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Near Wild Heaven

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Near Wild Heaven

Autor: Tsutsumi

Teil: 1/1

Titel: Near Wild Heaven (Copyright bei R.E.M.)

Warnung: Shônen Ai, Sinnloser Plot

Disclaimer: Nichts davon gehört mir, ich schnorre bloß bei Bandai und Toei. Geld bekomme ich auch immer noch nicht. "Rape me" gehört Nirvana, "Enjoy the Silence" Depeche Mode.
 

Kommentar: Eigentlich ist das mein Versuch, ob ich Taito/Yamachi überhaupt noch hinkriege. Zufrieden bin ich damit nicht, aber es ist ein Versuch, wie gesagt.

Angeleiert haben das eigentlich ein paar liebe Persönchen, die ich auf der Connichi kennenlernen durfte und die die verschüttete Taito-Liebe wieder freigebuddelt haben. Ihr seid toll, Leute. =)
 

Zur Erklärung, weil ich so ganz ohne doch nicht ausgekommen bin:

Nii-chan- Anrede für den eigenen großen Bruder

DoCoMo- Telefongesellschaft in Japan. Ich würde sagen, vergleichbar mit der Telekom.

Mono no aware- Die Philosophie der Vergänglichkeit der Dinge. Oder: Alles geht einmal vorbei, erlischt, stirbt usw.

Ichi- schrottige Abkürzung für Taichis Namen, die ich mir irgendwann mal angewöhnt habe, aber gegen die ich mich nicht wehren kann. Verzeiht mir, bitte.
 

Near Wild Heaven
 

Ich lasse die Haare ins Gesicht fallen.

Ganz tief.

Das Gefühl muss aus dem Innersten kommen.

Quasi ausgekotzt.

Langsam beuge ich mich nach vorne, meine Haarspitzen berühren die Gitarrensaiten beinahe. Ein sanfter Wind geht und die Schulglocke begleitet mich im Hintergrund wie einst der Typ am Schlagzeug, der jetzt für die Foo Fighters singt. Wie hieß er nochmal?
 

„Rape me“, hauche ich düster in den Herbstwind.

„Rape mee, my friend!“
 

Im nächsten Augenblick vergreife ich mich, weil ich aufschrecke. Neben mir im Gras landet ein Rucksack.

„Angebot oder Bitte?“

Ich muss die Augen zusammenkneifen als ich in die Sonne hochschaue und Taichi schief angrinse.

„Such´s dir aus.”, entgegne ich und suche nach dem Anfangsgriff.

„I´m not the only one. Yeah, I´m not the only one!”
 

Er setzt sich neben mich, wie so oft nach der Schule, und lauscht meinem Geklimper. Dann lacht er, weil ich das typische unverständliche Gemurmel möglichst echt versuche zu imitieren. Scheiße ja, ich weiß, dass der Song nicht zum Lachen ist. Aber ich hatte seit jeher schon immer das Bedürfnis, Taichi zum Lachen zu bringen.

Oder zumindest zum Kopfschütteln, wie jetzt.
 

„Gott, Yama, deine Grunge-Phase ist die bisher furchtbarste von allen!“

Ich gluckse über einem vergriffenen E-Moll.

„Ich wünschte, du würdest damit wieder aufhören! All das „I hate myself and I want to die“, das ist zum Auswachsen!“

„Mir gefällt´s.“

Ich klimpere grinsend ein bisschen in der Gegend herum.

Diese einsamer-Junge-spielt-auf-seiner-Gitarre-Nummer kommt übrigens extrem gut bei den Mädels. Früher habe ich da nie drauf geachtet; das musste mir Sora erst verraten. Seitdem gucke ich ab und zu mal aus den Augenwinkeln, ob gerade wieder ein Mädchen hinter einem Busch hervorlugt und schmachtet.

Eigentlich müsste ich Taichi fest ins Programm einbinden. Aber ich glaube, der weiß noch gar nicht wirklich, was Fanservice ist.
 

„Das war so klar, dass dir das gefällt.“, spottet er liebevoll.

„All diese blutige Dramatik, Yama. Selbst deine Haare machen dieses Theater mit!“

Er greift nach den Strähnen, die in meine Stirn gefallen sind, beinahe echte Kurt Cobain-Strähnen, und streicht sie hinter meine Ohren. Wahrscheinlich würde ich bei jedem, der das sonst macht, ausrasten. Aber ich glaube, gerade für Taichi lasse ich die Flusen immer länger wachsen. Für ihn und für den Look. Die Leute stehen auf lange blonde Haare. Wenn man schon französische Wurzeln hat, sollte man damit angeben, oder?

„Mich wundert es, dass du noch nicht auf MTV hoch- und runterdudelst und von Damenslips beworfen wirst.“

Jetzt, da alle Haare weg sind und ich die Welt wieder klar vor Augen sehe, grinse ich meinen Freund neckisch an.

„Du weißt doch, ich prostituiere mich nicht für den Kommerz! Ich bin Künstler!“

„Toller Künstler, der andere Künstler nachmacht!“

Taichi nimmt mir die Gitarre aus den Händen und setzt sich im Schneidersitz hin.

Dann spielt er ein E-Dur.

„Man muss klein anfangen.“, versuche ich zu argumentieren.

„Hey, ich könnte dir zu so mancher Lebenssituation einen Song nennen!“

„Ach ja?“

Sein Finger verhakeln sich halb in den Saiten. Typischer Anfängerfehler, an ihm aber erträglich. Wirklich.

„Was würdest du jetzt gerade sagen? `Smoke on the water´? `Highway to hell´?”

“Nein, eher sowas wie `Hör auf, immer nur E-Dur zu spielen!´“
 

Er kann nichts dafür.

Dieser Akkord ist mein Verdienst, weil er am einfachsten zu greifen ist und irgendwie nach Taichi klingt. Aufgeweckt, fröhlich und heiter ohne direkt aufdringlich zu sein. Er weiß davon nichts. Genau genommen glaube ich auch nicht, dass er mal mehr Akkorde lernen wird. Wenn er länger als zehn Minuten stillsitzen und so kleine Bewegungen mit den Fingern ausführen soll, kommt nichts Gescheites dabei heraus. Dann wird er ungeduldig, zetert leise und will Fußball spielen. Ich persönlich sehe in diesem Sport nichts Künstlerisches, auch wenn Taichi es auf seine subtile Art hin und wieder versucht, als bewusstseinsverändernde Erfahrung darzustellen, aber wenigstens sieht es bei ihm toll aus. Das mag oberflächlich klingen, aber tatsächlich ist das mein Ansporn, zu den Schulmeisterschaften zu gehen und mir diese langweiligen 90 Minuten anzusehen. Weil ich ihn dann in voller Aktion erleben kann. Das geht meist schon so weit, dass ich mich freue, wenn es regnet. Taichi verdreckt und zugematscht und im feuchten T-Shirt ist unbezahlbar.
 

Wir sind in der vorvorletzten Klasse unserer Schullaufbahn.

Die Odaiba High ist nichts Besonderes, es ist keine dieser elitären Schulen, die einem den Eintritt in die Tokyo Universität leichter machen. Mein Vater spricht das manchmal an, aber dann verliert er sich wieder in seiner Arbeit und seinem halbherzigen Laisser-faire-Erziehungsstil, den er nur anwendet, weil er zu faul und zu müde ist, um mich dauernd anzuschnauzen. Aber ich will eigentlich auch nicht auf diese Universität. Wohin ich wirklich gehe, wenn diese Zeit hier zuende ist...wer weiß das schon?

Jedenfalls sind wir im vorvorletzten Jahr.

Das ist ziemlich eklig, weil es bedeutet, dass wir nächstes Jahr im vorletzten Jahr sind. Und im vorletzten Jahr zu sein, das ist grausam. Das bedeutet fast einen Rausschmiss aus der tollen Welt, in der ich nur morgens im grünen Blazer antanzen und so tun muss, als würde ich den Lehrkräften zuhören. Schlimme Sache.
 

„Lass uns heute mal die anderen treffen gehen.“, sagt Taichi auf unserem Heimweg.

„Sora, Mimi, Koushirou und die anderen. Wir könnten ein Picknick machen. Was meinst du?“

Was soll ich schon sagen, wenn ich so angestrahlt werde?

Dass heute Mittwoch ist und alle eigentlich den Arsch voller Termine haben? Das kann ich ihm nicht antun. Ich sage lieber, dass das eine geile Idee ist und dass ich für Käsestangen sorgen werde. Und eine Decke.
 

Es stimmt schon, wie haben die anderen schon lange nicht mehr gesehen.

Sora geht in dieselbe Jahrgangsstufe wie wir, aber eigentlich ist sie mit dem Tennis verheiratet.

Das sieht man auch, als wir ihren Weg kreuzen, weil wir tolles Timing haben.

Sie hat in der einen Hand einen Schläger und in der anderen einen Typen.

„Keine Zeit, Jungs!“, lacht sie über das ganze Gesicht.

„Ich muss mit dem Prinz des Tennis noch ein paar Aufschläge üben!“
 

Taichi wird rot im Gesicht. Und auch ich muss zugeben, dass ich selten eine schlimmer formulierte Ausrede gehört habe.

„Vielleicht morgen!“, ruft sie noch, als sie schon fast nicht mehr in Sichtweite ist.

„Naja.“ , murmele ich und fasse zaghaft tröstend nach seiner Hand.
 

Ich schlage ihm vor, heute Abend zu zweit vielleicht einen drauf zu machen. Doch davon will er gar nichts hören, angeblich, weil es zu zweit ja langweilig sei und weil er abends immer einschlafen würde.

Wir kommen bei ihm zu Hause an, essen Schaumküsse und beraten über den Nachmittag.

Wie man das mit einem aufgedrehten Taichi eben so machen kann.
 

