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Dark Angel

.:9.3.10 Kapitel 18 on:.
von

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Project Alpha

Titel: Dark Angel

Kapitel: 18/?

Autorin: IBUKl

Pairing: Ni~yaxSakito

Genre: Shounen-ai, Romantik, Darkfic etc...

Kommentar:

So meine lieben Leserlein

Nach langer Pause endlich mal wieder ein neues Kapitel. Es tut mir wie immer wahnsinnig leid, dass ich wieder so lange gebraucht habe ;__;

Eigentlich war es noch länger, aber ich habe das Kapitel getrennt weil es einfach besser passte. Aber ich bin mit dem neuen Teil schon ziemlich weit und daher wird es in einigen Tagen ebenfalls on gehen. ^^

Ich bedanke mich bei allen lieben Kommischreibern, die mich immer wieder antreiben. ^^

Und auf euren Wunsch habe ich auch Aoi miteinbezogen, was eigentlich nicht geplant war.

Jetzt viel Spaß beim Lesen <3

Eure Satty/IBUKl
 

Kapitel 17: Project Alpha
 

Leises Gemurmel erfüllte den, durch das kalte Licht der Neonröhren, hell erleuchteten Raum. Und ebenso kalt wie das Licht war auch die Atmosphäre. Weiße, sterile Wände, grauer Boden und einige Plastikstühle, die die kleine Empore bestückten. Normalerweise war dieser Raum verlassen, einsam und verwaist. Doch heute war ausnahmslos jeder Stuhl besetzt und ganz vorn in der ersten Reihe saß ein Mann mittleren Alters, der Körper bekleidet mit einem teuren schwarzen Jackett. Die Haltung zeigte Dominanz, das Gesicht eine Maske aus Eis. Dunkle Augen sahen emotionslos und kalt durch die dicken Scheiben, die eine ganze Front des Raumes für sich beanspruchten. Ruhig und gelassen wirkte Kaoru Niikura an diesem Tag, zeigte wie immer eine Präsenz die andere in seiner Umgebung einschüchterte. Da machten auch die Regierungsvertreter in ihren teuren Armanianzügen keine Ausnahme, die sich heute hier eingefunden hatten, um einem ganz besonderes Ereignis beizuwohnen, etwas, auf das sowohl sie, als auch Menticore selbst Jahre gewartet hatten.

„Nun denn, Niikura-san. Ich bin äußerst gespannt, ob ihre Arbeit heute endlich die Früchte trägt, die Sie uns seit Monaten versprechen.“, sprach ihn ein jemand von der Seite an. Kaoru machte sich nicht einmal die Mühe den Kopf zu drehen und den anderen anzusehen. „Ihre Erwartungen werden nicht enttäuscht werden, Kobayashi-san. Und Sie wissen selbst, dass Forschung ihre Zeit braucht um zu reifen. Die Anforderungen an die Experimente sind sehr hoch und nicht viele schaffen es durch die Testphasen.“, sagte er kühl, unbeteiligt.

Kobayashi Nobutaka, seines Zeichens rechte Hand des Premiers, knirschte nur leicht mit den Zähnen und richtete auch seinen Blick wieder geradeaus durch die Scheiben.

Er wusste, warum er den Umgang mit Niikura mied, denn dieser Mann war ihm unheimlich. Dennoch war es seine Pflicht hier zu sein, verschlangen die Experimente, die verdeckt vor der Zivilbevölkerung in den Untergrundlaborarien der Menticore Corp. durchgeführt wurden, doch hohe Gelder.

„Das mag sein. Aber der Glückstag scheint genaht. Sie selbst haben ja geschworen, dass der Chip endlich ausgereift ist.“, versuchte er die doch recht einseitige Konversation aufrechtzuerhalten.

„Er geht in die Testphase. Ich habe weder etwas geschworen, noch etwas versprochen. Ob er gezielte Wirkung zeigt hängt von der Operation und des Modells ab, das wir erwählt haben.“, erwiderte Kaoru nur weiterhin gelassen und eiskalt.

Er beobachtete die herumlaufenden Wissenschaftler in ihren weißen Kitteln, wie sie alles vorbereiteten, immer wieder ihre Nasen in Aufzeichnungen und Klemmbretter hefteten und einige Assistenten die letzten Vorbereitungen für die Operation trafen.

Sein Blick selbst war auf Hakuei fokussiert, der dort unten die letzten Worte mit seinem Forschungsleiter wechselte.

„In letzter Zeit gab es ja doch einige unschöne Gerüchte um ihr Projekt herum, Niikura-san.“, brachte Kobayashi nun etwas gereizter hervor. Er war es nicht gewohnt mit solcher Ignoranz behandelt zu werden.

Kaoru blieb dennoch ruhig. „Seien Sie versichert, dass alles in geregelten Bahnen läuft und sie sich keine Sorgen machen brauchen.“

„So? Und wie kam es dann, dass ihre Leute vermehrt in Kyoto gesichtet worden. Sie verheimlichen doch nicht etwa etwas vor mir?“ Die Frage war so gefährlich wie ihr Inhalt, doch Kaoru ließ es kalt. Der Vorsitzende der Menticore Corp. hatte sich bisher durch nichts aus der Ruhe bringen lassen und das würde sich auch nicht ändern. Aber jetzt wandte er erstmals seinen Blick von dem Fenster ab und sah Kobayashi kühl an.

„Ich sagte Ihnen eben bereits, dass es nichts gibt, worüber sie sich Sorgen müssten. In Kyoto wurde lediglich eine Prüfung vollzogen. Es war auch alles mit dem Premier abgesprochen. Fragen Sie ihn selbst, wenn Sie ihn das nächste Mal sehen, Herr Minister.“

Kobayashi wurde rot und setzte zu einer heftigen Antwort an, als eine Stimme durch den Lautsprecher an der Wand erklang.

„Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit. Wir sind bereit. Das Experiment wird in Kürze beginnen.“

Schlagartig kehrte Ruhe ein und alle ließen sich auf ihren Plätzen nieder und richteten ihre Blicke gebannt auf die Glasscheiben, die den Blick in den Operationssaal ermöglichten.

