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A Midsummernight's Nightmare

von

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Narben der Vergangenheit

Bald hatte es zu dämmern begonnen. Mike war anscheinend auch eingeschlafen.

Robert lag mittlerweile zusammengekauert neben ihm, noch immer halb nackt.

Mike wurde etwas verlegen bei dem Gedanken, was sie da getan hatten und zog Roberts Hose wieder hoch. Schließlich sollten ihn seine Eltern nicht so in seinem Bett liegend vorfinden!

Mike hüpfte aus dem Bett und zog sich wieder an.

Dann wandte er sich an Robert um ihn aufzuwecken.

Widerwillig rollte dieser auf die Seite, schlief aber weiterhin.

Plötzlich wurde die Sicht auf seinen Arm frei...

Überall waren Einstiche, Mike konnte seinen Augen nicht trauen.

“Bitte, sag mir, dass es sich nur um Vitaminspritzen handelt...,“ flehte eine leise Stimme in seinem Kopf.

War Robert deshalb öfters wie ausgewechselt...öfters so total gleichgültig?!

Hatte er etwa nur mit ihm geschlafen, weil er total high war und gar nicht wusste was er tat...

Mikes Freude von vorhin war nun völlig verflogen...er fühlte sich sogar etwas schmutzig.

Gedankenverloren schnappte er sein Zeug und verließ die Wohnung.
 

Zugleich öffnete Robert die Augen, tastete neben sich, konnte noch die Wärme von Mikes Körper spüren.

Aber nirgends konnte er seinen Freund sehen. Schulter zuckend legte er sich wieder hin und starrte resigniert an die Decke.

Warum hatte er das gemacht...er war doch nicht wirklich schwul, dazu hatte er zu viele Freundinnen gehabt.

Trotzdem die Anziehung, die Mike auf ihn ausübte war nicht vergleichbar mit irgendeinem Mädchen. Es war etwas leidenschaftliches, schönes...verbotenes!

Trotz all seiner Gefühle so weit hätte es nicht kommen dürfen, er wusste ja selbst, dass irgendwas nicht mit ihm stimmte und er wollte nicht noch jemanden anderen da mit reinziehen!

Langsam führte er seine Hand zu seinem Rücken, strich über die Kratzer auf seinem Rücken...lächelte sanft.
 

Mike lief aufgelöst den ganzen Weg heim. Zitternd sperrte er die Tür auf, wollte nur noch in sein Zimmer verschwinden.

“Wo bist du so lang gewesen!?“ Die Stimme kam vom Wohnzimmer.

“Ich war noch bei nem Freund...er war krank und ich hab ihn die Schulsachen gebracht!“

Schweigen.

“Nächstes mal rufst du an, wenn du nicht sofort nach Hause kommst!!“

Mike unterdrückte ein Seufzen. „Ja, Mutter!“

Nur ein Häufchen Elend stapfte die Stufen hoch und schloss sich in seinem Zimmer ein.

Mike schmiss sich auf sein Bett, drückte das Gesicht in den Polster, versuchte sein Jammern zu knebeln.

Warum konnte sein Leben nicht einfach sein...

Nicht nur, dass er dauernd von allen misshandelt wurde, er musste sich auch noch immer die kompliziertesten Liebesbeziehungen aussuchen.

Wieder kamen ihm die Bilder von Roberts verunstalteten Arm in den Sinn...warum hatte er es nie gemerkt?! Es war so offensichtlich...immer die langärmligen Klamotten, der leere Blick, sein ausgemergelter Körper...Mike schämte sich...schämte sich für seine Ignoranz, für seine Dummheit...für sich selbst!

Mike wischte sich die Tränen von den Wangen und trippelte gesenkten Hauptes ins Badezimmer.

Er streifte seine Kleidung ab und drehte seinen Rücken zu dem großen Wandspiegel, der dort hang.

Narben...ein Netzt aus alten Narben zog sich über seinen gesamten Rücken.

Erinnerungen, die man nicht vergessen konnte...vielleicht sogar nicht wollte.

Es war wahrscheinlich zu Recht passiert!

Niemand hatte sie bis jetzt gesehen, außer seiner Mutter. Er hatte Angst danach gefragt zu werden, also ging er nie in die Umkleidekabine (außerdem würden die so eine Schwuchtel wie ihn sowieso nicht hinein lassen!)

