippen und tröpfelten schließlich am Kinn herab.

Ins unendliche.

Ich beachtete die Frau nicht, ignorierte sie, so wie alles um mich herum und kämpfte weiter darum, rechtzeitig bei dir zu sein. Kämpfte darum meine Zukunft mit ihm verbringen zu dürfen.
 

>Edward<
 

Am Himmel zeichnete sich keine einzige Wolke ab, der Tag war perfekt.

Die Sonne funkelte hoch am Himmel und würde in ein paar Sekunden mein Schicksal besiegeln.

Meine Gedanken wanderten zu Carlisle und Esme. Beide hatten so viel für mich getan. Waren wie Vater und Mutter für mich gewesen, immer für mich da. Sie würden um mich trauern, da war ich sicher und irgendwie war es ein schönes Gefühl zu wissen, dass es jemanden gab der mich vermissen würde.

Aber ich war mir genauso sicher, dass sie meine Entscheidung verstehen würden. Wahrscheinlich waren sie schon auf dem Weg hierher um mich davon abzuhalten, aber sie würden es akzeptieren. Früher oder später.

Dann wanderten meine Gedanken zu Rose und Emmett. Meine Geschwister. Rose würde mich ebenfalls verstehen, da war ich sicher. Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht, als mir klar wurde, dass sie mich eventuell sogar bewundern würde.

Ich wusste als einzige, wie sehr sie ihr Dasein hasste, da ich Einblick in all ihre Gedanken hatte. Oft hatte ich gesehen, wie sehr sie sich selbst hasste.

Emmett und Jasper. Ich würde sie vermissen, wenn es mir möglich war. Es hatte immer Spaß gemacht mit ihnen Baseball zu spielen. Erinnerungen stiegen in mir auf und mir wurde kalt, dass ich mir keine besseren Brüder wünschen konnte. Sie waren perfekt. Das hatten Vampire so an sich, noch ein Grund sie zu hassen. Wer wollte schon perfekt sein?

Es waren schließlich Eigenarten, und Besonderheiten, egal ob positiv oder negativ, die eine Peron ausmachten.

Dann erschien Alice Bild in meinem Kopf. Ich kurzen, stacheligen Haare und ihr schelmische, selbstzufriedenes Grinsen wenn sie es einmal schaffte etwas vor mir zu verbergen.

Keinem aus meiner Familie stand ich so nahe wie ihr. Sie verstand mich, wie kein anderer. Keiner wusste besser als sie, was in mir vorging, wie ich mich fühlte und was ich brauchte. Sie war die einzige gewesen, die mich verteidigt hatte, als ich zu dem Schluss gekommen war, dass ich es nicht schaffen würde mich von dir fern zu halten.

Bella…
 

1. Glockenschlag
 

>Bella<
 

Das dröhnen der riesigen Glocken hallte in meinem Kopf.

Sie zeigten mir, dass es schon fast zu spät war. Die Welle der Verzweiflung drohte mich zu überfluten. Überrollte alles in mir, wie ein Tsunami.

Ich konnte nichts dagegen ausrichten, egal was ich tat, die Welle rollte weiter. Bannte sich einen Weg durch mich hindurch, so dass ich sie in meinem ganzen Körper spürte.

Tränen flossen mir über das Gesicht, aber ich machte mir nicht die Mühe sie wegzuwischen. Es hätte keinen Sinn, es waren zu viele.

Ich bemühte mich mir weiter einen Weg zu bahnen. Ein Rüpel fand es lustig mir mit Absicht den Weg zu versperren, aber ich war nicht in der Stimmung für Scherze. Ich schrie ihn an, so laut ich konnte und er schaute mich verdutzt an.

Eine Reihe von Beschimpfungen lag mir auf der Zunge, aber ich hatte wichtigeres zu tun. Ich warf ihm noch einen bösen Blick zu, der wahrscheinlich nicht sonderlich eindrucksvoll war, dann ging ich weiter.

Meine Schreierei hatte die Menschen um mich herum quasi aufgeweckt, denn ein paar wichen zurück und machten mir Platz.
 

>Edward<
 

Bella…verdammt ich verstand immer noch nicht warum du das gemacht hast.

Warum bist du gesprungen?

Wieso hast du mir das angetan?