Kaorus Blick wurde nun ernster, konzentrierter.

Im Operationssaal selbst war auch Hakuei aufs Äußerste konzentriert und angespannt. Er selbst würde den Eingriff durchführen und das verlangte höchste Konzentration und Präzision, zumal sie das ganze nur unter örtlicher Betäubung durchführen würden, keinesfalls unter Vollnarkose.

Er gab den Wachmännern das Handzeichen jetzt den Jungen zu holen. Zwei Wissenschaftler würden sie begleiten.

Die Anspannung war deutlich in der Luft zu spüren. Es wurde nur leise geredet. Assistenten und Wissenschaftler gingen immer wieder leise für sich die Aufgaben durch, die ihnen erteilt worden waren.

Auch Shinya wirkte etwas unruhig und nervös. Er überprüfte immer wieder die letzten Werte, gab sie an Hakuei weiter, der sie nochmals verglich.

Hakuei tupfte sich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn. Er war aufgeregt. Heute… ja heute war endlich der große Tag gekommen! Die Sternstunde oder der Niedergang. All das würde von der folgenden Operation abhängen.

Noch einmal ließ er die letzten Wochen Revue passieren. Nach den ärgerlichen Vorkommnissen um DeltaI herum, die ihm einiges an Nerven gekostet hatte, nicht zuletzt die Eliminierung von #42. Aber dann hatte sich alles schlagartig geändert.

Er erinnerte sich genau an den Abend, als Shinya vollkommen außer sich und aufgeregt in sein Büro geplatzt war und verkündet hatte, dass die Entwicklung des Nervenchips endlich abgeschlossen war. Euphorie war ausgebrochen und umgehend Kaoru benachrichtigt.

Zudem schien auch die Entwicklung von Aki enorme Fortschritte zu machen, der nach seinem Ausbruch damals unter ständiger Beobachtung stand und auch die Strafe, die Hakuei sich für ihn ausgedacht hatte, hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Junge hatte sich seinem Schicksal gefügt und ohne weiteres Auflehnen alle Tests über sich ergehen lassen und sie mit Bestergebnissen abgeschlossen.

Und nun war es endlich soweit. Chip und Versuchsperson befanden sich auf einem einheitlichen Level und der Nervenchip konnte implantiert werden. In den letzten Tagen hatte Hakuei es selbst übernommen Aki zu überwachen und war bei allen letzten Testphasen persönlich anwesend gewesen, hatte alle Werte gemessen und selbst dafür gesorgt was der Junge zu essen bekam. Körperlich auf Höchstform und im Wesen ruhig hatte Aki letztendlich das Stadium erreicht, welches sie für den Eingriff brauchten und die Operation konnte durchgeführt werden. Der Junge selbst hatte die letzten Tage in Ruhe und Abgeschiedenheit in einer Gummizelle verbracht und war nur für die tägliche Fitness aus dieser geholt worden. Von dem, was ihm heute blühte, ahnte er jedoch nichts.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich das Tor schließlich öffnete und die vier schwer bewaffneten Wachmänner den Raum wieder betraten. In ihrer Mitte, die Hände mit eisernen Handschellen auf den Rücken gefesselt und nur mit einem weißen Nachthemd bekleidet, lief Aki. Die einst so aufmüpfigen Augen waren stumpf geworden, hatten ihren Glanz verloren und auch das Gesicht des Braunhaarigen wirkte eingefallen.

Hakuei wusste genau woran das lag, trug der Junge doch die Erinnerungen seines Niedergangs auf dem Körper. Kurz nahm Hakuei das kleine Funkgerät zur Hand.

„Objekt X5-444 eingetroffen. Beginne nun mit den Vorbereitungen.“

Er legte das Gerät beiseite und ging zu Aki hinüber, der immer noch wie ein Hochsicherheitsgefangener bewacht wurde.

Mit einem leichten Lächeln trat Hakuei an den Jungen heran, deutete den Wachmännern die Waffen zu senken. Diese taten es und zogen sich zurück, würden jedoch in Bereitschaft bleiben.

„Hallo Aki. Wie geht es dir?“, fragte Hakuei ruhig und achtete genau auf die Regungen des Braunhaarigen. Dieser hob nur kurz den Kopf und zuckte mit den Schultern. Er sprach wenig, aber das war unwichtig. Dennoch erwartete Hakuei jetzt eine richtige Antwort. „Antworte mir!“, fragte er rauer. „Gut.“, lautete die einsilbige Antwort.

Zufrieden nickte der Forschungsleiter. „Du weißt warum du hier bist?“

Die Handschellen klirrten kurz, als Aki die Schultern zuckte. „Wieder eines der Experimente, nehme ich an.“, murmelte der Junge teilnahmslos, fast schon gleichgültig.

„Richtig. Aber heute ist es ein besonders wichtiges Experiment und ich erwarte von dir, dass du dich ruhig und fügsam verhältst. In den letzten Wochen hat es ja auch wunderbar geklappt, ansonsten…“ Zum Ende hin wurde Hakueis Stimme bedrohlicher und Aki sah ihn an, musste sich beherrschen nicht etwas zurückzuzucken. „…sonst weiß ich, was passiert.“, wisperte der Junge knurrig. Die letzte Lektion war einprägsam genug gewesen.

„Braver Junge.“, grinste Hakuei. „Dann nehme ich dir jetzt die Handschellen ab und du legst dich artig auf den Tisch. Bauchlage, Arme und Beine auseinander wie wir es geübt haben, verstanden?“

„Ja.“

Hakuei winkte den Wachmann zu sich und wies ihn an Aki die Handschellen abzunehmen. Dieser tat es wortlos und zog sich wieder zurück.

