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Unverhofft kommt oft

hisho+kazuya, hayate+fujimaru, kyle+ikazuchi, masato+ace, shinobu+ginga
von

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Neue Entwicklungen

‚Er ist wirklich gut...‘

Shinobu saß am Rand des Kampfplatzes auf einer Holzbank und beobachtete Ginga bei seinem Training.

‚Wirklich der Einzige der Angels, der Kyle annähernd gewachsen wäre... er hatte doch tatsächlich Recht...‘

Shinobu grinste in sich hinein und erinnerte sich daran, wie empört der Australier über die so viel schwächeren Angels gewesen war. Die Einstellung des Schlagzeugers hatte sich inzwischen gewaltig geändert – nicht nur seine, die aller Hearts.

‚Wären die Angels nicht gewesen... wer weiß was aus der Welt geworden wäre...‘

Der Sänger der Hearts ließ seine Augen auf dem zierlichen Kampfsportler ruhen und seufzte gequält auf, als sein Blick sich für einen Moment trübte.

‚Was ist das nur für ein Scheiß...‘

Für ein paar Minuten schien sich die Welt um Shinobu zu drehen und er musste beide Hände auf die Holzbank, auf der er saß, legen, um sich zu vergewissern, wo oben und wo unten war.

Ginga selbst spürte Shinobus Blicke auf sich, als wären sie brennende Pfeile, die ihn durchbohrten. Er war es einfach nicht gewohnt, dass ihm jemand beim Training zusah – schon gar nicht Shinobu – und es machte ihn furchtbar nervös.

Dies bemerkte natürlich auch sein Trainer, aber da dieser auch sonst nicht sonderlich freundlich war, nahm Ginga von seinen Mäkeleien auch diesmal kaum Notiz. Er wartete lediglich darauf, dass das Training endlich zu ende war, damit er duschen und dann nach hause gehen konnte.
 

Kyle war dazu übergegangen, seine restlichen Sachen aus Kartons in Schränke und Regale umzupacken, als Ikazuchi sich zu regen begann. Der junge Japaner drehte sich von der einen auf die andere Seite, brabbelte leise vor sich hin und öffnete schließlich die Augen, nur, um sie nach einem gequälten Stöhnen sofort wieder zu schließen.

Da der blonde Schlagzeuger mit etwas in der Art gerechnet hatte, standen Aspirin und Wasserglas bereits bereit und er konnte sofort heldenhaft zu Ikazuchis Rettung eilen. Lächelnd setzte er sich zu ihm ans Bett und drehte ihn auf den Rücken, wobei er auf keinerlei Widerstand stieß.

„Sorry, ich hätte dich vorwarnen müssen...“, meinte er, als er Hawk vorsichtig aufrichtete und streichelte ihm sanft durch die Haare.

Ikazuchi öffnete die Augen und schmollte den Blonden beleidigt an: „Ich wusste nicht, dass du Alkoholiker bist.“

Kyle grinste nur, steckte dem Kleineren zwei Kopfschmerztabletten in den Mund und setzte ihm dann das Wasserglas an die Lippen.

„Ich bin kein Alkoholiker, ich mag das nun mal ganz gerne so... Und dir scheint es ja auch geschmeckt zu haben, sonst hättest du nicht so viel getrunken!“

Auf diese Aussage hin entschloss sich Ikazuchi, noch etwas weiter zu schmollen und schob beleidigt die Unterlippe vor.

Kyle kümmerte sich nicht weiter um ihn und fuhr fort, seine Sachen auszupacken. Ein Manga nach dem anderen wanderte ins Bücherregal und Ikazuchis Augen wurden immer größer.

„Sind das alles deine?“, fragte er mit begeistertem Unterton und Kyle bejahte, nicht ahnend, was er damit auslöste.

„Darf ich die auch mal lesen?“, quiekte Ika-chan enthusiastisch und sprang wie ein Flummi aus dem Bett und an Kyles Seite, um sich die Titel der Serien durchzulesen. Seine Augen wanderten über jeden Buchrücken und mit jedem weiteren Band wurde der Ausdruck in ihnen immer unschlüssiger.

„Ist nicht ganz dein Fall, was?“, meinte Kyle irgendwann lächelnd und Ikazuchi wandte sich ihm ein wenig verunsichert zu: „Das ist ja fast alles...“

„...Yaoi.“, vollendete Kyle seinen Satz und deutete dann auf ein Regal in der anderen Ecke des Zimmers: „Die da drüben dürften eher deinem Geschmack entsprechen."

Erleichtert hopste der junge Musiker auf das neue Ziel zu und hatte sofort wieder vergessen, dass Kyle ein auffälliges Interesse für Yaoi und Shonen-Ai an den Tag legte, das ihm zu denken geben sollte.
 

Nach seiner Flucht aus der Küche war Hisho auf sein Zimmer verschwunden und hatte sich in Gedanken mit der neuen Situation beschäftigt, die ihm jetzt bereits seit einer Woche Kopfzerbrechen bereitete.

Kazuya war nett.

Kazuya war sogar richtig sympathisch.

Wenn er wollte, konnte er ein Ausbund an Freundlichkeit sein und in der letzten Zeit schien er das praktisch ununterbrochen zu wollen. Hisho wusste nicht, was diese Veränderung im Verhalten des temperamentvollen Gitarristen ausgelöst hatte und sie kam ihm irgendwie gespenstisch vor. Zwar hatte er immer angenommen, dass Kazuya im Grunde seines Herzens ein guter Kerl war, aber dass er dies jetzt so offen zeigte, verstörte Eagle ganz gewaltig.

