Zum Inhalt der Seite

last wish

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Halluzinationen

Von dem was in den nächsten Tagen passierte bekam der Uchiha nicht viel mit. Es hatte nicht lange gedauert bis er sich wirklich krank gefühlt hatte. Er bekam am Rande mit, wie Kakashi an seinem Bett saß und mit ihm sprach. Auch Tsunade war einmal da gewesen. Sie hatte ihn sofort mit ins Krankenhaus nehmen wollen, aber Kakashi hatte sie davon abgehalten. Er wusste wie sehr der Kleine Krankenhäuser hasste. Und Sasuke war ihm wirklich dankbar dafür. Er schlief die meiste Zeit und dann plagten ihn wieder diese Albträume. Er war sich nicht sicher, aber er glaubte gehört zu haben, wie Tsunade das Wort Halluzination erwähnt hatte. Es war ihm egal. Egal ob Traum oder Halluzination. Es war echt. Es war eine Erinnerung. Seine Vergangenheit. Itachi hatte seine ganze Familie umgebracht und daran änderte sich auch nichts wenn das Fieber sinken würde.
 

Seufzend richtete sich Kakashi auf und legte dem Uchiha ein frisches Tuch auf die Stirn. Das Fieber wollte einfach nicht sinken. Vielleicht hatte Tsunade recht gehabt und es wäre besser gewesen, Sasuke ins Krankenhaus zu bringen. Aber wenigstens schlief er jetzt ruhig.

Der Jonin wollte sich gerade wieder setzten, als die Tür aufgestoßen wurde. Itachi war also wieder zurück.

Der ältere Uchiha blickte erst zu Kakashi, dann kurz auf seinen kleinen Bruder und danach wieder zu Kakashi. Noch bevor dieser irgendetwas sagen konnte wurde er auch schon von Itachi am Kragen gepackt und gegen die Wand gedrückt. Er blickte in die leuchtend roten Augen Itachis. Kein Wunder, dass Sasuke einen Schock erlitten hatte. “Du solltest auf ihn aufpassen!”, zischte Itachi und in seinen Blick trat pure Verachtung. Kakashi wehrte sich nicht. Das würde Itachi nur noch wütender machen. Stattdessen versuchte er ihm alles zu erklären. “Könnten wir das bitte woanders klären, er schläft gerade.”

Der Uchiha zögerte einen Moment, dann ließ er Kakashi los und stieß ihn Richtung Tür und aus dem Zimmer.
 

“Hör zu, das ist nicht meine Schuld”, versicherte Kakashi und stellte dem Uchiha eine Tasse auf den Tisch. Vielleicht würde ihn der Tee beruhigen. “Du wiederholst dich”, murrte der Uchiha nur. Vielleicht aber auch nicht.

Seufzend setzte sich Kakashi dem Uchiha gegenüber an den Tisch. “Er hat einen Schock erlitten.”

Itachi sagte nichts dazu. Er sah den Jonin einfach nur aus einem undefinierbaren Blick an. Er war fragend, Aber auch Sorge und Vorwürfe fand er darin. Wenn er die Uchiha kennzeichnen müsste, wurde er das definitiv an ihren Blicken tun. Das war ihm schon früher an Sasuke aufgefallen. Sie brauchten nicht reden. Ihr Blicke sagten alles oder auch gar nichts. So wie es gerade notwendig war.

“Er ist zusammengebrochen, kurz nachdem du die Tür hinter dir zugeschlagen hast”, erklärte Kakashi weiter, “Ich hab Tsunade geholt. Sie sagte er hätte einen Schock gehabt”, der Jonin zuckte die Schultern, er kannte sich damit nicht aus, “als er am nächsten morgen aufgewacht ist, hatte er Fieber. Tsunade sagt, dass es wahrscheinlich von dem ganzen Stress kommt.”

Itachi nickte. Der Hass war aus seinem Blick verschwunden. Er war nicht der Typ dafür, der anderen die Schuld an seinen Fehlern gab.