Ich habe noch immer die Vermutung, dass er noch ein wenig hyperaktiv ist. Den halben Tag klebt er am Fußball und den anderen hampelt er beim Hausaufgabenmachen herum, dass man selbst dabei wahnsinnig wird. Meist hilft nur Schokoladeneis. Oder Kekse. Am besten ist natürlich beides in Kombination.

Und wenn Taichi Yagami sich erst mal etwas in den Kopf gesetzt hat, bleibt er so lange dran, bis er diesen Plan umgesetzt hat.

Das ist eine Eigenschaft, die in der Digiwelt damals unser Überleben sicherte. Im modernen Japan, in dem Flexibilität eine Tugend ist, kommt das allerdings ein bisschen ungünstig. Das ist wie wenn Tarzan versuchen würde, sich an einer Liane vom Tokyo Tower zu schwingen.
 

Hikari swingt irgendwie dazwischen.

„Keine Zeit, keine Zeit!“, wiederholt sie in einem lustigen Singsang.

„Ich hab ein Date!“

Das lässt Taichi dann doch ein wenig hellhörig werden. Er schaut von seinem Schaumkuss auf, an seinem Mundwinkel hängt gezuckertes Eiweiß und glänzt.

„Mit Toshi aus dem Jahrgang über mir. Der ist so süß!“

Ich persönlich bin ja froh, dass ich einen kleinen Bruder habe, da bleibt mir das ganze Rosa und das Reden über süße Typen erspart.

„Was macht ihr denn?“, schalte ich mich diplomatisch ein und lächle hinreißend, während ich unter dem Küchentisch eine Hand auf Taichis Knie lege, damit er jetzt ja keinen seiner großer-Bruder-Vorträge hält.

„Wir gehen ins Kino!“, strahlt sie und rückt ihr Kleid zurecht.

„Lass ihn sausen!“, mischt Taichi sich ein und sein Knie windet sich aus meiner Hand.

„Treffen mit Takeru, Daisuke und den anderen ist doch viel cooler!“

Seine Schwester schaut ihn mitleidig über die Schulter an;

„Nii-chan, du hast keine Ahnung!“

Für dreizehn süße Jahre ist sie schon fast so vorlaut wie ihr Bruder.

„Ich kann Toshi haben, der ist viel cooler und witziger! Außerdem ist heute Kinotag und es gibt Rabatt auf die Pärchensitze!“
 

Okay, ganz ruhig bleiben. Ich gehe in Habachtstellung, doch Hikari ist viel schneller, indem sie einfach...geht. Man muss wissen, dass die Yagamis ziemlich subtil sind.
 

„Das gibt´s doch nicht!“, schäumt mein Freund und wehrt sich diesmal nicht dagegen, dass ich meine Hand fast schüchtern erneut auf sein Knie lege. Dort ist er kitzlig und ich habe in all den Jahren den Dreh rausbekommen, ihn dort einfach anzufassen, wenn er im Begriff ist, sich künstlich aufzuregen. Würde er weitermachen, würde ich ihn kitzeln, er würde lachen und sich ziemlich zum Narren machen. Ich gebe zu, es ist eine ziemlich gemeine Methode, wie Schafe an einen Elektrozaun stellen, aber anders geht es manchmal nicht.

„Was ist, wenn der sie...wenn der sie...!“

„Reg dich nicht so auf!“, fahre ich dazwischen.

„Sie ist dreizehn, sie darf das.“

Ich lächle ihn beruhigend an und beuge mich ein wenig vor.

In der Stille klackert die Küchenuhr und zählt meine schüchternen Gedankensekunden zuende. Bis er die Augen schließt und ich mit zitternder Zunge den Schaumkussrest aus seinem Mundwinkel lecke, ungesehen und unbemerkt. Zumindest machen wir uns das vor.
 

„Mimi hat bestimmt Zeit!“, ermuntere ich Taichi auf dem Weg zu den Tachikawas. In meiner Tasche befinden sich drei große Packungen Käsestangen mit Paprikageschmack. Der Wind scheint von der Seeseite her aufzufrischen und treibt die weißen Wattewolken am Himmel entlang wie im Zeitraffer.

Das gute Wetter lädt tatsächlich zum Picknicken ein und es stimmt ja auch, wir haben uns alle schon so lange nicht mehr gesehen.

Sehr gerne wüsste ich Bescheid über das jetzige Leben der anderen. Ich fürchte, das ist mit diesen Freundschaften so ähnlich wie wenn man die Schule abschließt. Man verspricht sich gegenseitig immer, beste Freunde zu bleiben und den Kontakt zu halten, bis man später zusammen ins selbe Altenheim zieht.
 

Doch in Wahrheit lebt man sich irgendwie auseinander.
 

Aber das will Ichi nicht hören.

Er ist ganz begeistert von der Idee, die Digiritter zu einen. Fast so, als müssten wir wieder gegen irgendeinen fehlgeleiteten Datenstrom kämpfen. Oder einem Typen helfen, der mit seinem Kindheitstrauma nicht mehr ganz so klarkommt.

Vielleicht ist er gelangweilt vom ewigen monotonen Fluss unseres Alltags.
 

Als er an Mimis Haustür klingelt, hört man schon durch die Tür poppige Gesänge.

Ayumi Hamasaki schrillt uns entgegen als das Mädchen auf der Bildfläche erscheint, frisch und duftend und mit zurückgebundenen Haaren. An ihrem Stupsnäschen klebt Mehl.

„Ihr seid´s!“, quiekt sie begeistert.

„Oh, wir haben uns schon ewig nicht mehr gesehen! Kommt her!“

Mit einem Hauch von Sonnenschein hüpft sie zuerst Taichi und dann mich an, zieht uns in eine warme, nach Kuchen duftende Umarmung und hinterlässt einen Hauch von Blümchenenergie an unseren Jacken. Es fühlt sich zumindest so an.

„Was treibt ihr denn hier so?“

„Picknicken!“, fängt Ichi hoffnungsvoll an und hebt meine Tasche ein bisschen hoch.

„Genau!“, steige ich ein.

„Wir wär´s? Wir trommeln alle von unserer Truppe zusammen und fläzen uns einfach in den Park!“

Das lässt ihr Lächeln ein wenig verblassen. Verlegenheit zeichnet sich in Mimis Gesicht ab, ein sehr schlechtes Zeichen, wie ich bald bemerke.

„Oh...heute ja? Also, ich fürchte, da muss ich euch enttäuschen.“
 

Da hilft auch Ayu nichts.

Mimi erzählt, dass ihre Eltern morgen Hochzeitsjubiläum feiern und sie schon den halben Tag an Zitronencrémetörtchen bäckt. Zitronencrémetörtchen mit Minzeschmuck, das Rezept hat sie sich extra rausgesucht.

„Du kannst doch hinterherkommen, wenn du fertig bist!“, versucht Taichi, sie zu überzeugen.

„Das wird doch nicht den ganzen Tag dauern!“

Sie schüttelt unwirsch das Köpfchen.

„Tut mir Leid, Jungs. Wenn ich damit fertig bin, muss ich den Baumkuchen machen, die Austern vorbereiten, die Erbsentäschchen im Petersilienteigmantel und nicht zuletzt...“

„Schon okay.“, unterbreche ich sie.

„Da kann man wohl nichts machen.“
 

Keine Ahnung, ob sie wirklich all diese utopischen Gerichte zusammenkocht oder sie als Vorwand nimmt, nicht jetzt sofort mitzukommen. Ich nehme eher ersteres an, Mimi war schon immer eine kleine Hobbyköchin und so verliebt wie ihre Eltern nach all den Jahren noch immer sind, verdient das Durchhaltevermögen einen Bonus. Vielleicht hätten Erbsen im Petersilienteigmantel meine Eltern damals, als es an die Scheidung ging, umstimmen können, wer weiß.

Ich reiche in meine Tasche und übergebe Mimi eine der Käsestangenpackungen.

„Hier, und gratuliere deinen Eltern morgen schön von uns!“
 

Die ersten beiden Häuserblocks schmollt Ichi stumm vor sich hin.

Wie ein bockiger Fünfjähriger kickt er Kieselsteine vor sich her und starrt auf den Boden. Wahrscheinlich bin ich jetzt ein Verräter, weil ich Mimi auch noch von unserem Proviant gegeben habe, bzw. sie nicht gefesselt und geknebelt habe, um sie in einen Sack zu stecken und mitzunehmen.

Ab dem dritten Häuserblock grunzt er bereits und ab dem vierten murmelt er vor sich hin;

„Weiber!“

„Mach dir nichts draus.“

Ganz sanft versuche ich ihn zu trösten. Meine Finger berühren seine, geradezu unsichtbar in der Menschenmenge. Und doch hakt er den kleinen Finger in meinen ein. Das ist eine Gewohnheit, die wir seit Jahren haben. Wenn einer von uns down ist und das keiner sehen soll, haken wir uns am kleinsten gemeinsamen Nenner ein.
 

„Wir gehen einfach weiter. Koushirou bäckt, soweit ich weiß, sehr selten.“
 

So langsam komme ich mir vor wie ein Hausierer. Wie jemand, der bunte Plastikperlen im Fernsehen mit den Worten „bezaubernd“ und „vorteilhaft“ anpreist. Wird sich doch noch jemand auf unser wundervolles Angebot einlassen? Eine Sekunde lang überlege ich, bei Mimi und Sora anzurufen und sie damit zu locken, dass sie Fanservice von Taichi und mir bekommen, sollten sie sich doch noch umentscheiden. Aber so korrupt bin ich dann doch nicht. Nicht wenn es um meinen besten Freund geht.
 

„Koushirou ist da, ja.“

Seine Mutter trägt eine Schürze, auf der tanzende Zwiebeln abgebildet sind. Und Möhren, mit Bonbons. Das sieht so vermuddelt aus, als würden die Karotten mit den niedlichen, bunten Süßigkeiten Geschlechtsverkehr praktizieren. Entweder Frau Izumi hat einen furchtbar schlechten Geschmack oder sie ist der geheimen Notgeilheit erlegen.

