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Kurzgeschichten

von

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Kinderliebe

Das weiße Haar weht im Wind, die Vögel zwitschern und das leise Lachen zweier Mädchen war zu hören. „Endlich können wir zusammen spielen.“, erklang die kindliche Stimme eines kleinen Mädchens.

Sie spielte gerade mit ihrer Freundin und wusste nicht, dass sie von zwei Jungs beobachtet wurde.

„Gibt es jemanden den du gern hast?“, fragte das Mädchen mit den langen braunen Haaren.

„Ja, Sango. Den gibt es.“, kicherte ihre Freundin.

„Wie heißt er und wie ist er so?“, wollte Sango wissen.

„Er ist groß und stark. Unglaublich stark. Wenn du in seine bernsteinfarbenen Augen siehst, glaubst du zu versinken.“, schwärmte das Mädchen.

„Habt ihr euch schon einmal geküsst?“

„Nein, ich sehe ihn nur manchmal, wenn er des Nachts durch unser Dorf schleicht.“, meinte sie traurig.

„Kopf hoch, Kagome. Er wird sicher bald merken, dass du ihn magst.“, versuchte Sango ihre Freundin zu trösten. In diesem Moment raschelte etwas in dem Gebüsch hinter den Mädchen und sie schreckten auf.

„Was war das?“, fragten sie sich.

Beide fassten all ihren Mut zusammen und schauten nach, doch da war nichts mehr, außer einer weißen Haarsträhne. Kagome nahm sie an sich und ging zusammen mit Sango zurück ins Dorf.

„Puh“, machte es, als die Mädchen sich entfernt hatten.

„Das war knapp, du Idiot.“, meinte ein kleiner Junge in einem Priestergewand. „Ach, sei doch still. Hätte ich dich nicht hochgezogen, hätten sie dich erwischt.“, meinte der andere, dessen weißes Haar vom Wind gestreift wurde. „Danke, Inu Yasha.“

„Ach, schon ok. Wir sind doch Freunde, oder etwa nicht, Miroku?“

„Doch!“, nickte Miroku. „Gehen wir zurück zu unserer Höhle?“

Gemeinsam liefen sie ein Stück durch den dichten, mit Laubbäumen gesäumten Wald, bis sie zu der kleinen Höhle in der sie wohnten.

Es war bereits Nacht geworden, doch Kagome konnte nicht schlafen. Leise schlich sie aus der Hütte in Richtung Wald.

Auch Inu Yasha war auf dem Weg, denn das Essen war ihnen ausgegangen. „Miroku, du Idiot! Immer muss ich ins Dorf und klauen. Deine Ausreden…“, er stockte und versteckte sich hinter einem großen Baumstamm. Ist das nicht das Mädchen von heute Mittag, fragte er sich.

„Diese Strähne ist das einzige, was ich von ihm habe. Ich habe ihn noch nie von Nahem gesehen und seinen Namen kenne ich auch nicht.“, jammerte Kagome und hielt die weiße Strähne in der Hand.

„Inu Yasha…“, flüsterte jemand. „Er heißt Inu Yasha.“

„Wer ist da?“, fragte Kagome, bekam aber keine Antwort.

Der Mond war noch nicht ganz voll, doch er leuchtete so hell, das man keine Fackel brauchte um etwas zu sehen und dann ganz plötzlich erschien vor Kagome ein Schatten. Er blieb mitten auf dem Weg stehen, den Mond im Rücken.

„Wer bist du?“, fragte Kagome erneut.

„Ich bin Inu Yasha.“, erklang eine sehr bubenhafte Stimme. „Die Strähne kannst du behalten.“

Und so schnell wie er gekommen war, war er auch schon wieder verschwunden. Kagomes Herz schlug laut, so laut, dass ihr die Ohren dröhnten. Was hatte das zu bedeuten?

