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Bittersweet memories – Forgotten, not lost

Sirius x ? & James x Lily
von

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Der Schlüssel zum Glück

Soooo, mit einem Tag Verspätung präsentier ich euch auch wieder mal ein neues Chap. Es ist ziemlich wichtig, sozusagen die erste Wendestelle in der Geschichte, was alles spätere beeinflusst. Außerdem kommt jetzt endlich mal mein tolles Gedicht zum Einsatz^^. Wenn ihr beiden Zweizeiler am Anfang und am Ende auslasst, steht in der Mitte immer über jeweils eine Person bzw. deren Geheimnis eine Strophe. Da wir uns als erstes Remus und seinem "großen Geheimnis" zuwenden, könntet ihr ja mal fröhlich raten, welche für ihn vorgesehen ist.^^

Viel Spaß beim Rätseln! =)
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 


 

»Non semper ea sunt, quae videntur.«

Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.

Phaedrus (ca. 20 v. Chr. – ca. 50 n. Chr.), römischer Fabeldichter
 

Kapitel 10 – Der Schlüssel zum Glück
 

"Anyway … my Mum always said things we lose have a way of coming back to us in the end … if not always in the way we expect.”

Luna Lovegood (Evanna Lynch) zu Harry Potter (Daniel Radcliffe), Harry Potter and the Order of the Phoenix
 

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Sirius riss den Kleiderschrank auf, grapschte nach einem neuen schwarzen Umhang, bevor er sich ohne hinzugucken irgendein T-Shirt vom Stapel griff.

Als er es aber raus zog, ließ ein plötzliches leise raschelndes Geräusch ihn umschauen.

Da musste irgendwas zu Boden gefallen sein …

Seine grauen Augen machten sich auf die Suche nach der Ursache, als er sie direkt vor dem Kleiderschrank liegend entdeckte.

Im Schein der hellen Mittagssonne glänzte Sirius eine kleine silberne Kette entgegen.
 

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Sirius bückte sich und hob das dünne Etwas auf.

Merkwürdig …

Er kniff die grauen Augen zusammen.

Wo kam die denn her?

Er wüsste ja nicht, dass einer der Jungs neuerdings ein Faible für Frauenschmuck entwickelt hätte und das hier war ja nun eindeutig weiblichen Ursprungs.

Kurz betrachtete Sirius sie, als endlich der Knut bei ihm fiel.

Er haute sich mit der Hand gegen den Kopf.

Natürlich!

Sonntagabend.
 

Beim Rausgehen fiel ihm etwas Silbernes auf, das vor dem Porträt auf dem Steinfußboden lag. Gedankenverloren hob Sirius es auf, stellte kurz fest, dass es eine Kette war und verstaute es tief in seiner Umhangtasche.

Seine Schritte hallten durch die einsamen Gänge des Schlosses, während seine momentanen Gedanken schon längst wieder das kleine silberne Ding in seiner Tasche aus seinem Kopf vertrieben hatten.
 

Er selbst hatte das dämliche Ding doch eingesteckt, nachdem er es vor dem Porträt der fetten Dame gefunden hatte!

Aber Sirius hatte keinen weiteren Gedanken daran verschwendet, weil er damals mit anderen Sachen beschäftig gewesen war. Eine kleine verlorengegangene Kette, hatte ihn da eben nicht besonders gekümmert.

Wieso auch?

Niemand hatte sich gemeldet. Auf diese Weise war sie völlig aus Sirius’ Bewusstsein wieder verschwunden, gut versteckt vor ihm selbst in den weiten Tiefen seiner Umhangtasche (man sollte ja gar nicht glauben, was sich da alles bei genauerer Durchforstung so entdecken ließ …). Die Hauselfen hatten sie vermutlich beim Waschen der dreckigen Wäsche gefunden und sie vorsorglich an einem Ort platziert, wo er sie auf alle Fälle bemerken würde. Auf seinem gigantischen T-Shirtstapel.

Sirius unterzog sein Fundstück nun erstmals einer genaueren Musterung.

Die Kette war sehr schlicht und feingliederig, das Silber glänzte matt, aber es erschien ihm echt zu sein. An dem kurzen silbernen Band hing durch eine winzige metallische Schlaufe befestigt ein schwerer Anhänger. Das ovale Amulett, ebenfalls aus dem gleichen Element gefertigt, hatte eine Länge von ca. vier Zentimetern und war ungefähr halb so breit.

Ein einziges Wort reichte aus um es treffend zu beschreiben:

Langweilig.

Keine Verzierungen, keine Schnörkeleien, Edelsteine oder sonstiges Zeug, was dieses Ding hätte interessant oder außergewöhnlich machen können. Nur blankes mattes Edelmetall, gepresst in eine Eierform.

Kein Wunder, dass sie Sirius nicht im Gedächtnis geblieben war, schließlich war es die uninteressanteste Kette, die er je gesehen hatte.

Wie konnte man nur so etwas Ödes besitzen?

Besitzen … das war das Stichwort!

Wem gehörte dieses nichtssagende Schmuckstück eigentlich?

Dass er die Kette vor dem Eingang zum Gemeinschaftsraum gefunden hatte, legte den Verdacht natürlich nahe, dass es irgendeiner Gryffindor gehören musste. Sirius überlegte, jemals ein Mädchen mit so einer Kette um den Hals beobachtet zu haben, aber für gewöhnlich achtete er ja nie auf solche unwichtigen Dinge. Seine Blicke glitten meist woanders hin. Tiefer.

Er kratzte sich am Hinterkopf.

Lange gelegen hatte es dort bestimmt allerdings noch nicht …

Da plötzlich fiel es Sirius wie Drachenschuppen vor die Augen.

Es gab keine andere Möglichkeit und so machte es Sinn.

Ja, so macht alles Sinn!

Die Kette gehörte Roberts!

Allein bei dem Gedanken an sie umschloss sich seine Hand um das Amulette fester zu, als würde sie wünschen genau das Gleiche bei Roberts’ Hals tun zu können.

Er war an genau diesem besagten Sonntagabend mit ihr zuvor beim Ausgang des Gemeinschaftsraums zusammengestoßen, dabei musste sie es verloren haben.

Und dass ihm der Plagegeist diese Woche so oft noch auf den Gängen begegnet war, wo sie sich doch sonst nie weit von der Bibliothek entfernte, lag daran, dass sie es wohl andauernd gesucht hatte.

Genau wie sie heute hier, in ihrem Schlafsaal, danach geforscht haben musste.

Warum tat sie es aber erst heute?

Doch nicht nur weil die Gelegenheit so günstig war.

Der Unfall war bereits eine Woche her. Sie hätte also bestimmt mehr als eine Möglichkeit gehabt unbemerkt in den Jungenschlafsaal zu gelangen und seine Sachen zu durchwühlen.

Aber vielleicht ahnte dieses Gör ja auch gar nicht, wie richtig sie mit ihrem Verdacht lag, er könne es haben …

Schlagartig drehte sich Sirius’ Stimmungsanzeiger um 180°, die ganze schlechte Laune, die dieses Miststück gerade eben erst verursacht hatte, war verpufft.

Was für eine Ironie, dass ausgerechnet sie erneut Schuld war an seinem Stimmungsumschwung!

Auf Sirius’ Lippen lag ein äußerst fieses Grinsen, er verspürte auf einmal eine tiefe innere Genugtuung.

Dieses kleine Stück Metall würde ihm ganz bestimmt noch sehr behilflich sein!

Was würde sie wohl alles tun, nur um es zurückzubekommen?

Vieles!

Vielleicht alles?

Immerhin brach sie sogar schon in fremde Schlafsäle ein, nur um es wiederzufinden.

Die obere Grenze an Möglichkeiten war also äußerst dehnbar.

Sirius kniff erneut die Augen zusammen und hielt sich die Kette näher vors Gesicht.

Was bitte war an diesem unbedeutenden Stück Silber eigentlich so interessant, dass sie es unbedingt wieder haben wollte?

Schließlich war es stinklangweilig und nahezu ohne Wert.

„So wie seine Besitzerin.“, ging es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf.

Aber es musste doch einen Grund geben!

Seine Neugier verleitete Sirius dazu, es nochmals ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Als er näher ans Fenster trat, offenbarte ihm das zusätzliche Licht, was er bisher einfach übersehen hatte.

Sirius’ Augen wurden groß.

Konnte es sein, dass …
 

Ungeduldig trippelte James Potter zum wiederholten Male auf und ab, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, den Kopf mit sturer Miene zu Boden gesenkt. Das ehemalige Grün des Rasens unter ihm hatte sich längst in ein unschönes matschiges Braun verwandelt, denn seit einer halben Stunde tat James bereits nichts anderes, als selbigen Weg immer wieder zu beschreiten und jeden Grashalm, der es doch tatsächlich gewagt hatte noch stehen zu bleiben, mitleidlos platt zu stampfen. Die braune Schneise seines Weges zog sich gut erkennbar von einem Ende des Stadions zum anderen. Er hatte keine Zeit um Mitgefühl mit kleinen wehrlosen Pflänzchen zu haben.

„Hey, James!“, rief ihm Malcolm Franklin aus der Ferne entgegen.

Der Schwarzhaarige hob nur minimalst den Kopf an, um zu zeigen, dass er den Ruf seines neuen Jägers registriert hatte.

„Man, können wir das nicht auch ohne den machen? Mein Magen hängt mir bereits in den Kniekehlen und …“

Ein Blick des Quidditchkapitäns reichte aus, um nicht nur dem aufgeputschten Selbstbewusstsein Malcolm Franklins ein Ende zu setzten, sondern dem Viertklässler auch klar zu machen, dass sein Magen allenfalls zweitrangig war.

„Menno! Ich hasse warten.“, erreichte nun eine weitere Beschwerde James’ Ohr.

Isabella Cruz hatte die Arme trotzig verschränkt und schob ihre Unterlippe James nun maulend entgegen. Die Sonnestrahlen reflektierten sich im Glas der großen schwarzen Kamera, die um ihren Hals baumelte. Die Spanierin war wie immer vor Ort, um die sogenannte Teameinweihung vorzunehmen, eine Prozedur, erfunden und in die Wege geleitet von James Potter höchstpersönlich in seinem Erstlingsjahr als Spieler.

Es war der allererste offizielle Termin für Hogwarts’ rasende Reporter vom Zeitungs-Klub bei Gryffindors Quidditchmannschaft aufzutauchen, um ein Foto der neuen Mannschaft zu schießen, bevor die anschließende Butterbierdusche stattfand. (Ein Prozedere das teilweise sehr wörtlich genommen wurde von einigen Spielern, hierzu zählten auch ein gewisser James Potter und sein vielbekannter Freund Sirius Black.) Seit Beginn dieser Tradition hatte sich eigentlich Belli Cruz als optimale Fotografin herausgestellt und so wurde der Fotofreak jedes Jahr erneut einberufen. James wollte auf der monatlichen Ausgabe des Hogwarts’-Magazins ja auch eine gute Figur machen, wenn er allen vom Titelbild entgegengrinste.

„Kann der sich nicht mal beeilen?“

Jegliche trotzige Haltung war bereits wieder von ihr aufgegeben worden, stattdessen brachte sie nun mit Unterstützung von überschwänglich großer spanischer Gestik ihre Meinung zum Ausdruck:

„Wenn ich daran denke, wie viel Zeit ich mit meinem Tomás verliere …“

„Verflucht, er kommt schon noch!“, brüllte James und sein Gesichtsausdruck erstickte auch noch den letzten Keim an jedweder möglicher Beschwerde.

„Vielleicht solltest du ihn aber mal holen gehen? Wer weiß, was er unterwegs entdeckt haben mag, dass er so spät kommt?“, die Brauen seines braunhaarigen Freundes waren übertrieben erhoben.

Remus’ Blick war für James eindeutig. Erneut fluchte der Quidditchkapitän laut auf. Es wäre ja nicht das erste mal, dass Sirius sich ablenken ließ, weil er seine Hormone wieder mal nicht zügeln konnte. Mit seinem Freund gingen mindestens einmal pro Woche die Einhörner völlig durch.

