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Micha

von

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Gefangen

Sooo^^

hier kommt also das nächste Kapitel meiner FF. Ich hoffe, es gefällt euch so gut wie die Vorigen und wünsche euch viel Spaß beim Lesen.^^

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Vogelgezwitscher drang an seine Ohren und die warmen Sonnenstrahlen kitzelten sanft seine Haut. Langsam öffnete er die Augen und sah sich verschlafen um. Das war nicht seine Wohnung… War es die von Robin? Nein. Diese hier kannte er nicht. Wo war er nur?

Er vernahm ein Geräusch aus dem oberen Stockwerk. Mit einem Mal war er hellwach. Nun fiel ihm alles wieder ein. Er war bei Gero. Er konnte doch nicht eingeschlafen sein?

„Oh mein Gott!“, keuchte er. Er hatte tatsächlich bei Gero übernachtet!

Nein, das durfte nicht sein! Wenn der ihn hier fand, dann würde er ihm doch glatt noch mal eine verpassen. Hoffentlich schlief er noch.

Im ersten Moment des Schocks war er nicht fähig gewesen sich zu bewegen, doch jetzt sprang er blitzartig auf und stürmte aus der Verbindungstür. Wenn Gero ihn erwischte, war er so gut wie tot. Einfach nur raus! Er musste einfach nur raus hier, dann war er wieder sicher.

Doch so weit sollte er nicht kommen; schon im Treppenhaus stieß er mit dem Rothaarigen zusammen. Schmerzhaft fiel er zu Boden. Aufzusehen oder gar aufzustehen traute er sich nicht. Nun war alles aus. Nun konnten seine Eltern schon mal einen Sarg für ihn bestellen; wenn Gero überhaupt so viel von ihm übrig lassen würde.

„Was zum Teufel…?“, entfuhr es dem Älteren. „Was machst du kleine Schwuchtel hier?“

„Es… es tut mir Leid, ich wollte nicht…“, stotterte er und sah immer noch auf die nackten Füße Geros. Er trat näher an Micha ran, packte ihn beim Kragen, hievte ihn hoch und fragte süffisant grinsend: „Kommst wohl schon von selbst zu mir, um dir deine Tracht Prügel abzuholen?“

„Nein! Lass mich los! Bitte!“ Micha quiekte wie ein Schwein, das abgeschlachtet werden sollte. Doch Gero kam seinem Gesicht ganz nahe und fragte, von Michas Angst belustigt: „Und was sollte mich davon abhalten?“ Micha hielt den Atem an. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Der kalte Schweiß brach ihm aus und seine Augen füllten sich mit Tränen der Angst.

Im nächsten Augenblick ließ Gero ihn allerdings los, drehte sich um und erklärte nüchtern: „Glaub mir, Kleiner, hätte ich nicht so verdammte Kopfschmerzen, dann würde ich dich jetzt windelweich schlagen.“ Micha drehte sich verwundert um und folgte ihm in die Küche. Wieso hielt ihn denn ein Kater davon ab Micha zu schlagen? Irgendwie passte das nicht zu dem starken, kalten Gero, den er sonst kannte. Ebendieser holte sich aus dem Kühlschrank eine Packung Milch und erkundigte sich währenddessen: „Wie bist’n du überhaupt hier hereingekommen? Einbruch hätte ich dir ja ehrlich gesagt nicht zugetraut.“ Er schraubte den Deckel ab und trank, während er auf Michas Antwort wartete und ihn genau beobachtete.

„Ich habe dich doch nach Hause gebracht.“, entgegnete Micha scheu.

Gero hustete. Er hatte sich offenbar verschluckt, als er diese Worte vernommen hatte. Erschrocken sah Micha auf den Rothaarigen, der ihn entsetzt musterte.

„Du beliebst zu scherzen! Du kannst mich doch unmöglich…“ Er brach ab und sah auf seine Füße. Anscheinend überlegte er angestrengt, doch so betrunken wie er gewesen war, musste er einen Blackout haben.

„Nein, es ist die Wahrheit, aber ich sollte besser gehen, ist schon okay…“, versuchte der Blöndling sich herauszureden, doch Gero stellte die Milch beiseite, kam mit großen Schritten auf ihn zugelaufen und drängte ihn an die Wand, Michas Hände mit einer Hand über dessen Kopf haltend. Die andere hatte er zu einer Faust geballt, die nun gefährlich vor Michas Gesicht schwebte. Leise und bedrohlich flüsterte er: „Nichts ist Okay. Ich habe mich von einer Schwuchtel nach Hause bringen lassen! Wenn das ans Licht kommt, dann bin ich am Arsch!“

„Ich werde es bestimmt keinem erzählen, ich…“, keuchte Micha ängstlich.

