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Kougotchu - ein neues Abenteuer

das 25. Kapitel - Das Finale
von

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Schwerer Aufstieg

Ein leichter Nieselregen, alles was vom gestrigen Sturm noch übrig war, prasselte auf Azatoi herab, während der Kitsune leichtfüßig den grasbewachsenen Hang hinunter lief. Vor ihm lag ein kleines Dorf, erbaut am Ufer eines Flusses. Auch hier hatte der Sturm seine Spuren hinterlassen: einzelne Häuser waren durch den durchnässten Boden eingestürzt, andere wiederum waren völlig zerstört. Am Ufer des Flusses hatte sich eine kleine Gruppe Kinder versammelt, Azatoi steuerte auf sie zu.

Midori erkannte ihn schon von Weitem und winkte ihn freudig heran, „Azatoi-sama!“

„Midori. Ich wollte nur nach dem Rechten sehen. Der Sturm, welcher letzte Nacht getobt hat…Ich wollte einfach nachsehen ob mit dir alles in Ordnung ist.“

Sie nickte, Azatoi war schon seit sie mit der Hilfe von Shippou und seinen Freunden aus den Fängen von Kage-Hinata entkommen waren so besorgt um sie gewesen.

Der Kistune blickte lächelnd in die Runde und trat einige Schritte vor und betrachtete den Fluss.

Eines der Mädchen, welches mit Midori hier gespielt hatte ließ sich neben dem Kitsune nieder und betrachtete das Wasser, „Der Fluss riecht merkwürdig, nicht wahr?“

Azatois Augenbrauen krümmten sich, der Kitsune stand auf und blickte auf den ruhig fließenden Fluss. In der Tat roch das Wasser seltsam, auch wenn der Geschmack nicht penetrant war, so war er doch stark genug um ein seltsam flaues Gefühl im Magen zu verursachen.

„Seit wann ist das so?“, fragte Azatoi, ohne sich von dem Fluss abzuwenden.

Midori trat lautlos neben Azatoi und rümpfte die Nase, „Erst seit gestern, seit dem Sturm…“

Plötzlich schrie eines der Kinder auf Azatoi blickte alarmiert um sich, dann tippte ihn Midori an und wies auf den Fluss.

Fische, unzählige Fische trieben regungslos an der Wasseroberfläche entlang.

Azatoi beobachtete das schaurige Spektakel noch einen Moment lang, dann wandte er sich zu den Kindern um: „Ich möchte, dass ihr nicht mehr von diesem Wasser trinkt. Sagt es auch den Erwachsenen. “

Die Mädchen blickten Azatoi verängstigt und verwirrt nach, während der Kitsune mit langsamen Schritten aus dem Dorf lief.
 


 

„Kagome?“, fragte Sango unsicher und folgte ihrem Blick zu Kaedes Dorf. Josh eilte zu ihnen, auch er war mehr als überrascht über Kagomes Verhalten.

„Damals als ich diesen Helm in den Händen hielt und diese Vision hatte…“, begann Kagome. „Sah ich Inuyasha sterben. Ich sah ihn auf einem gigantischen Baum, hoch über den Wolken. Kouji wird ihn töten!“

Sango und Josh nahmen einen gleichermaßen entsetzten Gesichtsausdruck an, Josh konnte sich allerdings vor Sango wieder fassen: „Du glaubst also, dass Inuyasha sterben wird?“

Kagome nickte, „Ich muss etwas tun…Ich brauche meinen Bogen!“

Schnellen Schrittes rannte sie an Sango und Josh vorbei in Richtung Mitte des Lagers, wo sie Kaede vermutete.

„Ich werde sie begleiten“, sagte Josh entschlossen und war im Inbegriff Kagome zu folgen als Sango ihn zurückhielt.

„An deiner Stelle würde ich mir das nochmals überlegen. Ihr werdet wahrscheinlich auf Gegner stoßen und-“

Josh schlug Sangos Hand energisch beiseite, „Aber wenn ich sie nicht begleite, dann muss sie alleine gehen…Zu zweit haben wir immerhin eine höhere Chance.“

Nochmals hielt in Sango zurück, „Hör zu, nachdem was ich bis jetzt über dich weiß, kannst du es mir nicht übel nehmen, wenn ich dir nicht vertraue.“

Josh hielt inne und wandte sich zu Sango um.

