Die Spiele beginnen- Game one
Kapitel 3: Die Spiele beginnen- Game one
(Yusuke Fujiwara und die Todeswalze auf dem Fliesband)
Vorsichtig klopfte Ryou an die Türe.
Nichts!
Keine Antwort ertönte.
Der Dunkeltürkishaarige versuchte es erneut.
Wieder nichts.
“Ich hab doch gesagt hier ist was faul…”, murmelte Juudai und blickte sich um.
Mit einem Mal öffnete sich die Tür wie von selbst.
Mitsuki schauderte kurz.
“Das ist irgendwie unheimlich…”, murmelte sie und heftete sich an Ryous Rücken.
Misstrauisch gingen alle nacheinander in das Gebäude rein.
Kurz darauf schloss sich die Türe wieder.
“Hallo? Ist hier irgendjemand?”, rief Johan, als sie bemerkt hatten das der Eingangsbereich eher an eine große Lagerhalle, als an den einer Villa erinnerte.
Doch wieder herrschte nur Stille.
“Ich will hier sofort wieder raus!”, rief Asuka laut und rüttelte wie wild am Türgriff.
Vergebens.
Und auch die Rollläden der Fenster ließen sich nicht öffnen.
“Wer oder was sind Sie und was wollen Sie von uns?”, rief Juudai schließlich und seine Augen verfärbten sich kurz in ein goldenes Gelb.
Nach einer Weile ertönte ein schallendes Lachen.
“Aber, Aber meine jungen Freunde, was ist denn das für eine Begrüßung. Dabei haben meine Spiele doch noch gar nicht angefangen.”, kam es aus einem Lautsprecher an der Decke.
“Ganz ruhig Juudai.”, flüsterte Johan seinem Freund beruhigend zu.
“Was sollen das für Spiele sein? Also das was sie hier Spielen Mister, find ich nicht lustig! Kommen sie sofort raus oder ich zerre sie mit Gewalt aus ihrem Loch!”, schimpfte Kylie.
Wieder ertönte das Lachen des Mannes.
“Das werden Sie schon bald erfahren Miss McGanroe… Ihr alle werdet bald ein paar nette Spiele mit mir Spielen… Nun denn lasset uns beginnen…”
Kurz lachte die Stimme wieder, dann wurde es ruhig.
Asuka rüttelte immer noch verzweifelt an der Türe, doch diese wollte immer noch nicht aufgehen.
Ganz langsam strömte, unbemerkt von den Studenten, ein Gas aus.
Betäubungsgas!
Nacheinander versanken alle in einen Schlaf, der nichts gutes mit sich bringen würde.
“Psscht Momoe, lass uns reingehen. Ich kann die anderen nicht mehr hören”, flüsterte Junko ihrer Freundin zu und öffnete langsam die Tür. Drinnen sahen sich die beiden ungebetenen Gäste um.
Keine Spur von den anderen.
Alle schienen verschwunden zu sein.
“Junko… das sieht nicht gerade wie in einer Villa hier drinnen aus.”, bemerkte Momoe ängstlich.
“Ist mir auch schon aufgefallen…”, antwortete die Rothaarige.
Doch auch die beiden ahnten nicht, das sie in den nächsten zwei Minuten betäubt und verschleppt werden würden…
Langsam schlug Asuka die Augen auf.
Ihr Kopf tat weh und ihr war kalt.
Benommen schaute sich die Dunkelblonde um.
Wo war sie hier bloß?
Alles in diesem Raum erinnerte sie ein wenig an eine alte Fabrik.
Immer noch benommen stand sie auf.
Der ganze Raum war voller Kisten und diversen Maschinen.
Doch wo war ihr Freund?
“Yusuke?! Yusuke?! Antworte mir doch!”, rief sie immer wieder und immer lauter.
Panik machte sich in dem Mädchen breit.
Sie lief wie von der Tarantel gestochen zwischen den ganzen Kisten hindurch.
Dann.
Endlich!
Hatte sie ihn gefunden!
Der Grünhaarige lag auf einem langen Fliesband. An dieses war er mit Händen und Füßen dran gekettet und konnte sich nicht wehren.
Und dieses Fliesband mündete in einer Öffnung, in der eine riesige Walze steckte.
Asukas Gesichtsfarbe wurde kalkweiß.
“Schatz, tu doch was! Hilf mir!”, rief Yusuke seiner Freundin zu.
Die rannte zu ihm und versuchte vergeblich die Handschellen, mit denen er fest gekettet war, zu öffnen.
Doch es half alles nichts.
Dann ertönte wieder diese Stimme aus einem Lautsprecher.
