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Der Schatten aus der Schattenwelt

von

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Der Taum

Er wusste nicht, wie lange er bewusstlos gewesen war.

Es konnten Minuten, Stunden oder auch Tage gewesen sein. Eines wusste er aber:

Der Kampf war vorbei.

Stöhnend setzte sich der Blonde langsam auf und sah sich um. Rings um ihn herrschte das Chaos. Trümmer waren das Einzige was von dem einst großen und stolzen Königreich übrig geblieben war.

Unsicher und ängstlich begann der Junge nach weiteren Überlebenden zu suchen und merkte bald, dass dies vergebens war. Er schien der Einzige zu sein, der dem grausamen Gemetzel entkommen war. Ein Schauer durchlief seinen zarten Körper und Tränen rannen über die feinen Gesichtszüge.

Er stieß einen herzzerreißenden Schrei aus und fiel auf seine Knie. Immer öfter gab er die Laute von sich und es schien, als ob er jemanden rief. Er rief aber nach keinem anderen Menschen. Seine verzweifelnden Schreie galten den stolzen Rotaugendrachen, die seit Anbeginn der Zeit in diesen Gebieten lebten.

Er selbst war ein Freund der Drachen. Er beherrschte sie nicht, er besaß nur die seltene Gabe, mit diesen Tieren kommunizieren zu können und war von ihnen schon öfter beschützt und gerettet worden. Aber scheinbar waren auch sie dem sicheren Tod nicht entkommen.

Kraftlos brach er zusammen und Dunkelheit erlöste ihn.
 

„Wir kommen zu spät.“ Seth stand in der Mitte des scheinbaren Schlachtfeldes. Der Boden war mit Blut getränkt. Blut von Menschen und von Drachen. „Bei Ra, was ist hier nur geschehen?“

Marik sah sich um. Es sah aus als seien alle umgekommen, aber wer besaß soviel Macht, alle Bewohner mit einem Kampf niederzuschlagen und die Rotaugen auszurotten?

Der Anführer der Leibgarde des Pharaos fröstelte.

Er wusste, was immer hier geschehen war, es könnte sich in Ägypten wiederholen. Ein Blick zu seiner rechten Hand Bakura zeigte ihm, dass dieser das Gleiche dachte.

Seth seufzte und fuhr beruhigend über den Kopf des scheinbar einzig Überlebenden.

Ein kleiner Rotaugendrache saß auf seinem Arm. Das Tier war noch sehr jung, würde aber wohl ebenfalls sterben. Es hätte eine Chance gehabt, wäre einer des atlantischen Königreiches noch am Leben. Seth selber war ein Drachenmeister. Er beherrschte die Drachen und liebte sie, genauso wie er von ihnen geliebt wurde. Aber er war ein Meister der weißen Drachen.

Seine Tiere waren unruhig, kümmerten sich aber um das Baby so gut sie konnten, aber Aufziehen war für sie unmöglich. Die Rotaugen waren vernichtet.
 

Das unangenehme Schweigen der Männer wurde von einem Schrei durchbrochen. Bevor irgendjemand reagieren konnte, erhob sich der junge Rotaugendrache in die Luft und flog zielstrebig in die Richtung aus der noch weitere Schreie kamen.

„Folgen wir dem Kleinen! Es lebt doch noch jemand!“ Seth wartete nicht auf eine Antwort seiner Gefährten.

Die Schreie galten ihm. Es war ihm, als ob er und nur er gerufen wurde.

Umso entsetzter war er als die Schreie einem schmerzhaften Wimmern Platz machten und dann wieder Stille herrschte.

Er sah wie sich das Drachenbaby neben einer Gestalt, die am Boden lag, nieder ließ und sanft seinen Kopf an dieser rieb. Als der Drache keine Reaktion bekam, stieß er ein Wehklagen aus.

Seth starrte einen Moment auf die Gestalt, bevor er sich niederließ und den Bewusstlosen in seine Arme zog.

In diesem Moment durchzuckte ihn ein Schmerz, der ihm den Atem für einen Moment verschlug. Als er wieder klar sehen konnte und nach Luft schnappte wurde ihm klar, wen er da in seinen Armen hielt.

Die Götter hatten ihm einen Seelengefährten geschenkt. Sanft zog er den Jungen näher an sich und betrachtete ihn.

Der Knabe war etwa 17 Jahre alt und Ra hatte ihm Haare der Sonne geschenkt. Er war ein von Ra Geliebter. Ein Glücksbringer, wertvoll in Ägypten und Seth wusste, dass er den Jungen vor Sklavenhändlern und noch Schlimmerem beschützen musste.
 

„Seth?“ Marik sah auf die Gestalt, die in den Armen des Hohepriesters lag.

„Es hat jemand überlebt. Mein Selengefährte!“ Der Hohepriester strich die Haare aus dem beinahe femininen Gesicht.

Marik und Bakura blickten sich erstaunt an.

Seth, der Cousin des Pharaos, war zu allen bis auf seinen Bruder immer unnahbar und kalt gewesen und beide hatten ihn noch nie so sanft gesehen.

„Wir sollten einen Platzt für die Nacht finden.“ Bakura blickte in den Sonnenuntergang. „Es wird dunkel und wir sollten morgen früh schon sehr zeitig zurück nach Ägypten fliegen.“

Seth schüttelte seinen Kopf. „Wir fliegen jetzt. Die Drachen können sehr gut in der Nacht sehen.“

„Seth...“ „Hier können wir nichts mehr tun. Der Junge braucht aber Hilfe, er hat Fieber und er sollte in ein richtiges Bett und nicht am Boden liegen.“

Mit diesen Worten hatte der Brünette den Knaben in seinen Umhang gewickelt und stand mit ihm auf den Armen auf. Seine stolzen Tiere waren bereit. Sie hatten den Befehl ihres Meisters gehört.
 

„Wie geht es ihm?“ Der Pharao betrachtete die Gestalt, die in Seths Bett lag interessiert.

„Er hat einmal kurz die Augen geöffnet, aber er ist nicht aufgewacht. Ich verstehe es nicht. Ryou hat keine schweren Verletzungen finden können.“ Der Hohepriester saß auf der Bettkante.

„Auch ich kann nicht in den Kopf eines Menschen sehen.“ Der Heiler sah Seth an „Er hat eindeutig einen Schlag auf den Kopf bekommen und wurde wohl schwerer verletzt, als ich dachte.“ Ryou seufzte. Seth war vor drei Tagen mit dem Jungen im Arm im Palast erschienen.

Es wurde allen klar, dass der Blonde wirklich Seths Selengefährte war. Es schien, als sei der Hohepriester zum Leben erweckt worden.

Der Heiler wollte nicht wissen, was geschehen würde, würde Seth den Jungen nun gleich wieder verlieren. In diesem Augenblick kam ein Stöhnen vom Bett.

Drei Augenpaare blickten erwartungsvoll in das Gesicht des Bewusstlosen.

Die Augen des Jungen öffneten sich langsam und Seth glaubte in ihrem Goldbraun zu versinken.

Der Blonde fuhr in die Höhe und blickte angstvoll auf die Personen, die ihn betrachteten.

„Du brauchst keine Angst zu haben. Mein Name ist Seth. Ich habe dich gefunden und hier her gebracht. Du bist hier in Sicherheit.“ Während Seth sprach, streckte Yami seine Hand aus um das Gesicht zu berühren.

„Nicht!“ Die Stimme des Kleineren zitterte und er drehte sich instinktiv zu Seth, um Schutz zu suchen.

Der Pharao lächelte bei dieser Geste.

„Ich werde dich nicht berühren, wenn du es so wünscht.“

Misstrauisch blickte der Junge zu Seth.

„Wo bin ich? Was wollt ihr von mir? Warum......warum...?“

„Warum was?“ Der Hohepriester versuchte den zarten Körper in seine Arme zu ziehen, wurde aber zurück gestoßen.

„Warum... alle sind tot! Alle. Warum das Gemetzel? Warum nicht mich?? Wieso habt ihr mich am Leben gelassen?“ Tränen rannen die Wangen hinunter.

„Wir kamen nach Atlantis um mit dem König zu sprechen, wir fanden aber nur Zerstörung vor. Dich fanden wir mit Hilfe eines scheinbaren Freundes von dir.“

Der Kopf der Blonden hob sich bei „Freund von dir“ erwartungsvoll.

Seth lächelte sanft. „Wir fanden ein kleines Rotaugenbaby. Er hat dich rufen gehört.

Du bist ein Freund der Drachen nicht wahr? Wie heißt du? Mein Name ist Seth und du bist im Palast des Pharaos.“

„Ich bin...Jono. Ich... Der Palast des Pharaos??“ Die braunen Augen weiteten sich und füllten sich mit schierer Panik.

Der Junge, obwohl erst aufgewacht und schwach überraschte die drei Anwesenden indem er blitzschnell aufsprang und zur Türe rannte.

Das heißt, er versuchte es. Er prallte an Marik der gerade in den Raum eintrat und landete unsanft am Boden.

„Was??“

„Halt ihn fest!“ Yami gab den Befehl, aber Seth hatte den Jungen schon in eine feste Umarmung gezogen um ihn zu beruhigen. Schmerzerfüllt schrie er auf, als sich Zähne in seinen rechten Arm bohrten.

„Was in Ra’s Namen ist los mit dir?“ zischte er.

„Mein Vater hat mir genug vom Herrscher Ägyptens erzählt!“ Jono versuchte mit aller Kraft sich zu befreien.

„Was wurde dir über mich erzählt, dass du solche Angst vor mir hast?“ Yami sah auf die zappelnde Gestalt, die langsam aber sicher ihre Kraft verlor und schließlich aufgab und gegen den Körper der ihn hielt sackte.

„Ich...will...kein Menschenopfer sein!“

Das einzige was nun zu hören war, war das Keuchen Jono’s.

Entsetzt starrten alle den Jungen an.

„Menschenopfer?“ Marik war der erste der seine Stimme wieder fand.

„Wie kommst du auf diese Idee?“ Yami flüsterte und seine Stimme zitterte.

Er wusste, dass der König des Nachbarreiches ihn hasste, aber ging dieser Hass so weit, dass Kindern dies erzählt wurde?

„Ich ...“ Seth zog den zitternden Körper noch enger an sich. „Komm schon Kleiner, das ist wichtig.“

Der Junge schluckte.

/Gut gemacht Jono. Jetzt bist du erledigt. Dein Vater und dein Bruder hatten Recht.\

„Ich...meine Haare sind ...golden.“ Schluchzend holte er Luft „Eine...verbotene Farbe. Ich...Ihr werdet mich euren Göttern opfern... weil ich sie beleidige. Nur... Götter sehen so aus!“

„So etwas wurde dir erzählt? Das ist eine Lüge. Menschen wie du sind Glücksbringer.“ Yami’s violette Augen blickten auf die angsterfüllte Gestalt. „Du bist ein von Ra Geliebter. Sehr selten in unserem Land, wunderschön und es wird viele geben, die dich als Glücksbringer gegen Unheil in ihrem Heim einsperren würden, hätte sie die Möglichkeit dazu.“

„Genau wie Ihr, nicht wahr!“ Die Worte waren geflüstert aber deutlich hörbar.

Seth schüttelte traurig seinen Kopf. „Es wird wohl etwas länger dauern, bis du uns vertraust. Eines sei dir aber gewiss, du bist hier sicher, solange du im Palast bist. Wenn du ihn verlassen möchtest, um dich umzuschauen, gib mir Bescheid. Wenn ich selber nicht mit kann, wird ein von mir ausgesuchter Leibwächter dich begleiten.“ Dabei sah er Marik an, der im Einverständnis fast unmerklich mit dem Kopf nickte.

„Warum? Ich kann alleine...“

„Du stehst unter dem Schutz des Palastes und in der Obsorge des Hohepriesters.“ Yami lächelte den misstrauischen Knaben, der nun wieder im Bett war, an. /Warum er in Seth’s Gemächern ist, verschweige ich wohl bessere noch. Sonst können wir mit mehr Fluchtversuchen rechnen, als sowieso stattfinden werden.\

Allen Anwesenden im Raum war klar, dass Jono versuchen würden, aus dem Palast zu entkommen. Einer von ihnen überlegte auch schon fieberhaft, wie er es anstellen konnte, wieder in sein Land zu kommen. Er hatte ja noch einen Rotaugendrachen.

Was scheinbar niemand hier wusste war, dass Rotaugen ihre Größe ändern konnten. Jono’s Hoffnung war, dass das so genannte Baby in Wirklichkeit ein ausgewachsenes Tier war und nur darauf wartete, hier weg zukommen. Für einen Rotaugen war es kein Problem von hier zu entkommen. Das Tier wusste aber, dass ER hier war und der Rotaugendrache würde auf ihn warten.

Mit diesen Trostgedanken verlor Jono den Kampf gegen den Schlaf und seine Augen schlossen sich.

„Er darf nicht alleine diesen Raum verlassen.“ Seth sah Marik eindringlich an. „Er plant jetzt schon, wir er weglaufen kann. Es wäre sein sicherer Tot, wenn er den Palast alleine verlässt.“

Marik nickte „Wäre es nicht einfacher, wenn du...“ „NEIN! Er würde mir nie vertrauen, wenn ich dies tun würde.“

Yami stimmte seinem Cousin stumm zu. /Die Verbindung darf erst hergestellt werden, wenn der Knabe ihm vertraut. Sonst sterben beide...\

Seth strich liebevoll das blonde Haar aus dem nun friedlichen Gesicht und küsste sanft die zarten Lippen.....
 

......3000 Jahre in der Zukunft fuhren zwei junge Männer aus dem Schlaf.

„Was....Kaiba....Oh man, was für ein Alptraum....“ /Alptraum? Versuch es dir nur einzureden, Joey\

„... wenn dieser Geist etwas damit zu tun hat, bring ich ihn um!“ Unruhig legte sich der Multimillionär wieder hin. Er sah nicht die Gestalt am Ende seines Bettes, die ihn schmunzelnd betrachtete. /Umbringen willst du mich? Mein lieber Seto, sage mir, wie bringt man seinen Schatten um? Wie tötet man sein Ich? Bald werden wir wieder vereint sein. DU, ICH und unser WELPE und diesmal wird er nicht sterben. Zu viele Wiedergeburten haben wir hinter uns und diesmal ist er mit uns hier. Deinem Gedächtnis müssen wir auf die Sprünge helfen. Morgen früh sollte dies erledigt sein. Ich werde einen Körper haben und zusammen werden wir die beschützen, die wir lieben. Mokuba und Joey. Also ruhe, mein Lieber, unser Licht braucht uns, ich spüre Gefahren aufkommen und eine ist näher als die Andere.\
 

Violette Augen öffneten sich mit einem Rück. /Ein Millenniumsgeist ist aus der Schattenwelt hier her gekommen.\ Yami setzte sich auf und blickte auf Yugi, der neben ihm friedlich schlief. /Es kommen dunkle Zeiten auf uns zu, mein Licht. Wenn ich mich nur erinnern könnte, was damals mit Seth und Jono passierte. Ich spüre nur einen dunklen Zorn aus vergessener Zeit, eine Verzweiflung, die im Tod ihr Ende fand. Ein Hass, so groß...und endloser Schmerz. Was ist damals nur geschehen?\

Seufzend ließ sich der ehemalige Pharao wieder aufs Bett fallen. Er würde es schon bald herausfinden. Wohl schon sehr bald.

Der Tag danach...

/Gedanken\

//Telepathie \\
 


 

Langsam machte sich Joey Wheeler auf den Weg in die Schule.

Aus irgendeinem Grund riet ihm sein Unterbewusstsein, heute zu Hause zu bleiben. Es war ihm, als ob eine für ihn ungewisse Gefahr zum Greifen nahe war. Dazu kam der seltsame Traum. Er wusste, welche Länder er gesehen hatte. Ägypten, mit Yami als Herrscher und Seth als Hohepriester. Er kannte es, er hatte alles wieder erkannt und festgestellt, dass es ein Traum aus einer anderen Zeit war. Dass es seine Vergangenheit war.

Um so mehr schmerzte ihn, dass er sein Heimatland gesehen hatte. Ein Land, das jetzt in dieser Zeit nicht mehr existierte, ein Land, von dem Manche behaupteten, es sei ein Mythos, ein Märchen. Ein Land, das durch ein mächtiges Erdbeben und tosende Wellen ins Meer gerissen wurde, sodass man seine Existenz verleugnen konnte. Ein Land, das von einer unglaublichen Macht zerstört wurde. Ein Land, aus den Sagen und Märchen stammten. Ein Land...nein ein Kontinent namens Atlantis.

Ein Schauer lief durch den Körper des Jungen.

/Kein Wunder, dass man Atlantis verleugnet. Dieselbe Macht, die es zerstört hatte, brachte kurze Zeit später auch Ägypten den Untergang.\

Joey schüttelte den Kopf. Es fehlten immer noch Erinnerungen. Das Puzzle war noch nicht komplett und dadurch wuchs seine Angst noch mehr.

Am liebsten würde er sich verkriechen und abwarten.

Der Blonde merkte gar nicht, dass er seit einer gewissen Zeit schon verfolgt wurde.

Erst als die Limousine neben ihm anhielt, erregte sie seine Aufmerksamkeit.

„Steig ein Joey, wir haben einiges zu besprechen.“ Kaibas Stimme ließ keinen Protest zu. Trotzdem schluckte der Angesprochene. /Toll, Seto bringt dich jetzt um! Er hat dich schon immer gehasst!\

Die Türe des Wagens knallte hinter ihm zu. //Ich hab dich nie gehasst, Kleiner!\\

„WAS...?“ Joey riss erschrocken die Augen auf.

„Ist etwas?“ Blaue Augen funkelten ihn an.

„Nein, nichts“

„Gut. Die Schule fällt heute aus. Wir fahren zu mir und nein du verständigst die Versager, die du Freunde nennst nicht!“

Da war es wieder. Der Ton in Setos Stimme, dem Joey nicht zu widersprechen wagte. /Eine Entführung, die keiner mitbekam!\ schoss es ihm durch den Kopf. /Niemand, der dir helfen kann!\

Ein Lachen in seinem Kopf ließ ihn zusammenfahren. //Oh, bitte! Als ob er oder ich dir etwas antun würden! Du stehst immer noch unter meinem, und nun auch unter Setos Schutz, mein kleiner Sonnengott!\\

Kaiba beobachtete sein Hündchen genau und ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, als der Blonde aufkeuchte. „Seth...???“ Erinnerungen brachen über ihn herein und er dachte, sein Schädel würde platzen. So gab er der Dunkelheit, die auf ihn niederstürzte nach.

Setos Grinsen verschwand, als Joey ohnmächtig zusammensackte.

//Was hast du mit ihm gemacht?\\

//Nichts\\

//Du elender...\\

//Du bist ich, ich bin du. Wenn du mich beleidigst, beleidigst du dich. Du bist nichts ohne mich und ich bin nichts ohne dich. Also, unterlass diesen Ton mit mir.\\

Kaibas Augen blitzten wütend auf. //Was ist geschehen?\\

Er hörte den Geist seufzen. //Die Erinnerungen waren zu viel. In der heutigen Zeit nennt man das Systemüberladung.\\

Seto, der Joey zu sich gezogen hatte zog scharf die Luft ein. //SYSTEMÜBERLADUNG????? Du...du...dämlicher... Er ist doch kein Computer du...\\ //Schluss! Ich habe einen Ausdruck gewählt, mit dem du dich auskennst! Kommt jetzt heim.\\

Damit unterbrach Seth die Verbindung und Seto fragte sich zum ersten Mal, ob er nicht doch überfordert war.