„Und ich will dir nur eines sagen, wenn du irgendetwas im Schilde führst und Kagome zu hintergehen versuchst werde ich dich persönlich dafür büßen lassen.“

Sichtlich eingeschüchtert trat Josh einen Schritt zurück, schaffte es aber trotzdem noch zu nicken und fügte hinzu: „Ich werde euch nicht verraten.“

Sango erwiderte sein Nicken und warf Josh ein zusammengeschnürtes Bündel entgegen. Josh blickte verwirrt auf das kleine Bündel, dann öffnete er es vorsichtig. Darin befand sich eine, ebenfalls zusammengeschnürte, peitschenartige Waffe. Nur waren an dem einem Ende des Seils drei kleine, metallene Kugeln angebracht.

„Darin befinden sich spezielle Mischungen aus Giften, atme sie nicht ein.“

Josh nickte und befestigte das Bündel sorgfältig an seiner Hose, „Danke…“

„Ich hoffe du kannst damit umgehen“, meinte Sango und lief an Josh vorbei zu der schlafenden Kirara.
 

Es hatte nicht lange gedauert bis sich einige der Dorfbewohner, Kaede, Miroku, Shippou und Sango sowie Josh und Kagome in der kleinen Lichtung um den Knochenfresserbrunnen versammelt hatten. Bewaffnet mit Pfeil und Bogen, Sangos Waffe und den Glückwünschen ihrer Freunde verabschiedeten sich Kagome und Josh.

„Seid bitte vorsichtig!“, rief Shippou und folgte Kagome und Josh zum Brunnenrand.

Kagome lächelte, „Keine Angst Shippou, wir werden alle zusammen wieder zurückkehren, mit Inuyasha.“

Der kleine Kitsune hielt Kagome einen Moment lang noch umklammert, dann sprang er zurück zu den Anderen, welche sich kreisförmig um den Brunnen angesammelt hatten. Josh stieg auf den hölzernen Brunnenrand hinauf und half Kagome ebenfalls auf. Noch ein letztes Mal blickte Kagome in die Runde, sie hoffte selbst innständig wieder zurückkehren zu können, doch was jetzt vor ihr lag war ungewiss. Lediglich ein mögliches Ende war ihr bekannt, doch um genau dieses Ende zu verhindern reiste sie jetzt mit Josh zu Shinkyou.

Dann drehte sich Kagome um, Josh folgte ihrem Beispiel. Unter ihnen lag das dunkle Schwarz des Brunnens und dann sprangen sie, hinein in jene Dunkelheit.
 

Als die Dunkelheit sie umschlossen hatte fielen Kagome und Josh immer noch, dann erschien vor ihnen plötzlich ein blendend helles, blaues Licht.

„Wir kommen gleich in den Zeittunnel, mach dich bereit!“, rief Kagome Josh zu. Auch wenn sie selbst keine Ahnung hatte wie sie von dem Strom abkommen sollte.

Das Leuchten wurde heller und umschloss die Beiden schließlich. Zu beiden Seiten schossen funkelnde Punkte an ihnen vorbei und in nicht allzu weiter Entfernung schimmerte ein weiteres, weißes Licht, der Ausgang in Kagomes Gegenwart.

„Wie aber sollen wir von diesem Strom abkommen?“ Joshs Ruf war direkt hinter Kagome erklungen, er befand sich also in ihrer Nähe.

„Ich weiß es nicht!“, gab Kagome zurück. Der Ausgang kam langsam gefährlich nahe. Kagome versuchte mit schwimmartigen Bewegungen aus der unsichtbaren Strömung zu gelangen. Mit voller Entschlossenheit griff sie in der Leere vor ihr nach etwas Greifbarem. Sie spürte wie sie sich langsam abseits bewegte, es funktionierte!