Ruhig, aber mit anmutenden Bewegungen ging der Junge zu dem OP-Tisch und legte sich nieder. Die Arme hob er über den Kopf und die Beine spreizte er leicht. Er fühlte sich unwohl, nervös. Er spürte deutlich die angespannte Stimmung und die vielen Menschen, die anwesend waren, machten ihn unruhig. Ihn beschlich ein ungutes Gefühl, welches sich noch verstärkte, als schwere Lederriemen sich um seine Handgelenke und Knöchel legten und festgezogen wurden. Auch sein Rumpf wurde fixiert. Er war vollkommen bewegungsunfähig und auch sein Kopf lag gerade auf der Liege, war in ein Loch gedrückt und so fixiert, dass er nicht sehen konnte, was mit ihm geschehen würde. Er kannte vollkommene Dunkelheit, Enge und Angst. Doch das hier war anders. Es war bedrohlich und das ungute Gefühl in seinem Bauch wuchs an, setzte sich wie ein Geschwür in seinem Inneren fest. Und er spürte die zahlreichen Blicke, die sich auf seinen Körper bohrten.

Er schloss die Augen. Er musste nur ruhig bleiben und auch diesen Test über sich ergehen lassen, dann würde man ihn wieder in ruhe lassen. Das war alles was er wollte, Ruhe.

„Gut? Alles bereit? Ist er ordentlich fixiert?“, hörte Aki Hakueis Stimme von links. „Jawohl Sir. Alles erledigt.“, antwortete einer der Wissenschaftler.

„Sehr gut. Dann können wir anfangen.“ Hakuei nickte einem der Assistenten zu, der ihm schließlich einen Rasierer reichte, mit dem der Forschungsleiter Aki nun die Nackenhaare abrasierte. Sogleich kam die Tätovierung zum Vorschein, die jedes der Experimente besaß. Einen Strichcode mit ihrer Nummer, die sie immer wieder identifizieren würde.

Lächelnd strich Hakuei kurz über den Stichcode und spürte dabei deutlich, wie Aki sich anspannte. Ja dieser Bereich war äußerst empfindlich.

Auch ließ er seinen Blick kurz über den entblößten Rücken wandern, sah deutlich die halb verheilten Striemen und Risse, die teilweise noch durch ein Pflaster verbunden waren. Auch über die schmale Wirbelsäule ließ er einen Finger streichen, was ein erneutes Zusammenzucken Akis zur Folge hatte. Grinsend nahm Hakuei das zur Kenntnis. Er wusste ganz genau, dass sein Häschen dort empfindlich war, sensibel.

„Desinfektionsmittel!“, forderte er mit einem Mal und sogleich wurde ihm sowohl die Flasche als auch ein Tuch gereicht, mit dem er die Stelle des Eingriffs gründlich reinigte. Anschließend zog er sich die OP-Handschuhe an und ließ sich von einem Assistenten den Mundschutz aufsetzen. Alles war akribisch desinfiziert und jetzt wo die Operation beginnen würde, wurden auch Wände aus Plexiglas hochgefahren, die den OP-Bereich von der Außenanlage abschirmen würde. Jetzt waren nur noch eine Handvoll Leute hier.

„Spritze.“ Knappe Befehle erleichterten den Ablauf, der reibungslos verlaufen musste.

„Das wird jetzt pieksen. Sieh zu, dass du entspannt bleibst.“, sagte Hakuei schroff zu Aki und testete kurz die Spritze gegen das Licht. Die Dosis sollte locker für den Eingriff reichen. Schmerzen würde es trotzdem, dem war er sich bewusst. Wie hoch allerdings das Level war, wusste er nicht zu sagen.

Hochkonzentriert setzte er schließlich die Spritze an, welche auch sofort die Haut durchbrach und in die Nervenbahnen gedrückt wurde. Aki zuckte nicht einmal. Das Betäubungsmittel wurde injiziert und der einzelne Blutstropfen, der sich bildete sofort mit einem Tuch abgewischt.

Jetzt mussten sie einige Minuten warten, bis die Wirkung entfaltet war.

Totenstille herrschte um ihn herum und Aki sah stur auf den strukturlosen Boden. Der Stich war nicht schlimm gewesen und dennoch jagte ein Schauer nach dem anderen durch seinen schmalen Körper. Er fragte sich, was das werden sollte. Was sie dieses Mal mit ihm vorhatten und warum gerade sein Nacken?

Einige Minuten vergingen, ohne dass etwas geschah, doch spürte der hochsensible Junge genau, wie sein Nacken taub wurde und auch die Hals- und Schultermuskeln ihre Spannung verloren. Dagegen klopfte sein Herz wild gegen seinen Brustkorb.

„Gut das dürfte jetzt genug sein. Skalpell!“ Jetzt würde es ernst werden. Ab jetzt musste er mit höchster Konzentration arbeiten.

Ganz vorsichtig warf Hakuei einen Blick auf die EKG-Anzeige und bemerkte, dass Aki ziemlich unruhig sein musste. Seine Herzfrequenz war hoch, doch er würde das überstehen.

So beugte er sich nach vorne und setzte den ersten kleinen Schnitt, genau zwischen die Striche des Tattoos. Er musste sehr vorsichtig vorgehen, denn viel Spielraum hatte er hier an dieser Körperstelle nicht.

Sofort trat Blut aus dem feinen Schnitt, welches sofort weggetupft wurde. Er ließ sich die kleine Kamera reichen und führte diese unter die Haut, spürte sofort wie das Piepen anschwoll. „Beruhig dich Aki!“, knurrte er konzentriert.

Aber der Junge wurde nur unruhiger. Das hier war so anders und er spürte instinktiv, dass ihm Gefahr drohte. Große Gefahr!

Er kniff die Augen zusammen und versuchte seine Hände leicht zu bewegen. Doch er war so fest fixiert, dass nicht eine Bewegung möglich war.

Hakuei nahm darauf jetzt keine Rücksicht. Er führte die kleine Kamera tiefer unter die Haut und mit einem Knopfdruck auf eine kleine Fernbedienung, fuhr die kleine Kamera kleine Messerchen aus und begann sich durch Akis Körper zu schneiden.

Konzentriert verfolgte Hakuei den kleinen Kameraroboter. Sie mussten die schmale Stelle zwischen Muskulatur und Wirbelsäule finden und dann in das Muskelgewebe eindringen um den Mikrochip genau in die Nervenbahnen zu setzten und damit zu vernetzen. Unzählige Male hatten sie das in Computersimulationen und an anderen Objekten geübt. Der kleinste Fehler konnte Aki das Leben kosten und das durfte nicht passieren. Wenn der Junge ihnen unter den Händen wegstarb war es das Aus!