Als er am Morgen aufgewacht war, hatte er zuerst gedacht, Mokuba war in sein Bett gekrochen. Schnell stellte er aber fest, dass die Gestalt zu groß war.

Als er die Decke wegzogen und erkannt hatte, wer neben ihm lag und ihn im Arm hielt, hatte er so geschrieen, als ob ihm der Teufel erschienen war.

/Ich hab gekreischt wie ein kleines Mädchen!\ schoss es ihm durch den Kopf.

Mit einer wütenden Kopfbewegung vertrieb er den Gedanken und widmete sich dem Jungen in seinem Arm.
 

„Da seid ihr ja!“ Seth griff nach dem immer noch bewusstlosen Joey, den Kaiba in den Armen trug, mit dem Erfolg angeknurrt zu werden.

Der ehemalige Hohepriester hob eine seiner eleganten Augenbrauen. „Und ihn nennst du einen Hund? Du knurrst wie ein verwohntes Schoßhündchen!“

Blaue Augen blitzten auf. „Geh mir aus dem Weg und weck ihn auf!“

„Er wird aufwachen, wenn er bereit dazu ist. Er bekam zu viel ...Input... auf einmal.“

„INPUT??? Verdammt noch mal, er ist keine Maschine, warum...“

„Warum ich so rede? Weil du es so besser verstehst. Mit Menschlichkeit kannst du nur schwer umgehen.“

Setos Mund klappte auf. „Menschlichkeit?? Ich kenn mich damit nicht aus? Wer glaubst du eigentlich wer du bist? Du...“

//Ich bin du. Vergessen? Ich weiß selber wie schwer es ist, Liebe und Schmerz und all die anderen sinnlosen Gefühle zuzulassen. Der Junge hier ist unser Seelengefährte, der einzige, neben unserem Bruder, der unser beider Herzen befreien kann und es schon getan hat. Mit Menschlichkeit hat dies aber nichts zu tun, wir sind eher die Maschinen, denn wir lassen im Leben keine Emotionen zu.\\

Kaiba massierte seine Stirn und seufzte. Die gesamte Geschichte bereitete ihm langsam aber sicher Kopfschmerzen.

Ein leises Stöhnen von der Couch ließ die Aufmerksamkeit der beiden Brünetten auf die dritte Person im Raum richten.
 

Goldbraune Augen öffneten sich langsam und starrten auf Seto und Seth.

„Ich brauch was gegen Kopfschmerzen.“ Flüsterte Joey und sprach Kaiba damit aus der Seele.

„Okay, wie ist DAS möglich?“

„Ganz einfach: Ich hab meinen eigenen Körper bekommen.“

„Einfach?“ Der Blonde sah aus, als ob er in Tränen ausbrechen würde und Seto verstand ihn nur zu gut.

Seth zog den Kleineren plötzlich auf seinen Schoß und schlang seine Arme fest um ihn.

„Schließe deine Augen und lass mich in deinen Geist. Dann wird dir alles klar, mein Herz.“

Joey versuchte den Brünetten von sich zu Stoßen mit dem Erfolg, dass Seto nun auch seine Arme um ihn legte.

Bevor er jedoch protestieren konnte, hatte er das Gefühl, einen elektrischen Schlag zu bekommen.

Schmerzerfüllt wimmerte er und hörte auf sich gegen die zwei Stärkeren zu wehren.

//Keine Angst. Gleich ist es vorbei und du wirst alles verstehen.\\ Die Stimme in seinen Kopf hatte etwas beruhigendes und er Vertraute ihr.

Er wusste, dass alles in Ordnung war. Selbst wenn er fallen würde, würden ihn Seto und Seth halten.

So schloss er seine Augen, lehnte sich an den muskulösen Körper vor ihm und gab dem Hohepriester, was dieser haben wollte.
 

Langsam öffneten sich braune Augen. Er lag in einem großen Bett und scheinbar war er allein. Er setzte sich auf und Erinnerungen brache über ihn herein.

Erinnerungen an sein Leben in Ägypten, nachdem er Vertrauen zu Seth aufgebaut hatte. An ein Leben ohne seine Heimat. Atlantis wurde vom Meer verschlungen und mit ihr die Hoffnung, eines Tages zurückzukehren.

Als er erkannte, das er ewig ein Heimatloser sein würde, in einem Königreich von dem er glaubte es sei grausam und kalt wuchs sein Schmerz und seine Wut.

Schmerz alles verloren zu haben, was ihm wichtig war und Wut, belogen beworden sein.

Joey seufzte.

Damals hatte er kurz vor dem Angriff viel verloren. Die Liebe seiner Mutter, die begann die gesamte Familie zu hassen, seine Schwester, die heiratete und froh war alles hinter sich zu lassen und seinen Vater.

Sein Vater, Herrscher vom Königreich Atlantis, der von Tag zu Tag härter und härter wurde.

Der nicht ein sah, das sein jüngster Sohn lieber mit den Drachen spielte und befreundet war, als sie, so wie er, beherrschte. Der Jono für die Freundschaft zu den mächtigen Tieren verabscheute und ihn aus dem Palast geworfen hatte. Kurz, bevor der Angriff kam.
 

Der Blonde schüttelte seinen Kopf. /Es gibt wohl in jedem Leben parallelen. Warum sollte ich nun eine funktionierende Familie haben.\

//Wie meinst du das, mein Herz?\\

Joey sah auf und lächelte sanft, als er Seth und Seto in der Türe stehen sah.

„Wie...?“

„Auch in diesen Leben sind wir Seelengefährten. Telepathie ist das Mindeste was man da erwarten kann, oder? Also, was hast du gemeint?“

„Nichts. Ich brauche meine Eltern nicht. Ich habe euch und das reicht.“

Seto beobachtete sein Hündchen genau. Aber es schien, als ob sich Joey damit abgefunden hatte, wieder bei ihnen zu sein und den Kontakt zu seinen Eltern abbrechen wollte.

Kaiba wusste, dass es Joey seit den Tod seiner Schwester sehr schwer zu Hause hatte. Seine Mutter gab ihm die Schuld an ihren Unfall. /Als ob das Erdbeben, welches den Zug entgleist hat, seine Schuld war!\

Und sein Vater war auch nicht viel besser.

Er ignorierte seinen Sohn und redete fast nicht nichts mehr mit ihm.

„Du hast uns und wir werden dich nicht alleine lassen und dich beschützen.“
 

Mit Tränen in den Augen warf Joey sich in die Arme seiner zwei Geliebten.

Freunde und eine Pressekonferenz

„Wie erklärt ihr der Presse dein plötzliches Erscheinen?“ Yami, einerseits erfreut seinen Cousin wieder zu sehen, andererseits sehr besorgt, beobachtete interessiert das seltsame Pärchen.

Joey saß zwischen den zwei Brünetten und genoss sichtlich die Aufmerksamkeit, die er bekam.

„Er ist mein Zwillingsbruder, der in der Welt herumgereist ist. Jetzt ist er nach Hause zurück gekommen und steigt in der Kaiba Corp. natürlich als gleichberechtigter Partner ein.“

Seto sah auffordernd in die Runde.

Auf Joeys Wunsch hatte er sich erweichen lassen und die Freunde seines Welpen eingeladen.

„So, so Zwillingsbruder.“ Bakura grinste.

„Glaubt ihr, dass die Geschichte wirklich durch geht? Ich meine, dich erkennt man doch überall. Es hätte doch auffallen müssen. Du hättest öfter an zwei Orten auftauchen müssen.“ Ryou sah die Beiden unsicher an.

„Uns wird schon etwas einfallen.“ Seth legte seine Hand auf Joeys Knie. „Wichtiger ist, wie wir der Presse eine Dreierbeziehung erklären können.“

„Das ist unmöglich!“ Yugi sah den Hohepriester entsetzt an. „Unsere Gesellschaft hat homosexuellen Partnerschaften gerade mal am Rand akzeptiert. Jetzt kommt ihr und sagt, ihr seid Brüder, und teilt euch einen Partner im Bett? Seto du kannst in deiner Firma gleich den Bankrott anmelden!“

„Was..?“

„Yugi hat recht, Seth.“ Joey sah in die blauen Augen „Eine Dreierbeziehung wir die Gesellschaft nicht akzeptieren.

Ihr werdet euch entscheiden müssen, mit wem von euch beiden ich offiziell zusammen bin. Was wir hinter verschlossenen Türen tun, geht natürlich niemanden etwas an.“

Tristan konnte sich sein Lachen nicht mehr verkneifen. „Hast du mal überlegt, wie das aussieht? Kaiba und du, ihr habt in der Öffentlichkeit euch immer Beleidigungen an den Kopf geschossen. Dass ihr euch plötzlich verliebt, glaubt euch keiner und wenn du Seth als Partner wählst, sehen ihn die Leute als Ersatzmann, weil du das Original nicht haben konntest. Das kommt, glaube ich, auch nicht so gut an.“

„Was sich liebt, das neckt sich!“

„Bitte?“ Alle Blicke waren nun auf Mokuba gerichtet.

„Na ganz einfach. Seto und Joey haben keine Möglichkeit ausgelassen sich zu Beleidigen, wenn die Gelegenheit da war. Aber wer sagt, dass das nicht Show war? Das sie in Wirklichkeit ein Paar sind und nur Joeys Sicherheit gewährleisten wollten?“

Seto nickte seinem Bruder anerkennend zu. „Das könnte funktionieren.“

„Das WIRD funktionieren!“ Seth stimmte den Plan zu. „Aber denke dran, mein kleiner Sonnengott, hinter geschlossenen Türen gehörst du uns beiden und nicht nur Seto.“

Müde fiel Joey auf das Bett. Seth und Seto waren noch unten im Wohnzimmer um die restlichen Reporter los zu werden. Seto wollte die Pressekonferenz so schnell wie möglich hinter sich bringen und hatte sämtliche ihm bekannte Pressesprecher zu sich nach Hause eingeladen.
 

Das Interview war für den Blonden eine Tortur gewesen. Ihm hallten immer noch die Fragen in den Ohren.

„Wie lange seid ihr schon ein Paar?“

„Was sagen ihre Eltern?“

„Seth, wie stehen sie zu der Beziehung ihres Bruders zu einem andern Mann?“

Am Meisten hatte ihn die Frage nach seinen Eltern mitgenommen. Seth hatte ihm in seinen Gedanken zugesprochen als er merkte, wie sehr ihm die Frage zugesetzt hatte. Joey hatte locker geantwortet, dass ihm seinen Eltern ziemlich egal waren. Er war 18 und somit konnte er selber entscheiden, wo er wohnen wollte, und eines war sicher, er wollte auf keinen Fall bei seinem Vater bleiben.

Müde rieb er seine Augen.

Er war immer noch geschafft von der Verbindung, die Seth mit ihm eingegangen war, jetzt noch die Stellungsnahme vor den Reportern hatte ihn sozusagen die letzte Kraft geraubt.

Müde schloss er seine Augen um den Sturm von Gefühlen, die in ihm aufkamen zu entgehen.
 

//Wir sollten uns beeilen. Unser Licht braucht uns. Er ist müde und ich spüre ein tiefe Verzweiflung und Schmerz!\\

Seto nickt unmerklich zu Seth und sagte zu den Anwesenden. „Die Pressekonferenz ist hiermit beendet. Es ist schon spät und es war für alle ein langer Tag.“

Kaiba sah die Reporter herausfordernd an. Alle hatten aber aus vergangenen Treffen gelernt, dass der Multimillionär das meinte, was er sagte. Besonders, wenn er eine gewisse Kälte in seiner Stimme hatte, so wie jetzt.

So sahen alle, dass sie schnell das Feld räumten. Kaiba hatte es sich zur Angewohnheit gemacht einen gewissen Kreis von Reportern immer wieder spontan zusammenzurufen. Keiner von ihnen wollte dieses Privileg verlieren.
 

„Joey?“ Seto drehte den am Bauchliegenden Jungen sanft um. Der Jüngere stöhne leise, öffnete seine Augen aber nicht.

„Was ist los mit ihm? Das ist kein normaler Schlaf.“ Kaiba hatte die zarte Gestallt in seine Arme gezogen, bekam aber immer noch keine Reaktion von dem Schlafenden.

Seth kniete sich neben den Beiden und legte seine Hand auf Joeys unnatürlich kalte Stirn.

„Es sieht so aus, als habe er sein Geist von seinen Körper getrennt.“

„WAS??“

//Nicht so wie du es zu verstehen glaubst. Er ist weder tot noch liegt er in sterben. Er ruht lediglich seinen Körper aus, während er sich irgendwo in der Schattenwelt mit dem auseinandersetzt, was er in dieser kurzen Zeit erlebt hat. Wie genau er das angestellt hat, weiß ich jedoch nicht. Er hat keinen Millenniumsgegenstand, noch ist er ein Wesen aus der Schattenwelt.\\

//Wir müssen ihn zurückholen. Das was ich von der Schattenwelt weiß, ist nichtgerade einladend. Als er von Marik dort gefangen gehalten wurde, währe er fast gestorben. Ich will nicht...\\

„Keine Angst Seto. Ihm wird nichts geschehen. Diesmal wird er von unseren Weißen Drachen und von seinem Rotauge beschützt. Sie werden nicht zulassen, dass ihm etwas passiert.“

/Dazu fürchten sie mich zu sehr. Die Frage ist nur, wie er ohne Hilfe in die Schattenwelt eingedrungen ist. Es sollte eigentlich für Menschen unmöglich sein, ohne Hilfe dorthin zu gelangen.\
 

Seto deckte Joey mit einer warmen Decke zu. //Warum ist er so kalt?\\

//Keine Angst mein Lieber. Wenn er wieder aufwacht, wärmt sich auch sein Körper wieder auf.\\

Kaiba legte sich zu seinem Hündchen. /Ich kann ihm alles besorgen, was er will. Ich habe genug Geld ihm jeden Wunsch zu erfüllen, und doch kann ich nichts tun, wenn es darauf ankommt. Ich bin ein Versager.\

Seth setzte sich auf das Bett und bevor Seto reagieren konnte, hatte der Hohepriester beide in seine Arme genommen.

//Du kannst hier nichts tun. Wir sind hier beide gleich hilflos, und keine Versager. Joey hat dies selber für sich gewählt. Obwohl ich es mir nicht erklären kann. Er sollte wie gesagt nicht in der Lage sein in die Schattenwelt zu gelangen. Wenn er bereit dazu ist, wird er wieder aufwachen und dann sollten wir für ihn da sein. Versuche einwenig zu schlafen. Ich wache über euch beide.\\

„Aber...“

„Schlaf!“ Seth berührte die Stirn seines anderen Ichs und die eisblauen Augen schlossen sich langsam.
 

/Mit euch werde ich alle Hände voll zutun haben. Ich werde Bakura und Marik überreden, die Rolle der Leibwächter zu übernehmen. Zumindest für das kleine Hündchen. Es scheint mehr an ihm zu sein, als man auf dem ersten Blick sieht. Ein normaler Mensch hätte nicht fertig gebracht, dass zu tun, was er gemacht hat. Aber er war auch nie ein normaler Mensch. Er war schließlich der jüngste Sohn vom König von Atlantis. Es war immer die Rede davon, dass die Bewohner des Landes magische Kräfte besaßen. Ein funken Wahrheit wird wohl daran dran sein.\

Liebevoll drückte Seth die beiden Körper in seinen Armen an sich. Er würde alles auf sich nehmen, um seine Liebsten zu beschützen.

In der Schattenwelt:

Hier ist das 4 Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch, ich muss euch aber gleichzeitig vertrösten.

Mein bester Freund, der in dieser Geschichte schon weiter ist, als hier veröffentlicht meinte:

„Die schlafen ja die ganze Zeit aber NICHT MITEINANDER! Wann geht es denn zur SACHE???

Tja, dies wird wohl noch etwas dauern. SORRY!!!
 

Liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen
 

Verwundert sah Joey sich um. Er war sich nicht sicher, wo er war. Irgendwie kam ihm die Gegend bekannt vor, aber es konnte doch nicht sein, dass...

Neben ihm ließ sich plötzlich ein Rotauge aus der Luft nieder. /Also doch...ich bin in der Schattenwelt, aber wie ist das geschehen. Das Letzte an das ich mich erinnern kann ist, dass ich mich bei Seto hin gelegt habe.\

//Du bist hier, um Antworten zu finden.\\

Der Blonde blickte in rote Augen. Dass der Drache mit ihn kommunizieren konnte, überraschte ihn nicht. So Vieles war in den letzten Stunden um ihm herum geschehen.

//Antworten, auf welche Fragen?\\

//Es ist vieles für dich nicht klar. Hier kannst du in Ruhe über alles Nachdenken. Du hast dir diesen Platzt selber ausgesucht.\\

Joey setzte sich ins Gras. /Seit wann gibt es hier Gras und Blumen? Seit wann ist es so schön hier? Es erinnert mich an...Atlantis.\

//Weil du es dir so wünscht, Junges. Bleibe solange du es wünscht. Meine Freunde und ich werden nicht zu lassen, dass dir etwas zustößt.\\
 

Der Junge ließ sich in Gras fallen. Obwohl er eigentlich Angst empfinden müsste, blieb er ganz ruhig. Er vertraute dem Drachen. Er vertraute darauf, dass Seth und Seto ihn holen würden, wäre er in Gefahr und er genoss die Stille. Kein Straßenlärm störte, keine hektischen Menschen eilten herum, nur Vögel waren zu hören.
 

/So Vieles ist passiert. Meine Erinnerungen müssen erst sortiert werden.

Ich fühle eine solche Leere in mir. Es ist fast so, als ob ich die Zerstörung von Atlantis noch einmal Erleben würde. Ich will wissen, was damals passiert ist. Ich möchte wissen, wer es war der zwei so mächtige Königreiche mit einen Schlag ausgelöscht hat. Bei beiden Angriffen war ich dabei. Den Ersten habe ich überlebt, konnte und kann mich aber an nichts erinnern. Nur an Schmerz und Verzweiflung. Beim Zweiten bin ich wohl auch gestorben.

Aber auch daran kann ich mich nicht erinnern.
 

Ich habe das Gefühl, das etwas Schreckliches passieren wird.

Etwas, das niemand aufhalten kann. Eine Macht, schlimmer als alles was wir kennen.

Ich will keine Angst mehr spüren, ich will keinen Hass empfinden und ich will nicht mehr verzweifeln.

Ich bin hier um Antworten für mich zu finden.

Aber vielleicht muss ich das gar nicht. Vielleicht muss ich einfach nur alles so kommen lassen, wie es kommt. Kann es nicht sein, dass das Schicksal nicht aufzuhalten ist, das ich hier bin um zu akzeptieren, das man nichts tun kann?\
 

Joey setzte sich auf.

/Ich sollte mich mit dem abfinden, was ich verstehe. Ich bin so verwirrt. Meine Gedanken...selbst für mich ergeben sie keinen Sinn. Ich verstehe das alles nicht. Die plötzliche Beziehung mit gleich zwei Männern.

