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Bitterböse Schönheit

Wenn ein arroganter Egomane und ein launischer Callboy zu viel Zeit miteinander verbringen, kann das nur Welten stürzen
von

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Dunkler Besuch

Terry sah Katan nur verständnislos an, aber was hatte er eigentlich auch erwartet. Eine Entschuldigung? Er ging nach einem kurzen Nicken einfach nur resigniert hinaus und dann hinunter zu Vidar ins Restaurante. „Hast du schon bestellt?“ fragte er leise, worauf der Junge nickte und dann unsicher lächelte. Er spürte nach den Sinnen des Älteren und wie er es schon bei Sven getan hatte, erlaubte er Terry einen Sekundenurlaub, wobei der Grünhaarige nur kurz die Augen schloss und als er wieder hochschreckt, gutmütig und fit wie eh und je lächelte und sich ans Werk machte. Vidar knurrte ihm leise hinterher, denn er verstand Katans Verhalten einfach nicht, wollte es eigentlich auch nicht verstehen. Er fand es nur ungerecht, egoistisch und so fand er es nur legitim Terry und Sven wenigstens etwas zu helfen.
 

"Wolltest du nicht was zu essen holen?", hörte Vidar die Stimme Katans hinter sich. Der Schwarzhaarige konnte keine zwei Minuten auf die Rückkehr von Vidar warten und ging ihn lieber suchen. Und dass er ihn nun im Restaurante wiederfand gefiel ihm überhauptnicht, aber er setzte sich trotzdem zu den Jüngeren. "Ich dachte wir essen in oben. Da hätten wir zumindest unsere Ruhe. Hier werden wir doch auch nur begafft."
 

Vidar sah lächelnd zu dem Älteren auf. „Das habe ich denen auch gesagt, aber da ich keine Zimmernummer vorweißen konnte, weigern die sich das essen hinaufzubringen. Ich soll warten und es dann mitnehmen.“ erklärte der Silberhaarigen und nippte kurz an seinem Kaffee doch als Katan richtig saß, erhob er sich und nahm seinen bevorzugten Platz wieder ein.
 

Katan rutschte etwas nach unten, dass Vidar etwas bequemer auf ihm sitzen konnte und winkte einen Kellner ran. "Ja, Sir?", fragte der Kellner überhöflich.

"Du sorgst jetzt dafür, dass das Essen, was der Kleine hier bestellt hat sofort auf meine Suite geschafft wird und rate dir, dass es da ist bis wir wieder oben sind.", fauchte Katan den armen Mann an. "Und das nächste Mal erkundigst du dich gefälligst, wer hier was zu Essen bestellt, verstanden?!"

"Selbstverständlich, Sir.", entgegnete der Kellner hecktisch nickend mit einen entschuldigenden Blick auf Vidar. "Kann ich Ihnen noch etwas zu trinken bringen?" Der Mann hoffte nur, dass ein Ja kommen würde und die Küche so noch etwas Zeit hätte, doch Katan scheuchte den Mann mit einer Handbewegung vom Tisch weg. "5-Sterne-Hotels.", knurrte der Schwarzhaarige abfällig.
 

Vidar lachte kurz und schlang seine Arme um Katans Hals. „Ich hab dich vermisst, Herrscher.“ wisperte er und diesmal lag nichts Abfälliges in dem letzten Wort und Vidar drängte sich dem Schwarzhaarigen fordernd entgegen.
 

"Gott, ist das ein Spitzname.", hauchte Katan amüsiert in den nächsten Kuss hinein, der ja unbedingt in der Öffentlichkeit stattfinden musste und dementsprechen von einem aufdringlichen Paparazzi abgelichtet wurde. Nur war das sehr gegen Katans Willen. Er hatte kein Interesse, dass die Presse zu schnell auf Vidar aufmerksam wurde. Nur ein kurzes Aufflammen seines Tattoos, ohne dass er sich von Vidar trennte und der Paparazzi konnte die Kamera wegschmeißen. "Wir sollten das vielleicht oben weiterführen.", brummte er etwas ungehalten, als sich die Beiden doch mal von einander lösten.
 

