Zum Inhalt der Seite

Verzeih mir nicht!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Verzeih mir nicht!

Verzeih mir nicht!
 

Wenn ich heute die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich dies tun.

Nichts in meiner Vergangenheit war so schlimm wie diese unreine Tat und diese Gefühle für dich. Selbst nach dem Tod unserer Eltern habe ich keine so tiefe Trauer verspürt. Es ist nun schon so lange her und trotzdem werde ich nie vergessen können. Ich bin dazu verdammt immer mit dieser Schmach leben zu müssen. Mit dieser Schmach dich zu lieben und mit der Schmach, die du mir angetan hast.
 

Ich wusste natürlich damals, dass meine Gefühle, meine Liebe für dich falsch waren, aber ich konnte mich nicht dagegen wehren. Es fühlte sich schön an, wie mein Herz anfing schneller zu schlagen, wenn ich dich nur sah. Mein Blut, so schien mir, fing dann an zu kochen und mit doppelter Geschwindigkeit durch meine Adern zu fließen.
 

Aber mein Blut war ebenfalls dein Blut. Wir waren uns eigentlich schon sehr nahe. Unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eng miteinander verwoben.

Die Rollen waren klar verteilt. Du- Mein Bruder! Ich- deine Schwester!

Nicht mehr und nicht weniger. Aber trotz allem empfand ich mehr. Ich empfand mehr für dich, als eine Schwester für ihren Bruder empfinden durfte. Aber ganz gleich ob ich dies wusste oder nicht. Ich konnte nicht aufhören dich zu lieben.
 

Du aber, hattest deine eigenen Pläne. Ich vertraute immer auf das Gute in dir, so wie jeder andere auch. Und gerade dies war der größte Fehler. Jeder dachte, er würde dich kennen und ich dachte, dass ich dich besser als jeder andere verstehen würde. Erst viel zu spät erkannte ich, dass dich niemand kannte und ich am allerwenigsten. Manchmal spüre ich zuweilen, den tiefen Schmerz.

Zum einen den seelischen und zum anderen den körperlichen… und beide tragen deinen Stempel.
 

Der körperliche Schmerz ist aber der schlimmere von beiden. Mein Gott! Ich war so rein und du hast mich so verdorben, mich so sehr beschmutzt!

Ich spüre in dunklen Nächten manchmal immer noch diese Berührungen. Sie werden immer realer, immer wirklicher. Manchmal denke ich, spüren zu können, wie deine große Hand unter mein Hemd wandert, wie sie immer weiter zu meinen Brüsten vordringt. Wie deine Lippen, die meinen suchen. Wie dein Finger tief im mich eindringt. Manchmal denke ich, hören zu können, wie du leise in mein Ohr stöhnst. Und wie es immer lauter wurde, je tiefer du in mir warst. Es überlagerte zumeist meine Schreie, die durch das Tuch, welches du mir in den Mund gestopft hast, leise und hohl klangen.
 

Dabei dachte ich immer du wolltest nur mein Bestes. Du wolltest mich sogar verloben. Ich weiß noch wie du eines Tages mit dem Sohn unseres Stammesoberhauptest zu mir kamst. Er mochte mich und machte keinen Hehl daraus. Meist überlagerte er mich mit Geschenken. Aber ich wollte und konnte nicht ans heiraten denken, zumal ich mich auch nicht verkaufte. Schließlich warst du derjenige, den ich wirklich wollte, so unmöglich wie es auch war.
 

Dann kam wieder eine Nacht in der du dich über mich hermachtest.

Wieder deine Berührungen die mich immer weiter in die Finsternis trieben, wieder dein Stöhnen und wieder dieser Schmerz…
 

Was ich wahrscheinlich noch nicht erwähnt habe ist, dass ich nicht wusste, wer derjenige war, der mich Nacht für Nacht vergewaltigte. Der beste Beweis ist wahrscheinlich der, dass ich verzweifelt nach meinen Bruder schrie, der mich doch bitte retten sollte. Mir kam nie auch nur der kleinste Gedanke, dass du es warst, der mir das antat. Der mir meine Jungfräulichkeit raubte.
 