Eine so tiefe Freundschaft, die über Nacht kam. Ich weiß, dass Seth darin eine Rolle spielt. Er hat einen Körper bekommen, durch die Verbindung mit Seto, seiner Wiedergeburt, und er hat mir einen Teil meiner Erinnerung zurück gegeben. Deshalb gelang es mir, so schnell die Beziehung einzugehen.

Aber auf die Frage die ich beantwortet haben möchte, so muss ich einsehen, gibt es keine Antwort.\
 

Müde stand er auf und sah auf den Rotaugendrachen, der nun wieder neben ihm saß.

„Ich habe eingesehen, dass ich noch keine Antworten bekommen kann. Warum bin ich noch hier?“

//Weil du es so willst. Für dein Unterbewusstsein hast du noch nicht die richtige Antwort gefunden.

Aber vielleicht hast du auch für dich die falsche Frage gestellt.\\

Braune Augen blitzten wütend auf.

„Bist du nicht hier um mir zu helfen? Bring mich wieder zurück! Ich habe keine Lust mehr hier zu sein.

Ich will zu Seto und Seth. Sie machen sich sicher Sorgen um mich. Sage mir worüber ich nachdenken soll!“

//Du bist hier, weil du es so wünscht. Ich kann dir nicht helfen, weil du es nicht willst. Tief in dir schläft eine vergessene Kraft, die darauf wartet, dass du schwach wirst.

Es ist schon einmal geschehen seitdem du wiedergeboren wurdest und es wird wieder gesehen. Soviel kann ich dir als Hilfestellung geben.\\
 

/Eine vergessene Kraft in mir? Das hört sich alles nach einem schlechten Film an, in den ich hinein geraten bin.

Sie wartet darauf, dass ich schwach werde, wie schon einmal. Ich kann mich an so etwas nicht erinnern. Was meint er nur? Oder... kann es sein... meint er meine inneren Gefühle, die ich versuche selbst vor meinen Freunden zu verstecken?

Keiner von ihnen, weder Tristan noch Yami, haben je gewusst, wann es mir wie ging. Sie haben immer mein perfektes Lächeln gesehen, obwohl mir eher zum weinen war.

Ist das die Kraft. Meint der Drache mit Kraft meine wahren Gefühle. Soweit ich mich erinnern kann zeigte ich sie wirklich erst einmal. Das war als...Serenity starb. Auf ihrem Begräbnis. Ich konnte die Tränen einfach nicht mehr unterdrücken. Es hat mir so weh getan. Im Streit gingen wir auseinander, ich erinnere mich dunkel daran.

Sie wollte mit diesen Typen weg fahren, obwohl alle dagegen waren. Schon im Auto, als ich sie doch zum Bahnhof fuhr begannen wir zu streiten. Sie rannte einfach weg, der Zug fuhr ein und ich hatte eine unendliche Wut in mir. ... Dann plötzlich bebte die Erde und der Zug fiel einfach um und ich hatte keine Schwester mehr.

Mit ihr verlor ich mein Familie.\
 

Die Erkenntnis kam plötzlich und unerwartet.

Er war nicht hier um über Seto oder Seth nachzudenken.

Er war nicht hier um über sein früheres Leben nachzudenken.

Er war hier um über sich nachzudenken. Er war in die Schattenwelt gekommen, um das Leben von Joey Wheeler ordnen zu können, nicht das von Jono.

Es interessierte ihn nicht, was andere sagten oder dachten. Er musste sich auf seine Zukunft konzentrieren.

Was vergangen war, war vergangen.

Er musste mit den Tod seiner Schwester leben, genauso wie mit der Tatsache, dass seine Mutter ihm die Schuld für das Unglück gab, oder dass sein Vater so war wie er war.

Mit dieser Einsicht schloss er seine Augen.

Er war hier um Frieden zu finden

Eine Vision

Hallo ihr Lieben!

Hier ist Teil 5!

Ich muss mich gleich entschuldigen, aber dieser teil ist etwas kurz geworden.

Ich habe die Bitte erhalten etwas längere Kapitel zu schreiben, aber das klappt irgendwie nicht, werde mir aber in Zukunft mühe geben!
 

Seth lächelte sanft in die braunen Augen, die ihn müde anschauten.

„Na, wieder zurück? Seto hat sich große Sorgen gemacht.“

Joey kuschelte sich näher an die zwei Körper zwischen denen er lag. „Wie lange war ich weg?“

//Du hast etwa drei Stunden tief geschlafen. Wie fühlst du dich?\\

//Mir geht es gut, nur etwas kalt. Ich musste...nachdenken.\\

Der Hohepriester nickte langsam und zog den Blonden näher zu sich. Ihm war es immer noch sehr unklar, wie der Junge seinen Körper verlassen konnte. Eine Tatsache, die ihn Beunruhigte und große Sorgen bereitete.

//Wie hast du es angestellt?\\ Fragte er schließlich.

Verwirrt blickte Joey auf. //Was angestellt? Ich verstehe nicht.\\

//Wie hast du deinen Geist ohne Hilfe in die Schattenwelt geschickt? Für einen normalen Menschen sollte diese Dimension unerreichbar sein.\\

//Uhh?? Ich hatte irgendwie den Verdacht, dass du mir geholfen hast.\\

„Glaubst du wirklich ich würde es riskieren deinen Geist und deinen Körper zu trennen??“ Wütend setzte sich der Brünette auf und starrte Joey an.

Der Jüngere hatte das Gefühl, das sich eine Kälte um sie legte. Fröstelnd zog er die Decke um seine Schultern und setzte sich ebenfalls langsam auf. Dabei ließ er seinen Partner nicht aus den Augen und brachte eine gewisse Distanz zwischen sich.

Unbemerkt von Beiden beobachtete Seto das Geschehen, der ebenfalls gerade von seinen Schlaf erwachte, da sein Kopf unsanft von Seths Schulter gerutscht war.

Joey lies seine Augen fast unmerklich zur Tür gleiten.

Aber eben nur fast unmerklich.

Seths Augen zogen sich ärgerlich zusammen.

„Was hast du jetzt vor? Davon laufen?“ Der Größere streckte seine Arme aus um Joey festzuhalten, doch die Reaktion seitens des Blonden auf ihn, lies nun Seto entsetzt hochfahren.

Joey stieß Seth mit voller Kraft zurück und es schien als wollte er den Schwung nützen um zur Türe zu laufen, doch seine Beine gaben nach und er stützte zu Boden.

Instinktiv zog er seine Beine zu seiner Brust und bedeckte sein Gesicht und seinen Kopf mit seinen Armen.
 

Setos Augen weiteten sich.

Er kannte diese Reaktion. Er hatte sie bei vielen Kindern im Weisenhaus gesehen, in dem er einige Zeit mit Mokuba leben musste.

Viele Kinder reagierten so, die regelmäßig geschlagen wurden.

Seto wusste nicht, wie er es schaffte, so schnell bei Joey zu sein.

Kaiba zog den zitternden Körper zu sich und versuchte die Tatsache zu ignorieren, wie sehr der Jüngere zusammenzuckte und angstvoll wimmerte.

„Joey?“ Seto versuchte einen Blick in das blasse Gesicht zu werfen.

Seth erwachte endlich aus seiner Erstarrung und ließ sich langsam neben seinen beiden Liebsten nieder und legte unsicher seine Hände auf Joeys Rücken.

Er zuckte zusammen als er sich plötzlich in einer Erinnerung wiederfand.

Ein Mann schlug Joey mit aller Kraft ins Gesicht, bis dieser am Boden lag. Doch damit nicht genug. Der Dunkelhaarige holte mit seinen Fuß aus und trat mit Schwung in den Oberkörper des Jungen.

Kaiba keuchte auf.

Auch er konnte die Vision sehen.

//Ich wollte dir keine Angst machen, mein Herz.\\ Seth umfaste Joeys Handgelenke zart und zog sie sanft aber bestimmt zu sich und sie gaben einen Blick in ein tränenüberströmtes Gesicht frei.

//Ich würde dir nie weh tun. Einst schwor ich, alle zu töten, die dir Böses wollen, und ich tue es hier mit wieder.

Ich werde dich schützen. Wenn es sein muss auch vor uns und dir selbst.\\
 

Es schien als wollte der Blonde etwas erwidern, doch er wurde unsanft unterbrochen.

Ein Erdbeben erschütterte das Land.

Joey schrie auf und klammerte sich entsetzt an Seto, der ihn packte und fest zu sich drückte, und versuchte zu der Türe zu kommen, dabei verlor er das Gleichgewicht und fiel unsanft zu Boden.

Seth bedeckte Beide mit seinen Körper um sie zu schützen.

//Ich beschütze euch. Keine Angst, es wird euch nichts geschehen.\\

Der Hohepriester legte eine seiner Hände auf die blonden Haare.

Wie auf Kommando hörte das Beben auf. Seth und Seto setzten sich langsam auf und zogen Joey zu sich.

„Er ist ohnmächtig.“ Seto legte schweren Herzens sein Hündchen in die Arme seines Doppelgängers.

„Ich muss nach Mokuba sehen und dann wirst du mir sagen, was das eben mit dir und dem Welpen war.“
 

Langsam stand Seth mit Joey in den Armen auf und ging zum Bett.

Ihm war übel.

Was immer gerade geschehen war, machte ihn fast krank.

Es war aber nicht die Vision, die er von Joey bekam, nein es war etwas ganz anderes.

Die Reaktion Joeys auf ihn, schien ihm extrem übertrieben.

Er war wütend gewesen, das stimmte, aber dies war kein Grund, so heftig zu reagieren.

Noch in tiefer Bewusstlosigkeit konnte Seth die schiere Panik des Jungen spüren.

Eine Angst, so groß, das Seth das Gefühl gehabt hatte erdrückt zu werden.

Der Hohepriester schüttelte seinen Kopf.

Er hatte gesehen, was der Mann in der Vision mit seinem Licht gemacht hatte und war sich sicher, dass es sich bei den Fremden und den Vater des Knaben handelte.

Die blauen Augen blitzten wütend auf. Er würde Bakura und Marik zu Joey nach Hause schicken damit sie sich den Mistkerl zur Brust nehmen konnten.
 

„Mokuba, ist alles okay?“ Seto sah sanft und besorgt auf den schwarzhaarigen Jungen der verschlafen in seinen Bett lag.

„Ja, klar. Es war doch nur ein leichtes Beben. Wir haben schon Stärkere erlebt.“ Der Kleine grinste seinem Bruder an. „Bei euch ist doch auch alles in Ordnung, oder?“

„Natürlich!“

„Hmm. Du bist mir gegenüber ein schlechter Lügner, großer Bruder. Es ist doch niemand verletzt?“

„Keine Angst, es geht allen gut. Joey hat sich nur etwas erschreckt und ... vorher gab es einen Streit... es wird schon wieder. Seth kümmert sich schon um ihn.“

Es war keine Lüge, aber auch nicht die ganze Wahrheit, trotzdem nickte Mokuba. „Du solltest auch zu ihm zurück wenn er solche Angst hat. Mir geht’s wirklich gut und ich werde auch keine Probleme haben wieder einzuschlafen.“

Der Brünette nickte. „Schlaf gut kleiner Bruder. Ich hab dich lieb!“

„Ich dich auch. Gute Nacht!“
 

Joey stöhnte und setzte sich ruckartig auf.

Sein Blick suchte den Raum ab und blieb auf der großen Gestalt hängen, die neben ihm im Bett saß.

Seth hob seine Hand um die blonden Locken aus dem Gesicht zu streifen, doch Joey zuckte fast unmerklich zusammen. Seufzend ließ Seth seine Hand sinken.

Fast gleichzeitig zog der Jüngere besagte Hand zu sich und schmiegte seine Wange in die Handfläche.

„Es tut mir Lied. Ich...die Erinnerung,... ich konnte mich nicht dagegen wehren. Ich habe keine Angst vor dir, ich weiß, dass du mir nie etwas antun würdest.“

Der Hohepriester spürte, die Wahrheit in den Worten seines Geliebten.

Sanft zog der Brünette den Kleinern zu sich und küsste ihn auf die Stirn.

//Es ist meine Schuld. Niemals hätte ich so reagieren dürfen, als du sowieso schon verwirrt aus der Schattenwelt zurück gekehrt bist.\\

Joey schloss seine Augen und schmiegte sich enger an Seth.

In diesen Augenblick kam Seto wieder ins Zimmer.

Erleichtert nahm er wahr, dass sich seine zwei Geliebten scheinbar wieder verstanden und setzte sich ebenfalls zu Joey auf Bett.

„Na Hündchen, ist alles wieder klar?“

Der Blonde grinste den Neuankömmling an. „Ja. Ich war nur etwas durcheinander.“

Kaiba nickte langsam. „Kleiner, wir haben eine... Erinnerung von dir gesehen. Das war dein Vater, nicht wahr?“

Joey schluckte schwer. „Ich... das ist Vergangenheit. Es spielt keine Rolle, ich...“

//Aber es spielt eine Rolle. Wenn es keine spielen würde, hättest du nicht so auf mich reagiert und wir hätten keine Vision von deiner Vergangenheit gehabt.\\

Joey blickte in zwei Paar eisblaue Augen und seufzte. „Es war mein Vater, aber... er schlägt mich nicht mehr. Es ist schon länger her.“

“Und jetzt ignoriert er dich einfach, nicht wahr?“ Seto sah sein Hündchen lange an, welches einfach nur nickte.

„Das ist genauso grausam!“ Sanft strich er die klaren Tränen von den Wangen die langsam ihren Weg nach unten fanden.

Die Vernichtung

Viel Spaß beim 6 Teil!
 

Es war klar, dass keiner der im Schloss war, dieses Beben überlebt hatte.

Nun war wohl die Königsfamilie ausgelöscht.

„Oh, ihr Götter!!!! Was ist das?“ Das panische Schreien des Volkes und die schmerzerfüllten Laute der stolzen Rotaugendrachen gingen einen durch Mark und Bein.

Pechschwarze Wolken zogen auf und es schien, als ob die Landschaft in Dunkelheit versank.

Es wurde so kalt, dass man seinen eigenen Atem vor dem Mund sehen konnte, was für das warme Atlantis sehr ungewöhnlich war.
 

Mensch und Tier stießen Schmerzensschreie aus und die Bevölkerung musste mit Grauen feststellen, dass das Beben nicht das gesamte Unglück war, was Atlantis heimsuchte.

Es war unmöglich zu erkennen, wer sie angriff. Aber es war klar, dass jemand über sie herfiel.

Die Leute brachen blutüberströmt zusammen. Ihnen fehlten Arme, Beine oder sogar, wenn sie Glück hatten und ihr Ende schnell kam, ihre Köpfe.

Es war ein unglaubliches Gemetzel. Das Land war schnell blutüberströmt.
 

In dem ganzen Durcheinander bemerkte niemand die blonde Gestalt, die zitternd inmitten des Grauens stand.

Er war sich jedoch sicher, dass ihn in Wirklichkeit niemand sehen konnte. Eine Frau war panisch durch ihn durch gelaufen.

Scheinbar war er nur ein Zuschauer, der das Ende seines Landes ein zweites Mal miterleben musste.

Joey schossen die Tränen in die Augen. /Ich kann nichts tun. Warum bin ich hier? Ich muss wieder träumen, ich will nicht! Ich muss aufwachen!\
 

Die Vernichtung:
 

Die Erde bebte, und Menschen rollten sich ängstlich zusammen.

In der letzten Zeit hatten schon öfter Erdbeben den schönen Kontinent Atlantis Zerstörung und Leid gebracht.

Heute war es besonders schlimm.

Es schien als würde es kein Ende nehmen, doch schließlich lag alles wieder still.
 

Wohin man auch blickte herrschte das schiere Chaos.

Menschen riefen nach ihren Angehörigen und suchten im Schutt nach Überlebenden.

Entsetzt sahen viele auf den Palast.

Dort, wo einst das mächtige Schloss stand, waren nur noch Ruinen.
 

Plötzlich sah er einen der geheimnisvollen Angreifer.

Zuerst dachte er, ein Schwert würde ohne, dass es geführt wurde, durch alles hindurch gleiten, was ihm in den Weg kam. Doch so war es nicht.

Es waren Blitze, doch sie kamen nicht vom Himmel. Sie kamen von allen Seiten und hatten eindeutig eine magische Quelle.

Waren es Magier die angriffen?

Der Junge konnte es nicht sagen.

Er schloss seine Augen, als ein Mann vor seinen Augen regelrecht zerfetzt wurde. Ihm war übel und er wollte einfach nur weg.

Als er seine Augen öffnete sah er eine Gestalt, die mit gesenktem Kopf einfach nur da stand.

Joey wollte eine Warnung rufen, als einer der Blitze genau auf sie zukam, doch er öffnete nur erstaunt seinen Mund.

Das Geschoss flitzte zwar auf den Menschen zu, doch kurz bevor es ihn traf, wich es aus und bohrte sich in einen anderen Körper, der sofort tot zusammen brach.
 

Joey schauderte, als er das Lachen hörte, das von der, in einen dunklen Umhang gehüllte, Gestalt kam.

In diesen Moment war es ihn klar, dass dies der Angreifer war.

Eine unglaubliche Wut breitet sich in den sonst sanften Jungen aus.
 

„Hör auf!! Warum tust du das?? STOP!!!“

Für einen Moment schien es, als ob er gehört werden würde.

Der Kopf hob sich, aber Joey konnte sein Gesicht nicht sehen, da eine Kapuze tief nach vorne gezogen war.
 

In Joeys Augen, war dies kein Mensch sondern ein Monster und wo immer es hin ging, fiel Mensch und Tier tot um. Der Tod schien in Person über das Land gekommen zu sein und niemand hatte eine Chance ihm zu entkommen.

Der Blonde ballte seine Hände. Er konnte nichts tun, als diesem Monster zu folgen und die Zerstörung ohnmächtig mit anzusehen.
 

Eine Frau schaffte es, sterbend zu der Gestalt zu gelangen.

„Warum?“ flüsterte sie und fasste nach dem Umhang.

Der Attentäter blickte auf die Frau und Joey konnte die Verachtung in seiner Stimme hören.

„Weil ich es kann!“ Damit hob er die Hand. „Ich erlöse dich von deinem Schmerz!“, und die Frau brach tot zusammen. Als sie umfiel, riss sie der Gestalt den Umhang hinunter und Joey hatte nun freien Blick auf das Gesicht.
 

Er taumelte entsetzt einen Schritt zurück.

Er kannte das Gesicht. Die Augen die nach vorne blickten waren leer, so als ob sie nie gelebt hätten.

Ungläubig fiel er auf seine Knie.

Die erkannte Gestalt hob seine Arme hoch über den Kopf und ein Licht schien aus ihren Inneren zu kommen.

Er schrie auf und das Licht breitete sich ringförmig aus und vernichtet so alles, was noch stand, danach fiel er einfach um.

Joey starrte auf den Gefallenen und endlich fand er seine Stimme wieder.

Sein Schrei hallte über das tote Land.
 

„NEEEIIIIINNNNNN!!!!!“

Schweißgebadet fuhr der Junge in die Höhe und wurde in starke Arme gezogen.

„Den Göttern sei Dank!“

Panisch begann Joey um sich zu schlagen.

„Beruhige dich, mein Herz! Es war ein Traum, aus dem du endlich erwacht bist!“

Der Blonde schnappte nach Luft.

Traum? Das war kein Traum, das war Realität.

Er schlug seine Hand auf seinen Mund als er sich an die Bilder erinnerte und ihm übel wurde.

