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Burning Water

Axel/Demyx
von

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Mister Green Eyes

Ich murre hörbar und vor allen Dingen müde in mein Kissen, als Fußgetrappel und Stimmengewirr draußen auf dem Flur meinen Schlaf stört. Meinen wichtigen Schönheitsschlaf. Ignoranten!

Wessen Idee war es überhaupt, die Zimmer nur ein Stockwerk unter den Klassenräumen zu machen? Und dann auch noch unter! Diese Logik gehört erschlagen. Mit ihrem Erfinder natürlich. Und wenn sie schon dabei sind, auch gleich den Schulleiter ... und ...

Moment mal ... Stimmengewirr? Fußgetrappel!?

Im komme nicht umhin meiner inneren Stimme einen hysterischen Unterton zu geben ... und diese Tatsache zu meinen Gedankengängen hinzuzufügen ...
 

Schneller als mein Kreislauf es mir erlaubt, sitze ich aufrecht, bekomme sogleich die Rechnung in Form von Schwindel auf einem Silbertablett unter die Nase geschoben.
 

Verklärt huschen meine Augen durch das Chaos in meinem Zimmer, oder eigentlich versuchen sie wie jeden Morgen in dem Chaos noch das Zimmer zu finden – wie jeden Morgen vergeblich.
 

Ich besinne mich dann, hechte mit einem aufgebrachten Quietschen der Matratze zum Nachttischschrank, krame darin, suche in den unendlichen, alles verschlingenden Schublade nach meinem tickenden Wecker. Wieso hat das Mistding eigentlich nicht geklingelt? Verdammte Technik! Verdammtes ... menschliches Versagen. Ich hab ihn gestern Abend doch selbst ist die Schublade gepfeffert ...
 

Notiz an mich selbst: Heute noch mit dem Kopf gegen die Wand!
 

Noch in den Momenten, in denen ich wütend auf den Wecker – auf mich selbst, was ich aber nie zugeben würde – bin, habe ich noch einen kleinen Funken Hoffnung ... einen winzigen ... oh bitte, oh bitte ... Verdammt!
 

Ich reiße die Augen auf, starre auf das Zifferblatt und bin mit einem Schlag wacher als gut für mich ist. Oh mein armes Gemüt. Mein armer, armer Kreislauf.

7:45 Uhr. Verschlafen. Schon wieder! Scheiße!
 

Hektisch springe ich aus dem Bett, stürze durch das Chaos im Zimmer, stolpere das ein oder andere Mal über Klamotten, CD´s und sehe mich mehr als unansehnlich selbst im Spiegel, als ich ins Badezimmer gestrauchelt komme, natürlich nicht, ohne mich vorher mit einem gemeinen Geräusch und einem lautstarken ‚Autsch’ am Türrahmen gestoßen zu haben.
 

Verdammter Wecker! Verdammte Schule! ... Verdammtes Haargeel!
 

Verzweifelt suche – oder krame eher - ich im Badezimmerschrank danach, finde doch nur Nutzloses darin.

Zahnpasta? Nein! Sie fliegt durch das Bad hinter mir gegen die Wand, fällt zu Boden, bleibt liegen.

Handcreme? Seit wann besitze ich Handcreme? Oh stimmt ... hee hee. Zurück zum Gesuchten. Haargeel!

Anti-Falten-Creme? Gehört nicht mir.

Abdeckstift! Gehört auch nicht mir. Folgt der Faltencreme und landet auf der Zahnpasta.

Ah! Schlussendlich fällt mir eine kleine (erschreckend leichte) Tube in die Hand, die geradezu danach schreit, um den letzten, kläglichen Rest gebracht zu werden, der da noch irgendwo drin ist . . . da noch irgendwo drin sein muss ...?

„Komm schon, das kannst du mir doch nicht antun!“ Woah! Mist! Leer!

Voller Verzweiflung schleudere ich die leere Tube durchs Badezimmer. Es muss wohl ohne gehen ...

Mit einem Kamm und Wasser versuche ich von meiner ‚Frisur’, wenn man den hellbraunen Mopp auf meinem Kopf noch so schimpfen darf, zu retten, was zu retten ist und nachdem ich diesen kläglich gescheiterten Versuch aufgegeben habe, fliege ich schon mit schäumender Zahnbürste im Mund durch das ultimative Chaos, suche wahllos Klamotten zusammen.
 

Im Endeffekt kommt es doch nur dazu, dass ich in meiner löchrigen, alten Lieblingsjeans stecke.
 