„Josh! Du musst es wollen! Du musst einfach fest daran gl-“, weiter kam Kagome nicht, denn plötzlich spürte sie eine Erleichterung, als ob etwas schweres von ihr abgegangen war. Einen Moment lang schwebte sie noch in dem schimmernden Sternenhimmel aus bunten Lichtern, dann fiel sie. Die Lichter schossen wie kleine Sternschnuppen an ihr vorbei und unter Kagome erschien ein weiteres Licht. Sie hörte Josh über ihr ebenfalls schreien, er hatte es ebenfalls geschafft.

Ihr freier Fall dauerte noch einige Augenblicke, wobei Kagome und Joshs Geschwindigkeit zunehmend schneller wurde. Gerade als Kagome langsam begann panisch zu werden tauchte sie in das Licht ein und ihr Fall stoppte Augenblicklich. Doch sie spürte keinen Aufprall, keinen Schmerz oder einen Widerstand der ihren Fall so abrupt beendet haben könnte.

„Was ist das hier?“, hörte Kagome Josh fragen. Um sie herum war alles weiß. Doch langsam begann sich der Nebel zu lichten und sie fanden sich in einem kleinen, üppig bewachsenen Wald wieder. Kagome sah sich um, vor ihnen ragte eine gigantische Wand in die Höhe und hinter ihnen verschwand der Wald im Nebel. Dann wurde Kagome bewusst, dass sie nicht in einem gewöhnlichen Wald waren. Der Boden zu ihren Füssen war hölzern, sie befanden sich auf einem Ast! Genauer gesagt auf einem Ast des Baumes Shinkyou. Kagome hätte allerdings nie vermutet, dass ein Baum so gigantische Ausmaße annehmen konnte, sodass auf seinen Ästen weitere Bäume wachsen könnten.

„Riesenbaum war wohl wirklich nicht untertrieben“, murmelte Josh und sah sich um. Die Aussicht war nicht besonders berauschend, außer des riesigen Stammes des Shinkyou vor ihnen war zu beiden Seiten nebliger Dunst.

Kagome zog die Schnüre, welche ihren Köcher auf ihren Rücken befestigte, noch etwas enger und befestigte ihren Bogen.

„Wir haben keine Zeit zu verlieren, komm!“

Josh folgte Kagome durch den kleinen Wald. Überall wuchsen tiefgrüne Efeuranken um den Ast herum, teilweise war der Efeu sogar um die hier wachsenden Bäume herum gewachsen. Der Boden war an vielen Stellen mit luftigem Moos bewachsen, wobei es beinahe wie Gras aussah was die Illusion sich in einem wirklichen Wald zu befinden nur noch stärkte.

Als Kagome und Josh dem riesigen Hauptstamm des Baumes näher kamen enthüllte sich eine weitere Illusion. Der Stamm selbst entpuppte sich als eine Art Baumkolonie. Shinkyou selbst war ein Gebilde aus womöglich tausenden, zusammengewachsenen Bäumen.

Kagome folgte dem Lauf des Stammes nach oben, wo er in der Wolkendecke verschwand. Sie befanden sich also noch zu tief unten.

„Wir müssen zur Baumkrone gelangen“, sagte sie an Josh gewandt.

Dieser zog eine beinahe gequälte Grimasse, „Und wie willst du das anstellen? Willst du etwa am Stamm entlang nach oben klettern?“

Kagome erinnerte sich an Inuyashas gewaltige Sprungkraft, für ihn musste diese Klettertour wohl ein kleines Hindernis dargestellt haben. Für Kagome und Josh, so schien es zumindest, war sie von unten gesehen beinahe unmöglich.

„Irgendeinen Weg muss es nach oben geben…“, erwiderte Kagome und beschleunigte ihre Schritte. Obschon der Hauptstamm ebenfalls von unzähligen Ranken und Gewächsen umschlossen war, so währe das Doch eine halsbrecherische Art hinaufzuklettern.

Josh eilte plötzlich voraus und kam kurz vor dem Stamm zum stehen, „Sieh mal!“

Neben Josh befand sich, im Wirrwarr der zusammengewachsenen Bäume, ein Spalt. Breitgenug um durchzugehen.

