Zum Inhalt der Seite

Der lange Weg zum Tod - STARGATE

FERTIG. Fünfeinhalb Jahre. Und endlich Fertig.!!!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel Dreizehn

Hi Raba, hier ist es ENDLICH. Ich weiß.

Viel spaß beim Lesen und ich hoffe es gefällt dir.
 


 

Kapitel dreizehn
 

Wünscht du dir nicht manchmal, das Leben, so wie du es führst, wäre nur ein Traum?

Eine Idee, vielleicht eine kleine Flucht vor der Wirklichkeit?

Dass alles was Du siehst und alles was Du fühlst, die Leere, die Fülle in Deinem Leben, nur aus Deinen Gedanken springen und in Wahrheit gar nicht existieren?

Wäre dass kein wunderbarer Gedanke?

Wäre dass kein tröstlicher Grund weiterleben zu wollen?

Wäre dass kein Grund endlich mit all dem Lügen und Umgehen der Wahrheit aufzuhören, es zu beenden
 

Von einem Moment auf den Anderen aus deinem kleinen, unbedeuteten Traum zu erwachen und festzustellen das alles was dich in bösen Nächten heimsuchte, die Wahrheit ist.

Du willst doch gar nicht weiterleben.

Du willst doch gar nicht die Wahrheit erfahren.
 

Füge dich Deinem Schicksal, mein Freund.
 

So wird es einfacher für Dich, und

So wird es einfacher für mich.
 

Du wirst niemals mit der Frau die Du liebst glücklich

zusammenleben.

Weder Du noch sie werden diesen Tag

überleben.

Ist es dann kein tröstlicher Gedanke, dass alles was Du Dir vorstellst, vielleicht ja doch nicht nur Vorstellung ist.
 

Wach auf.

Es ist Zeit.

Zeit Deinen Weg weiter zu gehen.
 

(Ich verstehe immer noch nicht warum Nigma euch geschaffen hat.)
 

Wach auf.

Es ist Zeit Deinen letzten Weg zu beschreiten,

mein Freund.

Lass mich Dich leiten.
 

***
 

Stephen wachte mit einem lauten Schrei auf.

Das Herz schlug ihm hinauf bis zum Hals, sein Atem ging schnell und für einen Moment, diesen glücklichen, kleinen Moment, wusste er sogar nicht einmal wo er war.

Doch die Realität ist eine grausame Zicke, sie schlägt ziemlich oft, ziemlich hart zu.

Und da wusste er es wieder.

Wo er war. Warum er hier war. Weshalb er sich schäbig vorkam. Weshalb er wusste das der Traum eine Einladung gewesen war, eine Einladung in eine Welt die nicht mehr so grausam zu ihm war.

Es war fast schon Zeit zu gehen.

Weg von dieser Welt die ihn verraten hatte.

Endlich weg.
 

Es brauchte einige Minuten bis er sich von seinem Nachtlager erhoben hatte, so schwach war er in den letzten drei Tagen geworden. Er hatte nicht gegessen, er hatte bis auf wenige Minuten nicht geschlafen, sein Körper war kraftlos von der zehrenden Art zu leben und sein Geist geschwächt von den Taten denen er hilflos nebenhersitzend beiwohnen musste, während sein Körper sie ausführte.

Wie es wohl kam, dass es ihm immer noch weniger ausmachte?
 

Er wusste nicht woher das Essen kam das er nach wenigen Minuten des aufrechten Sitzens aus seinen Hals würgte, er wusste nicht woher er die Kraft fand aufzustehen um sich über die dunkel Plane zu beugen, in der sich Wasser befand mit dem er sich wusch.

Er wagte es nicht, in das Wasser zu schauen.

Es war Angst, die ihn daran hinderte. Angst zu sehen was für ein Mensch, was für ein Monster er in den letzten Tagen geworden war.

Er wollte nicht sehen wie sehr sein Gesicht wohl nun schon dem vom Horus ähnelte. Oder ob seine Seele schon gleich schwarz geworden war.

Alles was er wollte, war unerreichbar für ihn geworden.
 

Er hätte gerne ein glückliches Leben gehabt.

Ein Leben in dem es keine Kämpfe gab, ein Leben ohne die Goauld, nur zusammen mit seiner Shanni, seiner Leron, was gäbe es mehr?

Er hätte gern gesehen wie seine Kinder ausgeschaut hätten, sicherlich wären sie gleich wunderschön geworden wie auch sie es war.

Er hätte gern all das gehabt.

Und vielleicht, hätte er sich einmal nur gegen sie gestellt, dann könnte er genau das jetzt haben.

Aber das konnte er nicht.

Weshalb war er nur so schwach?

Warum hatte er sie nicht beschützen können? Weshalb war er alleine!