Und deswegen musste James jetzt doch tatsächlich den ganzen Weg hinauf ins Schloss latschen, nur um den Herrn mit einem zaghaften Denkanstoss daran zu erinnern, wo er eigentlich längst zu sein hatte.

Dabei hatte Sirius geschworen sich zu beeilen!

Nicht mal auf ihrem anderen Weg war er zu erreichen, dieser Nichtsnutz.

Wenn sich Remus’ und sein Verdacht also bestätigen würde, dann Gnade ihm Merlin!

Schon war James bereits ein gewaltiges Stück zum Schloss gerast, als er schlitternd zum Stehen kam. Sein Blick fiel auf ihren Turm.

Das war die zündende Idee!

Sie war so simpel, dass James sich fragte, warum er nicht schon vorher drauf gekommen war.

Wieso kompliziert, wenn es auch einfach ging!

Hastig lief er zurück zum Spielfeld.

„Na warte, Sirius! Du kannst dich auf was gefasst machen.“, dachte James grimmig.
 

Sirius’ Finger untersuchten hektisch das Amulett.

Er fuhr mit ihnen am rechten Rand entlang.

Da war wahrhaftig eine kleine Unregelmäßigkeit!

Etwas ragte dort nur geringfügig hinaus, für das Auge kaum sichtbar.

Doch mit ein wenig Kraft …

Tatsächlich!

Der Anhänger ließ sich öffnen.

Das von Sirius als langweiliges Amulett abgestempelte Schmuckstück entpuppte sich als ein geheimnisvolles Medaillon.

Ein Fotomedaillon.

Im Innern offenbarte sich Sirius eine neue verborgene Welt, bestehend aus zwei kleinen Bildern, die auf den Schalen des Anhängers rechts und links angebracht waren.

Zu seiner Rechten entdeckte er ein verblichenes altes Bild. Es war recht unscharf in schwarz-weiß geschossen worden … von einer Muggelkamera!

Die Personen darauf bewegten sich nämlich nicht, wie sie es eigentlich sollten, sondern blieben starr auf ihrem Platz. Als Zauberer fand Sirius so etwas selbstverständlich äußerst merkwürdig, an eine Technik dieser Art war er nicht gewöhnt.

Seine grauen Augen untersuchten das Bild genauer. Sirius konnte zwei Gesichter erkennen. Das eine gehörte einem Mann, das andere einem kleinen Baby. Das Bild war eine Nahaufnahme beider Köpfe, deswegen und wegen der schlechten Qualität, konnte man das Gesicht des Mannes nur schwerlich identifizieren. Zu erkennen war ein kleiner Teil seines Gesichtes, bestehend aus Kinn, Mund, Nase, Augen, Stirn und ein wenig Ponyhaar. In seinen großen Händen hielt er das kleine Baby fest, es schien so winzig, vielleicht war es ein Neugeborenes. Das kleine Stupsnäschen des Kindes und die kräftige Nase des Mannes berührten sich, beide hatten die Augen geschlossen, der gesamte Moment der Aufnahme hatte etwas sehr liebevolles an sich.

Sirius wandte seinen Blick von dem Bild ab, es zu betrachten versetzte ihm irgendwie einen leichten Stich, ganz tief in seinem Innern.

Stattdessen besah er sich lieber das neuere Bild auf der anderen Seite. Auch bei diesem Exemplar handelte es sich um ein schwarz-weiß Bild, das von einer Muggelkamera geschossen wurde. Jedoch war dieses Foto weitaus schärfer. Es zeigte ein kleines Mädchen mit sehr hellen Haaren, das in weichen Wellen von ihren Schultern fiel (Sirius konnte ihr Alter schwer einschätzen, sie hätte erst vier, aber auch schon acht sein können). Mit einem fröhlichen Lächeln kniete sie in einem weißen Sommerkleidchen mit hellen Tupfen auf dem Boden. Ihre Augen konnte er nicht sehen, da sie ihren Blick auf die Erde gerichtet hielt, ihre Hand war leicht erhoben, als hätte sie darauf etwas Interessantes entdeckt, was sie fangen wollte.

Alles in allem war dies wahrscheinlich das süßeste Mädchen, das Sirius je gesehen hatte. Anders konnte man sie gar nicht beschreiben. Sie war das niedliche kleine Ding, das andere Frauen auf der Straße herzergreifende Seufzer ausstoßen lassen würde oder vor Neid erblassen ließ.

Aber wer war dieses kleine Mädchen nur?

Wenn man ganz genau hinsah, dann konnte man eine gewisse Ähnlichkeit zwischen ihr und Roberts bemerken. Es erinnerte Sirius an das, was ihn mit Regulus verband und was sie unbestreitbar als Brüder kennzeichnete.

War das also ihre Schwester?

Ja.

Warum sonst sollte sie auch das Bild eines kleinen Mädchens um den Hals hängen haben?

Er wusste gar nicht, dass sie eine Schwester hatte …

Und hier in Hogwarts war ihm auch nie ein Mädchen aufgefallen, das ihr ähnlich war. Vielleicht war ihre Schwester aber auch nur ein Muggel?

Andererseits würde so ein Mädchen, wie auf dem Foto, einem nicht heute noch sofort ins Auge springen?

Dunkel tauchte in Sirius aber nur die Erinnerung an eine große schwarzhaarige Frau auf, die Roberts einmal auf dem Bahnhof begleitet hatte.

Eigenartig …

Aber wie gut kannte er sie schon?

Gar nicht.

Und er wollte sie auch nicht kennen lernen!

Trotzdem bewegte ihn immer noch die Frage, wer die anderen beiden waren.

Wer waren der Mann und das Baby?

Nun, das kleine Kind könnte nahezu jedermann sein!

Von ihrer Schwester angefangen über sie selbst bis zu einem Bruder, der Sirius womöglich auch nicht bekannt war.

Und der Mann?

Er schätzte ihn zwischen fünfundzwanzig und vierzig Jahren ein.

Womöglich ihr Vater?

Aber das Foto war alt. Es hätte genauso gut ihr Großvater bereits sein können.

Frustriert, schloss Sirius das Medaillon wieder.

Er gab das Rätsel raten auf.

Auch wenn sein Hirn heimlich weiter nach Antworten suchte.

Das Medaillon bedeutete ihr was, das war einzig und allein die Tatsache, die zählte.

Wie Sirius das silberne Schmuckstück schon wieder in die unendlichen Weiten seiner Umhangtasche verbannen wollte, machte ihn sein Daumen auf ein neues Rätsel aufmerksam, dass er bis jetzt noch nicht bemerkt hatte.

Auf der Rückseite spürte er feine Unebenheiten. Schnell drehte Sirius das Medaillon um und entdeckte doch noch etwas, was dieses Stück Silber zu etwas Außergewöhnlichem machte.

In einer ovalen Kreisform war auf der Rückseite ein schönes sehr gleichmäßiges Muster von verbundenen Zeichen abgebildet und in diesem Kreis stand etwas. Verschnörkelte Buchstaben waren in das Silber eingelassen.

Es war ein altmodischer Schrifttyp, doch Sirius hatte keinerlei Schwierigkeiten sie zu entziffern:
 

Für mein D. in Liebe dein K.D.
 

Sirius zog die Stirn kraus.

Was sollte das heißen, K.D. und D.?

Warum stand da nicht wenigstens irgendwo ein M. oder R.?

Das wären doch ihre Initialen!

Diese Kette wurde langsam zu einem unlösbaren Mysterium für Sirius.

Aber das konnte ihm eigentlich egal sein!

Was war schon interessant daran, was irgendwelche Buchstaben und Bilder zu bedeuten hatten.

Schließlich gehörte dieses Ding Melody Roberts.

Der Melody Roberts!

Wichtig war nur, für was ihm das kleine Ding in seiner Hand noch nützlich sein konnte.

Und trotzdem ließ in das Rätsel nicht ganz los, es musste irgendeine Erklärung für all das geben …

„SIRIUS!!!“, der Schwarzhaarige zuckte zusammen, vor Schreck hätte er beinah sogar die Kette fallen lassen.

Verwirrt blickte er sich über die Schulter zur Tür um …

Doch da war nichts.

Auch als er sich weiter im Schlafssaal umsah, konnte er nichts entdecken.

Aber er hatte es sich doch nicht eingebildet, dass …

Erneut zuckte Sirius zusammen, als das Geräusch wilden Klopfens gegen die Glasscheibe vor ihm, sein Ohr erreichte. Schnell ließ Sirius das Medaillon in seine Tasche gleiten und öffnete das Fenster. Ein angesäuert James Potter flog auch sogleich hinein.

„Verflucht! Wo zum Dementor bist du geblieben?!“, meckerte sein bester Freund drauf los, bevor Sirius auch nur irgendwas sagen konnte.

„Wir warten alle schon seit über einer halben Stunde nur darauf, dass du deinen Arsch wieder runter zum Feld schwingst!“

„Tut mir ja leid!“, brachte Sirius eine Entschuldigung schwerfällig über die Lippen, während er eilig in den Rest seiner Klamotten reinschlüpfte.

Glücklicherweise war James meistens nie sehr lange böse, auch jetzt grinste er bereits wieder.

„Lass mich raten! Du hast so lange gebraucht, weil deine Haare nicht schön genug lagen.“

Sirius entgegnete ihm ein grimmiges Lächeln:

„Ach Jamie, du kennst mich einfach viel zu gut! Ich musste mir erst noch den Schaumfestiger einer Ravenclaw ausborgen, um genügend Volumen in meine Haare zu bekommen.“

James schaute wie ein Fragezeichen:

„Was ist Schaumfestiger?“, erkundigte er sich ganz ernst.

Sirius zuckte mit den Schultern:

„Keine Ahnung, aber Weiber reden dauernd drüber.“

Als er sich seinen Umhang überschwang, musterte James ihn wieder mit einem leicht gereizten Blick durch die blitzenden Gläser seiner Brille.

„Also, warum hast du jetzt so verdammt lang gebraucht? Hast du versucht dich in der Dusche zu ertränken, weil ein paar Mädchen dich mit Schlamm im Gesicht gesehen haben?“

Sirius schaute ihn eingeschnappt an.

„Oder hattest du wieder ein Mädel im Zimmer?“, James fuchtelte wild mit seinen Fäusten durch die Luft.

„Das kannst du nämlich gefälligst, wann anders erledigen. Quidditch ist wichtiger!“, James sah ihn mit todernster Miene an, was keinen Zweifel an seinem Glauben an Letztgesagtem ließ.

Sirius stöhnte entnervt auf. James hatte ja keine Ahnung, wie sehr er damit ins Schwarze getroffen hatte.

„Weißt du … es war ein wenig anders als du denkst. Aber das erklär ich dir später …“
 

Mel breitete die Arme aus und ließ sich mit dem Rücken quer auf ihr Bett fallen.

Das war ja noch mal gut gegangen!

Black konnte ihr nichts anhaben, das wusste sie.

Ein zaghaftes Siegerlächeln stahl sich auf ihr Gesicht.

Die ganze Sache hatte sich also völlig anders entwickelt als von Mel erwartet. Anstatt, dass ihr ihre Entdeckung gewaltige Probleme bescheren würde, hatte sie ihr sogar einen großen Vorteil verschafft. Ansonsten wäre Mel nämlich bestimmt nie auf die Idee gekommen, wie unangenehm Black die Existenz dieser beiden Bilder war, besonders die des älteren. Es verlieh ihr ein Gefühl von Macht den eingebildeten Schulschönling, der ihr so verhasst war, endlich in der Hand zu haben. Das würde ihm gewiss mal einen gewaltigen Dämpfer versetzten, schließlich wusste er, was sie nun jederzeit tun könnte.