Er konnte inzwischen damit umgehen, wenn Kazuya einen Wutanfall hatte. Es störte ihn nicht, wenn der Rothaarige ihn anschrie und es machte ihm keine Probleme, über seine bissigen Attacken hinweg zu sehen, aber sobald Kazuya ihn anlächelte und ihn nach seinem Tag fragte, wurde er unsicher, ja beinahe war es so, als müsse er Angst haben.

Kurz spekulierte er, ob der Ältere möglicherweise von einem Wesen der Finsternis besessen war, aber diesen Gedanken verwarf er schnell wieder.

Selbst ein Wesen der Finsternis konnte nicht so gruselig sein.

Hisho rollte auf seinem Bett hin und her und kam einfach nicht auf die Lösung des Problems, dabei war sie so einfach.

Kazuya mochte ihn.
 

„Wie-wie lange sitzt du schon da?“

Perplex starrte Fujimaru dem lächelnden Hayate ins Gesicht und konnte sich absolut keinen Reim darauf machen, wie dieser unbemerkt ins Zimmer gelangt war.

„Schon ein wenig länger!“, meinte Hayate und lächelte süß.

Masato verkniff sich eine bissige Bemerkung und verließ den Raum. Er wollte seine schlechte Laune nicht an den beiden Kleinen auslassen – und das war übrigens ein Grund dafür, warum er so selten etwas sagte:

Masato hatte oft schlechte Laune.

Er klemmte sich seine Bassgitarre unter den Arm und striezelte ziellos den Flur entlang, bis er sich dazu entschloss, eine Stippvisite in die Küche zu machen. Er hatte herausgefunden, dass es im Kühlschrank der Angels so gut wie immer etwas gab, für das es sich lohnte, nachzusehen.

Hishos Mutter war einfach ein Segen.

Als er diesmal jedoch die Tür zur Küche öffnete, blickte ihm ein augenscheinlich äußerst genervter Ace entgegen und der große Japaner verfluchte sich für seinen gesunden Appetit. Kurz dachte er darüber nach, sofort wieder zu gehen, aber da Kyle ihn in der letzten Woche bereits mehrmals darum gebeten hatte, nicht mehr ganz so biestig wie sonst zu sein, überwand er sich und trat ein. Allein Aces perplexes Gesicht reichte aus, um seine Laune zu heben und so stapfte er ungerührt an ihm vorbei und öffnete den Kühlschrank. Diesmal schien jedoch Shinobu vor ihm da gewesen zu sein und er seufzte enttäuscht auf. Ace hatte das Ganze schweigend beobachtet und unwillkürlich kam ihm eine ganz ähnliche Situation aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit in den Sinn, als Masato noch Mitglied seiner Gang gewesen war.

Der Amerikaner musste den Blick abwenden, als sich an diese Erinnerung unweigerlich die seines schlimmsten Versagens anschloss. Masato war der Einzige, der den furchtbarsten Fehler seines Lebens überlebt hatte und er wusste, dass der Bassist ihm niemals verzeihen würde.

Als Masato sich zu Ace umdrehte und dessen unglückliches Gesicht sah, war ihm, als würde sich sein Herz zusammenkrampfen. Natürlich hatte er gewusst, dass Ace sich Vorwürfe machte, er selbst hatte stets sein Bestes getan, dem Amerikaner immer wieder neuen Anlass dazu zu geben, aber Ace so zu sehen, tat weh, viel mehr, als er sich eingestehen wollte.

Ohne darüber nachzudenken, ging er vor dem Älteren in die Hocke und legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. Der Blick, den Ace ihm daraufhin zuwarf, traf ihn mitten ins Herz. Er war nicht fähig, seinen Groll gegen den Blonden noch länger aufrecht zu erhalten. Ganz automatisch lächelte er, ein Anblick, der den Amerikaner beinahe schockierte, dann schloss er Ace in die Arme und drückte ihn sanft an sich.

Ace saß stocksteif da und blinzelte ungläubig.

Hatte er eine Halluzination?

War das wirklich Masato?

Derselbe Masato, der ihn nun schon seit so vielen Jahren hasste, der ihm niemals verzeihen würde?

Ace war nicht fähig, auch nur einen Muskel zu rühren, bis er einfach nicht mehr an sich halten konnte und Masatos Umarmung überglücklich erwiderte.

Schon immer hatte er den großen Japaner sehr gern gehabt und gerade deshalb hatte dessen Ablehnung nur um so mehr geschmerzt. Nach scheinbar endlosen Minuten lösten sich die beiden wieder voneinander und Masato erhob sich schweigend und verließ den Raum.

Ace blieb verunsichert zurück und wusste nicht, was er denken, geschweige denn, was er tun sollte.

Masato selbst machte sich wohl noch mehr Gedanken, als er arme Ace. Er verfluchte sich selbst dafür, dass er sich nicht hatte kontrollieren können.

Es hatte eine Zeit gegeben, in der Ace ihm einfach alles bedeutet hatte, aber da er der Beziehung zwischen ihm und seiner Schwester nicht im Weg stehen wollte, hatte er nie etwas gesagt. (Ich behaupte jetzt einfach mal, dass die Tussi aus der Gang seine Schwester war.)

Jetzt gab es kein solches Hindernis mehr, seine Schwester war schon seit vielen Jahren tot, aber es gab etwas in Masato, das größer war als seine Gefühle für Ace und das war der Ekel vor sich selbst. Nicht, dass er einen Mann begehrte, verunsicherte ihn, damit hatte er sich inzwischen abgefunden. Er verabscheute sich dafür, dass er ausgerechnet den Mann liebte, mit dem seine Schwester glücklich gewesen war, mit dem sie hätte glücklich werden können, und, dass er manchmal in gewisser Hinsicht froh war, dass sie gestorben war und nicht mehr zwischen ihnen stand.
 