“Wie geht es ihm jetzt?” Kakashi musterte den Uchiha einen Moment. Er wurde einfach nicht schlau aus ihm. Gerade noch hatte er ihn umbringen wollen, jetzt machte er sich sorgen um Sasuke.

“Sein Fieber ist immer noch sehr hoch. Es will einfach nicht sinken. Er schläft viel, aber meistens hat er Albträume und wenn er wach ist dann halluziniert er auch manchmal.” Fragend zog Itachi eine Augenbraue hoch. Doch Kakashi schüttelte nur den Kopf. Es war schrecklich mit anzusehen, wie Sasuke halluzinierte. Er konnte ihm nicht helfen. Er konnte ihn nicht wecken. Nur abwarten. Kakashi hasste es, nichts tun zu können.

“Geh nach hause”, meinte Itachi schließlich und riss den Jonin so aus seinen Gedanken. “Was?”, fragte dieser. “Geh nach hause, ich kümmere mich um Sasuke.” Kakashi schüttelte den Kopf: “Nein er braucht mich.”

Itachi stand auf. “Geh nach hause. Er wird dich bald noch viel mehr brauchen. Da solltest du fit sein”, mit diesen Worten verließ Itachi die Küche und ließ den Jonin verwirrt zurück.
 

Leise betrat Itachi das Zimmer seines Bruders. Er wollte ihn nicht wecken. Doch nachdem er die Tür vorsichtig hinter sich geschlossen hatte, blickte er auch schon in zwei trübe Augen.

“Kakashi?”, flüsterte Sasuke und seine Stimme war nicht mal mehr ein Hauchen. Sie klang ganz kratzig und rau.

“Nein ich hab ihn nach hause geschickt”, erklärte Itachi und setzte sich auf die Bettkante. Sasuke sah schrecklich aus. Er nahm das Tuch von seiner Stirn und tauchte es kurz in eine Schale mit kaltem Wasser die neben dem Bett stand. Dann legte er es seinem kleinen Bruder zurück auf die Stirn.

“Wie fühlst du dich?”, fragte er dann leise. Anstatt zu antworten, gab Sasuke nur ein kratziges Geräusch von sich. Zuerst dachte Itachi er würde ersticken, doch dann begriff er, dass Sasuke lachte. Es wenigstens versuchte.

“Wo warst du?”, brachte der jüngere schließlich hervor. Itachi legte ihm einen Finger an den Mund und schüttelte den Kopf. “Nicht sprechen. Versuch zu schlafen.” Jetzt schüttelte Sasuke den Kopf. Er versuchte zu protestieren, doch dann waren seine Augen auch schon zugefallen.

Vorsichtig legte Itachi ihm eine Hand auf die Stirn. Er konnte die Hitze durch das Tuch hindurch spüren. Kakashi hatte nicht übertrieben, Sasuke hatte wirklich wahnsinnig hohes Fieber. Aber warum hatte er ihn dann nicht ins Krankenhaus gebracht? Es war eher unwahrscheinlich, dass Sasuke Krankenhäuser genauso hasste wie er selbst.

Seufzend stand der Uchiha auf. Wenn er jetzt hier sitzen blieb, dann würde es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch er einschlief. Er ging zum Kopfende des Bettes und lehnte sich dort gegen die Wand, den Blick fest auf seinen kleinen Bruder gerichtet. Sasuke hatte also einen Schock gehabt. Und das nur weil er in Augen gesehen hatte, die seinen eigene so ähnlich waren. Einen Schock. Aber das war nichts im Vergleich zu dem, was ihn erwartet hätte, wenn er Itachi gefolgt wäre. Nein Sasuke war noch nicht bereit dafür. Nur blieb ihm leider nicht mehr allzu viel Zeit sich darauf vorzubereiten. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Sasuke anfing sich unruhig hin und her zu drehen. Hatte er Schmerzen oder waren das die Albträume? Itachi schüttelte den Kopf. Es konnte ihm reichlich egal sein. Außerdem verschwendete er nur unnötige Energie wenn er sich jetzt darüber den Kopf zerbrach. Er schloss kurz die Augen.