Er wollte nicht alleine sein. Er wollte nicht alleine sein. Er wollte... sie an seiner Seite.

Und sie war nicht da.

Alles was blieb war eine Marionette von Horus, die ihn ansah mit ... Liebe und Vertrauen, unendliches Vertrauen in ihn, nein in Horus.

Egal was er tat, egal was er mit ihr anstellte und ...

Es war nicht genug. Sie lächelte noch immer. Sie lächelte ihn/Horus noch immer an.

Sie beugte noch immer ihren Blick wenn er auf sie zukam, sie nannte ihn noch immer Meister, Zuvertrauen, ewige Dankbarkeit in ihrer Stimme.

Das war alles, ... alles was noch da war von ihr.

Seine Frau war Nichts weiter als ein Geschöpf von Horus, Ihm dienstbar, Ihm dankbar, Ihm hörig.
 

Stephen schniefte und wischte sich die Tränen aus den Augen.

Sie war nicht mehr seine Frau. Er hätte sie töten sollen, so wie es ihm sein bester Freund geraten hatte.

Es war Zeit für sie zu gehen.

Aber er konnte dass nicht mehr machen.

Er war dazu einfach zu schwach. Seine Hände zitterten die ganze Zeit, sie sah es in ihrer Verblendung nicht, auch wenn er keine Miene verzog wenn er sie missbrauchte, dann schrie sein Geist doch, denn mehr Kraft war nicht mehr vorhanden.

Er konnte sie nicht töten.

Er hatte es ja schon versucht. Seine Hände hatte sich um ihren schmalen Hals gelegt, er konnte ihren Puls ganz schwach spüren.

Sie hatte nur zu ihm hinauf geschaut, ganz ruhig war sie, völlig ohne Angst.

Da hatte er sie laut schreiend losgelassen und sie aus dem klaren Raum hinausgeschickt.
 

Es hatte lange gebraucht, zu Lange, bis er eingesehen hatte, das Noel Recht gehabt hatte. Sie war verloren. Noch nicht einmal er konnte sie zurückhohlen.

Er war ein machtloser Heiler.

Er würde den Bann nicht brechen können.

Er hatte es ja versucht, und schrecklich versagt.

War da überhaupt ein Knochen den er ihr noch nicht gebrochen hatte, eine Brutalität, eine Liebenswürdigkeit die er ihr noch nicht angetan hatte?

Sie gehörte noch immer Horus.

Und er hatte kaum noch die Kraft zu stehen, oder zu denken.

Es würde heute enden. Denn er glaubte kaum das es seine Seele noch einen weiteren Tag in dieser grausamen Welt aushalten würde.

Er war nur Stephen.

Und Stephen hatte nicht die Kraft das durchzuziehen.

Es war Zeit. Zeit zu gehen.

Er würde nicht alleine gehen.

Vom alleine sein hatte er genug.
 

Er war fast schon wütend als er den langen Weg in das unter der Erde versteckte Zentrum entlang lief und das war gut so, denn die Wut gab ihm eine Kraft von der er angenommen hätte sie schon verloren.

Und dort, tief unter der Erde wartete sie auf ihn.

Als er sie ansah, ihren zerbrochenen Körper, ihren leeren, liebenden Blick, war ihm als würde sein Herz nicht mehr aufhören zu bluten.

Konnte es sein dass sie dort, irgendwo, war?

Dass hinter ihren blauen Augen, noch, irgendwo, sie war und ihm zu lächelte.

Ihn liebte.

Oder sah sie wirklich nur noch Horus?

Er durfte nicht aufgeben, er konnte nicht aufgeben.

Und doch, wusste er, er würde genau das tun.

Er wollte sie einfach nur noch von diesem Dasein erlösen welches sie fristete.

Und sich selbst wollte er es auch ersparen, weiterhin zu leiden.

Es fehlte ihm die Kraft weiter zu leben. Weiter zu siechen. Weiter an einem Plan festzuhalten, von dem er nicht wusste ob er überhaupt Chancen hatte zu klappen, von dem er nur noch Bruchstücke kannte...

Keine Kraft mehr.

Die Kraft hatte ihn verlassen.
 

"Erwache Sklavin", seine Stimme zeigte von Stärke, "ich befehle es dir, erwache."

Er stand da, seine Haare leuchteten golden im Glanz der Beleuchtung, und seine Augen zeigten dass was sein Körper unter dieser Maskerade nicht gewillt war zu zeigen.

Das Ende war da.
 

Sein Ende war da.
 

Die blonde Frau mit der fahlen Haut, unter der Blutergüsse schimmerten, erhob sich langsam und sichtlich mit Schmerzen, sah ihn jedoch mit ihrem unerschütterlichen Blick an.

Alles konnte er darin lesen, nur nicht die Gedanken seiner Frau.