„Bist du sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist?“

Besorgt fing Shinobu Ginga auf, als dieser taumelte und weigerte sich, dessen Arm wieder loszulassen. Der junge Kampfsportler war derartig in Gedanken gewesen, dass er einen Schlag seines Trainers nicht hatte kommen sehen und nun wurde ihm ab und zu ein wenig schwindelig, wahrscheinlich hatte er eine leichte Gehirnerschütterung.

‚Wir zwei sind schon ein tolles Gespann! ‘, dachte Shinobu amüsiert und geleitete Owl so fürsorglich wie möglich nach hause. Er war sehr dankbar, dass ihn währenddessen kein Schwindelanfall ereilte, da sie dann gemeinsam zu Boden gepurzelt wären und fasste Gingas Arm ein wenig fester.

„Hey, so schlimm ist es nun auch nicht!“, versuchte Ginga zu widersprechen, aber der große Sänger schien ihn gar nicht gehört zu haben.

„Es sah echt gefährlich aus, wie der Typ dir einen übern Schädel gebraten hat! Kann der nicht ein wenig vorsichtiger sein, immerhin ist er dein Trainer?!“, beschwerte er sich und schleppte Ginga in dessen Zimmer. Dort angekommen begann er übergangslos, den zierlichen Schauspieler von seiner Kleidung zu befreien und dieser wurde einen Hauch rosa um die Nase und hielt seine Hände fest.

„Das kann ich nun wirklich alleine!“

Shinobu hielt verdutzt inne und grinste dann entschuldigend.

„Gomen... ich bin wohl etwas übereifrig.“

Allerdings machte er auch jetzt keine Anstalten, Gingas Zimmer zu verlassen, so dass dieser sich wohl oder übel vor ihm ausziehen musste. Shinobu verfolgte seine Bewegungen mit unauffälligem Interesse und musterte den braungebrannten Körper des Jüngeren ganz genau. Als Ginga schließlich nackt vor ihm stand und den Blick hob, sah er in eine andere Richtung, als habe er dies die ganze Zeit getan. Ginga wickelte sich in seinen Bademantel und machte sich auf den Weg ins Bad, um eine erfrischende Dusche zu nehmen. Spontan beschloss Shinobu, dass es zu gefährlich sei, den Jüngeren allein duschen zu lassen. Immerhin war es möglich, dass ihm wieder schwindelig wurde, er ausrutschte und sich den Kopf anschlug!

Gingas Gegenargumente verpufften ungehört und schließlich standen sie gemeinsam in der kleinen Dusche und er stellte trocken fest, dass er jetzt nicht einmal mehr genug Platz hatte, um umzufallen.

Im Gegensatz zu ihm fühlte Shinobu sich ausgesprochen wohl.

Amüsiert beobachtete er, wie Ginga immer wieder rot wurde, wenn sie sich zufällig berührten und aufgrund des engen Raumes, auf dem sie sich bewegten, passierte dies relativ häufig.

Schließlich trat tatsächlich ein, wovor Shinobu die ganze Zeit gewarnt hatte. Vor Gingas Augen drehte sich alles und er sank kraftlos gegen die starke Brust des Älteren. Shinobu, keineswegs überrascht, hielt ihn aufrecht und schaffte es irgendwie, ihn gleichzeitig festzuhalten und einzuschäumen. Ihm entging gänzlich, wie Ginga bei seiner Behandlung hochrot anlief und er merkte auch nicht, wie dieser sich beinahe an ihm festkrallte, als er sich daran machte, seine Kehrseite mehr als gründlich zu waschen.

Ginga versuchte, ruhig zu atmen, aber das, was Shinobu hier mit ihm tat, war für ihn so neu und ungewohnt und es fühlte sich so verdammt gut an! Er schloss die Augen, als Shinobus starke, warme Hände prickelnde Stromstöße durch seinen Körper sandten und war beinahe enttäuscht, als dieser aufhörte und ihn abspülte. Aus glänzenden Augen sah er zu dem Größeren auf, als dieser ihn aus der Dusche führte und Shinobu erwiderte seinen Blick mit einem wissenden Lächeln. Zärtlich wickelte er Ginga in ein Handtuch und rubbelte ihn trocken, löste erneut das behagliche Gefühl in ihm aus, das seinen ganzen Körper zum Kribbeln brachte und seine Knie weich werden ließ.

Schließlich trocknete auch Shinobu selbst sich notdürftig ab und schlang sich dann das Handtuch um die schmalen Hüften. Er klemmte sich Ginga unter den Arm, der diesmal keinerlei Widerstand leistete und führte ihn zurück zu seinem Zimmer, wo er ihn aus seinem Bademantel pellte.

„Cremst du dich nach dem Duschen ein?“, fragte er mit einer Stimme, die harmloser nicht klingen konnte, auch, wenn sein Vorhaben ganz und gar nicht harmlos war.
 

Hisho schreckte auf, als jemand an seine Tür klopfte und lächelte erleichtert, als er seine Freundin erkannte. Ruri setzte sich zu ihm ans Bett und streichelte ihm sanft durch die Haare.

„Bist du schon wieder am Nachdenken?“

Hisho lächelte schuldbewusst. In den letzten Tagen war er mit den Gedanken viel zu oft woanders gewesen und Ruri hatte stets darunter leiden müssen.

„Willst du mir nicht sagen, was dich so beschäftigt?“

Sie hatte ihm diese Frage schon oft gestellt und auch dieses Mal schüttelte Eagle den Kopf. Er konnte ihr ja schlecht erzählen, dass er ein wenig Angst vor Kazuya hatte, weil dieser plötzlich so nett zu ihm war - es war einfach nur lächerlich.