„Sicher sollten wir das.“ hauchte Vidar leise und späte über Katans Schulter hinweg, wie die Reporter hastig ihre Kameras untersuchten. „Mein wundervoll böser Herrscher kümmert sich um das widerliche Fußvolk.“ lachte er leise und stieg dann von Katans Schoss herunter, bevor er brav wartete das der Ältere vorangehen würde.
 

Katan lachte gutmütig über dieses Kompliment, zumindest ging er davon aus das es eines war. In aller Ruhe ging Katan gefolgt von Vidar zu den Fahrstühlen. Kurz funkelten seine eisblauen Augen wütend auf, als sich zwei weitere Gäste glaubten erlauben zu dürfen in den selben Fahrstuhl zu steigen, wie die Beiden. "Wir warten auf den Nächsten.", lächelte einer der beiden älteren Männer gequälte. Die Fahrstuhltür hatte sich noch nicht richtig geschlossen, da zog Katan Vidar zu sich ran und küsste ihn wieder besitzergreifend bis die Fahrstuhltür sich öffnete. "Kannst du mir mal erklären warum ich nicht von dir lassen kann?", schnurrte er ungeduldig.
 

„Nun weil ich schön, intelligent und absolut begehrenswert bin.“ lächelte Vidar überheblich und löste sich von Katan. Langsam ging der Silberhaarige den Flur hinunter und auf dem Weg zu der Suite des Schwarzhaarigen, begannen sich seine Kleider Stück für Stück aufzulösen.
 

Katan blieb stehen und beobachtete Vidar, wie er den Flur entlanglief. "Wo er recht hat, hat er recht.", meinte der Schwarzhaarige zu sich selber und schritt den Kleineren hinterher. Durch die schnelle Beendigung des Interviews hatten sie zumindest etwas Zeit und Katan wusste genau, wie diese Zeit zu nutzen war. Er ließ die Tür der Suite hinter sich zufallen, streifte sich das Hemd vom Leib und ging auf den fast vollständig nackten Jungen zu.
 

Vidar hatte sich in der Mitte des Raumes umgedreht und musterte Katan mit einem lüsternen Blick und als der Schwarzhaarige an ihn herantrat um gleich wieder über ihn herzufallen, legte Vidar ihm nur einen Finger auf den Mund. „Erst essen.“ verlangte er und deutete auf den kleinen Speisewagen etwas entfernt von ihnen.
 

"Ich scheiß aufs Essen, Vidar.", schnauzte der Schwarzhaarige langsam wirklich mit seiner Geduld am Ende. "Wenn ich dich nicht bald im Bett habe, blatze ich.", beschwerte er sich weiter und zog den Jungen zu sich heran. "Sex ist wichtiger als essen!" Mag Katans Stimmlage eher aggressiv gewesen sein, so bettelten seine Augen um so mehr. "Nicht essen, Bett!", verlangte jetzt Katan.
 

„Ich hab seit heut morgen nichts mehr gegessen.“ begann sich Vidar sofort zu beschweren. „Willst du nun deine Freude daran haben, oder soll ich nach dem ersten Stoß abklappen oder die ganze Zeit mit knurrendem Magen an etwas anderes denken als an dich?“ ging es weiter, denn für Vidar stand die Sache eigentlich schon fest. Er würde sicher nicht mit leerem Magen seine Dienste anbieten. Machte er ja sonst auch nicht.
 

Katan schnaufte nur und ließ sich dann auf die Couch fallen. War eigentlich heute die ganze Welt gegen ihn? "Dann beeile dich aber zumindest. Der nächste Termin steht noch an.", murrte der Ältere. Doch dann zuckte sein Kopf kurz zur Seite, als höre er etwas und ein paar Sekunden hielt er inne. Verächtlich knurrend lehnte er sich nach vorne und stützte seine Ellenbogen auf den Knien ab. "Vidar, du kannst in Ruhe essen, aber von dir kommt ab jetzt kein Ton mehr, haben wir uns verstanden. Und wenn ich sage du gehst, verschwindest du nicht einfach, gehst nicht ins Schlafzimmer, oder die anderen Zimmer. Du verlässt die Suite und wartest in der Lobby.", befahl Katan mit kalter Stimme. Doch ehe Vidar überhaupt fragen konnte, was das jetzt sollte, ging die Eingangstür auf und ein wunderschöner Mann mit tief dunkelrotem Haar, dass es fast an schwarz grenzte betrat die Suite. "Hallo, Finley.", knurrte Katan, ohne den Blick von Vidar zu lassen.
 