Mike stieg unter die Dusche, schaute an sich herab, konnte hier und da an seinem Körper noch die Spuren von Roberts Liebkosungen entdecken.

Mike stiegen die Tränen in die Augen, sich windend sank er zusammen und ließ seiner Trauer freien Lauf, während weiterhin das Wasser auf ihn rieselte.
 

Am nächsten Tag machte sich Robert wie gewohnt für die Schule fertig.

Erwartungsvoll öffnete er die Tür um wie üblich Mike wartend vorzufinden...Doch diesmal war es anders...Mike war nicht da.

“Wahrscheinlich kommt er noch...“

Robert trat ein paar Schritte aus der Einfahrt und guckte sich um.

Plötzlich erblickte er Mike in der Ferne...jedoch nicht näher kommend sonder sich entfernend.

Robert rannte los und begutachtete seine Uhr. Es war noch nicht einmal halb acht, also warum war er schon vorgegangen?!

Schließlich hatte er ihn eingeholt und packte Mikes Arm. „He, was soll’n das...“- Robert blieb mitten im Satz stehen, als Mike seinen Arm voller entsetzen anstarrte und angeekelt abstieß, dann rannte er los, so schnell er konnte.

Mike konnte ihm einfach nicht ins Gesicht sehen! Nicht nach den Geschehnissen des letzten Tages.

Robert jedoch blieb verdutzt stehen, schaute ratlos in das Schaufenster der Modeboutique, die da am Eck stand und zuckte mit den Schultern.

“Sooo schlimm schau ich heute nun auch wieder nicht aus...“

Langsam schlenderte er weiter, er hatte bei Gott keine Lust wie ein Hund hinter ihm her zu rennen.

Schließlich betrat er die Klasse, nickte einigen netten Leuten zu, quatschte ein wenig, doch sein Blick wanderte immer wieder verstohlen zu Mike, der da an seinem Platz saß und angestrengt auf seinen Tisch starrte.

Die Klingel läutete und der beliebte Geschichteprofessor kam wie immer mit einem widerlichen „Guten Morgen“ in die Klasse.

Robert setzte sich an seinen Platz, Mike reagierte noch immer nicht.

„Was’n los,“ raunte Robert ihm zu.

„Was soll schon los sein! Es ist alles bestens, so wie immer!!!“ Mikes Antwort stank so was nach Lüge und die energische Art, mit der er sie hervorgebracht hatte, untermalten Roberts Vermutung.

„Mit anderen Worten du bist sauer!“

Mike wollte etwas entgegnen, doch als er nur Roberts idiotisches Grinsen sah, hätte er ihm lieber eine runtergehauen!

„Sind Sie da hinten mir ihrer Unterhaltung fertig, Herr Müller, oder soll ich einen Kaffee kochen gehen?!“ Die Stimme des Profs klang nicht so, als würde er sein Angebot wahr machen.

“Nein, wir sind schon fertig...Aber den Kaffee hätte ich trotzdem gerne,“ antwortete Robert grinsend.

„Ja, das hätten Sie wohl gerne...“- Das Gespräch ging noch ein Weilchen so weiter, doch Mike nahm es gar nicht wahr.

Auch später sagte er noch immer nichts starrte nur ins Leere.

Nur ab und zu spickte er aus den Augenwinkeln zu Robert hinüber, der auf seinem Collegeblock herum kritzelte.

Und so verging der Vormittag...

In den letzten Stunden hatten sie Sport und Mike konnte seine Mutter überreden ihm eine Entschuldigung zu schreiben.

Die anderen hatten das große Vergnügen Basketball zu spielen, wie er diesen Sport hasste! Abgesehen davon, dass er nicht gerade der größte war, konnten ihn so seine Klassenkameraden besonders gut verprügeln...Ach, wie ihm alles schon so auf die Nerven ging.

Mike hatte so angespannt auf das Spielfeld gesehen, dass er nicht bemerkt hatte wie Robert näher gekommen war.

Mike versuchte ihn noch immer zu ignorieren, doch plötzlich segelte ihm ein zusammengefaltetes Blatt Papier in den Schoß und bevor er noch etwas sagen konnte, war Robert schon zu den anderen gerannt.

Neugierig öffnete er den Zettel und er erkannte Roberts Sauklaue.

Lieber Mike.

Ich weiß, dass du sauer auf mich bist...ist es etwa wegen gestern?!

Sorry, dass ich so einfach eingepennt bin...is ja nicht besonders romantisch!