Er konnte ja nicht ahnen, dass sie selbst ihn, den eingebildeten Idioten Sirius Black, niemals verraten würde. Nein, nicht an Bellatrix Black, dafür verachtete sie die arrogante Slytherin zu sehr, so wie jeden anderen auch aus ihrem Haus der Schlangen. Aber im Notfall …

Mel grinste in sich hinein.

Ihr nächster Gedanke versetzte ihrer aufkommenden Freude jedoch einen Schlag. Ihre ganze Suche hatte sie kein Stück weitergebracht, außer dass sie nun noch mehr kleine Geheimnisse von Gryffindors Bewohnern kannte. Wer hätte z. B. gedacht, dass Marlene McKinnon eine Affäre mit einem Mitarbeiter ihres Vaters hatte, dem Minister für Zauberkatastrophen, der nebenbei bemerkt, fünfzehn Jahre älter als sie und verheiratet war. Oder dass Miss Wonderbra, Nancy Stuart in Wirklichkeit magische Push-up BHs trug, genauso übrigens wie Grace Hopkins. Und, und, und … In Gryffindors Schränkchen und Schubläden konnte man ja so allerhand interessantes finden.

Für Mel waren dieses Dinge allerdings nur von geringer Bedeutung.

Wo war es nur?

Das war das einzige, was die Blonde im Moment wirklich bewegte.

Es musste doch irgendwo zu finden sein!

Metall löste sich schließlich nicht so einfach in Luft auf.

Aber wo nur?

Langsam machte sich in Mel eine gewisse Verzweiflung breit es vielleicht nie wieder zu finden. Eine Stimme in ihrem Kopf hielt sie jedoch davon ab, in Hoffnungslosigkeit zu versinken. Wieder und wieder sagte sie ihr, dass das, was sie suchte, weniger weit weg war als sie im Moment glauben mochte.

Was war, wenn Black es doch womöglich hatte?!

Dieser schreckliche Gedanke durchfuhr Mel urplötzlich.

Sie tat ihn als nichtig ab.

So ein Quatsch!

Wenn er es hätte, dann hätte sie das unter Garantie schon irgendwie mitbekommen. Der könnte niemals die Klappe halten!

Ein Bild tauchte plötzlich vor ihren Augen auf und was sie auch tat, es ließ sich nicht mehr vertreiben.

Mel grinste gequält:

„Na toll, Black! Musstest du dich ausgerechnet so in mein Hirn einbrennen?!“

Mel stöhnte auf und drückte sich ihr Kissen aufs Gesicht.

So sehr sie sich auch Mühe geben würde, diesen unvergesslichen Anblick, würde sie wohl nie wieder aus ihrem Gedächtnis verbannen können.
 

Lily fuhr mit ihrem Finger die vielen unterschiedlichen Buchrücken entlang.

Da!

Da war es.
 

„Verwandlung für Dummies“.
 

Lily streckte sich, sie stand nur auf ihren Zehenspitzen, reckte ihre linke Hand nach dem gelben Buch, während sie gleichzeitig versuchte einen schweren Bücherstapel, eingeklemmt in ihren rechten Arm, zu balancieren.

Zu dumm, dass Lily so klein war, ein bisschen mehr als 1, 66 m hätten ihre Vorfahren ihr wirklich vererben können!

Wie oft sie das schon gedacht hatte, wusste Lily nicht mehr. Aber es war auf alle Fälle nicht das erste mal, dass sie sich in gleicher Haltung um ein Buch bemühte und es würde höchstwahrscheinlich auch nicht das letzte Mal sein.

Zum Glück ging bei Lily immer alles glatt.

Na ja, fast immer.

Denn wie ein weiser Mann es einst gesagt hatte, geht alles im Leben immer genau dann schief, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann bzw. wenn es am aller ungünstigsten ist.

Gesagt, getan.

Lily zog das Buch hinaus, aber es wollte sich anscheinend nicht von seinen Nachbarn trennen, die gleich mit hervor kamen. Die Rothaarige reckte sich noch ein weiteres Stück und versuchte sie wieder hineinzuschieben, während sie ihre erwählte Lektüre vorsichtig weiter hinaus zerrte.

Das, was als nächstes passierte, ging sehr schnell, es war wie eine Kettenreaktion. Die anderen Bücher fielen natürlich trotzdem raus, Lily richtete instinktiv die Arme zum Schutz hoch, vergas dabei aber ihren Bücherstapel, der prompt krachend zu Boden fiel. Vom Schreck des Geräusches und eines schmerzenden Treffers am Kopf ließ sich Lily einfach auf ihren Hintern fallen.

Ein Meer von alten schweren Büchern umgab sie nun. Lily rieb sich verärgert den pochenden Kopf.

Sofort hörte sie die tapernden Schritte der Bibliothekarin näher kommen. Die weiß-grauen Augen Madam Pinces musterten sie vorwurfsvoll.

„Aufräumen, aber dalli! Oder ich werfe sie aus meiner Bibliothek!“, ihr Finger deutete auf den Ausgang.

So schell sie konnte sprang Lily wieder auf und machte sich hastig an die Arbeit.

„So was, Beschädigung meiner alten Schätze! Misshandlung wertvollen Schuleigentums …“, keifte sie weiter wie ein alter Geier, während sie sich auf den Rückweg zu ihrem Schreibtisch machte.

Schnell stapelte Lily ihre Bücher wieder aufeinander und stellte die anderen zurück an ihren alten Platz im Regal, ihr Kopf wurde unangenehm heiß als ihr bewusst wurde, wie viele Leute sie immer noch beobachteten und heimlich über sie tuschelten.

Ihr war das alles schrecklich peinlich.

Eine Lily Evans machte solche Fehler nicht!

Erleichtert, dass sie endlich fertig war, wollte sie bereits nach dem letzten Buch greifen, als ihr jemand zuvor kam.

„Hier.“

Die Person hielt ihr das gelbe Buch direkt unter die Nase. Lily allerdings griff nicht danach, vollkommen erstarrt blickte sie ihrem Helfer ins Gesicht.

Brian Peterson musterte sie mit hochgezogener Augenbraue, die Verwunderung ließ sich ausnahmsweise aus seinem Gesicht ablesen, das weckte Lilys fünf Sinne wieder zum Leben.

„D-Danke.“, stammelte die Rothaarige und regte sich im selben Moment über ihre plötzlichen Sprachprobleme auf.

Ihr Kopf fühlte sich erneut schrecklich warm an.

Da erschienen plötzlich Furchen auf seiner Stirn und er zog das Buch wieder zurück aus Lilys ausgestreckter Hand.

„Verwandlung für Dummies?“, fragte er als er den Buchtitel genauer musterte.

Lilys Kopf fühlte sich an, als würde er bereits fähig sein Kartoffeln zu kochen. Sicherlich hätte man selbst auf ihren Ohren inzwischen Spiegeleier braten können. Er schaute sie an mit diesem intensiven Blick, der ihm eigen war und Lily nickte sehr peinlich berührt. Es war ihr höchst unangenehm diese Schwäche zugeben zu müssen.

„Keine Sorge, das braucht dir nicht peinlich zu sein. Ich sag’s keinem weiter.“, versicherte er ihr mit einem mitleidsvollen Lächeln im Gesicht.

Auch das noch!

Jetzt musste er sie für eine komplette Idiotin halten. Brian Peterson war schließlich immer Jahrgangsbester gewesen. Er war nicht nur einfach gut, sondern sehr gut und dass überall. Und sie las in so einem Buch, noch dazu mit solch einem saublöden Titel, nur um sich einigermaßen in Verwandlung halten zu können.

Und warum mussten ihr solche Gefühle immer auch noch so offensichtlich in Gesicht geschrieben stehen?

Die Welt war wirklich ungerecht!

„Du solltest dieses Buch nicht lesen.“, perplex schaute Lily ihn an.

Was sollte das denn jetzt?

„Die Erklärungen sind wirklich miserabel und z. T. sogar fehlerhaft. Da lernst du nur Falsches!“

Er kniete sich nieder und betrachtete ihren am Boden gestapelten Bücherhaufen eingehender:

„Aber dein drittes Buch, das ist ganz gut und „Verwandlung leicht gemacht“, die haben wirklich prima Beispiele angegeben. Die Übungen sind auch nicht zu schwer, eine exzellente Vorbereitungsmöglichkeit für die Tests von Professor McGonagall.“, erklärte er ihr fachmännisch.

Lily war völlig baff.

„Äh … v-vielen Dank.“, er richtete sich auf und schenkte ihr ein sanftes Lächeln.

„Hast du die etwa alles gelesen?“, platze es aus der neugierigen Lily heraus, die sich auf einmal wieder sehr viel mutiger fühlte.

Er zuckte mit den Schultern:

„Wenn mir langweilig ist, blättere ich hin und wieder schon mal was durch und für meine Nachhilfeschüler muss ich sowieso ständig nach geeignetem Lernmaterial Ausschau halten. Außerdem hab ich ein ganz gutes Gedächtnis.“, fügte er noch hinzu.

„Wow.“, war alles, was Lily hervorbrachte.

„Nicht der Rede wert.“, er winkte ab.

„Ich hab gehört, dass du dafür in Zaubertränke unschlagbar bist.“

„Woher weißt du das denn?“, fragte Lily irritiert.

Für einen Moment schien der blonde Junge seine Antwort abzuwägen.

„Ich … nun man hört halt viel, wenn man die Ohren aufmacht. Und du solltest mal Slughorn von dir schwärmen hören.“

„O nein!“, entfuhr es Lily ungewollt.

In ihrem Kopf tauchte das Bild eines bärtigen Mannes auf, der seinen dicken Bauch über das Pult hinweg ragend, stolz und aufgeregt von ihr erzählte, während sie bei allen anderen im Raum alsgleich in der Beliebtheitsskala nicht nur auf null sank, sondern völlig von dieser Liste gestrichen wurde.

„Keine Sorge, von Snape erzählt er auch gerne. Und falls die anderen was gegen dich sagen, ist es doch nur weil sie selbst gern diejenigen wären, von denen Slughorn so vorschwärmt.“

Seine Worte waren wirklich irgendwie beruhigend für Lily und dass nicht nur, weil er sie anscheinend nicht für eine eingebildete Schleimerin hielt.

„Na ja, man sieht sich!“, wandte er sich auf einmal zum Gehen.

Nun passierte Lily etwas, was ihr sonst wirklich so gut wie nie geschah:

Sie redet in einem längeren Zusammenhang, ohne vorher ihre Worte zehnmal zu durchdenken.

„Warte, Brian!“, der Blonde drehte sich verwundert zu ihr um.

Auf seinem Gesicht zeichnete sich ehrliche Überraschung ab.

„KanndumiNachhilfeinVerwandlungeben?“

„Bitte, was?“, er zog seine Augenbraue hoch.

Nun schaltete sich Lilys Gehirn wieder ein, aber es war zu spät, um ihr Angebot noch zurückziehen zu können.

„Ich … ich wollte fragen, ich meine nur wenn du Lust und Zeit hast und vielleicht auch nicht immer, aber könntest du mir unter Umständen, eventuell ein wenig Nachhilfe geben?“

Erst schaute er verwirrt, dann lächelte Brian sie freundlich an und nickte:

„Klar doch.“

Lily atmete erleichtert aus. Sie hatte schon mit einer sicheren Abfuhr gerechnet.

„Wann möchtest du denn anfangen?“

„Ähm, also wie wäre es mit Montag?“, Lily probierte ein unsicheres Lächeln.

„Da habe ich eine Doppelstunde Verwandlung am Nachmittag.“

„Also gut, dann treffen wir uns am Montag direkt nach dem Unterricht hier. Bis morgen!“, verabschiedete sich der Ravenclawjunge von ihr.

Lily starrte ihm so fasziniert hinterher, dass sie beinah eine wichtige Frage vergessen hätte.

„Brian, wie viel soll ich dir bezahlen?“

Er drehte sich mit einem Lächeln zu ihr um:

„Du brauchst mir nichts zu bezahlen, Lily. Ich mache das freiwillig.“

Nun war Lily erst recht neben der Spur.

