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Mai Otome - Proxy

[News-Update 2014]
von

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Ein Ultimatum zwischen Strand und Sonne

Nachdem Shizuru ihr die Tasse abgenommen hatte, zog Natsuki automatisch die Beine zum Schneidersitz heran, legte beide Hände auf den Knien ab um sich somit noch etwas aufrechter abstützen zu können. Der Blick war etwas unsicher, wirkte regelrecht gebannt, als die Ältere zum Trinken ansetzte. Eine Braue hob sich, senkte sich auch schnell wieder, als die Jüngere den vermeidlich gut gemeinten Kommentar vernahm. Eine sachte Röte bildete sich, ein dezentes Hüsteln überspielte die Verlegenheit, in Wirklichkeit konnte Natsuki nämlich nicht glauben, dass es annähernd zu genießen war.

Dennoch ließ sie es dabei, wurde ohnehin gleich von einer Gegenfrage zu neuen Gedanken aufgefordert. Eine Hand fand zu ihrem Gesicht, rieb sich Natsuki jetzt erst den Schlaf ein wenig aus den Augen. Zugegeben war sie noch müde, das Erwachen war viel zu früh und abrupt von statten gegangen. Doch sich darüber nun zu beschweren, war wohl keineswegs angemessen, so war es einer dieser Dinge, die sie wohl in näherer Zukunft hinnehmen musste. Ein müdes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, während sie zu Shizuru hinüberblickte.

„Ich denke ganz ok…deine Anwesenheit garantiert guten Schlaf…“, murmelte sie ruhig, strich sich schon im nächsten Moment ein paar weitere Haarsträhnen aus dem Gesicht, die zur Morgenstunde gerne mal etwas aus der Reihe tanzten. Tatsächlich wären die Nächte, die sie nun schon mit Shizuru gemeinsam in einem Bett verbracht hatte wohl die friedlichsten in ihrem Gakuenchou Dasein gewesen. Natürlich war ein schlechter Traum hin und wieder nicht zu umgehen, die Wärme und Geborgenheit wuschen aber schnell wieder alle störenden Nebeneffekte hinfort.

Ein zweites Räkeln an diesem Morgen brachte auch nicht die gewünschte Wirkung für die starren Glieder. Der Vortag hatte einige Spuren hinterlassen, dies spürte die Jüngere nun allzu deutlich am Leibe. Am liebsten hätte sie sich wieder unter die Decke verkrochen, zusammengerollt und an den wärmenden Körper der Älteren geschmiegt. Solche Wünsche mussten allerdings ausbleiben, wurden sie rege durch das plötzliche Erscheinen der zwei mysteriösen Brüder unterbunden.

Abrupt wog Natsuki den Kopf herum, als sie die verhasste Stimme vernahm. Sie zögerte keine Sekunde, der Körper platzierte sich schon von alleine schützend vor Shizuru. Die Augen verengten sich gefährlich, die Hand war schon drum und dran, den GEM am Ohr zu aktivieren. Was war das ganze? Morgendliche Routine? Mussten sie nun jeden Tag mit einem erneuten Angriff der beiden rechnen? Knirschend pressten sich die Zähen zusammen, die Worte Zens waren zu eindeutig um sie zu Missinterpretieren. Sie wusste also um das Kind Bescheid….was wussten sie noch alles im Voraus?

„Welches kranke Spiel treibt ihr?“, verlangte die Jüngere in mit einem bissigen Unterton zu wissen. Die Augen huschten von einem zum anderen, hefteten aber eher auf Zen, da sie von diesem wohl eher Bereitschaft für ein Gespräch erwarten konnte.

Zen zog unbeeindruckt eine Braue empor, stützte sich mit beiden Händen auf dem Holzrahmen des Bettes ab, lehnte sich ein Stück weit vor in Richtung der beiden Otome.

„Nein Gakuenchou wie ungehalten….bekommt man denn hier nicht einmal ein Guten Morgen?“, Natsuki konnte nicht entscheiden, ob die Stimme wirkliche Entrüstung zeigte oder einfach nur purer Sarkasmus war.

Während die beiden sich regelrecht einen Starrwettbewerb lieferten, nur um herauszufinden, welcher Blick am ehesten töten konnte, hüpfte der kleinere Bruder um das Bett herum. Zin schnappte sich dreist die zweite Teetasse, ließ sich auf dem Bett nieder, als ob es sein eigenes wäre. Mit einem Grinsen zu Shizuru herüber setzte er zum trinken an, verzog aber schnell schon wieder das Gesicht, als das Gebräu seine Geschmacksnerven erreichte.
 

Als ein rauschen mit dem Erscheinen der Brüder erklang, musste Shizuru nicht aufsehen, um zu wissen wer da gerade wieder aufgetaucht war. Das ungute Gefühl hatte sich also bestätigt und ihr Unterleib schien ihr an Warnungsgefühlen nicht nach zu stehen...

Automatisch begannen ihre Hände unkontrolliert zu zittern, ließen den Tee in der Tasse leicht überschwappen. Allein diese Stimme... Diese Stimme die ihnen die letzten Tage zur Hölle gemacht hatten... Das war einfach zu viel für ihre Nerven..

„Natsuki...“, sagte sie, hob erst ihren Blick, als diese sich sofort schützend vor ihr aufbaute und sich mit Zen einen Starrkampf lieferte.

Zin, der sich derweil auf dem Bett neben Shizuru breit gemacht hatte, prostete ihr unverhohlen zu, spuckte das Gesöff dann aber ein mal quer durch den Raum. „Bahhh.... was ist das für ein ekliges Zeug??!“, meckerte der kleinere und stellte die Tasse zurück auf den Nachtkasten. Anschließend sah er zu Shizuru und beäugte sie. „Findest du das nicht eklig?“, fragte er, legte dabei kindlich naiv den Kopf schief.

Shizuru reagierte da gar nicht drauf, rutschte nur ein Stück weg und sah eher besorgt zu Natsuki und Zen... Die spannung zwischen den beiden würde sicherlich bald die Luft zerreißen...

Zen aber blieb vollkommen ruhig und legte nur etwas den Kopf schief, während er den blick in Natsukis Gesicht behielt.

„Nicht doch nicht doch, Gakuenchou... Wir sind nicht zum kämpfen da, also spar dir deine Kräfte, die wirst du später noch brauchen...“, sagte der ältere Bruder und tippelte dann mit den Fingern auf dem Bettgestell herum, „im Gegenteil... eigentlich dachte ich, dass du uns vielleicht danken wollen würdest, dafür, dass wir dich zur Mutter machen...“

Bei diesen Worten fing der kleine Zin an zu lachen und beugte sich dann rüber zu Shizuru, um seinen Kopf auf deren Bauch abzulegen und zu lauschen.

Shizuru erstarrte zu Eis und senkte den Blick. Ihr Herz setzte für einen Moment aus und ein unglaublicher Ekel stieg in ihr hoch. Sie wollte diesen Widerling wegstoßen.. konnte sich aber kaum rühren... Ihr Körper wollte einfach nicht mehr aufhören zu zittern..

„Ich kann es hören... das kleine Leben...“, meinte Zin dann, strahlte dabei wie ein Honigkuchenpferd und als könnte ihn kein Wässerchen trüben.

Der ältere der Brüder schmunzelte, sah kurz zu Zin und wandte sich dann wieder an Natsuki, zu welcher er sich beugte, um nur zu ihr sprechen zu können.

„Hör zu, Gakuenchou, denn ich sage das jetzt nur einmal und du hast eine Minute Zeit um mir zu Antworten, ehe du die Konsequenzen zu tragen hast...“, raunzte er scharf und verlieh seiner Stimme einen bedrohlichen Nachdruck, „ein Schnipsen... und ich könnte dieses Kind töten, noch bevor es das Licht der Welt erblickt... und die Mutter gleich dazu... also wähle gut... Wir wollen vollen Zugriff auf die Akademie! Wir wollen wie die Otome und Rekruten, durch die Gänge wandern können, ohne das uns jemand festnimmt oder irgendetwas verbietet... Kein Raum und kein System darf uns verwährt werden... Wir wollen die gleichen Rechte, die du hast.. Als Gegenleistung lassen wir dich und die Third Pillar für diese Zeit in Ruhe und versprechen auch, deinen Schützlingen in der Akademie kein Haar zu krümmen... Das ist der Deal, also entscheide!“
 

Die Finger verkrallten sich leicht im Stoff des Pyjamas, spannten sich alle Glieder rege an, wirkte Natsuki wie ein Tier auf der Lauer, dass jeden Moment bereit war loszuspringen. Selbst wenn Zen behauptete, sie hätten keinerlei gewaltsame Absichten in dem Moment, konnte sie nicht sicher sein. Zu tückisch und hinterhältig zeigten sich die Eigenschaften bei den beiden Brüdern, bei Zen wohl noch etwas ausgeprägter als bei dem kleineren der beiden. Ein leises Schnauben verließ ihre Nasenflügel, wie sollte sie dankbar für das alles sein, was sie und Shizuru bisher durchmachen musste.

"Ich glaube kaum das Dank der richtige Ausdruck dafür ist..", entgegnet die Gakuenchou bitter. Natürlich wollte sie das ganze nicht verschreien, wollte das ungeborene Kind nicht als Fehler hinstellen, aber wer hatte ihnen die Erlaubnis erteilt so in ihr Leben zu fuschen, mit ihren Genen zu spielen. Die Würde des Menschen war angeblich unantastbar, doch dies überstieg alle Grenzen der Menschlichkeit. Wachsam huschten die Augen hinüber zu Zin, als der eine Bewegung in Richtung Shizuru machte, sich dann einfach seinen Kopf auf dem Bauch der älteren Otome platzierte. Brauen zogen sich angewidert zusammen, packte Natsuki ohne Umschweife den kleineren Bruder am Kragen.

"Runter da....", zischte sie, legte es schon fast auf die Konfrontation an. Niemand berührte Shizuru ohne entsprechende Erlaubnis und schon gar nicht die beiden. Zin kicherte nur unberührt, dachte nicht im Traum daran sich von der bequemen Position zu erheben. Erst als der Griff um seinen Kragen etwas fester wurde, ihn hoch zog, kam er der Bewegung nach. Schmollend schob sich seine Unterlippe vor, der Gesichtsaudruck glich dem eines trotzigen, Kindes, änderte sich jedoch schon schlagartig in der nächsten Sekunde.

„Gakuenchou-chan hat jetzt schon Muttergefühle…“, grinste Zin, kicherte etwas unkontrolliert als Natsuki eine Braue nur missgestimmt nach unten zog, den Griff löste. Noch bevor sie sich wieder zu Zen umdrehen konnte, spürte sie die Hände des Älteren auf ihren Schultern, beugte dieser sich soweit vor, dass sie den heißen Atem an ihrem Ohr spüren konnte. Die Jüngere musste sich kontrollieren sich nicht vor Abscheu zu schütteln, ein schweres Schlucken rang sich ihre Kehle hinab. Ihre Schultern spannten sich unter dem Griff an, Hände ballten sich leicht zu Fäusten, Knöchel traten weiß hervor, als sie den angeblich fairen Deal Zens lauschte. Das dunkle Grün der Augen verbarg sich kurz, blickte dann erst rüber zu Shizuru, hielt den roten Schimmer ihrer Augen fest. Er wagte es wirklich sie erpressen zu wollen? Für einen Bluff erschien das Ganze zu ernst, nur allzu gut wusste die Jüngere zu was die Brüder fähig waren. Mürrisch verzog Natsuki das Gesicht, wirkte rege nachdenklich als sie die Alternativen in Betracht zog. Doch was hatte sie überhaupt für Alternativen? Natürlich galt der erste Gedanke Garderobe, sie würde ihr Leben für diese Akademie und ihre Anwärterinnen geben. Doch würde sie dies auch tun, wenn es um Shizuru Leben ging und das des ungeborenen Kindes? Sie verdammte jetzt schon den neuen Schwachpunkt in ihrem Leben. Natsuki wusste, dass die Ältere wohl nur allzu gerne ihr Leben für die Sicherheit Garderobes geben würde, es war schließlich auch ihr Job als Pillar. Die Gakuenchou allerdings war dazu nicht gewillt, das größere Wohl konnte ihr in dem Fall gestohlen bleiben. Ja es war eigennützig, unvernünftig, aber um nichts in der Welt würde sie die Person, die sie liebte in Gefahr bringen.