Ich wollte dich schützen, stattdessen hab ich dich umgebracht. Ich machte mir nichts vor, ich wusste genau, dass ich schuld war. ich war schuld daran, dass dein Herz nicht mehr schlug und das Blut nicht mehr durch deine Adern strömte!

Nur ich, sonst niemand. Ich hätte auf Alice hören sollen, sie hat von Anfang an gesagt, dass es keine gute Idee wäre dich allein zu lassen.

Aber ich war mal wieder zu stolz gewesen um auf sie zu hören. Ich vergrub mein Gesicht in den Händen.
 

2. Glockenschlag
 

>Bella<
 

Wieder dröhnte das laute Bimmeln der Glocken in meinen Ohren und ich stellte fest, dass die Menschen mir nicht nur Platz machten, sondern alle ergriffen schwiegen.

Kein Mucks kam aus der Menge und alle lauschten den Glockenschlägen und zählten, bis es zwölf schlug.

Es dauerte einen Moment, bis mir bewusst wurde, dass es meine Chance war. Ich sprang hoch um über die Köpfe der Menschen hinweg zu sehen, aber ich war zu klein.

„Edward!“ schrie ich so laut ich konnte, aber es brachte nichts. Keine Reaktion. Nur ein paar alten Frauen um mich herum, die mich alle böse anstarrten.

„Leise!“ sagten sie und konnten den dritten Glockenschlag kaum noch erwarten. Ich starrte hoch zur Uhr und Angst durchströmte mich.
 

>Edward<
 

Warum?

Warum hast du das getan Bella?

Verzweiflung durchströmte mich ich krümmte mich vor Kummer. Ich hatte nur dein bestes gewollt.

Du solltest jemand anderes finden, jemand der dir nicht gefährlich werden konnte. Jemand mit dem du alt werden und schließlich sterben solltest. So wie jeder andere auch. Das einzige was ich wollte war das du, Bella, ein normales Leben führen würdest. Das Leben, das ich nie haben durfte!
 

3. Glockenschlag
 

>Bella<
 

Wieder sprang ich hoch, auch wenn ich wusste, dass es aufgrund meiner Körpergröße keinen Zweck hatte.

„Edward!“ schrie ich wieder, aber niemand antwortete.

„Edward!“ Ich war noch lange nicht bereit aufzugeben. Ganz im Gegenteil. Ich würde für unsere gemeinsame Zukunft kämpfen.

Das einzige was ich wollte!

Und was war wenn ich zu spät kam? Ich versuchte erneut diesen Gedanken zu verdrängen, aber er brannte sich in mein Gehirn und ich wurde ihn einfach nicht los.

Nach einem Wimpernschlag wurde mir klar, was war wenn ich zu spät kam.

Dann gab es für mich keinen Grund mehr weiter zu leiden.
 

>Edward<
 

Ich blinzelte und schaute aus der Gasse hinaus in die Menge.

Ich war mir sicher meinen Namen gehört zu haben. In Gedanken suchte ich nach der Person, die nach mir rief aber ich konnte niemanden erkennen.

Nur die wütenden und unglaublich primitiven Gedanken einer Dame stürmten auf mich ein. „Unverschämtes Kind!“

Also waren sie doch schon hier.

Ich fragte mich, wie Alice es fertig brachte sich unbemerkt zwischen den Menschen aufzuhalten. Kurzerhand verbannte ich den Gedanken an sie aus meinem Kopf.

Sie würde mich nicht umstimmen, denn mein Entschluss stand fest. Niemand würde mich umstimmen können.

Ich würde meiner armseligen Existenz ein Ende setzten.
 

4. Glockenschlag
 

>Bella<
 

„Edward!“ schrie ich immer wieder, aber niemand reagierte.

Er hörte mich, da war ich mir sicher.

„Edward!“

Nichts.

Meine Wangen waren inzwischen Tränen überströmt, aber der Fluss der unaufhaltsam aus meinen Augen strömte wollte einfach nicht versiegen. Ich stürmte weiter durch die kleine Gasse, die sich vor mir auftat. Immer in Richtung des Glockenturms.

Es war ein Wettlauf.

Ein Wettlauf gegen die Zeit und ich wusste, dass ich eigentlich nur noch verlieren konnte.
 

>Edward<
 

Ich ignorierte die Rufe nach mir, denn ich hatte keine Lust noch mit den anderen über meine Entscheidung zu diskutieren.