Wir schlängeln uns höflich nickend an ihr vorbei und pochen an Koushirous Zimmertür.

Drinnen hockt der Rotschopf an drei Rechnern gleichzeitig und lässt sich das Gehirn wegflimmern. Er hat sogar die Gardinen zugezogen.

„Hi Kou!“, sagt Taichi, erneut unglaublich zuversichtlich.

„Was hälst du von einem Picknick mit uns und den anderen draußen?“

„Macht die Tür zu!“, zischt Izumi forsch.

„Schnell, schnell!“
 

Er sieht uns gar nicht an.

Seine Finger fliegen mit Lichtgeschwindigkeit über die Tastaturen, auf allen drei Bildschirmen ploppen abwechselnd hunderte von Mail- und Messengerfenstern auf, in die er reinschreibt und die er anschließend wieder minimiert. Es ist ein einziges Gepiepe und Geleuchte, was mich schon beim bloßen Hinsehen total wahnsinnig macht.

„Meine Fresse!“

Ich beuge mich über seine Schulter.

„Was in aller Welt machst du da? Hast du die Matrix entdeckt?“

„Also das ist nicht gerade gut für deine Augen hier!“, mault Taichi herum und gibt einem Rechner einen gespielten Kick.

„Und so wie du dasitzt, quetscht du dir gerade dein Sitzfleisch ab.“
 

Koushirous Haare sind ziemlich durcheinander. Er muss sie heute schätzungsweise tausendmal mit den Fingern durchgewühlt haben. Ich wusste ja, dass er sein halbes Leben inzwischen im Cyberspace verbringt, aber das es inzwischen so krass geworden ist, hätte ich mir nicht träumen lassen.

„Sorry, ich muss passen.“

Endlich redet er mit uns.

„An jedem anderen Tag hätte es gepasst. Aber heute geht echt nicht!“
 

Er tippt ein *lol* in ein icq-Fenster und ploppt es zu, hackt html-Befehle irgendwo anders rein. Fasziniert betrachte ich das Treiben. Ich selbst bin ja schon froh, wenn ich weiß, wie man ein Bild in einem Blog eingefügt bekommt.

Taichi baut sich indessen mit verschränkten Armen hinter seinem Freund auf.

„Und was ist hier wichtiger als ein Picknick mit deinen guten alten Freunden?“
 

Da schaut Koushirou tatsächlich wirklich mal über seine Schulter. In seinen Augen spiegeln sich hunderte von kleinen Windows-Fensterchen. Es sieht irre aus.

„Ein Großangriff auf Microsoft!“, sagt er mit Grabesstimme.

Ich keuche kurz, weil ich mir ein Lachen verkneife;

„Was?“
 

Koushirou wendet sich wieder seinen Computern zu.

„Wir haben uns abgesprochen. Wir sind Millionen.“

Es klingt, als würde er das Evangelium verkünden.

„Heute zeigen wir Bill Gates, dass sein Imperium längst überholt ist!“
 

Das ist unglaublich spannend. Wenn ich jetzt hier stehen bleibe, werde ich möglicherweise erleben, wie Koushirou die reichste Firma der Welt plattmacht. Es wie „Krieg der Sterne“ oder so. Eigentlich warte ich darauf, dass kleine, bewaffnete und animierte Krieger über die Monitore hüpfen und „Spartaaa!“ brüllen.

Und so enthusiastisch Taichi solche Aktionen auch sonst mitmacht, umso verdrießlicher ist er jetzt gerade darüber, dass Izumi seinen Putsch ausgerechnet jetzt durchführen muss.

Seine Gesichtszüge sind ganz grau geworden.

„Yama, gib mir eine Schachtel von den Käsestangen!“
 

Er drückt sie Koushirou in die Hand;

„Hier, damit du wenigstens ein bisschen Nahrung zu dir nimmst!“

Ich höre das Gepiepe und Gedudel der Messenger noch an der Haustür als wir uns von Frau Izumi verabschieden. Sie winkt uns gutgläubig hinterher, ihre Schürze mit dem tanzenden und fickenden Gemüse wird mich noch bis in meine Träume heute Nacht verfolgen.
 

„Meinst du, wir müssen uns Sorgen machen um ihn?“

Diesmal habe ich keine Lust auf drei Blocks Schweigen. Und ich weiß, wie sehr Koushirou dazu neigt, sich hin und wieder so weit von der Außenwelt abzukapseln, dass er davon so gar nichts mehr mitbekommt.

„Nein. Denke nicht.“

Taichi ist so beleidigt, dass er nur in Ellipsen redet.

„Spätestens wenn er merkt, dass er Bill Gates nicht schlagen kann, kommt er zur Erde zurück.“

Das klingt ein wenig nach einer extraterrestrischen Mission, nach Aliens. Wobei ja nicht klar ist ob der Microsoft-Chef wirklich ein Mensch ist. Leute, die so viel Geld haben, sind mir immer unheimlich.
 

Taichi dümpelt neben mir her und lässt den Kopf so weit hängen, dass er ihn bald am Boden hinterherschleifen könnte. Wenn er bemerkt, dass seine Pläne nicht so aufgehen, wie er sie sich gedacht hat, wird er ganz stumpf und trahnig. Das ist neu. Früher wurde er bockig, eine Eigenschaft, die Daisuke scheinbar übernommen hat. Vielleicht ist das eine Sache des Erwachsenwerdens.
 

„Mach dir keinen Kopf!“, versuche ich, ihn aufzumuntern. Aber wie muntert man einen auf, der von Mal zu Mal enttäuschter wird? Die letzte Hoffnung von unserer alten Digimon-Truppe, Jou, liegt direkt vor uns. Und dass der eigentlich nie Zeit hat, weiß selbst Taichi.
 

Ich rufe Takeru an, aber der geht nicht mal an sein Handy.

Es ist Mittwoch, da hängt er wahrscheinlich wieder elendig lange bei seiner Basketball-AG herum. Was ihn dazu treibt, sich wie Taichi so dem Sport zu verschreiben, da tappe ich im Dunkeln.
 

Fassen wir zusammen.

Wir haben zwei Dates, ein Hochzeitsjubiläum, eine Weltübernahme und ein Spiel, bei dem man etwas Rundes in etwas...Rundes werfen muss.

Japans Jugend ist wirklich beschäftigt.

„Wir gehen einfach mal zu Jou und fragen ihn.“

Taichi grummelt noch immer. Klingt wie ein heiserer Hund.

„Der ist doch bestimmt wieder in der Paukschule. Oder schreibt die nächste Eintrittsprüfung für ´ne Uni.“

Ich würde nicht dagegen wetten.

Aber was soll ich denn sonst tun als ihn dazu zu bewegen, doch mal nachzusehen?
 

Joey wohnt zum Glück nicht weit weg.

Wir nähern uns von hinten seinem Block und sehen schon von weitem, dass sein Zimmerfenster geöffnet ist.

Das stimmt mich schon mal optimistischer und auch Taichis Schultern heben sich um geschätzte zwei Zentimeter.
 

Ich muss kurz überlegen, wann ich Joey zum letzten Mal gesehen habe.

Mit Sora zusammen ist er derjenige, den ich von den anderen am häufigsten sehe. Er bekommt von meinem Vater Liebenswürdigkeiten entgegengeschmissen, weil er mir versucht, Mathematik beizubringen, bzw. verständlich zu machen.

Wir sehen uns also ungefähr alle zwei Wochen.

Manchmal tut er mir dabei ein wenig Leid, weil ich, wenn ich meinem Zorn wüte, weil ich mit diesen beschissenen Zahlenreihen nichts anfangen kann, ab und zu mit meiner Federtasche nach ihm werfe. Und er hat immerhin auch Wichtigeres zu tun.

Trotzdem hält er daran fest.

Und wenigstens hat er es geschafft, mich von einer Fünf auf eine Vier plus zu hieven. Ich glaube, ich habe ihm dafür mal eine Käsepizza spendiert.
 

Wir latschen die paar Treppen zu seinem Stockwerk hoch und klingeln.

Es hört sich nicht gerade lebendig an da drinnen. Nur das dumpfe Geräusch von Strümpfen ist zu vernehmen, ein sanftes Tappen auf dem Teppich und dann Jous näherkommende Stimme.

Ich lehne mich neugierig vor, lege ein Ohr an die Wohnungstür und versuche zu erlauschen, was er da redet. Türen und Wände in unseren Neubausiedlungen sind grausam dünn. Ich kann meinen Nachbarn über mir jede Nacht beim Wichsen hören- seitdem fühle ich mich asexueller denn je. Zum anderen bin ich ein scheiße neugieriger Mensch. Vielleicht hat Joey endlich eine Freundin und muss nun noch schnell Liebesschwüre durchs Telefon hauchen.

„Yama!“, sagt Taichi mahnend hinter mir, doch leider ein bisschen zu spät, denn im nächsten Augenblick geht die Tür auf und ich falle ungebremst in die Wohnung hinein.
 

Mit den Händen kann ich den Sturz noch gerade so abfangen. Mein Tasche hängt halb über meinem Hintern und als ich aufsehe, habe ich Jou vor mir, knie quasi vor ihm und grinse verlegen zu ihm hoch.

Er hat eine Augenbraue hochgezogen.

„Nein, ich werde Ihnen keinen blasen, verstehen Sie das doch bitte endlich!“, sagt er laut und hart und ich denke, ich höre nicht ganz richtig.

„Mo-Moment mal!“, fange ich an zu stottern.

„Ich wollte ganz bestimmt nicht lauschen oder so, aber du hast so lange nicht aufgemacht und dann warst du plötzlich da und nur weil ich hier vor dir knie, heißt das noch lange nicht...!“

Joey wedelt mit der Hand herum und presst die Lippen aufeinander um mich zum Schweigen zu bringen.