Statt eine Erklärung abzugeben, schloss er seine Freundin also einfach nur fest in die Arme und drückte sie sanft an sich. Es gab ihm ein Gefühl von Sicherheit, sie so nah zu spüren und er schloss entspannt die Augen.

Die traute Zweisamkeit wurde durch ein erneutes Klopfen an der Tür gestört und Hisho machte sich nicht die Mühe, sich von Ruri zu lösen, als er den Unbekannten herein bat. Als sich dann allerdings die Tür öffnete und Kazuya seinen roten Schopf ins Zimmer steckte, überkam ihn urplötzlich ein beklommenes Gefühl in der Magengegend.

„Oh... gomen...“

Auch Kazuya sah nicht unbedingt begeistert aus.

„Ich wollte nicht stören.“

Und schon war er wieder gegangen.

Hisho blickte perplex zur nun wieder geschlossenen Tür und auch Ruri schwieg verblüfft.

„Was war das denn?“, fragte sie schließlich amüsiert, aber Hisho konnte sich einfach nicht zu einem Lächeln überwinden. Irgendetwas in Kazuyas Blick bevor er die Tür wieder geschlossen hatte, machte ihm zu schaffen.

Es war, als habe er durch die ausdrucksstarken Augen direkt auf Kazuyas Seele gesehen und diese hatte erschreckende Ähnlichkeit mit einem brodelnden Lavastrom.

Wenn Hisho sich nicht vollkommen irrte, dann stand Kazuya kurz vor einem Ausbruch.
 

Ginga lag auf dem Rücken und stöhnte leise. Kräftige Hände glitten in sanften Strichen über seine Schenkel und verteilten die Creme gleichmäßig auf seiner gebräunten Haut. Der junge Schauspieler hatte die Augen geschlossen und leckte sich immer wieder über die trockenen Lippen.

Er war sich nicht im Klaren darüber, dass Shinobu seinen schmalen Körper mit Blicken verschlang und dass seine Berührungen immer intimer wurden.

Das Gefühl, das die Hände des Sängers in ihm auslösten, war einfach unbeschreiblich. Noch nie hatte er sich gleichzeitig so entspannt und so hilflos gefühlt und er unternahm noch nicht einmal den kleinsten Versuch, Shinobu an seinem Tun zu hindern. Seine Hilflosigkeit nahm mit jeder verstreichenden Sekunde zu und Shinobus warme Hände glitten langsam höher, über seine Brust und streichelten sanft über seine Brustwarzen. Ginga seufzte leise auf, drückte sich Shinobu entgegen und dieser lächelte zufrieden.

Es war einfacher, als er sich vorgestellt hatte.

Kurz cremte er Gingas Arme ein, um ihn dann auf den Bauch zu drehen und sich seiner Kehrseite zu widmen. Konzentriert begann er, Gingas verspannte Muskeln zu kneten, bis dieser vor Wonne stöhnte. Immer wieder streichelten seine Hände über die weiche Haut und langten schließlich an Gingas festem Po an. Dieser gab keinen Ton des Widerspruchs von sich, als Shinobu auch hier zu massieren begann.

Im Gegenteil.

Seine Seufzer wurden lauter, Shinobu hörte die Lust in ihnen und seine Augen begannen zu blitzen. Er hatte den zierlichen Jungen gewollt, seit er ihn das erste Mal gesehen hatte und jetzt war er seinem Ziel erfreulich nah. Nichts und niemand würde ihn jetzt noch aufhalten, sich zu nehmen, was er wollte.
 

„Gefällt dir der Film?“

Hayate warf seinem Freund einen fragenden Blick zu und dieser nickte versunken, war vollkommen auf das Geschehen auf der Mattscheibe konzentriert. Hayate lächelte zufriedengestellt und wandte seine Aufmerksamkeit ebenfalls wieder dem Bildschirm zu.

Im Laufe des Films waren die beiden Jungen auf dem Sofa immer näher aneinander gerückt und inzwischen hatte Fujimaru seinen Arm um den Jüngeren gelegt und drückte ihn sanft an sich. Hayate kuschelte seinerseits seinen Kopf an Fujimarus Schulter und war mehr als zufrieden. Er schmuste sich noch ein wenig enger an seinen Freund, ohne sich dessen bewusst zu sein und lächelte friedlich vor sich hin.

Irgendwann, als der Film etwas langweilig wurde, bemerkte Fujimaru plötzlich die Nähe seines besten Freundes und war sofort wie elektrisiert. Hayates Körper war warm und angenehm weich und wie automatisch ließ er seine Hand über seine Seite streicheln. Hayate schnurrte leise, verfolgte aber weiter konzentriert den Film. In Fujimaru machte sich der leise Verdacht breit, dass seine Beziehung zu Hayate schon lange nicht mehr rein freundschaftlich war und für diese Erkenntnis hätte Kyle ihm wahrscheinlich die goldene Glühbirne der Erleuchtung verliehen.

Der Film war für Fujimaru plötzlich vollkommen uninteressant geworden. Wie hypnotisiert starrte er in Hayates kindliches Gesicht, betrachtete die großen, klaren Augen unter langen, seidigen Wimpern und sein Magen schlug Salti, als sein Blick die weichen, rosigen Lippen streifte.

Fujimaru hatte sich nie klar gemacht, wie anziehend sein Freund war und die Erkenntnis traf ihn mit unvorstellbarer Wucht. Er konnte sich Hayates Wirkung nicht entziehen, legte seine Hand an dessen Wange und drehte seinen Kopf zu sich herum, senkte langsam seinen Mund auf den Hayates. Der Jüngere riss die Augen auf, als er die sanfte Berührung verspürte und er war zu erschrocken, um zurückzuweichen. Als Fujimaru begann, seine Lippen gegen Falkens zu bewegen, entfloh diesem ein schwaches Keuchen. Was war denn nur plötzlich in Fujimaru gefahren?!