Freiwillig?

Er machte das wirklich freiwillig!

Aber warum nur?

Bis auf die Bücher, die Brian ihr empfohlen hatte, räumte Lily die restlichen Folianten gedankenverloren wieder fort.

Er hatte sie Lily genannt. Das war das erste Mal, dass er sie seinen Namen hatte aussprechen hören.

Es hatte eigenartig geklungen … und schön …

„Hey, mach mal Platz oder willst du weiter den Gang blockieren?“, herrschte sie Marlene McKinnon an.

Lily hatte sie bisher gar nicht registriert.

„Entschuldige!“, murmelte sie und verließ mit ihren zwei Büchern unterm Arm die Reihe.

Auf dem nächstbesten freien Stuhl ließ sich die Vertrauensschülerin nieder.

„Merlin, Lily!“, die Rothaarige verpasste sich selbst eine geistige Ohrfeige.

„Was ist nur heute mit dir los?“
 

„Hey, Potter, jetzt lächle doch mal!“, krittelte Isabella Cruz zum wiederholten Male an einem von ihnen herum.

Diesmal traf es halt ihn, den Teamkapitän höchstpersönlich.

„Tu ich doch.“, erboste sich James.

„Tust du nicht, du guckst total verkniffen.“, sie versuchte angestrengt anscheinend seinen Blick nachzuahmen, was bei der dauerfröhlichen Cruz natürlich gewaltig in die Hose ging.

Man konnte meinen ihr Gesicht war für derartige Ausdrücke gar nicht angelegt worden. Ein paar konnten sich das Lachen daraufhin natürlich nicht verkneifen.

James warf jedem von ihnen einen einzigen Blick zu und schon hatte niemand mehr auch nur das geringste Problem mit seiner Selbstbeherrschung.

„Komm schon alter Schmollbär, zeig mir dein schönstes Lächeln!“, versuchte die Spanierin ihn zu animieren.

James verdrehte innerlich die Augen.

Die hatte ja gut reden, die hatte ja auch nicht seine Probleme!

Aber Recht hatte Cruz trotzdem irgendwie.

„Ist ja schon gut.“, ergab sich James.

Er versuchte ein Lächeln, was ihn normalerweise nicht besonders schwer fiel, aber heute quält es ihn wie nie zuvor.

„Bescher scho?“, quetschte es James zwischen den zusammengepressten Zähnen hervor.

Neben ihm konnte sich Sirius kaum auf den Beinen halten, eine Hand hatte er sich bereits an den Bauch gelegt.

Cruz lachte ausgelassen, dass ihre kakaobraunen Locken fröhlich mithüpften.

„Viel besser!“

Sie machte ein paar Schritte zurück, drückte schnell auf hunderter kleiner Tasten an ihrer wundersamen Kamera, bevor sie sagte:

„So und jetzt alle einmal: Queso!“

„Häh?“, kam es wie im Chor.

„Upps!“, das kleine Mädchen kicherte.

„Ich mein natürlich: Cheeeeeeeeeeeeeese!“

Nach dem Foto sauste Sirius sofort los, um das traditionelle Butterbier zu holen. Aus irgendeinem Grund schien sein Kumpel auf einmal glänzende Laune zu haben, im Gegensatz zu James, dem nun wahrlich nicht nach einer Butterbierdusche war.

Wie ein Schluck Wasser hing der Quidditchkapitän in einer Ecke rum und sinnierte mit finsterer Miene über ihre momentane Situation.

Jetzt hatten sie sogar die Teameinweihung schon gemacht ohne einen Sucher zu haben. Natürlich konnte er die anderen Mannschaften glauben lassen, dass er den Namen des neuen Suchers noch nicht bekannt geben wollte.

Aber wie lange würde sich das durchhalten lassen?

James seufzte. Wenn ihm nicht bald was einfiel, blieb nur ihm eine einzige Möglichkeit. Er würde seinen alten Job wieder aufnehmen und einen anderen zum Jäger bestimmen müssen. Ironischerweise gab es da dieses Jahr genug aussichtsreiche Kandidaten.

Verflucht!

Es musste einfach noch eine andere Lösung geben. James wollte nicht wieder Sucher sein, seine Traumposition war die des Jäger, schon seit er gerade alt genug war, um Quidditch spielen zu können, um sich überhaupt an sein Leben erinnern zu können.

Es konnte doch nicht sein, dass es in ganz Gryffindor keinen geeigneten Menschen für die Position des Suchers gab!

James dachte scharf nach. Irgendwas in seinem Kopf zwickte ihn da. Eine Stimme flüsterte ihm immer wieder zu, dass er etwas übersehen hatte, jemanden übersehen hatte. Das machte James Hoffnung.

Aber wen hatte er denn bitteschön übersehen?

Er war doch sämtliche in seiner Erinnerung sich befindlichen Bewohner Gryffindors durchgegangen!

„Hey Kumpel!“, eine Flasche tauchte plötzlich vor James’ Augen auf und unterbrach seinen Gedankengang.

Ohne zu zögern griff James danach und trank die halbe Flasche in einem Zug leer.

Sirius' Augen musterten ihn erstaunt:

„Mann, du säufst wie Sluggi an Weihnachten, guckst aber wie Gonni nach ihrem allmonatlichen Test.“, stellte Sirius fest.

James bedachte ihn mit einem finsteren Blick und kippte sich den Rest der Flasche ebenfalls den Rachen hinunter.

„Hey, wer hat mir vorhin was von guter Laune erzählt?“, neckte Sirius ihn mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Und hatte vorhin nicht jemand noch ganz furchtbare Laune?“, erwiderte James wütend.

„Die Dusche muss bei dir ja Wunder bewirkt haben.“

„Das und was anderes.“, Sirius grinste vielsagend.

James blickte ihn vorwurfsvoll an:

„Also hast du doch deswegen so lange gebraucht! Kannst du das nicht gefälligst …

Sirius unterbrach ihn lautstark zwischendrin:

„Ach quatsch! Doch nicht das. Das hätte doch nicht so lang gedauert, Mann!“

„Sondern?“, James’ Neugierde war nur müde geweckt.

Sein Sucher-Problem beschäftigte ihn immer noch viel zu sehr.

Sirius blickte einmal über seine Schulter, aber alle anderen (Remus und Peter hatten sich bereits heimlich verzogen) waren außer Hörweite und zu dem damit beschäftigt, Butterbierfontänen auszuweichen und über ihren Köpfen zog nur der kleine Timmie Stalk-Rooter weiterhin verbissen seine Kreise, er hatte die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben den Schnatz zu fangen und James hatte momentan keine Lust sich diesem Problem anzunehmen.

„Hör zu …“

Und da erzählte ihm sein bester Freund, was ihn da vorhin aufgehalten hatte. Eigentlich, wer.

James’ Laune verbesserte sich schlagartig und er kriegte fast einen Lachanfall, als Sirius ihm erzählte, was dieses Biest gewagt hatte zu tun.

„Hey, bist du eigentlich auf meiner Seite?!“

James nickte lachend.

„Immer doch!“

Sirius fuhr also fort, was nach der empfindlichen Störung seiner Intimsphäre noch passiert war.

James verstand nicht ganz, warum Sirius nicht zu Gonni ging.

So schlimm konnte es doch auch nicht sein, wenn jeder wusste, was für Abendlektüre in Sirius Blacks Schrank lag.

„ … und dann hab ich gefunden, was sie eigentlich bei uns wollte.“, endete Sirius seine Erzählung mit einem fiesen Grinsen.

„Was?“, James’ Neugierde war nun doch geweckt worden.

„Das hier.“, Sirius hielt ihm eine Kette vor die Brillengläser.

„Was?“, James runzelte ungläubig die Stirn.

Das, was Sirius ihm da hin hielt, war alles andere als spektakulär.

„Die ganze Arbeit für dieses kleine unbedeutende Ding?“

„Mein Freund, dieses unbedeutende Etwas ist der Schlüssel zu meinem Glück“, belehrte ihn Sirius mit einem selbstzufriedenen Gesichtsausdruck.

James schaute ihn irritiert an.

„Verstehst du nicht?“, Sirius’ Augen begannen zu leuchten.

„Roberts wird mit Sicherheit alles tun, um es zurückzubekommen. Und wenn ich alles sage, dann meine ich auch alles.“, der Blick seines Kumpels wurde so hinterhältig und gemein, wie James es noch nie zuvor beobachtet hatte.

„Stell dir nur vor, zu welchen Peinlichkeiten ich sie zwingen könnte …“

Und Sirius begann eine Reihe der größten Erniedrigungen aufzuzählen, die man sich auch nur ansatzweise vorstellen konnte. Doch der Quidditchkapitän bekam kaum etwas von dem Gerede seines Freundes mit, seine Gedanken waren längst abgeschweift. Sirius hatte da unbeabsichtigt wieder etwas in James hervorgeholt …

„Ja, das war der Schlüssel zum Glück!“, ging es James durch den Kopf.
 

Mel war auf dem Rückweg in den Gemeinschaftsraum. Wieder mal hatte sie eine erfolglose Suche nach ihrem Schatz gestartet. Mel konnte einfach nicht still sitzen, wenn sie nicht wusste, wo er war.

Sein Verlust nagte schwer an ihr, als wenn …

Mel wollte nicht darüber nachdenken.

Sie murmelte der fetten Dame das Passwort zu („Unhöflich die Jugend von heute! Sagt nicht einmal mehr „hallo“.“) und betrat leicht gedankenverloren das Porträtloch. Mit dem Kopf mehr gen Boden geneigt, bemerkte sie den Widerstand vor ihr zu spät. Mel fiel auf ihr Hinterteil und fluchte.

„Tja, Roberts, derselbe Trick funktioniert nicht immer!“, grummelte ihr Widerstand, der mit verschränkten Armen vor ihr stand und sie abwertend musterte.

Na super!

Der hatte ihr gerade noch gefehlt.

„Black, wenn du jetzt hier bist, um mir drohen zu wollen, dann erzähl ich allen -“

„Ich würde lieber aufpassen, wer hier wem droht, Roberts!“, unterbrach sie ein anderer schwarzhaariger Junge, der sich in diesem Moment vom Sofa erhob.

„Ach ja, Potter?“, Mel hob arrogant eine Augenbraue.

„Womit willst du mir denn drohen?“

Potter grinste weiterhin überlegen, während Black sich mürrisch abwandte und auf seinem Lieblingssessel fallen ließ.

„Nur eine ganz einfache Frage: Willst du dein kleines Kettchen zurück oder sollen wir es in der nächsten Zaubertrankstunde mal in unseren Kessel fallen lassen, nur um zu sehen, was dann Lustiges passiert?“

Mels Augen weiteten sich vor Entsetzten. Sie spürte Übelkeit in sich hoch kriechen.

„Nanu? So sprachlos, Roberts?“, in seiner Visage erschien das berühmte Potter’sche Grinsen mit dem er sie nun verhöhnte.

Mel suchte verzweifelt nach einem Ausweg:

„Wenn du das wagst, dann … dann …“, versuchte sie irgendeine Drohung gegen ihn zu finden.

„Lass gut sein Roberts! Du hast nichts gegen mich in der Hand.“

„Er hat Recht!“, dachte Mel panikartig.

Obwohl …

Sie öffnete den Mund, aber Potter kam ihr zuvor:

„Und wenn du das von Sirius ausplauderst, ist er vielleicht seine Würde weg, aber für dich ist dann nicht nur dein schöner Silberschmuck futsch, sondern auch dein Platz in Hogwarts. Einbruch wird hier nicht so gern gesehen.“, seine Augen strahlten pure Überlegenheit aus.

Der Spieß hatte sich also umgedreht und das nicht zu ihren Gunsten.

„Was muss ich tun, Potter?“, zischte Mel wütend.