„Hündchen?“ Seto legte sanft seine Hände auf seinen Rücken.

Ein weiteres Mal fuhr Joey in die Höhe und stieß beide, Seth und Seto, von sich, sprang auf und rannte so schnell er konnte aufs Klo.

Er schaffte es gerade noch den Klodeckel hochzuheben, bevor er seinen Mageninhalt von sich gab.
 

Besorgt ließen sich zwei Brünette neben ihn nieder.

„Joey?“

Der Angesprochene schüttelte nur seinen Kopf und musste sich nochmals übergeben.

„Oh Gott!!“ Joey zitterte am ganzen Leib.

Seto reichte ihm ein Glas Wasser zum Mundausspülen. Dabei betrachtete er besorgt das blasse Gesicht.
 

Langsam richtet sich der Jüngere auf und Seth hob ihn kurzerhand auf, um ihn ins Bett zurückzutragen.

Sein Blick traf den Setos als der Knabe kraftlos in seinen Armen zusammensackte.

„Wir konnten dich nicht wecken!“ Kaiba strich sanft verschwitzte Haarstränen aus dem Gesicht.

„Du hast geschrieen und wir konnten dich nicht wecken. Was in Gottes Namen hast du geträumt.“

Tränen schossen in die goldbraunen Augen und Joey begann nochmals zu würgen.

„Ich kann nicht....es war....schrecklich. Überall Blut und dann...“ Er brach ab, er konnte es nicht in Worte fassen, zumindest jetzt noch nicht. Das was er gesehen hatte war zu schrecklich gewesen.

Schluchzend presste er sich an die zwei harten Körper die ihn fest hielten und vergrub sein Gesicht im Polster.

Es dauerte nicht lange und er war in einen, diesmal ruhigen, Schlaf gesunken.
 

Seth deckte den schlafenden Jungen zu.

//Es scheint als habe er von der Zerstörung von Atlantis geträumt. Damals in Ägypten hatte er auch sehr oft Alpträume, aber nie so heftig.\\

Blaue Augen trafen Blaue.

//Langsam wird mir das zu viel!\\ Der sonst kalte und für viele herzlos geglaubte Jungunternehmer strich sich mit einer zitternden Hand über seine müden Augen.

//Hast du gesehen, was genau er gesehen hat. Es schien mir nicht so als habe er geträumt, es war eher so, als sei er gefangen. Gefangen in seiner eigenen Erinnerung.\\

Seth seufzte. //Ich kann versuchen in seinen Geist einzudringen, so wie ich es schon mal getan habe um ihm seine Erinnerung zurückzugeben. Aber es wird etwas dauern.\\

Kaiba nickt nur und Seth legte sich zu dem Jüngeren aufs Bett und zog ihn in seine Arme.

/Gefangen in seinen Erinnerungen? Ich glaube eher er war auf einer Zeitreise und war Beobachter. Aber auch dies sollte wie seine Reise in die Schattenwelt für ihn alleine unmöglich sein.\

Der Wächter

Seth schlug seine Augen auf. Verwundert stellte er fest, dass er auf einer Wiese lag und von Joey neugierig beobachtet wurde, aber in keiner Hinsicht begrüßt wurde. Es schien als ob der Blonde ihn nicht kennen würde.

„Erkennst du mich nicht, Joey? Ich bin es Seth. Wo sind wir hier?“

Misstrauisch wich der junge Mann zurück.

„Du hast du kein Recht, hier zu sein. Du bist du ein Eindringling und hast hier nichts zu suchen. Verschwinde!!“

Die Augen des Hohepriesters weiteten sich in Erkenntnis.

„Du bist nicht Joey, nicht war. Du bist der Schutz zu seinen Geist, der seine Gestalt angenommen hat, um mich aufzuhalten weiter vorzudringen. Deine Hoffnung ist, dass ich dich in diesem Aussehen nicht angreife um zu Joeys Erinnerungen zu kommen!“

Verwirrt legte der Blonde seinen Kopf schief.

„Was redest du da Seth. Natürlich bin ich Joey. Ich will in Ruhe einfach nur Nachdenken. Also las mich bitte in Ruhe!“

„Oh, nein! Ich werde zu Joeys Erinnerungen kommen, egal was du auch tust.“ Drohend ging er in einen Schritt auf den Braunäugigen zu.

„Seth, du machst mir Angst!“

Für einen Moment zögerte der Ältere.

Was wenn er sich irrte?

Was wenn das wirklich Joey und nicht der Wächter zu seinen Unterbewusstsein war?

Vielleicht war er gar nicht in seinem Geist eingedrungen, sondern war ihm in die Schattenwelt gefolgt.

Wenn er Joey hier angriff und ihn besiegte, würde er für immer hier bleiben müssen. Sein Körper würde sterben und sein Geist sich langsam auflösen.

Ein Grinsen vom vermeintlichen Joey verriet jedoch den Wächter.
 

„Du bist nicht mein Licht. Lass mich durch oder kämpfe mit mir.“

„Kannst du dies wirklich riskieren? Was wenn du dich irrst. Dann verlierst du ...mich!“

Das Lachen das Seth ausstieß lies die Gestalt einen Schritt zurück weichen.

„Eines muss ich dir lassen, du bist gut. Du bist wirklich gut. Aber trotzdem, geh mir aus dem Weg!“

Damit holte Seth aus und schlug den Blonden seine Faust in den Magen.
 

Seto seufzte als er auf seine zwei Geliebten blickte.

Er fühlte sich hilflos und alleine.

„Großer Bruder, ist alles in Ordnung?“

Dunkle Augen blickten ihn besorgt von der Tür her an.

„Um ehrlich zu sein Moki, nein. Joey ist... keine Ahnung was genau mit ihm ist, und Seth ist... ist in sein Bewusstsein eingedrungen. Hier passt überhaupt nichts.

Wir sollten gerade glücklich zusammen sein aber...“

Kaiba brach ab.

Er wollte seinen kleinen Bruder nicht mit seinen Problemen belasten.
 

Der Schwarzhaarige kam zu Seto, setzte sich auf seinen Schoss und kuschelte sich an ihn.

„Keine Angst, Seto. Ich bin sicher, dass alles gut wird.“

Der Kleinere war froh, dass sein Bruder nicht in seine Augen sah. Dort hätte er wohl seinen eigenen Zweifel bemerkt. Obwohl weder sein Bruder noch Seth ihm genau erzählten, was in der letzten Zeit bei ihnen los war, spürte er, dass sie einige Probleme hatten.

Warum nun der dunkelhäutige Doppelgänger seines Bruders und sein Welpe wie tot auf den Bett lagen, wusste er zwar nicht, aber er wusste, dass er eine Erklärung bekommen würde, wenn sein Bruder bereit dazu war.
 

„Du solltest in Bett Moki. Es ist schon spät.“

Der Jüngere zog eine Grimasse. „Aber morgen ist Samstag und kein Schultag. Warum...?“

„Bitte, ich habe keine Kraft derzeit mit dir zu diskutieren. Geh zu Bett. Ich komme in zehn Minuten dich zudecken.“

Mokuba lächelte den Brünetten an. „Schon gut. Ich gehe schlafen, ich verspreche es dir. Du kannst bei den beiden Schlafmützen bleiben.“

Kaiba nickte seinen kleinen Bruder dankbar zu. „Träum was Schönes!“

Mokuba warf noch einen letzten Blick zurück auf seinen Bruder.

/Ich bitte jeden Gott, den es da oben gibt. Hilf ihnen und gib Seto Kraft. So habe ich ihn noch nie gesehen. Er war noch nie so schwach und verletzlich. Seit Seth da ist, ist Setos eiskalte Kraft wie verloschen. Es ist fast so, als ob der Hohepriester ihm seine Kraft genommen hätte.\
 

Wie nahe der Schwarzhaarige mit diesen Gedanken an der Wahrheit war, wusste er nicht.

Seto strich sanft die blonden Haare aus einem für seinen Geschmack zu blassen Gesicht.

Joey stöhnte leise auf und drehte sich zu der Hand die ihm streichelte.

/Es wird alles gut. Ich bin sicher, dass alles gut wird. Oh bei Ra, was ist nur mit mir los. Warum bin ich so... schwach? Ich kann nichts tun. Ich bin gewohnt, alles unter Kontrolle zu haben, und nun kann ich nicht mal mehr klar denken. Wie zum Teufel soll ich dann noch meine Firma leiten können?\
 

Seth sah verächtlich auf die Gestalt die am Boden lag.

„Ich sagte doch, dass du mich nicht besiegen kannst. Nun habe ich Durchgang zu seinen Bewusstsein. Halte mich nicht weiter auf, sonst zerstöre ich dich endgültig.“

„Das sagst du? Du ... du der seinem … seinem Ich das angetan hat, was du... getan hast?“

Seth erstarrte und drehte sich langsam um.

„Wie...?“

Der Blonde setzte sich langsam auf. Blut rann in einem dünnen Rinnsal aus seinen Mund, welches er mit seinem Handrücken weg wischte.

„Woher ich das weiß? Tzzz, Hohepriester , glaubst du wirklich Joey ist so dumm? Auch er hat die Veränderung Setos bemerkt.“

„Du bist kein Schutzgeist.“ Flüsterte Seth „Du bist ....JONO!“

„Vielmehr eine Art Echo seines Daseins.“

„Wieso bist du so ... kalt? Du warst doch immer sanft. Wie ist es nur möglich, dass du..:?

„Dass ich so bin wie ich bin?“ Braune Augen blitzen auf. „Ich bin ein Echo, nicht echt, also bin ich nicht wirklich dein heiß geliebter Jono oder jetzt Joey.“

„Das erklärt nicht warum du weißt, was ich habe.“

„Hm Seth, bist du wirklich so dumm? Vielleicht hättest du auch sein Gehirn anzapfen sollen.“

„Du kleiner, elender Sohn einer...“

„Beleidige nicht meine Mutter!“ Die Augen begannen einen leichten roten Schein anzunehmen und Seth wurde daran erinnert, wie sehr der Junge mit den Rotaugendrachen befreundet war.

Seth holte Luft. „Als ich mich dazu entschloss einen eignen Körper anzunehmen, brauchte ich die Kraft von meiner Wiedergeburt. Er lieh mir seine Stärke und ich konnte zurückkehren. Seto bekommt seine Kraft nach einiger Zeit wieder. Er muss sich nur etwas ausruhen, was einfacher wäre, wenn alles so laufen würde, wie ich es mir vorgestellt habe!“

Ein kaltes Lächeln legte sich über die Gesichtszüge des Kleineren.

„Du brauchst dich vor mir nicht verteidigen. Aber Eines sei dir gesagt, Seth, nichts ist so, wie du es dir erwartet hast. Des Weiteren, mein Lieber, kommst du hier nicht weiter. Nicht, weil ich dich daran hindere, sondern weil Joey es so will. Du kannst nicht weiter eindringen. Es ist Zeit für dich zu gehen. Kehre zurück und kümmere dich um dein Licht, wenn er wieder aufwacht.“
 

Blaue Augen öffneten sich und schauten in identische.

„Ich habe nichts erfahren. Wir müssen warten, bis sich Joey beruhigt und uns von seinen Traum erzählen will.“

Seto nickte langsam.

//Ich bin mir nicht sicher, ob ich alles verstehe, aber ich vertraue dir. Joey soll sich ausschlafen. Am Morgen sieht alles anders aus.\\

//Auch du solltest dich ausruhen. Du musst wieder zu Kräften kommen. Joey braucht uns beide.\\

Der Hohepriester zog Seto zu sich und legte sich mit ihm zu dem Blonden, den er ebenfalls in seine Arme nahm.

Der Jüngere kuschelte sich zwischen die zwei gleichen Körper.

//Er fühlt sich scheinbar wohl bei uns.\\ Seto legte seine Arme um die schmalen Hüften.

Er atmete einmal tief durch, schloss seine Augen und folgte seinen Welpen ins Land der Träume.

Seth küsste sanft die Stirn seiner Kraft.

/Schlaft meine Lieben. Ich wache über euch.\

Der Hohepriester schloss selber seine Augen. Er durfte nicht zu lange wach bleiben. Seine Kraft stammte von Seto und die Verbindung würde ihr Leben lang aufrecht bestehen. Bis sich Seto daran gewöhnt hatte, musste er aufpassen, dass sie beide genug Schlaf bekamen.

/In ein paar Tagen wird er wohl zur Trauer seiner Angestellten der Alte sein!\

Mit diesen Gedanken schlief auch er ein.
 

Mokuba, der in der Türe stand, bemerkte er nicht.

Leise schlich der Junge zu dem Bett und betrachtete die darin Liegenden.

Vorsichtig zog er die Bettdecke mit einen sanften Lächeln über die drei Personen und strich seinem Bruder durch die Haare.

/Wir haben jetzt eine Familie, eine richtige Familie Seto! Wir beschützen was uns gehört. Das hast du immer gesagt. So wird es immer sein, und nichts und niemand wird das ändern!\

Genauso leise, wie er gekommen war, verschwand Mokuba auch wieder.

Es schien nun endlich eine kurze, aber dennoch stille Nacht zu werden.

Ägypten vor 3000 Jahren 1.Teil

Hallo meine Lieben!

Hier ist ein kleiner Einblick in die Vergangenheit von Seth und Jono!

Ich hoffe es gefällt euch.

Viel Spaß!!
 


 

Seth stand auf seinen Balkon und blickte auf eine Gestalt die im Garten zwischen den Bäumen saß und scheinbar verträumt den Halbschatten genoss.

Der Hohepriester seufzte. Seit einer Woche war nun Jono bei ihnen im Palast.

Der Junge ging misstrauisch jedem aus dem Weg und mit Seth sprach er nur, weil der Ältere darauf bestand.

Es schien, als ob der Blonde in einer Traumwelt lebte, aber Seth wusste, das der Junge nur an einen Plan feilte, zu verschwinden.

Der Pharao hatte seine Palastwachen beauftragt, den Geliebten Ras zu beschützen.

Somit waren Marik und Bakura, ein dahergelaufener Dieb, der das Herz des Heilers und das Vertrauen Yamis gewonnen hatte, zu den Leibwächtern des Knaben geworden. Eine Tatsache, die Jono hasste. In seinen Augen, war er ein Gefangener; dass dies alles zu seinem Schutz geschah, verstand er nicht.
 

Seth sah, wie die goldbraunen Augen den Garten langsam nach einem Fluchtweg absuchten.

„Er wird wohl in der nächsten Zeit einen Fluchtversuch starten.“

Der Brünette drehte sich zu seinen Cousin um. „Es wundert mich, dass er so lange damit gewartet hat. Ich war darauf eingestellt ihn in der ersten Nacht im Palast zu suchen. Doch es scheint, als ob er sorgfältig plant.

Wenn es nur eine Möglichkeit gäbe, sein Vertrauen zu gewinnen.“

„Die gibt es, Seth. Führe ihn zu seinem Rotauge.“

„Wenn ich das tue, hat er keinen Grund mehr, länger hier zu bleiben.“

„Du möchtest ihm vertrauen, aber auch er muss dir vertrauen können. Es wäre ein Beweis, dass du ihm gut gesinnt bist. Außerdem ist der kleine Drache einsam. Deine Weißen kümmern sich zwar rührend um ihn, aber Jono stammt von seinem Volk und er braucht ihn. Wer weiß, wie lange er ohne richtige Pflege noch überleben wird? Führe ihn in den Drachengarten!“
 

Die Augen folgten jedweder Bewegung die er machte.

Der Hohepriester sah, wie der Knabe

sich verspannte und beobachtete, als er zu ihm kam, aber sonst nicht auf ihn reagierte.

„Guten Morgen, Jono!“

Seth hob missmutig eine seiner Augenbrauen als er keine Antwort bekam.

„Ich möchte dir gerne etwas zeigen. Folge mir!“

„Es interessiert mich aber nicht. Wenn ich schon hier sein muss, dann lass mich allein.“

„So, es interessiert dich also nicht, wo der kleine Rotauge ist?“

Die Augen des Kleineren weiteten sich. „Darf ich...wirklich zu ihm?“

Die Frage war so sanft gestellt, dass Seth Mitleid mit den Jungen bekam. Erst jetzt bemerkte er, wie sehr Jono daran litt, nicht bei den Drachen zu sein.

„Ich führe dich in den Drachengarten. Niemand, außer mir, hat ihn je betreten. Meine Drachen dulden keine Fremden, aber sie werden dich akzeptieren, Freund der Drachen.“

„Woher..?“

„Ich wusste es von dem Moment an, indem ich dich sah. Du bist kein Drachenmeister, du besitzt ihre Liebe und beherrscht sie nicht und dafür lieben sie dich.“

„Mein Vater hat mich dafür gehasst.“

Für einen Augenblick dachte Seth, er würde mehr von den geheimnisvollen Jungen erfahren, aber wieder herrschte ein unangenehmes Schweigen zwischen ihnen.

„Willst du darüber sprechen?“

„Ich will zu den Drachen.“

Der Hohepriester nickte. Es war zu früh um solche Gespräche zu führen.
 

Fasziniert beobachtete Seth, wie seine Drachen den Jungen begrüßten. So etwas hatte er noch nie erlebt. Sanft stießen sie ihn mit dem Maul an und schleckten ihn sogar ab, was Jono ein leises Lachen entlockte.

Das Lachen ließ den Älteren innerlich jubeln.

Vielleicht hatte der Pharao Recht.

Vielleicht konnte er so das Vertrauen des Atlantaer gewinnen.

Vielleicht ...

Ein Schrei ließ Seth erstarren, nur um erleichtert aufzuatmen, als er sah was los war.
 

Der Rotaugendrache war zu Jono geflogen und hatte einen Freudenschrei ausgestoßen.

Jono seinerseits hatte den Drachen an sich gedrückt.

Nun saß er am Boden, hielt das Baby fest, welches sich an ihn schmiegte und brach in Tränen aus.

„Jono?“ Unbeholfen legte der Hohepriester seine Hand auf den Rücken des Blonden.

Mit solchen Gefühlen konnte er einfach nicht umgehen. Was machte er sich vor?

Er konnte überhaupt nicht mit Gefühlen umgehen.

„Es ist...Ruby.“ Die Worte gingen im Schluchzen fast unter.

„Ruby?“

„Mein Drache. Ich war für ihn verantwortlich als seine Mutter starb. Er lebt noch! Mein Drache lebt!“
 

Yami sah seinen Cousin fragend an, als er Jono mit einen Babydrachen im Arm in seinem Thronsaal kommen sah.

„Was macht dieses Tier in meinen Palast?“

„Dieser DRACHE gehört mir. Er bleibt bei mir damit ich mich um ihn kümmern kann, oh Pharao.“

Yami ballte seine Hand zu einer Faust, als er die Verachtung, die Jono ihm entgegenbrachte, deutlich in seiner Stimme hörte als er ihn mit „oh Pharao“ ansprach.

/Ob Ra`s Gelieber oder nicht, lange werde ich dieses Verhalten nicht mehr dulden.\

„Kein Drache bleibt hier. Sie haben einen eigenen Garten wo sie sich aufhalten. Er bleibt bei den anderen.“

„Dann bleibe ich ebenfalls draußen!“

Yami blickte Seth in die Augen und sah dort nur Resignation. Von ihm hatte er sichtlich keine Hilfe zu diesem Thema zu erwarten.