Die Liebe eines Todesengels

„Warum? Warum lebe ich?“, stand in Ayas Tagebuch auf fast jeder Seite. Aya war ein normales sechzehnjähriges Mädchen, etwas schüchtern und dazu die jüngste Tochter ihrer Familie. Alle Hausarbeiten luden auf ihren Schultern und die Last, die ihr die Schule zusätzlich auflud, verkraftete sie kaum. Sie war eine Außenseiterin, hatte keine Freunde und auch die Jungs nahmen sie nicht ernst. Bis auf einer. Sein Name war Kai, er wohnte direkt neben Aya, passte immer auf sie auf und saß in der Schule neben ihr. Doch er hatte ein Geheimnis, welches tot bringend war.
 

Wie jeden Morgen holte Kai Aya ab, damit sie gemeinsam zur Schule gehen konnten. Kai war ein hoch gewachsener und stattlicher junger Mann von achtzehn Jahren. Als er nun wie immer an der Tür klingelte und das Geschrei der älteren Geschwister von Aya hörte, trat er einen Schritt zurück, denn schon oft genug hatte er einen Schuh oder ähnliches abbekommen.
 

Ihre Familie hasste sie und umgekehrt, nur bei Kai fühlte sich Aya wohl und konnte auch ab und zu lachen, wenn Kai wieder einen seiner verdorbenen Witze erzählte. Sie war glücklich und fröhlich bei ihm und wünschte sich, er würde ihre Gefühle teilen. Man könnte sagen, sie war in ihn verliebt, doch sie wusste nichts von ihm. Seine Vergangenheit und seine Zukunft blieben ihr im Dunkeln versteckt.
 

In der Schule angekommen eilten die beiden in ihr Klassenzimmer, denn der Unterricht hatte bereits begonnen, doch die Schüler und auch der Lehrer bemerkten – wie durch ein Wunder – nicht, wie Aya und Kai die Tür aufschoben und sich auf ihre Plätze setzten. Der Unterricht war langweilig und alle freuten sich, als es läutete und die Schüler nach Hause eilten. Nur Aya nicht.
 

Mit schleppenden Schrittes ging sie mit Kai nach Hause. Vor ihrem Haus blieben die beiden stehen und Kai fragte wie jeden Tag, ob Aya nicht doch noch mit zu ihm wolle, um dem Stress bei sich daheim zu entkommen. Doch wie jedes Mal antwortete sie mit einer Geste, die ihm zeigte, dass sie daheim gebraucht würde. Sie verabschiedeten sich und gingen dann getrennte Wege.
 

Kai schloss die Haustür auf, setzte sich kurz auf sein Sofa, doch er war zu aufgewühlt, als dass er sich nun entspannen konnte. Er zog seine Trainingssachen an, band seine Turnschuhe zu und schaltete seinen MP3-Player an. Mit voller Lautstärke joggte er dreimal um das gesamte Viertel. Er hatte gedacht, beim Laufen einen freien Kopf zu bekommen, doch vergeblich. Die Gedanken an Ayas trauriges Gesicht ließen ihn nicht los und so beschloss er seinen Auftrag zu beenden. An diesem Abend würde es soweit sein, er würde Aya erlösen.
 

Spät in dieser Nacht kletterte Kai über die hohe Mauer, die das Grundstück von Ayas Familie umgab. Er hangelte sich von einem Ast zum anderen, des großen Kirschbaumes, der in Ayas Garten stand und klopfte leise an ihr Fenster. Sie öffnete es und lächelte Kai an.

Sie verschlossen Tür und Fenster, setzten sich auf Ayas Bett und Kai fing an zu erzählen: "Aya, wir kennen uns schon ziemlich lang und doch weisst du so wenig von mir und ich so vieles von dir. Du weisst nicht wer ich bin, wo ich her komme und auch nicht wo ich hingehen werde."

Ayas Schluchzen unterbrach ihn. "Du gehst weg und lässt mich wieder allein? Kai, ich kann nicht mehr, nimm mich mit!", kam es von ihr, doch Kai beachtete die Tränen, die ihre Wangen hinab liefen nicht, unbeirrt sprach er weiter: "Ich bin nicht, was ich jetzt bin. Aber keine Angst, ich werde dich mitnehmen, ich werde immer bei dir bleiben und lasse dich nie allein.