„Nichts großartiges, Roberts.“

Potter breitete seine Hände aus:

„Sag einfach „ja“!“

„Nicht, bevor ich nicht weiß zu was!“, antwortete Mel misstrauisch.

„Sag „ja“ und du wirst Sucherin im Quidditchteam.“

Mel war baff. Sie hatte mit allem gerechnet, von „Steck deinen Kopf ins Klo der maulenden Myrthe“ bis „Lauf nackt durch den Gemeinschaftsraum“, aber nicht das.

„Potter, nein!“, erwiderte Mel kalt.

Er zuckte mit den Schultern:

„Gut, wie du willst, ist ja dein Schmuck.“, verkündete er mit vergnügter Miene.

„Verdammt, Potter! Warum ausgerechnet ich?!“

Vom Sessel kam ein Schnauben, das sich anhörte wie „Gute Frage!“, aber Potter grinste weiter absolut selbstsicher vor sich hin.

„Ich bin keine gute …“

„Und ob du das bist, das wissen wir beide!“

Mel schaute ihn kühl an und tat als hätte sie keine Ahnung, wovon er sprach.

„Hör zu!“, Potter fuchtelte mit seinen Armen vor ihrem Gesicht rum, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zurück zu lenken.

„Ich brauche einen Sucher. Du willst deinen albernen Schmuck wiederhaben. Bis heute Mitternacht gebe ich dir Zeit, dann musst du dich entschieden haben.“

Mel starrte ihn wütend an, bevor sie sich umdrehte um den Gemeinschaftsraum zu verlassen.

„Überleg’s dir, Roberts!“, rief Potter ihr noch hinterher.

„Andere würden mich anbetteln nur um ins Team zu kommen.“

Mel stoppte, hielt sich mit einer Hand an der Ecke zum Ausgang des Gemeinschaftsraums fest und warf Potter einen ausdruckslosen Blick über die Schulter zu:

„Weißt du, Potter, wenn es nicht so erniedrigend wäre dies gerade vor dir zu tun und ich nicht noch einen Funken Stolz besitzen würde, dann, ja dann würde ich dich anbetteln, nur um mich aus dieser Sache rauszulassen!“

Als sie vor dem Porträt war, rauschte Black an ihr vorbei mit einem Gesichtsausdruck, der alles sagte.

Diese Idee war ganz sicher nicht auf seinen Mist gewachsen!

Nein, der hätte andere Dinge verlangt.

„Verdammt, das geht nicht! Ich kann das einfach nicht machen. Was denkt sich dieser blöde Idiot eigentlich! Aber wenn ich’s nicht mache, dann …“

Mel wollte nicht daran denken. Im Moment konnte sie überhaupt nicht denken.
 

Sirius’ Laune hatte wieder den toten Punkt erreicht, das wusste James. Der Blackspross schaufelte sein Essen nämlich mit einem ähnlichen Blick rein wie heute Morgen. Nur mit dem Unterschied, das selbst James sich bei dieser Miene langsam fürchtete noch mit seinem besten Freund zu kommunizieren.

Aber nur langsam.

„Hey Mann, guck nicht so!“, versuchte James ihn aufzuheitern.

Er scheiterte natürlich kläglich.

Ein wütendes Schnaufen kam zwar als Erwiderung von der Gegenseite, aber Sirius schien wild entschlossen zu sein, James zu ignorieren.

„Sieh’s mal so. Du wischst ihr doch trotzdem eins aus!“

Sirius ließ seine Gabel hörbar fallen und starrte James mit seinem Todesblick an, der jedem anderen bereits Alpträume beschert hätte.

„Ja, ungemein!“

Sirius haute mit der Faust auf den Tisch (normalerweise ein Signal, das man schnellstens das Weite suchen sollte, nur James Potter verstand dieses Zeichen seit Jahren nicht … als einziger):

„Warum willst du sie überhaupt im Team haben, verdammt! Sag mir das doch mal! Wie kommst du nur auf die bescheuerte Idee, dass dieser Misthaufen gut fliegen könnte, hm?“

James blieb gelassen auf seinem Stuhl sitzen, während zu ihrer Rechten und Linken merkwürdigerweise plötzlich massenhaft Plätze frei waren.

„Weil ich es gesehen habe.“

Sirius kniff die Augen zusammen:

„Wann?“

„Guten Morgen, Sirius!“, James klopfte mit seiner Faust sachte gegen seinen eigenen Kopf.

„Man erinnere dich doch mal zurück!“
 

Alle Schüler schienen aufgeregt zu sein und wuselten nervös um die Besen auf der Erde rum … alle bis auf zwei schwarzhaarige Jungs, die sich lässig gegen die Wand gelehnt hatten.

„Also schön, Kinder.“, im raschen Tempo kam eine Dame älteren Datums durch das Tor geschritten.

„Zack, zack! Zu euren Besen, aber das mir keiner bereits drauf steigt.“, ermahnte sie ihre Fluglehrerin Madam Hooch, ihre habichtartigen rotbraunen Augen observierten jeden einzelnen von ihnen ganz genau.

James ging schnellen Schrittes zu seinem Besen. Eigentlich war er doch aufgeregt, jedoch nicht wegen Nervosität, sondern wegen purer Vorfreude.

James konnte es gar nicht abwarten endlich wieder zu fliegen!

Zuhause hatte er schließlich fast jeden Tag mit seinem Vater Quidditch geübt, so fern der vielbeschäftigte Auror denn Zeit gehabt hatte.

James grinste zu Sirius, der es mit gleicher Miene erwiderte. Sein neuer bester Freund war ebenso ein begeisterter Flieger, wie er. Kaum zu glauben, dass sie sich vor einer Woche noch gegenseitig die Augen ausgekratzt hatten. James kam es vor als würden sie beide sich schon ewig kennen. Sirius war genau der Freund, den James immer gesucht hatte.

Rechts neben dem Blackspross stand Remus Lupin, der seinen Besen misstrauisch beäugte. Sonst immerzu die Ruhe selbst, knetete der Braunhaarige nun seine Hände durch als wären sie Teig.

Links von James bibberte Peter Pettigrew.

Ja, wirklich, er bibberte!

James schüttelte vollkommen verständnislos den Kopf.

Wie konnte man denn vor dem Fliegen nur Angst haben?!

Den Jungs gegenüber standen ihre Genossinnen aus Gryffindor. Die wenigsten schienen auch nur annähernd so begeistert über Flugunterricht zu sein, wie James. Genauer gesagt schauten die meisten eher so, als ob sie bald ganz schnell eine Toilette benötigen würden.

Für welches Körperende auch immer.

Nur eine wirkte nicht nur absolut unerschrocken, sondern sogar freudig erregt. Lily Evans bekam vor lauter Aufregung feuerrote Bäckchen, die sich irgendwie niedlich mit ihren Haaren bissen.

James schaute für einen Moment verwirrt aus der Wäsche.

„Niedlich“?

„Alle haben einen Besen?“

Madam Hooch wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern fuhr sogleich fort: „Gut. Lektion Nr.1 kommt, also passen Sie bloß auf!“, sie stellte sich neben ihr eigenes Flugholz.

„Da Sie alle schon richtig stehen, strecken Sie nun nur noch Ihre Hand über Ihren Besen“, sie tat, was sie selbst zuvor beschrieben hatte, „und sagen Sie „Auf!“.“, das Fluggerät sprang wie vom Basilisken gebissen in ihre Hand.

Alsgleich machten sich alle ans Werk. James streckte natürlich ganz cool seine Hand aus, sagte die Worte (die seiner Meinung nach ja so überflüssig waren) und der Besen gehorchte ihm selbstverständlich aufs Wort.

Nebenan gähnte Sirius übertrieben vor sich hin, er hatte seinen Besen ebenfalls optimal unter Kontrolle.

Nahezu allen anderen Gryffindors erging es allerdings … nun wie drückt man es freundlich aus?

Wie wäre es mit „weitaus schlechter“?

Oder sind wir doch ehrlich und bleiben lieber bei der Wahrheit?

„Lebende Katastrophe“ traf es einfach auch besser!

Mal abgesehen von Frank und Fabian, schlugen sich nämlich alle mehr schlecht als recht mit ihren bockigen Fluggeräten rum, die so gar nicht auf die Worte ihrer Flugherren und –herrinen hören wollten.

Wenn man Glück hatte, blieb der Besen nur stur auf dem Boden liegen, sowie bei Remus, der auch nicht wirklich zu wollen schien, dass sich sein strohiger Freund erhob.

Peter musste inzwischen vor seinem Besen sogar fliehen, da dieser sich wohl von dem kleinen Gryffindor in seiner Ruhe gestört fühlte.

Chris dagegen beäugte sein Fluggerät jedes Mal ehrfurchtsam, wenn es sich auch nur zu bewegen schien.

Isabella Cruz’ Besen hingegen fühlte anscheinend Antipartien gegen Spanier, weswegen sich die Schwarzhaarige von einem Bein aufs andere nun die schmerzende Nase halten musste.

Hopkins und ihr Besen vollführten einen Zweikampf sondergleichen (James war sich noch nicht sicher auf wen er setzten wollte, aber die Chancen des Besen waren echt nicht schlecht).

Und ihre Freundinnen begannen jedes Mal zu kreischen, wenn sie auch nur das Gefühl hatten, das Holzstück vor ihnen auf dem Boden hätte sich auch nur einen Millimeter bewegt.

James wandte seinen Kopf nach rechts und beobachtete nun die Flugversuche direkt vor sich.

„Auf! Na los, mach schon. Auf, auf, auf!“

Aber Lily Evans intensive Kommunikationsversuche mit ihrem Besen brachten auch nichts. James grinste vergnügt, als sich ihr Gesicht immer mehr rot verfärbte.

„Evans, ich weiß ja nicht, ob du es schon wusstest, aber Besen sind für gewöhnlich nicht sonderlich gesprächig.“

Ihre grünen Augen funkelten ihn wütend an, was James nur noch breiter grinsen ließ.

„Deswegen schätzen besonders Männer Besen auch so sehr. Stell sich einer mal vor man ist in der Luft und statt seine Ruhe zu haben, würde man auch noch voll gequatscht werden!“, fügte Sirius ebenfalls grinsend hinzu.

„Ja, man stelle sich nur vor wie schrecklich das wäre, wenn Besen reden könnten. Sie würden sich wahrscheinlich ununterbrochen über den schwarzhaarigen Typen aufregen, der gerade auf ihnen sitzt und wie der letzte Idiot fliegt.“

Das blonde Mädchen neben Lily Evans grinste fies, in ihrer Hand befand sich längst ihr eigenes Trainingsflugobjekt.

Sirius griff sich theatralisch ans Herz:

„Das tat aber wirklich weh, Miss Roberts!“

Sie streckte ihm die Zunge raus.

„Das will ich auch hoffen, Mr. Black!“

„Mel, hör auf mit Black zu spielen und hilf mir doch mal!“, herrschte Evans sie plötzlich an, einen wütenden Blick auf Sirius werfend.

Roberts blieb trotz Evans angesäuerter Miene ziemlich locker und begann ihr ruhig die „Essentials“ des Fliegens zu erklären.

„Lily, das wichtigste ist, dass du es auch wirklich willst.“

„Tu ich doch!“, beschwerte sich Evans und schien langsam am Verzweifeln.

„Dann mach dem Besen klar, wer der Chef ist und versuch’s noch mal!“, feuerte sie ihre Freundin an.

Evans holte tief Luft, Sirius und er beobachteten sie aufmerksam und … es klappte tatsächlich. Das rothaarige Mädchen strahlte vor Glück als sie ihren Besen in den Händen hielt.

„Du bist super, Mel!“, umarmte sie ihre Freundin überglücklich.

Das blonde Mädchen lachte glockenhell:

„Natürlich, hast du je was anderes angenommen?“

„Respekt, Mel!“, zollte auch Sirius sein Erstaunen, dass sie es geschafft hatte Evans diesen scheinbar unerlernbaren Schritt beizubringen.