Als ich es dann herausfand, brach alles um mich herum zusammen. Es war eine besonders kalte Nacht und ich wartete nur darauf, dass das Monster kam und über mich herfallen würde. Aber dieses Mal würde ich mich wehren. Die Idee zu meinen Plan kam mir am Tag zuvor, als ich in der Küche das Mittagessen zubereitete und mir bei schneiden des Gemüses in den Finger schnitt. Ich achtete nicht auf den Schmerz, sondern beobachtete nur still wie das warme Blut über meinen Finger rann. Mein einziger Gedanken war nur: „ Wenn das nicht mein Blut wäre, sondern das seine…“ weiter konnte ich meinen Gedanken nicht führen. Ich war aufgeregt, als ich daran dachte, doch ich würde es tun, so viel stand fest! Ich wollte ihm wehtun! So wie er mir immer wieder wehgetan hat!

MEIN ENTSCHLUSS STAND FEST!!!
 

Es wurde Nacht und ich tat als würde ich schlafen. Es dauerte nicht lange, da hörte ich wie sich mir jemand näherte. Ich wagte es nicht mich zu bewegen, obwohl mein Körper drauf und dran war, wegzurennen. Er legte sich auf mich, und ich erkannte dass Tuch, dass er mir in den Mund steckte. „ Nur ein kleiner Laut und du wirst den nächsten Tag nicht mehr erleben.“ Dieselbe Drohung wie in den Nächten zuvor. Ich spürte wie seine Hände nach meinen Brüsten grapschten. Er entledigte sich meines Hemdes. Nur ein kleiner Stofffetzen bedeckte den intimsten Teil meines Körpers. Als ich spürte wie ihn mein Busen zu langweilen schien und seine Hände in tiefere Gefilde abtauchten, hielt ich es nicht mehr aus. Ich rekelte mich und versuchte meine Hand unter das Kopfkissen zu stecken unter dessen, das Messer versteckt war. Als ich den Griff zu fassen bekam, ging alles ganz schnell. Er wollte aufspringen, doch ich war schneller. Ehe ich mich versah, bohrte ich das Messer in seinen Rücken. Ich spürte wie sein Blut aus einer klaffenden Wunde spritze als ich das Messer wieder heraus zog. Und ich war froh, als ich ihn dieses eine Mal vor Schmerz schreien hörte, anstatt vor Lust. Ich wollte nur noch weg.
 

Ich rannte hinaus, entledigte mich des Tuches in meinen Mund und schrie. Ich stand halb nackt auf dem großen Platz unseres kleinen Dorfes und schrie. Dann ging ein Licht in einem Haus an und noch eins und noch eins. Dann kamen die ersten Nachbarn aus ihren Häusern, die mich erschrocken anstarrten. Sie konnten nicht glauben was sie sahen. Das liebe Mädchen von nebenan, dass sie all die Jahre kannten, stand in eisiger Kälte auf dem großen Marktplatz mitten im Schnee. Sie war mit nichts weiter als einen kleinen Stoffteil bedeckt und fremdes Blut klebte an ihrem Körper, welches an ihr entlanglief und den schönen weißen Schnee puterrot färbte.

„ Ich wurde vergewaltigt! Jemand hat sich an mir vergriffen! Der Täter liegt in meinen Haus!“ schrie ich verzweifelt und ehe ich mich versah, stürmte ein kleiner Trupp von Männern in mein kleines Haus und des meines Bruders. Meines Bruders? Mein Bruder? Erst jetzt fiel mir auf, dass er nicht da war. Wo war er? Wieso tröstete er nicht seine kleine Schwester? Aber ich musste nicht lange auf eine Antwort warten. Was ich als nächstes sah, raubte mir die Luft zum atmen. Die Frauen aus unserem Dorf schrieen. Aus unserem Haus traten zwei Männer, die links und rechts den Täter flankierten. Der Täter= mein Bruder!

Er krümmte sich vor Schmerzen und war Blutüberströmt. Dann sah er mich an. Direkt in meine Augen. Ich war entsetzt. Ich schüttelte ungläubig den Kopf und wollte nur noch aus diesem Albtraum aufwachen. Er sprach immer wieder dieselben Floskeln: „ Es tut mir so leid! Ich wollte dies alles nicht! Verzeih mir!“
 

Und ich? Ich stand einfach nur ruhig da und fühlte mich wie betäubt. Das Messer mit dem ich mein eigen Fleisch und Blut angegriffen habe, blitzte gefährlich im Schnee. Ich kniete mich hin und hob es auf. Dann ging ich langsam auf ihn zu. Er folgte mir die ganze Zeit mit seinen Augen wie die anderen Dorfbewohner. Aber sie ignorierte ich. Für mich schien nur noch diese eine Person zu existieren. Dann stand ich vor ihm. Das Messer drohend in meiner Hand, aber dies war irrelevant neben der Tatsache, dass ich ihn anlächelte. Dieses Lächeln wirkte bedrohlicher als das blitzende Metall mit dem ich ihn verletzt hatte.
 