„Vielleicht kommen wir so nach oben!“, schlug Josh vor.

Ein Hoffnungsschimmer weckte neue Kräfte in Kagome als sie durch den Spalt in das Innere des Stammes blickte. Der Gang führte in einem von Ästen und Wurzeln durchzogenen Leitersystem nach oben.

Josh stellte sich neben sie und wies auf die Äste, „An denen können wir empor klettern. Komm!“

Josh ging voraus und zog sich an einer Ranke auf den ersten Ast hinauf. Oben angelangt half er dann Kagome auf den Ast hinauf. Als Kagome emporblickte stellte, beinah mit Entsetzen, fest, dass noch einiges auf sie zukommen würde.
 

Josh führte sie über zahlreiche Astleitern, wackelige Brückengebilde und durch weitere Tunnel welche sie quer durch das Innere des Hauptastes führten. Ab einer gewissen Höhe wurde es dann auch Kagome mulmig zu Mute. Auch wenn sie nicht immer den inzwischen tiefen Abgrund unter sich hatten, so verursachte ihr bloß die Gewissheit der Höhe ein ungutes Gefühl.
 

An einer Stelle wurde es dann besonders schlimm. Ein Tunnel hatte Kagome und Josh gerade wieder an die Außenseite geführt, als sie sich inmitten der neblig, weißen Wolkendecke wiederfanden. Kagome sah so gut wie gar nichts mehr, nicht einmal Josh konnte sie sehen.

„Pass auf! Vor uns geht es gleich ziemlich steil runter!“, hörte sie Joshs warnende Stimme.

Vorsichtig tastete sich Kagome an der rauen Wand entlang, bis sie zu an ihren Füssen einen Widerstand spürte.

„Josh?!“ Niemand antwortete. Beunruhigt sah Kagome um sich und versuchte den Nebel mit ihren Augen zu durchdringen.

„Josh! Bist du da?!“ Doch wieder antwortete ihr niemand. Kagome wagte es nicht vom Stamm abzugehen, da sie Angst hatte in den Abgrund zu stürzen.

Er wird doch nicht etwa abgestürzt sein…Und dann noch lautlos?

Im Inbegriff erneut nach Josh zu rufen, wurde Kagome plötzlich eine Hand auf den Mund gepresst, „Sch! Hier ist noch jemand.“

Kagome atmete erleichtert aus, es war Josh. Sie schob seine Hand lautlos beiseite und versuchte Schritte oder ein ähnlich verdächtiges Geräusch aus der Stille zu hören. Da glaubte Kagome ebenfalls etwas zu hören. Es war eine Art Rauschen, tief unter ihnen, doch das Geräusch wurde lauter und lauter.

„Was ist das?“, flüsterte Kagome und suchte den Nebel nach irgendwelchen Bewegungen ab.

Auch Josh wusste nicht was dieses Geräusch verursachte: „Ich weiß es nicht…Aber irgendwie“

Von einem Moment auf den nächsten wurde das Geräusch plötzlich lauter als zuvor, jetzt konnte es Kagome auch zuordnen: es klang wie das Flügelrauschen eines Vogels. Nur musste das ein ziemlich großer Vogel sein. Eine kleine Böe erfasste Kagome und Josh, worauf das Geräusch immer leiser wurde und schließlich vollends verklang. Kagome konnte Josh jetzt deutlich vor sich sehen, offenbar hatte der Windstoß den Nebel vertrieben, wenn auch nicht allzu lange.

Auch Josh schien das aufgefallen zu sein: „Lass uns schnell weitergehen, bevor der Nebel wieder dichter wird!“

Kagome nickte zustimmend und folgte Josh. Bei dem Widerstand, gegen den Kagome zuvor gestoßen war, handelte es sich eigentlich um einen massiven Ast, welcher wie ein Felsvorsprung über den Abgrund ragte. Die abgerundete Oberfläche des Astes stellte ein großes Problem dar und verlangsamte Josh und Kagome. Als sie endlich das Ende erreicht hatten befand sich knapp über ihnen ein weiterer Ast der weiter nach oben, direkt in die Wolkendecke führte. Sie hatten schon einiges hinter sich gelegt, was Kagome auch körperlich spüren konnte. Am liebsten wäre sie jetzt einfach auf die Knie gesunken und hätte sich ausgeruht, doch sie zwang sich weiterzugehen.