Wieder atmete ich die frische Luft Volterras ein und mit ihr kehrten die Erinnerungen an Bella zurück. Ich schloss die Augen und erinnerte mich an deinen ersten Schultag.

Wie du dich in der Cafeteria zu den anderen gesetzt hattest, an meine Verdutztheit als ich feststellte, dass ich deine Gedanken nicht hören konnte.

Und schließlich an den Moment, als du in die Klasse gekommen warst und dein Duft mir im wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht geschlagen war.
 

5. Glockenschlag
 

>Bella<
 

Meine Muskeln schmerzten, aber ich verlangsamte meinen Lauf kein bisschen, sondern legte mich nur noch mehr ins Zeug.

Es war mir völlig egal wie es mir ging, dass einzige was zählte war, dass ich rechtzeitig am Turm war.

Bei dir.

Ich musste es schaffen dich davon zu überzeugen, dass ich noch lebte. Wieder wirbelten Bilder in meinen Kopf herum.

Ich dachte daran, wie ich dich das erste Mal gesehen hatte. Wie du dich in Biologie von mir weggedreht hattest.

An deine wutverzerrte Miene als ich mich neben dich gesetzt hatte.

Wie du eine Woche nicht zur Schule gekommen warst und deine Veränderung als du dich schließlich entschuldigt und vorgestellt hattest.
 

>Edward<
 

Ich verkrampfte mich, als dein Lächeln in meinem Kopf auftauchte. Jeden deiner Gesichtsaudrücke erschienen vor mir.

Dein schüchternes Lächeln und dein wunderbarer, liebevolle Blick mit dem du mich immer gemustert hattest.

Die wütenden Blicke die du mit ihren Augen abschießen konnte, wenn ich mal wieder etwas gemacht hatte, was dir nicht passte.

Dein sanfter Tadel, wenn sie mich mal wieder daran erinnerte, dass ich weibliche, junge Menschen regelmäßig aus der Fassung brachte.

Deine Augen starrten mich an.

Liebevoll, wütend, schelmisch, stürmisch, voller Begierde, unzufrieden. Deine Augen waren so wunderbar gewesen. So voller Leben.
 

6. Glockenschlag
 

>Bella<
 

Dein Gesicht erschien vor mir, während ich weiter rannte. Noch immer hielt ich an meinem verzweifelten Versuch alles, was zwischen uns war, zu retten, fest.

Dein strafender Blick musterte mich von oben bis unten. Dann wurde deine Miene weich und schließlich lächelst du dieses wunderbare, schiefe Lächeln.

Ich liebte es und ich würde es alles dafür geben, es noch wenigstens einmal zu sehen. Ich stolperte weiter auf diesen verdammten Glockenturm zu und verfluchte dich innerlich. Warum musstest du dich auf die andere Seite des Platzes stellen.

Wenn du dich schon umbringen wolltest, dann gab mir doch wenigstens die Chance dich zu retten!
 

>Edward<
 

Langsam sank ich auf die Knie, den die Last der Schuld war erdrückend.

Ich wusste genau warum du von dieser Klippe gesprungen warst.

Ich wusste, warum du jetzt leblos unter der Erde lagst.

Ich wusste, warum dein Herz nicht mehr schlug.

Ich wusste, dass allein ich schuld daran war.

Ich hätte es verhindern können, aber ich wollte es nie wahrhaben.

Wollte nie wahrhaben, dass es nicht gespielt war.

Wollte nie wahrhaben, dass deine Liebe zu mir echt und unverfälscht war.

Wollte nie wahrhaben, dass so ein wunderbares, göttliches Wesen wie du bereit war sich für mich in die Hölle zu begeben.
 

7. Glockeschlag
 

>Bella<
 

Ich stürmte weiter nach vorne und zählte im Geiste die Sekunden.

Nicht mehr lang und die große Uhr würde zwölf schlagen.

Nicht mehr lange und es war so weit.

Du würdest aus dem Schatten treten.

Würdest dich der Menschheit offenbaren.

Würdest allen deine Schönheit zeigen.

Würdest dafür sterben.

Würdest deinem Leben ein Ende setzten.

Würdest mich zum Tode verurteilen!
 

>Edward<
 

Sieben Glockenschläge hallten in mir wieder.

Ich hatte noch Zeit, konnte noch eine Weile von dir träumen. Konnte mich daran erinnern, wie du mich immer in die Arme genommen hattest.