Dann hörte er plötzlich ein schreien. Sofort hob er den Kopf an und spürte ein Ziehen in seinem Nacken. War er etwa eingenickt? Dabei war es ihm nur wie ein paar Sekunden vorgekommen. Er blickte zu seinem Bruder. Dieser hang halb aus dem Bet heraus und zitterte am ganzen Körper. Langsam stieß sich Itachi von der Wand ab, ging um das Bett herum und setzte sich wieder auf die Bettkante.

Vorsichtig zog er Sasukes Oberkörper zurück auf das Bett. Sein Shirt war völlig durchgeschwitzt und auch das Tuch, dass Itachi jetzt vom Boden aufhob war nicht mehr kalt. Er tauchte es in das Wasser, das mittlerweile auch Zimmertemperatur erreicht hatte, dann fühlte er kurz auf Sasukes Stirn die immer noch glühte und legte das Tuch darauf. Sasukes Gesicht entspannte sich. Allerdings zitterte er immer noch und fing an zu wimmern.
 

Dann klammerte sich plötzlich eine kleine warme Hand um Itachis Handgelenk. Und dieses Bild wollte so gar nicht zu Sasuke passen. Ohne Mühe befreite sich Itachi aus dem Griff seines kleinen Bruders, doch dieser griff erneut nach Itachis Hand und sah seinen Bruder dann aus trüben abwesenden Augen an. „Nii-san…“, keuchte er und versuchte weiter zu sprechen, aber aus seiner Kehle kam kein Laut mehr heraus, nur ein kratziges Wimmern. Genervt seufzend befreite sich Itachi erneut aus dem Griff und stand dann vom Bett auf. Er nahm die Schale vom Boden und drehte sich um, doch dann spürte er ein ziehen an seinem Hosenbein. Er wusste auch ohne sich umzudrehen, dass es Sasuke war, doch er blieb erst stehen, als er ein dumpfes Geräusch hinter sich hörte, dicht gefolgt von einem Schrei: „Nii-saaan!“ Der Uchiha drehte sich um, Sasuke war aus dem Bett gefallen und lag jetzt ziemlich zerknautscht auf dem Boden. Er streckte seinen dünnen schwachen Arm nach Itachi aus und versuchte sich vorwärts zu bewegen, aber er hatte keine Chance, sein Körper war viel zu schwach.
 

Widerwillig stellte Itachi die Schale auf den Boden ab und ging zu Sasuke. Er nahm ihn auf den Arm, um ihn wieder ins Bett zu legen, doch der kleinere krallte sich mit ganzer Kraft an seinem Pullover fest. „Nii-san…hier“, brachte er irgendwie hervor und Itachi wusste nicht so ganz was er davon halten sollte. Jedenfalls wusste er jetzt, was Kakashi mit Halluzinationen meinte. Er löste die schwachen Finger von seinem Pullover und ließ Sasuke zurück auf das Bett gleiten. Dieser riss seine Augen weit auf und wurde sofort panisch. „Nii-san geh nicht“, hauchte er, „bitte…“

„Hey lass uns ein Spiel spielen“, versuchte er Sasuke zu beruhigen, „du machst jetzt kurz die Augen zu, zählst bis zehn und dann machst du sie wieder auf, ja?“ Sasuke nickte zufrieden grinsend und kniff die Augen zu. Itachi stand wieder auf, nahm die Schale vom Boden und verschwand aus dem Zimmer.
 

Als er wieder kam, hatte Sasuke die Augen immer noch geschlossen. Entweder er war wieder eingeschlafen, oder er versuchte immer noch bis zehn zu zählen, was ihm in seinem Zustand wohl kaum gelingen konnte. Er setzte sich wieder auf die Bettkante und stellte die Schale auf den Boden. Er hatte kaltes Wasser hineingefüllt und ein paar Eiswürfel mit dazu gegeben. Er zog die Decke zur Seite. Sasuke rührte sich nicht, er war also wirklich wieder eingeschlafen.