Ganz langsam lenkte Hakuei den Roboter durch das enge Gewebe und suchte nach der Stelle, die sie brauchten. Unter den Knochen hindurch, begann schließlich der Weg durch die starke Muskulatur und dann endlich hatten sie die Nerven gefunden.

„Spülen!“, knurrte Hakuei und sofort machte sich Shinya daran die Wunde auszuspülen. Wasser und Blut trat aus und die Sicht wurde wieder klarer.

Die Nervenbahnen lagen offen vor ihnen und bald hatte Hakuei den Knotenpunkt gefunden, an dem sie den Chip anbringen würden.

Aki spürte keinen Schmerz, aber Unruhe und er hörte das kleine Hightechgerät in seinem Körper. Was hatten sie vor? Was war das Ziel dieses Eingriffs?

„Shinya! Der Chip! Schnell!“, durchschnitt Hakueis hastige Stimme die Stille und sofort machte sich der blonde Wissenschaftler daran das hochempfindliche Gerät aus der Vakuumglocke zu entfernen. Der Chip war kleiner als ein Fingernagel und so konzipiert, dass wenn er erst einmal an der richtigen Stelle saß, sich automatisch an die Nerven klemmen und mit diesen verwachsen würde.

Der Chip wurde mit einer Pinzette ergriffen und Hakuei gereicht, für den nun der schwierigste Teil der Operation anbrach. Einer der Assistenten tupfte ihm den Schweiß von der Stirn, als er sich nach vorn beugte, die Brille enger auf sein Auge drückte und nun vielfach vergrößert die Einschnittstelle vor sich sah. Es war Schwerstarbeit den Chip durch den Schnitt unter die Knochen und durch die Muskulatur zu manövrieren und ihn dann an das Nervenbündel zu setzen.

Es dauerte unendlich lange und Akis Unruhe, die durch den schnellen Herzschlag angezeigt wurde, machte es nicht einfacher. Der Junge spürte natürlich, dass da etwas geschah, was nicht geschehen sollte. Sein Wille war vor Wochen gebrochen wurden, ihm deutlich klar gemacht, was er war und zu was er geboren worden war, aber das?

Eine unbändige Angst, wie er sie noch nie zuvor gespürt hatte, erfasste seinen Körper und Panik drohte ihn zu übermannen. Die Unbeweglichkeit, das offene Liegen wie auf einem Präsentierteller. Sein Puls begann zu rasen.

„Professor! Professor!“, rief einer der Assistenten auf einmal alarmiert. Doch Hakuei konnte nicht reagieren. Nur noch ein kleines Stück, ein letztes Bisschen und er hatte es geschafft.

Nur noch wenige Millimeter…

„Professor!! Der Junge kollabiert gleich!“, wurde die Stimme nun lauter, aber immer noch hatte Hakuei dafür kein Gehör. Er war vollkommen auf den Chip fixiert. Er bemerkte nicht das Zittern und Beben des Körpers unter ihm, nicht die Unruhe, die um ihn herum auszubrechen drohte. Doch nur noch dieses kleine Stück.

Und endlich! Der Chip fand seinen Platz! Sofort fuhren kleine Nadeln hervor, bohrten sich in die Nerven und setzten sich fest, verkeilten sich.

Und in dem Moment sah Aki nichts mehr.

Ein höllischer Schmerz schoss durch seinen Kopf und ein furchterregender Schrei, der zwischen Fauchen und Schmerz kaum zu unterscheiden war, durchklang den Raum. Hakuei schaffte es gerade noch die Kamera aus der Wunde zu entfernen, als Aki auch schon hochschoss. Die Liederriemen hielten der unbändigen Kraft nicht stand, rissen auseinander und der Körper des Jungen krachte von der Liege genau in den Instrumententisch hinein. Klirren erfüllte den Raum, gemischt mit den lauten Schreien Akis, der sich nun auf dem Boden wand, die Arme wild umher schlagend.

Auch die Wissenschaftler liefen nun wild durcheinander und schrien herum, während Hakuei nach den Wachmännern brüllte. „Stellt ihn ruhig, verdammt! STELLT IHN RUHIG!“

Er selbst war zurückgewichen und sah mit Schock geweiteten Augen auf den sich windenden Jungen, der verzweifelt versuchte an seinen Nacken zu kommen. Doch durch die Betäubung seiner Schultern- und Nackenmuskulatur, die glücklicherweise noch immer anhielt, kam er nicht an das Zentrum seiner ungeheuren Schmerzen heran. Blut, welches aus der Wunde tropfte, flog umher, ebenso einige Haarbüschel, die der Braunhaarige sich in seiner Verzweiflung aus der Kopfhaut riss.

„Verdammt was machen die solange!“, fluchte Hakuei. Er selbst konnte nur hilflos zusehen. Er traute sich an den Jungen nicht heran.

Doch das alles nahm eine Wendung, als endlich einer der Wachmänner heran war und sich mit gezogener Waffe auf den Jungen stürzte.

Aki, vollkommen in seinem Schmerz gefangen, spürte das plötzliche Gewicht und die Drohung und in dem Moment geschah etwas mit ihm, was vorher nie passiert war. Er schrie wieder auf, doch dieses Mal war es ein bedrohliches Fauchen. Er war nicht mehr er selbst. Seine Hände schienen zu Krallen zu werden, seine Pupillen zogen sich eng zusammen und den Mund riss er wild auf. Seine Krallen langten nach dem Mann, der versuchte ihn zu bändigen und seine Zähne gruben sich tief in die Kehle des Wachmannes, der nun selbst am schreien war. Harsch kratzten seine Nägel Gesicht und Hals auf und Blut sudelte über den Boden, spritzte Aki ins Gesicht, der das jedoch nicht einmal registrierte. Es schien nur ein Gedanke in ihm zu sein: Töte! Du musst töten!