Ich schloss die Augen und spürte einen sanften Kuss deiner warmen Lippen auf meinen kalten.

Ich spürte wie deine Finger langsam durch mein Gesicht fuhren und meine in Marmor gemeißelten Konturen nachzeichneten.

Ich erinnerte mich daran, wie wir auf der Lichtung gesessen hatten und wie du mir erlaubt hattest deinem Herzschlag zu lauschen.
 

8. Glockenschlag
 

>Bella<
 

Warum? Warum war nur alles so kompliziert? Warum? Sag es mir Edward!
 

>Edward<
 

Wieso war es uns nicht vergönnt ganz normal zusammenzuleben? Warum musste ich ein Vampir und noch dazu knapp hundert Jahre älter sein als du? Ich weiß es nicht Bella, ich weiß es nicht!
 

9. Glockenschlag
 

>Bella<
 

Die Zeit rannte und sie war schneller als ich. Ich schlug der Länge nach auf den Boden, schürfte mir die Knie auf. Ich spürte, wie es anfing zu bluten ein Pochen einsetzte.

Warum?

Meine Sicht war verschleiert, denn meine Tränen raubten mir die Sicht. Mühsam richtete ich mich wieder auf.

Ich war noch nicht bereit aufzugeben. Jemand half mir und packte mir unter die Arme. Ich bedankte mich nicht, sondern stolperte weiter auf den Glockenturm zu. Weiter in deine Richtung.
 

>Edward<
 

Neun Glockenschläge. Langsam wurde es Zeit. Ich lauschte der Stille die auf dem Platz herrschte.

Falls es mir gelang in die Sonnenstrahlen zu treten, dann würde mein Auftritt eine spektakuläre Wirkung haben. Ich schmunzelte ein wenig, bis dein Gesicht wieder vor meinen Augen erschien.

Flehend schautest du mich an. Genau so hattest du ausgesehen, als ich dich verlassen hatte. Du hattest es mir geglaubt, ohne ein Wort des Zweifels. Hattest meine Lüge ohne Widerspruch angenommen. Wieso?
 

10. Glockenschlag
 

>Bella<
 

Antworte mir! Edward! Bitte! Ich spürte wie meine Kraft sich vollends dem Ende zuneigte. Ich stolperte wieder, konnte mich aber an einem Mann festklammern, lief weiter.

Wo warst du? Sag es mir!

Lass mich dich retten!

Lass mich dich davon überzeugen, dass ich lebe. Gib mir eine Chance. Bitte!
 

>Edward<
 

Ich machte einen Schritt auf das Sonnenlicht zu und blieb am äußersten Ende des Schattens zu. Ich atmete ein und hörte wieder diese Stimmte.

Jemand rief mich, aber es war nicht Alice, da war ich mir sicher.

Gab es wirklich jemanden, der dort in der Menge war und versuchte mich von meinem Vorhaben abzuhalten.

Gab es wirklich jemanden, der um mich und mein Dasein kämpfte? Nein. Wahrscheinlich hatte eine Mutter nur ihr Kind verloren, dass ebenfalls Edward hieß und war nun auf der Suche danach.
 

11. Glockenschlag
 

>Bella<
 

„Edward! Edward wo bist du?“ schrie ich in die Stille hinein, aber wieder keine Reaktion. Verzweifelt rannte ich weiter.

Meine Hoffnung schwand, denn mir war bewusst, dass ich keine Chance hatte ihn rechtzeitig zu erreichen, obwohl es nur noch ein paar Meter bis zum Glockenturm war.

Und dann sah ich sie: Die kleine Gasse, von der Alice mir erzählt hatte!

Ich stürmte darauf zu und schickte tausende von Stoßgebeten gleichzeitig zum hinauf. Eigentlich glaubte ich nicht daran, dass es einen Gott gab, aber jetzt bat ich ihn inständig darum mich rechtzeitig dort sein zu lassen.
 

>Edward<
 

„Hältst du das für eine Gute Idee?“ fragte eine Stimme hinter mir, aber ich drehte mich nicht um. Ich wusste auch so wer in der Gasse stand und mich noch ein letztes Mal warnte.

Ich antwortete auch nicht, sondern rief mir noch ein letztes Mal dein wunderschönes und einzigartiges Gesicht in Erinnerung.