„Warum sollte ich deinem Wort trauen?“, konterte Natsuki leise, schielte leicht zur Seite um Zen etwas erblicken zu können. Dieser schmunzelte nur ansatzweise, die Finger gruben sich etwas fester in die Schultern der jungen Otome. „Vertrauen ist heutzutage so selten…“, höhnte er verachtend in das Ohr der Gakuenchou, “…du wirst wohl nicht drum herum kommen, wenn du deine Liebsten beschützend willst….überleg es dir gut, sie und das Kind oder deine Akademie…“

Mit einem tiefen Atemzug sackten Natsukis Schultern merklich etwas nach unten, die Augen schlossen sich erneut, versteckten den Tumult, den Konflikt der innerlich immer mehr in der Jüngeren aufbrodelte.

„In Ordnung…“, gab die Dunkelhaarige dann klein bei, zwar ungern, aber es stand einfach zu viel auf dem Spiel.
 

Als Zin von Shizuru herunter gerissen wurde, atmete diese zwar auf, hob aber sogleich wieder den Blick, besorgt das einer der beiden Brüder jetzt vielleicht doch zum Gegenschlag ausholen würde.. Am Rande bekam sie dann aber mit, was Zen von der Gakuenchou verlangte und zog die Brauen zusammen, als dieser schleimige Kerl seine Hände an Natsuki legte...

Plötzlich war es als könnte sie fühlen, wie das Blut in ihren Venen pulsierte... Das jemand Natsuki anrührte konnte sie genauso wenig leiden, wie umgekehrt.. Doch was sollte sie tun? Sich materialisieren und gegen die beiden kämpfen? Aber was, wenn das das Baby in Gefahr bringen würde? Was, wenn sie ohnehin keine Chance gegen die beiden hätte und Natsuki mehr in Gefahr bringt als wenn sie es bleiben ließe?

Sie biss fest die Zähne zusammen und ballte die Fäuste... Sie konnte doch nicht einfach hier im Bett sitzen bleiben, während Natsuki dabei war ihre Akademie zu verlieren...

„Natsuki, tu das nicht!“, warf sie dann schließlich ein, wollte sich schon aufrichten, als Zin sich dann einfach auf den Schoß der Älteren setzte und sie anschielte.

„Misch dich lieber nicht ein, wenn die beiden Geschäfte machen, Graceful Amethyst... Du solltest ohnehin von jetzt an besser auf dich aufpassen...“, meinte der kleinere dann und spielte mit den Fingern auf ihrem Bauch herum.

Shizuru schluckte, drückte sich mit dem Rücken fest an das Bett und wandte dann ihren Blick ab. Das konnte doch alles nicht wahr sein...

Dann aber war es auch schon passiert. Natsuki hatte eingewilligt und Zen hatte ein siegessicheres Lächeln auf den Lippen. „Eine gute Entscheidung, aber ich habe nichts anderes erwartet...“, meinte er, löste sofort seine Hände wieder von der Gakuenchou und trat einige Schritte zurück, „du musst dir um dein Amt auch keine Sorgen machen... Du wirst weiterhin Leiterin dieser Einrichtung sein, aber wir werden deine Gäste sein, mit allen Befugnissen, die auch du hast.. das ist alles... In einer Woche werden wir die Akademie betreten... bis dahin solltest du wieder hinter deinem Schreibtisch sitzen, damit das alles so verläuft, wie wir eben beschlossen haben... Also genieß deine Woche Urlaub noch schön... Ach ja und... natürlich darfst du niemandem von unserem kleinen Abkommen erzählen...“.

Kaum gesagt, da drehte er sich wieder um und grinste. Zin hob den Kopf, drückte Shizuru einen Kuss auf die Wange und hopste dann von ihr herunter, ehe er zu seinem bruder lief, die beiden winkten und dann zusammen wieder im nichts verschwanden...

Ruckartig kehrte Stille ein... Shizuru schluckte, atmete einmal tief durch und legte die hand dann auf ihrem Bauch ab...

„Das....das dürfen wir aber nicht zulassen, Natsuki... das... das darf so nicht passieren... Warum hast du... das... das geht doch nicht....“, hauchte sie, kaum der Stimme mächtig und senkte dann den Kopf, ehe einige einsame Tränen ihre Wangen hinab rollten...

Warum war ihr Urlaub nur so sehr von Unglück geprägt? Wollte eine höhere Macht nicht, das die beiden zur Ruhe kamen, zu sich fanden, sich näher kamen?

Sie hob die Hände, verkrallte ihre Finger in ihrem Haar und seufzte verzweifelt auf... Was sollten sie jetzt nur tun?

Das kurze verschwinden des Rubins hinter den Augenlidern, dann schob Shizuru die Decke zurück und erhob sich, um an das Fenster zu treten und runter auf den Strand zu sehen, wobei sie die Arme um sich schlang.
 

Als Zen nun endlich seine Hände von ihr nahm, schüttelte Natsuki etwas die Schultern, versuchte das unangenehme Gefühl zu vertreiben, das der Kerl unerlaubterweise ausgelöst hatte. Die Augen hefteten ein wenig beschämt auf der Bettdecke, fühlte sich Natsuki in dem Moment als schwach. Die Hände waren ihr gebunden, etwas was die Jüngere verabscheute wie die Personen selber, die dieses Ultimatum stellten. Wie hatte sie es nur in solche eine erniedrigende Position geschafft? Ihr Amt war viel zu wichtig, die Akademie war viel zu wichtig. Doch dieses Wissen half nicht das dringliche Verlangen zu verdrängen, Shizuru an erste Stelle zu setzen. Es war absurd, aber selbst das ungeborene Kind erschien ihr in dem Moment wichtiger als Garderobe, das Leben, was sie sich so hart aufgebaut hatte. Eine Woche...

Eine Woche blieb ihr um Gegenmaßnahmen aus zukalkulieren, dass dabei keine weitere Personen mit hineingezogen werden durften machten die Sache natürlich schwerer. Welche Absichten hegten die beiden? Technologie? Wissen und Macht? Und was wollten die beiden mit dem Kind, schienen sie doch bestimmte Pläne mit jene vorzuhaben. Es war alles nur ein abgekapertes Spiel, sie waren lediglich Schachfiguren, die willenlos zum nächsten Zug aufgefordert wurden. Ein leises Seufzen verließ Natsukis Kehle, hob sie nur ansatzweise den Blick, als Shizuru zum Wort ansetzte.

"Wir werden es auch nicht zulassen...", murmelte sie knapp, ihr Hirn arbeitete schon eifrig an dem Plan, der jenes zu verhindern wusste.“Aber ich bin nicht bereit dazu dich zu verlieren....noch das Kind....", die Stimme der Jüngeren klang von Sekunde zu Sekunde fester, Anspannung schwang mit, aber auch Wut, über den Konflikt, in den sie sich ohne zu zögern hatte hineinziehen lassen. Abrupt erhob sie sich vom Bett, fing wie einem Raubtier gleich auf und ab zu gehen, die dunklen Brauen waren tief ins Gesicht gezogen, azurblaues Haar ließ nur hin und wieder etwas der Fassade aufblitzen.

"Ich kenn meine Schule in und auswendig...ich weiß schon zu verhindern, dass schlimmeres passiert...", vielleicht klang das alles im Moment etwas aussichtslos, dennoch gab es schon viel in ihrem Leben was sich als große Hürde erwies, dann aber mit einem gekonnten Sprung überwunden werden konnte. Vielleicht versuchte die Gakuenchou sicher aber auch alles nur schön zu reden, wollten den Fehler nicht eingestehen, den sie möglicherweise mit dem Pakt so achtlos eingegangen war. Kurz schüttelte sie den Kopf, rieb sich mit der flachen Hand energisch über die Stirn, ehe sie in der Bewegung inne hielt und den Blick zu Shizuru rüber schweifen ließ.

"Stell meine Entscheidung bitte nicht in Frage....", raunte sie sanft dennoch bestimmt. Ein paar Schritte brachten sie hinter die ältere Otome, Arme schlangen sich wie schon unzählige Male um den Körper, Hände platzierten sich auf dem empfindlichen Bauch. "Ich brauche dich um das Ganze durchzustehen...", nuschelte sie wage in Shizurus Schulter, zog die Arme augenblicklich etwas enger. Matte Augen huschten über die Schulter, betrachteten den hereinbrechenden Tag, der gegensätzlich von ihrer inneren Verfassung von Ruhe und Ausgeglichenheit zeugte.

„Lass uns etwas nach draußen gehen, frische Luft tut uns allen sicherlich gut….“, schlug Natsuki leise vor, vergrub das Gesicht jedoch noch einmal im Nacken der Älteren, versuchte sich mit dem gewohnten Geruch etwas zu beruhigen. „Außer du fühlst dich nicht gut genug, dann bleiben wir hier und ich bediene dich von vorne bis hinten….“, nur zaghaft versuchte Natsuki die Stimmung etwas zu verbessern, Shizuru brauchte immerhin Ruhe, sollte sich nun nicht unnötig den Kopf über Dinge zerbrechen. Das war schließlich ihre Aufgabe, sie war Gakuenchou, es waren ihre Schüler, sie würde die Konsequenzen auf sich nehmen…
 

„Das ist alles meine Schuld...“, raunte die Ältere verzweifelt, ließ ihren Kopf nach vorne kippen, so dass ihre Stirn gegen die Scheibe tockte. Der Blick verlor sich auf dem Strand und dem Meer, welches vor dem Haus herum züngelte und mit lautem Rauschen kund tat, das es immer noch da war.

Die Augen wollten schon wieder zufallen, den Rubin sofort wieder verbergen, doch als Natsuki sich dann näherte und den Körper der Älteren umschlang, riss sie diese eher ein Stück weiter auf und starrte auf das Gesicht, welches sich neben ihrem im Fenster spiegelte.

Automatisch gab sie nach, ließ sich etwas in den Halt der Jüngeren zurück sinken und legte ihre Hände auf denen ab, die Natsuki auf ihrem Bauch platziert hatte.

Sie hatten sich... und zusammen würden sie das auch durchstehen... Für Garderobe, ihre Heimat und das Baby... das Baby... ihr gemeinsames Baby...

Shizuru senkte den Blick und sah auf ihren Bauch nieder. Es war immer noch unglaublich, aber es schien eine Tatsache zu sein... Sie war schwanger! Und nicht nur das, es war von ihr und Natsuki.. so unmöglich das eigentlich auch sein sollte.. Doch als Otome sollte einen wirklich nichts mehr überraschen können... Die ganze Welt in der sie lebten war ein einziges Wunder, das jeden Tag etwas neues barg...

„Ich würde deine Entscheidungen niemals in Frage stellen... Nicht als Vorgesetzte, nicht als Gakuenchou von Garderobe und erst recht nichts als Freundin.... als... Familie...“, nuschelte sie dann, wurde gegen Ende immer etwas leiser... Aber Familie war eine gute Bezeichnung, denn das waren sie nun ja eigentlich auch, wenn auch auf etwas auferzwungene Weise...

Die Ältere drehte den Kopf nun leicht und schließlich auch den ganzen Körper in den Armen Natsukis herum, stand mit ihr nun Nase an Nase.