Keiner würde im Nachhinein sagen können, woher die unbändige Kraft des Jungen kam, aber seine Muskeln arbeiteten wieder und mit seinem vollen Gewicht warf Aki sich und den Wachmann herum, hockte nun auf ihm, katzengleich, den Rücken zu einem Buckel gezogen und wie in Raserei begann er auf sein Opfer einzuschlagen. Seine Zähne waren tief in die Kehle vergraben und als er sie zurückzog, riss er ein großes Loch in den Hals, während seine Hände den sterbenden Mann bis zur Unkenntlichkeit das Gesicht zerkratzen, sodass nur eine blutige Masse zurückblieb.

Panik war um das Szenario herum ausgebrochen. Die Wissenschaftler stürmten aus dem Raum, während Hakuei selbst nur geschockt an die Wand gepresst stand und das alles beobachtete. Was war nur schief gelaufen? Woher kam diese zügellose Kraft und Blutrünstigkeit?

Er war unfähig zu handeln, doch dafür tat dies ein anderer.

Ein Schuss löste sich in dem Durcheinander und schon brüllte Aki laut auf, riss sich von seinem Opfer los und sah sich um. Es war nicht länger der Junge, der den Körper beherrschte, nein es war eine Bestie!

Die engzusammengezogenen Pupillen, das blutverschmierte Gesicht und dann dieser Ausdruck. Wilder Zorn und Schmerz entstellte die hübschen Züge. Und diese monströsen Augen erfassten nun Hakuei und Aki setzte zu einem Sprung auf den Forschungsleiter an, als erneut ein Schuss durch die Luft knallte und der Junge mit einem Jaulen in der Bewegung zusammenbrach und zu Boden krachte.

„Shinya, schnell!“, erklang eine kalte Stimme und sofort war der blonde Wissenschaftler bei dem Jungen und jagte ihm eine Spritze in den Oberarm. Kurz darauf erschlaffte der Körper und blieb regungslos liegen.

Hakuei, noch immer stock und steif vor Schock, richtete seinen Blick auf den Eingang, blickte dort genau Kaoru entgegen, der die Waffe noch erhoben hielt und sie jetzt ganz langsam und vollkommen in Ruhe wieder in seinem Jackett verschwinden ließ.

Ruhig und fast gelangweilt kam Kaoru nun auf Hakuei zu, sah ihn jedoch nicht an, sondern fokussierte seinen Blick auf die reglose Gestalt Akis.

Zwei Einschusslöcher, aus denen Blut sudelte, machten klar, dass Kaoru sein Ziel genau getroffen hatte. Schulter und Oberschenkel hatte er getroffen.

Kopfschüttelnd ließ Kaoru den Jungen liegen und wandte sich nun Hakuei zu. Seine Miene weiterhin kalt und abweisend.

„Wie oft wollen Sie mich noch enttäuschen, Hakuei?“, fragte er betont ruhig. Hakuei kam nur langsam wieder zur Fassung. Seine Beine zitterten immer noch, als er sich wieder aufrichtete und an der Wand abstützte. „Es… konnte niemand ahnen, dass so etwas passiert.“, brachte er bemüht beherrscht hervor.

„Tja nur leider bin ich es, der ihren Fehler den Regierungsvertretern erklären muss.“ Weiterhin eiskalt waren die Worte, ohne Emotion. „Langsam werde ich böse, Hakuei. So viele Fehler in so kurzer Zeit. Sie erinnern sich doch noch an unser Gespräch, oder?“ Der Forschungsleiter wurde kalkweiß. Er musste nicht antworten.

„Bringen Sie das wieder in Ordnung und retten Sie den Jungen! Ich werde auf Sie zurückkommen.“ Damit wandte Kaoru sich ab und verließ den Operationssaal.

Hakuei blieb zurück. Steif und fassungslos.

Wut schäumte in ihm auf und er ballte die Hände zur Faust!

„Shinya!“, brüllte er und der blonde Wissenschaftler zuckte zusammen. „Hol die anderen zurück! Wir müssen Aki versorgen und dann sperr ihn weg!“, knurrte er und sah wie der Jüngere nickte und davonlief. Hakuei selbst ging mit verkniffener Miene auf den bewusstlosen Jungen zu und drehte ihn mit dem Fuß auf den Rücken.

Jetzt sah er wieder so harmlos aus wie vorher. Die Gesichtszüge schlaff und der Körper reglos. //Was für eine kleine Bestie! Woher kam diese Kraft. Er hätte niemals zu so etwas im Stande sein dürfen! Das war das Tier in ihm…//
 

***
 

„Aoi Vorsicht!“ Saga versuchte noch den anderen festzuhalten, doch da war es schon zu spät. Der Schwarzhaarige stolperte über die Türschwelle und der Wasserkrug, den er in den Händen gehalten hatte, fiel mit einem lauten Klirren zu Boden. Der schwarzhaarige wachte endlich aus seinen Gedanken auf und prallte zurück, sah mit geweiteten Augen auf die Scherben und das Wasser, dass sich jetzt auf dem Boden verteilt hatte.

„Saga… ich… es… tut mir leid…“, brachte er hervor. Vollkommen verwirrt kniete er sich hin und wollte die Scherben mit zittriger Hand einsammeln, als auch schon das nächste Malheur passierte und er sich an einer der scharfen Kanten schnitt.

„Aoi, hey… ganz ruhig.“, murmelte Saga, der sich jetzt zu dem Jüngeren kniete und dessen Hand vorsichtig von den Scherben zurückzog. „Aber die Scherben… ich…“ „Du beruhigst dich jetzt erstmal, ja? Es ist nur ein Tonkrug und die Scherben kann ich nachher schnell zusammenkehren.“ Saga zog den Schwarzhaarigen einfach auf die Beine und zurück in die kleine Küche. Den Schnitt am Finger wuschen sie mit Wasser aus und Saga reichte dem Jüngeren ein Stück Tuch, welches dieser um den Finger wickelte.

„Es tut mir leid Saga…“, seufzte Aoi, als sie kurz darauf an einem der Holztische im Gemeinschaftsraum des Clans saßen. Die Scherben hatte Saga zusammengekehrt und das Wasser würde trocknen.