Ich wurde beauftragt dich zu holen und von dieser schrecklichen Familie wegzubringen, doch ich dachte, dass es nicht so schlimm sein kann, wie SIE es mir gesagt hatten, und glaubte noch daran, dass es wieder werden wird, mit deiner Familie. Doch ich habe mich getäuscht und muss jetzt einsehen, dass ich schon vor langer Zeit hätte eingreifen müssen. Aya, ich liebe dich!", gestand er.

In diesem Moment begannen schwarze Flügel aus seinen Schulterblätten zu wachsen. "Aya, ich bin dein Todesengel." Sie weinte nicht um ihr Leben oder ihre Familie, nein. Sie war froh es endlich hinter sich zulassen und mit Kai zusammen zusein, für immer.

Sanft schlossen Kais Flügel Aya ein, er küsste sie und stahl somit das Leben aus ihrem Körper. Behutsam ließ er ihren toten Körper auf ihr Bett gleiten und stieg mit ihrer Seele hinauf in den Himmel, um dort für immer mit ihr glücklich sein zu können.

Wach auf Dornröschen

Die Zeitungen schrieben im Akkord. Überall stand es, sogar im Fernsehen kam es: "Autounfall! Eltern tot, geborgen Tochter schwerverletzt im Koma!" Doch davon bekam Yuriha nichts mit. Sie lag im Krankenhaus, bewusstlos und schwer verwundet.

Yuriha war mit ihren Eltern auf der Autobahn unterwegs, als plötzlich ein Falschfahrer auf sie zukam. Ihr Vater konnte nicht mehr ausweichen und prallte auf das entgegenkommende Auto. Die Scheiben zerschlugen, die Motoren qualmten und der Geruch von Blut mischte sich mit dem der Autoabgase. Yuriha war erst siebzehn, als sie ins Koma fiel, eine normale Schülerin.
 

Sie merkte nicht, wie jeden Tag und jede Nacht ein junger Mann an ihrem Bett saß, weinte, flehte, betete. Sein Name war Kiriya, Mitschüler und ein enger Freund von Yuriha. Nächtelang blieb er bei ihr sitzen, hielt sich krampfhaft wach, da er glaubte Yuriha würde jeden Augenblick aufwachen, doch sie tat es nicht. Wochen und Monate vergingen und die Chance, Yuriha würde aufwachen, sank auf auf ein Minumum. Kiriya gab die Hoffnung nicht auf. Er sehnte sich nach ihrer Stimme, nach ihrem Lächeln. Das gab ihm Mut und Hoffnung.
 

Die Knochenbrüche waren verheilt, Prellungen, Kratzer und Beulen verschwunden. Kiriya saß in einem Stuhl neben dem Krankenbett, schlief und wachte immer wieder auf. Er hatte erfahren, dass die Ärzte keine Hoffnung mehr hatten und auch schon bald die Notversorgung ausschalten wollten. Kiriya wollte den Ärzten nicht glauben und versuchte sie zu überzeugen, dass Yuriha wieder zu Bewusstsein kommen würde, wenn sie ihr nur noch etwas Zeit geben würden. Einer der Ärzte verstand wie verzweifelt Kiriya war und gab nach. Dabei dachte er: Es wird sich sicher nur noch um Tage handeln bis sie stirbt. Aber sie kämpft.
 

Die Tage vergingen, doch nichts veränderte sich. Bald schon hatte auch Kiriya all seine Hoffnung aufgegeben. Seine geliebte Yuriha würde nie wieder lachen oder seinen Namen rufen, wenn sie ihn sah, nie wieder würde er sie in seine Arme schließen können.
 

Er saß in ihrem Zimmer, hatte den Blumen, die Mitschüler gebracht hatten Wasser gegeben und dachte an Yurihas bezaubernde Stimme. "Ki...ri...ya...", stöhnte eine Stimme und es war Schmerz, der sich zu der weichen Stimme geschlichen hatte. Kiriya dachte, er hätte es sich nur eingebildet, wie schon unzählige Male zuvor, doch dem war nicht so. Das merkte er als ihn zwei von Qualen gepeinigte glasige Augen ansahen. Er rief schnell einen Arzt, beugte sich zu ihr und konnte sich die Tränen nicht verkneifen. Er weinte vor Glück und hatte ein schlechtes Gewissen, da er Yuriha nicht vertraut hatte.
 

