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Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht?

von

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Kapitel 146 - Der Tag danach

„Aua!“ Ich hüpfte auf einem Fuß durch das Zimmer, strich dabei mit der Hand über die malträtierten Zehen. Hieß es nicht, dass man von Schmerz wach wird? Hieß das dann wiederum, dass ich gerade wirklich um 5 Uhr morgens mit Reita in der Küche gestanden hatte? Kopfschüttelnd ließ ich mich auf mein Bett fallen, drehte mich um und schlief wieder ein. Diese Probleme konnte ich auch später noch überdenken.
 

Nichts. Ich saß am Tisch, umringt von denen, vor denen ich mich bis auf die Knochen blamiert hatte, und kein blöder Kommentar kam. Das machte mich unsicher. Was sollte das? Konnten die sich nicht äußern dazu? Wollten sie sich nicht äußern dazu? War ich so schlecht gewesen, dass jeder Kommentar eine Beleidigung gewesen wäre? Unwohl schluckte ich. Mein Hunger war weg, obwohl ich fast nichts gegessen hatte. Als ich deswegen aufstand und meine Sachen wegräumte, sahen mir viele Augen besorgt nach. Klar. Sie wussten wahrscheinlich alle, dass ich den vorigen Tag, auch wenn ich ihn nur verschlafen haben sollte, was mir wesentlich wahrscheinlicher vorkam als das wirklich gesehen zu haben, schon fast nichts gegessen hatte. Unglücklich setzte ich mich auf die Veranda. Warum musste es gerade heute regnen? Ich saß da, beobachtete wie immer neue Tropfen von der Kante rieselten und hoffte auf irgendetwas.

„Hey!“ Neben mir ließ sich jemand auf die Bank fallen. Bei näherer Betrachtung erkannte ich dann Takuya.

<Oh bitte nein!>

„Hey.“ Ich versuchte zu lächeln, aber mit leerem Magen, auch wenn man keinen Hunger hat, ist das nicht so einfach. Außerdem fühlte ich mich beschissen. Fast erwartete ich eine doofe Frage, doch er legte nur die Arme auf die Rückenlehne und sah dem Regen beim regnen zu. Zuerst war ich froh darüber, doch je länger die Stille andauerte, desto unruhiger wurde ich. War das der Plan? Wollten die Japaner die kleine, dumme, nervige Deutsche in den Wahnsinn treiben? Unsicher sah ich zu dem Gitarristen. Keine Spur von irgendetwas. Er summte leise vor sich hin. Super. Gab mir ja wirklich viel, aus dem ich irgendetwas machen konnte. Frustriert verschränkte ich die Arme vor der Brust, starrte in die regnerische Welt vor mir. Noch immer nichts.

„Daijoubu?“ Irritiert sah ich auf. Hatte ich irgendetwas gesagt?

„Hm?“ Ich versuchte daraus schlau zu werden.

„Nande anata ga koko ni suwaru?“

„Ame o miru ga suki.“ Behauptete ich. Etwas anderes fiel mir nicht ein.

„Sou ka?“ er klang nicht überzeugt. Ich nickte, starrte wieder den Regen an. Was sollte ich bitte machen? Ihm die Wahrheit sagen? Dass diverse Bilder von nackten, hier im Haus anwesenden Personen in unterschiedlichen Positionen mit unterschiedlichen Partnern durch meinen Kopf zogen? Mich halb wahnsinnig machten? Stöhnend stand ich auf, ging näher an den Rand der Veranda. Sexuell erregt war ich dadurch zwar dauernd, aber das sah natürlich keiner. Am Rand tat ich noch einen weiteren Schritt, stand nun im warmen Regen. Es war schön, angenehm, lenkte mich ab. Leider nicht lange. In meinem Kopf tauchten Bilder auf. Bilder von japanischen Sängern unter der Dusche. Ich stöhnte genervt auf. Konnte ich nicht endlich mal etwas anderes denken? Eigentlich wäre es auch schön mal gar nicht zu denken… Leider fand mein Kopf das nicht so annehmbar. Ich hob den Kopf, so dass der Regen mein Gesicht traf. Ich wollte nur noch aufhören, nichts mehr denken, nichts mehr sehen, völlig im Nichtstun aufgehen.
 


 


 

Was denkt ihr? Was hat mein Verstand noch ausgespuckt? Was treib ich für Scherze mit den "Bösen"?
 

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"Nande anata ga koko ni suwaru?" = "Warum sitzt du hier?"

"Ame o miru ga suki." = "Ich mag es Regen anzuschauen."



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