Da bemerke ich erst, dass er in der anderen Hand sein Handy hat und scheinbar versucht, einen ungewünschten Gesprächspartner abzuwimmeln.

Oh.
 

„Nein, nochmal von vorn!“, sagt er und wendet sich ab.

Taichi ist so taktvoll und schlüpft zur Wohnung herein, damit der Hausflur nicht weiter mitbekommen muss, dass Jou niemandem einen bläst.

„Hören Sie mir bitte zu! Sie haben Sich in der Nummer geirrt! Mein Name ist nicht Angelina, die heiße Schlampe und ich verdinge mich auch nicht in irgendeiner sexuellen Weise, ich...“

Der Typ am anderen Ende lässt ihn gar nicht ausreden. Mit offenstehendem Mund rappele ich mich wieder auf. So ganz genau verstehe ich das noch nicht, aber es sieht so aus, als hätte Joey derzeit nicht mal Zeit zum Lernen.

„Das sagte ich Ihnen doch bereits, ich bin Schüler!“

Er verdreht die Augen und sieht aus wie ein Verdammter, der den Allmächtigen um Hilfe anfleht. Eine Sekunde später klappt ihm der Mund auf, er starrt auf sein Telefon, aus dem Geräusche einer rauen Männerstimme kommen und legt wortlos auf.
 

„Sag bloß, du hast Probleme.“, beginne ich das Gespräch als Taichi und ich es uns auf Joeys Bett gemütlich machen. Er selbst setzt sich auf seinen Schreibtischstuhl und lässt sein Telefon mit spitzen Fingern auf aufgeschlagene Schulbücher, Papierhaufen und Radiergummis fallen. An der Wand, neben dem PC-Monitor reihen sich Kaffeetassen aneinander.

„Merkt man mir das etwa an?“

Seine Stimme sackt in den Keller.

Wenn Joey mal sarkastisch wird, muss es wirklich ernst sein.

Er sitz da und rauft sich die langen, dunklen Haare, bis sie ihm schier zu Berge stehen.
 

„Oh, es ist furchtbar, einfach furchtbar!“

Okay, das hört sich schon ein bisschen vertrauter an. Jou ist ein Mensch, der in der Regel die Lösung vor lauter Problemen nicht sieht. Er gerät sehr schnell aus der Facon und dann braucht er wirklich Hilfe. Oder einen, der ihm in den Arsch tritt. Beides konnten Taichi und ich ja schon sehr früh erkennen.

„Irgendjemand bei DoCoMo muss meine Nummer falsch geschaltet haben oder irgendsowas. Die müssen meine Nummer mit einer Prostituierten vertauscht haben“, klagt er, fast schon schluchzend.

„Die Nummer ist ganz neu, ich habe sie schon allen meinen Nachhilfeschülern gegeben!“

Ui, das klingt ja fast schon nach einem Privatunternehmen.

„Ich will mir gar nicht ausmalen, was ist, wenn die jetzt alle bei Angelina, der Schlampe landen. Großer Gott!“
 

Taichi schaut mich mitleidig an.

Wir können nur zusehen, wie unser Freund seinen Kopf mit sterbenslangsamer Geschwindigkeit auf einen Papierstapel sinken lässt und dort hineinjammert.

Irgendwie kann nur ihm so etwas passieren, habe ich das Gefühl. Joey ist immer der in den Arsch Gekniffene.

„Du hast nicht zufällig Lust, dich von dem Elend abzulenken?“, schlägt Ichi zaghaft vor, denn er wittert seine Chance. Man muss einem am Boden Liegenden immer einen Arm zum Aufstehen reichen. Oder so.

„Ja, indem du einfach mit uns in den Park mitkommst und deinen Kummer über einem Picknick vergisst.“, falle ich mit ein. So langsam fühle ich mich wie ein siamesischer Zwilling.

„Wir können von alten Zeiten reden, du weißt schon.“

Ich knuffe Joey in die Seite, doch er hängt einfach nur da und zuckt nicht mal.

„Digimon, Digiwelt und all das! Na?“
 

Ganz langsam dreht Joey den Kopf zur Seite. Er hat so sehr in den Papierstapel gehaucht, dass seine Brillengläser beschlagen sind.

„Erinnert mich nicht daran! Wenn Gomamon das hier miterleben würde, der würde mich ja sowas von auslachen!“
 

Ich weiß nicht, wie er den Gedankensprung so schnell geschafft hat, aber mir bleibt die Widerrede tatsächlich im Halse stecken. Bei den beiden hatte ich früher auch immer das Gefühl, dass das Digimon zu cool für den Menschen war. Und doch haben sie doch ganz toll zusammengepasst.

„Hör mal, Jou...“

Ich setze mich gerader hin und zähle im Gedanken seine Kaffeetassen am Schreibtischrand. Vielleicht sollte ich jetzt eine Rede darüber halten, dass Gomamon ihn mitnichten in seiner Not auslachen würde, dass es auf falsche Nummern im Leben doch gar nicht ankommt, doch ich komme nicht dazu, denn Jou wedelt schon wieder.

„Ihr müsst gehen, so Leid es mir tut!“, verkündet er und streicht sich seine zerzausten Haare schnell wieder zurück.