„Mir geht’s gut... und eine Runde nach draußen gehen klingt gut..“, meinte sie, beugte sich dann vor und hauchte der Jüngeren einen Kuss auf die Nase, „anschließend kannst du mich dann von vorne und hinten bedienen...“.

Letzteres hatte sie leise und mit einem schmunzeln hinterlegt gehaucht, meinte das natürlich nicht ernst. Sie wollte nur ebenso die Stimmung aufbesseren wie die Gakuenchou es auch schon versucht hatte..

Ein liebevoller Blick, dann hatte sie sich auch schon zum Schrank rüber begeben und sich etwas lockeres angezogen. Wenn sie nur daran dachte, das sie bald Schwangerschaftskleidung brauchen würde, wurde ihr ganz anders...

Sie schüttelte diese Gedanken aus ihrem Kopf und sah dann zu Natsuki.

„Kommst du?“, fragte sie dann, stand quasi schon in den Startlöchern, damit sie endlich an die frische Luft kam, die sie wirklich mehr als nötig hatte...
 

Ein Mundwinkel zuckte kaum merklich auf die Worte Shizurus, ließ die Jüngere jene auf sich einwirken, war erleichtert darum, dass die ältere Otome ihr auch in diesem Sinne treu bleiben würde. Augen schlossen sich für einen Bruchteil, als sie die hauchzarte Berührung Shizurus Lippen fühlen durfte. Finger krallten sich ein letztes Mal in den Stoff von Shizurus Kleidung. Nur ein sachtes Nicken ein zustimmendes Murmeln war die Antwort auf den angeblichen Vorschlag. Natsuki nahm es als Versprechen hin, hatte es schließlich ernsthaft angedeutete und nicht nur zum Spaß. Es war wichtig, dass Shizuru sich nun in keinerlei Hinsicht überanstrengte, es durfte nichts riskiert werden, dass es zu möglichen Komplikationen kam. Die Jüngere würde alles drum und dran geben es nicht soweit kommen zu lassen.

Sie tat es Shizuru gleich, suchte sich wenige Momente später neuen Kleidung raus um damit im angrenzenden Bad zu verschwinden, der Älteren somit genügend Privatsphäre zu lassen sich selber umzuziehen. Ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht half den Kopf für einen Moment zu klären, eine heiße Dusche hätte Natsuki allerdings eher noch bevorzugt. Doch dafür war auch noch später Zeit, vielleicht lockte dann ja sogar eher die Badewanne, in der es sich sicherlich bequem entspannen ließe. Ohne groß Zeit zu verschwenden hatte sich die Gakuenchou umgezogen, nahm sich noch einen Moment um ihren GEM wieder am richtigen Ohr zu platzieren, das so gut wie neu war. Die rätselhafte Verwandlung, das Erscheinen der neuen Roben hatte auch sein Gutes gehabt.

Gerade als die junge Otome das Bad verließ, vernahm sie Shizurus Frage, schenkte dieser sogleich die Aufmerksamkeit. "Ja einen Moment noch...", ihr Weg führte sie ein weiters Mal zum Schrank rüber, "...geh ruhig schon runter, ich bin gleich da." Ein gewusster Griff und schon hatte Natsuki ein größeres Handtuch herausgezogen, es sich im nächsten Moment schon über eine Schulter gehängt. Sollten sie etwas an den Strand gehen, würde dieses sicherlich ganz nützlich sein. Den Blick abschließend noch einmal durchs Zimmer schweifend, das Chaos würde sie später wohl erst beseitigen, vorerst rief die frische Morgenluft.

Sie verließ das Schlafzimmer, nahm die Treppe in Angriff um Shizuru unten an der Tür Gesellschaft zu leisten. "Gehen wir...", forderte die Gakuenchou rege auf, streckte eine Hand der nach der älteren Otome aus. Der Weg verlief langsam, gemütlich, da sie wohl alle Zeit der Welt hatten…nun ja eine Woche wohl nun nur noch um etwas Freizeit zu genießen. Die Sonne stand noch nicht sehr hoch, schien es ohnehin, als ob sie erst vor wenigen Stunden überhaupt erst aufgegangen war. Bald schon würde man sich aber vor Hitze kaum schützen können, der blaue wolkenlose Himmel versprach dies mit Sicherheit.

„Möchtest du einen bestimmten Ort aufsuchen...?“, hakte die Jüngere leise nach, schenkte ihrer Begleitung einen kurzen Blick, übte sanften Druck auf die Hand in ihrer eigenen aus. „Wenn nicht können wir uns hier auch etwas niederlassen…“, bot sie daraufhin gleich an, deutete auf halbschattiges Plätzchen unter heimischen Palmen, die den Strand hin und wieder in ihrer Pracht zierten.

Die Gakuenchou löste den Körperkontakt kurz, hielt das Handtuch schon andeutungsweise hoch um es bei Zustimmung auf dem weichen Sand auszubreiten. Das ganze sollte ja nur etwas Abwechslung zu den stickigen Innenräumen bieten und nicht zu einer morgendlichen Wanderung die Insel entlang ausarten. Jenes würde Natsuki für die ältere Otome unter den Umständen in Betracht ziehen, bedacht achtete sie jetzt schon auf die kleinste Überanspruchung, die vielleicht schon zuviel für den Körper Shizuru sein konnten.
 

Shizuru gab Natsuki die Zeit sich fertig zu machen und begab sich nach unten an die Tür, um dort auf die Jüngere zu warten. Sie zog die Tür auf und trat dann nach draußen, um schon mal einen tiefen Luftzug zu nehmen und dann ihren Blick über das Meer schweifen zu lassen...
 

- - -

// Shizuru und Natsuki saßen auf einer Bank am Rande der Trainingsarena. Es war Nacht, keiner war dort außer ihnen und sie genossen die Stille und den Sternen bedeckten Himmel.

Natsuki hatte den Blick schon lange in den Sternen verloren und während sie sich auf die funkelnden Punkte konzentrierte, leistete Shizuru ihr Gesellschaft, wie eigentlich immer...

„Weißt du, Shizuru...“, begann die Coral-Otome dann, lenkte die Aufmerksamkeit der Älteren sofort auf sich, „ich habe noch nie das Meer gesehen...“.

Shizuru hob die Brauen und blinzelte. Natsuki war nie jemand gewesen der Wünsche, Träume oder etwas ähnliches privates verlauten ließ, deswegen verwunderte die Pearl-Otome diese Aussage doch sehr... diese Seite kannte selbst sie nicht.

Die Ältere legte ein sachtes Lächeln auf, hob ihren Blick dann auch in den Himmel und legte den Kopf schief.

„Ich zeig dir das Meer... Früher oder später werden wir es ohnehin sehen, wenn nicht sogar überfliegen..“, sagte sie dann, wandte ihren Blick wieder Natsuki zu.

Diese lächelte kurz verträumt und nickte. //

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Aufgrund dieser Erinnerung wurde die Third Pillar zu einem zarten Lächeln angeregt, vertiefte dies dann aber noch eine Spur, als Natsuki endlich kam, sie bei der Hand nahm und die beiden dann schließlich losgingen. Shizuru hatte extra keine Schuhe angezogen, wollte den Sand unter ihren Füßen spüren. Der Spaziergang erwies sich als durchaus entspannend, was nicht wenig an dem Geleit der Gakuenchou lag. Aber wie sollte es auch anders sein... Egal was war, die Anwesenheit Natsukis hatte sie immer wieder auf den Boden zurück geholt, sie dort behalten, wie eine Säule, die ihr Leben stützte und das schon seit dem Tag ihres Kennenlernens...

Ihr Blick schweifte umher, blieb schließlich an ein paar Möven hängen, die über dem Wasser herum segelten und sich an ihrer Unbeschwertheit erfreuten...

Ein seichter Wind wehte durch ihr Haar, brachte sie dazu, kurz verträumt durchzuatmen und dann zu Natsuki rüber zu sehen, welche sich wirklich mehr als Mühe mit ihr gab... und das rührte sie so sehr, das sie am liebsten anfangen würde zu heulen... Das alles würde sie niemals wieder gut machen können... mit nichts auf der Welt.

Als die Jüngere ihr dann den Vorschlag machte, sich unter die Palmen zu legen, nickte sie sofort, machte keinerlei Andeutungen, etwas anderes lieber tun zu wollen.

Sie ließ Natsuki das Handtuch ausbreiten und ließ sich dann darauf nieder. Mit der Hand klopfte sie auf den Platz neben sich, wollte das Natsuki sich direkt neben sie gesellte.

Als diese dann neben ihr Platz genommen hatte, legte Shizuru sofort die Arme um die Jüngere und drückte sie fest an sich.

Diese Geste reichte, um einiges auszudrücken, wofür sie keine Worte hatte... Das sie dankbar über alles war, vor allem das Natsuki bereit war, das alles mit ihr zusammen durchzustehen... Das sie das ohne die Jüngere niemals packen würde... Und das sie sie doch so sehr liebte bzw. lieben durfte.
 

Das Nicken war alles was die Gakuenchou zur Bestätigung brauchte, machte sich augenblicklich daran das Handtuch auf dem weißen Sand auszubreiten. Da die Sonne noch nicht allzu sehr brannte, der Platz dank der Palmen auch etwas schattig war wirkte die feinkörnige Substanz kühler unter den Fingern als ringsherum. Brav wartete die Jüngere bis Shizuru Platz genommen hatte, wäre ihr auch ohne Andeutung sofort gefolgt. Sachte zeichnete sich ein Lächeln ab, während sie der Ältere Gesellschaft leistete. Ein rasches Blinzeln folgte allerdings, als jene sie so plötzlich in ihre Arme schloss. Instinktiv versteifte sich der Körper auf den unerwarteten Kontakt hin, die Hitze stieg wie gewohnt in den Wangen auf.

"Shi-Shizuru?", wisperte Natsuki erst unsicher, wand den Blick den rubinartigen Augen zu, die in jeglicher erdenkbaren Form den Dank der älteren Otome ausdrückten. Dies reichte wohl um zu verstehen, was die plötzliche Zuneigung ausgelöst hatte. Etwas scheu zogen sich die Mundwinkel wieder hoch, fing die Jüngere erst jetzt an sich langsam in die Berührung zu lehnen, zu entspannen, um sich letztlich ganz fallen zu lassen. Für einen Moment behielt die Gakuenchou diese Position inne, ließ Shizuru das nehmen, was sie brauchte. Erst als es wirklich etwas zu unbequem wurde, löste Natsuki vorsichtig den Kontakt, jedoch nicht lange, rückte schon im nächsten Moment hinter die anmutige Otome.

Ihre eigenen Arme fanden schnell den Weg um den Leib der Älteren, drückten beide Körper noch etwas enger zusammen. Die Hände platzierten sich schützend wieder auf dem Bauch, der das neue Leben beherbergte, das Kinn legte die Jüngere sachte auf der Schulter der anderen ab. „So ist es besser…“raunte die Dunkelhaarige leise, schmiegte den Kopf seitlich etwas an Shizurus. Sie konnte jetzt schon behaupten, dass sie es liebte Shizuru so nahe zu sein, selbst wenn jene Nähe immer noch nicht lang zwischen ihnen herrschte. Ebenso konnte sie nicht leugnen, gerne die Führung in der Hand zu haben, selber zu bestimmen in welcher Form sie sich Shizuru näheren wollte. Der Kontakt vermittelte Ruhe, die Position in einer gewissen Art Sicherheit.