Einhalbes Jahr später durfte Yuriha das Krankenhaus verlassen. Doch wohin jetzt? Ihre Eltern waren tot und somit war sie eine Vollwaise. Völlig verstört saß sie in der Eingangshalle des Krankenhauses und wartete auf Kiriya, der sie abholen kam. Sie ahnte noch nicht, was er geplant hatte und stieg in seinen Wagen ein.

Er fuhr durch die Stadt, zeigte ihr, was sich alles verändert hatte, dann zum Strand und zuletzt zu sich.
 

Er schloss die Tür seines Appartements auf, führte Yuriha in Wohnzimmer und in die anderen Räume, dann sagte er: "Dornröschen, du hast deinen 18. Geburtstag verschlafen. Willkommen in unserem bescheidenen Heim."

Er führte sie auf den Balkon, küsste sie und zeigte ihr die schöne Aussicht auf die Küste und das Meer, in dem die Abendsonne versank.

Es gibt keinen sicheren Ort!

Meriko lag lange wach, denn sie hatte Angst. Angst, er könnte seine Drohung wahr machen. Die Dielen knarrten vor ihrer Zimmertür, die Türklinke wurde heruntergedrückt und dann stand er in ihrem Zimmer. Meriko zog die Decke übers gesciht, doch er war zu stark. "Wir sind allein. Unsere Eltern sind aus und kommen vor morgen früh nicht wieder.", sagte er gelassen und riss Meriko die Decke weg. Zitternd lag sie in dem großen Bett, über ihr ihr Ziehbruder, hinter ihm seine besten Freunde. "Ich tue dir nicht weh, wenn du dich mir fügst." Zu seinen Freunden meinte er: "Dafür bekommen wir eine menge Kohle, also ich möchte gute Bilder." Er legte sich auf Meriko und zog sie genüsslich aus. Als er ihr den Slip ausziehen wollte, schlug sie ihm ins Gesicht und schrie: "Du Perversling! Wir sind verwandt! Sato, hör auf, bitte..." Sato hielt ihr den Mund zu und forderte einen seiner Freunde auf ihm zu helfen. Mit Klebeband fesselten und knebelten sie Meriko. Nun konnte nichts mehr schief gehen.
 

Sie wand sich vor Schmerzen, als Sato von ihr abließ. Das Bett war blutverschmiert, doch keiner kümmerte sich darum. Lachend verschwanden die Jungs aus ihrem Zimmer. Mit Mühe schafte es Meriko sich von dem Klebeband zu befreien, zog sich etwas an und legte sich zitternd auf den kalten Boden. Sie konnte ihren Zieheltern nichts erzählen, denn sie glaubten nur ihrem eigenen Sohn. In den nächsten Nächten kam Sato immer wieder und ließ eine verstörte, zitternde Meriko zurück. Nach einigen Wochen beschlos Meriko abzuhauen. Sie packte sich etwas zu essen ein und sprang eines Nachts aus dem Fenster. Endlich frei, dachte sie, während sie durch einen verlassenen Park streifte. Müde legte sie sich auf eine Parkbank und schlief auch bald darauf ein.

Die Vergewaltigungen ließen sie auch im Schlaf nicht los. Immer wieder sah sie das Gesicht ihres Ziehbruders, wie er hämisch grinsend vor ihr stand. Schweisgebadet wachte sie noch vor dem Morgengrauen auf. Angsterfüllt bemerkte sie, dass sie nicht mehr auf der Bank im Park, sondern in ihrem Bett lag. Neben ihr saß Sato und meinte grinsend: "Du bist nirgendwo sicher vor mir! Ich werde dich immer finden, egal wo du bist! Es gibt keinen sicheren Ort!"

Mehr als nur ein Kuss vom Teufel...

Kaito war gerade auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, als er von ein paar schwarzgekleideten Männern in einen Wagen gezerrt wurde. Er versuchte sich zu wehren, als einer der Männer ihm eine Pille in den Mund schob und Wasser hinterher kippte, doch Kaito schaffte es nicht und schluckte die Pille widerwillig herunter. Es war ein Schlafmittel gewesen und Kaito spürte schon die Wirkung. Er wurde langsam sehr ruhig und schlief ein.