“Schön das sie endlich eingetroffen sind. Miss Tenjouin, Mr. Fujiwara, Herzlich Willkommen. Ich habe viel über Sie beide gehört. Vor allem von Ihnen Mr. Fujiwara. Sie haben gelogen und betrogen und ihren Freunden viele Schwierigkeiten bereitet. Dabei müssten Sie doch wissen das sich Lügen niemals auszahlen. Schade. Und Sie Miss Tenjouin haben dabei einfach nur zugesehen. Auch als es um ihren großen Bruder ging…”
“Woher wissen Sie davon?”, rief Asuka laut in den Raum hinein.
“Nun sagen wir es so… ich habe meine Quellen Miss Tenjouin. Sie können ihre Sünden nicht ungeschehen machen, auch nicht die von Ihrem Freund, aber Sie versuchen dieses Spiel zu gewinnen und um Vergebung zu bitten. Ich nenne dieses Spiel die Todeswalze auf dem Fliesband. Die Regeln sind einfach. Halten Sie sich an die Spielregeln und gewinnen, wird Mr. Fujiwara nichts passieren, halten Sie sich nicht an die Regeln und verlieren wird der Preis hoch sein, denn der Einsatz ist das Leben ihres Freundes. Hinter Sich sehen Sie eine kleine Badewanne. In dieser Badewanne befindet sich der Schlüssel zur Rettung Ihres Freundes, er ist ganz unten versteckt. Sie haben zehn Minuten Zeit um den Schlüssel zu finden und Mr. Fujiwara zu befreien. Doch passen Sie auf das Sie nicht gestochen werden.”
Damit endete die Ansage
Asuka blickte hektisch umher. Dann bemerkte sie die Zeitschaltuhr die sich gerade auf zehn Minuten gestellt hatte und nun runterzählte.
Der Countdown hatte begonnen.
Asuka erblickte hinter sich die kleine Wanne und rannte darauf zu.
Diese war von oben bis unten mit Spritzen gefüllt, nicht nur das, was Asuka nicht wusste, in diesen Spritzen befand sich Narkosemittel, in geringen Mengen dosiert, dennoch hochwirksam, wenn zuviel davon ins Blut gelangte.
Beherzt griff das Mädchen zur Rettung ihres Freundes rein. Die Nadeln bohrten sich in ihre Arme. Schmerzten. Und mit jeder Spritzte die in ihren Arm stach, bekam sie mehr von dem Narkosemittel ins Blut.
Sie wühlte trotzdem wie besessen weiter.
Irgendwo musste der Schlüssel sein.
Sie blickte auf die Uhr.
Fünf Minuten hatte sie schon verloren und noch immer keine Spur von dem kleinen Schlüssel.
Hinter sich hörte sie die verzweifelten Rufe Yusukes, der als rief, das sie sich beeilen solle.
Asuka wollte sich beeilen und wühlte noch schneller in den Spritzen umher.
Langsam wurde ihr schwummrig vor Augen.
Das Narkosemittel zeigte Wirkung.
Sie wollte jedoch weiter machen, doch ihre Bewegungen wurden langsamer und ihre Arme fühlten sich taub an.
Plötzlich sah sie alles doppelt.
Doch da!
Da glitzerte etwas silbriges zwischen all den Spritzen.
Triumphierend fischte die Dunkelblonde den Schlüssel heraus, och ihre Freude hielt nicht lange als sie bemerkte, das genau jetzt die Zeit abgelaufen war.
Sie wollte zu Yusuke rennen, doch weit kam sie nicht mehr, da sie ohnmächtig zusammen sackte.
Wieder ertönte die Lautsprecher Stimme.
“Three, Two, One, GAME OVER!”, sagte sie lachend und das Fliesband mit Yusuke drauf setzte sich in Bewegung.
Ganz langsam, allein und verzweifelt blickte er seinem Todbringenden Schicksal, der Walze vor ihm, entgegen.
Yusuke wollte weg, er schrie um Hilfe, doch niemand hörte die Schreie des Grünhaarigen.
Das war sein Ende.
Ein brutales, langsames, qualvolles Ende.
Unvorstellbare Schmerzen durchfuhren ihn als die Walze erst seine Füße platt walzte und sich zu den Beinen vorarbeitete. Man hörte Knochen brechen und splittern, Haut und Fleisch platzen. Blut spritze und strömte an dem Fliesband hinab.
Und die Schmerzen wurden immer schlimmer, immer grausamer, immer unerträglicher, je näher die Walze seinem Kopf kam.
Nun ging es auf Richtung Oberkörper zu.
Immer wieder schrie er vor Schmerzen. Schmerzen die Schlimmer als der Tod selbst waren. So schlimm, das er sich wünschte, sie würden endlich aufhören.