„Entspann dich einfach etwas…“, schlug Natsuki milde vor, würde die Ältere wohl immer halten wenn diese es brauchte. Sanft liebkosten die Fingerkuppen einer Hand den Bauch unter ihnen, die andere Hand hatte sich fest in einer Shizurus verankert. Zufrieden blickten die smaragdfarbenen Augen auf, trafen dann mit dem Blau des Meeres zusammen. Verträumt schien der Blick, dennoch betrübt auf eine Weise. Wer die Gakuenchou kannte, wusste, dass der zufriedene Schein von einem Schatten betrübt wurde. Leicht kräuselten sich die schmalen Lippen, das Gesicht sank bald schon in den Nacken der älteren Otome, atmete die Jüngere mit gleichmäßigen Zügen den lieblichen Geruch ein.

„Könnte es nicht immer so sein…?“, murmelte Natsuki gegen die warme Haut, die sich ihren Lippen so sehr anbot. Leichter Wehmut lag in der Stimme, gab etwas an Emotionen frei, die sonst immer so tief vergraben wurden. „Nur du und ich…irgendwo fernab von Recht und Unrecht…irgendwo…“, die Worte versagten ihr schnell, Lippen pressten sich leicht zusammen. Es war nicht leicht die Bürde Garderobes zu tragen, die Gefahren, die jene Technologie mit sich brachte. Sie wollte dieses Leben, doch manchmal….manchmal drang selbst in ihr der Wunsch nach Freiheit hervor. Sie wusste dass es töricht war, unterdrückte jene naiven Gedanken oftmals, sie trug schließlich Verantwortung, Verantwortung für so viele Menschenleben.
 

Shizuru würde ihr gern so viele Dinge sagen, so viele Dinge, die ihr auf der Zunge lagen, doch einfach nicht formuliert werden wollten... Sie biss die Zähne fester zusammen, ärgerte sich tierisch darüber, das sie das alles nicht loswerden konnte, so wie sie es gerne würde... Aber sie würde dann sicherlich nur zu emotional werden, am ende vielleicht sogar wieder weinen und das wollte sie Natsuki nicht antun...

Als sich die Jüngere dann von ihr löste, wollte sie schon zu Wort ansetzen, sich entschuldigen das sie den Kontakt so plötzlich hergestellt hatte, doch als sie dann von hinten in eine wirklich bequeme Position gezogen wurde, blieben ihr jegliche Worte im Halse stecken.

Stattdessen entkam ihr ein entspanntes Seufzen und sie schloss kurz die Augen, ließ sich gänzlich fallen in die Umarmung...

Natsuki tat so unendlich viel für sie, was sie vermutlich selber noch nicht einmal wusste... Sie war Shizurus Gleichgewicht, ihr Ausgleich, das Zünglein ihrer Lebenswaage, der Boden unter ihren Füßen.. der Ruhepol, den sie brauchte, um so zu sein wie sie war...

Ohne sie, wäre sie nur ein halber Mensch und vermutlich um längen nicht die Person, die sie jetzt und heute war...

„Aber du auch... du hast ein wenig Ruhe und Entspannung genauso nötig...“, raunte sie leise, beinahe wie einen kleinen Protest, den sie wagte zu stellen...

Anschließend senkte sie den Blick runter auf die Hände der Gakuenchou, von welcher sich eine mit ihrer verhakt hatte und die andere über den Bauch kraulte... Familie... Das fühlte sich wirklich nach so etwas an.. Aber durfte das denn überhaupt so sein?

Was war mit den ganzen Schwierigkeiten die ihnen noch bevor standen? Was war mit den Konsequenzen? Was war mit dem Rat, oder Garderobe selber? Wie würden wohl alle darauf reagieren? Würde sie es überhaupt ertragen können, das das alles öffentlich bekannt gemacht werden müsse? Und was war mit dem Kind?? Was wenn es sein leben lang in der Öffentlichkeit Präsenz haben würde? Was wenn es von Paparazzis gejagt werden würde, wenn es niemals ein 'normales' Leben haben würde? Normal... Normal würde es wohl nie sein, aufgrund dessen, das es zwei Mütter hatte... und dann auch noch auf so eine eigenartige Weise gezeugt wurde.. Natürlich kannte man Clone, aber dieses Kind war ja kein solches...

Ein erneutes Seufzen kam über ihre Lippen, während sie die Fingerbewegungen auf ihrem Bauch mitverfolgte...

„Sag mal... Natsuki... sieht man schon was?“, fragte sie dann leise, schob dabei das T-Shirt etwas nach oben, um ihren Bauch genau unter die Lupe nehmen zu können... Aber jemand von Außen würde das vielleicht besser beurteilen können...

Sie hob aber den Kopf wieder, um Natsuki ansehen zu können, als diese so etwas verträumtes, utopisches von sich gab.

Sie trennte die Lippen voneinander und unweigerlich schlich sich ein Bild zu dieser vorstellung in ihren Kopf. Kurz darauf schüttelte sie aber schon wieder den Kopf und drückte die Hand der Jüngeren.

„Natsuki.. egal wo wir sind.. egal was um uns rum passiert.. So lang du bei mir bist, ist alles gut... alles in Ordnung... du bist mein Paradies... egal wie viel chaos um uns rum herrscht..“
 

Schweigen umhüllte die Jüngere für einige Momente, erwiderte sie lediglich den sanften Druck, der auf ihre Hand ausgeübt wurde. Vielleicht genügte es wirklich, vielleicht war dies wirklich alles, was sie in dieser im momentanen kaputten Welt brauchte. Eine Welt ohne die ältere Otome wäre wohl tausend Mal schlimmer, als sie sich nun präsentierte, es wäre wohl die Hölle auf Erden. Nichts stützte ihr Leben so sehr wie Shizuru, verlor sie diese Stütze würde sie unweigerlich fallen. Immer tiefer ohne jeglichen Halt unter den Füßen.

Kaum merklich entkam auch ihr ein Seufzen, die Nase vergrub sich etwas tiefer in die hellen Haarsträhnen. Die Bewegung der Hand hatte schon inne gehalten, als Shizuru das T-Shirt etwas hochgezogen hatte, blieb auch jetzt noch untätig am Rand des Stoffes hängen. Nur langsam wagte sie sich voran, bedeckte mit der gesamten Fläche die warme Haut, die der frischen Luft ausgesetzt wurde.

Der Kopf hob sich leicht, schielte die Jüngere mehr oder weniger über die Schulter nach vorne. Sie konnte keine wirklich Veränderungen erkennen, selbst wenn, würde sie es nicht zum Gespräch machen. Die Schwangerschaft an sich war noch eine ungewohnte Sache. Zaghaft formte sich ein Lächeln, Augen schlugen schon schnell wieder zu.

„Und wenn schon….“, tat sie die die Frage leicht ab, „…es verändert nichts an deiner natürlichen Schönheit…“ Die Worte waren leise, kaum verständlich, zeugten aber von Ernsthaftigkeit. Es war nicht alltäglich, dass die Gakuenchou Komplimente austeilte, es war eigentlich gegen ihre Natur. Zögerlich setzte die Hand sich wieder in Bewegung, strich einige Male über den jetzt noch flachen Bauch.

Wie schnell würde sich das bald ändern? Wie schnell würde sich überhaupt alles ändern? Würde Shizuru nach der Woche, die ihnen noch gewährt wurde, hochgradig schwanger nach Garderobe zurückkehren? Nur wage konnte sich Natsuki vorstellen, was sie erwarten würde, sollten sie beide so nach ihrem Urlaub antanzen.

Langsam ließ sich die Jüngere nach hinten fallen, nutzte die nahe gelegene Palme als eigene Stütze für den Rücken. Die Arme zogen sich etwas fester um Shizuru, halfen ihr auch in dieser Position eine bequeme Lage zu finden.

„Shizuru…?“, bat Natsuki nach einer weiteren Schweigerunde erneut um Aufmerksamkeit der Älteren, wartete bis diese ihr zugeteilt wurde. „Ich will nicht, dass du denkst….also dass du denkst ich würde das nur aus….Verantwortung…Pflichtbewusstsein tun….“, ihr Blick suchte nach einem Fixpunkt, bekam erst einen, als sich Shizuru etwas zu ihr wand. Einen Moment starrte Natsuki regelrecht in das Gesicht der Anderen, setzte dann erst mit ihrer Erklärung fort. „Ich will das Ganze…dich….uns….das Kind…“, es haperte an Zusammenhang in den Worten, dennoch war sich die Jüngere sicher, dass Shizuru sie auf eine Art verstehen würde, zumindest hoffte sie dies inständig.
 

Eine zarte Gänsehaut zeichnete sich auf ihrem Bauch ab, als Natsuki begann dort leichte Kreise auf nackter Haut zu ziehen... Es fühlte sich schön an und hatte etwas so vertrautes, das es schon beängstigend war. Die Augenlider sanken auf Halbmast, bargen die Hälfte des Rubins, welches Entspanntheit verriet.

Das Kompliment der Jüngeren, überschlug die Wangen Shizurus dann sofort mit einer zarten Röte und das obwohl sie nicht zum ersten Mal ein Kompliment zu hören bekam.. Doch noch nie so deutlich und das von Natsuki... Das machte es gleich doppelt und dreifach so besonders.

Etwas verlegen senkte sie dann den Blick. „Ich.... danke...“, murmelte sie leise, kratzte sich dabei leicht an der Wange...

Was war nur los mit ihr? Sie bekam doch täglich dutzende Komplimente von allen möglichen Leuten... aber eben keines davon bedeutete ihr so viel, wie eines von der Gakuenchou selber...

Shizuru war reichlich Selbstbewusst und wusste natürlich um ihr gutes Äußeres, doch das Natsuki sie für schön hielt, schmeichelte ihr dann doch ziemlich und bescherte ihr ein reges Herzklopfen...

Schließlich legte sie dann beide Hände auf die der Jüngeren, welche auf ihrem Bauch hin und her kraulte.

Sie nahm die Hand in ihre eigenen und begann ein liebevolles Fingerspiel damit...

Einen momentlang genoss sie einfach nur die Stille, das Rauschen des Meeres, das segeln der Möven und den leichten Windhauch der ständig gang und gebe war.

Natsuki hatte recht... Es wäre wirklich mal schön, den Pflichten regelmäßig entfliehen zu können und einfach nur die stille Zweisamkeit zu genießen... Aber warum auch nicht? Was hielt sie denn auf? Beide hatten noch niemals Urlaub eingereicht... warum sollten sie das nicht einmal im Jahr zur Regel machen? Warum sich nicht einmal im Jahr eine Woche Entspannung gönnen? Vor allem wo sie doch bald zu dritt waren... Das Kind konnten sie doch auch nicht immer in Garderobe eingepfercht lassen wie ein gefangenes Haustier... zu mal es dort ja keine anderen kleinen Kinder gab... womit sollte es denn spielen?? Gewiss nicht mit den ganzen Otome die dort herum wuselten.... Dabei fiel ihr Gedanke auf Haruka. Was würde die denn sagen wenn Shizuru plötzlich schwanger nach Garderobe zurück kehrte?? Bestimmt müsste sie sich dann einiges anhören... Die ganze Fragerei und die Suche nach Erklärungen war sicherlich nicht gut für ihre strapazierten Nerven... Doch das Natsuki alles abbekam, das wollte sie auch nicht.. Sie würden das zusammen durchstehen müssen..

Als Natsuki sie dann etwas fester drückte und anfing zu reden, hob sie sofort den Blick wieder und sah zu ihr rauf. Ihre Brauen hoben sich etwas, als sie den Worten lauschte. Ihr Herz begann etwas schneller zu schlagen und deutliche Rührung machte sich in ihr breit... Es erleichterte sie so sehr, was Natsuki da sagte...

Schließlich drehte sie sich ganz herum, rutschte auf die Beine der Gakuenchou, bis sie auf ihrem Schoß saß wie ein kleines Kind und legte dann die Arme um ihren Nacken, um ihre Stirn vor gegen die ihre zu lehnen. „Wirklich?.. Mich... UND.. das Kind?“, hauchte sie dann, schlug die Augen wieder auf, damit der leuchtende Rubin auf das Petrol stieß.
 