„Du wirst im Palast bleiben!“

„Ich bleibe dort wo Ruby ist. Ich bin kein Gefangener, dass hast du selber gesagt, also kann ich tun und lassen was ich will!“

/Jetzt reicht es!\
 

„Ich werde es nicht weiter erlauben, dass du in diesem Ton mit mir sprichst. Ich bin der Pharao und ICH habe gesagt, dass dieses Tier draußen bleibt. DU mein lieber Freund, bleibst bei SETH in SEINEM GEMACH und keine weiteren Diskussionen!“

Zu spät wurde dem Pharao bewusst, was er gesagt hatte.

Goldbraune Augen blitzten wütend auf.

„Ist es das was ihr wollt? Ich soll im Bett des Hohenpriesters liegen und meine Beine breit machen wie eine Hure?“

„Jono, es ist nicht so...“

„NEIN! Es ist so! Aber ich werde es nicht zulassen. Wenn du mich zu berühren wagst, werde ich mit Stolz meinem Leben ein Ende setzen. Nach dem Gesetzten meines Vaters, hat ein jeder ein Anrecht, ins nächste Leben zu gehen, wenn er geschändet wurde, ohne die Götter zu erzürnen.“

Damit drehte sich Jono immer noch den Drachen in seinen Armen um und rannte so schnell er konnte aus dem Saal.
 

„Gut gemacht! Du bist wirklich einmalig, wenn du verhandelst! Wie soll ich jetzt sein Vertrauen gewinnen, wenn er glaubt, dass ich ihn vergewaltigen will?“

Seths Stimme bebte vor Wut.

„Ich konnte seine Verachtung mir gegenüber nicht länger dulden.“

„Oh, keine Angst, nun verachtet er dich nicht mehr, er hasst dich jetzt wieder. Genau so wie mich.“

„Ich... Moment...nach dem Gesetzten meines Vaters?...Bei Ra! Er ist der Sohn von Drake, König von Atlantis!“

Seth und Yami sahen sich schweigend an.

Jono, war also der Prinz von Atlantis.

Was brachte der Junge noch für Überraschungen mit sich?

Ägypten vor 3000 Jahren 2. Teil

Hallo meine Lieben!
 

Ich möchte nur anmerken, dass es mir bewusst ist, das ich verschiedene Epochen (römische, griechisches und ägyptisches Reich) gemischt habe!

Aber hey, das ist eine Fanfiction!!
 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
 


 

Jono bebte vor Wut.

Wie konnte es nur geschehen, dass er hier gelandet war?

Wie konnte es das Schicksal nur zulassen, das man dies mit ihm vorhatte?

Er war ein Prinz.

Zwar von seinen Vater gehasst und verachtet, aber trotz allem der rechtmäßige Erbe des Thrones des stolzen Reiches.

Was hatte der Pharao vor?

Ihn zum Spielzeug seines Cousins zu machen?

Dies würde nicht geschehen.

Er musste fliehen. Eigentlich hatte er gehofft, dass der Rotaugendrache nicht wirklich ein Baby war und er mit seiner Hilfe wegfliegen konnte, aber diese Hoffnung wurde ihm genommen.

Allerdings war die Freude darüber, dass es sein Baby war, um welches er sich in Atlantis gekümmert hatte, groß.

„Keine Angst, Ruby“ Jono strich sanft über den Kopf des stolzen Tieres. „Wir werden nach Atlantis zurückkehren. Es wird wieder ein wunderschönes Königreich und sein König wird mit Liebe über alles herrschen.“
 

Seth beobachtete den Jungen, wie er den Drachen streichelte. Er hatte zur seiner Erleichterung von Marik erfahren, dass Jono in sein Gemach gelaufen war.

Plötzlich fauchte der Drache, erhob sich in die Luft und schwebte vor dem Blonden.

Es schien dem Hohepriester als wollte der Rotauge den Knaben vor ihm beschützen.

Jono drehte sich zu ihm um. Braune Augen funkelten ihn an.
 

„Bist du hier um dir mit Gewalt zu nehmen, was du freiwillig von mir nicht bekommen wirst?“

Der Atlantaer verschränkte herausfordernd seine Arme vor seine Brust.

Seth schüttelte seinen Kopf.

„Ich wollte nur sehen, ob es dir gut geht.“

„Lügner! Du wolltest sehen, ob ich noch da bin.“

Der Ältere nickte.

„Stimmt, das auch. Ich...würde gerne mit dir reden.“

„Ich aber nicht mit dir.“

Der Hohepriester atmete tief durch. /Sein Benehmen ist wirklich unglaublich. Kaum zu fassen, dass dies ein Prinz sein soll. Andererseits sein Vater war auch nicht besser...\

„Zu dumm, aber wenn du nicht reden willst, wirst du mir zumindest zu hören!

Was Yami gesagt hat, war so nicht gemeint. Ja, es stimmt er würde es gerne sehen, wenn wir uns ein Schlafgemach teilen würden aber...“

„RAUS! Wage es nicht...!“

„ABER ich würde nie...“

Die Ohrfeige die Seth bekam lies ihn erschrocken zurückweichen.

„Verschwinde! Du hast hier nichts mehr zu suchen. Gehe und sage deinem Pharao, dass ich mich niemals freiwillig in dein Bett legen werde!“
 

Seth hatte genug.

Wütend packte er den Kleinern und warf ihn aufs Bett. Das Drachenbaby, welches aufgeregt um ihn herumflatterte und ihn an fauchte, verscheuchte er mit einer wütenden Handbewegung.

Geschockt erstarrte der Junge für einen Moment bevor er wieder zum Leben erwachte.

Blitzschnell rollte er sich zur Seite und wollte davon rennen, aber der Hohepriester war schneller.

Er schlang seinen Arm um die schmalen Hüften, rollte den Körper wieder zu sich und, damit Jono ihm nicht wieder entkam, legte er sich kurzerhand auf ihn drauf.

Eisige blaue Augen trafen goldene und Seth könnte die schiere Panik in ihnen lesen.
 

„Egal was du nun tust. Du wirst mich niemals besitzen!“

Seth schüttelte seinen Kopf.

„Du sollst mit zuhören. Wie ich schon versucht habe dir zu sagen, ich würde mich dir niemals aufzwingen.“

„Ich spüre etwas anderes, du elender Mistkerl!“

Entsetzt stellte Seth fest, dass Jono Recht hatte.

Er hatte es zuerst nicht gemerkt, aber das Verhalten des Jungen gefiel ihm irgendwie und den Beweis presste er gerade gegen den zarten Körper, der unter ihm lag.

„Es...ist nicht so...wie du nun denkst.“ Langsam setzte sich Seth auf.

Jono seinerseits wich von ihm zurück und drückte sich gegen den Bettpfosten.

„Ach nein?“ Tränen bahnten sich ihren Weg aus den ängstlichen Augen. Wie Kristalle in der Sonne funkelten sie auf den feinen Gesichtszügen.

„Verschwinde und komme nie wieder hier herein!“

Der Hohepriester stand wortlos auf.

Er hatte diesen Kampf verloren, das wusste er. Jono würde ihm so schnell nicht wieder zu sich heran lassen.

Als er bei der Türe war, drehte er sich noch mal um. Sein Herz schmerzte, als er seinen Seelengefährten sah. Der Blonde hatte sich am Bett zusammen gerollt und weinte. Den Drachen, der zu ihm gekommen, war presste er an sich.

/Bei Ra, was habe ich nur getan?\
 

„Leise Ruby!“ Jono schlich mit dem Baby in den Armen leise durch den Palast.

Es Nacht und er hatte mit Freude bemerkt, dass die Wache vor seinem Gemach eingeschlafen war.

Diese Chance musste er nützen und so war er, seiner Meinung nach, auf den Weg in die Freiheit.
 

Er hatte es fast geschafft. Es waren nur noch die Wachen am Tor auszutricksen.

Nachdenklich versteckte er sich im Schatten. Wie sollte er an ihnen vorbei kommen?

Schließlich hatte er eine Idee. Das Tuch, welches er, nach den Traditionen seines Volkes um die Schultern trug, legte er sich um den Kopf um seine blonden Haare zu verbergen.

„Da ist ein Fenster. Ruby flieg hinaus und warte dort auf mich!“

Der Drache piepste leise, erhob sich und tat so, wie es seine `Mutter´ von ihm verlangte.
 

Jono holte tief Luft und trat Selbstbewusst vor die Wachen.

„Halt! Wer bist du?“

„Nur ein Sklave, Herr! Der Heiler schickt mich, ihr sollt zu ihm kommen. Er wurde bestohlen. Der Dieb ist sicher noch hier. Er hat mir aufgetragen euch zu holen, ihr sollt den Dieb suchen und ich aufpassen, dass niemand den Palast verlässt.“

Für einen schrecklichen Moment dachte Jono, die Wachen hätten ihn erkannt, aber sein Plan ging auf. Die Wachen liefen los und als sie um eine Ecke waren, war es Jono, der um sein Leben rannte.

/Wie Leichtsinnig von ihnen! Wie sollte ein Sklave einen Verbrecher aufhalten. Sie schauen auch nicht aufmerksam auf ihren Gegenüber. Welcher Sklave trägt Kleider wie diese?\
 

„Er ist WAS?“ Der Pharao und der Hohepriester blickten wütend auf die diensthabenden Wachen.

„Er ist weggelaufen, oh mein Pharao“

„Sucht ihn. Wenn jemand ihn sieht, sind Sklavenhändler unser geringstes Problem! Über eure Bestrafung unterhalten wir uns später! Betet zu Ra, dass er wohlbehalten zurückkommt!“

„Ich such ebenfalls mit!“ Seth wartete die Antwort seines Cousins nicht ab. Sein Gefährte war höchstwahrscheinlich in Gefahr.

Yami seufzte. /Dieser verzogene Bengel! Ich hoffe nur, es passiert ihm nichts. Seths Wut würde untragbar sein, wenn dem Kleinen etwas zugestoßen ist.\
 

Jono war die letzten zwei Stunden durchgehend gerannt.

Es hatte keine zehn Minuten gedauert und die Soldaten waren aus dem Palast geritten, zweifellos mit dem Auftrag ihn zu suchen.

Er hatte es geschafft, sich vor den Männern des Pharaos versteckt zu halten. Sie waren einfach an ihm vorbeigeritten. Ein Glück, welches der Junge nicht glauben konnte.

Nun war er am Ende seiner Kräfte angelangt.

Er war müde und musste sich einen Platz zum schlafen suchen. Aber wo?

Eine Herberge kam nicht in Frage.

Yami hatte sicher dafür gesorgt, dass es im ganzen Land bekannt war, das er einen, wie er es nannte, von Ra Geliebten suchte.

Der Junge seufzte. Er musste wohl oder übel in der Wüste bleiben. Am besten bis sein Drache alt und groß genug war, ihn auf seinem Rücken zu tragen. Dann konnte er nach Atlantis zurückkehren. Aber dies würde wohl noch einige Wochen dauern.

Vorsichtig schaute er sich um und entdeckte eine Höhle. Den idealen Platz um zu schlafen.

Den Mann, der ihn interessiert beobachtete, sah er nicht.
 

Der Blonde wickelte sich in seinen Umhang ein. Die Höhle war interessanterweise feucht und kalt. Selbst der Drache wimmerte bei diesem Klima.

„Das ist nicht der ideale Platz zum Rasten, nicht wahr?“

Jono erstarrte. Die Stimme war ihm unbekannt und angstvoll blickte er auf die große Gestalt, die vor ihm stand.

Der Mann war jung. Seine dunkeln braunen Haare standen vorne weg.

„Ich tu dir nichts. Mein Name ist Tris. Du bist der Kleine, den die Männer des Pharaos suchen, nicht wahr? Was hast du angestellt. Der Hohepriester persönlich ist auf der Suche nach dir.“

Der Atlantaer presste sich gegen die Steinwand.

Er war verloren. Er würde verraten werden.

Der Fremde seufzte.

„Es ist mir egal, warum er dich sucht. Ich bin dem Herrscher dieses Landes nicht zu Gehorsam verpflichtet. Ich bin Grieche und ... na ja, sagen wir ich bin nicht mit allem einverstanden, was hier so abgeht.“

Misstrauisch beobachtete Jono jede Bewegung die der Mann machte.

„Ich habe nichts gemacht.“ Flüsterte er schließlich.

„Sicher! Deshalb suchen sie dich auch!“

„Ich bin weggelaufen. Sie wollten... der Hohepriester... ich sollte in sein Bett...da bin ich...“

Dunkle Augen blitzten wütend auf.

„Er wollte dich gegen deinen Willen mit Gewallt nehmen? Das ist niedrig. Dabei wird dieses Verbrechen normalerweise mit dem Tod bestraft. Eine Ausnahme für den Cousin des Herrschers?“

Tris reichte seine Hand Jono, der immer noch am Boden hockte.

„Los komm mit mir nach Hause. Dort kannst du dich ausruhen und du bist sicher. Mein Gefährte verrät dich auch nicht. Dukates wird es nicht zulassen, dass jemandem dies angetan wird.
 

Langsam stand der Blonde auf. Die entgegengehaltene Hand ignorierte er jedoch.

Vorsichtig darauf bedacht, dass sein Umhang weder seine Haare noch das Drachenbaby freigab folgte er den Größeren.

„Warum trägst du einen Umhang? Das tun doch nur Frauen manchmal.“

„Es ist bei mir zu Hause Tradition.“ Es war eine Lüge, aber sie wurde geglaubt.

„Wo ist dein zu Hause? Wir können dir vielleicht helfen zurück zu kommen.“

Jono zögerte, aber aus irgendeinem Grund vertraute er dem Dunkelhaarigen.

„Atlantis...“

„Oh, weiter Weg. Aber Dukates hat Verbindungen zu Schiffkapitänen. Vielleicht lässt sich da was machen.“

Goldene Augen weiteten sich.

/Wissen sie denn nicht, dass Atlantis zerstört ist. Hat der Pharao dies geheim gehalten? Aber warum?

Es ist aber auch egal. Ich kann vielleicht wirklich zurück!“
 

Tris beobachtete den Jungen.

/Er ist so ... seltsam. Seine Haut ist so hell. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht. Er versteckt etwas. Ich hoffe nur ich tue das Richtige.\

„Wie heißt du? Ich kann dich ja schwer mit `Kleiner´ anreden, obwohl es zutreffen würde!“

Die Augen blitzten kampflustig auf und der Ältere musste grinsen.

„He, nichts für ungut! War nur ein Spaß. Also wie heißt du?“

Jono schluckte und entschied sich für eine Lüge. „Miles. Mein Name ist Miles.“

Sein Gegenüber zog überrascht die Luft ein.

„Miles? Ein Atlantaer der einen lateinischen Namen trägt? Noch dazu er „Soldat“ bedeutet? Was haben sich deine Eltern dabei gedacht?“

„Ähh, ich... meine Mutter kam aus...Rom?“

/Oh, ihr Götter! Eine Lüge wächst auf der nächsten. Das geht bestimmt nicht gut!\

Der Grieche betrachtete den Jungen.

Er glaubte ihm kein Wort.

Ein Atlantaer, der zum Teil Römer war? Der Knabe log und das nicht besonders gut.

Das römische Reich und das des atlantischen König hassten sich sehr. Keiner der beiden Herrscher, hätte einer solchen Ehe zugestimmt.

Jono schluckte. Er hatte einen großen Fehler gemacht. Aber was würde Tris nun tun?

Würde er ihn verraten?

Würde er ihn zurücklassen?

Oder würde er...?

Seine Gedanken wurden unterbrochen.

„Los komm. Du sagst mir zwar nicht die Wahrheit, aber das wird schon einen Grund haben.“ /Hoffe ich zumindest. Sonst habe ich uns Schwierigkeiten mit nach Hause genommen.\
 

„Dukates, wir haben einen Gast...“

Ein schwarzhaariger Mann blickte von seiner Tätigkeit mit Schriftrollen auf.

„Tris... bitte sage mir, dass dies nicht der Junge ist, der vom Pharao gesucht wird!“

Erschrocken wich Jono einen Schritt zurück.

Dieser Mann würde ihn ausliefern. Da war er sich sicher!

„Von seiner Reaktion her, ist er es. Tris, was hast du dir dabei gedacht? Die Soldaten durchsuchen jedes Haus. Hier waren sie auch schon und selbst der Hohepriester...“

„Wenn sie schon hier waren, dann ist er hier erst mal sicher. Sie werden heute nicht noch mal...“

„Hast du deinen Verstand verloren? Der Priester war mehr als wütend. Seth ist kalt, ja aber es war mit nichts zu vergleichen, was man bis jetzt erlebt hat!“

Grüne Augen bohrten sich in Goldene.

„Was hast du angestellt, dass der Hohepriester Ägyptens dich mit solcher ...Emotion sucht?“

„Nichts...ich...“

„Er wollte nicht in das Bett des Hohepriesters!“

„Bitte?“ Dukates sah seinen Partner ungläubig an.

„Der Pharao will mich im Bett seines Cousins sehen.“ Jono blickte zu Boden. „Als Seth mich aufs Bett warf, spürte ich, dass er es ebenfalls wollte. Bei der ersten Gelegenheit bin ich weg...“

Eine Hand legte sich sanft auf seine Schulter.

„Bist du verletzt? Hat er dich...?

„Dann wurde ich nicht mehr leben!“ Die Kälte in der Stimme des Knaben ließ Dukates erschaudern und ließen keinen Zweifel aufkommen.

Der Ältere seufzte. „Du kannst über Nacht hier bleiben. Dann gehst du deines Weges!“

„Aber...“

„Kein aber Tris. Er kann nicht länger hier bleiben. Ich werde nicht zulassen, dass dies unser Leben zerstört. Bete zu den Göttern, dass dich keiner mit ihm gesehen hat!“
 

/Wo bist du, mein Herz?\ Seth saß auf seinen Pferd und beaufsichtigte die Durchsuchung der Häuser. Jeder der es wagte zu wiedersprechen, wurde kurzerhand vor ihm geführt und musste dem kalten Hohepriester Rede und Antwort stehen.

/Es ist meine Schuld. Er dachte ich würde mich ihm aufzwingen. Er weiß nicht, dass wir für einander bestimmt sind. Jetzt, wo wir uns begegnet sind, wird es für ihn, der es nicht akzeptiert, ja gar nicht weiß, besonders schlimm. Er wird... verzweifeln.\
 

„Seth, es scheint als sei er verschwunden. Wir sollten für heute aufgeben und ...“

Blaue, wütende Augen trafen die Mariks. „Ich gebe erst auf, wenn er in seinem Bett im Palast liegt und ICH sicher bin, dass ER sicher ist! Es ist die Schuld deiner Männer, dass wir in dieser Situation sind. Wie konnte dieser Idiot nur einschlafen? Wie konnten die zwei Deppen ihren Posten am Tor aufgeben und zum Heiler rennen? Sag mir bitte, dass nicht alle unsere Leute solch inkompetente Vollidioten sind!“

„Seth, es tut mir Leid. Ich persönlich werde für die Strafe der Männer sorgen und wir werden den Jungen finden, bevor ihn jemand anderer findet.“
 

Ein Zittern lief durch den zarten Körper.

Jono hatte Angst. Panische Angst. Er bekam keine Luft und er konnte sich nicht bewegen.

„Miles, was ist mit dir?“

Dukates war zu seinen Gast getreten, nur um zu erkennen, dass dieser krank war.