Dieses Heißgeliebtes Lächeln, das mich immer an den Rand der Verzweiflung gebracht hatte, weil es dir so unglaublich gut stand. Ich saugte Luft in mich hinein und wartete.

Wartete auf den zwölften Glockenschlag.

Auf mein Ende.
 

12. Glockenschlag
 

>Bella<
 

DONG.

Es hallte in meinen Ohren und in diesem Augenblick wurde mir bewusste, dass ich verloren hatte. Die Zeit hatte das Wettrennen gewonnen, trotzdem stürmte ich weiter vorwärts auf die Gasse zu.

Dann sah ich dich.

Langsam kamst du aus dem Schatten und standest im Sonnelicht. Tausend kleine Diamanten funkelten an deinem nackten Oberkörper.

Es war ein einfach nur göttlicher Anblick, der mir den Atem raubte. Ich wusste nicht, ob ich die einzige war, die dich wahrnahm. Tatsache war, dass ich nur noch zwei Meter von dir entfernt war.

Ich stolperte vorwärts und überwand die letzten Meter die uns trennten.
 

>Edward<
 

Die Uhr über mir schlug zwölf und ich machte einen Schritt vorwärts. Hinaus aus dem Schatten und mitten hinein in die Sonnenstrahlen.

Ich spürte ein warmes Prickeln auf meiner Haut und genoss das Bad im Licht.

Kein Ton war zu hören und ich stand einfach nur mit geschlossenen Augen da, bis ich ein leises entsetztes Keuchen hörte.

Bevor ich die Augen öffnen konnte, prallte etwas gegen mich und ich starrte erstaunt auf dich herunter.

Du warst hier, bei mir. Deine Arme schlangen sich um mich und du presstest dich an meine Brust, so als wolltest du mich nie wieder loslassen.

In diesem Moment wusste ich, dass ich Tod war.
 

>Bella<
 

Ich presste mich an dich und vergrub mein Gesicht an deiner einskalten, funkelnden Brust. Nie wieder würde ich dich loslassen.

Nie mehr!

Ich schluchzte leise und noch immer strömten mir die Tränen über die Wangen.
 

>Edward<
 

Ich musste tot sein, es ging nicht anderes.

Du warst tot und ich war zu dir gekommen.

In diesem Moment stieg mir der Geruch von Blut in die Nase und etwas in mir rebellierte. Es war dein Blut! Aber das konnte nicht sein! Dann wurde es mir schlagartig klar.

Du warst nicht tot.

Ich war nicht tot.

Wir waren hier, in Italien und hielten uns fest umklammert.

Ich schaute auf dich herab und unsere Blicke kreuzten sich. Dann beugte ich mich zu dir herab.
 

>Bella<
 

Ich schaute auf, wollte dir in die Augen sehen.

Wollte dir sagen, wie sehr ich dich liebte. Ich öffnete den Mund, aber meine Stimme versagte. Bevor ich einen zweiten Versuch starten konnte lagen deine kalten Lippen auf meinem Mund. Es war ein verzweifelter Kuss, den es war ein endgültiger Abschied.

Unsere Geschichte war zu Ende, sie war erzählt und abgeschlossen. Keine Sekunde später spürte ich, wie man mich vor dir wegriss.

Ich klammerte mich an dich, aber ich hatte keine Chance. Mir wurde bewusst, dass meine Knie noch immer bluteten und dass ein Vampir über mir kniete.

Der Geruch war unverkennbar und ich wusste, dass mein Schicksal besiegelt war. Spitze Zähne bohrten sich in meine Kehle, aber ich war nicht in der Lage zu schreien.

Mein letzter Gedanke galt dir Edward.

Du sollst wissen, dass ich nichts bereue!
 

>Edward<
 

Es war ein unbeschreibliches Gefühl dich endlich wieder in den Armen zu halten, nachdem ich dich monatelang nicht gesehen und dich schließlich für tot gehalten hatte.

Ich beschloss dich nie wieder herzugeben.

Nie wieder und ich sah endgültig ein, dass ich dich nicht hätte allein lassen dürfen.

Ich legte meine Lippen auf deine und mir wurde bewusst, dass wir zusammen gehörten und ich etwas getrennt hatte, was nie hätte getrennt werden dürfen.

Im nächsten Moment wurde ich zur Seite gerissen und knallte auf den Boden.

Ich wusste, dass es zu Ende war.