Mit einem leisen Scheppern fällt etwas zu Boden, zieht Sekunden meine Aufmerksamkeit auf sich.

Hey! Meine lieblings CD. Ich hab dich schon gesucht. Ich kümmere mich später um dich, Baby.
 

Aus dem Chaos in meinem Kleiderschrank ziehe ich einen hellblauen Pullover, versuche ihn mir über den Kopf zu ziehen und verheddere mich doch nur hoffnungslos mit Zahnbürste und Ärmel.
 

Noch einmal stelle ich mich in die Mitte des morgendlichen Schlachtfeldes, drehe mich im Kreis, suche nach einem Hinweis, ob ich etwas vergessen habe und als ich sicher bin, dass dem nicht so ist, schnappe ich mir meine Umhängetasche und habe mich so flink durch der Tür gequetscht und bin den Gang entlang geschliddert, dass ich das Zuschnappen des Türschlosses schon gar nicht mehr höre. Vielleicht liegt es auch an dem Quietschen meiner Turnschuhe und dem Knallen der offenen Schnürsenkel auf dem grauen Laminat.

Fürs Schuhe zubinden habe ich später immer noch Zeit und das Stolpern ... wird schon schief gehen.
 

Ich hetze Stufen hinauf, durch leere Gänge. Viele Gänge. Stille Gänge.

So spät kann es doch noch gar nicht sein!
 

Noch mehr Stufen. Wo kommen die denn alle her?
 

Der Absatz der nächsten Treppe wirkt so unglaublich weit, unerreichbar und meine Schritte wirken in diesen menschenleeren Gängen viel zu laut, hallen an meinen Ohren. Werden das eigentlich immer mehr, oder bilde ich mir das nur ein?
 

Ah. Nur noch ein Paar.

Ich springe über die letzten Stufe, sehe schon den nächsten leeren Gang vor mir auftauchen, als auf einmal -

Schwarz. Dann viele bunte Sternchen.

Ich merke, wie ich mit vollem Gewicht gegen etwas pralle, wie ich falle, versuche noch mich zu halten, rudere verzweifelt mit den Armen, als die Leere hinter mir immer näher kommt, will schon schreien und mich auf die nähere Bekanntschaft mit den Stufen und dem kommenden Schmerzen in meinem Rücken vorbereiten als – Nichts.
 

Ich keuche erschreckt auf, als mich etwas – jemand – am Kragen packt und mich festhält.
 

Ängstlich öffne ich eines meiner zusammengekniffenen Augen einen Spalt breit, drehe zaghaft den Kopf, blicke nach unten und erblicke den Abgrund unter mir. Mit den vielen grauen Stufen, die aussehen, als seien sie aus dem Boden geschossen.
 

Dann sehe ich an mir selbst hinab, sehe, dass nur noch meine Fußspitzen mit den weißen Turnschuhen an der Stufenkante zu kleben scheinen und dass ich förmlich in der Luft schwebe. Friedlich hängen meine offenen Schnürsenkel herab, baumeln hin und her und stoßen ab und zu mit einem leisen ‚Pling’ gegen die Treppenstufe. „Woah“, so was wollte ich schon immer mal erleben.
 

Nach dem ersten, etwas abgesackten Eindruck dieser morgendlichen Nahtoderfahrung versuche ich erst mal zu sehen, was der Grund dafür ist, dass ich noch lebe.

In den Stoff meines Pulloverkragens krallt sich eine Hand, hält mich fest und ich verfolge den zugehörigen Arm bis hoch zu dem Menschen, der fest auf der letzten Stufe der Treppe steht. Der kann froh sein, dass er überhaupt irgendwo steht!
 

Erster Gedanke: Seine Augen sind grün! Verdammt grün. Ein unheimlicher Blickfang. Schlicht und einfach stechend grün. Unter den Augen hat er ... Tatoos?

Ok ... ich hab mich geirrt, denn der Blickfang an ihm sind nicht die Augen sondern die Haare! Sie sind rot. Sie sind feuerrot. Und sie stehen ordentlich in alle Richtungen ab. Wie viel Haargeel braucht der?! Dem hat es heute morgen auf jedem Fall nicht daran gefehlt!
 