Inzwischen hatte Josh einen Weg gefunden weiter nach oben vorzudringen. Ein kleiner Vorhang aus dornigen Ranken diente ihnen als Leiter und auch wenn die Dornen klein und beinahe nicht sichtbar waren, so machten sie das Klettern doch zu einer Tortur.

„Da vorne sehe ich wieder einen Eingang!“, rief Kagome und deutete auf den kleinen Spalt im Gehölz des Hauptstammes.

Josh lief langsam neben Kagome und betrachtete den Eingang schwer atmend, „Ich glaube wir sind bald über der Wolkendecke.“

Kagome wollte etwas darauf antworten, doch im selben Moment erklang erneut das schallende Geräusch flatternder Flügel.

„Schnell! In den Tunnel!“, rief Josh und riss Kagome mit sich.

Mehrere, brausende Windstöße fegten über den kahlen Ast hinweg. Im selben Moment als Kagome und Josh den Schutz bietenden Eingang ins Innere des Hauptastes gefunden hatten bedeckte ein gewaltiger Schatten das trübe Licht draußen. Das Geräusch der flatternden Flügel war jetzt deutlicher zu hören als je zuvor.

Kagome und Josh krochen langsam in den Tunnel hinein. Josh spähte dabei immer wieder zum Eingang zurück, doch der Schatten regte sich nicht. Plötzlich stieß er gegen Kagome, worauf sie einen erstickten Schmerzenslaut von sich gab und auf die Sackgasse hinter sich wies. Tatsächlich, der Gang endete vor einer Mauer aus zusammengewachsenen Wurzeln. Lediglich über ihnen schien es nach draußen zu gehen.

Kagome tippte Josh leicht an, „Was glaubst du ist da draußen?“

Josh zuckte mit den Schultern und prüfte den Tunnel, welcher über ihnen senkrecht in die Höhe schoss.

„Vielleicht ist es eine Art…Wächter. Was es auch ist, ich glaube nicht, dass es besonders gut wäre, wenn dieses Etwas von unserer Anwesenheit weiß.“ Wobei sich Josh selbst nicht sicher war, ob das flügelbesetzte Wesen nicht bereits von ihnen wusste. Er verwarf den Gedanken und deutete mit seinem Zeigefinger nach oben. Kagome nickten und die Beiden machten sich, so leise wie möglich, an den Aufstieg.
 


 

Der Regen hatte endlich nachgelassen und machte jetzt dem trüben, blassen Schein der Nachmittagssonne Platz.

Shippou konnte darin aber nur wenig Trost finden, Sango und Miroku schien es ähnlich zu gehen. Seit Kagomes und Joshs Abreise hatten sie Kaede und den anderen Dorfbewohner mehr oder weniger bemüht beim Wiederaufbau geholfen.

Später hatten sich die Drei erneut vor dem Knochenfresserbrunnen versammelt. Etwas wehmütig blickte Shippou hinab in die Dunkelheit des Brunnenschachtes.

„Jedesmal wenn Kagome in ihre Zeit geht wünschte ich mir sie auch einmal zu besuchen…“, murmelte Shippou.

Miroku setzte sich neben Shippou auf den Brunnenrand und warf ebenfalls einen raschen Blick in den Brunnen hinab. „Sie werden es schaffen, Shippou.“

Seufzend nahm auch Sango Platz, „Aber es ist so schrecklich erdrückend hier zu sein, ohne etwas tun zu können, während Kagome-chan…“

Eine vertraute Stimme mischte sich plötzlich in ihre Unterhaltung ein: „Vielleicht gäbe es da doch etwas, was ihr tun könntet.“

Azatoi tapste aus dem dichten Unterholz und lief auf Miroku, Shippou und Sango zu.