„Och, stör ich beim Essen, mein kleiner Halunke?“ lächelte der junge Mann und seine Augen glitten abfällig über die Umgebung, blieben für einen Sekundenbruchteil an Vidar hängen, um dann Katan eingehender zu betrachten. Er griff sich einfach einen Stuhl und setzte sich dann Katan gegenüber. „Wie geht’s uns denn heute?“ schnurrte er überfreundlich, doch er zog dabei ein Gesicht als würde er sich gleich übergeben.
 

"Bis vor exakt 30 Sekunden war ich gereizt, überlaunig und ungeduldig.", erklärte Katan wahrheitsgemäß. Finley konnte damit sowieso nichts anfangen, als warum auch irgendeinen Blödsinn erzählen. "Mittlerweile tendiere ich eher dazu richtig gereizt und richtig übellaunig zu werden. Und meine Geduld ist grundsetzlich am Ende, wenn du da bist. Können wir das so schnell wie möglich hinter uns bringen und du sagst mir was du willst?"
 

Auf Finleys Gesicht begann sich ein breites gehässiges Grinsen ab zuzeichnen. „Nun mein kleiner Halunke. Wie lang haben wir uns jetzt nicht mehr gesehen? Lass mich kurz rechnen? Seit 100 Jahren, ja das stimmt, sogar auf die Minute und du hast doch sicher so ein gutes Gedächtnis, dass du weißt. was das bedeutet?“ schnurrte der Ältere und seine Stimme tropfte nur so vor Gehässigkeit, dass Vidar im Hintergrund leise begann zu knurren.
 

Innerlich erstarrte Katan und er schluckte schwer. Er wusste nur zu genau, was das bedeutete, aber gerade jetzt war es genau der falsche Augenblick. Er wollte einfach nur ein paar Tage mit Vidar in aller Ruhe verbringen und nicht vor Schmerzen schreiend in der Ecke liegen. Katan nickte kurz und seine Augenfarbe wurde nur noch hell, bis sie fast weiß waren. "Mach es schnell.", knurrte er nur und stand auf. Vidar warf er nur noch einen warnenden Blick zu.
 

Finley leckte sich kurz über die Lippen und erhob sich. Er folgte dem schwarzhaarigen mit einem fiesen Lächeln ins Schlafzimmer.
 

Mitten im Raum blieb Katan stehen, als Finley an ihn herangetreten war, knallte die Tür hinter ihnen zu und verschloss sich fest. "Und wenn ich dich bitten würde, dass wir es erst in ein paar Tagen machen?", würgte Katan mehr hervor, als dass er wirklich fragte. Ein verächtliches Lachen drang von dem Rothaarigen. "Aber ich möchte jetzt Spaß haben und nicht in ein paar Tagen."

Katan nickte nur, was anderes hätte er auch nicht erwartet. Der Schwarzhaarige schloss die Augen, spannte seinen ganzen Körper an und versuchte nur so gefasst wie möglich zu wirken.

Finley legte die Fingerspitzen einer Hand auf die äußersten Ränder des Tattoo und nur diese kleine Berührung ließ den Musiker schwer zusammenzucken.