Hayate spürte, wie sein Körper von einer unwiderstehlichen Schwäche befallen wurde und stöhnte leise auf. Ganz automatisch öffnete er die Lippen, als Fujimarus Zunge sanft um Einlass bat und tauschte einen ersten süßen Kuss mit seinem besten Freund aus. Grelle Hitze durchströmte seinen Körper, als Fujimaru ihn auf seinen Schoß zog, den Kuss vertiefte. Es fühlte sich so gut an, Fujimaru so nahe zu sein und er schlang seine Arme um den schlanken Körper seines Freundes, drückte sich an ihn.

Fujimaru selbst spürte, wie sein Verlangen nach Falken immer größer wurde. Hayates Körper lag warm und bereit in seinen Armen und er leistete keinen Widerstand, als er mit seinen Händen unter sein Hemd glitt und ihm zärtlich über den Rücken streichelte. Ihre Zungen umschmeichelten einander, neckten sich immer wieder gegenseitig und keiner kam auf die Idee, den Kuss abzubrechen. Sie atmeten beide ruhig, hatten beide die Augen geschlossen und beide fühlten, wie etwas in ihnen sie weiter drängte.

Das hier war nicht genug.
 

Ikazuchi saß auf Kyles Bett und las, während dieser auch noch den letzten Rest seiner Sachen auspackte und allem seinen Platz gab. Der junge Japaner hatte sich nach einigem Überlegen für „Inu Yasha“ entschieden und war nun vollkommen in die Handlung vertieft.

Kyle kümmerte sich nicht weiter um seinen neuen Freund, sondern zerbrach sich den Kopf über Kazuya.

Er wusste von Kazuyas Gefühlen für Hisho, hatte es von der ersten Sekunde an gewusst, dass sein Bandleader sich unsterblich verliebt hatte. Und auch wenn Kyle von Natur aus ein Optimist und eine ausgesprochene Frohnatur war, so sah er doch keine Chance für seinen besten Freund, dass dessen Liebe jemals Erfüllung finden konnte.

Hisho hatte Ruri, er war seit Jahren glücklich mit ihr zusammen, er hätte damals im Kampf gegen den mächtigen Reideen sein Leben für sie gegeben und er zeigte nicht die kleinsten Anzeichen dafür, dass seine Gefühle für Kazuya mehr als freundschaftlich waren – sie waren ja noch nicht einmal richtig freundschaftlich.

Kyle hatte Kazuya aufrichtig gern, es hatte sogar einmal eine Zeit gegeben, da er mehr für den temperamentvollen jungen Mann empfunden hatte und er wusste, wie weh unerwiderte Liebe tun konnte. Ohne zu zögern hätte er alles getan, um Kazuya dieses Gefühl zu ersparen, aber der Gitarrist hatte sich selbst in eine noch viel schmerzvollere Situation gebracht. Mit Hisho im selben Haus zu wohnen, bedeutete nicht nur, ihn öfter zu sehen - Es ließ sich nicht vermeiden, dass er auch des Öfteren Zeuge zärtlicher Handlungen zwischen ihm und Ruri wurde, und Kazuya gehörte nicht zu der Sorte Mensch, die so etwas ungerührt wegstecken konnte. Er hatte bisher keine Reaktion auf solche Augenblicke gezeigt, aber Kyle wusste, dass es irgendwann genug wäre. Irgendwann würde alles aus Kazuya heraus brechen und er hoffte, dass er dann da war, um das Schlimmste zu verhindern.

Er glaubte nicht, dass ein anderes Mitglied der Hearts, geschweige denn eines der Angels mitbekommen hatte, wie es um Crow stand und sie würden nicht begreifen, was los war, wenn seine Gefühle ihren Weg an die Oberfläche fanden.
 

„Mhm... Shi-Shinobu...“

Gingas warmer Körper wand sich in den starken Armen des Älteren, drängte sich in die leidenschaftliche Umarmung und zitterte vor Sehnsucht. Der Fähigkeit zu klarem Denken beraubt, reagierte Ginga nur ganz natürlich auf Shinobus Zärtlichkeiten und verlangte drängend nach mehr. Der große Japaner ließ seine Hände über Gingas glühende Haut streicheln und begann, sich an ihm zu reiben, als selbst das dem jungen Schauspieler nicht mehr genug war.

Leise Seufzer fanden ihren Weg aus Gingas Mund, erfüllten das kleine Zimmer und jagten Shinobu unzählige Schauer über den Rücken. Lächelnd senkte er seinen Mund auf Gingas Brust, neckte die harten Brustwarzen mit seiner Zunge und die leisen Seufzer vermischten sich mit lustvollem Stöhnen. Seine Hand fand ihren Weg zwischen Gingas Schenkel und er begann zielstrebig, dessen Erregung noch weiter zu steigern.

Shinobu wusste, dass der Jüngere seinem Willen hilflos ausgeliefert war und er hatte vor, seine Kontrolle über ihn schamlos auszunutzen.

Gingas Körper erzitterte unter seiner Hand und der junge Schauspieler spürte, wie eine angenehme Hitze durch seine Lenden strömte. Shinobus Lippen wanderten höher, senkten sich auf Gingas Mund, den sie offen und wartend vorfanden. Sanft ließ Shinobu seine Zunge in Gingas warme Mundhöhle gleiten, suchte seine Zunge, begegnete ihr zärtlich und zurückhaltend und er lächelte in sich hinein, als Ginga den Kuss enthusiastisch erwiderte. Er ließ seine Zunge Gingas umschmeicheln, küsste ihn immer leidenschaftlicher und intensivierte gleichzeitig sein Streicheln am Glied des Jungen. Er schloss seine Hand um Gingas pochende Erektion, bewegte sie langsam auf und ab und erstickte dessen lauter werdendes Stöhnen mit immer fordernderen Küssen.