Sein schwarzhaariger Freund und die Blonde grinsten sich an. Man könnte meinen ein Wettstreit finde in dieser Disziplin zwischen den beiden statt.

Merlin!“, erregte sich Madam Hooch plötzlich sehr laut.

„Mädchen, so gefährlich ist das nun wirklich nicht.“

„Und ob, auf dieses altertümliche Fluggerät steig ich nicht! Die Dinger sind alle überaus unsicher, das kann man in der „Wichtery“ nachlesen. Ich bevorzuge das Flohnetzwerk.“

Die sonst so stille und zurückhaltenden Caitlín Gallagher leistete sich eine heftige Auseinandersetzung mit ihrer Fluglehrerin. Scheinbar ging es um die Sicherheit von Besen.

„Aber dieses Fach steht nun mal auf deinem Plan!“, wies sie die Lehrerin zurecht. „Fliegen zu können ist essentiell.“

Arrogant warf Gallagher die langen dunklen Haare zurück.

„Ich weigere mich!“

Sie verschränkte die Arme und drehte ihren Kopf weg.

„Sie können mich nicht dazu zwingen.“

„Das werden wir ja sehen, mein Fräulein!“, Madam Hoochs Habichtaugen durchbohrten sie.

„Wir gehen nämlich jetzt auf einen kurzen Besuch bei deiner Hauslehrerin vorbei und sehen mal, was die dazu zu sagen hat.“

Zum ersten Mal zeichnete sich auf Gallaghers Gesicht eine leichte Sorge ab.

Da mischte sich auf einmal eine behutsame Stimme in ihren Streit ein:

„Caite, wenn du Höhenangst hast, kannst du dir von Madame Pomfrey …“

„Evans, ich habe keine Höhenangst.“, keifte sie das rothaarige Mädchen unfreundlich an, dass ihr nur helfen wollte.

„Und außerdem habe ich dir nicht erlaubt mich mit Vornamen anzureden!“

Urplötzlich wurde James bewusst, dass er Caitlín Gallagher nicht ausstehen konnte.

„Halt mal die Luft an! Lily wollte nur freundlich sein.“

Roberts stellte sich vor ihre Freundin, die leicht geknickt wirkte über die Worte des schönen Mädchens.

„Tss.“, erwiderte Gallagher nur kühl.

„Nur „freundlich“? Ich kenne Menschen wie sie! Die sind nicht einfach so „bloß freundlich".“, arrogant hob sie die Nase etwas höher, als würde sie noch weit über Roberts stehen.

„Nimm den Stock aus dem Arsch, Gallagher und wiederhol das dann noch mal.“, kam der trockene Kommentar von Roberts zurück.

James prustete und Sirius fing an zu geiern. Eigentlich an zu bellen. Er hörte sich dabei nämlich immer wie ein Hund an, wenn er besonders herzlich lachte.

Gallagher wirkte ein wenig geplättet. Wahrscheinlich hatte noch nie jemand zuvor so mit ihr gesprochen.

„So genug! Roberts, fünf Punkte Abzug von Gryffindor. Keine Beleidigungen in meinem Unterricht!“, ermahnte Madam Hooch die Blonde zwar, schien aber nicht wirklich böse um deren Kommentar zu sein.

Ihr Blick wurde erst finsterer, als sie sich zu dieser arroganten Schnepfe Gallagher umdrehte:

„Und du, junge Dame, begleitest mich jetzt mal.“

Mit einem todesfeeartigen Blick stolzierte die dunkelhaarige Schönheit an ihnen vorbei.

James überlegte, ob denen das vielleicht in die Wiege gelegt worden war, dieses hochnäsige Verhalten. Er hatte schließlich schon andere Gallaghers getroffen, die sich z. T. sogar noch schlimmer verhielten.

Aber was sollte man von der reinblütigsten irischen Familie auch anderes erwarten?

Nicht in jedem dieser alten Clans gab es schließlich ein weißes Schaf, dachte James und drehte sich grinsend zu seinem Kumpel um, der nur darauf gewartet zu haben schien.

„Hey, was ist? Drehen wir ne Runde, James?“, zwinkerte er ihm zu, als ihre Lehrerin außer Sichtweite war.

„Das dürft ihr nicht tun!“, rief Evans sofort und stemmte erbost die Hände in die Hüften.

„Wieso? Sie hat’s nicht verboten.“, grinste Sirius.

„Aber nur, weil sie es vergessen hat!“

James verdrehte die Augen:

„Ach komm schon, Evans. Mach dich mal locker! Ein bisschen Spaß muss sein.“

Ihre grünen Augen funkelten wiederum:

„Potter, wir verstehen glaube ich nicht dasselbe unter Spaß!“

„Merlin sei dank, ja!“, lachte Sirius.

Evans ignorierte ihn und fing an vor seinem Gesicht mit dem Zeigefinger rum zu wedeln:

„Wenn ihr das tut, dann sag ich Professor McGonagall Bescheid! Es ist verboten, außerhalb-“

„Hey, Lils!“, rief eine fröhliche Stimme von weit über ihnen.

„M-Mel!“, stotterte Evans entsetzt.

Melody Roberts hatte sich während ihres Streits einfach klammheimlich auf und davon gen Himmel gemacht und winkte nun aus einigen Metern Höhe grinsend zu ihnen herab.

„Melody Roberts, komm sofort runter!“, kommandierte sie ihre Freundin im Befehlston zu ihr.

„Och, Lils, das ist lustig!“, rief die Blonde ihr von oben herab zu.

„Menno, ich will das auch können …“, die Spanierin sah mit sehnsuchtsvollen großen Schokoaugen zum Himmel hinauf.

Doch das Schicksal war wohl dagegen, statt einen Erfolg vorweisen zu können, schlug ihr der Besen diesmal volle Kanne gegen die Stirn.

„Autschi!“, jammerte die Schwarzhaarige und fing an auf Spanisch vor sich herzufluchen.

„Super Aussicht!“, lachte jetzt plötzlich eine bellende Stimme neben Roberts.

James blickte sich irritiert um. Sirius hatte sich also auch heimlich auf seinen Besen geschwungen.

„Ja, nicht?“, grinste in das blonde Mädchen an.

„Hey, Sirius, warte auf mich!“, brüllte James herauf und sprang auf seinen Besen.

Er düste zu den beiden schwebenden Gestalten am Himmel hinauf.

„Was fällt dir ein einfach ohne mich zu fliegen!“, tat James tödlich beleidigt.

Alle drei lachten, nur eine Person am Boden fand das ganze anscheinend absolut nicht komisch, im Gegensatz zu allen anderen, die sie neugierig beobachteten oder wie Peter bewundernd zu ihnen aufschauten.

„Ich sage es zum letzten Mal: Kommt gefälligst runter!“

Selbst von hier oben konnte James problemlos erkennen, dass Lily Evans' Kopf knallrot angelaufen war. Vor Wut.

„Tschuldige, Evans! Man versteht dich von da unten so schlecht. Wenn du uns was sagen willst, musst du schon rauf kommen!“, brüllte ihr Sirius entgegen.

Wenn es irgendwie ging schien ihr Kopf nun noch röter zu werden, sodass er langsam mit ihrem kaminroten Haar verschmolz.

„Jungs, vielleicht solltet ihr wirklich lieber runter kommen …“, wollte sich nun auch der braunhaarige Remus in die hitzige Diskussion einmischen, aber er wurde von einem Schrei unterbrochen.

„NA WARTET IHR!“

Alle drei bestaunten wie sich Lily Evans in Windeseile auf ihren Besen schwang und im Nu genau vor ihnen schwebte, das Gesicht einem Sonnenuntergang gleich rot angelaufen.

„Boah, Evans! Astreiner Start!“, sprudelte es aus James heraus.

Irgendwie war dieses Kompliment ein Fehler gewesen, James wusste nicht wieso, aber nun wurden Kopf und Haar von Lily Evans zu einer einzigen dunkelroten Masse.

Sie öffnete den Mund, vermutlich um auf nicht gerade freundliche Weise mitzuteilen, was sie von seiner Meinung hielt, da machte sie einen Fehler.

Sie schaute kurz, wirklich nur ganz kurz, zu Boden.

Nun konnte man an Evans’ Gesicht ein äußerst interessantes Farbspiel beobachten. Es wechselte von ehemals karmesinrot zu schneeweiß, bevor ihr Gesicht einen ungesunden mintgrünen Ton annahm. Auf einmal klammerte sich Lily Evans fest um ihren Besen, schwer atmend und die Lider zusammengepresst.

Alle drei schauten sie irritiert an.

„Lily, was ist denn mit dir los?“, fragte Roberts leicht besorgt.

„Ich will runter!“, rief sie panisch, die Augen geschlossen haltend.

Sirius und er runzelten im selben Moment die Stirn.

Roberts zog ihre rechte Augenbraue hoch:

„Aber ich dachte, du wolltest unbedingt fliegen?“

„Ja, aber da hab ich wohl vergessen … dass ich Höhenangst habe“, jammerte Evans.

Sirius und er brüllten gleichzeitig los vor Lachen, auch von unten konnte man das Echo fröhlichen Gelächters hören.

„Lils, du bist einfach unverbesserlich!“, kicherte Roberts. „Wie kann man das denn vergessen?“

„Frag nicht, sondern hol mich runter“, antwortete Evans ihr mit Zorn in der Stimme.

Dann fügt sie flehend hinzu:

„Bitte!“

James hatte immer noch Mühe sich auf seinem Besen zu halten, das letzte Mal hatte er vor einer Woche so gelacht, nach der Aktion im Pokalzimmer. Sirius musste er inzwischen auch schon zweimal wieder auf den Besen helfen. Sein bester Freund wäre beinah abgestürzt, so sehr amüsierte er sich über Lily Evans’ Vergesslichkeit.

„Schon gut, Lils!“

Roberts' Stimme nahm einen eigenartigen Klang an, der selbst ihn und Sirius wieder ruhig werden ließ:

„Öffne erstmal die Augen.“

„Nein“, rief Evans stur und behielt ihre Augen beharrlich geschlossen.

„Lils, wie willst du, ohne was zu sehen, die Erde ansteuern?“, blieb Roberts hartnäckig.

„A-Also, schön …“, antwortete die Rothaarige mit zitternder Stimme.

Sirius und er bestaunten das Schauspiel schlichtweg.

Ohne Worte.

Ausnahmsweise.

Evans öffnete einen minimalistisch winzigen Spalt breit die grünen Augen.

„So und jetzt?“, gab sie sich Mühe mutig zu klingen, aber ihre Panik war nicht zu überhören.

„Jetzt lehnst du dich leicht nach vorn …“, wies Roberts sie behutsam an.

„Nein, Lils, nicht so heftig!“, rief die Blonde als Evans zu schnell ihren Anweisungen nachkam und sich mit ihrem gesamten Körpergewicht nach vorn lehnte.

Aber ihre Warnung kam zu spät, Lily Evans raste bereits in einem mordsmäßigen Tempo auf die Erde zu. Die Menge auf dem Boden lief kreischend auseinander, während James und Sirius am Himmel beide gleichzeitig ihren Besen schon rum reißen wollten, um zu retten, was nicht mehr zu retten war.

Da schoss plötzlich ein blonder Blitz an ihnen vorbei und sauste dem Besen von Evans nach, der jeden Moment drohte auf den Boden zu krachen.

James hielt die Luft an.

Doch das scheinbar unmögliche geschah, Mel bekam den Stil von Evans’ Besen im allerletzten Moment doch noch zu packen und zog ihn in einer haarscharfen Kurve über den Boden wieder mit sich hoch.

James atmete erleichtert aus, er hörte wie Sirius das gleiche tat.

Die Menge unten jubelte als Mel mit dem zitternden rothaarigen Mädchen sicher landete.

„Was ist hier los?“, Madam Hooch betrat wieder das Feld und wirkte überaus ungehalten.