Nach einer langen Autofahrt - die Kaito nicht mitbekommen hatte - zerrten und schoben ihn die Männer in einen großen Raum, Kaito hörte eine tiefe Stimme: "Bringt ihn zu dem anderen und gebt ihm was zu essen. Er sieht abgemagert aus, so können wir ihn nicht verkaufen." Kaito wurde erneut geschoben und nach einem langen Lauf durch das große Gebäude unsanft in ein dunkles Zimmer geworfen.
 

Es dauerte eine Weile bis sich der andere Insasse erbarmt hatte und Kaito von seinen Fesseln befreite. Kaito blickte in ein jungenhaftes Bubengesicht, bedankte sich und fragte nach dem Namen des Unbekannten. "Sata... ich meine Kia Sata.", antwortete der andere.
 

In den nächsten Wochen freundeten sich Kia und Kaito immer mehr an. Doch Kaito ahnte nicht mit wem er sich da einließ. Immer wieder fragte sich Kaito, warum er hier war und warum Kia hier war. Auch sein Freund wusste keine Antwort darauf.
 

Die Tage vergingen und dann, an dem Tag des roten Mondes, geschah etwas. Kias sonst so kurze Haare wuchsen, seine Ohren wurden spitzer und sein ganzes Wesen veränderte sich. Kaito presste sich ängstlich in eine Ecke und hoffte, dass Kia oder wer er jetzt sein mochte ihn nicht finden würde. Doch jegliches Beten war umsonst, denn Kia kam direkt auf Kaito zu, nahm dessen Gesicht in seine großen Hände und küsste den verwirrten Jungen vor ihm.

"Mein richtiger Name ist Satan, Luzifer alias der Teufel. Diese Narren wissen nichts von meiner wahren Identität. Sie wollten uns an irgendeinen Bordellbesitzer verkaufen, weil wir so unschuldig aussehen. Pah... Normalerweise würde ich dich jetzt töten, aber... Oh, Kaito, du hast Angst vor mir? Das erfreut und deprimiert mich zugleich. Ich bin der König der Unterwelt, komm mit mir und wir sind frei."

Kaito schüttelte den Kopf und meinte: "Du hast mir die ganze Zeit etwas vorgemacht, Kia. Ich kann nicht mit. Lieber bleibe ich hier, als mit jemandem, dem ich nicht vertrauen kann, mit zu kommen."

"Auf deinen Tod warten kannst du auch bei mir, obwohl das dann eine ganze Weile dauern könnte, denn in meinem Reich steht die Zeit still."

Durch seinen Kopf rasten alle möglichen Auswege und Möglichkeiten, doch Kaito wusste nicht, was er tun sollte. Sollte er nun mit dem Teufel abhauen oder hier bleiben und darauf zu warten eines Tages wieder in Freiheit leben zu können? So oder so konnte er niemals wieder frei sein. "Ich komme mit.", entschied er. "Gut, was gibst du mir dafür?", fragte Satan herausfordernd.

"Wie? Was soll ich dir denn geben?"

"Deinen Körper und deine Liebe." Satan sah Kaito tief in die Augen und sein Gegenüber sah, was noch nie ein Mensch in seinem Leben gesehen hatte:
 

Traurige Augen.
 

Der Teufel, der allen Lebewesen das Böse gibt, Zerstörung und Krieg verursacht, Liebende auseinander reist; dieser Teufel konnte Trauer spüren, unter der Einsamkeit eines Todesengels leiden.

Oder war das alles nur gespielt, damit Kaito ihm vertraute und sich mit Satan auf den Weg in die Hölle macht? Egal! rief eine Stimme in Kaitos Herzen.
 

Kaito stand mit roten Wangen auf und trat auf Satan zu. Dieser beugte sich zu dem kleinen Jungen vor und flüsterte, hämisch grinsend, in sein Ohr: "Mit den Kuss hast du dich mir offenbart. Ich kenne nun all deine kleinen Geheimnisse und dein Verlangen nach mir." Damit wand er sich ab und wartete bis Kaito zu ihm kam. Der kleine Junge ergriff die Hand des Teufels und dann war nur noch schwarzer, dunkler, undurchdringlicher Nebel in dem kleinen Kellerverließ.
 