Ich hob das Messer an uns setzte es an meine Brust. Langsam umkreiste ich mit der Schneide meine rechte Brust. Ich spürte einen geringen Schmerz und viel warmes Blut. Die Brust löste sich schwer von meinen Brustkorb und landete in meiner rechten Hand, die ich ihm daraufhin entgegenstreckte.
 

„ Wenn du mein Fleisch so anziehend findest, dann nimm dies und ergötze dich daran!“ und dann spürte ich Tränen. Ich weinte bitterlich und rannte davon. Mein geliebter Bruder, der erst noch die lose Brust in seiner Hand befühlte, ließ sie fallen, riss sich von den beiden Männern los, die ihn vorher noch festgehalten hatten und rannte mir hinterher. All der körperliche Schmerz war vergessen und an dessen Stelle setzte ein dumpfes Pochen ein.
 

Als er mir hinterherlief, rief er immer wieder meinen Namen. Doch ich drehte mich nicht nach ihm um. Ich wollte weg. Weg von ihm und weg von meinen alten Leben. Ich wollte tot sein! Ich wollte nicht mehr mein altes Leben leben, geschweige denn ein Neues anfangen. Als ich ihm davonlief spürte ich dann wie sich meine Füße langsam von Boden lösten. Ich rannte immer weiter, doch ich gewann an Höhe nicht an Weite. Erst dann drehte ich mich zu meinen Bruder um. Ich sah, wie auch er den festen Boden auf den wir einst lebten, verließ. Sein Blick galt allein mir. Mir ganz allein.
 

Das Letzte an das ich mich erinnern kann, war unser blauer Planet, der sich hinter meinen Bruder in voller Größe aufbäumte und uns einen neuen Weg leuchtete.
 

Heute stehen ich und mein Bruder als Sterne am Himmel. Und ich habe nun schon Jahrhunderte von Jahren damit zugebracht vor ihm zu fliehen. Nur alle paar Jahre kommt er mir viel zu Nahe.

Ihr Menschen nennt mich Sonne und meinen Bruder Mond. Wir haben letztendlich die Erde nie ganz verlassen.
 

Im Laufe der Jahre habe ich viel nachgedacht und ich habe mich gefragt, ob ich nicht auch eine gewisse Schuld an allem trage. Wir haben uns gegenseitig verletzt und auf eine gewisse Weise haben wir uns immer geliebt. Wir waren auch nur Menschen. Ich denke nicht, dass irgendjemand besser oder schlechter gehandelt hat, geschweige denn, dass es irgendein Schema gibt an dem man dies festhalten oder beurteilen könnte. Wir machen alle Fehler…

Dies soll aber nicht heißen, dass ich eine Entschuldigung für all das finden möchte, was geschehen ist. Ich will dir niemals verzeihen. Und ich möchte, dass auch du mir nicht verzeihst.
 

Bitte verzeih mir nicht………
 

_________________________________________________________________________________
 

ich habe noch nie eine ff in dieser richtung geschrieben. sie war eigentlich nur für meinen mentor geplant, als dankeschön, dafür, dass er mir so viel beigebracht hat. er sagte aber, ich solle sie ins internet stellen, damit sie jeder lesen kann. ich glaube aber nicht, dass sie den meisten gefallen wird. ich habe ziemlich lapidar daran geschrieben, ohne viel herz. es ist also nichts besonderes und in meinen augen ziemlich schlecht. trotzdem war es ne neue erfahrung eine komplette andere ff zu schreiben.

ich bedanke mich fürs lesen, wenn sie überhaupt jemand gelesen hat. lasst mich aber bitte wissen, wie ihr sie fandet, falls ihr sie gelesen habt.
 

mina-san



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  maidlin
2007-11-23T21:24:50+00:00 23.11.2007 22:24
mmh...also der Stil gefällt mir wie immer sehr gut! XD

Nur die Story...naja die ist nicht ganze nach meinem Geschmack...das nächste mal hätte ich doch lieber wieder was zu Skip Beat! ;-P

hdgdl maidlin
Von:  KikuriHime
2007-11-23T19:18:07+00:00 23.11.2007 20:18
sher schön mein liebes mina-san...
du hast halt einen lebhaften schreibstil,weiter so
und das wo du meinst das ist schwachsinn
aber ich finde das deine weibliche person keine reue zeigen sollte ^^ auch wenn es vll poetischer klingt,hätt ich den hass von ihr mehr zum ausdruck gebracht <3
also weietr so kimichan
dein desu hdggdl


Zurück