Es kam zwar ein bisschen plötzlich, aber ich hab angenommen du...na ja, du weißt schon...

Jedenfalls mein ich es Ernst...du und ich...ja...ähm...natürlich wenn du gar nicht willst, ist es schon okay...traurig aber okay!

Übrigens...du hast gestern als du weg bist deinen Pulli bei mir vergessen!

Ich nehm in solang in Gewahrsam bis du wieder mit mir sprichst!

Red mit mir, Mann!!!!

Es ist so langweilig...dann muss ich immer mit den anderen reden...und die mag ich doch alle nicht...Ich flehe dich an ignorier mich nicht!

....

Mike musste bei diesem kläglichen Versuch eines Liebesbriefs schmunzeln.

Egal, was passiert...er konnte seine Gefühle ja doch nicht wegblasen, jetzt schon gar nicht!

Er würde ihm helfen, alles wird wieder gut werden!

Gedankenverloren blickte Mike zu Robert, der sich gerade mit dem Ball vorarbeitete und ihn im Korb versenkte.

Von weiten sah er so glücklich aus, wie er dort herumhampelte und seine Witze riss...

Nie würde man denken, dass er ein schlimmes Geheimnis hatte...ein Geheimnis, dass ihn innerlich zerfraß. Denn unter seiner lächelnden Maske verbarg sich ein Meer aus Tränen.

Mike schloss tief einatmend seine Augen...“Ja, alles wird wieder gut...“
 


 

Robert hatte sich extra beeilt mit dem Umziehen, damit er Mike noch erwischen konnte.

Schnell lief er auf den Sportplatz zurück, doch außer dem Prof und einigen Schleimern war nichts zu sehen.

“Hast du Mike irgendwo gesehen?!“ – „Ja...der war gerade noch da...is’ wohl schon weg!“

Robert musste einen sichtlich geknickten Eindruck machen. Mit hängenden Kopf und vor sich hin murmelnd ging er in Richtung Einfahrt.

Er hatte seine Tasche über die Schulter geschwungen und bog um die Ecke.

Er war schon ein paar Schritte weiter, als er eine Stimme hinter sich hörte.

„He, hast du mich gar nicht bemerkt?!“

Hinter ihm saß Mike grinsend auf dem Mauerpfeiler.

„Nein...war wohl in Gedanken!“ Robert strich sich leicht verlegen durch die Haare.

„Ich hab dich gesucht, aber du warst nirgends, also dachte ich du bist schon weg,“ Robert schaute Mike irgendwie erwartungsvoll an.

Dieser wusste genau was er wollte, aber er hat es noch nie verstanden seine Gefühle gut in Worte zu fassen, stattdessen hüpfte er von seinem Sitz herunter und hackte sich bei Robert ein.

Für manche würde es nur nach einer Geste unter Freunden aussehen, doch Robert wusste genau, dass Mike damit die Antwort auf seinen „Brief“ meinte.

Robert schlang seinen Arm um Mikes Schultern, schloss die Augen mit sich und der Welt zufrieden.
 

Bevor sie sich wieder vor Roberts Haus trennten, zog Robert Mike in eine kleine Nische des Hauses.

Er drückte ihn ganz fest an sich, Mike konnte seinen Atem auf seiner Haut spüren.

„Was soll da...“ – noch bevor er zu ende sprechen konnte, versiegelte Robert seine Lippen mit den seinen. Mike konnte von diesen sanften Küssen gar nicht genug bekommen, dennoch hier konnte sie jeder sehen. Etwas zögerlich löste er sich aus der Umarmung und blickte Robert gekünstelt vorwurfsvoll an.

Robert grinste wieder nur blöd. „Was soll das...du bist so ein...“- Mike suchte nach den passenden Worten, das Zögern ließ jedoch Roberts Grinsen nur noch breiter werden – „...geiler Bock!“ Irgendwie war ihn momentan nichts Besseres eingefallen und Robert brach nur in schallendes Gelächter aus.

“Ach, lass mich doch!“ Mike wollte gerade aus der Nische treten und sich auf den Heimweg machen, als ihn Robert noch schnell am Arm packte und zurück zog.

Mike stand nun mit dem Rücken an Robert gelehnt, der seine Arme um seinen Körper geschlossen hatte, als ob er ihn nicht gehen lassen wollte.