„Tris, bring mir kaltes Wasser. Der Junge hat Fieber.“

Der Schwarzhaarige fuhr mit seiner Hand über die feinen Gesichtszüge. Die Haut war mit einen kalten Schweiß bedeckt und der Jüngere presste sich erschreckt an die Wand bei der das Bett stand auf dem er lag.

„Keine Angst. Ich will dir nur helfen.“

„Hier, wie geht es ihm?“ Tris gab seinen Gefährten das verlangte Wasser und streckte seine Hände nach der Kleidung des Knaben aus.

„Tradition oder nicht, dieser Umhang wird jetzt abgelegt. Es ist sowie schon so heiß hier.“

Dukates nickte zustimmend.

Beide erstarrten als der Stoff fiel.

Zuerst erblickten sie den Drachen.

„Himmel... gehört er zu den Drachenmeistern?“ Tris starrte auf das Rotaugenbaby welches sie mit seinen roten Augen anblickte.

Dukates hatte etwas anderes erblickt.

„Das ändert alles. Ich suche die Soldaten und den Hohepriester!“

„Was?“

„Verdammt, sieh in dir an! Ich glaube kein Wort von dem was er gesagt hat! Der Pharao sucht ihn weil er ein von „Ra Geliebter“ ist!

Wenn wir Seth holen, überleben wir die Sache vielleicht!“ Damit stand er auf und ging zur Türe.

„Kümmere dich um ihn! Ich bin bald zurück.“
 

Tris nickte zögerlich.

„Bitte...“ die goldbraunen Augen blickten ihn flehend an. „...nicht! Hilf...mir...“

Dunkle Augen schlossen sich verzweifelt.

Was sollte er tun? Mit den Jungen weglaufen? Das war unmöglich.

„Ich kann nicht...es wäre sein Tod. Sie würde ihn umbringen!“

Ein weiterer Schauer erfasste den Körper des Jüngeren.

Schiere Panik war dem Antlitz des Blonden zu sehen. Keuchend schnappte er immer wieder nach Luft und Tris betete zu allen Göttern, die er kannte, dass Dukates mit Seth zurückkam, solange der Junge noch lebte. /Ich bin kein Heiler, aber wenn das Atmen einmal so schwer fällt, dauert es nicht mehr lange...\
 

Jono war verzweifelt. Sein Körper schrie nach etwas, was er nicht verstand. Er hatte panische Angst.

Angst vor allem, was um ihm herum geschah.

In dem Schleier, den der Terror um sein Bewusstsein legte, begann er um sich zu schlagen.

Er spürte nicht, dass er Tris mit einem seiner Fäuste traf, oder dass dieser zu Boden ging.

Er merkte nicht dass er selber hart stürzte.

Er spürte den Schmerz als er sich den Kopf stieß nur gedämpft.

Er lag zitternd, blutend und in Angst am Boden.

Er konnte nur beten, dass das, was immer es war, schnell vorbei ging.
 

„Ihr habt WAS?“ Seth blickte auf den Mann der vor ihm stand.

„Ich glaube, dass ich und mein Partner den Jungen zu Hause haben, den ihr sucht!“

„Wie kam er zu euch?“

Der Schwarzhaarige seufzte.

„Mein Lebengefährte hat ihn in der Wüste gefunden. Wir wussten nicht, dass es ein von Ra Geliebter ist. Wir hätten den Jungen sofort zum Palast gebracht, hätten wir die Wahrheit gewusst. Er behauptete er sollte zu einer...äh...er sollte euch im Bett...dienen...“

Blaue Augen blitzten auf. „Da habt ihr ihn kurzerhand versteckt, obwohl wir überall nach Jono suchen? WO ist ER jetzt?“

„Kommt mit!“

Dukates rannte los. Der Hohepriester war mehr als wütend. Sie sollten nicht noch mehr Zeit verlieren.
 

„Oh, bei Ra!“ Seth stürmte zu der Gestalt die am Boden lag und hatte ein Déjàvù-Erlebnis als er den Blonden in seine Arme zog.

„Was ist gesehen?“ Kalt Blickte er auf Dukates der Tris half, sich langsam aufzusetzen.

„Er hat wild um sich geschlagen.“ Der Braunhaarige lehnte sich an den Größeren. „Es...Er...es schien als hätte er Angst. Er traf mich und ...“

„Es wäre nichts gesehen, hättet ihr uns sofort geholt!“ Marik blickte auf die zwei Fremden. „Ihr werdet uns in den Palast begleiten. Der Pharao hat sicher Fragen an euch!“
 

Seth strich das blonde Haar aus dem Gesicht und besah sich die Wunde auf der Stirn. Goldene Augen beobachteten ihn.

„Warum?“ es war nur geflüstert und für eine Moment war der Hohepriester nicht sicher, ob Jono wirklich gesprochen hatte.

„Warum deine Angst verflogen ist?“ Seth presste den Jüngeren an sich.

„Weil wir Seelengefährten sind, mein Herz. Wir gehören zusammen. Ich bin dein Schutz, deine Kraft, wenn du es so sehen willst. Du bist mein Herz. Keiner von uns kann ohne dem anderen glücklich sein.“

Tränen bildeten sich in dem von Seth geliebtem Gold und der Junge schmiegte sich an ihn.

Es hatte keinen Sinn mehr. Jono ergab sich seinen Schicksaal. Wenn Seth sein Seelengefährte war, würde er ihn nie Gewalt antun.

Die Aussprache

Seth beobachtete sein Herz und sein Kraft genau.

Weder Seto noch Joey bemerkte es. Mokuba jedoch zog misstrauisch seine Augen zusammen.

Irgendetwas stimme nicht.

Seto war müder als sonst. Er hatte sich ein paar Tage freigenommen. Etwas, was der ältere Kaiba ohne guten Grund nie machen würde. Ein Mittagsschlaf mit seinen Welpen stand für Seto seit dem Seth aufgetaucht war, an der Tagesordnung.

Joey schien dies nichts auszumachen. Er genoss die Aufmerksamkeit die er bekam und fühlte sich in Setos Gegenwart sichtlich wohl.

Der Schwarzhaarige wurde das Gefühl jedoch nicht los, das Joey sich plötzlich von Seth zurückzog. Eine Tatsache, die den Jüngeren sehr beunruhigte. Er hatte Yami um Rat gefragt, aber der ehemalige Pharao konnte oder wollte ihm nichts sagen.

/Was immer hier los ist, es tut Seto nicht gut!\ Dunkle Augen trafen kalte Blaue, die ihn fragend anschauten. /Er hat etwas vor!\ Schoß es Mokuba durch den Kopf.
 

Langsam stand der Hohepriester auf und ging zu den Jungen, der ihn nicht aus den Augen lies.

„Was hast du? Wieso siehst du mich so misstrauisch an? Wovor hast du Angst?“

„Du bist nicht der, den du vorgibst zu sein. Irgendetwas stimmt nicht mit dir und irgendetwas hast du mit Seto gemacht und Joey weicht dir auch aus. Du spielst falsch!“

Mit jeden Wort war Mokuba lauter geworden und hatte so die Aufmerksamkeit der zwei Anderen auf sich gezogen.

„Mokuba, was...?“

„Seto schau dich doch an! Du verschläfst den halben Tag, bist trotzdem ungewöhnlich müde, Joey hat plötzlich angst vor Seth und DIR fällt es NICHT auf!“

Seto starrte seinen Bruder an. „Wie...?

„Mokuba, hör auf, du weist nicht wovon du sprichst. Du bist ein guter Beobachter, aber es ist ganz anders als du denkst!“

„Er hat also Recht?“ Seto sah zuerst seinen Doppelgänger an und dann Joey. „Du hast Angst vor ihm?“. Der Blonde nickte zögerlich und blickte dabei zu Boden.

“Warum?“

„Ich weiß es nicht... es ist... so ein... Gefühl...Ich weiß es nicht!“

Kaiba zog seinen Bruder und Joey zu sich und starrte Seth herausfordernd an. Es was Zeit, wieder etwas Kontrolle über sein Heim zu bekommen.
 

„Was ist hier los? Moki hat Recht. Hier stimmt etwas nicht!“

Seth seufzte und nickte. „Es ist wohl an der Zeit etwas Licht in die Dunkelheit zu bringen.“

Er ließ sich auf der Couch nieder. „Ihr solltet euch hinsetzten. Es ist eine längere Geschichte.“

Der Hohepriester wartete, bis es sich seine neue Familie gemütlichgemacht hatte. Ihm schmerzte jedoch das Misstrauen, welches in der Luft lag, verstand aber die drei jungen Männer.
 

„Wir sind ganz Ohr!“ Platzte Mokuba heraus.

Seth sah den Jüngeren überrascht und belustigt an, begann jedoch mit seiner Erklärung.

„Es stimmt, dass du, Seto, seit meinem Auftreten müder bist. Das hängt damit zusammen, dass du meine Kraft bist. Durch deine Energie, war es mir möglich, einen Körper zu bekommen. Ich habe mir sozusagen einen Teil deiner Lebenskraft ausgeborgt, aber...“

„WAS?? Du Mistkerl! Was hatte meinen Bruder passieren können? Du elender...!“

„ABER, Müdigkeit ist die einzige Nebenwirkung. Das konnte ich dir gegenüber riskieren.“ Seth blickte Mokuba an. „Deine Liebe zu deinen Bruder ist groß und es ist dein Vorrecht ihn zu beschützen, so wie er dich, aber du solltest andere zuerst aussprechen lassen! „

„Was ist mit Joey. Warum zieht er sich von dir zurück? Hast du auch eine gute Erklärung dafür?“

Der Schwarzhaarige sah Seth trotzig an.

„JA, das habe ich. Joey ich muss mich bei entschuldigen. Ich habe versucht, in dein Unterbewusstsein einzudringen.“

Braune Augen weiteten sich. „Aber...“

„Ich bin auf den Wächter deines Geistes gestoßen. Ich dachte zuerst, er sei ein Trugbild. Aber es scheint, als sei Jono selber der Schützer seiner Wiedergeburt. Bei unserem Treffen, habe ich ihn verletzt. Doch ich bin nicht in deinen Geist gekommen. Im Gegenteil, ich bin hinausgeflogen.

Da Jono und du tief verbunden seid, da du seine Wiedergeburt bist, wusstest du zwar nicht, was vorgefallen war. Du hast seine Angst mir gegenüber als die deine Empfunden. Es tut mir Leid.“

Joey sah Seth lange an.

„Tu so etwas nie wieder. Ich will dir vertrauen aber so kann ich es nicht.“

Seto schüttelte seinen Kopf. „Bist du damit fertig, dir meine Kraft auszuborgen?“

„Ja, du wirst in spätestens zwei Tagen wieder der alte Kaiba sein, der seine Angestellten mit einen Blick zum Weinen bringen kann!“

„Gut!“ Kaiba stieg auf Seths versuch die Situation mit einen Witz zu entschärfen nicht ein. Zuviel schwirrte in seinen Kopf herum.
 

„Ich GLAUB das ganze hier NICHT!“ Mokuba schrie auf. „Es ist mir egal was Seto oder Joey tun. MEIN VERTRAUEN hast du nicht. Ich kann nicht fassen, dass ihr diese Geschichte glaubt.

Ich hau ab. Macht doch was ihr wollt!“

Damit rannte der Schwarzhaarige aus dem Kaiba Anwesen.

„MOKUBA!!!“ So schnell er konnte folgte Seto seinen kleineren Bruder.
 

Seth zog Joey zu sich. //Keine Angst mein Herz, Seto wird ihn zurückbringen. Mokuba wird sich beruhigen und es wird alles gut!\\

Unsicher nickte der Blonde.

/Aber warum habe ich dann das Gefühl, meine neue Familie zu verlieren?\

Automatsch kuschelte sich Joey an den starken Körper, an den er gepresst wurde.
 

//Weil es so ist!\\ Braune Augen weiteten sich. Es war nicht Seth, der mit ihm telepatisch sprach.

//WER ist da?\\

//Mein Lieber. Weißt du das wirklich nicht? Ich bin du. Ich bin Jono. Ich bin hier um dich zu schützen.

Deine Familie zerbricht. Die Geschichte beginnt sich zu wiederholen. Lass es nicht zu!\\

//Das kann nicht sein. Das ist unmöglich. Er wurde vernichtet...\\

//Erinnere dich an deinen Traum über Atlantis. Ich habe dich auf eine Zeitreise geschickt, damit du erfährst, was passiert ist. In Ägypten geschah dasselbe und nun ,3000 Jahre später, wird es wieder geschehen\\

//NEIN! Er wird nicht zurückkommen! Er kann es nicht.\\

//Joey, mein Liebster. Er ist doch schon lange zurück.\\
 

Tränen bahnten sich in die sanften Augen und durchnässten Seths Kleider.

„Schhhh! Es wird alles gut. Nicht weinen. Joey, was ist los?“

Joey schüttelte nur seinen Kopf. Er versuchte Jono zu ignorieren.
 

//Joey, du kannst mich ignorieren, aber du kannst nicht ignorieren, dass ER zurück ist.

Er hat einen Weg in diese Welt gefunden. Er wird alles zerstören. Er hat es vor 3000 Jahren getan und er wird es wieder tun.

Dunkelheit wird über diese Welt fallen. Der Schatten ist zurückgekehrt!\\
 

Seth betrachtete besorgt den Jungen in seinen Armen. Der Blonde klammerte sich in schierer Panik an ihn und ließ sich nicht beruhigen.

/Bei Ra, was geschieht hier nur?\

Der Schatten ist zurückgekehrt

„Mokuba warte!“ Seto erwischte seinen Bruder in der nähe des Parks.

„Was ist mit dir los? Es ist nicht Seth, oder Joey die dich beunruhigen. Nicht wahr?“

Der Schwarzhaarige blickte Seto an. „Ich weiß es nicht. Ich... habe Angst. Nicht vor Seth, aber... etwas stimmt nicht.“

Der Ältere nickte. „Ich weiß, was du meinst. Auch ich habe das Gefühl, dass hier etwas seltsam ist.“

„Wirklich?“ Der Jüngere sah Seto hoffnungsvoll an. „Ja. Ich glaube aber, dass wir mit Seth sicher sind. Er hat uns nicht angelogen. Das habe ich gespürt.“

„Dann sollten wir vielleicht nach Hause zurück?“

Ein Lächeln legte sich auf Kaibas Gesichtszüge „Mhm, das sollten wir.“

„Wird Seth nicht böse auf mich sein?“

„Nein, sicher nicht. Er ist ich. Schon vergessen?“ Seto nahm Mokuba an seine Hand.

„Gehen wir Heim.“
 

Der Schatten ist zurückgekehrt.

Diese Worte kamen ihm immer wieder in den Sinn.

Jono hatte Unrecht. Er musste Unrecht haben.

/Ich habe damals alles verloren. Ich tat, was ich konnte. Gab alles was ich hatte und nun soll ich erfahren, dass es um sonst war?\

Joey stand am Fenster des Wohnzimmers.

Seth hatte versucht, mehrmals mit ihm zu sprechen, aber der Blonde schien ihn nicht wahr zu nehmen.

„...seitdem ist er so!“ Er nahm die letzten Wortfetzen Seths wahr. Jemand war gekommen. Wahrscheinlich Seto und Mokuba.

Jemand zog ihn an Arm. Verwirrt folgte er der Hand die auf seiner lag und blickte in dunkle Augen.

„Mokuba? Du bist zurück?“

Der Kleinere nickte. „Es tut mit Leid. Ich hätte nicht weglaufen sollen.“

Der Blonde lächelte sanft. Es ist schon gut. Mir tut es Leid.“

„Was tut dir denn Leid? Du hast doch gar nichts gemacht!“

Mokubas naive Frage sprach den beiden anderen Männern aus der Seele.

„Ich habe nichts gemacht?“ Joey blickte nun in die zwei gleichen Augenpaare.

Seto erschrak. Die sonst braunen Augen die voller Leben und Freude waren, wirkten stumpf.

So als ob ihm die Hoffnung genommen worden war.

„Welpe?“

//Was ist geschehen?\\

//Ich hab dir schon gesagt, was ich weiß! Vielleicht hat er gedacht, ihr kommt nicht wieder?\\

Auch Mokuba schien so zu denken. Er warf sich Joey in die Arme.

„Es tut mir Leid! Ich wollte dir nicht wehtun. Ich wusste nicht, dass es dich so beschäftigt, wenn ich weg bin!“

„Du bist meine Familie!“ Joey schloss seine Augen. Als er sie wieder öffnete, atmete Seto auf. Sie sprühten wieder vor Leben.

//Hat ihm das wirklich so mitgenommen?\\

//Es scheint so. Seto, wir müssen ihn im Auge behalten. Etwas stimmt nicht. Ich mache mir Sorgen um ihn.\\
 

Der Schatten ist zurückgekehrt!

Joey erschauderte. Er konnte die Dunkelheit förmlich spüren, wie sie sich über ihn legte.

Leise stand er auf.

Er hatte Atlantis verloren.

Er hatte Seth und seine zweite Heimat Ägypten verloren.

Er konnte doch nicht auch noch Seto, Mokuba und seine Freunde verlieren.

Joey ging ans Fenster und erinnerte sich. Die schmerzhaften Erinnerungen der Zerstörung schlugen über ihn herein und er war sicher, dass es Jono war, dem er es zu verdanken hatte.
 

So wie in seinen Traum über Atlantis, fand er sich im alten Ägypten.

Die Erde bebte. Gebäude stürzten ein und Menschen wurden erschlagen.

„Wo ist er?“ Joey drehte sich um.
 

Seth eilte verletzt auf Tris zu. Der Grieche lebte seitdem Jono zurückgekommen war, mit seinen Gefährten im Palast. Sie waren zu den engsten Freunden und Vertrauten des Atlantaer geworden.

„Ich weiß es nicht. Er war plötzlich weg.“

„WAS soll das heißen?“ Der Hohepriester packte den Kleineren am Arm.

„Seth hör auf!“ Dukates befreite seinen Liebsten. „Der Palast ist zum größten Teil zerstört. Wir können uns nicht gegenseitig bekämpfen. Wo ist dein Bruder?“

„Er war mit Jono!“ Tris rieb seinen Arm.

„Wir müssen beide finden, bevor es zu spät ist!“
 

In diesen Moment bebte die Erde erneut. Es schien, als ob sie beschlossen hätte, die Menschheit zu verschlingen.

„Oh Ra, warum?“

Durch die Trümmer bahnten sich die drei Männer ihren Weg. Seth machte kurz halt, als er an einer gefallenen Gestalt vorbei kam. Traurig blickte er in die leblosen Augen des weißhaarigen Heilers. Der Körper war gebrochen. Es schien kein Knochen unversehrt geblieben zu sein.

Die rechte Hand des jungen Mannes war ausgestreckt und blaue Augen folgten ihrer Richtung und

Seth erkannte seinen Fehler.

Es war nicht ein gefallener Körper, es waren zwei. Bakura hatte seinen Geliebten in den Tod begleitet. Der ehemalige Dieb hielt seine Hand. Näher war er scheinbar nicht mehr gekommen.

„Trauern kannst du später!“

Dukates Stimme riss Seth aus seinen Gedanken.
 

„Bakura... Ryou...“ Joeys Herz zog sich zusammen.

Er wollte von hier weg.

Als er aufblickte sah er dass Seth mit den anderen in die Ruinen des Palastes eilte.

Es zog ihm aber in den Drachengarten.
 