***************
 

Kaito fand sich in einer schaurigen Umgebung wieder. Er lag in einem großen Bett, seine Kleidung lag in der Dunkelheit des Raumes verstreut, der nur von einer rotflammenden Kerze erleuchtet wurde. Kaito begann zu zittern, kein Wunder, denn er trug nur...
 

NICHTS!
 

Ach du Heiliger! dachte er und spürte im selben Moment einen Stich in der Brust. "Du musst noch viel lernen, Kleiner. Du bist in der Hölle, da denkt man nicht an Gott." ertönte Satans Stimme aus der Dunkelheit.

Plötzlich lag Luzifer neben ihm, wie aus dem nichts war er aufgetaucht.

"Satan, was soll das?!"

"Was soll was?"

Rasend fauchte Kaito: "Na, ich bin nackt, liege in einem fremden Bett und habe keine Ahnung, wo ich mich gerade befinde!"

Satan schaute ihn mit einem breiten Grinsen an, dass Kaito die Bettdecke noch fester um sich band.

"So unwissend... Das erregt mich. Aber nun gut, dann erkläre ich dir erst einmal wo du hier bist. Das hier ist eines meiner oder besser unserer Schlafgemächer, in denen wir zusammen eine Menge Spaß haben werden.

Nackt bist du, weil deine weltlichen Kleidungsstücke die Reise in mein Reich nicht überstanden haben, naja ich bin auch nicht ganz unschuldig.

Naja und dieses Bett wird für die Zukunft dein persönlicher Rückzugsort sein, wenn du mal nicht in meiner Nähe sein möchtest, was aber so gut wie nie vorkommen sollte."

Kaito ließ sich zurückfallen und versuchte die Informationen, die er gerade erhalten hatte zu verdauen. Dann meinte er plötzlich: "Aber ich dachte, der Teufel würde sich nur blutjunge Mädchen holen. Warum dann ausgerechnet mich?" Satan zuckte mit den Schultern und versuchte zu einer schlüssigen Anwort zu kommen. Doch er konnte sich nicht erklären, wie Kaito auf eine so absurde Frage kommen konnte.

"Na weil du so aussiehst wie ein Mädchen... Nein, mein Vorgänger Billzebub hatte sich immer Mädchen aus deiner Welt entführen lassen. Ich hingegen jage selbst und da kannst du mal sehen, was dabei rauskommt." lächelte Satan. Doch Kaito, der sich mitlerweile von dem Informationenüberschuss erholt hatte, muffelte: "Was soll das denn heißen?"

"Na das soll heißen, dass ich mir einen kleinen jungfräulichen Bengel geangelt habe, der von SEX nicht die reinste Ahnung hat."

"Aber..."

"Kaito... Ja ich weiss, wie oft du dir einen runter geholt hast, aber das ist nichts im Vergleich zu den Genüssen, die du bei mir erfährst. Eine Nacht mit mir und du bekommst nie mehr genug."

Es klopfte an der Tür und ein Diener trat ein. "Herr, das Bad ist... Verzeiht, ich wollte nicht stören."

"Keine Sorge. Dieser Junge weiss nicht wie es geht. Ich komme gleich. Halte das Blut so lange heiß."

"Verstanden, Herr." Der Diener ging wieder und Satan schaute in das verdutzte Gesicht seines Gespielen. "Blut?"

"Ja, irgendwas musste ich doch mit den Mädchen machen, die Billzebub im Kerker eingesperrt hatte."

Er stand auf und ging, drehte sich aber noch einmal um und meinte zornig: "Komm mit. Die Bettvariante ist mir zwar lieber, aber wenn dir das zu normal ist, kann ich es auch in der Badewanne. Ist sicher angenehmer für dich."
 

Langsam schlich Kaito hinter Satan in den Badesaal. Dort sah er, dass mindestens hundert Kerzen um eine riesige Wanne standen, die im Boden eingelassen war. Satan entkleidete sich und stieg in das dampfende rote Nass. Eine Geste verriet Kaito, dass er es ihm gleichtun sollte und so öffnete er die Decke, die er sich umgebunden hatte, legte sie weg und bewegte sich langsam zur Wanne.
 