„Ich muss zu DoCoMo! Ich brauche meine Handynummer!“
 

~~~*~~~
 

Taichi und ich sitzen auf einer Parkbank wie ein altes Ehepaar.

Wir teilen uns Schokocrossies, die Joey uns als Tausch zu den Käsestangen mitgegeben hat.

Der Wind rüttelt ein bisschen an den Blättern der Bäume, so dass ein schönes, harmonisches Rauschen entsteht.

Durch die Zweige schauen nachmittägliche Sonnenstrahlen und Vögel zwitschern verhalten gegen das Knattern und Brummen des Großstadtverkehrs in der Ferne an.

„Der arme Kerl.“, sage ich nun schon zum zwölften Mal wie eine gesprungene Schallplatte und kaue auf der Schokolade herum.

„Hm.“

Taichi beugt sich vor und stützt einen Arm auf dem Knie ab.
 

Das ist nun also unser großes Picknick der wieder vereinten Digiritter Jahrgang 2001.

Ziemlich erbärmlich.
 

„Also...“

Ich atme tief ein.

„Ich könnte den Rest mal anrufen und fragen. Daisuke, Iori, Miyako, du weißt schon.“

„Lass mal.“

Er winkt müde ab.

„Es hat doch eh keiner Zeit.“
 

Endlich sieht er es ein! Dafür musste ich nun stundenlang so tun als hätte ich an einem Mittwoch die große Hoffnung, alle zu einen und eine Party zu schmeißen. Manchmal ist es scheiße anstrengend, mit diesem Traumtänzer befreundet zu sein.

„Es war doch vorauszusehen.“, mosere ich unfreundlich.

„Mitten in der Woche, was denkst du denn?“

Ein Singvogel über uns nimmt piepsend Reißaus.

Er spürt die negativen Schwingungen.
 

„Entschuldige bitte!“, blafft Taichi und kickt schon wieder an Kieselsteinen herum, dass der Dreck am Boden aufgewirbelt wird.

„Natürlich weißt du es ja wieder mal besser!“
 

Das ist nie so ganz weggegangen.

Wir streiten uns natürlich noch immer so schön mit Hingabe.

Nicht mehr ganz so mit Hauen und Beißen wie früher. Aber das fängt immer wieder mit diesem Punkt an. Nie will er einsehen, wie hirnverbrannt seine Ideen manchmal sind- nein, am Ende bin ich ja immer die Zicke.
 

„Ja!“, zetere ich und pfeffere die Schokocrossies auf die Bank.

„Ja, ich weiß es besser! Und ich würde es begrüßen, wenn du jetzt mal wieder runterkommst von deinem Friends forever-Trip; der Zug ist nämlich wie du siehst, schon längst abgefahren!“
 

Okay, ich gebe zu, das war ein Foul.

Ein ziemlich heftiges sogar. Ich habe es leider noch immer drauf, Taichi immer genau dahin zu schlagen, wo es ziemlich weh tut.
 

Der arme Kerl glaubt wahrscheinlich wirklich noch an die Vergangenheit. Daran, dass die Dinge noch immer so sind wie vor fünf Jahren, als wir uns als unwissende vorpubertäre Gören durch eine digitale Welt schlagen mussten.

Ist ihm denn so gar nicht klar, dass es heute nicht mehr darauf ankommt, in einer fremden Welt Kühlschränke mit Eiern zu finden oder schwarze Türme zu zerstören?
 

Taichi ist in sich zusammengesunken.

Die Augenbrauen tief zusammengezogen betrachtet der den staubigen Erdboden zu seinen Füßen. Einen Moment sitzen wir schweigend nebeneinander. Nur die Packung mit den Süßigkeiten ist zwischen uns, das Rauschen der Blätter im Wind und unser beider Versuch, unsere Haare glatt zu streichen, weil die Brise sie durcheinanderwirft.
 

Was hatte die Rennerei denn zu bedeuten? Heißt es nicht immer, dass alles im Leben einen Sinn hat? Und wenn der Sinn darin lag, einen so zuversichtlichen Jungen bis ins Mark zu desillusionieren?

Da scheiß ich doch auf den Sinn des Lebens!
 

Ich hebe den Kopf und möchte kleinlaut eine Entschuldigung murmeln. Nur komme ich nicht dazu, weil ich, als ich hochschaue, auf einem Kiesweg ein Stück entfernter von uns plötzlich Hikari ausmache. Mit ihrem Kerl.

Zuerst denke ich, sie schäkern. Mein Gott, der Typ soll jünger sein als ich? Warum sieht es dann so aus als würde er mich glatt überragen?

Und warum zum Teufel sieht es von hier so aus als würde er Hikari bedrängen?
 

Ich keuche erschrocken auf. So richtig mädchenhaft, fürchte ich.

Der Typ will sie doch tatsächlich befummeln.

Taichi schaut hoch, irritiert, zuerst auf mich, dann folgt er meinem Blick.

Im selben Augenblick tut Hikari dann auch genau das Richtige, nämlich ihrem Kerl eine Backpfeife verpassen, so dass der ganz von alleine von ihr ablässt.

Da spüre ich aber schon den Luftzug neben mir.
 

Ich ahne Fürchterliches.

Natürlich ist Taichi sportlich und ein Stürmer oder irgendsowas (ich kenn mich im Fußball ja so gar nicht aus), aber so wie jetzt prescht er immer nur los, wenn es wirklich, wirklich ernst ist. Ich habe das schon mal miterlebt, als seine Katze mal ausgerissen und auf eine viel befahrene Straße gelaufen ist. Ich habe ihn noch nie so schnell laufen sehen.

Alles an ihm ist gespannt wie die Sehne eines Bogens, bereit, so fort loszuschlagen.

Taichi wirkt eigentlich nie einschüchternd- außer in diesen Momenten.

Ich fürchte, er reagiert total über.
 

Zwei Sekunden später ist er geradezu über den Rasen geflogen und der Grapscher hat den ersten Kinnhaken eingesteckt. Meine Knie fühlen sich vor Schreck ganz weich an. Ich bin kein Fan von Schlägereien, sowas guck ich mir höchstens mal im Fernsehen an. Die Zeiten, in denen ich mich selbst geprügelt habe, sind auch vorbei.

Was soll ich tun?
 

„Ey, du Spast, was zum...?“

Ausreden lässt mein Freund den Jungen leider auch nicht.

Es sah gar nicht so aus, als hätte er noch irgendeine Aktion gestartet nachdem Hikari ihm eine runterhauen hat. Ich finde es ziemlich bewundernswert, wie gut sich die Kleine schon verteidigen kann.
 

Und doch, als ich mit fahrigen Bewegungen die Schokolade und meine Tasche einsammle und mich dem Schauplatz langsam nähere, überkommt mich ein kalter Schauer.

Ich habe Taichi selten außer sich gesehen.

Und so wie jetzt eigentlich noch gar nicht.
 

Er rammt Toshi ein Knie in den Bauch, so dass der einknickt, zieht ihm die Fäuste trommelnd über den Rücken und den Nacken. Seine Augen wirken plötzlich dunkel wie die Neumondnacht, die Stirn ist glatt, zum Zerreißen gespannt und ich kann das Blut in seinen Schläfen geradezu pochen sehen.

„Nii-chan!“, ruft Hikari entsetzt und wedelt mit den Armen.

„Es ist okay! Das reicht!“
 

Ich habe das Gefühl, er hört ihr gar nicht zu.

Er steckt einen geschwächelten Kinnhaken seines Gegenübers ein und tritt schon wieder zu.

Was um ihn herum geschieht, scheint er gar nicht mehr mitzubekommen.
 

„Nii-chan!“

Langsam wird Hikari zornig. Es liegt wahrscheinlich nicht in ihrem Interesse, dass ihr großer Bruder ihren Typen kaputt haut.

„Hör endlich auf damit! Führ dich nicht auf wie so ein Halbstarker! Nii-chan!“
 

Ich sehe, ich muss handeln, irgendwie.

Wenn es so weitergeht, könnten dem Jungen schlimme Verletzungen beigebracht werden und das alles endet noch in einer beschissenen Tragödie.
 

Also nähere ich mich von hinten, weiche Taichis Fuchteleien aus und bekomme ihn zu fassen. Aha, es ist also doch nicht so anders als früher. Er schlägt so blindlings um sich, dass er nicht merkt, wie man ihn sich greift.

Ich lege von hinten meine Arme um ihn, zwänge die seinen an die Seiten, er kann sich kaum noch bewegen. Das hoffe ich jedenfalls.
 

Sein Geruch ist unglaublich.

Ganz wild und entfesselt, er riecht nach Schokolade, nach Herbstwind und Shampoo, nach dem Colorwaschmittel, von dem seine Mutter immer ein bisschen zuviel verwendet.

„Taichi, Schluss jetzt!“, raune ich und spüre ihn ganz zittern.

„Krieg dich wieder ein!“

Zuerst habe ich Angst, dass er mich vielleicht nicht hört, dass ich vielleicht auch gleich ein blaues Auge und eine blutende Nase habe, doch dann werden seine Bewegungen Gott sei Dank langsamer und gemächlicher.

Ich verharre an ihm und es tut mir so Leid, dass ich eben diesen dummen Streit vom Zaun brechen musste. Einen desillusionierten Menschen muss man vielleicht wirklich fürchten. Da glaubt er an die wahre Freundschaft, die sich niemals verändert und dann wird sein Weltbild innerhalb weniger Stunden von irgendwelchen Abstrusitäten zerstört. Wer weiß, vielleicht wäre ich dabei ja auch durchgegangen.

Ich atme, noch immer erschreckt, tief ein und aus, um mich ein bisschen zu beruhigen, atme gegen seinen Hals und spüre, wie er eine Gänsehaut bekommt. Wir verharren für ein paar Sekunden so, bis die Ruhe wieder einkehrt und wir wieder beieinander sind.
 

„Sorry, Mann.“, versuche ich, den Typen anzusprechen. Sympathischer geworden ist der natürlich nicht, im Gegenteil. Sein knolliges Gesicht wirkt mit dem anschwellendem Auge und der blutenden Nase wie eine Kartoffel. Hikari muss wirklich an Geschmacksverirrung leiden. Für so einen Kerl hat sie damals Takeru sausen lassen?

„Du willst mich wohl verarschen!“, nölt er los, zuckt aber sofort zurück, weil Taichi ihn anknurrt wie ein Bär.

Das Ganze hat etwas so Skurriles, dass ich einen Augenblick lang versucht bin, den „Ruhig, Brauner!“-Witz zu reißen. Ich kann mich noch gerade so beherrschen.

„Ich finde, wir sollten alle erst mal in Ruhe nach Hause gehen und uns beruhigen.“, sage ich stattdessen, leider mit wenig Erfolg. Taichi knurrt, Hikari weiß nicht, ob sie lachen oder weinen soll und ihr Kerl knackt mit den Knochen.

„Und ob ich nach Hause gehe!“, verspricht trocken.

„Deine Familie kann sich schon mal warm anziehen!“

Er beugt sich zu Taichi vor- das traut er sich nur, weil ich den noch immer festhalte. Es ist ein bisschen so wie in den Actionfilmen, wo man den Guten festhalten muss, damit er den Bösen nicht vollständig zu Klump schlägt, denn man braucht diesen ja noch für den ultimativen Showdown.

„Ich werd euch ja sowas von den Arsch vollklagen! Du Spast! Meine Eltern sind Anwälte!“
 

Er sollte es vielleicht nicht ganz so übertreiben, denn meine Arme sind weder muskulös noch aus Gummi und Taichi kann mich, wenn er sich ein bisschen anstrengt, wie ein Blättchen im Wind zur Seite feuern. Ich erwische mich dabei, wie ich mich etwas mehr an meinen Freund anlehne und ihm beruhigend die ausgelatschte Phrase des „Er ist es nicht wert“ ins Ohr wispere. Ich habe keinen Schimmer, was in ihm vorgeht. Das ist das wirklich Traurige an der Situation.
 

Der Wind zerwühlt Taichis Haare und weht sie mir halb ins Gesicht. Erst als ich ein bisschen loslasse und beginne, seine verkrampften Arme sacht zu streicheln, merke ich, dass ein unheimliches Beben in ihm zurückgeblieben ist. Es hat scheinbar nichts mit Aufregung oder Angst zu tun, wahrscheinlich nicht einmal mit Wut. Doch es kommt mir ganz dunkel bekannt vor.

„Hey...Ichi.“, raune ich leise und er schließt die Augen sanft, seine Lider flattern unruhig.

Ich möchte mich entschuldigen für eben. Vielleicht bin ich am Desaster Schuld. Vielleicht...
 

Dann fällt es mir mit einem Mal ein.

Sein Zittern erinnert mich an diese Begebenheit vor fünf Jahren. Was war das noch...? Er hat es mir hinterher auch nur erzählt. Das war...
 

Ja, klar.

Es geht gar nicht darum, dass wir uns eben gezofft haben.

Der Auslöser ist Hikari gewesen.
 

~~~*~~~
 

Das passt ja gut.

Wenn wir heute schon einen tollen Erinnerungs- und Vergangenheitsbewältigungstag haben, können wir ja bei ungelösten Ängsten gleich weitermachen. Vielleicht hat sich das Schicksal das so gedacht uns deswegen Toshi geschickt.
 

Mühsam schleife ich Taichi zu mir nach Hause.

Alles ist besser als ihn jetzt zu seinen Eltern zu verfrachten, nicht zu vergessen zu seiner kleinen Schwester, die ihm womöglich gerade den Hals umdrehen will. Den Ruf als eiserne Jungfer mit dem Schlägerbruder wird sie so schnell wahrscheinlich nicht los, und ich erinnere mich doch dabei daran, wie sehr sie sich gerade einen Freund wünscht.

Und wenn die Yagamis jetzt wirklich verklagt werden?
 

Mein Vater ist zu Hause.

Nicht gut.

Sonst macht der Kerl immer Überstunden; aber jetzt muss er bei uns rumgammeln. Ich seufze leise, als ich seine Schuhe vor unserer Wohnungstür stehen sehe. Vor unserer Wohnung, weil er wahrscheinlich wieder mal in Hundescheiße getreten ist.