Er sieht aus seinen grünen Augen auf mich herab, mustert mich ausgiebig. Wirkt fast so, als röntge er mich und mir schießt tatsächlich der Gedanke durch den Kopf, dass er darüber nachdenkt, ob ich es wert bin mich weiter festzuhalten oder mich einfach los zu lassen und wieder zu gehen. Also irgendwie fange ich an, ihn nicht sonderlich zu mögen ... Trotzdem.
 

„Hey. Danke Mann. Das war echt knapp.“
 

Also irgendwie muss man diese Stimmung doch auflockern können. Es sei nicht zu viel von mir verlangt! Die Luft hier ... unten - ist doch recht ... dünn.
 

Er sagt nichts. Sieht mir nur weiter dabei zu, wie ich hübsch in der Luft hänge, als gäbe es nichts Schöneres. Ich meine, schöner als Unterricht ist es allemal.
 

Ja Mister, möchten sie noch einen Kaffee so lange sie hier sind?

„Ähm ... du kannst mich jetzt auch wieder los lassen.“, sage ich unsicher lächelnd. Sein Gesicht bleibt regungslos, ich muss nur mit Schrecken feststellen, dass sein Griff sich wirklich löst. Nur irgendwie nicht so, wie ich dachte.

Mama?
 

Tschüß schönes Leben. Tschüß grausame Welt. Tschüß Fremder. PS: Du hast tolle Augen.
 

Ich will schon wieder mit den Armen wedeln, aber wieder werde ich ruckartig zurückgehalten.

Seine Mundwinkel ziehen sich bei meinem konfusen Blick in die Höhe. Er lacht?! Hysterischer Unterton die Zweite. Aber ich meine ... hallo? Er lacht? Während ich innerlich tausend Tode sterbe und äußerlich auch schon wie ein Toter aussehen muss.
 

„Bist du wahnsinnig? So war das aber nicht gemeint!“

Meine Worte zeigen Wirkung. Endlich, endlich zieht er mich mit einem weiteren Ruck zurück auf die Beine. Wie aus Reflex springe ich von den Stufen fort. Ich muss dabei wirken, als habe ich Angst, dass er mich wieder hinunterschubst und genau das war mein erster Gedanke, als er mir mit seinem grünen ‚Ich seh alles’ Augen gefolgt ist.
 

Erst jetzt werde ich mir meinem hohen Pulsschlag und meinen Puddingbeinen bewusst. Mein armer, armer Kreislauf ...
 

„Das hätte verdammt schief gehen können.“

Huch? Er - er hat von mir jetzt feierlich den Titel ‚Mister-Green-Eyes’ erhalten - kann reden? Und er hat ne' echt dunkle Stimme. Ich sehe zu ihm auf, treffe sofort auf seine unglaublich grünen Augen, die mich wieder nachdenklich mustern und sehe wieder weg. Wer kann diesem Blick schon standhalten?
 

„Ja, danke noch mal. Du hast mir echt den Arsch gerettet“, sage ich zittrig lachend, greife mir verschmitzt grinsend an den Hinterkopf.

„Das war nichts.“

„Äh ... hä?“ Das is' ja wohl ... ich meine, es ist zwar kein Prachtarsch aber es ist meiner und das ich eine schlagkräftige Aussage für sich. Schade nur, dass er sie nicht als besonders schlafkräftig empfindet.

„Vergiss es. Mein Name ist Axel. Kannst du dir das merken?“ Wa-?

„Klar kann ich mir das merken!“, fahre ich ihn an, grinse dann aber wieder und tippe mir mit dem Daumen an die Brust „Ich bin De-“

„Ich muss weiter. Man sieht sich.“, fällt er mir ins Wort. Unverschämtheit.

Und er dreht sich weg, will schon gehen, ehe er sich doch noch mal umdreht und skeptisch an mir herunter sieht. Ich muss wohl tierisch interessant sein. Oder einfach nur tierisch gutaussehend? Reden wir doch noch mal von meinem hübschen Hintern ...

„An deiner Stelle würd’ ich die da zumachen ...“

Aber jetzt geht er. Mit wehendem schwarzen Wintermantel und rot-schwarz gestreiftem Schal. Dazu dem Klacken seiner Schuhe auf dem Laminat.

Ich schüttele den Kopf. Merkwürdiger Kerl.
 

Ich will mich schon zum gehen wenden, fällt mir immerhin wieder ein, dass ich zu spät dran bin als – Klatsch!
 

Noitz an mich selbst: Abgehakt
 

Gesicht trifft Fußboden – folglich „Autsch“

Verwirrt rappele ich mich auf die Knie, suche nach dem Grund meines peinlichen Patzers und sehe wie mich das Weiß meiner Turnschuhe nahezu herausfordernd anschaut. Ebenso die offenen Schnürsenkel. Dieser ...
 