"Ich bin Euch dienstbar, mein Herr.", hauchte sie leise, wohl war sie noch schwächer als er selbst, "Was wünscht Ihr von mir, ich bin Eure ergebene Dienerin."

Es herrschte einen Moment Stille in dem kleinen Raum, hätte Stephen der Umgebung Beachtung geschenkt wäre er von der klaren, friedlichen Botschaft besänftigt worden, sein Herz hätte von den wunderlichen Verzierungen an der Wand die wohl das Leben selbst darstellten und in jeder erdenklichen Farbe über die ebenen Flächen zogen, jene Stärke zurückerhalten, welche er brauchte.

Er aber hatte nur Augen für sie.

Für seinen Fehler.

Er hätte Nein sagen sollen.

Damals als sie mit dem Plan gekommen waren.

Noel hatte Nein gesagt. Energisch, für einen winzigen Moment war die Hülle die er nach dem Tod von Kor Jahre mit sich getragen hatte gebrochen, und er hatte Nein gesagt.

Und dennoch war er dann mitgegangen. Dennoch.
 

Noel hatte wohl gewusst was hier kommen würde.

Stephen fragte sich, was ihn veranlasste hatte, seinem Freund so in den Rücken zu fallen.

Weshalb hatte er dieses eine Mal keine Stärke beweisen können um ihr zu widersprechen.

Er hatte es früher auch geschafft.
 

W e i l I c h es w o l l t e . S o e in f a c h i s t d a s .
 

Damals war er erfüllt von Stärke gewesen.

Damals hatte er noch an eine gute Zukunft geglaubt.

Damals war ihm seine Zukunft nicht von Horus geraubt worden.

Nur noch eine Marionette.

Ein Spielzeug, benützt, bald nicht mehr interessant, tot.

Sollte dass wirklich alles sein?

Weshalb kämpfen?

Es macht keinen Sinn.
 

S i b u n a , E r w i r d b a l d e r w a c h e n . S e i n e S t ä r k e w i r d g e w a l t i g e r s e i n , a l s e s je d e Le g e n de j e m al s w i e d er g e b e n kö n n t e .

W i r f ü r c h t en i h n. W i r w o l l e n i h n e n d l i ch r i ch t e n.

E r t a t u n s e r e m H er r n d i e g r ö ß t e S c h ma c h a n di e e s g a b.

V e r r a t .
 

Stephen war so wütend über sein eigenes Versagen und doch formte sich so etwas wie Hoffnung in seinem kleinen Kopf.

"Komm her!" schrie er, seine Stimme erfüllt von Hass und Kälte, eine Kälte die seinen Tiefen entsprang.

"Dienst du mir, frage ich dich?!" brüllte er und hob die Dunkelhäutige in die Höhe. Sie wirkte wie eine Puppe, Porzellan, zerbrochen, voller Risse, zerstört.

Sie nickte überrascht, wenn auch mit einem Lächeln auf ihrem Mund.

"Ja, mein Herr, ihr seit mein Ein, Mein Alles, Der, die, das Einzige was zählt."

"Tust du was ich dir sage?" Seine Stimme war keinen Deut leiser geworden, im Gegenteil hatte sie sich nun zu einem Donnergrollen erhoben. "Sprich weise, oder mein Zorn wird die pfählen."
 

W i r m ü s se n e r w a c h e n .

D u k a n n t e t d e n P r e i s .

F ü r d ie F r e i h e i t e u r e r We l t .

D u w a r s t b e r ei t i h n zu z a h l en .

A l l e v o n E u ch , w a r t i hr b e r e i t.
 

"Ich diene Euch, mein Herr. Was ihr befiehlt ist getan."

Er sah sie einen scheinbar unendlichen Blick lang an, seine Augen hielten sie gefangen.

"Deinen Mann, würdest du ihn töten, wenn ich es befiehle?"

"Ja, wenn Ihr es befiehlt."

"Würdest du ihn hintergehen, wenn ich es befiehle?"

"Ja, wenn Ihr es befiehlt."

"Würdest du mit ihm aus meinem Zelt fliehen, ihn hintergehen, ihn glauben lassen du wüsstest nichts von meiner Liebe zu dir. Und ihn dann, in einem günstigen Moment glauben machen, du wärst mir verfallen und er könnte dich, meine Liebstes, heilen von meiner Glut?" Stephen schwieg einen Moment, stellte sie zurück auf den Boden, fuhr ihr dann langsam durch die knotigen Haare.

Er war dem Ende gefährlich nahe, seine Stimme verlor all ihre Kraft und war nur noch ein Flüstern im Wind, das Rascheln von Blättern die tot zur Erde sanken.

"Ihn in die Verzweiflung treiben," ein Flüstern, "ihn zu brechen. Stück für Stück, Tag für Tag. Bis er nicht mehr kann."