Die tiefrote Flüssigkeit roch sehr angenehm und man konnte kaum glauben, dass es sich hier um Blut handelte. Es war heiß und sehr beruhigend, doch eines schien Kaito nicht in Ruhe zu lassen: Wie sollte er sich Satan gegenüber verhalten? Er konnte ihm doch nicht gestehen, dass er schwul war und sich nach Sex sehnte.

"Du sehnst dich nach dem Gefühl? Ich werde deine Sehnsucht stillen." meinte Luzifer, zog Kaito zu sich und nahm dessen Glied in die Hand. Kaito errötete, konnte sich aber nicht gegenden Teufel wehren, den es sichtlich erregte, wenn sein Liebhaber zu stöhnen begann. Doch auch Satan wollte seinen Spaß, drehte Kaito um, küsste ihn und verbarg sein Glied in Kaitos Körper.
 

Keuchend lagen sie in der mit Blut gefüllten Wanne. Kaito schaute in das Gesicht des Teufels, der ihm seine Wahre Gestalt vor einem Tag zeigte. Die kindlichen Züge Kias waren verschwunden, seine kurzen schwarzen Haare waen bis zur Hüfte gewachsen, die Ohren waren spitz und das angenehme Meeresblau seiner Augen war einem scharfen grün gewichen.
 

An diesem Abend lagen Kaito und Luzifer in getrennten Betten, doch wie Satan es vorhergesehen hatte, konnte Kaito nicht genug von ihm bekommen.

Gegen Mitternacht kletterte Kaito aus seinem Bett und stieg zu Satan. Luzifer zog ihn an sich, bedeckte seinen Nacken und seinen Oberkörper mit Küssen und wanderte stetig weiter nach unten. Kurz bevor er Kaitos Glied erreicht hatte, meinte er: "Das ist eigentlich deine Aufgabe. Ich zeige dir, wie es geht und das nächste Mal bin ich dran." Satan machte sich an die Arbeit. Oh, du... Teufel ist das gut... dachte Kaito während Satan ihm einen bließ. "Mmmh..." kam es von Kaito. Abrupt hörte Luzifer auf.

"Was ist?"

"Nichts... ich möchte einfach nicht, dass du abspritzt..." grinste Satan.

"Du bist mehr als fies!" brummte Kaito und spürte im nächsten Augenblick Luzifers Lippen auf den seinen.

"Kaito, von nun an bekommst du mehr als nur einen Kuss vom Teufel!"
 

Kaito fügte sich seinem Schicksal und zeigte nun offen was er für den Herrn der Finsternis und des Leids, dem größten Feind Gottes verspürte: reine Liebe. Und so geschah es, wie Luzifer es gesagt hatte, die Zeit stand in der Hölle still und so fand man genügend Augenblicke für gemeinsame Stunden in Zweisamkeit.
 

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Danke fürs lesen und ich hoffe es hat euch gefallen.

Ich freue mich über Kritik von euch... Kommis sind gerne gesehen...
 

bis bald...
 

eure wolfs_welpe



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2008-05-10T18:10:56+00:00 10.05.2008 20:10
Cool, dass du weitergeschrieben hast!!!!!
Du ahst gut geschrieben.....Bin froh dass ich das Ende lesen konnte.
Dein Fan sosake
Von: abgemeldet
2008-05-05T13:05:51+00:00 05.05.2008 15:05
Hi, ich hatte nichts zu tun und da habe ich entschieden mir die Kurzgeschichten noch einmal durchzulesen, und da wollte ich nur nochmal sagen das sie der absolute hammer sind!

Sosake
Von: abgemeldet
2008-03-17T13:54:08+00:00 17.03.2008 14:54
Hi du!
Ich finde dein Geschichten wirklich toll.
Mein Favorit ist Kinderliebe und mehr als nur ein Kuss...
Ich hoffe du schreibst bald weiter
Freue mich darauf!
Sag mal, hast du lust meine zu lesen? Sie heisst: "Endless Academy"
Bis bald
Dein Sosake


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