„Ist doch okay, Aoi. Das war wie gesagt nur ein Tonkrug.“, versuchte der Dunkelblonde den anderen etwas zu bremsen.

„Nein es ist nicht okay. Mir passieren dauernd solche Sachen und das nur, weil…“ Aoi brach und senkte den Blick. Er brauchte den Satz nicht zu beenden. Saga wusste auch so, was er meinte. Vorsichtig tastete der Ältere nach einer der Hände des Kleineren und hielt sie fest. Sein Blick war mitfühlend. „Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst.“

Aoi zog seine Hand zurück und schnaubend drehte er sich weg. „Nein, das kannst du nicht Saga! Du hast Tora jeden Tag um dich! Und ich…“, antwortete er schroff, wurde aber zum Ende hin leiser. „Er hat mir versprochen, mich nie zu verlassen.“, murmelte er und hielt sich eine Hand vor die Augen, während die andere sich krampfartig auf seine Brust legte.

Saga biss sich leicht auf die Lippen. Vier Wochen war es nun her, dass Reita Aoi und sie alle verlassen hatte und er war der Einzige, der den wahren Grund wusste. Es tat weh den Schwarzhaarigen so leiden zu sehen und doch band sein Versprechen ihn an Reita.

Aoi war kaum mehr er selbst. Noch an dem Morgen nach Reitas Verschwinden war er verstört durch die Räume gelaufen, hatte jeden mehrfach gefragt ob sie den Blondschwarzen gesehen hatten, doch keiner konnte ihm sagen, wo Reita war. Sie alle hatten noch gedacht, dass Reita vielleicht einfach unterwegs war und am Abend zurückkehren würde, doch als die Nacht hereinbrach und schließlich der nächste Tag hatte Aoi begonnen zu begreifen, dass Reita nicht wieder kommen würde. Und seit dem war der Dunkelhaarige nur noch ein Schatten seiner Selbst.

Er aß und trank nur noch wenig, war die meiste Zeit schweigsam und zurückgezogen und redete kaum noch. Zumeist traf man ihn nur tief in Gedanken an. Saga tat es weh, war der Dunkelhaarige doch einer seiner besten Freunde. Und die Verzweiflung, die den Jüngeren immer wieder packte, wenn er sich unbeobachtet fühlte, war herzzerreißend. An Reita hatte er sein Herz und seine Seele gehangen.

„Tut mir leid, Saga. Aber ich glaube ich werde mich etwas zurückziehen. Weißt du wo Ruka hingegangen ist?“ Die Stimme Aois war es dann, die den Dunkelblonden aus den Gedanken riss. „Uhm… ist okay. Und Ruka? Ich glaube der ist im Hinterhof.“, antwortete der Angesprochene. „Hmhm danke… ich geh mal zu ihm. Bis nachher.“ Aoi hob schwach die Hand und stand dann auf. Saga sah ihm nach und seufzte leicht. Der Schwarzhaarige wirkte auch jetzt müde und geschwächt.

Aoi verließ den Raum, spürte aber deutlich Sagas Blick in seinem Rücken. Ihm war durchaus bewusst, dass der Ältere sich Sorgen um ihn machte und er wusste es auch zu schätzen, aber reden tat er mit keinem über den Schmerz, der sein Herz befallen hatte. Er war zutiefst verletzt über Reitas spurloses Verschwinden und trotz der Wut, der Enttäuschung, so konnte er ihn nicht hassen.

Sich müde durch die Haare fahrend verließ Aoi das Gebäude auf der Suche nach Ruka. Der Ältere gab ihm Ruhe und stellte keine Fragen. Er gab Aoi einfach stille Zuwendung und er war der Einzige, der seinen Schmerz auch nur im Ansatz nachvollziehen konnte. Schließlich hatte auch er die Person verloren, die ihm so wichtig gewesen war.

Als Aoi aus dem Hinterausgang trat und somit den kleinen Innenhof vor sich liegen sah, der jetzt in der Mittagssonne licht durchflutet war, erkannte er sogleich die Gestalt, die auf einem Stuhl saß, den Kopf durch eine Stütze leicht geneigt und sich mit geschlossenen Augen die Sonne ins Gesicht schienen ließ.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Aois Züge, eines der wenigen, die er noch aufbringen konnte. Wenn er Ruka jetzt so sah, erschien es ihm wie ein Wunder. Die Fortschritte, die der Braunhaarige gemacht hatte, waren erstaunlich. Hatte es anfangs noch danach ausgesehen, dass er nicht überleben würde, so war er jetzt fast wieder der Alte.

Nur wenige Tage nachdem Reita gegangen war, war Ruka das erste Mal aufgewacht. Er war schwach gewesen, sehr schwach und war auch nach wenigen Momenten wieder eingeschlafen, aber ab da war er immer öfter zu sich gekommen. Aoi hatte viel Zeit vor dem Bett des Älteren verbracht, sich zuletzt fast komplett um dessen Versorgung gekümmert und ihm viel erzählt. Von den schlimmen Erlebnissen seiner Entführung und ganz besonders von dem Verlust ihrer beiden Freunde Ryoko und Ayumi. Ruka hatte es nur schwer verkraftet, aber wie immer war er stark gewesen, hatte seine Trauer nicht nach außen getragen.

Aoi bewunderte Ruka für diese Stärke. So war es auch nicht verwunderlich gewesen, dass Ruka sein Bett inzwischen auch wieder verlassen konnte. Anfangs waren es nur wenige Schritte gewesen und jetzt konnte er sich schon einige Zeit an der frischen Luft aufhalten, was dem Heilungsprozess seiner Wunde unheimlich gut tat, wie Saga immer wieder betonte. Doch nach wie vor musste Ruka sich schonen. Sein Körper war durch das wochenlange Liegen entkräftet und matt und ob er jemals wieder vollkommen sprechen würde, konnte auch niemand sagen. Bis jetzt gelangen ihm nur kehlige Laute, welche jedoch schon schmerzten. Aber Aoi war unheimlich froh, dass der Ältere überlebt hatte. Er war zu seiner Bezugsperson geworden.