„Sensei!“, begrüßte Shippou seinen ehemaligen Mentor und sprang vom hölzernen Brunnenrand in die noch feuchte Wiese. Azatoi nickte zur Begrüßung und warf einen ernsten Blick in die Runde, zumindest vermutete das Miroku und Sango, da lediglich seine gekrümmten Augenbrauen zu sehen waren.

„Was führt euch denn hierher, Azatoi?“, fragte Miroku, welcher sofort gespürt hatte, dass etwas nicht in Ordnung war.

Erschöpft ließ sich Azatoi in einen halbaufrechten Schneidersitz sinken und atmete mehrere Male tief ein und aus. Dann räusperte er sich und beantwortete Mirokus Frage: „Ich weiß durchaus über eure Mission diese Artefakte zu finden bescheid. Trotzdem bin ich zu euch gekommen mit einer Bitte…“

Azatois Stimme nahm einen düsteren Klang an als er fortfuhr: „Etwas seltsames geht in den Gegenden von Shimotsuke vor sich. Was immer es auch ist, ich spüre deutlich, dass es nicht natürlichen Ursprungs ist…Etwas, oder jemand muss seine Finger da im Spiel haben.“

Shippou ballte verärgert seine Fäuste, „Dieser ungeheure Sturm muss gemeint sein!“

Doch Azatoi schüttelte den Kopf, jetzt wurden auch Sango und Miroku hellhörig und traten näher an den Kitsune heran.

Erneut räusperte sich Azatoi: „Die Gewässer…Die Wälder…Ein dunkler Fluch lastet über diesen Gegenden, Tiere und auch jegliche andere Lebewesen sterben. Und ich glaube ich habe den Ursprung dieses Übels gefunden.“

Bevor Azatoi weitersprach legte er bewusst eine kurze Pause ein, „Ihr wisst sicherlich bereits, worauf ich hinaus will…Würdet ihr mir helfen?“

Miroku zögerte, ihm war zwar bewusst, wie ernst die Lage sein musste, doch ihre Lage war bestimmt auch nicht gerade besser.

„Vergesst nicht, ich habe euch damals auch mit dem Daiyoukai geholfen“, fügte Azatoi hinzu und richtete sich auf. „Allerdings verstehe ich es auch, wenn eure Suche dringender-“

Sango unterbrach Azatoi gestikulierend und schüttelte den Kopf, „Nein! Ich zu meinem Teil bin bereit zu helfen, doch mir ist immer noch nicht ganz genau bewusst, wofür wir genau gebraucht werden.“

Shippou stimmte nickend zu, „Auch ich werde versuchen zu helfen!“

„Ich selbst vermag in diesem Moment eure Fragen noch nicht zu beantworten…Aber ich glaube, dass wir uns auf einen Kampf vorbereiten müssen. Denn mit dem Auftauchen des Übels kamen auch zahlreiche Youkai nach Shimotsuke…“

Nun stimmte auch Miroku zu indem er sich vollends aufrichtete und nach seinem Mönchsstab griff: „Dann werde auch ich versuchen zu helfen.“
 

Shippou blickte noch einmal zum Knochenfresserbrunnen zurück, während seine Freunde bereits weiter in den Wald hinein liefen.

Ich warne dich Kagome! Wenn du dein Versprechen brichst…

Doch Shippou wusste nicht was dann sein würde und er wagte es auch gar nicht erst daran zu denken. Er verwarf die düsteren Gedanken und eilte Miroku, Sango und Azatoi hinterher…
 

Fortsetzung folgt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Schalmali
2008-05-03T13:02:09+00:00 03.05.2008 15:02
Von einem Problem zu nächsten aber dadurch lässt die Spannung nicht nach was ja in einer Geschichte sehr passend sein kann, wie bei dieser. Immerhin hat jetzt auch der Rest von Inuyashas Truppe zu tun während sich Kagome und Josh an dem riesigen Baum emporhangeln. Man kann nur hoffen dass es dem stürmischen Inuyasha gut geht. Nebenbei frag ich mich auch noch was Sesshoumaru jetzt machen wird. Einfach die Suchenden finden und vernichten, scheint ja nun doch eine Möglichkeit zu sein... *hust hihi* *weiterles*
Von: abgemeldet
2008-03-27T10:15:47+00:00 27.03.2008 11:15
Die Anfangsszene hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Im Gegensatz zu dem gewaltigen Sturm ist dieses Sterben Fische irgendwie anders. Es ist erstens nicht so global wie der Sturm und scheint sich nur auf das Wasser zu beschränken, soweit wir bis jetzt wissen. Ich habe irgendwie die Vermutung, das dies nicht mit den Kougotchu zusammenhängt...oder nicht direkt.
Der Baum muss ja wirklich unglaublich gross sein, nja wie du selbst beschrieben hast ist es ja eher eine Baumkolonie. Jedenfalls eindrucksvoll beschrieben.