„Hey Axel! Ich heiße Demyx, verstanden? Mein Name ist Demyx!“

Am Ende des Ganges werden die Geräusche seiner Schritte immer leiser, das leuchtende Rot seiner Haare wird undeutlicher, doch bevor er hinter der nächsten Biegung verschwindet, winkt er noch einmal lässig mit der Hand ...
 

Merkwürdiger Kerl ...
 

Tbc . . .



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2010-04-17T17:56:44+00:00 17.04.2010 19:56
awww~
ganz ehrlich ich hab diese FF geöffnet und ich hab mich verliebttt ~
die is so geil geschrieben und überhaupt so geil demyx x axel woahhh >o<
Axel ärgert Demy voll cool und ich find das ist der I punkt der ganzen Story. Schreibstil 1 A ~
ganz einfach ich komm nicht aus dem lachen, staunen und mitfiebern raus.. die story ist einfach nur geil und gehört weitergeschrieben >o<
*rumhibbel* freu mich aufs nächste kommi
Von: abgemeldet
2008-03-05T18:52:53+00:00 05.03.2008 19:52
^^ Bin offenbar nicht die erste mit der Idee. Jetzt liegt die Latte fast zu hoch für mich *nuu*.. Und dennoch, meine Hochachtung zu diesem Kapitel, ich mag deinen Axel. So gesprächig. ^^
Ich lese weiter, ja? Dein Stil ist wie Schokolade - man braucht mehr.
lg daxin
Von:  Unschuldig
2008-02-09T22:58:55+00:00 09.02.2008 23:58
wuuh, ich liebe deinen stil =3
"Gesicht trifft Fußboden- folglich autsch" oder was da stand.. soo geilx3
es ist zwar kein prachtarsch, aber es ist immerhin meiner *ambodenkugelt*
..
so ich les jetzt ganz schnell weiter :)
*chu* kleinflame
Von:  Im_Whats_Left
2007-10-04T18:32:43+00:00 04.10.2007 20:32
Hey Mister, möchten sie noch nen Kaffee solange sie hier sind?
OMG ich muss so lachen, immer noch..
Ich hoffe, du schreibst bald an dieser hammergeilen ff weiter, sonst bekomm ich anfälle ^^

lg Mephir(KnuffelKeks)
Von: abgemeldet
2007-10-04T16:15:23+00:00 04.10.2007 18:15
YAY 2ter X3,
ich find deine ff toll.
alsoo die hat gut..(SUPER) angefangen^^
freu mich drauf wenns weitergeht..
aah..un..wenns dir nicht ausmacht, würd ich au gern ne ens bekommn wenns weitergeht X3
naja
gaanz liebe grüüße und weiterhin viel spaß beim schreiben ^^
cuui
Von:  Khaosprinz
2007-10-04T07:02:08+00:00 04.10.2007 09:02
HA, erster x3

Ich muss sagen, die Idee gefällt mir, erinnert mich zwar ein bisschen an einer der Sachen, an denen ich grade schreibe, aber bei mir gibts ne andre Storyline ^^
Egal, zurück zum Thema x3
Demyx morgens... Erinnert mich verdächtig an mich selbst "Wo is mein Eyeliner... Verdammt, seit wann hab ich nen blauen Kajal? Und warum is die Mascara leer, die hab ich doch neulich noch geholt?"

Yaya... Mein Zimmer sieht auch so aus, so a lá "Wie kommt das Buch denn dahin? War das nich gestern noch im Schrank?"
*Seufz* So kann's laufen... uú
xD
Naja egahl, ich bin yedenfalls gespannt wie's weiter geht ^^ Könntest du mir evtl vllt ne ENS schreiben, sobald du das nächste Kapitel hochlädst?
Wär echt nett von dir ^^
Alles in allem hab ich echt nix zu bemängeln, nur, dass du ab und zu mal einen kleinen Rechtschreibfehler hast ^^°
Ist aber nicht schlimm ^^ Fällt warscheinlich gar net so sehr auf, aber mir als Rechtschreibfanatikerin entgeht das net...
Hast du einen Beta? Sonst, wenn es dir nichts ausmacht, würd ich das wohl übernehmen, wenn du willst... ^~^

Nayah, ich laber wieder zu viel xD
Bis zum nächsten Mal~
Axel


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