„Es ist ja Freitag...und meine Eltern sind übers Wochenende nicht da...“- Robert sprach langsam, fast schon ein bisschen zögerlich – „Hast du Lust das Wochenende bei mir zu bleiben?!“ Er grub sein Gesicht in Mikes Nacken, atmete tief ein, wollte ihn nicht los lassen.

„Ja will ich!“ Mike legte seine Hände auf Roberts und drehte leicht den Kopf um Robert an zu lächeln.

Er liebte diesen Mund, wie er sich leicht bog, jede einzelne Kurve raubte ihn den Verstand. Er wollte dieses Lächeln nur für sich haben, keinen anderen sollte es vergönnt sein und wenn er mit Gewalt dafür sogen musste...

Robert schreckte sich über seine eigenen Gedanken...was dachte er da?! Oder besser gesagt, was dachte er sich schon wieder?!

„Ich geh nur heim und sag meiner Mutter bescheid, dann komm ich wieder!“ Mikes fröhliche Stimme hatte Robert aus seinem Entsetzen geweckt.

Nun richtete sich Mike etwas auf und hauchte einen Kuss auf Roberts Lippen, dann rannte er auch schon los.

Robert stand noch immer wie erstarrt da, gedankenverloren berührte er seinen Mund.

Seine Augen zitterten und auch in ihm bebte es, seine Gefühle, Gedanken...das Chaos in ihm.

War er etwa im Inbegriff es wieder zu tun...
 

Mike war so schnell wie nur möglich nach Hause geeilt um sein Schlafzeug zusammen zu packen und wieder zu Robert zurück zu kehren.

Seine Mutter war zwar nicht so erfreut, doch sie war froh, dass Mike endlich jemanden gefunden hatte mit dem er sich verstand.

In letzter Zeit sah sie ihn wieder richtig lachen, was er sonst immer nur vorgetäuscht hatte um sie nicht zu belasten.

Sie beobachtete ihn wie er hektisch die Stiegen auf und ab rannte und dabei gedankenverloren vor sich hin grinste. Es war ein schöner Anblick...besonders nach dem was alles passiert war.

Schließlich drückte Mike ihr noch einen Abschiedskuss auf die Wange und verließ pfeifend das Haus.

Ohne jeglichen Grund kamen ihr plötzlich die Tränen. Sie hatte so viel falsch gemacht und er, dieses unschuldige Kind, musste dafür büßen. „Oh Gott, was hab ich nur getan“, schluchzte sie, das Gesicht in ihren Händen versteckt.
 

Robert hatte in Mikes Abwesendheit ein bisschen in der Wohnung aufgeräumt. Überall lagen noch die vollen Aschenbecher seiner Eltern und Papierstöße herum.

Er wurde aus seiner Beschäftigung durch die Hausglocke gerüttelt und nur wenig später stand Mike in der Wohnung.

Robert nahm ihn seine Tasche ab und ging vor in sein Zimmer.

Mike zögerte etwas ihm hinter her zu gehen, da ihm zugleich die Bilder ihres Liebesspiels im Kopf herumtanzten. Mike spürte wie er augenblicklich errötete.

„Mike kommst du?!“ Hörte er Roberts Stimme. „Ja, gleich,“ er betrat jetzt doch den Raum und schaute Robert interessiert zu, wie er eine zweite Decke und einen Polster auf sein Bett legte...als wäre es selbstverständlich, dass Mike mit ihm in einem Bett schlafen würde.

„Hast du Hunger?!“ – noch ehe Mike irgendetwas entgegnen konnte, lief Robert schon an ihm vorbei aus dem Zimmer und eilte in die Küche.

„Irgendwie ist er ja süß...so als Hausmann,“ dachte er sich schmunzelnd und setzte sich zum Küchentisch, während Robert mit den Pfannen und Töpfen hantierte.

Wenig später stand auch schon das Essen auf dem Tisch. Mike war beeindruckt von Roberts Kochkünsten.

„Sag mal, warum kannst du so gut kochen?!“

„Tja, meine Alte ist nie daheim und bevor ich verhungere, muss ich mir ja was machen,“ lachte Robert, jedoch rührte er selbst nichts von dem Essen an. Wieder einmal hatte er keinen Appetit.

Mike löffelte brav seinen Teller leer, beobachtete jedoch Robert angespannt aus den Augenwinkeln, als er das Geschirr abwusch.

Es war ihm schon in letzter Zeit aufgefallen, dass Robert immer dünner wurde, was wohl an seinem Drogenkonsum liegen musste...