„Potter! Black! Kommen Sie beide sofort runter, ich habe Ihnen nicht erlaubt-“

In diesem Moment stoppte die Lehrerin als ihr die olivgrün angelaufene Lily Evans mitten auf die Füße kotzte.

„Um Merlinswillen!“, wurde die alte Dame jetzt hysterisch. „Unfähige Flieger, rebellische Kinder und jetzt auch noch sich erbrechende Mädchen?! Das ist mir zu viel! Soll sich Dumbledore doch jemand anders suchen. Ich kündige hiermit!“, und mit diesen Worten verschwand die zornige Fluglehrerin wieder ins Schloss.

„Ich glaube, der Unterricht ist für heute vorbei!“, kam die schlaue Bemerkung von Sirius.

Und tatsächlich wurde Madam Hooch danach nie wieder an der Schule gesehen, die Erstklässler mussten somit auf zusätzlichen Flugunterricht verzichten. Doch statt sich zu freuen, war James erst mal am Boden zerstört, als er über die lange Besenpause nachdachte.

Erst der nächste Jahrgang sollte wieder Unterricht erhalten … bei niemand anderem als Madam Hooch. Allerdings handelte es sich hierbei um ihre Tochter, die etwas härter im Nehmen war und mit kotzenden Kindern anscheinend weniger Probleme hatte.
 

Sirius schaute ihn irritiert an.

Was James entnervt aufstöhnen ließ:

„Erstes Schuljahr, Flugtraining, Melody Roberts auf einem Besen, die Evans das Leben rettet? Na, klingelst jetzt langsam?!“

„Keine Ahnung wovon du sprichst“, antwortete Sirius Schulter zuckend und widmete sich wieder seinem Essen zu.

Sein bester Freund begab sich gerade wieder eindeutig in seine typische Titanschädelhaltung, aus was für Gründen auch immer.

James aber blieb von seinem Vorhaben absolut überzeugt. Melody Roberts war die einzige Möglichkeit, die ihm noch blieb, wenn sie ablehnte würde James selbst seine alte Position wieder zwangsweise übernehmen müssen.

Aber sie würde nicht ablehnen.

Sie konnte gar nicht!

Da war sich James hundertprozentig sicher.

Oder nicht?
 

Der eisige Nordwind fegte in hohem Bogen über den See, einige Schüler, die so mutig gewesen waren sich raus zu wagen, fröstelten heftig und flüchteten so schnell sie nur konnten hinter die dicken Mauern des mollig warmen Schlosses zurück.

Nur eine Person in weiter Ferne von der verstreuten kleinen Menge schien die Kälte, die sie umgab, nicht mal wahr zu nehmen. Stock und steif saß sie bereits seit Stunden da, die einzige Bewegung, die sie immer wieder monoton vollführte, war die ihrer Hand, die eine aus ihrem Zopf heraus hängende Strähne ihres langen blonden Haares um ihren rechten Zeigefinger wickelte.

Wieder und wieder ging Mel Potters Worte durch, analysierte ihre Situation und suchte nach einem Ausweg aus ihrer verzwickten Lage.

Doch es war zum Verzweifeln!

Sie kämpfte auf aussichtloser Position. Ihr blieb einzig nur die Wahl, die Potter ihr gestellt hatte.

Entweder Sucher werden und ihr Medaillon zurückbekommen oder ablehnen und dabei zu sehen wie es vielleicht ein Feuerwerk in Potters Kessel verursachte.

Aber die Alternative dazu kam auch nicht in Frage!

Erstens, weil es bedeutete Potter, dem durch die Schule stolzierenden James Potter, zu helfen!

Zweitens, weil sie nicht glaubte Blacks Anwesenheit länger als fünf Minuten an einem Stück ertragen zu können, bevor ihr der Zauberstab ausrutschen würde oder die Hand … oder eher beides!

Und drittens, weil … ja, weil … nein, daran wollte Mel nicht denken!

Was sollte sie also tun?

Wie man es auch drehte und wendete Mel verlor immer!

Entweder waren es ihre Ehre, Stolz und Wille, die dabei draufgingen oder sie musste den Verlust ihres Schatzes in Kauf nehmen.

Aber es war doch ein Geschenk …

Und Geschenke verlor man nicht!

Mel stöhnte und legte den Kopf in ihre Hände.

Es war wirklich zum Verrücktwerden!

Sie hob ihren Kopf wieder an und schaute zu den Sternen am Himmel hinauf.

Moment, Sterne?!

Merlin, wie lange hatte sie denn schon wieder hier draußen gehockt?

Ihr Magen gab ein knurrendes Geräusch von sich.

Lange genug also.

Mel erhob sich flink und warf einen letzten Blick auf ihren Lieblingsort, bevor sie sich durch die eisige Kälte zu ihrem Abendessen zurück ins Schloss kämpfte.
 

Halb neben sich sitzend hob Lily ihre Gabel zum Mund. Ihre Augen beobachteten heute Abend sehr aufmerksam den Ravenclawtisch. Da tat sich allerdings wenig. Lily schüttelte ihren Kopf.

Was tat sie da wieder nur für Blödsinn?

Sie sollte sich in Zukunft auf die andere Seite ihres Tisches setzten!

„Weißt du, wo Belli ist?“, versuchte Lily ihre Augen nun mit einem Gespräch abzulenken.

„Nein.“, kam die einsilbige Antwort von Caite.

Lily hatte leider für einen Moment vergessen, dass Caites Unterredungsversuche mit Sheila am Nachmittag nicht sonderlich erfolgreich verlaufen waren. Die Dunkelhaarige hatte zwar nicht mit ihr darüber gesprochen, aber Lily kannte sie gut genug, um das aus ihrer momentanen Stimmung abzuleiten.

„Dieser eingebildete Mistkerl!“

Lily hob ihren Kopf.

„Ein humorloser Rassist, ja das ist er!“, Belli ließ sich weiter fluchend neben Caite fallen.

„Belli, was ist passiert?“, sollte Lily die Frage jetzt wohl als gute Freundin stellen, aber bei Isabella Cruz war dies nicht nötig, es sprudelte auch so immer unaufgefordert aus ihr heraus.

„Leute, ihr glaubt es nicht, was dieser gemeine Schuft sich erlaubt hat! Und dann Thomas, mein Thomas lacht auch noch darüber! Ich kann es immer noch nicht glauben, dabei hatte es so gut angefangen, als wir heute Nachmittag …

…und dann habe ich ihn einen widerlichen Schleimbeutel genannt und ihm gesagt es sei für immer aus!“, zum ersten Mal holte Belli nun wieder Luft.

Lily ging im Kopf noch mal grob durch, was sie von Bellis vielen Worten behalten hatte, um ihr eine befriedigende Antwort zu liefern.

Belli hatte sich mit ihrem Freund Thomas Curly und seinem Bruder Alexander in einem Aufenthaltsraum im dritten Stock getroffen, wo sie ihm wohl eine ganze Weile verliebt zugehört hatte, bis dann sein Bruder losgelegt hatte und einen gewaltig großen Fehler machte.

Er riss einen Witz über ihre spanische Großmutter.

Belli mochte ja über alles sonst lachen können, was andere nicht mal im Entferntesten als komisch bezeichnen würden, doch ihre nana war ihr empfindlicher Nerv. Die Spanierin bewunderte ihre Großmutter zutiefst, ein Witz über sie kam also einer Todsünde gleich.

Das hatten beide idiotischen Curly-Brüder am Ende übrigens auch mit einer saftigen Ohrfeige zu spüren bekommen.

„Sei froh, dass du den Blödmann los bist, Belli! Er war ein langweiliger Schleimer.“

Belli nickte eifrig, sie musste eine gewaltige Menge Wut im Bauch haben. Dann würde der Rotz- und Wasseranfall sie also erst morgen ereilen.

„Männer sind sowieso alle Idioten!“, auf Caites Gesicht zeichnete sich die Spur eines Lächelns ab.

Der Gedanke niemals wieder Thomas Curlys Stand-up Comedy ertragen zu müssen, trug wohl so einiges zur Verbesserung von Caites Laune bei.

„Du hast absolut Recht, Caite!“

Und bis zum Ende des Abendessens hackte Belli nun ununterbrochen auf dem anderen Geschlecht rum und versicherte felsenfest von nun an glücklicher Single sein zu wollen … aber das sagte sie ja immer.
 

Sirius war stocksauer auf James. Da hatte ihm das Schicksal bei allem sonstigen Pech einmal in dieser Woche das Glück persönlich in die Hände gespielt, da wurde es ihm von seinem eigenen besten Freund grausam entrissen.
 

„… Snape vor allen Augen in der großen Halle küssen müssen, Filch ein Liebesliedchen trällern, ihren Kopf ins Klo der Maulenden Myrthe stecken …“

Zwischen seinen vielen Plänen warf Sirius seinem Freund einen grinsenden Blick zu. Schwer enttäuscht musste er feststellen, dass dieser geistig weggetreten zu sein schien.

„Hey, hörst du mir überhaupt zu, James?“, brüllte er seinem Freund ins Ohr, der mit glasigem Blick in die Ferne starrte.

James zuckte zusammen, dann tat sich etwas.

Sirius beobachtete auf einmal etwas Merkwürdiges in James’ Gesicht. Seine Augen waren so komisch, sie funkelten. Das taten sie sonst nur, wenn er Lily Evans sah oder Quidditch spielte …

Oder wenn James glaubte eine ganz geniale Idee zu haben!

Sirius hatte plötzlich ein richtig ungutes Gefühl, James nächster Satz bestätigte diesen seinen Verdacht.

„Ach, Sirius?“

Nein, er kannte diesen Ton genau!

James sprach wieder mal in dieser Ich-will-was-ganz-besimmtes-von-dir-was-dir-nicht-gefallen-wird-du-aber-keine-Wahl-hast-Stimme mit ihm.

„Was auch immer es ist, ich will es gar nicht wissen!“, Sirius drehte sich entschlossen um.

Nach einer halben Minute hielt er es aber nicht mehr aus und warf einen Blick über seine Schulter.

James funkelte ihn weiter so komisch an.

„Nein, James. Nein!“, Sirius versuchte hart zu bleiben.

Erneut lockte ihn seine Ungeduld und Sirius drehte sich wieder um, nur um zu sehen, dass James jetzt bereits das Potter’sche Grinsen aufgelegt hatte.

„Verdammt!“
 

Wieso gewann eigentlich immer nur James?!

Und was war seinem besten Freund wichtiger?

Der Sport oder er?

„Augenscheinlich Quidditch“, dachte Sirius verbittert über seinen zweiten Platz in James’ Hitliste nach.

Na wunderbar!

Sein Jahr war im Arsch!

Wenn er dieses Miststück demnächst auch noch viermal die Woche würde ertragen müssen, müsste er wahrscheinlich peinlichst genau darauf acht geben, sie nicht andauernd mit dem Klatscher zu verwechseln.

„Willst du reden?“, Remus setzte sich ihm gegenüber in den Sessel.

Sirius brummte.

„James hat mir erzählt, er wolle Roberts überreden ins Team zu kommen“, sagte Remus mal wieder in seinem allwissendem Ton.

Sirius schnaubte.

„Überreden“?

Also traute James sich nicht ihrem Vertrauensschülerfreund die Wahrheit zu erzählen oder er nannte „Erpressung“ jetzt neuerdings „überreden“.

„Ich erinnere mich daran, dass sie eine gute Fliegerin gewesen ist“, sinnierte Remus nach. „Zumindest jetzt wieder. Solche Dinge vergisst man leicht. Nicht wahr, Sirius?“, sein braunhaariger Freund musterte ihn mit seinem alles durchschauenden Blick.

Sirius sagte nichts, sondern stand auf und dampfte wütend aus dem Gemeinschaftsraum ab.

Er wusste nicht, was Remus mit seinem blödsinnigen Gerede meinte, aber es machte ihn fuchsteufelswild.
 

Mel streichelte sanft das Gefieder ihrer nachtschwarzen Eule. Sador schuhute leise und schloss entspannt die strahlend blauen Augen.