„Halt die Fresse!“, bellte Gero und wieder leiser fuhr er fort: „Gesindel wie dir ist nicht zu trauen! Du bleibst gefälligst hier, bis ich entschieden habe, was ich mit dir mache.“ Im nächsten Augenblick ließ er Micha wieder los, drehte sich um, fasste sich an die Stirn und stöhnte: „Oh diese verdammten Kopfschmerzen bringen mich noch um!“ Micha zitterte am ganzen Leib, dennoch atmete er erleichtert auf. Wenigstens hatte er ihm keine verpasst.

„Hast du Hunger?“, fragte ihn plötzlich Gero in beiläufigem Tonfall. Micha sah erschrocken zu ihm. Er hatte sich wieder dem Kühlschrank zugewandt und suchte offensichtlich etwas in ihm. Schüchtern nickte Micha, was Gero jedoch nicht sehen konnte. So drehte dieser sich zu ihm um und blaffte ihn an: „Ich hab dich was gefragt, Schwuchtel!“

„Ja!“, rief Micha ängstlich aus.

„Sind Cornflakes dem Etwas genehm?“, fragte Gero, sich wieder dem Kühlschrank zuwendend. Schnell bejahte der Blöndling seine Frage, bevor Gero abermals sauer wurde.

‚Etwas’… als das betrachtete Gero ihn also. Für ihn war er weder Mann, noch Frau, eben ein ‚Etwas’. Diese Bezeichnung verletzte Micha. Er war ein Junge, durch und durch. Dass er auf andere Jungen stand änderte doch nichts daran. Aber wahrscheinlich wusste Gero das und wollte ihn nur triezen.
 

Sie saßen sich an dem großen Holztisch gegenüber und schwiegen. Gero schlang sein Frühstück hastig hinunter, doch Micha rührte nur in seiner Schüssel. Er mochte es, wenn die Cornflakes aufgeweicht waren.

„Machen deine Eltern sich denn keine Sorgen?“, fragte Gero; er hörte sich nicht gerade interessiert an. Micha sah auf. Gero beobachtete ihn, tiefe, dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab und insgesamt war er blasser als gewöhnlich. Schnell schüttelte Micha den Kopf und antwortete: „Nein, sie sind das Wochenende über nicht da.“ Gero nickte nur leicht und fragte dann: „Und dein Freund?“

Es stach in Michas Herzen. Er schluckte schwer und schüttelte erneut den Kopf. Robin machte sich wahrscheinlich keine Sorgen.

„Das heißt, es stört ihn nicht, wenn sein kleiner Freund bei einem anderen Kerl pennt?“, lachte Gero gehässig. Micha ging nicht darauf ein, sondern steckte sich den Löffel in den Mund und sah wieder auf sein Essen.

„Und wenn du mit einem anderen Kerl ficken würdest?“, fragte er dann. Entrüstet sah Micha ihn an und konnte sehen, wie ein höhnisches Grinsen seine Lippen umspielte. Er schluckte schwer und presste seine Kiefer aufeinander, um dann wieder nach unten zu schauen. Nun doch etwas erstaunt fragte Gero: „Wäre ihm das etwa allen Ernstes egal?“ Micha seufzte nur und antwortete dann: „Er hat mit Septima geschlafen.“

Gero lachte auf und prustete: „Gibt es also doch noch einen Funken Hoffnung, dass ihr Kranken wieder normal werdet?“

„Hör auf.“, flüsterte Micha. Im nächsten Moment sprang er auf und brüllte: „Hör auf damit! Warum tust du das? Es tut mir weh! Es tut mir so schrecklich weh! Reicht es nicht, wenn du mich verprügelst? Ich ertrage das nicht!“ Tränen rannen über seine geröteten Wangen. Er ließ sich wieder auf den Stuhl sinken und schluchzte unterdrückt auf.

Wie hatte das nur geschehen können? Seine Fassade war gebröckelt und das ausgerechnet vor diesem Schläger.

„Nun hör schon auf zu heulen, man! Nur weil du auf Kerle stehst, heißt das nicht, dass du dich gleich wie ein Weib aufführen musst! Sei doch froh, das ist für dich eine Chance wieder normal zu werden.“, meinte Gero genervt und spielte mit dem Löffel in seiner Hand. Micha schüttelte nur wehleidig den Kopf und schluchzte: „Ich will aber nicht ‚normal’ werden. Ich will nur, dass Robin mich liebt.“ Sein Gegenüber rollte nur mit den Augen und sagte nichts darauf.