Blinzelnd verfolgte Natsuki die Bewegungen der Älteren, fühlte sich angesichts des Positionswechsel und er daraus folgende Nähe etwas nervöser als in den Moment zuvor. Ein leichtes Schlucken bewegte ihre Kehle, gebannte Augen hefteten an denen der anmutigen Otome. Die Arme zogen sich wie von selbst zusammen, verschränkten sich hinter Shizurus Rücken, machten es sich die Gakuenchou selber unmöglich aus der Situation zu fliehen. Selbst wenn sich Natsuki in einer gewissen Art eingekeilt zwischen Palme und Shizuru fühlte, so wollte sie es nicht anders. Sie wollte nicht mehr davon rennen, nicht vor den Gefühlen, die sich so stark in ihr manifestiert hatten.

Nur zaghaft beantwortete sie die Frage der Älteren mit einem Nicken, streifte mit der Nasenspitze gegen die Shizurus. "Ich meine was ich sage...", hauchte Natsuki versichernd gegen die fein geschwungenen Lippen, die ihren doch so nahe waren. Unbewusst schob die Jüngere die Zunge etwas vor, benetzte die eigenen Lippen in der Hoffnung das aufsteigende Brennen etwas zu unterdrücken. Die Initiative zu ergreifen fiel der Gakuenchou immer noch etwas schwer, fühlte sich sichere wenn die Ältere den ersten Schritt wagte und sie folgen konnte. Dennoch erfüllte es sie in einer Art, dass sie Shizuru mit den unerwarteten Zügen, die ihr ab und zu entwichen aus der Bahn werfen konnte. Den Graceful Amethysten in Verlegenheit bringen, Natsuki konnte eigentlich ziemlich stolz auf sich sein, denn niemand brachte das so schnell fertig, wenn überhaupt.

"Shizuru..", entkam es ihr in leise, fast schon flehend darum, die Lippen endlich auf den ihren spüren zu dürfen. Nicht fähig sich der Qual länger auszusetzen, überwand die Jüngere die letzte Distanz. Sanft bedeckte sie die Lippen der Älteren, genoss die Wärme die sich augenblicklich des Kontaktes wegen in ihrem Brauch breit machte. Die Hände, die so fest verschränkt waren, lösten sich schnell voneinander. Stützte eine davon den unteren Rücken, während die andere einen Weg unter Shizurus T-Shirt fand. Finger tasteten die delikaten Muskeln am Rücken entlang, ergötzten sich an der weichen Haut, die sich dort bot. Der Kuss war sanft, überraschenderweise aber auf eine Art bestimmend, wenn man die Unerfahrenheit der Gakuenchou in Betracht zog. Die Zunge kostete bald schon von der Unterlippe, drang scheu hervor um den ebenwürdigen Konkurrenten zu suchen. Das Zungenspiel wirkte elektrisieren, stieg bei jeder neuen Berührung die Temperatur im Körper der Jüngeren ein paar Grad an. Atemnot war eines der ersten Anzeichen, dass die Liebkosung wohl länger als geplant andauerte. Nur widerwillig löste Natsuki ihre Lippen sog ein paar nötige Züge Sauerstoff ein. Sie brauchte keinen Spiegel um zu wissen, dass ein sattes Rot ihre Wangen zierte. Die Hitze war schon fast unerträglich, hätte sie es nur allzu gerne auf die Sonne geschoben, die ihren Weg weiter hoch am Himmel bahnte. Der Kopf wog etwas zur Seite, lehnte sich Natsuki im nächsten Moment schon wieder vor.

„Ziemlich heiß hier…oder?“, die Stimme war rau, teilweise sogar brüchig, zeugte von Überwältigung bis hin zur Nervosität. Sachte stupste die Nasenspitze an den Hals, schnupperte die Jüngere unbewusst etwas, als ihr der süßliche Duft in die Nase stieg. Eine gewissen Abkühlung wäre wirklich nicht schlecht, nicht der Sonne wegen viel mehr damit sich die junge Otome nicht in etwas verrannte und am Ende mehr Kontrolle verlor, als ihr lieb war. Doch jene Kontrolle war schwerer zu behalten, als gedacht, willenlos legten sich die Lippen bereits schon auf die nahe gelegene Haut, sogen sich leicht an der Stelle fest unter der die Ader nur so pulsierte.
 

Das Natsuki das noch mal bestätigte, ließ der Älteren einen noch größeren Stein vom Herzen fallen und wieder klappten ihre Augen kurz erleichtert zu, ehe sie diese wieder öffnete um den Funken von Natsukis ein zu fangen. Der Griff um den Nacken verstärkte sich etwas.

„Aber.. es wird viele Probleme geben... nicht nur für uns... auch für das Kind... und... es wird dutzende negative Reaktionen geben... auch... weil wir es ja wohl oder übel public machen müssen..“, fing sie leise an ihre eigenen Worte zu überschlagen, „und was wenn...“.

Doch das weiter auszuführen, dazu kam sie nicht mehr. Das leise, flehentliche Wispern ihres Namens schnitt ihr förmlich das Wort ab.

Sofort haftete der Rubin wieder auf dem strahlenden Gemisch aus eisblau und grün und versuchte darin einen Hintergrund für dieses zärtliche säuseln zu erkennen.

Shizuru rang sich ein Schlucken ab und automatisch rutschte ihr Blich an Natsukis Gesicht hinab und verfing sich an dem Anblick ihrer Lippen. Und wenn Natsuki diesen Schritt jetzt nicht getan hätte, dann hätte sie ihn getan...

Bei dem Lippenkontakt schlossen sich die Augen wieder sofort und ein beinahe hingerissenes seufzen entwich ihren Lippen. Ein Schauer rann über ihren Rücken, verstärkte sich nur noch mehr, als Natsukis Hand den Weg unter ihr Shirt fand.

Die Gänsehaut, die sie zu übermannen schien, ließ sie den Rücken etwas durch drücken, so sehr kribbelte diese zaghafte Berührung auf ihrer Haut.

Auf das Zungenspiel ließ sie sich nur zu gerne ein, lieferte sich nahezu einen Leidenschaftlichen Wettkampf mit der Zunge ihres Gegenübers. Wie konnte sich etwas nur so gut anfühlen? Warum machte dieses Gefühl so süchtig? War das überhaupt richtig so? Doch das war für den Moment unwichtig... Wichtig war nur das hier und jetzt, und dieses warme Gefühl, das Natsuki inihr auslöste...

Liebevoll und vorsichtig umgarnte sie die Zunge der Jüngeren, umfing diese schließlich kurz mit den Lippen, um daran zu saugen. Als Natsuki ihr diese dann aber entzog, den Kuss dann auch löste, öffnete sie wieder ihre reichlich verklärten Blick und sah in das ebenso erhitzt gerötete Gesicht.

Ein fast benommenes Lächeln legte sich über ihre Lippen, ließ sie kurz wirken, wie ein verliebt schmachtendes Schulmädchen.

„Sehr heiß...“, raunte sie etwas heiser, zeigte ihr Gesicht auch eine satte Röte auf den Wangen, „aber... das liegt wohl weniger an der Sonne, als an etwas anderem...“. Bei diesen Worten hatte sie sich etwas nach vorne gelehnt, raunzte so gegen das empfindliche Ohr der Jüngeren.

Als diese dann allerdings ihre Lippen an ihren Hals legte und verdächtig daran sog, entkam der Älteren ein verdächtig scharfes einziehen der Luft. Automatisch verkrallten sich ihre Fingerkuppen etwas im Nacken Natsukis. „K-Keine Knutschflecken...“, japste sie, doch sie selbst würde darauf wohl auch keine Rücksicht nehmen und das würde Natsuki sicherlich noch einige male rege verärgern...
 

Ein leichtes Zittern durchfuhr den erhitzten Körper, als die Jüngere die Worte und den heißen Atem am Ohr vernahm. Kurz hielt sie inne in der Liebkosung, Lippen lösten sich, ließen den Atem stoßweise entweichen, der auf die zuvor gekostete Haut traf. In einem war Natsuki froh, dass sie nicht die einzige war, die sich in der Hitze des Moments verlor, es der Älteren wohl genauso erging. Schwer schluckte die Gakuenchou, das Grün der Augen verbarg sich fest hinter verschlossenen Lidern.

„Gomen…“, hauchte sie nur verlegen gegen Shizurus Hals, kam ihr erst jetzt in den Sinn, was die unbedachte Tat für Folgen haben könnte. Sanfte Röte beschlich ihr Gesicht, hätte sie sich niemals vorgestellt der Ältere auf jene Art zu markieren. Sie schob den Kopf leicht zurück, kam jedoch nicht weit, da die Finger sich nur noch bestimmter in ihren Nacken bohrten. „Ich….sollte wohl besser….aufpassen...“, wisperte die Jüngere schwach, hätte sich mit den Worten nicht einmal selbst überzeugen können. Was war es was sie so schnell die Kontrolle nahm, sie mit einem Mal zu Shizuru hinzog, als sei diese ein übergroßer Magnet? Zugegebene wusste Natsuki die Antwort schon seit dem ersten Mal als sie die anmutige Otome zu Gesicht bekam.
 

- - -

// Es war kurz nach ihrer Ankunft in Garderobe, es war wie jedes Jahr, wenn sich neue Schülerinnen des Korallenrangs einfanden um ihre Laufbahn als Otome anzutreten. Wie auch Jedes war der Trias, die Gemeinschaft der drei besten Pearl Otome, dafür verantwortlich die Neuankömmlinge zu empfangen und die entsprechenden Zimmer zuzuweisen. In der großen Empfangshalle wimmelte nur so von aufgeregten jungen Mädchen, die es noch gar nicht fassen konnten an der berühmten Akademie aufgenommen worden zu sein. Mit einer gewissen Desinteresse saß auch die junge Natsuki Kruger unter den Anwärterinnen, versuchte gekonnt den Redeschwall ihrer Nachbarin zu ignorieren.

„Ist das nicht aufregend..?!“, schwärmte das junge Mädchen, sah sich mit funkelnden Augen in der Halle um, ehe ihr Blick wieder auf die Dunkelhaarige fiel, die das genaue Gegenteil ihrer Stimmung aufwies. Mit einem breiten Grinsen streckte sie Natsuki die Hand entgegen. „Ich bin Mai….Tokiha Mai!“, stellte sich die Orangehaarige vor, erwartet wohl im Gegenzug dasselbe von ihrem Gegenüber. Eine dunkle Braue hob sich auf Natsukis Stirn, die Arme blieben vor dem Oberkörper verschränkt, hatte sie wohl nicht im Sinn die Geste zu erwidern. Ein kurzes Murren entwich ihr, ehe sie den Blick wieder nach vorne ab wand, darum betend diese ganze Zeremonie würde schnell von statten gehen. Mai schob leicht die Unterlippe vor, ließ sich aber nicht von der sturen Art des Mädchens beirren.

„Also…wie ist deiner?“, bohrte sie weiter nach, hatte schon wieder das sorgenfreie Lächeln auf den Lippen.

„Ist das so wichtig?“, sprach die Dunkelhaarige zum ersten Mal, machte sich nicht die Mühe ihrer Nachbarin einen Blick zu schenken.

„Nun…“, setze Mai an, zog die Stirn kurz in Falten, “….sonst weiß ich doch nicht wie ich dich nennen soll...“ Natsuki rollte kurz mit den Augen, vielleicht würde sie ja endlich Ruhe bekommen, wenn sie mit den Informationen rausrückte.

„Kruger“, antwortete sie knapp, verschaffte Mai einen zufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht.