man liest sich, Chiakin
Von: abgemeldet
2008-03-21T17:04:53+00:00 21.03.2008 18:04
Wieder einmal ein sehr spannendes Kapitel und den Titel hast du ja ziemlich passend gewählt ^^

Als Josh für einen Moment lang im Nebel verschwadn hatte ich schon ernsthafte befürchtungen, dass er Kagome jetzt doch hintergehen würde...alerdings hat Sango ihm ja schon ordentlich gedroht, also.

Wie immer sehr spannend geschrieben und geheimnisvoll, wie es wohl weitergeht?
LG, Juliet
Von: abgemeldet
2008-03-21T11:06:13+00:00 21.03.2008 12:06
Ich frage mich eigentlich ob die Suchenden die Kougotchu wirklich vereinen wollen, besonders nach den letzten Kapiteln. Es ist nur so ne Vermutung aber irgendwie weiss ich nicht was die Suchenden damit bezwecken wollen, immerhin würde es ja das Ende aller Welten bedeuten, nicht? Damit würden sie sich selbst ja auch auslöschen...
Das Kapitel an sich wat natürlich wieder grosse Klasse! Wie den anderen Lesern hat auch mir die Beschreibung dieses riesigen Baumes wirklich gefallen. Was ist allerdings mit Inuyasha und diesem flügelbesetzten Wesen, dass offenbar um den Baum herumfliegt...man darf sicherlich gespannt bleiben!

lg Namie90
Von: abgemeldet
2008-03-21T09:09:05+00:00 21.03.2008 10:09
Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl als Azatoi und Midori diese vielen toten Fische gesehen haben...Ich kann es nicht genau beschreiben, aber auch Azatoi scheint ja etwas mehr darüber zu wissen als er zuerst preisgeben will.
Josh und Kagomes Klettertour war wirklich klasse geschrieben, allein die Idee dieses gigantischen Baumes...Deine Fantasie müsste man haben ^^
Ich hoffe nur, dass Kagome Josh nicht allzu schnell wieder vertraut, immerhin ist ja was ihn betrifft immer noch einiges unklar. Wieso zum Beispiel ist er wirklich nach Japan gekommen?

Man liest sich hoffentlich bald wieder!!
Shikamaru
Von:  WolfsDream
2008-03-21T00:18:44+00:00 21.03.2008 01:18
Kann Hotep nur zustimmen, die Beschreibung des Baumes war wirklich beeindruckend! Ich konnte ihn fast vor mir sehen.
Im übrigen finde ich es interessant, wie Josh sich gewandelt hat. Er scheint es mit seiner Hilfe ja wirklich ernst zu meinen, hoffentlich bleibt das so und er gerät nicht selbst in eine Falle.
Wenn Kouji einmal seinen Körper beherrschen konnte, kann er das vielleicht auch wieder tun!
Und was ist mit dem armen Inulein?

Freu mich auf nächste Kapitel!^^
LG *wink*
Von:  Hotepneith
2008-03-20T21:19:52+00:00 20.03.2008 22:19
Eiwei, da scheint ja wirklich einiges aus den Fugen geraten zu sein.Es fragt sich nur, ob die Kougutchou damit etwas zu tun haben, und ob nciht im Ednefekt alle Seiten das gleiche Ziel haben.

Die Kletterei in dem riesigen Baum, Astgewirr, hast du übrigens toll beschrieben.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht

bye

hotep





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