Als Micha endlich mit dem Essen fertig war, räumte der Rothaarige den Tisch ab, ließ sich anschließend auf das Sofa fallen und schaltete den Fernseher an. Micha blieb unschlüssig daneben stehen und fragte nach einiger Zeit zögerlich: „Was hast du jetzt mit mir vor?“ Gero musterte ihn geringschätzig und sagte dann, den Blick wieder auf den Fernseher richtend: „Das überlege ich mir, wenn meine Kopfschmerzen weg sind. Bis dahin bleibst du hier!“ Bei diesen Worten warf er dem Kleineren einen so bissigen Seitenblick zu, dass dieser nur seufzte und sich neben Gero auf der Couch niederließ.

„Wieso?“, fragte Gero plötzlich, den Blick starr auf den Bildschirm gerichtet. Micha sah verwundert zu ihm und fragte: „Was ‚wieso’?“

„Na wieso hast du mich nach Hause gebracht?“, wiederholte er seine Frage. Micha schaute wieder auf den Fernseher und entgegnete: „Ich weiß nicht. Du lagst da bewusstlos und ich konnte dich doch nicht alleine lassen…“

„Ich habe dich verprügelt und über Nacht im Regen liegen lassen ohne irgendein schlechtes Gewissen! Warum hast du dich nicht an mir gerächt?“, brauste Gero auf und funkelte Micha zornig an. Der zuckte allerdings nur mit den Schultern und antwortete: „Was hätte es mir gebracht? Genugtuung mit Sicherheit nicht.“ Gero schnaufte abfällig und meinte: „Du bist echt komisch; kein Wunder, dass dein Freund dich betrogen hat.“

Der saß.

Micha wäre am liebsten aufgesprungen und davongelaufen, aber dafür war er zu ängstlich. Warum musste er auch nur so ein verdammter Feigling sein?

Ihr Gespräch war damit wieder bis auf weiteres beendet.

Es war ein seltsames Gefühl neben demjenigen zu sitzen, der einen übel zugerichtet hatte und dann einfach hatte liegen lassen. Er fragte sich, warum er vorhin so ausgerastet war. Das war normalerweise gar nicht seine Art. Normalerweise schluckte er alles hinunter und ließ keinen in seine Gefühlswelt einblicken. Wieso hatte er Gero diesen seltenen Blick auf sein Innerstes gewährt? Wieso ausgerechnet ihm?

„Aah! Diese verdammten Kopfschmerzen!“, brüllte plötzlich Gero neben ihm und riss ihn aus seinen Gedanken. Vorsichtig fragte der Blöndling: „Wieso nimmst du nicht einfach eine Schmerztablette?“ Aber Gero blaffte ihn an: „Als hätte ich das nicht schon längst gemacht, wenn ich welche im Haus hätte! Du bist echt so selten dämlich, verdammter Idiot!“ Micha krallte die Finger in seine Jeans und sagte ganz leise, kaum vernehmbar: „Micha.“

„Was is’ los?“, fragte Gero genervt. Nun nahm Micha all seinen Mut zusammen und wiederholte seine Worte lauter: „Micha. Ich heiße Micha.“ Entgeistert schüttelte Gero den Kopf und entgegnete: „Und warum sollte mich das interessieren?“

„Damit du mich nicht immer beschimpfen musst.“, antwortete Micha mit klopfendem Herzen.

„Was, wenn es mir Spaß macht, dich zu beschimpfen?“, erkundigte sich Gero mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen. „Wenn es dir besser gefällt, dann nenn es doch Kosenamen, das hat dein Ex doch sicher auch gemacht, nur dass meine ‚Kosenamen’ eine andere Bedeutung haben.“ Sein Ex. Es hörte sich so endgültig an.

„Du bist grausam.“, flüsterte er, den Blick starr geradeaus.

„Danke.“, grinste Gero.

Es würde wahrscheinlich noch den ganzen Tag dauern, bis Geros Kopfschmerzen verflogen waren. Sollte er etwa solange einfach nur neben ihm sitzen und sich beleidigen lassen?