„Kruger…was?“, gab sich diese mit halben Sachen noch nicht zufrieden. Ein genervtes Seufzen entkam der dunkelhaarigen Anwärterin. „

Natsuki. Kruger Natsuki..“ Das Grinsen auf Mais Lippen war nun nicht mehr zu übertreffen, fiel sie im nächsten Moment schon um den Hals der Anderen.

„Schön dich kennen zu lernen Natsuki-chan...“, erfreute sich das junge Mädchen an ihrer neu gewonnenen Freundin.

„Oi, l-lass mich los!“, rief jene nur überrascht aus, wurde augenblicklich rot auf den Kontakt und schubste Mai zurück auf ihren Stuhl. Mai kicherte kurz, wurde dann aber augenblicklich still, als die Gakuenchou gefolgt vom Trias die Halle betrat und anfing die traditionelle Willkommensrede an die jungen Schülerinnen zu halten.

„Wow schau doch mal….“, wisperte Mai zu Natsuki rüber, deutete wage nach vorne in Richtung einer Otome, „…das ist die Nummer eins unter den Pearl Otome…Shizuru-oneesama…“, in der Stimme des jungen Mädchens lag Bewunderung. Natsuki hob eine Braue, blickte erst jetzt auf, hatte mit dem was sie sah nicht im Geringsten gerechnet. Sie blinzelte ein paar Mal, dachte nicht wirklich klar sehen zu können. So sehr sie es auch versuchte, konnte sie den Blick nicht mehr von der graziösen Göttin vor sich nehmen. Goldbraunes Haar, was ein markantes Gesicht umrahmte, sanft um die Schulter fiel, betörend rote Augen, die einen jeden wohl in ihren Bann zogen und ein Lächeln, dass die Knie schwach werden ließ.

„Ist sie nicht wunderschön...?“, hauchte Mai fast schon neidisch, verlor sich ebenfalls im Anblick der anmutigen Otome.

„Was auch immer…“, murrte Natsuki gleichgültig, senkte den Blick schließlich wieder zu Boden. Insgeheim war sie von der Schönheit der Pearl Otome eingenommen, wie jeder anderer hier im Saal, konnte sich Natsuki in dem Moment nichts Schöneres vorstellen als jene Person dort vorne auf der Bühne. Fast schon verstohlen huschten die Augen immer wieder hoch, versuchten noch einen Blick auf die graziöse Oneesama zu erhaschen. //

- - -
 

Ein sanftes Lächeln legte sich auf die Lippen der jungen Gakuenchou, als die Erinnerung in ihr hochstieg. Die Arme verloren niemals den Halt um die Ältere, verstärkten sich eher, Finger gruben leicht in die weiche Haut. „Aber warum aufpassen….“, wisperte sie heiser, „…soll den nicht jeder wissen, dass du zu mir gehörst? Die Aussage war provokant, verfehlte ihr Ziel nicht, als die Farbe in Shizuru Gesicht sich kaum merklich vertiefte. Noch ehe es der älteren Otome möglich war eine entsprechende Antwort zu liefert, hatte Natsuki schon wieder ihre Lippen in Beschlag genommen.
 

Ein Schlucken folgte, als die heißen Lippen der Gakuenchou dann doch erbarmen kannten und abließen. Der Kopf sackte etwas runter, legte sich kurz auf der Schulter vor sich ab, während sie spürte, wie das Herz in ihrer Brust auf Hochtouren lief. Lippen trennten sich voneinander, ließen erhitzten Atem frei, der gegen die Schulter entwich, die sie direkt vor sich hatte.

Kurz darauf hob sie den Kopf schon wieder, fing mit Rubin das petrol ein, welches es ihr so sehr angetan hatte..

Ein liebevolles Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit, ehe sie eine Hand hob und Natsuki damit zärtlich über die Wange strich.

„Du...passt schon genug auf...“, hauchte sie dann leise, wollte Natsuki damit sagen, das sie wirklich liebevoll und vorsichtig mit ihr umging und das daran nichts falsches war, im Gegenteil. Wer die Gakuenchou von Außen her kannte, der würde ihr nämlich nicht zu trauen, das sie zu solchen Handlungen fähig war.. Der würde denken, dass sie eine kühle, unantastbare Geschäftsfrau ist, für die es nur ihren Job gibt und sonst nichts... Nun, einerseits war es ja auch so, doch man durfte sich von der Fassade nicht blenden lassen, auch wenn es gut war, das man sie für so professionell hielt. Die Gakuenchou ließ sich eben von so gut wie nichts und niemandem aus der Bahn werfen.. und wenn, dann war das einzig und allein das Vorrecht Shizurus und die tat das ja auch mit freuden.

Während Natsuki dann in einer Erinnerung versank und kurzzeitig nicht mehr Ansprechbar wirkte, legte die Ältere den Kopf schief und sah sie einfach nur eingehend an.

Wenn sie gewusst hätte, woran die Jüngere da gerade dachte, dann hätte sie sich wohl mit ihr zusammen darüber amüsiert. Denn was Natsuki nicht wusste war, dass auch Shizuru sie damals schon ins Auge gefasst hatte.

Sie hatte mit den Trias bei der Gakuenchou gestanden und ihren Blick über die neuen Otome Kadetten schweifen lassen, wobei ihr natürlich dutzende strahlende Blicke zurückgeworfen worden waren.

Und das war auch der knackpunkt, warum ihr Natsuki sofort ins Auge gestochen war. Sie war keines von diesen offensichtlichen Fans, die sie anhimmelten als gäbe es kein Morgen mehr. Sie wirkte eher distanziert und als ginge sie diese ganze Zeremonie hier nicht das geringste an... Als hätte sie dutzende bessere Sachen zu tun als hier zu sitzen und sich volllabern zu lassen... Man sah ihr an, das sie sofort ans Training wollte und das sie sofort etwas lernen wollte, statt hier zu sitzen zwischen frühpubertärer Mädchen die alle der Oneesama verfallen waren.

Dieser Eindruck hatte ausgereicht, um Natsuki zu Shizurus Objekt der Begierde zu machen. In dem Moment war es der Jagdtrieb, der in Shizuru geweckt worden war, einige Monate später, war es dann aber auch schon etwas ganz anderes... was sie dann, für so viele jahre, in sich eingeschlossen hatte wie eine geheime Schriftrolle in einem Safe.

„Natsuki?...Natsuki?“, versuchte sie die Jüngere dann mal aus ihrer Erinnerung zu reißen, bekam von dieser dann aber auch schon einen provokanten Blick zugeworfen in Begleitung von Worten, die ihr sofort die Röte wieder ins Gesicht steigen ließen.

Doch noch ehe sie etwas dazu sagen konnte, spürte sie auch schon wieder die Lippen Natsukis auf ihren und sofort schlossen sich die Augen wieder. Die Arme zogen sich enger zusammen, zwangen die beiden Körper noch enger aneinander, so dass kaum noch ein Blatt Papier dazwischen passen würde... Wieder verschmolzen sie in einem Leidenschaftlichen Kuss, der dies mal beinah noch fordernder wirkte...
 

Der Verstand war schon längst abgeschaltet, die Gefühle hatten fest die Zügel in der Hand, steuerten das Handeln der Jüngeren mehr denn je. Besitz ergreifend zogen sich auch ihre Arme enger, das Gewicht, was an ihren Körper gepresst wurde ließ sie langsam zur Seite am Stamm der Palme vorbeirutschen. Ehe sie sich versah war sie auch schon nach hinten in den weichen Sand umgekippt, hatte Shizuru in der Bewegung mit sich gezogen. Der Kuss allerdings löste sich erst Sekunden später. Etwas peinlich berührt blinzelte die Gakuenchou in das Gesicht über ihr.

"Ich werd wohl etwas schwach....", rutschten die Worte leise heraus, räusperte Natsuki sich sogleich um das ganze schon wider zu überspielen. In der Tat machte sie Shizuru schwach, mit jeder Sekunde verfiel sie immer mehr der älteren Otome, konnte nicht nur behaupten das sie Liebe empfand sondern auch Begehren für die anmutige Grazie. Leicht biss sich Natsuki auf die Unterlippe, in gewisser Weise war das alles noch Neuland, auch wenn sich die Jüngere mehr als bereit dazu fühlte dieses zu erkunden. Die Arme die noch so fest um den Körper Shizurus lagen lösten sich nun leicht, fiel einer davon zur Seite neben den Körper der Gakuenchou, während der andere nach vorne gezogen wurden. Sachte bedeckte die Handfläche die erhitzte Wange der Älteren, strich ein paar Mal liebevoll über die Haut.

"Vielleicht sollten wir langsam zurück....", sie hasste es diesen Zauber brechen zu müssen, dennoch gab es Dinge zu tun, Pläne zu schmieden, "...du hast doch sicher Hunger oder?" Ein zartes Schmunzeln bildete sich, konnte sich die Jüngere nur allzu gut an den vorangegangenen Morgen erinnern, an dem Shizuru ungewöhnlich viel für ihre Verhältnisse verschlungen hatte. Das musste sie wohl auch in näher Zukunft, war es nicht nur wichtig sich selber bei Kräften zu halten, sondern auch das Kind wohl zu ernähren.

Allerdings gab es da ein kleines Problem wenn sie die Sache betrachtete. Sie konnte Shizuru unmöglich selber für das Essen und den ganzen Aufwand verantwortlich machen, sollte sich diese doch eher ausruhen und bedienen lassen. Die eigenen Kochkünste, wenn man das so nennen konnte, wollte die Gakuenchou gar nicht erst in Betracht ziehen, so blieb nach wie vor nur noch Mai. Inständig hoffte sie, dass sie die junge Otome auf irgendeine Art erreichen konnte, sicherlich würde sie gerne aushelfen.

Die Lippen kräuselten sich kaum merklich, als Natsuki sich langsam aufsetzte, Shizuru dabei einfach mit in eine sitzende Position zog. „Außerdem bin ich dir noch einen ganzen Tag voller Entspannung schuldig...“, versicherte die Jüngere ehrlich, hielt an dem Versprechen fest, was sie wenige Stunden zuvor gegeben hatte. Es sollte der älteren Otome schließlich auch gegönnt sein, sie sollte das schreckliche Erwachen vergessen, die Drohung, die wie ein Schatten heimlich überall mit hin folgte.

Etwas unstetig erhob sich Natsuki auf ihre Beine, bot gleich beide Hände für die Ältere an, damit diese auch aufstehen konnte. „Ich trag dich sogar zurück zum Haus, wenn es Viola-san wünscht…“, ein keckes sehr rares Grinsen machte sich auf den Lippen der jungen Otome breit, erinnerte sehr an die ungestüme Art, die die Gakuenchou in jungen Jahren pflegte. Beide Armen schlangen sich erneut um die Hüfte Shizurus, zogen sie an den eigenen Leib heran. Sie wusste zwar nicht ob sie die Neckerei nicht viel eher in Verlegenheit am Ende bringen würde aber ein Versuch den Tag doch noch zum Guten zu wenden war es immerhin Wert.
 

Ein unliebsamer Ruck, das ziehen an ihrem Körper nach unten, dann fand sie sich auch schon über Natsuki wieder, welcher unter ihr im Sand lag. Im ersten Moment jedoch ließ sie sich davon nicht stören, fühlte sich erst wirklich gestört, als der Kuss gelöst werden musste, auch wenn das gut war, da sie wirklich schon an leichter Atemnot gelitten hatte.

Kaum hatten sich die Lippen voneinander getrennt, öffnete Shizuru die Augen, blickte in das erhitzte Gesicht unter sich und atmete dann erst einmal tief durch, ehe sie der Jüngeren dann ein scher verliebtes Lächeln schenkte. „Nicht nur du...“, hauchte sie, setzte sich anschließend dann schon von alleine etwas auf.