„Verdammt! Was soll ich bloß machen?“, flüsterte Mel.

Der Vogel öffnete seine Augen erneut, betrachtete sie kurz, dann schlossen sich seiner Lider wieder.

„Nein“, antwortete Mel trotzig. „Du weißt, ich kann nicht …“

„Hier steckst du also!“, die Tür zur Eulerei wurde schwungvoll aufgerissen.

Hereinspaziert kam ein Junge mit zerstrubbelten schwarzen Haaren.

„Potter!“, stellte Mel unerfreut fest. „Verfolgst du mich?“, sie sah ihn scharf an.

Noch hatte sie schließlich Zeit.

„Ich wollte dir nur etwas zeigen, woran ich vorhin gearbeitet habe“, verkündete er mit stolzer Miene.

In Mels Gesicht zuckte es nicht mal.

„Interessiert mich nicht.“

Potter verdarb das jedoch nicht die gute Laune:

„Und ob!“

Er rollte ein Blatt Papier aus, das er aus seiner Umhangtasche hervorholte.

„Was soll das sein?“, Mel zog ihre Augenbraue hoch. „Ein Brief an deine Mama oder ein Liebesgedichtchen an Evans?“

„Roberts, das ist ein Vertrag. Ein magischer“, belehrte er sie mit großer Stimme.

„Toll“, war der einzige Kommentar von Mels Seite.

Nun war Potter anscheinend doch etwas empört, als seine Arbeit so erniedrigt wurde.

„Verflucht! Der regelt unser Abkommen.“

„Ich hab noch nicht zugesagt“, Mel verschränkte ihre Arme vor der Brust.

Potter grinste äußerst selbstsicher:

„Du hast auch noch Zeit - aber du wirst! Und das zeigt dir, dass ich es ehrlich meine.“

Er drängte Mel das Stück Papier auf und notgedrungen nahm sie es an und begann zu lesen:
 

Ich, James Edward Potter, Sohn von … (diesen längeren Teil von Potters Familiengeschichte übersprang Mel mal einfach) … biete dir Melody Roberts den Platz als Sucher in meinem Team an. Solltest du ein Jahr lang erfolgreich für uns spielen, erhältst du im Gegenzug deine Silberkette von mir zurück.
 

Zornig sah Mel von dem Papier auf und durchbohrte Potters lachende Augen mit ihrem eiskalten Blick:

„Potter, hier steht, dass ich meinen Kette erst nächstes Jahr wieder bekomme!“

Er zuckte gelassen mit den Schultern:

„Nun, ich brauchte ein Pfandstück, damit ich auch sicher weiß, dass du nicht zwischen durch wegläufst.“

Mel lag es auf der Zunge, Potter zu sagen, was sie genau von dieser Aktion hielt, entschied dann aber, dass es sicher unklug wäre. Er saß immer noch am längeren Besenende.

„Und was soll das mit dem „erfolgreich spielen“?“, hakte Mel stattdessen jetzt nach.

Wieder grinste er unverschämt:

„Nur eine Garantie, dass du auch dein Bestes gibst. Heißt, ich erwarte, dass du den Schnatz bei jedem Spiel fängst, es sei denn du stirbst, das würde ich dir dann mal durchgehen lassen“, meinte er großzügigerweise.

„Wie nett.“

Potter zuckte wiederum mit den Schultern:

„Ich bin fair.“

„Und woher weiß ich, dass ich meine Kette überhaupt zurückbekomme?! Was garantiert mir, dass ihr sie nicht einfach wegschmeißt oder mich noch ein weiteres Jahr behaltet?“, Mel beäugte Potter argwöhnisch.

Er tippte auf den Zettel:

„Lies weiter“

Mel wandte ihre Augen vom Neuen aufs Papier:
 

Sollte ich mich nicht daran halten oder dein Besitz zwischendurch abhanden kommen oder sonstige etwaige Beschädigungen davontragen, bist du sofort aus dem Team freigestellt. Des Weiteren wird jeder Bruch dieses Vertrages mit einem Fluch bestraft, derjenige wird einen Monat lang mit Furunkeln am ganzen Körper leben müssen.

James Edward Potter
 

Er hatte also auch schon unterschrieben, er musste sich seiner Sache ja absolut sicher sein.

„Furunkel? Nein, wie kreativ, Potter!“

Ein bisschen Verhöhnung musste sein.

„Sag einfach ja oder ja, die freie Entscheidung liegt selbstverständlich bei dir“, Potter grinste schon wieder bescheuert wie ein Honigkuchenpferd vor sich hin.

„Das Training findet jeden Dienstag, Donnerstag und Samstagmorgen statt. Am Sonntag trainieren wir zusätzlich noch eine Einheit am Nachmittag. Ist ein bisschen wenig, aber ich und Sirius haben noch Strafarbeit abzusitzen.“

Was glaubte der eigentlich?

Mel hatte ihm schließlich bisher noch gar keine Antwort gegeben.

„Woher weiß ich, dass der Vertrag nicht ein mieser Trick von dir ist, Potter?“

Da lächelte Potter plötzlich:

„Vertrau zur Abwechslung einfach jemand.“

Er machte einen Schritt zur Tür, drehte sich kurz entschlossen aber ein letztes Mal noch um:

„Ich mag dich nicht, Roberts, aber du solltest wissen, ich bin ein fairer Mensch.“

Mit diesen Worten verschwand James Potter und ließ eine ratlose Mel zurück, die tatsächlich ein wenig überrascht, immer noch den Vertrag in der Hand hielt.
 

Die große Uhr im Gemeinschaftsraum begann durch einen immer gleichen Klang die erste Stunde des neuen Tages zu verkünden.

Sirius zählte nervös mit:
 

Einszweidrei
 

Remus betrachtete mit wachen Augen den Gang zum Porträtloch.
 

vierfünfsechs
 

Peters Blick glitt ununterbrochen von der Süßigkeitenschale auf dem Tisch zu ihnen drei und wieder zurück.
 

siebenachtneun
 

James war aufgesprungen und tigerte mal wieder vor dem Kamin auf und ab.
 

zehn
 

Vielleicht war das Schicksal in dieser Woche doch wenigstens einmal gnädig mit Sirius.
 

elf
 

Da hörte er Schritte hinter sich. Dann eine helle Stimme.

„Ich mach’s.“

War der einzige Kommentar von Melody Roberts.

Sie knallte das Stück Papier auf den Tisch und verschwand rauf in den Mädchenschlafsaal.

James sah aus, als hätte ihn Lily Evans soeben geküsst.

„Ich würde sagen wir haben einen Sucher.“

„Und ich würde sagen mein Leben ist im Arsch! Vielen Dank auch, James!“, grummelte Sirius.

„Komm schon. Wie schlimm kann das schon werden?“, startete James einen erneuten Aufmunterungsversuch.

Sirius knurrte gefährlich, dass Peter sich beinnah an seinem Zitronenbonbon verschluckte.

„Immerhin steht dem Quidditchpokal jetzt nichts mehr im Wege!“

Remus hob besorgt die Brauen:

„Wenn du dir da mal nicht zu sicher bist! Ich habe das seltsame Gefühl, dass die Probleme jetzt erst richtig anfangen werden.“
 


 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

@whatever92: Wir haben das ja jetzt geklärt. ;)

Wiederhol's aber gern noch mal: Natürlich ist mir deine Meinung wichtig! Also, freu mich schon auf dein nächstes - hoffentlich freundlicheres^^ - Kommi. =)
 

@Lesca07: Oh oh! Bitte Mel nicht völlig hassen, gibt noch ne Erklärung, warum sie so ist, wie sie ist. Man hat heute eindeutig gesehen, dass das nicht immer der Fall war ...

Tja, Sirius hat eben so manches verborgenes Talent! *g* Mal schaun, wann er mit diesem rausrückt. Sein Singstimmchen wird er jedenfalls nicht auf ewig nur in der Dusche erklingen lassen.^^

Bei James und Lily musst wohl weiter warten müssen. Ihre Beziehung tendiert momentan eher in eine andere Richtung.
 

@eva-04: Rischtisch!

Der Kandidat erhält hundert Punkte. *lol*

Ich würde sie eher als Katz und Hund beschreiben^^ - oder einer von beiden müsste eine sehr wehrsame Maus sein. Was aus den beiden noch wird, hm ja, das würdest du gerne wissen, was?*g*

Caite hat bei Sirius Nachhilfe und es kommt noch zu Sprache. Arbeite gerade an dem Kapitel in dem es wieder aufgegriffen wird, aber bis dahin musst du leider noch abwarten. ;)
 

@Nicce: Und schon wieder hundert Punkte! *lol*

Zu schade, dass Sirius nicht auf Dauer der Schatzmeister geblieben ist ... :P

Irgendwie süß sind die beiden ja echt und zumindest, was das streiten angeht, scheinen sie sich ja prächtig zu verstehen.^^ Aber ob das andere auch klappt?

Im Moment schaut's ja eher schlecht aus ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-02-11T17:07:35+00:00 11.02.2008 18:07
hey!ich wollt hier mal ein kompliment loswerden:
die zitate am anfang von jedem kapitel sind echt klasse, tolle idee!!

wie immer ein super kapitel!!
weiter so!!!

lg

ladys_first
Von: abgemeldet
2008-02-06T13:23:41+00:00 06.02.2008 14:23
oha das kap war mal wieder spannend wie eh und je oo Mel spielt also jetzt im Qudditchteam mit ... hmm ... ich frag mich, was das im Anhänger für Bilder waren ... o,O Das Mädchen ist echt geheimnisvoll ... was ist nur vorgefallen, dass Lily und sie sich so sehr verkracht haben? Sie schienen ja mal wirklich beste Freunde gwesen zu sein ... hmm... äußerst merkwürdig =/ Naja ... wie immer war das Kap klasse! Und ach ja, wunder dich nicht, wenn ich mal ein wenig später ein kommi schreib .. ^^ hat nix zu bedeuten, hab nur manchmal soviel zu tun =) Naja bin gespannt aufs nächste Kap! Hoffentlich schreibst du schnell weiter! Ich liebe deine langen Kaps!

LG Lesca
Von:  eva-04
2008-02-04T16:25:22+00:00 04.02.2008 17:25
jjaaaa klar würde ich gern wissen ob zwischen den beiden noch was läuft^^
ich fand den buchtitel "verwandlung für dummies" lustig^^ so heißt doch auch eine richtige buchreihe?? "internet für dummies" und so oder??
das in der bücherrei mot brian und lily war eine gute idee^^
wie geht’s mit lily und mel weiter??werden sie wieder freunde??
ich freu mich schon auf das nächste kappi^^

*wink*
eva
Von: abgemeldet
2008-02-03T22:59:36+00:00 03.02.2008 23:59
Ich hab die FF an einem Stück durchegelesen und sie ist super!
Ich freu mich schon auf das neue Kappi.
Kannst du mir dann eine ENS schicken? Danke schonmal!

Lyn
Von: abgemeldet
2008-02-03T15:29:33+00:00 03.02.2008 16:29
haha :D
ich wusste es XD
ich hab gleich gesagt Mel wird Sucher ^^

und ich wette Sirius und Sie werden noch was miteinander haben ^^
Von:  Nicce
2008-02-03T14:12:55+00:00 03.02.2008 15:12
Wieder mal ein super geiles Kapi^^
Arme Mel und armer Siri jetzt müssen sie auch noch ihre Freizeit miteinander verbringen XD
Freu mich schon aufs Nächste
LG Nicce
Von: abgemeldet
2008-02-02T17:21:14+00:00 02.02.2008 18:21
nein,
natürlich bin ich nicht mehr böse auf dich^^^
*zuzwinker*

kappi war wieder mal sehr lang,
was ich aber gut finde!!!
und es war echt gut!!
*ehrlich meint*

ich freu mich schön aufs nächste kappi...
*wart* *hof* *bet*
whatever92


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