Zum Glück sehe ich in diesem Augenblick, dass hinten im Gang die Tür zum Dach mal wieder offen steht. Seitdem mein Vater und ich hierher gezogen sind, ist sie ununterbrochen offen und es zieht auf der Etage wie Hechtsuppe. Wir laufen dem Hausmeister schon seit Ewigkeiten hinterher.

„Na komm!“, sage ich zu Taichi, der völlig apathisch hinter mir hertappt, als würde ich mit einem Hund reden. Ich brauche ihn nicht einmal an die Hand zu nehmen.
 

Auf dem Dach flirrt die über den Tag gespeicherte Wärme. Das ist nicht schlecht für einen Spätnachmittag, fast schon ein bisschen zu warm. Doch hier weht der Wind noch erfrischender als unten im Park. Wenn man sich ein bisschen reckt und nicht ganz so viele Wolken am Himmel entlangziehen, ist es hier schon fast idyllisch.

Ich halte die Nase in den Wind und entspanne mich zum ersten Mal seit der letzten halben Stunde wieder. Es wird Zeit, die Gedanken zu ordnen.
 

„Der hat bestimmt nur angegeben.“, sage ich einleitend und lasse mich neben Taichi in den Schneidersitz nieder.

„Und selbst wenn seine Eltern Staranwälte sein sollten, ihr braucht ja nur zu erwähnen, dass er Hikari angemacht hat, da werden sie von ganz alleine ruhig sein.“

Taichi schüttelt unwirsch den Kopf;

„Mann, das weiß ich doch!“
 

Bitteschön.

Ich bin nicht hier, um wie eine Henne zu beglucken.

Beleidigt hebe ich die Hände und gucke eben wieder in den Himmel.

Der Wind peitscht die Wolken ganz schön schnell über uns entlang. Hier oben sieht es so aus, als wäre man dem Ganzen viel näher. Ein wilder Himmel zum Anfassen quasi. Da fällt mir doch schon wieder ein Lied ein.
 

Ich hebe, nur zum Spaß natürlich, die Hand und strecke sie nach den Wolken aus. Für eine Sekunde gebe ich mich der kindlichen Illusion hin, dass ich in diese Gebilde hineinfassen und sie zerpflücken kann, wie das Gas nach beiden Seiten auseinanderstiebt und verwirbelt. Das muss so ähnlich sein wie Malen.

„Das Problem ist doch ein ganz anderes.“, murmelt Ichi verzagt.
 

Jedesmal wenn wir eine Krise haben, zoffen wir uns. Nur um uns hinterher gegenseitig zu beteuern wie Leid es uns tut. Und dem folgt schließlich immer das eigentlich Spannende. Die Interpretation des Ganzen, die Beweggründe, warum wir so ganz außer uns waren.
 

Taichi erzählt mir ziemlich zögernd diese Kindheitsgeschichte, in der er mit seinen fünf-sechs Jahren Hikari mit ihren fast vierzig Grad Fieber auf den Spielplatz geschleift und sie zum Fußballspielen gebracht hat. Sie musste damals mit dem Krankenwagen abgeholt werden und er kassierte die erste und einzige Ohrfeige seiner Mutter ein.

Ich sitze da und schließe die Augen. Um uns herum rauscht es, weil der Wind über die umliegenden Häuserdächer jagt. Dann, als er sie in der Digiwelt vor fünf Jahren verlor, muss sich diese Erinnerung wie eine Wunde erneut offenbart haben. Auch damals war er nicht wirklich er selbst.
 

Dass Taichi, ausgerechnet Taichi, auch so einen übertriebenen Beschützerinstinkt entwickelt hat, das habe ich schon geahnt. Wer hätte denn auch daran gedacht, dass er mal so ausrasten würde?

Das Bedürfnis, unsere jüngeren Geschwister vor Leid und Verlust zu bewahren, hat uns beide mal enorm beherrscht. Mich, weil ich dachte, dass ich so ein Stück Familie für mich retten kann. Deshalb habe ich Takeru halb in den Wahnsinn getrieben, ihn eingeengt und bevormundet- darum bin ich damals in die Luft gegangen als ich dachte, er hätte sich Taichi als neuen großen Bruder ausgesucht.

Irgendwann stieß Takeru mich schließlich darauf. Inzwischen ist er ja alles andere als unselbstständig und, das muss ich leider zugeben, soviel konfliktfähiger als ich. Spätestens dann habe ich begriffen wie sinnlos es ist, mich an ihn zu klammern. Es tat sehr weh, mir einzugestehen, dass ich eigentlich die Rolle des kleinen Bruders innegehabt habe, dass man sich um mich kümmern musste. Ich erinnere mich gut, dass mein Vater mich in dieser Krise sogar zu einem Psychologen schicken wollte. Aber ich habe die Kurve alleine bekommen. Gerade noch so.
 

Ich öffne die Augen und schaue Taichi unverwandt an.

In seiner Art, sich an Nostalgie in bedingungslose Weise zu klammern, kommt er mir vor, als würde auch er versuchen, nach Wolken zu greifen. Und als würde er wütend werden, wenn er sieht, dass er sie doch nicht anfassen kann.
 

Zwischen all dem Erwachsenwerden, der Schule, den Zukunftsplänen ist er scheinbar noch immer ein Stückchen der kleine Junge, der mit dem Ball am Rand steht und dem es furchtbar Leid tut, weil er gewissenlos gehandelt hat.
 

„Du musst eines lernen, Taichi.“

Ich rutsche vertraulich ein Stück näher und lege den Arm um ihn.

„Die Dinge bleiben nie so wie sie sind.“

„Als ob ich das nicht wüsste!“, fängt er an herumzubocken. Herrjeh, und mich bezeichnet er als Zicke.

„Nein.“, fahre ich dazwischen.

„Es geht nicht ums Wissen, sondern ums Begreifen, okay? Hör mir doch mal zu!“

Das hat gesessen. Er verstummt und schaut mich mit großen, verblüfften Augen an. Das ist so ein Blick, bei dem Mädchen ihren Mutterinstinkt geweckt sehen. So zumindest hat Mimi mir das mal erklärt.

„Wenn Taichi seinen Hundeblick rausholt, kann ich für nichts garantieren!“, hat sie mal gesagt.

„Dann will ich ihn in eine Decke einwickeln und mit Keksen füttern!“

Es ist wirklich besser wenn er das nie erfährt, denn dann könnte es gut sein, dass er das ausnutzt.
 

Was macht es mit mir, wenn er mich so ansieht?

Ich kann das nicht genau sagen.

Ich fühle mich dann stets wichtig, nicht allein und irgendwie...rundum wohl.

Also schaue ich in diese großen, hundigen braunen Augen und versuche zu erklären, dass die Dinge nie so bleiben wie sie sind. All diese großen Worte über die Unbeständigkeit der Welt, nichts bleibt für die Ewigkeit, mono no aware, Memento mori und all der Kram. Ob er versteht, was ich meine, kann ich nicht genau sagen.
 

„Ich bin mir sicher, du hast es irgendwo schon gewusst.“, sage ich sanft und versuche, seine durcheinandergeworfenen Haare zu ordnen. Sie fühlen sich fast an wie Flaum von kleinen, süßen, piepsenden Küken. Um nur einmal so eine furchtbare Metapher anzuwenden.

„Du siehst ja, dass Hikari den Kerlen heute ganz gut selbst eine runterhauen kann. Und dass Sora nicht mehr ganz so flexibel ist, dass Koushirou und Jou, so komisch es auch sein mag, eben ihre Alltagsdinge unabhängig von uns regeln. Das ist nun mal so, und es wird sich sicher noch mehr verändern.“

Während ich rede, spüre ich, wie mein Freund mir entgegenkommt.

Sein Körper ist ganz warm und weich, das T-Shirt riecht sonnig und nach Käsestangen.

Er legt den Kopf an meiner Brust ab und fängt an, ungetröstet an meinem Sweatshirt herumzunesteln.

„Später wird Joey sicher ganz woanders wohnen. Vielleicht studiert er im Ausland. Vielleicht zieht Mimi auch wieder zurück in die USA. All das weiß doch keiner.“
 

Ziemlich hart, Taichi das beizubringen.

Ich kann kaum glauben, dass er sich diesen Tatsachen jahrelang so verschlossen hat.

Denn das ist so sein Manko. Wenn sich Dinge verändern, nimmt er sie noch schwerer hin als ich, und das muss schon was heißen.
 

„Das ist also Freundschaft?“, murmelt er seufzend in meinen Brustkorb und seine Stimme hallt direkt neben meinem Herzen wider.

„Das ist wohl Freundschaft.“

Ich muss es anscheinend wissen. Das Wappen trage ich zwar nicht mehr bei mir, das verstaubt wahrscheinlich irgendwo bei Daisuke. Doch das heißt nicht, dass ich meine Lektion damals nicht ausreichend gelernt habe.

Freundschaft ist eben nicht dieser Lovey-dovey-Shit, den sie einem im Fernsehen und im Kino verkaufen wollen. Freundschaft ist was wirklich unglaublich Starkes, aber selbst sie ist nicht für immer.

Scheiß-Lektion, ganz ehrlich.
 

„Yama.“

Jetzt ist seine Stimme direkt an meinem Ohr.

Ich kann es fühlen, den warmen Atem, der über meine Wange hinwegfleucht. Wie das Streicheln eines Schmetterlingsflügels.

„Was ist mit uns beiden?“
 

Da muss ich schlucken.

Das ist die Masterfrage.

Ihm zu sagen, dass es bei uns so anders auch nicht aussehen könnte in ein paar Jahren, das bringe ich einfach nicht übers Herz. Das geht einfach nicht.