Vorsichtig zog er ihm das nasse Shirt über den Kopf. Wahrscheinlich war es ganz gut, dass Sasuke schlief. Dann tauchte er zwei Tücher, die er mitgebracht hatte, in das kalte Wasser und wickelte sie eng um Sasukes Waden, darum ein trockenes. Auch auf Sasukes Stirn fand wieder ein Tuch Platz. Anstatt der viel zu warmen Decke legte er jetzt seinen Mantel über Sasuke.

Er blieb auf der Bettkante sitzen und beobachtete seinen Bruder. Wenn das Fieber bis morgen nicht ein wenig abgeklungen war, dann würde er ihn ins Krankenhaus bringen. Er hatte nicht die Geduld dazu, sich tagelang um ihn zu kümmern. Und außerdem war er nicht besonders scharf darauf, dass Sasuke hier sterben musste. Er strich ihm eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. Als Kind war Sasuke oft krank gewesen, wahrscheinlich auch ein Grund dafür, dass ihr Vater ihn für zu schwach gehalten hatte. Er selbst hatte ihm dann immer eine Geschichte erzählt oder versucht ein wenig mit ihm zu spielen. Bis ihr Vater nach hause kam und Itachi weggeschickt hatte. Sasuke war anders als er. Schon immer gewesen. Sasuke hatte die Herzen der Menschen erreichen können, indem er sie einfach nur anlachte. Er selbst konnte nicht gut mit anderen Menschen umgehen. Er blieb lieber für sich. Dafür war Sasuke empfindlicher was Liebesentzug betraf. Er brauchte die Nähe zu anderen Menschen und musste das Gefühl haben geliebt zu werden.

Itachi schüttelte den Kopf. Es machte nur müde sich an solche Geschichten zu erinnern. Also versuchte er sich abzulenken auf irgendetwas zu konzentrieren, das ihn wach hielt. Er erneuerte alle zwanzig Minuten die Tücher um Sasukes Waden und auf seiner Stirn. Aber es half nicht viel, das Fieber wollte einfach nicht sinken. Und dann fing Sasuke wieder an unruhig zu werden. Erst langsam, dann schlug er panisch um sich und fing an zu schreien. Allerdings ließ er die Augen geschlossen. Diesmal war es also wirklich nur ein Albtraum. Itachi nahm das Tuch von seiner Stirn und tauchte es erneut in das kalte Wasser. Vielleicht würde ihn das etwas beruhigen. Ihn zu wecken hätte wohl kaum Sinn gemacht. Sasuke würde sich nicht beruhigen können, solange er hier war.

Es dauerte eine ganze Weile und als Itachi schon dachte, Sasuke würde sich gar nicht mehr einkriegen, da hörte der kleinere auf zu schreien und um sich zu schlagen. Er war für einen Moment ganz ruhig, dann fing er wieder an zu zittern. Erst als Sasuke seine Beine ganz fest an seinen Körper zog und sie mit seinen viel zu schwachen Armen umklammerte, begriff Itachi, dass er nicht vor Angst zitterte, sondern dass er fror. Er nahm ihm die feuchten Tücher von den Beinen und legte wieder die warme dicke Decke über ihn. Doch es half nicht. Sasuke hörte einfach nicht auf zu zittern.

Itachi überlegte einen Moment, er wusste nicht recht, ob es das wert war. Und wie Sasuke wohl reagieren würde, wenn er aufwachte. Allerdings blieb ihm nicht viel anderes übrig, wenn er seinen Bruder nicht erfrieren lassen wollte. Er zögerte kurz, dann zog er seufzend seine Sachen aus und schlüpfte, nur mit Shorts bekleidet, zu Sasuke unter die Decke. Er nahm das zitternde Bündel fest in seinen Arm und zog es an sich. Körperwärme war immer noch das beste Mittel gegen Kälte, er durfte nur nicht einschlafen. Er musste schnell genug reagieren, wenn Sasuke aufwachte. Nicht das dieser nach der Geschichte bei Orochimaru schon wieder einen Schock erlitt, wenn auf einmal ein Mann halb nackt neben ihm lag. Nur nicht einschlafen, auf mehr kam es jetzt nicht an.
 