Die Trümmer die fielen taten ihm nichts. Die Menschen um ihn herum schrieen zu Ra und den anderen Göttern.

Wieder sah er, wie die Leute von scheinbaren Blitzen getroffen wurden und zusammenbrachen.

//Jono, hol mich zurück! BITTE!!!\\

Aber nur Stille antwortete ihm.
 

Im Drachengarten angekommen erschauderte er.

Seths stolze Weiße Drachen lagen tot am Boden. Sie schienen unverletzt. So als schliefen sie nur, aber Joey kannte die Wahrheit.
 

Eine Gestalt kniete am Boden. Den Kopf hatte sie geneigt und ein Umhang verdeckte den Körper.

„AUFHÖREN! BITTE AUFHÖRREN!!!“ Die Stimme der Figur zitterte.

Schließlich hob sie den Kopf und gab ein tränenüberströmtes Gesicht frei.

Der Umhang fiel als sie ruckartig aufstand. Blondes, zerzaustes Haar kam zum Vorschein und Joey erschrak.

„JONO! Du musst hier weg!“

Aber Jono hörte ihm nicht.

„AUFHÖREN! AUFHÖREN! AUFHÖREN! AUFHÖREN!“ Immer wieder wiederholte er diese Worte.
 

Jono stürzte. Joey konnte nicht sagen, was es war. Das Beben oder der plötzliche Sturm der aufkam, aber der zarte Körper wurde zu Boden geschleudert.

Ein Schatten legte sich um den Garten und Joey konnte nichts erkennen.

Als er wieder klaren Blick auf seine Umgebung hatte, lag Jono am Rücken.

Vorsichtig trat er auf sein Spiegelbild zu.

Ein Schrei ließ ihm jedoch zurück treten.

Seth stürzt auf den Gefallenen zu.

„Jono...“

„Es tut mir leid...Seth.“

„Wer hat das getan?“
 

Joey zog verwirrt seine Augenbraun zusammen. /Wer hat was getan?\

Jetzt erst sah er den Dolch in Jonos Brust.

„Ich konnte ihn nicht beschützen. Moki...es tut mir Leid...“

Seth blickte in die Richtung in die Jono blickte und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.

Zwischen den Drachen lag sein kleiner Bruder und es war offensichtlich, dass man ihm nicht mehr helfen konnte.

„Jono, wer...“

„Seth... vergib mir...“

Der Hohepriester schüttelte seinen Kopf.

„Du hast nicht getan.“

Der Junge in seinen Arm hustete und Blut rann in einem dünnen Rinnsal aus seinen Mund.

Es war Seth klar. Er würde seinen Seelengefährten in wenigen Augenblicken verlieren.

„Ich musste... es versuchen...“

„Was, mein Herz?“

„...aufhalten...den...Schatt...“

„Jono?“ Seth bekam jedoch keine Antwort mehr. Goldbraune Augen blickten ihm erstarrt entgegen.

Jono, der Prinz aus Atlantis, war seinem Volk gefolgt.
 

Joey, der seinen Tod mitangesehen hatte, musste noch einen Verlust beobachten.

Der Hohepriester zog den Dolch aus dem Körper seines Geliebten und richtete die Klinge zu sich.

Er hörte weder Marik noch seinen Cousin, die entsetzt auf ihm zueilten.

Er spürte den Schmerz nicht, als das scharfe Metall sein Herz durchbohrte.

Er merkte nicht, wie Ägypten den Erdboden gleichgemacht wurde.
 

Yami blickte auf die zwei toten Körper vor ihm. Ein Schrei hallte über ihnen.

Jonos nun ausgewachsener Rotaugendrache stürzte vom Himmel auf die Erde.

Als das Tier aufschlug, bebte die Erde. Lichtstrahlen, deren Herkunft nicht erkennbar waren, breiteten sich wie in Atlantis ringförmig aus. Die Zeit schien für einen Moment still zu stehen, bevor wieder die schreckliche Realität überhand gewann.
 

Joey stand in den Ruinen einer ehemaligen Weltmacht.

Es war unwahrscheinlich, dass jemand in nächster Nähe überlebt hatte.

/Und denen die Überlebeten, glaubte man nicht.\
 

Der Blonde sank auf die Knie.

//Ich habe verstanden! Jono, hol mich zurück! Ich habe verstanden! DER SCHATTEN IST ZURÜCKGEKEHRT!“
 

Eine Hand auf seiner Schulter lies ihn zusammenzucken.

„Joey, ist alles okay?“

Seto blickte besorgt in die braunen Augen und der Angesprochene stellte fest, dass er wieder zu Hause war.

„Ja, ich habe nur Nachgedacht.“

Kaiba nickte. Er glaubte den Jüngeren kein Wort.

Er war aufgewacht und hatte festgestellt, dass sein Welpe nicht im Bett war, sondern beim Fenster stand.

Es schien als sei Joey in einer Art Trance. Er hatte nicht auf Seto reagiert. Erst als er auf die Knie sank, schien er aufzuwachen.

//Seto?\\ Seth setzte sich auf. Er war schon länger wach, wollte aber Seto diesmal nicht dazwischen pfuschen.

//Ich bin mir nicht sicher. Er schien in Trance. Wie ein Schlafwandler\\

//Ein Schlafwandler?\\

„Kommt wieder in Bett. Es ist noch zu früh um Aufzustehen.“

Joey kuschelte sich zwischen seine zwei Liebsten.

//Ich passe auf ihn auf! Keine Angst, Seto.\\
 

Obwohl Joey müde war und auch seine Augen schloss, schlief er nicht mehr ein.

Erst wurde ihm etwas aus seiner Vision bewusst. Der Schatten war zurück und seine unnatürlichen Augen verfolgten ihn.

Nachforschungen

Joey saß müde beim Frühstückstisch. Er war zwar stundenlang im Bett gelegen, konnte aber nach seinen ungewollten Ausflug nach Ägypten nicht mehr schlafen.

„Noch müde Hündchen?“

„Hmm.“

„Konntest du nicht mehr schlafen?“

„Hmm.“

„Vielleicht sollten wir einen Arzt rufen?“

„Huu?“

„Na ja, du scheinst Schlafzuwandeln.“

„Schlafwandeln?“ Der Blonde sah verwirrt in die blauen Augen.

„Ja, in der Nacht bist du wie in Trance am Fenster gestanden und hast mich nicht gehört. Es hat fast 10 Minuten gedauert, bis du mich wahrgenommen hast.

Es gibt keine andere Erklärung als das du schlafgewandelt bist.“

Joey blickte unsicher auf.

/Was soll ich tun? Soll ich ihnen die Wahrheit sagen?\

//Du kannst es versuchen. Aber ich glaube nicht, dass sie dir helfen können\\

„Ich war wach.“ Joey blickte in die besorgten Augen seiner Gefährten.

„Ich... Jono brachte mich in die Vergangenheit. Ich... war in ...Ägypten“

„JONO hat dich in die Vergangenheit gebracht?“ Seth stand wütend auf.

„Wo ist er? Ich möchte mit ihm sprechen. Wie konntest du Kontakt zu ihm aufnehmen?“

„Er hat Kontakt zu mir aufgenommen, nicht ich zu ihm. Er ist hier. Er ist ich. Er lebt in mir.“

Seth begann hin und her zu gehen.

„Was zum Teufel fiel ihm ein? Was möchte er damit bezwecken? Was hast du gesehen?“

„Die Zerstörung von Atlantis.“

Schweigen herrschte für einen Moment im Raum.

„Warum hat er dir das gezeigt?“ Seto legte besorgt seinen Arm um den Jüngeren.

„Als Warnung.“

„Warnung? Warnung wovor?“

Joey entschloss sich für die Halbwahrheit. „Damit ich euch nicht verliere. Ich musste mir etwas klar werden.“

Seth starte ihn an. „Bist du dir klar geworden?“

Joey grinste ihn an. „Ja, dass bin ich!“
 

Mokuba, der unbemerkt an der Tür stand zog seine Augen zusammen.

Joey log. Da war er sich sicher. Aber er war sich auch sicher, dass der Ältere seine Gefährten vor etwas schützen wollte. Aber vor was?

Nach einen schnellen Frühstück machte sich der Schwarzhaarige auf den Weg.

Es war Zeit, dass der Pharao ihm Rede und Antwort stellte.
 

„Mokuba, was für eine Überraschung. Was kann ich für dich tun? Ist mit Joey alles in Ordnung?“

Yugi lächelte den Jungen an.

„Um ehrlich zu sein, bin ich mir da nicht so sicher. Ich muss mit Yami sprechen!“

Der Violettäugige nickte. „Klar komm rein. Ich hole ihn!“
 

„Moki?“ Yami setzte sich zu den Jüngeren.

„Joey hat Besuch bekommen von Jono.“

„Ahh, und ?“

„Er hat ihm nach Ägypten gebracht und ihm die Zerstörung deines Reiches gezeigt.

Was ist hier los?“

„Mokuba, ich bin mir nicht sicher, dass ich dir...“

„Verdammt noch mal! Du hättest seine Augen sehen sollen. Es war so, als habe er mit... dem Leben abgeschlossen. Er hat eindeutig etwas vor.

Yami, was ist damals geschehen?“

Der ehemalige Pharao senkte seinen Blick.

„Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Ich kann mich nicht erinnern und ich bin sicher, dass es Seth nicht anders ergeht. Ich weiß nur, dass Jono durch einen Dolch in die Brust starb. Seth fand ihm, da lag er schon im Sterben. Das war nach dem die Beben den größten Teil des Landes zerstört hatten.

Seth tötete sich selber mit demselben Dolch durch dem Jono starb. Da auch du umgekommen bist, sah Seth keinen Grund, am Leben zu bleiben.

Was danach passierte, weiß ich nicht. Ich denke, dass auch ich kurz darauf ums Leben kam.“

Mokuba seufzte. „Gab es da nichts, was... seltsam war? Etwas, was nicht gepasst hat?“

Yami dachte einen Moment nach.

„Ich bin mir nicht sicher. Aber vielleicht kann die Tristan helfen.“

„Tristan? Warum kann Tristan mir helfen?“

„Na ja, er war Jonos bester Freund. Er kam in den Palast nachdem der Kleine weggelaufen ist. Es war meine Schuld und nachdem Seth ihn krank zurückbrachte, stellte Jono klar, dass Tris und sein Gefährte Dukates im Palast bleiben müssen. Sie waren seine Vertrauten. Erst durch sie haben wir sein Vertrauen gewonnen.“

„Tris und Dukates. Gibt es irgendjemanden, der nicht wiedergeboren wurde?“

Yami lachte auf. „Mai zum Beispiel, oder ich kann dir auch Keith anbieten.“

Der Jüngere rümpfte seine Nase. „Danke, ich kann auf beide verzichten. Gut ich werde zu Tristan schauen. Sag bitte Seto und Seth nichts. Ich möchte sie nicht beunruhigen. Noch nicht...“
 

„Komm rein Mokuba. Yami hat mich schon angerufen. Also, was möchtest du wissen?“

„Was weißt du über die Zerstörung von Ägypten? Hat sich Jono seltsam benommen?

Der Dunkelhaarige seufzte.

„Ich kann mich nur dunkel erinnern. Es ist alles verschwommen. Tut mir Leid“

Enttäuscht stand der Schwarzhaarige auf. „Kann man nichts machen. Trotzdem, danke.“

Tristan nickte und begleitete seinen Gast zur Türe.

Als der Junge schon die Türe schließen wollte flüsterte er plötzlich.

„Schatten!“

„Bitte?“

„Jono sprach von einem Schatten. Das ist mir gerade eingefallen. Er hatte panische Angst. Er packte dich und rannte mit dir davon mit den Worten: Der Schatten kommt. Das war das einzige, was seltsam war.“
 

Der Schwarzhaarige betrat müde das Wohnzimmer. Seth las ein Buch und Seto döste, wie so oft in letzter Zeit, vor sich hin.

„Wo ist Joey?“

„Er ist im Schlafzimmer. Letzte Nacht hat er schlecht geschlafen und wollte sich ausruhen.“ Seth blickte gelangweilt auf.

„Sag mal Seth, was würdest du tun, wenn ich dir sagen würde, dass Joey heute Früh geschwindelt hat?“

Seth richtete sich auf.

„Ich würde mal sagen, dass du meine ungeteilte Aufmerksamkeit hast.“

„Na ja, ich wollte euch nicht belauschen, aber ich habe eure Gespräch heute mitbekommen.

Mich hat da aber etwas gestört, also bin ich zu Yami gegangen. Der konnte mir aber auch nicht helfen.

Er hat mich zu Tristan geschickt und der hat irgendetwas von einen Schatten gesagt.“

„Ein Schatten?“ Seth überlegte einen Moment, dann stand er auf.

„Wohin gehst du?“

„Zu Joey, ich möchte einige Antworten!“
 

„Du hättest dich nicht einmischen sollen!“

Mokuba sah überrascht zu seinen Bruder.

Bevor er etwas erwidern konnte stürmte Seth aus dem Nebenzimmer.

„Er ist nicht da!“

„Was?“ Seto blickte Seth an.

„Joey, er ist nicht da. Das Fenster ist offen und er ist weg. Er ist davon gelaufen.“

„Kannst du ihn erreichen?“

„Nein, er blockt mich ab.“

„Wir müssen ihn suchen! Was könnte dieser Schatten bedeuten. Wohin könnte er gehen?“ Mokuba blickte hoffnungsvoll auf die zwei jungen Männer.
 

//Was hast du vor?\\ Jonos Stimme klang besorgt.

//Ich habe in deiner Vision etwas gesehen. Ich glaube ich kann den Schatten aufhalten.\\

//Das Dachte ich damals auch. Ich konnte nichts ausrichten. Warum solltest du es können?\\

//Weil ich etwas weiß, was du nicht wusstest! Ich muss es versuchen.\\

/Ra oder Gott, oder wer auch immer da oben ist, stehe mir bei.

Ich muss verhindern, dass der Schatten diesmal wieder gewinnt. Ich schulde es Seto, Mokuba und all den anderen Menschen. Die Geschichte darf sich nicht wiederholen. Zweimal reicht!\

Wahrheit

Joey rannte so schnell er konnte. Er musste so weit wie möglich von der Stadt weg.

Der Blonde hatte es schon in den Wald geschafft.

//Wo läufst du hin? Was hast du vor?\\

Joey ignorierte den Geist.

Er spürte, wie der Schatten immer näher kam. Er spürte die Kälte, die sich langsam ausbreitete und er hatte das Gefühl, dass sie nach seinem Herz griff.

//Diese Welt wird sterben und du weißt es!\\ Der Knabe erschauderte. Der Stimme klang leer, fast wie ein Echo und sie war kalt.

//Nein. Ich werde es nicht zulassen!\\

Er hörte ein Lachen in seinem Kopf.

//Du kannst mich nicht aufhalten! Wie willst du es verhindern?\\

//Jono konnte es auch und ich weiß, dank ihm, mehr.\\

//Der dumme Bengel und seine Ideen! Die Welt hätte vor 3000 Jahren ihr Armageddon erleben sollen. Jetzt bin ich wieder da. Er hat mich nicht vernichtet, nur verbannt. Was glaubst du, dass du ausrichten kannst? Du bist zu schwach. Ein einfacher Mensch.\\

//Ich... Jono, wo bist du?\\

Aber bekam keine Antwort. //JONO???\\

//Dein Spiegelbild, kann dir nicht mehr helfen. Es war leicht ihn zu zerstören.\\

/Wie sollte das gehen? Er ist doch in meinen Erinnerungen. Er ist doch ich. Wie\

//Oh, mein lieber Junge! Du glaubst es begriffen zu haben? Du hast es doch auf deiner Zeitreise nach Atlantis gesehen. Ach, stimmt ja. Du hast es verdrängt. Du konntest es nicht glauben. Erlaube mir deinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen.\\

Ein Schmerz durchzuckte Joey.

Plötzlich fand er sich in Atlantis wieder.

Er sah die Zerstörung abermals und erstarrte.

Er kannte diese Szene, hatte sie schon einmal erleben müssen.
 

Eine Frau schaffte es, sterbend zu der Gestalt die Atlantis vernichtete.

„Warum?“ flüsterte sie und fasste nach dem Umhang.

Der Attentäter blickte auf die Frau und Joey konnte abermals Verachtung in seiner Stimme hören.

„Weil ich es kann!“ Damit hob er die Hand. „Ich erlöse dich von deinem Schmerz!“ und die Frau brach tot zusammen. Als sie umfiel riss sie der Gestalt den Umhang hinunter und gab das Gesicht frei.
 

Joey brach in die Knie. Der Schatten hatte Recht gehabt.

Er wusste nichts. Wie sollte er den Schatten aufhalten? Er konnte es nicht. Jono hatte versagt und würde ebenfalls versagen.

Er fand sich im Wald wieder.

//Hast du nun verstanden? Weder Jono noch du, ihr beide könnt mich nicht vernichten. Denn wie sollte man einen Teil von sich selber vernichten? Ergib dich und überlass mir deinen Körper wie es Jono in Atlantis tat und du auch schon.\\

//Wann..?\\

//Immer dann, wenn du emotional Schwach warst. Die Erdbeben in letzter Zeit gehen sozusagen auf dein Konto.\\

„Serenity...“

//Du hast sie getötet. Deine Mutter hat also Recht. Du bist ein Monster!\\

„NEIN! NEIN!....nein...bitte...nicht....ich...nein...“

Joeys Stimme wurde immer leiser. Tränen rannen ihm über die Wangen.

Aber es stimmte. Er war ein Monster. Ein Teil von ihm war der Schatten. Er verstand zwar nicht warum und wie, aber es war so.

Zu deutlich sah er die Gestalt im zerstörten Atlantis.

Als der Umhang fiel, gab sie das Gesicht frei.

Kalte Augen funkelten rot in einen zarten Gesicht und die blonden Haare wurden vom Wind zersaust.

Ein Lächeln, das nichts Gutes verheißen ließ lag auf dem bekannten Gesicht. Es war zu bekannt, denn Joey sah es jedes mal, wenn er in den Spiegel sah.

Als die verschiedenen Gefühle über ihn hereinbrachen war er schwach. Er spürte nicht wie der Schatten von seinen Körper Besitz ergriff und er in Dunkelheit versank.
 

Dunkelheit herrschte dort, wo er sich befand.

„Hallo? Ist das jemand?...Irgend jemand?“

Er bekam keine Antwort.

Wo war er?

Was war geschehen?

Er erinnerte sich an das Gespräch mit diesen Schatten.

Diesem Monster, nur um zu erfahren, dass es ein Teil von ihm war.
 

Jono war es selbst gewesen, der Atlantis zerstörte.

Später wurde der Schatten wohl zu stark für ihn zu kontrollieren und er zerstörte auch Ägypten.

/Aber das ergibt keinen Sinn! Er wollte den Schatten aufhalten. Der Schatten hätte doch in ihm sein müssen. Aber er war es nicht. Hatte er damals die Macht alleine zu wandeln?\

Joey sah sich um.

Es musste doch einen Weg hier raus geben, wo immer auch hier war.

Wut und Verzweiflung stieg in ihm auf, gefolgt von einen unglaublichen Hass und ein Gedanke kam ihm: Hatte Yami bescheid gewusst? Er war damals Pharao gewesen und hatte Verbindungen in die Schattenwelt. Trug auch er Schuld? //YAMI!\\
 

Yami zuckte zusammen.