Das letzte was sich in meine Gedanken drängte warst du Bella!

Es tut mir so leid!
 

*********************************************************************************
 

Eine FF der bisschen anderen Art;)

Auch wenns traurig ist hat es mir spaß gemacht sie zu schreiben. Ich würde gerne wissen, wie ihr es findet, also schreibt mir bitte, bitte einen Kommi!!!!!

Auch wenn es euch nicht gefällt!!!!

Lasst mich eure Meinung hören!!
 

lg,

Laura



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Kommentare zu diesem Kapitel (21)
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Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-05-28T16:02:42+00:00 28.05.2009 18:02
OHHHHHHH man es ist so traurig ich bin grade voll am heulen.
Ich habe Bis(s) in die Ewigkeit gelesen und Burning Sun angefangen, bei den letzten kpitel von Bis(s) in die Ewigkeit habe ich geweint es war so traurig und alls ich Burning sun gelesen habe habe ich vom ersten satz an angefangen zu weinen du kannst das echt richtig gut ohh gott ich bin schon die ganze zeit am Heulen weil es so traurig ist.

*WEINNN*
Von: abgemeldet
2009-04-22T20:50:35+00:00 22.04.2009 22:50
ohmann *schnief*
du schreibst so schöne geschichten, jedes mal ein anderes ende...und doch immer gleich: Die Liebe gewinnt !
*heul* einfach zu schön um wahr zu sein und doch so traurig ... bewundernswert
ja ich bewundere dich
danke
Von:  pink-strawberry
2009-02-07T21:45:24+00:00 07.02.2009 22:45
*schmacht*
das is so schön traurig......:3
ich liebe diese FF!! <3
du kannst echt super gut schreiben xDD
Von:  SamanthaGallin
2009-01-31T00:38:04+00:00 31.01.2009 01:38
Das ist so traurig. T.T
*flenn*...*heul*...*Schluchs*...*Schnüff*
bin ja so froh das SM es nicht so hat enden lassen
aber super schön geschrieben und spannend bis zur letzten Sekunde
lg Sam

(PS:bitte nicht böse sein, aber ich glaub du hast auf der ersten Seite einmal Jacob geschrieben wo Jasper hin müsste)
Von:  Last_Tear
2009-01-11T20:41:09+00:00 11.01.2009 21:41
Uh...QQ So traurig
*heul*
*schnüff*
Wenn das das echte Ende gewesen wäre, dann ... *heul*
Wäre das Buch stante pede aus dem Fenster geflogen XX
Aber schön geschrieben ^___^
Von: abgemeldet
2008-12-29T09:50:37+00:00 29.12.2008 10:50
Uwaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah*heul*
*schluchZ*
*schnief*
*schnief schnief*
Entschuldige jetzt gehts wieder*tränen aus den augen wisch*
ok geh´t wirklich wieder.
sehr toll geschrieben!^^
Von: abgemeldet
2008-10-19T15:21:20+00:00 19.10.2008 17:21
srii, aber ich hab das ende nich verstanden ^^
hab heute meinen blonden tag :)

kann mir das jmd erklären ? :D

ps: die story is echt gut :)
sehr schön geschrieben <3

glg jenni
Von: abgemeldet
2008-09-14T10:32:29+00:00 14.09.2008 12:32
Hy,

man, dass war so sad. Zum Glück hat SM sich dazu entschlossen, dass Bella Edward noch retten konnte.

lg Lin
Von:  Trollfrau
2008-08-22T10:18:31+00:00 22.08.2008 12:18
Oh man.. Ich hatte zunächst Biss - Bis(s) in die Ewigkeit zu lesen begonnen, doch als ich gesehen habe, das dieser Teil noch davor gehört, hab ich das andere erst einmal bei Seite gelegt. Dieses Hin und Her hat mich irgendwie nervös gemacht und irgendwie hatte ich das Gefühl, nicht nur Bella läuft schneller, sondern ich lese auch schneller.
*sich erst mal beruhigen muss*
...

Er geht normal zur Schule? Das verwirrt mich gerade irgendwie.
Kann er nun doch in der Sonne stehen? Ich bin so wirr

Von:  DinaSaurus
2008-08-19T13:50:14+00:00 19.08.2008 15:50
sehr schön :)
aber warum heisst es an einer stelle "emmet und jakob" die besten brüder und so??? jakob? O_ó


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