Als Sasuke aufwachte, fühlte er sich nicht mehr ganz so erschlagen, dafür pochte sein Kopf um so mehr. Er versuchte wieder einzuschlafen, wollte die Augen nicht öffnen. Das erste mal seit langem fühlte er sich wieder wohl und, auf eine eigenartige Art und Weise, auch zu hause. Er drehte sich herum und kuschelte sich enger an die Wärmequelle. Zufrieden drückte er seine Stirn dagegen. Doch dann spürte er auf einmal so etwas wie Haare an seiner Wange. Sofort riss er die Augen auf und sah in das schlafende Gesicht seines Bruders. Zunächst wusste er nicht recht, was ihm das sagen sollte, doch dann begriff er, dass Itachi hier gerade halb nackt in seinem Bett lag und er sich auch noch an ihn gedrückt hatte. Bevor er auch nur weiter darüber nachdenken konnte, stieß er seinen Bruder von sich, so stark, dass dieser mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden landete.

Sofort war Itachi wieder wach und richtete sich auf. Er war also doch eingeschlafen. „Was hast du in meinem Bett verloren?!“, schrie Sasuke ihn sofort an. „Hätte ich dich erfrieren lassen sollen?“, kam die Gegenfrage von Itachi. „Ich hab dich nicht darum gebeten dich um mich zu kümmern“, meinte Sasuke nur schnippisch. „Ach?“, fragte Itachi grinsend und zog skeptisch eine Augenbraue hoch, „dann hast du dich also nicht an mich geklammert?“ Verwirrt sah Sasuke ihn an. „Nein“, sagte er dann, „erzählst du mir gleich auch noch, dass ich dich angefleht hab hier zu bleiben?“ Itachi wollte erst ja sagen, dann verkniff er es sich aber doch. Ganz offensichtlich konnte sich Sasuke nicht mehr erinnern, war wahrscheinlich auch besser so.

„Also, was hast du in meinem Bett verloren?“, fragte Sasuke sofort wieder.

„Wie ich bereits sagte, wärst du beinahe erfroren. Aber schön zu sehen, dass es dir wieder besser geht“, sagte er dann mit einem ironischen Unterton in der Stimme. „Komm mir nie wieder so nah, klar?“

Diesmal war es Itachi, der verwirrt aussah. „Sasuke, ich bin dein Bruder. Glaubst du wirklich, ich würde dich anfassen?“ Der kleinere schüttelte sofort den Kopf: „Nein.“ „Siehst du?“, fragte Itachi zufrieden, doch Sasuke überging diese Bemerkung und sprach einfach weiter. „Du bist nicht mein Bruder“, erklärte er, wobei sich ein undeutbarer Ausdruck auf Itachis Gesicht zeigte, „mein Bruder war ein toller Mensch. Ich hab ihn immer bewundert, ja beinahe vergöttert“, ein trauriges Lächeln schlich sich auf Sasukes Gesicht, „er war immer für mich da. Ich konnte zu ihm kommen, wenn ich Angst hatte oder wenn Vater wieder wütend auf mich gewesen war. Aber dann, dann war da dieser Tag, an dem meine ganze Familie umgebracht, mein Clan ausgelöscht wurde. Da ist auch mein Bruder verschwunden.“
 

Itachi zog sich seinen Pullover wieder über den Kopf und seine Hose wieder an. „Menschen ändern sich nun mal“, sagte er dann, „das solltest du doch am besten wissen. Und falls du ihn irgendwann doch findest, dann grüß ihn von mir.“ Sasuke wollte protestieren, ihm sagen, dass er anders war, aber Itachi hielt ihm einfach nur still das Fieberthermometer entgegen. „Mund auf“, befahl er mit einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Und ehe Sasuke sich versah hatte er das Thermometer auch schon im Mund. Ein paar Minuten später, zog Itachi es wieder heraus. Er sah es sich kurz an. „Glückwunsch“, verkündete er dann, „du hast dir gerade eine Nacht im Krankenhaus erspart.“

Mit diesen Worten verließ er das Zimmer und kam wenig später, mit einer kleines weißen Schachtel, einem Glas und einer Flasche Wasser unter dem Arm zurück.