Er konnte fühlen wie alle seine Gedärme nach und nach platzen und aus seinem geplätteteten Körper hervorquellten. Seine Rippen brachen. Ihm wurde schwarz vor Augen. Als es sein Herz traf war es eh schon soweit. So würde er wenigstens nicht mehr spüren wie die Walze nun über seinen Kopf rollte bis dieser platzte und Gehirngewebe durch die Gegend spritzte.
Schließlich hatte die Maschine ihre Arbeit beendet.
Es war vorbei.
Auf dem Boden bahnte sich eine Blutlache ihren Weg durch den halben Raum und auch die weißen Wände waren mit dem Blut des Grünhaarigen bespritz.
Auf dem Fließband lagen einzelne Gedärme verteilt.
Seine Augen, die er vor seinem Tod geschlossen hatte, waren in den Kopf gepresst und jeder der Yusukes Leiche gesehen hätte, wäre bei dem Anblick vor lauter Ekel wahrscheinlich umgekippt.
Von irgendwo ertönte höhnisches Lachen.
Das war das erste Spiel gewesen.
Langsam schlug Saotome Rei ihre Augen auf.
Ihr war kalt. Furchtbar kalt. Sie sah sich um.
Wo war sie hier nur?
Der ganze Raum erinnerte sie an eine Kühlungsabteilung in einer Lagerhalle.
Die Kartons die um sie rumstanden waren schon mit Frost überzogen und ihr Atem verwandelte sich in silbrig weißen Dampf.
Sie fühlte sich wie ein Lebendiger Eiszapfen und die Kälte brannte unerbittlich auf ihrer Haut.
Rei sah an sich runter und erschrak im ersten Moment.
Jemand musste sie nachdem sie ohnmächtig geworden war hier hergeschleift und vollkommen entkleidet haben denn sie trug nichts mehr und war davon überrascht, das sie bei dieser Eiseskälte noch nicht erfroren war.
Doch ihr Tod durch erfrieren würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn dieser Raum wurde von Minute zu Minute kälter und die Blauhaarige fror jämmerlich weiter.
Sie wollte weg, doch bemerkte das man sie an den Armen an die niedrige Decke gekettet hatte.
Sie wollte schreien, doch selbst ihre Stimme schien eingefroren zu sein.
Und die Temperaturen fielen und fielen…
Unterdessen fand sich Shou in einem langen dunklen Gang wieder, an dessen Ende sich eine Tür befand.
Nichts ahnend, aber trotzdem ängstlich schlich er auf diese zu. Noch konnte er ja nicht wissen was ihm bevorstand.
Dämmriges Licht viel in eine großräumige Lagerhalle.
Auf einer Art Stuhl am Ende des Raumes an der breiten Wand saß Tenjouin Asuka.
Noch hatte sie die Augen geschlossen und schlief.
Doch langsam öffnete das Mädchen ihre Augen. Zum zweiten Mal für dieses Tag und nichts ahnend das es auch das letzte Mal sein würde.
Sie sah in dem schummrigen Raum kaum etwas, einzig und allein der Stuhl an den sie gefesselt war, war beleuchtet.
Asuka wurde schlagartig bewusst das sie gefangen war.
Man hatte sie angekettet.
Das war dieser irre gewesen und ihr Freund…
Ja sie hatte das Spiel verloren.
Yusuke war bereits tot und sie hatte ihn nicht retten können.
Ihr stiegen Tränen in die Augen.
Dann bemerkte sie dieses Gerät was irgendwie an ihrem Brustkorb befestigt war.
Sie wollte es von sich losreißen, doch ein höllischer Schmerz durchfuhr die Obelisk-Blue Studentin dabei.
Mit weit aufgerissen Augen starrte sie dieses Ding an.
Man hatte das Gerät mit Gewalt in ihrem Brustkorb verhakt.
Und wenn es sich öffnen würde, würde sie…
Hektisch guckte sich Asuka um.
Da neben ihr. In Greifbarer Höhe war ein Behälter, in ihm lag der Schlüssel in einer Flüssigkeit.
Doch noch wusste Asuka nicht das diese Flüssigkeit nichts anderes als Salzsäure war.
Sie wollte danach greifen, doch dann ertönte die Stimme ihres Peinigers aus einer Anlage…
PS: Das hätte ich gerne noch als Klammerkommentar geschrieben, es mir aber doch verkniffen:
"So würde er wenigstens nicht mehr spüren wie die Walze nun über seinen Kopf rollte bis dieser platzte und Gehirngewebe durch die Gegend spritzte." <--- Welches Hirn? xD