Ginga war schwindelig. Sein ganzer Körper war so heiß und Shinobus starke und dennoch so zärtliche Hände sandten immer neue prickelnde Schauer durch ihn hindurch. Es war alles so aufregend, es fühlte sich so schön an und er wollte mehr, so viel mehr.

Mit einem lauten Stöhnen kam er in Shinobus Hand und er wurde plötzlich von einer Ruhe und Zufriedenheit durchströmt, die ihm vollkommen neu war. Aus glasigen Augen erwiderte er Shinobus forschenden Blick, lächelte verträumt und er wusste nicht, was der Ältere meinte, als er sagte: „Das habe ich mir gedacht.“, es war ihm auch egal.

Bereitwillig reckte er sich Shinobu entgegen, als dieser wieder seine Lippen auf seine senkte, ließ sich leise seufzend von diesem herumdrehen, so dass er auf ihm zu liegen kam und begann ganz automatisch, seinen heißen, verschwitzten Körper an dem des Älteren zu reiben.
 

Kyle stand am Fenster und starrte in die Abenddämmerung hinaus. Das diffuse Licht schien alles zu verschlucken und es verstärkte sein Gefühl der Beklommenheit nur noch. Der Australier war daran gewöhnt, hart für seine Wünsche zu arbeiten und er hatte nur selten wirklich ernsthafte Schwierigkeiten mit den Problemchen und kleineren Katastrophen, mit denen er beinahe tagtäglich konfrontiert wurde. Er hatte erlebt, wie die Erde ihrem Untergang geweiht gewesen war und er hatte sein Bestes getan, das Ende abzuwenden. Aber alle Erfahrungen, die er im Laufe seines Lebens gesammelt hatte, halfen ihm nicht weiter. Er hatte schon so viel Leid durchlebt und doch schien es ihm, als würde die Welt immer wieder von neuem versuchen, ihn aus der Reserve zu locken.

Es gab selten Momente, in denen der Blonde vollkommen verzweifelte und es hatte nie einen Moment gegeben, in dem er andere an seiner Verzweiflung Teil haben ließ. Immer hatte er es geschafft, den anderen Halt zu geben, auch wenn er selbst einer Stütze bedurft hätte und als er sich überlegte, dass ausgerechnet Kazuyas Liebeskummer ihn derartig aus der Bahn warf, lachte er leise und kalt auf. Aber es war ja nicht nur Kazuya.

Shinobus ominöse Krankheit, Masatos Streit mit Ace, all das belastete ihn, denn die Hearts waren seine Familie und sie waren alles, was er hatte.

Fujimaru war der Einzige, um den er sich keine Sorgen machen musste und er war dem Kleinen sehr dankbar dafür.

Ikazuchi hob den Blick und sah zu Kyle hinüber. Dessen Anblick jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken und er ahnte, dass der Schlagzeuger ihn vollkommen vergessen hatte.

Genau studierte er Kyles sonst so sorgloses Gesicht und ihm fiel auf, dass die Falten auf seiner Stirn nicht nur auf häufiges Lachen zurückzuführen sein konnten.

Die Haltung des Australiers drückte so viel Anspannung und Verzweiflung aus, dass Ikazuchi sich zu fragen begann, wie Kyle es schaffte, sonst immer so fröhlich zu wirken. Es war doch schier unmöglich, dass ihn erst in den letzten fünf Minuten all diese Sorgen überfallen hatten – nein, sie mussten ihn schon sehr lange belasten.

Ikazuchi erhob sich leise und ging völlig lautlos zu Kyle ans Fenster. Sicher, er hatte seine Streitigkeiten mit dem großen Australier gehabt, aber ihn so zu sehen, schmerzte ihn. Lieber wollte er, dass Kyle ihn weiter ärgerte.

Der Blonde zuckte zusammen, als Ikazuchi ihm die Hand auf die Schulter legte und wandte ihm den Blick zu, sein Gesicht geglättet und vollkommen ausdruckslos. Er war inzwischen so daran gewöhnt, seinen Kummer vor anderen zu verbergen, dass es ganz automatisch geschah.

Ikazuchi seufzte. Er war eine Quasselstrippe und hielt praktisch nie den Mund aber er hatte keine Erfahrung damit, mit anderen über ihre Gefühle zu reden.

„Was... ich – ich meine...“

Wieder seufzte er und Kyle konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. Wenn er nicht so ein Bruder Leichtfuß gewesen wäre, wäre er wahrscheinlich schon längst durchgedreht.

„Keine Hemmungen, sprich dich aus!“, ermunterte er Ikazuchi und dieser stutzte. Der Ältere wirkte plötzlich gar nicht mehr verzweifelt. Seine Augen strahlten wie eh und je und Ikazuchi meinte sogar, einen warmen Glanz in ihnen wahrzunehmen, der ihm bisher gänzlich entgangen war.

Er starrte Kyle mit offenem Mund an.
 

Kazuya saß in seinem Zimmer am Fenster und starrte in die einbrechende Nacht hinaus, wie Kyle es nur Minuten zuvor getan hatte.

Noch immer klopfte sein Herz schmerzhaft in seiner Brust und er kämpfte verzweifelt dagegen an, diesen Schmerz laut heraus zu schreien. Er wusste, dass es wahrscheinlich keine gute Idee war, sich allein in sein Zimmer zurück zu ziehen, während er sich mit solchen Gedanken herum quälte, aber er wusste einfach nicht, an wen er sich wenden sollte.