„Ruka? Ich bins…“, sagte der Schwarzhaarige leise, um den anderen nicht zu erschrecken. Ruka öffnete seine Augen und sah den Jüngeren an, lächelte leicht und deutete durch ein Klopfen auf einen Schenkel an, dass er sich doch zu ihm setzen sollte. Die meiste Zeit kommunizierten der Braunhaarige über Gesten und Handzeichen und war stiller Zuhörer, wenn Aoi mit ihm sprach.

„Wie geht es dir heute?“, fragte der Schwarzhaarige, als er sich neben dem anderen auf den Boden gesetzt hatte. Ruka zeigte einen nach oben gestreckten Daumen. Verstehend nickte Aoi. „Das ist schön. Und die Wunde heilt gut?“ Wieder ein Daumen.

Leicht seufzend lehnte der Jüngere von beiden seinen Kopf gegen die Mauer. „Mir ist wieder ein Missgeschick passiert. Ich habe einen Wasserkrug fallen lassen, weil ich zu sehr in Gedanken versunken war.“, begann Aoi schließlich zu erzählen. „Es ist so schwer, Ruka. Ständig muss ich an ihn denken und frage mich, warum er mich einfach verlassen hat. Es tut so weh.“ Traurig senkte Aoi den Blick, sah aber wieder auf, als er spürte, wie Ruka ihm eine Hand auf den Kopf legte. Fragend sah er den Älteren an, begegnete dessen verstehenden Blick.

Kurz streichelte Ruka über den schwarzen Schopf, ehe er zu Stift und Papier griff, welches er ständig bei sich führte und begann etwas aufzuschreiben.

‚Ich weiß genau wie du dich fühlst. Aber ich denke er wollte dich einfach beschützen.’

„Schon, aber die Gefahr war doch vorbei. Er meinte doch, dass Sakito und dieser andere diese Kerle in die Flucht geschlagen haben.“

‚Das mag sein. Aber er wusste nicht, ob sie vielleicht wiederkommen würden. Er dachte, es sei zu gefährlich zu bleiben. Und ganz genau, weil Reita wusste, wie sehr es dich schmerzen würde, hat er es dir nicht erzählt.’

Aoi schwieg eine Weile. Er hatte Ruka alles erzählt, all das, was Reita ihm in der letzten Nacht ihres Zusammenseins berichtet hatte. Er hatte diese Bürde nicht alleine tragen können.

„Aber so tut es doch nur noch mehr weh. Ich… konnte mich nicht einmal verabschieden…“ Der Schwarzhaarige spürte, wie seine Augen zu brennen begannen und einige Tränen sich in ihnen sammelten, die er jedoch versuchte zurückzuhalten.

‚Hättest du es denn gekonnt?’ Ruka sah den Kleineren mitfühlend an, strich noch einmal tröstend über Aois Kopf. Dieser schüttelte den Kopf, zog seine Beine an und legte seine Arme darum. „Nein…“, murmelte und seine Stimme wurde schwer. Er hatte Mühe die Tränen zurückzuhalten, denn jedes Wort, jeder Gedanke an seine große Liebe tat so unendlich weh. Und schließlich kamen sie, fielen in kleinen Tropfen auf das Papier. Leises Schluchzen entkam der Kehle des hübschen Jungen und es war Rukas Hand, die den Kopf des anderen anhob und ihm die Tränen aus dem Gesicht wischte.

Nicht weinen., sagte sein Blick und Ruka nahm Zettel und Stift wieder an sich.

Tränen werden dir helfen den Schmerz zu lindern. Aber verliere dich nicht in deiner Trauer, Aoi. Das würde Reita nicht wollen und ich auch nicht. Du bist nicht allein. Und ich denke, dass Reita genauso leidet wie du. Aber denke daran, dass man sich immer zweimal im Leben sieht, hm? Du wirst ihn wiedersehen. Das weiß ich! Und nun Kopf hoch, Kleiner. Ein aufmunterndes Lächeln begleitete diese Worte und Ruka wuschelte Aoi durch die Haare. Dieser senkte den Kopf. „Ich weiß ja, dass du recht hast. Aber…“ Ein Finger legte sich auf seine Lippen und Aoi schwieg. Er wusste auch ohne das Ruka ihm sagen musste, was er wollte, was er meinte. Er sollte mit den Zweifeln aufhören.

Ein schwaches Lächeln glitt kurz über die traurigen Züge. „Okay… ich werde versuchen in Zukunft nicht mehr so traurig zu sein, denn ich muss daran glauben, dass ich Reita wiedersehe!“ Und ein hoch gestreckter Daumen und ein breites Grinsen waren die Antwort.



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Yoki_
2010-07-05T00:13:10+00:00 05.07.2010 02:13
hi hi
erstmal großes Lob die Geschichte finde ich echt super,
und es macht spaaß sie zu lesen,freu mich auf den nächsten Kapitel
Von:  suzaku_yume
2010-04-07T11:55:38+00:00 07.04.2010 13:55
Erstmal find ich es nett das du mir bescheid gegeben hast X3
Natürlich hab ich es sofort durchgelesen, aber ich konnte nicht mehr so viel damit anfangen und hab die ganze Geschichte nochmal durchgelesen und es überhaupt nicht bereut. X3
Die Story ist so toll und Aki tut mir einfach nur leid. Als ersatz muss er jetzt hinhalten u.u
Aber zumindest geht es den anderen irgendwie ansatzweise gut, aber auch nicht gerade berauschend.
Ich mag deinen Schreibstil sehr <3
Der ist schön und man kann sich das alles so gut vorstellen.
Hoffentlich geht es bald weiter <3
Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht!
Greetz Yuki
Von:  -Hiro
2010-03-24T20:20:44+00:00 24.03.2010 21:20
Soo
jetzt bin ich endlich durch die ganze FF bis hier hin durch und ich muss wirklich sagen, dass mir die Geschichte verdammt gut gefällt!

Ich weiß gar nicht, wie ich so etwas Tolles so lange nicht gefunden habe!