"Ganz ruhig, Katan, ich will das hier genießen.", schnurrte der andere Engel bösartig, was Katan nur dunkel knurren ließ. Doch da begann es schon, die schwarzen Linien bewegten sich. Was für Katan erstmal nur unangenehm war, verschlimmerte sich in Sekundenbruchteilen, als die Linien von Katans Haut auf die Fingerspitzen des Rothaarigen übergingen. Vor Schmerz schreiend brach der Engel auf den Knien zusammen. Doch Finley folgte geübt der Bewegung und so wurde ihre Berührung keine Sekunde unterbrochen. Um so mehr Zeichnungen Katans Rücken verließen und sich auf Finleys Haut abzeichneten, um so schlimmer wurde seine Geschrei. Mit aller Macht versuchte er die Zähne zusammenzubeißen, keinen Laut von sich kommen zu lassen. Aber Finley dachte gar nicht daran sich zu beeilen, ließ sich Zeit und genoss Katans Leiden und nahm ihn so jede Chance sich unter Kontrolle zu halten.

Katan lag nun vollständig auf dem Boden versuchte sich hoch zustemmen, aber er sackte immer wieder zusammen, der Schmerz flutete wie heiße Lawa seinen ganzen Körper und raubten ihm immer mehr die Sinne. Finley verlangsamte regelmäßig den Linienfluß, er wollte nicht, dass der Engel unmächtig zusammenbrach und ihm so seinen Spaß nahm. Er wollte, dass Katan bis zur letzten Linie alles genau fühlte. Doch auch genau diese letzte Linie zeichnete sich irgendwann auf Finleys Haut ab und zurück blieb nur die Umrandung des Tattoos, innen drin war alles leer. Katan keuchte schwer zitterte am ganzen Körper und schaffte es nur mit viel Mühe sich zumindest bis auf die Knie aufzurichten.
 

„Danke mein Süßer.“ wisperte Finley nur gehässig und strich mit den Fingern der unbenutzten Hand noch einmal über die nun leere Stelle. „Bis demnächst.“ hauchte der Rothaarige nur und war mit dem nächsten Atemzug auch schon verschwunden. Vidar war bereits beim ersten Schrei von Katan aufgesprungen und hatte sich immer wieder schreiend gegen die verschlossene Tür geworfen, doch erst jetzt konnte er sie aufbrechen und erstarrte einfach nur. „Katan?“ wisperte er ängstlich und kam langsam näher.
 

Katan schluckte schwer, sein Atem drang stoßweise aus seinem Leib, aber versuchte sich irgendwie an einem Lächeln. "Schon gut, geht gleich wieder.", hauchte er völlig erschöpft. Katan schloss wieder die Augen, um zumindest etwas Selbstbeherrschung in sich hervorzurufen und versuchte aufzustehen, aber er sackte einfach auf seine Knie zurück. "Lass mir nur einen Augenblick, okay?"
 

Vidar zitterte leicht und hockte sich vor Katan hin, um ihn wenigstens beobachten zu können. „Bitte ich…“ setzte er an. „Kann ich dir nicht irgendwie helfen? Wer war der Typ und was wollte er?“
 

Katan deutete mit einer Bewegung auf seinen Rücken, damit Vidar ohne viele Worte verstand, was gerade passiert ist. "Um ganz ehrlich zu sein, was mir gerade wirklich helfen würde, ist wenn du mir was zu Essen bringst und bestell noch mehr.", hauchte Katan. Normalerweise brauchte er nur einmal am Tag etwas essen, wenn er nicht schlief. Wenn er schlief brauchte er gar nichts, um seinen Energiehaushalt trotzdem auf einem hohen Level zu lassen. Aber momentan war er fast zu schwach zu atmen. Er brauchte dringendst was zu essen.
 

„Ok.“ hauchte Vidar eilig und stürzte zurück in den Wohnraum. Er hatte vorhin nicht weiter gegessen, doch das meiste war jetzt sowieso kalt und so griff der Kleine zum Telefon und schnauzte den Zimmerservice zusammen, dass die einmal die gesamte Karte liefern sollten, um danach mit dem was man auch kalt essen konnte zu Katan zu schaffen. „Hier. Ich ruf Terry an, ok? Ich sag ihm das wir heute Nacht hier bleiben und er den anderen Termin absagen soll.“ erklärte Vidar eigentlich mehr, als dass es ein Vorschlag war und ging dann auch sofort wieder hinaus.
 