Er hatte daran gedacht, mit Kyle zu reden, die Idee aber schnell wieder verworfen. Der Australier war sein bester Freund, aber er war auch ein sehr realistischer Mensch. Das letzte, was Kazuya jetzt hören wollte, war, dass seine Liebe zu Hisho von vornherein keine Chance hatte.

Warum nur war er zu Hisho gegangen? Er hätte sich doch denken müssen, dass Ruri bei ihm war, schließlich verbrachten die beiden jede freie Minute zusammen.

Kazuya stöhnte gequält auf und ging dann ans Fenster, um es zu öffnen. Er konnte nicht länger hier bleiben, ein wenig frische Luft würde ihm sicherlich gut tun. Lautlos breitete er seine Flügel aus und schwang sich in die kühle Abendluft.
 

„Hallo, Erde an Ikazuchi, you here? “

Kyle wedelte mit seiner Hand vor Ikazuchis Gesicht herum und dieser ergriff sie beleidigt und sah Kyle schmollend an. Kyles erste Reaktion war ein warmes Lächeln, seine zweite ein liebevoller Knuff und seine dritte ein sanftes Wuscheln durch Ikazuchis braunen Haarschopf.

Ikazuchi ließ das alles überrascht über sich ergehen und blickte Kyle danach von unten aus großen, fragenden Augen an.

„Geht’s dir gut?“

Er bemerkte sehr wohl den dunklen Schatten, der sich für einen Sekundenbruchteil über Kyles Gesicht legte, aber er fragte nicht weiter, als Kyle ihn breit angrinste und mit einem nachdrücklichen Nicken versicherte, dass alles wunderbar sei. Stattdessen stürzte er sich mit einem breiten Grinsen auf den Älteren und kitzelte ihn erfolgreich zu Boden.

In Sachen Ablenkungsmanöver war Ikazuchi unschlagbar.

Tatsächlich tat Kyle diese Ablenkung von seinen düsteren Gedanken unheimlich gut. Er wehrte sich verbissen gegen Ikazuchis Kitzelattacke, kugelte mit ihm durchs halbe Zimmer und blieb schließlich schwer atmend und noch immer kichernd auf ihm liegen. Ikazuchis Wangen glühten, er sah Kyle aus strahlenden Augen an, und er lächelte diesen so vertrauensvoll an, dass der Australier eine interessante Entdeckung machte.

Seine Familie war soeben um ein wertvolles Mitglied reicher geworden.

Schnaufend erhob er sich von dem Kleineren und half ihm mit einem freundlichen Lächeln auf die Beine. Ikazuchi taumelte ihm noch immer leicht kraftlos entgegen und Kyle legte wie automatisch den Arm um ihn und hielt ihn fest. Ikazuchi lehnte sich leicht gegen ihn und atmete tief durch.

„Jetzt habe ich Hunger.“, stellte er fest und blickte fragend zu dem Australier auf.

„Ich ebenfalls.“

Und damit machten sie sich gemeinsam auf den Weg in die Küche und wurden lange, lange Zeit nicht mehr gesehen.
 

Ginga schloss die Augen und stöhnte laut auf. Zuerst hatte es sich komisch angefühlt, Shinobu in sich zu spüren, aber dann hatte dieser einen Punkt in ihm berührt, von dessen Existenz er vorher keine Ahnung gehabt hatte. Eine heiße Welle der Lust hatte jeden Zweifel weggespült und er spreizte seine Beine noch ein wenig mehr, als Shinobu begann, fester in ihn zu stoßen.

Schweiß lief seinen Körper hinab, vermischte sich mit Shinobus und sein Glied wurde schmerzhaft hart, als Shinobu immer wieder diesen besonderen Punkt in ihm berührte und die Welt begann, um ihn herum zu verschwimmen. Er öffnete seine Augen wieder und blickte weggetreten in Shinobus. Dieser beugte sich lächelnd über ihn, um ihn zu küssen und Ginga öffnete bereitwillig den Mund und begann, leidenschaftlich mit ihm zu züngeln.

Shinobus Hände hielten seine zitternden Hüften und er bewegte sich den gleichmäßigen Stößen entgegen, hatte das Gefühl, jeder Stoß sende einen gleißenden Blitz durch seinen ganzen Körper. Es war so wundervoll.

Shinobus starker Körper über ihm war so wunderbar warm, er fühlte sich so gut an und die Lust, die er ihm schenkte, übertraf alles, was er jemals empfunden hatte. Hilfesuchend schlang er seine Beine um Shinobus Hüften, als seine Leidenschaft ihn zu überwältigen drohte und er krallte seine Finger in die warme Haut des Älteren.

„Shinobu... mehr... bitte...“

Jedes einzelne Wort war nur ein Hauch, aber es genügte, Shinobu dazu zu bringen, seiner Leidenschaft freien Lauf zu lassen und Ginga und sich selbst mit kräftigen, gleichmäßigen Stößen zum Höhepunkt zu treiben.

Gingas schmaler Körper unter ihm erzitterte und bäumte sich ihm entgegen, als ihn der Höhepunkt wie ein alles verzehrender Blitz traf und Shinobu musste seinen lauten Schrei in einem sanften Kuss ersticken, damit er nicht im ganzen Haus zu hören war. Er selbst folgte Ginga nur Sekunden später, ergoss sich tief in ihn und hielt dann einen Moment erschöpft inne, bevor er sich aus ihm zurückzog.
 

Es war dunkel geworden, aber Ace sah keine Notwendigkeit, das Licht anzumachen; er fühlte sich nicht danach. Seit Masato ihn einfach so stehen gelassen hatte, ging ihm der große Japaner nicht mehr aus dem Kopf.

Was hatte er denn nur mit seiner Umarmung bezweckt?