Passend zu der Frage, ob sie vielleicht Hunger habe, knurrte ihr Magen auf. Blinzelnd legte sie sich eine Hand auf diesen und wurde prompt eine Spur röter. „Naja... ein wenig schon...“, sagte sie dann etwas verlegen und wich kurz dem Blick der Jüngeren aus...

Erst als Natsuki sich dann unter ihr bewegte und sich aufsetzte, ruderte sie kurz gleichgewichtsuchend mit den Armen und rutschte schließlich von ihren Beinen runter, nur um sich dann anschließend von ihr hoch helfen zu lassen in den Stand.

„Danke...“, meinte sie mit einem Lächeln und klopfte sich dann den Sand aus dem Stoff ihrer Kleidung, ehe sie einige Haarsträhnen galant über die Schulter zurück warf und kurz den Blick über das Meer schweifen ließ. Dieser Anblick würde ihr fehlen... wenn sie wieder zurück in Garderobe sein würden...

„Weißt du was?... Lass uns von jetzt an alle halbe Jahr mindestens eine Woche Urlaub machen...“, schlug sie dann jene Gedanken vor, die ihr vorhin schon durch den Kopf gegangen waren. Sie waren beide keine Urlaubstiere, lebten für ihre Arbeit, doch beide hatte in den letzten Tagen auch festgestellt, das Urlaub nichts schlechtes war und man die gegebene Freizeit durchaus nützlich verbringen konnte... Ein wenig Entspannung und ein kleines Ziel, auf das sie sich freuen konnten, war absolut keine schlechte Idee...

Als sie von Natsuki erneut heran gezogen wurde, riss sie den Blick sofort wieder rum und sah ihr blinzelnd ins Gesicht.

Brauen hoben sich, Lider legten etwas mehr des Rubins frei als gewöhnlich. „Du... du musst aber nicht... Ich meine, mache dir nicht so viel Mühe wegen mir...“, warf sie dann ein, bezüglich der Entspannung, die Natsuki ihr versprochen hatte... Shizuru war eben viel zu bescheiden und würde niemals einfach so etwas hinnehmen können, was ihr zu gute kam und nicht jemand anderem...

Bei dem nächsten Satz jedoch wurde sie erneut eine Spur rot und legte den Kopf etwas schief. „Ich kann laufen...“, raunzte sie, musste dann aber schmunzeln, ehe sie sich vorbeugte und Natsuki kurz frech knabbernd in die Nasenspitze biss.

„Außerdem habe ich es andersrum lieber... Wenn ich dich trage...“, grinste sie, wand sich dann aus der Umarmung, wartete bis Natsuki das Handtuch aufgenommen hatte und nahm sich dann ihre Hand um mit ihr loszumarschieren.

Sie genoss noch etwas den Sand unter ihren Füßen, bis sie kurze Zeit später schon wieder die Veranda des Hauses erreicht hatten.

„Weißt du noch damals, Natsuki... Wo es beim Coral Training in der Arena einen Unfall gab und ich zum ersten mal Verletzt worden war? Du hast mich den ganzen Weg bis zu Yohko getragen, trotz der Weisung Miss Marias, das du warten sollst...“, erinnerte sie sich lächelnd, als sie die Tür aufschlug und sofort den Weg zur Couch aufsuchte, auf welchem sie sich nieder ließ.
 

„Hört sich verlockend an…“, stimmte die Gakuenchou mit ein. Die Idee klang wirklich nicht schlecht in ihren Ohren. Zwar hätte sie sich niemals vorstellen können eine Auszeit von ihrer Arbeit, von Garderobe genießen zu können, aber es war nun alles etwas anders gekommen. Sie fühlte sich zumindest ein kleines Stückchen freier hier draußen, als hinter ihrem Schreibtisch. Niemand kontrollierte sie hier, ob die Arbeit schon getan war, niemand schrieb ihr hier den Tagesablauf vor, der manches Mal viel zu strikt Natsukis Leben beherrschte. Hier konnte sie sein wie sie wollte, konnte die so viel von ihrer ausgelassenen Seite zeigen, eine Seite, die in der harten Arbeitswelt einfach keinen Platz fand. Zudem würde wohl eine Auszeit hin und wieder dem Kind zu gute kommen, auch wenn es sich wohl vorerst der Situation beugen musste, in die es hineingeboren werden würde.

Ihre Gedanken wurden regen unterbrochen, als sie den Kontakt an ihrer Nase spürte. Die Gakuenchou blinzelte nur kurz verwirrt, ehe sie registrierte wie schnell Shizuru schon wieder den Spieß umgedreht hatte. "Baka…“, ein kurzes Murren, ein Hauch von Rot auf den Wangen, ehe sie sich umwand und das Handtuch vom Boden aufsammelte. Viele kleine Sandkörner hatten sich im Stoff festgesetzt, ließen sich auch mit einem Schütteln nicht so leicht entfernen. Jenes schon wieder geschultert, ließ sich Natsuki über den Strand zurück zum Haus führen.

Die Tür fiel sanft ins Schloss, blieb die Dunkelhaarige kurz an Ort und Stelle stehen, beobachtet wie Shizuru es sich auf der Couch gemütlich machte. Ein knappes Lächeln streifte ihre Lippen, setzte sich Natsuki langsam wieder in Bewegung, während sie an jenen Tag in der Vergangenheit dachte. „Ja ich erinnere mich noch gut….ich dachte, dass mir Miss Maria die Ohren noch abreißen würde…“, automatisch fand eine Hand an ihr rechtes Ohr, das damals einiges über sich ergehen lassen musste, rieb etwas über die empfindliche Haut.

Die alte Dame hatte mit Vorliebe die junge Coral Otome an den Ohren herbeigezogen und ihr Predigten und Standpauken über das Missachten von direkten Befehlen gehalten. Doch selbst das konnte der sturen Natsuki Kruger nicht viel eintrichtern, hielt sie ihre Methoden schon damals für richtig und folgten mehr den Gefühlen als dem Verstand.

Ein paar Schritte brachten sie um die Couch herum, lehnte sie sich direkt hinter der älteren Otome nach vorne, Hände stützten sich nur leicht auf den Schultern der Älteren ab. „Doch ich würde es jederzeit wieder tun…“, versicherte die Gakuenchou ruhig, würde sie wohl alles tun, wenn es um Shizuru ging. Dunkle Haarsträhnen fielen etwas nach vorne, als sich Natsuki noch ein Stück näher zum Ohr der anderen beugte.

„Wie klingt ein heißes Bad für dich...?“, raunte sie gegen das empfindliche Hörorgan, Finger gruben sich massierend in die verspannten Schulterpartien. Ein paar Sekunden später hauchte sie einen Kuss auf die Ohrmuschel, lehnte sich wieder leicht nach hinten. Ihre Finger arbeiteten jedoch in sanften Bewegungen weiter.

„Ich kümmere mich derweil um etwas zu Essen…“, sie wusste zwar noch nicht wie aber sie würde schon etwas auftreiben, beziehungsweise Mai erreichen können notfalls. Vielleicht gab es auf der Insel ja auch noch andere Möglichkeiten, von Restaurants bis hin zu Lieferanten sicherlich. Doch schnell mal eben in die kleine Stadt zu fliegen erschien der Jüngeren nicht richtig, ihre Kräfte für private Zwecke zu nutzen wäre alles andere als vorbildlich.
 

Shizurus Lachen erklang glockenhell im Wohnzimmer, als sie sich soeben niedergelassen und zurück gelehnt hatte. Die Erinnerung vertiefte sich automatisch und brachte dutzende Szenebilder dazu in ihren Kopf. „Ja... die alte Lady hatte es wirklich auf dich abgesehen“, sagte Shizuru, faltete die Hände in ihrem Schoß, „aber ohne dein schnelles Handeln hätte es Böse ausgehen können für mich...“.

Damals beim Training hatte eine unerfahrene Otome Probleme mit ihrer Robe gehabt und eine ihrer Schleifenauswüchse ist unkontrolliert durch die gegend geschnellt, war so hart und Scharf wie ein Skalpell und hatte sich durch Shizurus Bauch gebohrt, als diese die Situation wieder unter Kontrolle bringen wollte. Wenn eines eine Robe beschädigen und durchbrechen konnte, dann war es eine andere Robe.. und es stand nicht gut um die Pearl Otome, vielleicht wäre sie sogar gestorben, wenn Natsuki nicht so selbstlos gegen alle Befehle verstoßen hätte, um Shizuru zu Yohko auf die Krankenstation zu bringen.

Shizuru hatte es sich zu der Zeit lange nicht verziehen, so unvorsichtig gewesen zu sein und das obwohl das nie ihre Art gewesen war... Doch auch sie war eben nur ein Mensch gewesen und Menschen waren nicht unsterblich... und Otome auch nicht.

Natsuki hatte sich wochenlang rührend um die Ältere Otome gekümmert, sich als richtige Freundin erwiesen und es nicht zugelassen, das Shizuru vielleicht zu früh wieder ans Training ging. In dieser Zeit hatte Natsuki ihre Menschlichkeit bewiesen... gezeigt, das ihr nicht alles schnurz egal war und sie durchaus ein Herz hatte, das sich sorgen konnte...

Das Lachen versiegte nach einer Weile, doch ein schmunzeln blieb, während sich Natsuki hinter ihr positioniert hatte und sich vor lehnte neben ihr Ohr. Ihre Augen huschten zur Seite, blinzelten leicht. Das die Gakuenchou bereit war, jenes wieder für sie zu tun, erfüllte sie einerseits mit Freude, andererseits aber mit Sorge, das das vielleicht ein mal wieder nötig sein würde... Doch dazu würde sie es nicht kommen lassen... egal wie schief die letzten Tage und Wochen alles gelaufen ist... Sie würde Natsuki nicht wieder in Gefahr bringen, schon gar nicht durch sich selbst...

„Ich auch...“, raunzte sie dann, spielte damit auf die unzähligen Male an, die sie Natsuki schon beschützt hatte und dessen noch immer nicht müde schien... Sie würde damit auch in Zukunft nicht aufhören, dafür war ihr Natsuki zu wichtig.

Nach dem Vorschlag mit der Wanne und dem gänsehaut erregenden Kuss auf ihr Ohr, erschauderte sie kurz, sah dann aber schließlich zu ihr.

„Ich... ich würde sagen wir baden zusammen und... bestellen danach etwas zu essen... womit wir uns ins Bett verkrümeln und dort den restlichen Tag zusammen verbringen...“, hauchte sie leise, ließ dies zu erst klingen wie einen Vorschlag oder Wunsch, doch wirkte es im nach hinein, als würde sie das genau so wollen und nicht anders, als sie sich erhob und schon mal die Treppen hinauf ging, um das Badewasser in die Wanne einlaufen zu lassen...

Eine Woche... Und diese Woche würden sie genießen... damit sie danach wieder einen möglichst klaren Kopf hatten für das, was ihnen in Garderobe bevor stand..

Als das Wasser dann rauschend die recht große Wanne gefüllt hatte, fing sie schon mal an sich zu entkleiden.

„Kommst du?“, rief sie aus dem Bad die Treppe hinab, erwartete, dass Natsuki tatsächlich mit ihr das Bad, dann das Essen und schließlich auch das Bett teilen würde...

Schmunzelnd hatte sie in der Wanne schon mal Platz genommen, welche nach exotischen Früchten duftete und einen seichten Schaum aufwies.
 

Die Jüngere schluckte leicht, registrierte jenen Vorschlag mit einer gewissen Überraschung, wenn nicht sogar Verlegenheit, das von dem zarten Rosa ziemlich gut unterstrichen wurde. Wenn es das war was Shizuru wollte, konnte sie es ihr ja unmöglich abschlagen, zumindest erschien es Natsuki nicht fair, wenn sie jenes tat. Hatte sie denn nicht versprochen für Shizurus Wohlergehen zu sorgen? Also war dem nun wohl folge zu leisten, auch wenn sie der Gedanke an ein gemeinsames Bad ziemlich nervös machte. Blinzelnd sah sie der Älteren hinterher, als diese die Treppe hoch verschwand.