Er goss etwas Wasser in das Glas und reichte es seinem Bruder. „Ich-“, wollte Sasuke widersprechen, doch Itachi sah ihn mit einem solch genervten Blick an, dass Sasuke das Glas leerte. Itachi nahm ihm das Glas aus der Hand und tauschte es gegen zwei kleine weiße Tabletten. Dann füllte er das Glas und reichte es Sasuke erneut. Dieser verzog widerwillig das Gesicht. Er hatte keinen Durst. „Trinken oder Krankenhaus“, sagte Itachi nur woraufhin Sasuke das Glas wieder leerte.

„Wo ist Kakashi?“, fragte Sasuke und ließ sich zurück ins Bett fallen. Es ging ihm besser und das Fieber war auch gesunken, trotzdem war er immer noch furchtbar müde.

Er hatte also auch das vergessen, stellte Itachi fest, kümmerte sich allerdings nicht weiter darum. „Ich hab ihn nach hause geschickt.“ „Wieso?“ „Er hat tagelang kein Auge zu gemacht, weil er auf dich aufgepasst hat.“

„Oh“, erwiderte Sasuke nur und nickte dann.

„Darf ich dich noch was fragen?“, flüsterte Sasuke dann unsicher. Itachi lachte kurz. „Seit wann fragst du um Erlaubnis?“ Sasuke zuckte nur mit den Schultern. „Na dann frag mal“

Einen Moment zögerte der jüngere. „Wo warst du?“, fragte er dann. Itachi sah ihn eine Weile lang einfach nur an und Sasuke war sich schon sicher, dass er gar keine Antwort mehr bekommen würde. Doch dann beugte sich Itachi über ihn, schnippte ihm gegen die Stirn und murmelte „Nicht jetzt, ein anderes Mal.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Turiana
2010-12-28T19:39:10+00:00 28.12.2010 20:39
dass sasuke itachis sharingan wirklich krank gemacht haben, ist verständlich. genauso wie der schock und die folgenden halluzinationen >.< dass itachi so durchgedreht ist, ist aber auch irgendwie klar. so widersprüchlich und verwirrend er sich auch verhält, sasuke ist ihm keineswegs gleichgültig. er hätte kakashi nicht -zu sasukes bestem eigtl- fortgeschickt, und er hätte sich nicht um seinen bruder gekümmert. die halluzinationen machen sasuke wirklich fertig. er hat sich wie früher verhalten, wie als kleines kind. der arme. wie hätte itachi anders mit ihm reden können? und so ist sasuke ja bald wieder eingeschlafen. er hätte sich auch nicht zu sasuke ins bett gelegt und auch sonst keine rücksicht auf ihn genommen. aber schön, dass sasuke um einen krankenhausaufenthalt dank itachis pflege noch mal herumkam. das beide brüder eine abneigung gegen krankenhäuser haben... irgendwie witzig XD aber wer geht schon gerne in ein krankenhaus? selbst itachi schien ein wenig erleichtert, sasuke doch nicht ins krankenhaus bringen zu müssen. und sein typisches "ein anderes mal" am ende des kapitels hat etwas von der vergangenheit der beiden. ob er das nur so gemacht hat, oder um sasuke zu beweisen, dass er immernoch sein bruder ist... fraglich. aber er kann nicht bestreiten, dass er sich um sasuke sorgen macht. aber das wohl auch nicht ohne grund, er hat noch irgendwas mit seinem kleinen bruder vor.
super kapi ;) dass sasuke krank war, hatte einen kleinen vorteil: itachi konnte ihm zeigen, dass ihm sein kleiner bruder doch nicht egal ist. er hätte ihn ja nicht versorgen müssen, aber er hat es getan. und er blieb bei ihm, hat ihn beruhigt. das ist schön. und sasuke kann nicht abstreiten, dass er sich an itachi gewöhnt, an seinen bruder... ob das gut ist, ist fraglich, wer weiß schon, was itachi wirklich plant? >.< schreib bitte bald weiter
lg


Zurück