Abermals durchbrach Gero die Stille: „Mach dich doch mal ein bisschen nützlich; ich habe dich hier schlafen lassen, dich hier essen lassen, dafür kann ich wohl eine kleine Gegenleistung erwarten, oder?“ Skeptisch rutschte Micha so weit von ihm weg, wie es ihm möglich war und fragte: „Was für eine ‚Gegenleistung’?“ Gero jedoch lachte auf und erklärte: „Wenn du durch die Eingangstür hereinkommst, ist auf der rechten Seite ein Kämmerchen, in dem Staubsauger und so Zeug steht. Mach mal sauber.“ Er sollte was? Saubermachen?

Er sollte für Gero dessen Wohnung putzen? Als er sich nicht rührte, drohte Gero: „Wenn du dich nicht beeilst, dann mache ich dir Beine!“ Wie von der Tarantel gestochen sprang Micha auf und lief durch das Treppenhaus in den Eingangsbereich.

Nun war er der Tür so nahe. Seiner Freiheit…

„Und wehe du kommst auf die Idee abzuhauen, dann wird die Rache schmerzhaft, das verspreche ich dir!“, rief Gero aus dem Wohnzimmer, als Micha gerade die Tür öffnen wollte. Dieser zuckte unwillkürlich zusammen und ließ von seinem Vorhaben ab. So war es also. Er war der Gefangene Geros und es gab keine Chance zu entkommen. Er musste sich fügen. So holte er seufzend den Staubsauger aus dem Kämmerchen und begann die Wohnung aufzuräumen und zu putzen, während Gero, die Füße auf dem Wohnzimmertisch, ihn mit Argusaugen beobachtete und alle zwei Minuten eine Beschimpfung rief.

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Einmal mehr muss ich also verabschieden. Ich weiß noch nicht, ob ich es schaffe vor der Segelfreizeit (Yaay! *freu* ^o^/) )ein neues Kapitel hochzuladen - zu schreiben - aber ich werde mir Mühe geben und euch spätestens dann etwas Neues von mir servieren.

*Kekse verteil* Danke für's Lesen, lG, Terrormopf^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Skeru_Seven
2008-03-20T20:59:52+00:00 20.03.2008 21:59
Gott, der Typ wird ja nicht wirklich sympatisch -.-°
*gero eine reinhau*
*micha mitnehm*
*muhaha*
Das Kapitel war wieder richtig böse^^

Kavelala
Von:  Allmacht
2007-08-21T18:03:29+00:00 21.08.2007 20:03
Tja, Micha ist mal wieder unter der Fuchtel.
Aber diesmal von Gero.
Der ist übrigens selbst Schuld an den Kopfschmerzen.
Ich gönn sie ihm.
Viel Spaß noch beim Segeln.

lg
Von: abgemeldet
2007-08-21T10:48:54+00:00 21.08.2007 12:48
So, PC ist wieder heil, jetzt kann cih auch einen Kommentar mit rechtschreibung hinterlassen! ^-^

"Du beliebst zu scherzen! [...]
Hört sich etwas zu gewählt an, wenn ich mir Geros Wortschatz mal so ansehe... Aber wer weiß, vielleicht hat Gero bildungstechnisch ja auch was auf dem kasten udn zeigt's nur nciht immer? ^.-

[...] auf andere Jungen stand änderte doch nichts [...]
Stand KOMMA änderte.
Ja, mehr hab ich auch nicht gefunden...

Ich ahbe fast angefangen Gero zu mögen, aber der soll aufhören Micha immer so wehzutun! ;_; Das ist soooo~ fies! Q_Q Ich leide doch auch so. Aber nun ja, ist nun mal Gero, der böse Sklaventreiber mit null Mitgefühl. XD Na warte, Rotschopf, ich hoffe du wirst bald erfahren wie es ist, auf Jungen zu stehen... *eg* Muahahahaha!

hdl *flausch*
Hell

Von:  lillyane
2007-08-19T12:17:53+00:00 19.08.2007 14:17
tolles kapi, hoffe du schaffst es bald noch ein neues hochzuladen XD.
kann mich sherry nur anschließen:
MACH WEITER SOOO~ !!! ;-)
und viel spaß beim Segelausflug^^

Bye Lillyane
PS: Thx nochma für dein GB-Eintrag un den stadtplan XD
Von:  Sherry_16
2007-08-19T08:40:19+00:00 19.08.2007 10:40
Gero hat Micha gut im Griff *juhuuu*
aber trotzdem als Micha angefangen hat zu weinen hätte ich mia gewünscht das Gero in tröstet..
aber dann wäre Gero nicht Gero >.<
Mach weiter sooo~
Und viel Spass noch beim Segelausflug(?) eheheee hab schon wieda so ein Kurzzeitgedächtnis.. sry xDDD


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