Also fange ich an, im Gedanken wild hin- und herzurudern. Ich überlege mir Ausreden, die bestenfalls nicht klischeehaft und nicht so schnell zu durchschauen sind. Wir sind etwas ganz Besonderes, will ich sagen. Wir werden uns schon nicht so schnell aus den Augen verlieren. Ist ja nicht so, dass ich Astronaut werde und von der Erde verschwinden würde, Gott bewahre. Aber...wie abwegig ist die Annahme, dass er in ein paar Jahren nicht auch vor meiner Tür stehen wird und ich ihn vertrösten werde weil mein Aktienkurs gerade stirbt oder ich nach New York oder Schweden oder einfach nur zum Arbeitsamt muss?
 

Ich öffne den Mund und fange an, ein Wort zu grunzen, da komme ich schon nicht mehr weiter.

Taichis Lippen liegen heiß auf meinen, unruhig und fordernd.

Ich schließe die Augen, meine Hände suchen sich einen Weg an der Seite entlang. Umschlungen halte ich ihn, meinen besten, teuren Freund und wage gar nicht, weiter zu denken.

Sein Atem ist heißgelaufen, stoßend; hauchend sieht er mich einen Moment lang an und ich fürchte mich vor dem, was die großen Augen direkt vor mir zu sagen drohen. Ich ziehe ihn erneut an mich.
 

Wir sind schon ein Paar pathetische kleine Scheißer. Wir prügeln uns in Parks, verlangen lautstark die ganze Welt und küssen uns dem Himmel so nahe. Das ist Stoff, aus dem Träume gemacht sind, jawohl.
 

Ich lehne an Taichi, wohlig seinen Geruch einatmend.

„Bist du für meine Antwort zu feige?“, wispere ich leise.

Er lächelt traurig und dreist zugleich, ganz nahe bei mir- Ich habe beinahe schon Angst, dass er über den Rand meiner Seele gucken könnte.

„Du hattest doch gar keine Antwort, Yama!“
 

Da lächle ich ertappt und küsse ihn beeindruckt noch einmal fest.
 

Ich bin der Meinung, Zukunft wird überbewertet. Kommt es nicht auch auf den Augenblick an? In zehn Jahren werde ich mir vielleicht ein Foto rauskramen und bittere Tränen heulen. Aber selbst dann habe ich die Erinnerungen an heute. Die kann mir keiner nehmen.

Vielleicht schaue ich mir das Foto aber auch mit Ichi zusammen an. Und das wird ein Riesenspaß!
 

„Du bist ein bisschen herzgebrochen.“, flüstere ich sanft gegen den Wind an.

„Tut es sehr weh?“

Gehört leider auch zum Leben dazu. Leute, denen es noch nie irgendwie das Herz gebrochen hat, sind für mich keine Menschen. Kinder sind ausgenommen. Die sind wie Digimon im Anfangsstadium. Kind digitiert zu Büromensch, der seine Frau jeden Feitagabend betrügt. So läuft das leider.

„Hör auf mit dem melodramatischen Scheiß!“

Taichi lacht.

Er scheint sich ja recht schnell zu erholen.
 

Wir sitzen auf einem Dach in Odaiba und zählen still die Wolken.

So ganz ohne Käsestangen und ohne Party, Sex und Rock´n Roll. Vielleicht sollte ich darüber ´nen Grunge Song schreiben.

Und wenn ich es mir genau überlege, welcher Song jetzt gerade am besten passen würde...hmm..
 

Taichis Handy piept.

Sms von Koushirou und Mimi, die fragen, ob wir uns morgen treffen wollen. Für Kuchen und Musik sei gesorgt.

Na bitte.
 

...wie wär´s mit einem Klassiker?

„Enjoy the Silence“, Depeche Mode.
 

ENDE



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  PiuPiuThePENGUIN
2009-05-31T23:28:51+00:00 01.06.2009 01:28
Ich habe so lange darauf gewartet, dass du wieder eine Taito schreibst und nun habe ich sie entdeckt, deine Fanfiction. Was ich wirklich wundervoll an deinem Schreibstil finde, ist dass du es schaffst, Gefühle so echt einzufangen, dass es mich zu Tränen rührt. Wenn ich mir deinen Text so durchlese, bin ich tief ergriffen und spüre, wie ich ganz in der Geschichte versinke. Wenn ich am Schluss angekommen bin, fühlt es sich an, als ob ich aufwachen würde und alles ist vorbei. Es ist so viel Schmerzliches in der Geschichte, so viele Emotionen, so viel, dass ich ganz aufgewühlt bin.
Deine Geschichten sind weder langweilig noch abgehoben, nicht wirklich neu vom Inhalt her, aber dafür so schön wieder erzählt, dass es mich ganz überwältigt. Es ist dieser stille Schmerz des Alltags, der jedem bereits begegnet ist, den du einzufangen weißt und ich bin immer wieder erstaunt, wie dir das stets gelingt.

Kritik habe ich auch anzumelden: Einige Stellen in den Dialogen wirken nicht allzu natürlich, der Fluss meines Lesens wurde an einigen dieser Stellen unterbrochen. Es wirkt mitunter aufgesetzt.
Davon abgesehen ist mir nichts weiter aufgefallen, was mich gestört hätte.

Ich bin ein leidenschaftlicher Leser deiner Werke, bitte schreibe bald wieder eine Taito, solltest du das tun, werde ich zur Stelle sein und sie mir durchlesen :)

lg

Madame Penguin
Von:  Kuschelkatze
2009-05-15T19:45:46+00:00 15.05.2009 21:45
Das ist echt genial!!
Ich fand besonders die kleinen Momente der Berührung sehr schön *__*.
XDD Echt total cool :D

Du bist einer der besten Taito-FF-Schreiberinnen ever :D

Taito 4 ever :P
<33
Von:  Chichi
2008-04-22T21:10:33+00:00 22.04.2008 23:10
Haaaa...es lohnt sich doch immer wieder mal in die Fanfictionliste der Lieblingsautoren zu schauen...

Von meiner Seite aus, hast du es noch drauf Taito/Yamachi zu schreiben :) und ich finds toll, dass es aus dem Antrieb heraus war, weil du ein paar Fans getroffen hast (wo u.a. auch ich mal kurz gefangirlt hab, allerdings eher über deine Daikerus <3).

Ich muss sagen, ich bin davon überwältigt wie sich die Kids in deiner Variante entwickelt haben! Und vorallem davon, dass es auch noch so schön mit 02 verhakt werden kann, da alle ihre typisch liebevollen Charakteristika beibehalten haben aber doch andere Menschen geworden sind. Das fiel mir vorallem bei Jou auf, als er mit dem "Das ist furchtbar" anfing musste ich mir den Jungen aus Adventure vorstellen.

Das finde ich echt klasse *_*

Ansonsten habe ich zu 70% gelacht. Vorallem bei Koushirou und Microsoft. ZU köstlich. Eigentlich ist es zum heulen, dass er so eine "kriminelle" Ader entwickelt hat, aber Genies sind halt eigen xD

Was ich auch total schön fand und die ganze "Nostalgie"-Thematik ergänzt hat, waren deine Griffe ins Canon (also die Sache mit Hikari in Adventure, Gomamon) das macht es für mich auch noch glaubhafter das die Kids 1 Jahr nach 02 so sein könnten. Außerdem glaube ich herausgelesen zu haben, dass die Autorin selbst noch auf die Serie mit einwenig Nostalgie zurückschaut =)?

Ich fand es auch erfrischend zu lesen, dass der Kuss für die beiden kein Ding war. Ich denke in vielen Fanfictions wird die Entdeckung der eigenen (schwulen) Sexualität überbewertet...

Die Anspielung vonwegen Astronaut war noch die Erdbeere auf dem Kuchen XD

Finde die Fanfiction total gelungen und bedanke mich dafür, etwas schönes zum Abend gelesen zu haben.

Liebe Grüße und toitoitoi,
Chichi
Von:  Akira-san
2007-12-13T13:40:20+00:00 13.12.2007 14:40
hui...

wenn ich mich hier in die lobeshymnen mit einreihe, gehe ich wahrscheinlich mit meinem kleinen Kommi nur unter, aber ich wollt dir trotzdem schreiben, dass ich es toll fand.

ich find es immer wieder faszinierend, wie dein ernster stil einen einfach in die gefühlswelt von jemanden reinschmeißt, der eigentlich einen völlig anderen gemüstzustand als man selbst hat (haben müsste), und am ende den heimlichen verdacht in einem hinterlässt, dass man im grunde genauso denkt und fühlt...

weißt du eigentlich, wie ich dich beneide so "fühlend" zu schreiben? du hast ein sehr gutes auge für menschen und deren empfindungen. und während du dem außenrum nur die nötige aufmerksamkeit schenkst, ziehst du einen beim lesen derartig in diese gefühlswelt mit hinein, nein, eher noch erzeugst eine derartige spannung, dass es einen nicht mehr los lässt. er könnte ewig so weiter gehen - und wenn du keinen punkt setzen würdest, würde es das auch, oder? *lach*

aber so is das nun mal... mit meinen visuell angehaucht,nicht gerade tiefgehenden fluffig-flausch-zuckerwatten-karies-verursachenden schreibeleien stinke ich inzwischen echt mehr denn je gegen dich ab! (als nob ich je ne chance gehabt hätte...)~.~
ABER: gegen dich verlier ich gern! *demonstrativ feststell*