Katan stürzte sich aufs Essen, schlang es einfach herunter bis nichts mehr da war. Die Energiegewinning bei Katan lief einfach anders, als bei Menschen. Es dauert nur Minuten bis sein Körper zumindest etwas mehr Kraft hatte und er es zum Bett schaffte konnte. "Ich will mehr, Vidar.", brummte er, während er sich auf dem Bett ausstreckte und versuchte den Schmerz, der unablässig in seinem Körper wütete zurückzudrängen.
 

„Kommt gleich.“ rief Vidar aus dem Wohnzimmer und dann knurrte er Terry zusammen. Er warnte den Manager auch nur einen Fuß in diese Räume zu setzen und hielt ihn gleichzeitig an dem Zimmerservice Druck zu machen, doch kaum hatte er aufgelegt, rief Vidar lieber noch einmal selbst bei diesen Schnecken an. Er suchte auf dem Tisch noch das zusammen was man wirklich auch halbkalt essen konnte und schaffte es zu Katan.
 

Der Schwarzhaarige hätte gerade rohes Fleisch gefressen und so sah er Vidar einen Moment mal auf eine andere Art an. Aber genauso zuckte über Katans Gesicht ein kleines gequältes Lächeln. "Beruhige dich, Kleiner und komm her.", flüsterte der Schwarzhaarige und wusste sowieso, dass Vidar ihn verstand. Aber die Hektik und schlechte Laune, die der Silberhaarige gerade verbreitete, gefiel ihm nicht sonderlich.
 

Leise murrte Vidar und während er auf Katan zuging erschien in seiner Hand eine Flasche hochwertiger und teurer Wodka. „Das sind also Engel ja?“ murrte er und setzte sich Katan gegenüber ans Ende des Bettes.
 

"Wenn ich schon nicht nett bin, warum glaubst du, dass andere Engel anders wären?", fragte er nach.
 

„Man kann ja mal hoffen.“ maulte Vidar leise, schraubte die Flasche auf und nahm erstmal einen richtigen Zug. „Und außerdem bist du gar nicht so böse, wie du immer tun willst, jedenfalls nicht zu mir und bei Sven und Terry…“ Vidar überlegte kurz. „Ja, Kinder sind zu ihren Eltern ja auch so.“ meinte er dann grinsend und nahm noch einen tiefen Zug.
 

"Dafür, dass du mich erst seit ein paar Tagen kennst, scheinst du ja eine Menge über mich zu wissen.", meinte er leise, diese nette kleine Spitze zum Schluss erst mal ganz bewusst ignorierend. "Hunger.", meckerte Katan etwas.
 

Vidar versuchte kurz zu lächeln. „Schuldigung.“ meinte er leise und ging wieder aus dem Zimmer, gerade als der Zimmerservice das verlangte Essen brachte. „Noch mal das Ganze.“ meinte er nur desinteressiert über die Menge, welche ihm eben gerade gebracht wurde. „Diesmal können sie sich etwas Zeit lassen. Und ich will zwei Flaschen Wodka hier haben, die aber schneller als sofort.“ maulte er das Dienstmädchen an, welche ihm nur eilig hinterher nickte, denn Vidar hatte sich schon wieder mit einem Tablett bewaffnet auf den Rückweg zum Schlafzimmer gemacht. Langsam trug er es ans Bett heran und stellte es Katan vor die Nase. „Ich hätte dir helfen müssen.“ flüsterte er leise.
 

Katan schüttelte während er kaute schon den Kopf. "Hättest du weder müssen, noch können, noch dürfen. Es steht eben alle Hundert Jahre an, dagegen kannst du nichts machen, genauso wenig wie ich, also mach dir darum keine Gedanken. Die Abschriften meines Tattos müssen eben sein. Wenn ich mich nicht wehre hat das schon einen Grund.", wehrte er Vidars Einwand ab.
 

„Rutsch ma.“ maulte Vidar leise und wedelte leicht mit der Hand, bis der Engel sich schwerfällig zur Seite gehievt hatte und Vidar sich neben ihn setzen konnte. „Und wie lang wird das noch wehtun?“ fragte er vorsichtig.
 