Wieso sagte er ihm nicht, wie er sich fühlte?

Wenn er noch immer wütend auf ihn war, warum hatte er ihn dann so sanft umarmt?

Der Amerikaner fand auf keine seiner Fragen eine befriedigende Antwort.

Durch die Beziehung mit Masatos Schwester hatte er diesen sehr gut kennen gelernt und ein sehr enges und freundschaftliches Verhältnis zu ihm aufgebaut. Der Jüngere hatte ihn bewundert und zu ihm aufgesehen und wenn sie in den Straßen unterwegs gewesen waren, hatte Ace auf ihn immer besonders Acht gegeben.

Früher hatte er sich eingebildet, seine Freundschaft zu Masato würde ewig halten, auch dann noch, wenn die Beziehung mit seiner Schwester längst der Vergangenheit angehörte. Er hatte gedacht, Masato würde immer zu ihm halten, genau so, wie er es für ihn getan hätte.

Aber sein Zögern damals hatte alles kaputt gemacht.

In wenigen Minuten hatte er alles verloren, was ihm lieb und teuer war, seine Freunde, seine Familie, seine Liebe.

Er hatte lange gebraucht, um sich davon zu erholen, er hatte neue Freunde gefunden, eine neue Familie, die ihm alles bedeutete.

Nur eine neue Liebe war ihm nie wieder vergönnt gewesen.

Und dann war Masato wieder aufgetaucht, hatte all die furchtbaren Erinnerungen mit sich gebracht, all die Schreie, die Tränen, den plötzlichen, unausweichlichen Tod und die Leere, als nichts mehr da war, was ihm noch etwas bedeutet hätte.

Masato war wieder da gewesen und hatte ihn gehasst, ihn verachtet, war so anders gewesen als früher. Nichts schien übrig geblieben von dem sanften, manchmal so ängstlichen und schüchternen Jungen und Ace wusste, dass es seine Schuld war.

Er hatte sie damals alle sterben lassen - in gewisser Weise sogar Masato.
 

Hayate und Fujimaru lagen nebeneinander im Bett und schauten sich an.

Das, was am heutigen Abend geschehen war, hatte ihre Beziehung, ihre Freundschaft, von Grund auf verändert.

Normale Freunde küssten einander nicht, sie streichelten sich nicht, schon gar nicht an den Stellen, an denen sie es getan hatten.

Hayate wurde rot, als er daran zurück dachte, aber er zuckte nicht zurück, als Fujimaru die Hand ausstreckte und ihm über die erhitzten Wangen streichelte.

„Es war sehr schön...“, sagte der Ältere leise und Hayate hörte die Unsicherheit aus seiner Stimme heraus.

„Ja, das war es...“, stimmte er zu und lächelte, als er die Erleichterung im Blick seines Freundes erkannte.

Fujimaru streichelte weiter über Hayates seidige Haut, genoss es, sie unter seinen Fingern zu spüren und der Jüngere merkte, wie sein ganzer Körper von einer angenehmen Wärme durchflutet wurde. Ganz automatisch rutschte er dichter an Fujimaru heran und kuschelte sich in dessen Arme. Er schmiegte sein Gesicht an Fujimarus Halsbeuge und seufzte leise, als er die Augen schloss und sofort einschlief.

Fujimaru lächelte glücklich und schloss seine Arme fester um seinen Freund. Die Tatsache, dass Hayate genau so zu empfinden schien wie er, machte ihm das Herz so leicht, dass er hätte singen mögen.

Er drückte dem Jüngeren einen sanften Kuss auf die Stirn und schmunzelte, als Hayate leise zu schnurren begann.

„Kleine Schmusekatze...“, sagte er leise und hielt nicht eine Sekunde in seinen Liebkosungen inne.

‚Aber was ist, wenn die anderen ein Problem damit haben?‘

Fujimaru zog die Stirn kraus.

‚Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es ihnen egal sein wird - höchstens Kyle, der ist ja sowieso bi...‘

Der Australier hatte nie ein Geheimnis aus seinen Interessen, was Jungs anging gemacht und obwohl er Fujimaru damit früher öfter in Verlegenheit gebracht hatte, war dieser ihm jetzt sehr dankbar dafür.

Kyle würde ihn nicht dafür verachten, dass er sich in seinen besten Freund verliebt hatte, ganz bestimmt nicht. Und wenn Kyle damit kein Problem hatte, dann konnte er sicherlich auch Kazuya davon überzeugen, dass es vollkommen in Ordnung war... aber was war mit Masato und Shinobu? Und den Angels?

Was würden Hayates Freunde dazu sagen, dass er mit einem Jungen...?

Hisho und die anderen waren für Hayate ebenso wichtig, wie es die Hearts für Fujimaru waren und das wusste dieser.

Bevor Fujimaru jedoch anfangen konnte, sich ernsthaft Gedanken zu machen, ob er und Hayate das Richtige taten, kuschelte dieser sich noch ein wenig enger an ihn und lenkte somit Dinos ganze Aufmerksamkeit auf sich.

Fujimarus Blick wurde unheimlich sanft, als er Hayates schlafendes Gesicht betrachtete und er schüttelte alle unangenehmen Gedanken einfach ab.

Wenn er zuließ, dass er selbst seine Liebe zu seinem jungen Freund anzweifelte, dann durfte er sich nicht wundern, wenn auch die anderen es taten.

Hayate gehörte jetzt zu ihm und er würde nicht zulassen, dass sie wieder getrennt wurden – wer auch immer es versuchen sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: _Hope_
2009-12-09T13:00:28+00:00 09.12.2009 14:00
Wahnsinn.
Wieder ein sehr schönes Kappi und ich bin echt gespannt wie es weiter geht.


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