"Mou reiß dich zusammen...", ermahnte sich die Gakuenchou selber, rieb energisch über die erhitzten Wangen. Es war doch schließlich nicht das erste Mal dass sie Shizuru nackt sehen würde, ein Bad mit ihr teilen würde. Etwas hin und her gerissen blieb Natsuki an der Couch stehen, wusste nicht ob sie der anmutigen Otome schon hoch folgen sollte, oder doch lieber bei ihrem Plan blieb. Das Rufen von oben, was schon nach so kurzer Zeit ertönte, ließ ihr jedoch keinerlei Möglichkeiten mehr zum Überlegen.

"H-Hai bin gleich da...“, brachte die Dunkelhaarige stockend heraus, stolperte dann mehr die Treppe hoch als vernünftig die Stufen zu bewältigen. Kurz hielt sie vor der Tür des Büros inne, überlegte vielleicht jetzt schon zum Telefon zu greifen um etwas zu Essen für später zu bestellen. Der Duft der jedoch vom Bad aus zu kommen schien, war verlockender, atmete die Jüngere einen Moment durch bevor sie jenes betrat.

Dampf und eine angenehme Wärme begrüßten sie bereits an der Tür, schloss Natsuki diese schnell wieder damit nichts davon entweichen konnte. Ihr Blick glitt rüber zur Wanne, Augen blinzelten ein paar Mal schnell hintereinander, der Mund klappte leicht auf, als sich das Bild, was sie zu Gesicht bekam, in ihren Verstand brannte. Einer Wassernixe gleich räkelte sich Shizuru im Wasser, welches sie bis knapp über die Brust bedeckte. Der Schaum wirkte zusätzlich einladend, ließ nur ansatzweise erahnen, was sich unter ihm verbarg.

"Du ah…ehm....", stotterte Natsuki unbeholfen, nicht mal fähig einen richtigen Satz auszusprechen. Am liebsten hätte sie sich eine Ohrfeige für ihr nun wieder ziemlich Schulmädchenhaftes Verhalten gegeben. "I-Ich zieh mich wohl dann besser auch aus....", raunte sie wie in Trance, konnte den Blick nicht von der älteren Otome abwenden. Finger griffen von alleine nach dem Knopf ihrer Hose, ließen diese achtlos zu Boden gleiten. Das Shirt folgte über den Kopf, löste kurz den Blickkontakt mit der Älteren.

Kaum diesen wiedererlangt, blinzelte die Jüngere kurz ehe sie so rot anlief wie eine reife Tomate. Erst jetzt wurde ihr klar wurde, dass sie nur noch in Unterwäsche vor der anmutigen Otome stand.

"Shizuru! B-Baka...hör auf zu starren!", keifte sie verlegen, ließ mal außer Acht, dass sie diese Momente zuvor selber gemacht hatte. Sie spürte deutlich den Blick Shizuru auf ihr, und wäre sie nicht schon fast nackt gewesen, hätte sie dieser womöglich glatt ausgezogen.

Rasant schnell hatte sich die Gakuenchou auch noch von der letzten Kleidung entledigt, sprang fast schon in die Wanne um weitere Peinlichkeiten aus dem Weg zu gehen. Beschämt sank sie bis zur Nasenspitze unter Wasser, verschränkte die Arme vor ihrem eigenen Körper. Ihre Augen huschten nur verstohlen rüber zu Shizuru, wanden sich dann schnell wieder ab, bevor diese sie wieder beim Starren erwischen konnte. Sie hasste es zwischen Mut und Unsicherheit hin und her zustolpern, warum war sie nur so verdammt verklemmt in manchen Situationen?
 

Vom Dampf und wohltuendem Geruch des Badewassers umgeben, band sie sich die Haare hoch, würden diese später extra gewaschen werden und sollten nicht dem Badezusatz ausgesetzt werden, den sie dem Wasser zugesetzt hatte. Sie lehnte sich zurück, sank etwas tiefer und schloss so lange die Augen, bis Natsuki dann endlich das Bad betrat und artig die Tür hinter sich schloss.

Sofort war die Jüngere Blickfang des Graceful Amethysten geworden und kassierte gleich ein amüsiertes Schmunzeln, welches darauf zurückzuführen war, das sie durchaus bemerkt hatte, wie die Gakuenchou sie angestarrt hatte... Doch das nahm sie ihr nicht übel, im Gegenteil, sie befand dies als recht Schmeichelhaft und sie selbst wusste ja auch wie schwer es war, den Blick vom jeweiligen Gegenüber zu nehmen...

Dennoch war diese Situation reichlich belustigend und Shizuru würde lügen, wenn sie das nicht niedlich finden würde, das Natsuki sich verhielt wie ein kleines, scheues Mädchen...

Während die dunkelhaarige sich also entkleidete, tippelten die schlanken Finger der Älteren auf dem Badewannenrand herum, wollten sie damit neckend etwas zur eile antreiben.

„Starren? Wer starrt hier?“, neckte sie die Jüngere weiter, konnte es einfach nicht lassen es auszunutzen, in ihrem Katz und Maus Spielchen momentan wieder die Katze zu sein... Vorhin am Strand war sie ja eindeutig zur Maus gewesen, was selten genug vor kam und sie Natsuki diesen kleinen Triumph durchaus gegönnt hatte... Sie hatte keine Angst, sich der Gakuenchou vollkommen anzuvertrauen und ihr zu zeigen, das auch sie aus der Reserve zu locken war, auch wenn das ab und an peinlich enden konnte... Sie wollte keine Masken mehr auflegen, Natsuki kein falsches Bild von sich vermitteln... Immerhin wollte sie ein Leben mit ihr zusammen haben, aber auf einer ganz anderen Ebene, wie das Freundschaftliche Verhältnis zuvor... sie wollte das vertiefen und ihr zeigen, das sie aus Liebe zu ihr, für alles bereit war... Es sollte keine Geheimnisse, keine Mauern zwischen ihnen geben, die es nicht zu überwinden galt... Sie wollte Natsuki, die Natsuki als Gakuenchou und die Natsuki, hinter der Gakuenchou... sie wollte einfach beides und das für immer... Ein Leben ohne sie, niemals!

Was aber eben noch verspielt und lustig war, ließ Shizuru spätestens dann artig den Blick abwenden, als Natsuki an die Unterwäsche ging. Auch dem Amethysten war das kein fremdes Bild, doch immer wieder eines, was sie ganz verrückt machte... Schluckend wand sie ihr den Blick erst wieder zu, als Natsuki nahezu ins Wasser gehopst war uns sich in diesem bis zu Nasenspitze eintauchte um sich zu verstecken...

Shizuru blinzelte und legte den Kopf schief. Also wenn das nicht niedlich war, dann wusste sie auch nicht... Sie hielt sich leicht die Hand vor den Mund und konnte es sich nicht verkneifen, leise zu kichern, ehe sie Natsuki einen liebevollen Blick schenkte.

Anschließend kippte sie leicht nach vorne auf ihre Arme, bis sie sich auf allen Vieren durch die Wanne bewegte, einer hungrigen Löwin gleich und sich auch über Natsukis Beine hinweg bewegte, bis ihre Nasen zusammen stießen.

„Du hast wirklich keinen Grund... dich wegen irgendwas zu genieren...Natsuki...“, hauchte sie beruhigend und zuckersüß, ehe sie der dunkelhaarigen einen Wassertropfen vom Näschen leckte und ihr dann einen mehr als verboten gehörenden Schlafzimmerblick zuwarf.

„..Nicht eine Schönheit wie du...“, wisperte sie, streckte ihre Hand aus um mit den Fingerspitzen unter Wasser nach der Schulter der Gakuenchou zu suchen und diese zu bekraulen.

Langsam glitten die Finger die Schulter entlang bis über die Schlüsselbeine, sanken dann hinab, sparten die Brust aus, nur um sich dann neckend über den schmalen Bauch hinweg zu bewegen. Dabei blieb sie aber immer noch beinahe Nase an Nase mit der Jüngeren.

Was wollte sie damit provozieren?...
 

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13. Kapi..ende ....jetzt wirds spannend XPPP P.S. Krümel und ich haben auch ein Hime RPG angefangen von dem demnächst das erste Kapitel hochgeladen wird ;) schaut rein



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  -NicoRobin-
2011-01-30T23:48:22+00:00 31.01.2011 00:48
Uii, tolles Kapitel.
Bin schon sehr gespannt auf das naechste. :D

habt ihr schon das hime RPG hochgeladen?
*Auf die letzten Worte Deut*
Von:  cloe04
2008-07-04T23:14:06+00:00 05.07.2008 01:14
so das is kommi zum kai 15 ^^

ich muss sagen ihr seid mehr als gut oh man *schwitz* xD
da wird man richtig mit reingesogen ~^^~
aber so bombastisch wie der sex dort geschrieben ist ,frag ich mich doch wirklich wie so manch autorin darauf kommt ^^ hehe

voll fies mit den brüdern >,< beide vol verliebt un denn lala muhaha das böse schlägt wieder zu XD,aber gut so blkeibt die story am ball ^^ weiter so ^^ bin so stolz auf euch *hach*
*anschwärm* xDD
Von:  bIG_bANG_b00MM
2008-07-04T19:16:32+00:00 04.07.2008 21:16
B0ah!Q_Q ich bin überglücklich!!!Ein weiteres Kapi!!!!v^o^v
Ungewohnt kurz für eure Verhältnisse, doch euer Stil hat sich nich verändert: Gewohnt emotional, ser detailliert und WUNDERSCHÖN!!!!<3
Weiter So!!! Und danköö für den immer tollen Fanservice ;)
Von:  Dark777
2008-03-30T20:47:43+00:00 30.03.2008 22:47
@_@ Ich kann nicht mehr, war das heiß! Ist es jetzt endlich so weit?! ...YEAH, YIPPI, Ich freu mich so auf das nächste Kapi XD!!!
Von:  MetalDragoon
2008-03-30T00:55:52+00:00 30.03.2008 01:55
Das ist echt fies an solch einer Stelle aufzuhören, warte schon gespannt auf das nächste Kapitel.
Von:  -June-
2008-03-28T21:38:55+00:00 28.03.2008 22:38
*kopf dampf* x_X bye bye verstand....*verglüh*

*3 stunden später*

*aufwach*
>,>...<<...ihr seit göttlich *_____________*
jetzt wirds aber interessant...*hande reib* hehehe xD'''
Von: abgemeldet
2008-03-28T17:30:15+00:00 28.03.2008 18:30
Hui es war schon ziemlich heiß ^.^ und romantisch sowie endlich
mal etwas ruhe für die beiden.

Spitzen Kapi warte sehnsüchtig auf das nächste.

mfG catco
Von: abgemeldet
2008-03-28T15:07:36+00:00 28.03.2008 16:07
Mein ich das nur oder ist das hier ziemlich heiß drin XD

sehr gutes kappi wie immer ^^

hoffe das es bald weiter geht *händezusammenfalltetundbetet* XD

Gruß Shikai

Von:  cloe04
2008-03-28T11:52:14+00:00 28.03.2008 12:52
booah wie gemein *schnief*
nächstes kapitel! XD

sehr gute arbeit sehr jetzt stört hoffentlich auch mal keiner XD
Von: abgemeldet
2008-03-27T22:20:12+00:00 27.03.2008 23:20
Supergutes Kapitel. bin mal gespannt was die beiden Brüder für ein Plan verfolgen. Warte schon sehnsüchtig auf den nächsten Kapitel.


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