Dein Schreibstil ist richtig richtig toll und die ganze FF ist durchweg spannend *___*

Ich hoffe du schreibst schnell weiter!!

LG
Von:  myfuneral
2010-03-19T17:52:54+00:00 19.03.2010 18:52
ich weiß gar nicht, was ich alles schreiben soll, hab von anfang bis hierher zu dem kapitel gelesen und ...ich bin begeistert<3
normalerweise mag ich so geschichten mit "weltuntergang"-flair und mutierten menschen und sowas nicht soo sonderlich, und ich hätte auch beinah erst gar nicht angefangen zu lesen, dann hab ich aba kurz in den doji reingeschaut und der hat mich irgendwie überzeugt, dass ich wissen wollte wies weitergeht... und dann hab ich die ff gelesen... und konnte nicht mehr aufhören *_*

ernsthaft, das alles ist so gut umgesetzt und diese ganzen labor szenen so ergreifend geschrieben <3
ich hoffe ja immer uns überall auf son megakitschiges happy end, aba ich freu mich immer wenns keins gibt XD
klingt total doof aba wenn immer der held gewinnt isses ja doof und langweilig ><

ich fands so tragisch dass du tsukasa getötet hast ;___; is jetzt nicht böse gemeint das passte auch super und alles, aber der arme .__.
das schürt den hass auf diese organisation gleich viel mehr .__.

ma so ne frage nebenbei... studierst du iwie medizin oder sowas?^^°
das is alles so schön detaiiliert beschrieben x3

und bitte bitte bitte, tu aoi nicht noch mehr an ><
oder so... keine ahnung ich will nicht, dasser noch mehr leidet .__.
ich finds gut, dass ruka wieder wach is^^
ers so lieb x3

haaach ich könt noch ewig weiter schwärmen^^°
aber dann kommst du nicht zum schreiben ;3
ich würd mich unheimlich freuen, wenns bald weitergeht <3

lg
Von: abgemeldet
2010-03-10T19:41:14+00:00 10.03.2010 20:41
ja,gut so, lass aoi zu einem optimisten werden
*smile*
ich freu mich, dass ruka wenigstens wieder ok ist und aoi zur seite steht, er kann froh sein, mit ihm befreudet zu sein ;)

ehrlich gesagt bin ich auch schon gespannt, wann kao endlich hakuei feuert bzw. ob er in seiner wut diesen umbringt

und das mit aki ... super beschrieben, kami-sama sei dank,
dass ich es am tag gelesen habe xD
Von:  cookie-monster-kyo
2010-03-10T18:35:43+00:00 10.03.2010 19:35
du wirst lachen aber ich hab mich erst gestern gefragt wanns weitergeht XDD
den teil mit aki sollte ich nich im dunkeln lesen.. hab (leider) ein sehr gutes bildliches vorstellungsvermögen.. von sowas kann man alpträume bekommen ><
das schadet dem kapi aber nich, es is wieder richtig klasse geworden^^
und ich finds toll das ruka versucht aoi zu helfen <33
freu mich schon aufs nächste kapi *-*
Von:  _-Nick-_
2010-03-10T18:22:17+00:00 10.03.2010 19:22
Uiii endlich ein neues Kapi
ich bin hin und weg
*flausch*
ein tolles spannendes Kapii
okay.. musste mich zwar rein lesen, aber egal
*grins*
Hast du eine Betaleserin?
mir ist aufgefallen dass bei dir ein paar Wörter in den Sätzen fehlen öÖ

naja wollte dich nur mal drauf aufmerksam machen
*knuff*
schreib schnell weiter und lass dir nicht wieder so viel Zeit
*knuff*

haben dich lieb <3
lg Vanna&Nick♥
Von:  kaya17
2010-03-09T22:51:31+00:00 09.03.2010 23:51
Super tolles Kapitel (:

schön geschreiben. Freut mich das es weiter geht.^^
Von:  Mi-Saki
2010-03-09T22:01:36+00:00 09.03.2010 23:01
Es geht weiter <333
Eine schöne Nachricht zwischen den ganzen stressigen Schul- und Unisachen <3
Ich wollte nur kurz bei mexx vorbeischauen und dann ins bett, aber dann hab ich dein neues chap gesehen und musste es unbedingt noch lesen!

Auch wenn es ein wenig länger gedauert hat, du hast dein Gefühl für's einmalige Schreiben nicht mal ansatzweise verloren <3
Im gegenteil, mich hat es sofort wieder gepackt und ich konnte mich durch nichts, nicht mal durch Müdigkeit loseisen X3
Und das Kommi muss jetzt auch her <3

Beim ersten Teil, kam ich mir vor wie ein zuschauer, der tatenlos und vor allem fassungslos zusehen musste was mit dem armen aki passierte T^T
Meine Güte...Er tut mir so leit!
Wider einmal hast du die ganze situation bis ins äußerste ausgeschildert und hast dem leser das gefühl gegeben ein Teil der geschichte zu sein - ein stummer beobachter der alles mitbekommt. Das ist immer das Besondere an deinen geschichten ^^ Du hast da einfach ein besonders geschicktes Händchen für <3

Und der zweite Teil ^^- Der war auch schön. Noch mal einen EInblick in aois zerstörte welt zu bekommen, war sehr taktvoll ^^ AUßerdem lässt es das davor eher brutale kapitel "schön" ausklingen =3
Ruka gefällt mir irgendwie charakterlich sehr ^^- Ein toller Freund und Kumpel, ich kann sehr gut nachvollziehen was Aoi an ihm hat. ^^

Danke dir für's Bescheidsagen, auch wenn wir uns momentan so selten schreiben/sprechen v.v *sfz*
Dennoch, =D Mach immer so weiter. Ich liebe deinen Schreibstil <333 Don't forget that =D
Von:  RoseNose
2010-03-09T21:39:29+00:00 09.03.2010 22:39
Aww das kapitel ist wieder total schön geworden..man könnte stundenlang dein geschriebenes lesen ohne die lust daran zu verlieren xDD
Und Aoi tut mir voll leid ;__;
aber ich glaub dran das sie sich wieder sehen werden ..wuhha...
*happy end für alle*


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