Also: Ehre, wem ehre gebürt! also: weiter so! bzw: meeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr!!!!!!!!! *.* *akkuter fall von fananfall* wie su es so treffend am anfang beschrieben hast: ich hab jetzt auch blut gelekt und will wieder mehr davon! *g* (gott, wann hab ich das letzte mal ne digi gelesen??? - ich hab zwar seit 5 jahren noch 3 planung... aber gelesen.... *ernstahft überleg*

oki. ich denke, is klar geworden, dass du gern wieder mehr zu digimon wechseln "darfst"! *g*
Hey, ich hab zeit! gib mir lesestoff!^^

na dann
bis denne
aki *wink*

so... jetzt hast dus geschafft! die sentimentale stimmung kann sich nciht über die aufflatter-fröhlichkeit durchsetzen...! *heul*
---- is aba auch mal wieder ganz angenehm...
Von: abgemeldet
2007-12-07T18:38:09+00:00 07.12.2007 19:38
Hach, ist das schön. *-* Ich konnte während des Lesens wieder das Taito-Feeling spüren, auch wenn ich zugeben muss, dass dennoch irgendwas anders war. Ich denke, es liegt am Schreibstil. Du hast dich in der Hinsicht einfach weiterentwickelt und es wirkt jetzt vieles klarer, knapper, reiner. Nichtsdestotrotz ist es eine wunderbar flauschige FF geworden.
Taichi tut mir voll leid. Ó.ò Das Thema, was du hier behandelst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Als Kinder hat man immer zusammen gespielt, man war die besten Freunde und eins mit sich, seinen Freunden und den Abenteuern, die man gemeinsam erlebt hat. Und später grüßt man sich nicht mal mehr auf der Straße. Ich finde so was immer recht schade und du hast Taichis Sicht der Dinge wirklich sehr sehr gut rübergebracht. Die Fragen, warum man sich so auseinander gelebt hat, wann es passiert ist und warum jetzt jeder seine eigenen Wege geht und das Abenteuer in der Digiwelt nur noch eine Erinnerung aus der Kinderzeit ist.
Von:  Miez
2007-09-24T17:51:55+00:00 24.09.2007 19:51
Ich glaubs ja net XD
Wieder ne Fiction von dir...he he und dann auch noch Taito.
So geil~
Geil geschrieben, geiler Inhalt, geiles Paar.
Topnote 1 *-*
Von:  bebi
2007-09-18T09:56:51+00:00 18.09.2007 11:56
Soooo, da Sery anscheinden beinahe einen Collabs bekommen hat bei der Tatsache, dass du ne neue Taito hat, musste ich sie natürlich auch mal lesen, wer lässt sich das dann schon entgehen. XD

Und ich muss sagen: Es hat sich gelohnt!

Eine bezaubernde ff mit schönen rührseeligen Szenen, einer genügenden melancholischen Portion Realismus, der das ganze in einer bitter süße Tafel Schokolade verwandelt hat.

Was mir wirklich gefallen hat war, dass Tai hier wirklich mal wieder Tai war. Wie man ihn kennengelernt hat. Hibbelig, blauäugig, leicht hyperaktiv, trotzig. So dass sich Yama auch mal um ihn kümmern muss.

Am geilsten war der Großangriff auf Microsoft! XD Man hab ich gelacht, das Gesicht dazu konnt ich mir so genau vorstellen XD Super geil.

Und da du beim üben ja gesehen hast, dass du das Taito schreiben anscheinend nicht verlernt hast ist es natürlich unumgänglich, dass du jetzt bloß nicht damit aufhören darfst ;)

Also würd mich wirklich freuen mehr von dir zu lesen und gehe davon aus dass ich das mitbekomme, da Sery dann bestimmt wieder einmal durch den Zirkel hüpft XD Was ich verstehen kann: Super ff ^-^b

Ganz Liebe Grüße
bebi
Von: abgemeldet
2007-09-18T06:32:31+00:00 18.09.2007 08:32
Ich weiß nicht, ob ich sozusagen die Erlaubnis habe hier schreiben zu dürfen, ob es unklug ist, ich weiß nicht ob ich es vielleicht besser sein sollte aber.

Du hast mir mit dieser Geschichte ein Gefühl gegeben und irgendwie habe ich das Gefühl, ich müsste es zurückgeben ansonsten hängt es irgendwo verstrungen in meinem Kopf herum und ich habe keine Lust mehr, Dinge in meinem Kopf zu behalten bis sie schädlich werden. Ach, was rede ich hier eigentlich ..

Ich gebe zu, ich war neugierig als ich gesehen hab, dass du eine neue Taito geschrieben hast. Vielleicht hätte ich es lassen sollen, vielleicht hätte ich nicht meiner Neugierde nachgeben sollen aber sie war einfach da. Zumal ich weiß, wie anspruchsvoll und wunderbar deine Geschichte immer waren. Und, naja, ich wollte sehen ob sie das immer noch sind. Ob ich immer noch das Gefühl finden werde, in ihnen zu versinken. Etwas, das ich in Fanfiction suche und nur in den wenigsten finde.

Und es war noch da. So blöd das klingt, es war noch da. Schon die ersten Zeilen ließen mich vollkommen in die Geschichte eintauchen, in die Bilder die du erschaffst und die Gefühle, die du aufleben lässt. Hinter deinen Worten liegt immer noch soviel Wahrheit und Erfahrungen, die ich irgendwie mehr denn je herausstechen sehe. Und trotzdem waren Yamato und Taichi immer noch gleich. Sie haben immer noch dasselbe Band, das sie verbindet, dass bei den anderen Digirittern auch da ist, verblasst und doch noch im Hinterkopf vorhanden.

Der Aufbau der Fanfic fand ich wunderbar gelungen, Taichis Reise von einem Digiritter zum anderen, von einer Enttäuschung zur anderen bis zur endgültigen Realisation, dass vielleicht nicht mehr alles so ist wie es früher war. Yamato, der als stiller, beschwichtigender Part daneben steht und eigentlich genau versteht was Taichi nicht begreifen will.
Das Gefühl, wirklich nah an Japan zu sein (oder, dass, was ich soweit von Japan verstehe) und Japans Mentalität und Eigenschaften, Denkweisen, hast du, zumindestens für mich, wunderbar vermittelt. Und als dass, seie es die Erwähnung der Telefongesellschaft, des mono no aware, die kleine Details der Digiwelt, als das lässt für mich das Gefühl der Serie "Digimon" wieder aufkommen. Ganz klein nur, in einem Teil meines Kopfes, aber es ist wieder da. Vielleicht musste ich dir deswegen schreiben. Ich sehe keinen Grund dir auszuweichen oder dir nicht zu schreiben. Ich möchte sagen können, ich bin keine 14 mehr, auch keine 15.

Ich fand deine Geschichte einfach nur schön. So ein bisschen wie ein altes Buch, dass man eingestaubt hinter einem Regal wiederfindet. Irgendwie so.
Von:  shibui
2007-09-17T21:29:24+00:00 17.09.2007 23:29
da wurde endlich mal wieder ne FF im taito4ever Zirkel empfohlen und wie hätte ich anders gekonnt, als da doch mal gleich reinzusehen und es war so ne schöne FF *schmacht* so ein süßer, ein wenig schwermütiger und trotzdem total weicher OS und so perfekt Taito. einfach herrlich!!!
die Deatils waren das Nachhaltige an der Sache, haben der Story so viel Realität und Anschaulichkeit verpasst. ganz toll gemacht.
die kleinen Zärtlichenkeiten zwischen Yama und Tai, die immer wieder ganz vorsichtig eingeflossen sind mit dem wunderschönen letzten Moment auf dem Dach und dann auch so Details wie die Beschreibung von Kou vor dem PC im Kampf gegen Microsoft oder Joey, den ich übrigens sehr mag und den du auch toll getroffen hast, das war wirklich wunderschön geschrieben.

vielleicht schreibst du ja mal wieder Taito, ich würd mich auf jedenfall freuen^^ (oder du hast Lust am nächsten Taito-WB des Taito4ever Zirkels teilzunehmen. da können auch Zirkelexterne mitmachen und der WB wird auch noch diese Woche ausgerufen *räusper* okay, Schleichwerbung *gomen* aber, falls du Lust hast, sag mir Bescheid)

lg shibui^^
Von:  Cleo
2007-09-17T20:28:45+00:00 17.09.2007 22:28
oh gott *____________*
*fast herzinfarkt bekommen hat, als Sery ihr den Link geschickt hat*

*hust* *sich wieder einkrieg*

aaaaaaaalso...
die FF hatte was *__* und zwar ganz viel was |D
also auf jeden Fall gaaanz viel Wiedererkennungswert o.o
gott, wie ich dieses Schreibstil vermisst habe ;///;

es gibt viel zu wenige FFs von der zeit nach der Digiwelt ;___; also viel zu wenig gute Q__Q
aber die war toll +___+ man kann richtig gut nachvollziehen, wie die ganze Truppe - so leid es auch tut T__T - langsam auseinander bricht ... und irgendwie doch nicht...
und das ganze war erschreckend gut In Charakter *schauder*
das ist toll *___*
*packung kekse reich* *Käsestange hinterherreich*

die Kästestangen waren toll Ò___ó
für mich DER geheime Hauptchara schlechthin |D''
und ich wusste sofort, dass diese 3 käsestsangen noch irgendwie zu wort kommen üwrden, sobal dich sie nur gelesen hatte **
und genau so kleine unterschwellige sachen hast du voll toll herausgearbeitet >3

okay, ich muss echt zugeben, manchmal ist dein Schreibstil schon etwas schwer zu durchsteigen und seeehr markant O-o
aber irgendwie ist das toll, so ne eigene Art zu haben +-+

Was ich auch ganz klasse fand: Koushiros Kampf mit Microsoft |DD
göttlich <333
UUUUUND das wichitigste Ò___ó
Sora und Ihr Prinz des Tennis |DDDDDDD Gott, ich musste so lachen
ich als Prince of Tennis-Fan musste soou verdammt an den hauptchara von PoT Denken XDD und sora x Ryoma passt sou gar nicht |333 *hust*
aber schu irgendwie geil O__o
meine schwester hat mich so komisch angeguckt, als ich auf einmal angefangen hab, zu lachen |D''''

also fazit: Ich liebe Sery und Lucky grade sou dafür, dass sie dich .. eh... "wiederbelebt (O.o?) haben >33

und ich hoffe, dass ncoh mehr kommt ;____;
*leicht naiv lächeln schwabbel glubsch blick aufsetz*

Cleo >3~


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