"Zwei, vielleicht drei Tage. Ich kann das nicht genau sagen, zumindest jetzt noch nicht. Kommt drauf an, wie nett Finley zu mir war.", antwortete Katan schnell und aß dann weiter. "Aber leider ist das damit die nächste Unterbrechung. Langsam glaube ich, irgendjemand versucht mit aller Macht zu verhindern, dass wir im Bett landen.", maulte der Schwarzhaarige sichtbar übellaunig.
 

Zustimmend nickte Vidar. „Glaub ich auch langsam.“ brummte er dunkel. „Ich hab noch mal nachbestellt und Terry meinte bis Freitag könnten wir dieses Zimmer wohl haben. Oder willst du in dein eigenes Bett? Hast du überhaupt ein eigenes Bett? Also ich meine irgendwo richtig ein Zuhause?“ fragte Vidar leise.
 

"Ich will gar nicht wissen, was du Terry aufgetischt hast, dass er dem zustimmte.", grinste Katan. Langsam war er mit dem Tablett ferig, aber sein Hunger nahm nicht ab. Wenn das so weiterging würde das die ganze Nacht dauern. "Ich hab keine Wohnung. Also genau genommen hab ich hier schon eine Wohnung, aber ich hab vergessen wo. Wir hatten gerade mal Zeit sie zu kaufen und einen Innenarchitekten reinzuschmeißen, aber dann war Tourauftackt. Ich hab die Wohnung eingerichtete noch nie gesehen. Außerdem würde ich lieber hier bleiben. Warum sollen wir auf den Zimmerservice verzichten?", lächelte der Schwarzhaarige etwas gequält.
 

Wieder nickte Vidar und lächelte dann. „Ok. Wenn du schon flach liegst machen wir für mich etwas Unterricht, damit wir wenigstens etwas Sinnvolles machen.“ erklärte Vidar und schloss die Augen, doch das Grün seiner Augen leuchtete auch durch diesen minimalen Spalt als er das Essen aus dem Wohnbereich vor Katan erscheinen ließ.
 

"Na, so mag ich das.", meinte Katan zufrieden und fing auch sofort an zu essen. "Und jetzt mach noch die Tür wieder ganz. Wenn meine Plattenfirma die Rechnung für vier zerlegte Zimmer in die Hände gekommt, schmeißen die glatt meinen Vertrag in den Müll." Katan schnurrte kurz wohlig, als sich eine kleine Teigtasche in den Mund steckte und frische Kirschen schmeckte, die nicht mit Zucker versaut waren. "Hey, Vidar, koste mal. Das schmeckt unglaublich gut.", flüsterte der Musiker und schob ihn seine Gabel entgegen.
 

Vidar konzentrierte sich gerade auf die Tür und hatte sie beinahe zusammengesetzt als Katan ihn wieder ansprach, der Silberhaarige zusammenzuckte und die Splitter der Tür in sich zusammenfielen. „Ah.“ meinte er und öffnete die noch immer leuchteten Augen. Die Kirschen waren wirklich gut und die sanfte Säure kribbelte leicht auf dem Gaumen. „Du schmeckst besser. Sanfter, bitterer.“ erklärte Vidar, leckte sich aber noch einmal über die Lippen, bevor er sich wieder an der Tür versuchte. „Warum ist zerstören so leicht und zusammensetzen nicht?“ wollte er nebenher von Katan wissen.
 

"Sanfter und bitterer?", kicherte der Schwarzhaarige leicht, das gefiel ihm. "Weil du, als du die Tür zerstört hast nicht daran gedacht hast sie kaputt zu kriegen, sonder an mich ranzukommen. Mit anderen Worten, du denkst zu viel. Und das ist eben eher kontraproduktiv. Es wird mit der Zeit einfacher, hab ein bisschen Geduld. Bei deinem Talent, müsstest du in ein, zwei Tagen sowas mühelos hinkriegen.", erklärte Katan etwas amüsiert und beobachtet den hübschen Kerl auf seinen Bett, während er in Ruhe weiter aß.



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