Gefühle, die nicht die seinen waren brachen über ihn herein.

„Joey...?“

//Seth, was geht bei euch vor? Ich spüre Joey und er ist...\\

//Du spürst Joey? Wo ist er ?\

//Ich weiß es nicht. Er ist weit weg, aber du solltest ihn doch spüren können.\\

//Ich…er hat mich ausgeblockt. ...Moment... ich spüre ihn, ganz schwach. Er ist...IM WALD?\\

//Seth, was ist los?\\

//SETH??\\

/Ich hab ein ganz ungutes Gefühl.\
 

„Was machen wir hier?“ Seto sah sich um.

„Er ist hier irgendwo. Ich habe Bilder von einem Wald aufgefangen. Er hat mich für einen Augenblick nicht ausgeblockt. Ich frage mich nur, warum Yami ihn spüren konnte und ich nicht.“

„Meine Schuld. Er war für einen überraschenden Moment ziemlich Stark und ich verlor die Kontrolle!“

„Joey! Was machst du hier?“ Kaiba wollte zu seinen Liebsten, wurde aber von Seth aufgehalten.

//Das ist nicht unser Welpe!\\

„Was?“ Der Brünette blickte in die sonst sanften Augen und zog scharf die Luft ein.

Statt dem goldbraun herrschte dort ein unnatürliches rot.

„Was hast du mit Joey gemacht?“

Der Blonde grinste. „Sagen wir er befindet sich an einen anderen Ort. Vielleicht an keinen allzu schönen, aber es ist dort sicher gemütlicher, als hier in ein paar Augenblicken. Ich muss auf meinen Kleinen schließlich aufpassen.“

//Joey? Kannst du mich hören?\\

„Gib dir keine Mühe, Hohepriester. Jono hat seine langverdiente Ruhe gefunden und Joey kann dich nicht hören. Sagen wir er schläft und ich habe nicht vor ihn zu wecken.“

„Was willst du?“

„Ganz der Geschäftsmann wie ich sehe. Aber es gibt Dinge im Leben, mein lieber Seto, die kann man nicht mit Geld erkaufen.

Diese Welt hätte vor 3000 Jahren sterben sollen und ein dummer Junge hat es verhindert.“

„Jono!“

Der Schatten lachte auf.

„Es war Jonos Idee, ja aber den Plan ausgeführt hat jemand anderes. Jemand, der diesmal nicht hier ist. Wo ist denn dein kleiner Bruder? Hast du ihm zu Hause versteckt, damit ihm nichts passiert? Sein Tot wird schmerzhafter sein, als du es dir Vorstellen kannst. Denn ich bin immer noch sehr wütend auf ihn und er wird für das, was er getan hat bezahlen.“

„Mokuba?“ Seto blickte entsetzt auf Seth.

Die blauen Augen weiteten sich in Erkenntnis.

„Seht sein Ende vor 3000 Jahren an!“
 

Seth und Seto standen im Drachengarten.

„Was wollen wir hier, Jono? Ich verstehe nicht!“

Die Erde bebete unter ihren Füßen.

„Er wird immer stärker. Der Schatten wird stärker. Ich kann ihn nicht länger in mir halten. Nimm das!“

Der Schwarzhaarige blickte verwirrt auf den Dolch den Jono ihm in die Hand drückte.

„Was soll ich damit?“

„Töte mich!“

„WAS? Bist du irre?“

„Diese Beben, sie sind meine Schuld. Ich kann es nicht länger kontrollieren. Stoß zu und alles wird gut! BITTE“

Moki sah verwirrt in die verzweifelten Augen.

„Warum ich?“

„Wer sollte es sonst tun? Dein Bruder? Oder der Pharao? Der Schatten verhindert, dass ich mir selber Leid zufüge. Moki bitte, mach schnell!“

„Ich kann es nicht. Jono, es tut mir Leid!“

Jonos Hand packte die des Jüngeren die den Dolch hielt.

Der Kleinere sah den flehenden Blick.

Plötzlich legte sich ein Schatten in die goldenen Augen und färbte sie langsam rot.

„Moki bitte...“

Alles was der Bruder des Hohenpriesters an dem Atlantaer liebte verschwand mit einem Schlag.

Kalte Augen blickten ihn an.

„Pah! Wie sollte mich ein Kind auch aufhalten können?“

Der Junge schnappte nach Luft. Das war nicht Jono.

Seine Hand wurde losgelassen.

„Werde Zeuge des Weltuntergangs. Du wirst der Letzte sein der Sterben wird!“
 

Moki verstand.

/Tut mir Leid, Jono!\ Mit diesem Gedanken rammte er den Älteren die Klinge in die Brust.

Rote Augen weiteten sich ungläubig.

„Elender Narr!“ Mit einer Handbewegung brachte er den Knaben zu fall.

Ungläubig starrte er den Dolch in seiner Brust und an das Blut, welches herunter rann.

Wütend sah er Moki nach, der bei den Drachen seines Bruders Schutz suchte.

Nur ein Nicken seines Kopfes war nötig und der Schatten sah mit Genugtuung wie Knabe und die stolzen Tiere tot zusammenbrachen.

Jonos Körper war geschwächt. Er fiel auf die Knie. Über ihn hörte er den Rotaugendrachen sein Klagelied anstimmen.

/Du kommst mir gerade recht!\

Er nutzte Jonos Verbindung zu dem Tier und auf seine Bitte ihn, landete Ruby vor seinen Füßen.

Er verließ den sterbenden Körper und übernahm den des Drachen.
 

Wieder in der Realität erzitterte Seto.

Seth sah hasserfüllt auf die Gestalt vor ihm.

„Ich werde dich töten!“

„Wirklich? Kannst du deinem Herz das Leben nehmen?“

Seth ballte seine Hände zu Fäusten.

Konnte er das?

Der Kampf

„Joey kann dich nicht hören. Sagen wir er schläft und ich habe nicht vor ihn zu wecken.“
 

Aber Joey schlief nicht. Er war wach und er konnte alles mit ansehen.

Er sah auch die Vision, die der Schatten seinen beiden Geliebten sendete.

/Er glaubt ich schlafe. Aber wieso? Ich glaube nicht dass er sie angelogen hat. Aber wieso?\

Der Blonde sah sich genauer um.

/Ich wünschte es wäre etwas wärmer. Hier ist es so kalt und...\

Er stockte.

Es wurde deutlich wärmer. /Wie ist das Möglich?... Es ist zu dunkel, ich will Licht haben.\

Wie auf seinen Befehl hin, erhellte sich die Landschaft.

/Ich war schon einmal hier.\ Schoss es dem Jungen durch den Kopf. /Ich bin in der SCHATTENWELT!\

Hoffnung breitete sich in ihm aus.

„RUBY! RUBY HILF MIR!“

Es war nur ein Versuch, aber diesmal hatte er Glück.

Sein Rufen wurde gehört und beantwortet.

Der Rotaugendrache landete vor ihm.

//Was machst du hier?\\

//Eine Lange Geschichte, Ruby.

Der Schatten ist wieder da. In meinen Körper. Seth und Seto sind in Gefahr.\\

//Nicht nur die beiden. Der Schatten hatte einst den Auftrag bekommen, die Welt zu zerstören und er wird nicht ruhen, bis er es getan hat.\\

//Aber von wem? Können wir ihm nicht aufhalten?\\

//Einst herrschte ein grausamer Mann über die Welt der Menschen und der Schattenwelt. Aus hass an seiner eigenen Rasse befahl er einen seiner Krieger, die Welt zu zerstören.\\

//Und ich soll dieser Krieger sein?\\

//Wie kommst du auf die Idee?\\

//Na ja, der Schatten ist in meinen Körper und ...\\

//Du bist nicht der Krieger. Es gab einen Mann, der in der Zwischenwelt lebte.\\

//In der Zwischenwelt?\\

//Die Zwischenwelt. Der Raum zwischen hier und jetzt. Zwischen der Zeit, zwischen sein und nicht sein. Zwischen der Schattenwelt und der, der Menschen.\\

//Und weiter?\\

//Es wurde gesagt, dass dieser Mann, den Krieger untersagte seine Welt zu verlassen. Jahre vergingen. Der Herrscher verlor seinen Thron, aber der Befehl war immer noch aufrecht. Er geriet in Vergessenheit bei den Königen der Menschen aber der Schatten erinnerte sich.

Dann eines Tages, gelang es ihm in die Welt der Sterblichen zu kommen.

Der Mann in der Zwischenwelt war inzwischen auch nicht mehr. Aber er hatte Nachfahren. Sie lebten auf den Kontinent, der als erster vernichtet wurde.\\

//Atlantis!\\

//Ja. Aus Angst, dass es noch einen Torwächter gibt, war der erste Weg des Schattens nach Atlantis. Er war aber erschöpft und so brauchte er einen Wirt.\\

//Jono. Dann ist er kein Teil von mir oder von Jono. Er ist ein Parasit!\\

//Aber er begann einen Fehler. Er wollte die lebenden Torwächter töten. Er fand jedoch kein Tor in die Schattenwelt in Atlantis, also dachte er es gäbe keine mehr.\\

//Aber es gab noch welche?\\

//Es gibt auch heute noch einen. Er ist sich seiner Macht nur nicht bewusst. Denn das Tor befindet sich in ihm.\\
 

Tief in dir schläft eine vergessene Kraft, die darauf wartet, dass du schwach wirst.
 

//Der Schatten schlief die ganze Zeit über in mir und weiß es selber nicht! Ihm ist nicht bewusst das...ICH das TOR in die SCHATTENWELT BIN!\\

Der Drache nickte.

//Nun bist du bereit für dein Schicksal! Das Tor in und aus der Schattenwelt befindet sich in dir. Du kannst den Schatten verbannen. Aber du musst es aus eigener Kraft tun.

Auch mich wollte der Schatten als Wirt übernehmen. Als er in meine Körper war, ließ ich mich mit meiner letzten Willenskraft auf die Erde fallen. Ich wusste nicht, dass für eine Sekunde die Kraft des Schattens frei wurde. Aber in dieser Sekunde zerstörte sie Ägypten.

Egal was du tust. Auch wenn du dich opfern musst, du darfst unter keinen Umständen vor dem Schatten sterben! Sonst hat er gewonnen! Das war Jonos Fehler. Wiederhole ihn nicht!\\

//Das werde ich nicht. Ich habe vor, zu leben. Für all die Menschen, die durch Jonos, nein, durch meine Schuld starben.\\

//Es war nicht deine Schuld. Du hast nur das Pech, der zu sein, der du bist!\\

Joey lächelte traurig. //Pech oder Schicksal. Es ist jetzt egal. Hoffen wir nur, dass sich Mokuba nicht an Jonos Plan erinnert...\\

//Viel Glück, mein Freund!\\

Joey nickte den Drachen zu. Er kannte seinen Weg. Er hoffte nur, dass er das Richtige tat.
 

Seth hatte sich schützend vor Seto gestellt.

Der junge Mann saß am Boden und presste seine rechte Hand auf seine blutende Schulter.

„Warum tust du das?“

„Es ist mein Befehl. Mein König hat es befohlen. Dafür bin ich erschaffen worden. Ich werde nicht ruhen, bis es die Erde nicht mehr gibt.“

Seth schüttelte seinen Kopf. Er kam hier nicht weiter.

/Es bleibt mir nichts anderes übrig. Ra steh mir bei, ich muss ihn töten.\

Rote Augen blitzen auf.

„Seto lass es nicht zu. Er will mich umbringen!“

Kaiba blickte auf. Er war geschwächt, trotzdem wollte er nicht zulassen, dass jemand seinen Hündchen etwas antat.

//Seth, nicht!\\

//Wir wissen nicht, ob Joey überhaupt noch irgendwo da drinnen ist. Wir können dieses Monster nicht auf die Menschheit los lassen!\\

Tränen traten in die blauen Augen. Er verstand Seth, aber was wenn sie sich irrten.

//Was wenn er noch lebt? Vielleicht braucht er nur unsere Hilfe um...aufzuwachen!\\

Der Hohepriester fasste seinen Entschluss.
 

//Joey, wach auf! Hörst du, du musst aufwachen. Ich töte deine Körper wenn du es nicht tust!\\

Der Blonde verharrte einen Augenblick. Er hatte das Tor erreicht. Wenn es stimmte, sollte er nur durchgehen müssen und dann war er wieder in seinen Körper.

//Seth, nicht! Wir würden alle streben, wenn du das tust!\\
 

Seth zog überrascht die Luft ein. Er hatte nicht mit einer Antwort gerechnet aber scheinbar auch nicht der Schatten in Joeys Körper.

„WAS?“
 

Joey griff nach der Türklinge und drückte sich hinunter.

„Elender, was tust du? Ich werde dich töten!“

Das Tor war schwer und der Blonde benötigte sein ganzes Gewicht, um sie aufzustemmen.

Grelles Licht blendete ihn und umgab seinen Körper, als er hindurchtrat.
 

Seth beobachtete die Veränderungen in seinen Geliebten.

Die Farbe der Augen wechselte in Sekundenbruchteilen zwischen rot und braun hin und her.

//Du schaffst es mein Herz!\\

Nach scheinbar einer Ewigkeit gewann das Braun.

Joeys Hände schnellten an seine Kopf und er schrie auf.

Ein dunkler Rauch verließ seinen Körper.

Der Schatten verharrte einen Augenblick und schoss dann auf Seto zu, der entsetzt Joey ansah.
 

„NEIN!“

Seth wich vor Joey zurück. Die Stimme des Jungen klang anders als wie er es gewohnt war.

Sie war hart und bestimmend.

Der Blonde griff nach den Schatten und zog ihn zu sich zurück.

„Ich werde nicht zulassen, dass du noch mehr Menschen die ich liebe verletzt und tötest.“

„Das ist nicht möglich. Es gab kein Tor mehr. Es waren alle zerstört. Sie versanken mit Atlantis. Ich ging sicher, das sie am Grund des Meers liegen!“
 

Joey erinnerte sich wie an einen Traum.

Ruby hatte ihn in das zerstörte Atlantis gebracht. Danach übernahm der Schatten Jono und vollendete sein Werk.

Seth war ihm gefolgt und nur durch sein Erscheinen verbannte er das Monster wieder aus den Geist seines Liebsten, ohne es zu merken. Aber nicht für lange.
 

„Dein Fehler war es, Jono als deinen Wirt zu wählen. Emotional geschwächt war er ein einfaches Opfer, aber er war ein Nachfahre eines Torwächters. So bin ich es. Aber es exsistiert kein Tor in dieser Welt. Es exsistiert in mir. Das hast du übersehen und das ist dein Fehler.“

„WAS...?“
 

Braune Augen schlossen sich und Joey richtete sich auf.

Es schien Seth und Seto, dass ein helles Licht aus dem Inneren des zarten Körpers kam.

Die Lichtquelle umgab den jungen Mann und zog den Schatten zu sich heran.

„NEIN! Tu das nicht!“ Rote Augen weiteten sich in Panik.

In letzter Hoffnung wand er sich an die zwei Brünetten.

„Er wird sterben wenn er das tut!“

Unsicher machte Seth einen Schritt auf den Blonden zu, nur um von dem Licht zurückgestoßen zu werden.

„JOEY!“

Es war wie eine Explosion.

Das Licht blendete und breitete sich aus.

Seth warf sich schützend über Seto. Er konnte Joey nicht schützen, aber vielleicht konnte er zumindest seine Kraft schützen.

Dann war es vorbei.
 

Seth stand vorsichtig auf und half Seto auf.

Joey war auf seine Knie gefallen. Er hatte es geschafft. Der Schatten war verbannt.

Plötzlich wurde er in starke Arme gezogen.

//Joey, ist alles in Ordnung mein Herz?\\

Der Blonde nickte und erstarrte dann.

„Nein!“ Flüstere er.

Mit einer ihm unerklärbaren Kraft stand er auf.

„Warum hast du den Befehl gegeben, die Menschheit zu zerstören?“

Seth blickte ihn entsetzt an.

„Ich habe nichts der gleichen getan!“

Joey schüttelte den Kopf und blickte den Hohepriester kalt an.
 

„Ich spreche auch nicht mit dir, sondern mit Yami!“

Der Blonde drehte sich um.

„Ich weiß, dass du hier bist. Also, warum?“

Überrascht hob Seth eine Augenbraue, als er seinen Cousin erblickte.

Yami seufzte.

„Du irrst Joey. Ich habe diesen Befehl nicht gegeben. Es war einer meiner Vorfahren.“

„Warum hast du ihn nicht aufgehoben?“

„Er war unter einem Zauber ausgesprochen, den ich nicht brechen konnte.“

Joey verschränkte seine Arme vor der Brust.

„Und sagen konntest du auch nichts?“ Seth hatte sich vor den Blonden gestellt.

„Es war nicht meine Aufgabe. Es war die des Torwächters. Und bevor ihr fragt. Nein, ich konnte es weder Jono noch Joey sagen, weil ich nicht wusste, wer sie waren.“

„Warum bist du jetzt hier?“

„Nach unserer Verbindung, dachte ich, ihr könntet Hilfe benötigen, aber Joey hat es ja geschafft. Des Schatten ist in die Schattenwelt verband worden, dorthin wo er hin gehört und das Tor ist verschlossen!“
 

Joey hörte nicht mehr zu.

/Das Tor ist verschlossen?\

Tränen bildeten sich in seine Augen.
 

Auch wenn du dich opfern musst, du darfst unter keinen Umständen vor dem Schatten sterben! Sonst hat er gewonnen! Das war Jonos Fehler. Wiederhole ihn nicht!
 

Es machte alles plötzlich einen Sinn. Solange er lebte konnte das Tor geöffnet werden.

Er wusste, was er tun musste.

Joey griff in seine Tasche. Er hatte ein Taschenmesser immer dabei.

/Allezeit bereit!\

Unbemerkt von den anderen die sich angeregt unterhielten öffnete er es.

„Joey?“

Seto drehte sich in den Moment zu den Jüngeren, als dieser zustieß.
 

„NEIN!“ Setos Gesicht in Horror verzogen, war das letzte, was er sah.

Ende oder Anfang?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (62)
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Von:  Coppelius
2009-07-15T13:28:57+00:00 15.07.2009 15:28
super^^
Von:  Coppelius
2009-07-14T21:04:20+00:00 14.07.2009 23:04
toll^^
Von:  Coppelius
2009-07-14T20:52:57+00:00 14.07.2009 22:52
klasse^^
Von:  Coppelius
2009-07-14T20:45:36+00:00 14.07.2009 22:45
super^^
Von:  Coppelius
2009-07-14T20:24:43+00:00 14.07.2009 22:24
klasse wutausbruch^^
toll gemacht^^
Von:  Coppelius
2009-07-14T19:46:38+00:00 14.07.2009 21:46
cool^^
Von:  Coppelius
2009-07-14T14:33:28+00:00 14.07.2009 16:33
genial^^
Von:  Coppelius
2009-07-14T14:24:17+00:00 14.07.2009 16:24
sehr gut geschrieben^^
Von:  Coppelius
2009-07-14T14:07:07+00:00 14.07.2009 16:07
toll^^
Von:  Noir10
2009-06-21T11:34:08+00:00 21.06.2009 13:34
Schöne ff und ab und zui janz schön traurig und spannent. aber das kapi war das beste die drei zusammen nackt ineinem bett einfach himmlich!!
^^-^^



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