Er würde noch heute mit ihm darüber sprechen, hatte er beschlossen.
 

Die Zeit verging, die sie hauptsächlich mit Fernsehen und über unwichtigen Kram sprechend verbracht hatten.

Schließlich war es schon dunkel geworden und beide lungerten im unbeleuchteten Wohnzimmer und schauten eine dieser idiotischen Richtersendungen, in denen irgendwer irgendwen umgebracht haben sollte.

Mike saß ein gutes Stück von Robert entfernt, wurde aber bei jeder Bewegung von Robert gemustert, der nur darauf wartete etwas näher zu rücken. Ob Mike noch immer auf ihn sauer war, da er schon wieder so steif war.

„Wer nicht wagt, der bekommt auch keine Ohrfeige,“ dachte er sich und legte sich zugleich auf Mikes Schoß.

Der war zuerst etwas verwirrt, legte jedoch wenig später seine Hand auf Roberts Kopf und strich durch sein schwarzes langes Haar.

Robert schloss die Augen und kuschelte sich noch fester an Mike. Er mochte es seine Nähe zu spüren, seine warmen Hände, die ihn berührten...

Mikes Stimme führte ihn schließlich wieder in die Realität.

„Robert...ich möchte mit dir über etwas sprechen...“

„Was gibt’s,“ Robert blieb immer noch in seiner Position liegen.

„Ich weiß was du tust...ich hab deinen Arm gesehen, als du noch geschlafen hast...“ Mikes Stimme zitterte ein wenig...aus Furcht vor Roberts Reaktion.

Es lag bedrückende Stille in der Luft.

„Du musst natürlich nicht darüber sprechen...aber ich mache mir eben Sorgen!“

Noch immer kam keine Antwort von Robert.

Plötzlich spürte er wie Roberts Oberkörper auf seinen Beinen zu beben begannen. Mike wollte unsicher die Hand ausstrecken, als er gedämpftes Lachen wahrnehmen konnte.

Robert lachte?! Was war so komisch daran...

„Warst du deshalb heute so abweisend...?!“ - Roberts Stimme klang heiser...bedrohlich, schlug aber augenblicklich in einen leisen – resignierten – Ton um.

„Manchmal weiß ich selbst nicht was ich tue...wahrscheinlich bin ich nicht normal...irgendwas in mir ist nicht normal. Ja, manchmal denk ich mir ja selbst – hey, wie bist du denn drauf...vor nem Jahr hat dann alles angefangen. Zuerst nur Beruhigungszeug... aber das hat bald auch nicht mehr geholfen...“ Mike hatte die ganze Zeit ruhig zu gehört, etwas irritiert...

„Ich hab Angst...vor mir und was ich tun könnte, wenn ich mich nicht irgendwie betäube,“ fuhr Robert fort, mit noch gedämpfterer Stimme als zuvor.

Nach einer kurzen Pause des Schweigens drehte sich Robert mit dem Gesicht zu ihm, schaute ihn nur mit seinen leeren, gleichgültigen Augen an.

„Findest du mich jetzt irgendwie abartig...weil ich trotz meiner kühlen Fassade, innerlich vor den Trümmern meiner Seele stehe...“ –er legte seine Hand über seine Augen und stieß wieder einen gleichgültigen Lacher aus.

„Nein...ich finde dich nicht abartig...dafür liebe ich dich zu sehr...“ Den letzten Teil hatte Mike nur mehr gehaucht, worauf ihn Robert von unten etwas überrascht anblickte. Jedoch legte sich seine Überraschung schnell und es breitete sich sein übliches Grinsen auf seinem Gesicht aus.

Langsam schob sich Robert in die Höhe und näherte sich Mikes Lippen.

Es war ein sanfter immer fordernd werdender Kuss. Mike stockte der Atem, überrascht von Roberts Reaktion... Alles hatte er erwartet, nur das nicht.

Dieser dachte gar nicht daran seine Lippen von Mike zu lösen, sondern wollte ihn noch fester spüren.

Schließlich ließ Robert wieder locker, hauchte noch ein paar Küsse auf Mikes Lippen...zusammen sanken sie zurück, wobei Robert auf Mikes Brust liegen blieb.

„Danke...,“ grummelte er heiser aus den Tiefen von Mikes Shirt hervor.

Nun schlang Mike seine Arme um ihn und so blieben sie bis zum nächsten Morgen liegen.



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