"Ja,", sie hörte niemals auf zu lächeln, warum konnte sie nur nicht aufhören zu lächeln "wenn Ihr es befiehlt."

"Sag mir," ein Rascheln im Wind, "fiele dir für ihn noch eine schwerere Folter ein, als dies? Eine weitere Qual die ihn noch bis über den Tod hinaus verfolgen würde?"

Er stand dort, im sanften Licht des Raumes, und sah aus wie ein Cherub, dessen Flügel strahlten und niemals erlöschen würden aber es in diesem Moment doch taten.

"Überlege schnell, Begleiterin des Todes."
 

Si e h e s d o c h ei n .
 

"Mir fiele nichts ein, mein Herr." Ihre Antwort war leise gekommen, fast schon schüchtern, so als würde sie sich schämen dafür, keine andere Antwort zu haben.

Er lachte auf, ehrlich und frei. So klang es und genau dass war es auch. Er wusste was er tun musste. Und der Preis kam ihn nach diesen Tagen noch nicht einmal zu hoch vor. Wenn er sich gegenüber ehrlich war, dann würde er sogar noch recht gut davon kommen. Als der Romantiker der er war.

Sein Lachen, dass unter normalen Umständen diesen Raum in Frieden und Freude getaucht hätte, es verdunkelte heute jedoch das Licht mit einem düstern Schatten, einer Vorahnung, so unschön wie manche Nacht unter klaren Sternen.

"Dann erfreue dich an meiner Herrlichkeit, Liebste." Es waren gequälte Worte, die aus seinem Mund kamen, Worte voller Kraft und dennoch halbverzweifelt. "Denn ich weiß eine wahrlich gefinkelte Weise ihn leiden zu lassen. Ihn für seine Frevel in die ewige Finsternis zu stoßen. Es wird ihn verfolgen, es wird ihn härter treffen als jede andere Schandtat."

"Mein Herr?!"

"Wiege ihn in Sicherheit, lass ihn glauben er hätte dich unter Kontrolle. Lass ihn glauben er könnte sich als mich ausgeben." Er lächelte voller Freude, Genugtuung breitete sich aus, wie eine warme Decke im Winter, nur in seinen Augen zeigte sich die Wahrheit..

"Bete ihn an wie du mich anbetest, liebe ihn wie du mich liebst, erfülle ihm jeden Wunsch, so lächerlich er dir auch scheinen mag."

Er küsste sie sanft auf die Stirn. Er schmeckte das Salz auf ihrer Haut nicht.

"Lass ihn walten. Und am Ende..."

Er ließ den Satz unvollendet stehen.
 

"Am Ende, mein Herr?!" sie sah ihn erwartungsvoll an.

Er lachte ob ihrer Wissbegierigkeit. Wie hatte sie ihn nur so lange blenden können

"Oh, glaub mir dass Ende wird dich überraschen." Die einzige Genugtuung die er noch hatte, selbst wenn seine Genugtuung sie zerstören würde.

"Mein Herr?"

"Es wird ... Lass es mich so formulieren." Ein zartes Lächeln stahl sich über sein eingefallenes Gesicht, "Er wird dass bekommen was er will, nur wird er sich selbst dafür hassen und sollte er es wieder erwarten überleben.... diese Schmach wäre zu groß. Zu gewaltig. Sein Wille wäre gebrochen. Auf Ewig. Dass ist doch ein erbaulicher Gedanke, nicht wahr?"

Er nahm sie in die Arme und wiegte sie kurz wie ein kleines Kind.

"Ja, mein Herr. Ein erbaulicher Gedanke. Was soll ich nun tun?"

Er blickte sie voller Güte an und in seinen Augen lag die Ewige Ruhe.

"Töte mich. Stell dir vor, Ich wäre er. Stell dir vor, es wäre sein Fleisch dass du verdorren lässt.

Stell dir vor, es wären seine Schreie die du hörst, seine Schreie die dich ein Lebtag verfolgen werden, nicht die Meinen. Stell dir vor Ich wäre er."

"Befiehlt ihr das, mein Herr? Mein Gebieter?" Sie schien unsicher, wusste nicht was sie davon halten sollte.

"Ja," sagte er lächelnd, "das befehle Ich."

Er zog einen Handkristall aus seiner Hose und gab sie ihr in die Hand.

Sie nahm ihn kühl entgegen.

Als sich der dunkle Strahl durch sein Fleisch fraß und seine Schreie dass Zimmer auf Ewig verdunkelten, da lächelte sie.

"Ich diene Euch, mein Herr, mein Gebieter Horus. Was Ihr befohlen habt, es ist endlich vollbracht."
 

D u w u s s t e t d a s s d e r P r e i s D e i n L e b e n s e i n w ü r d e.

I h r w u s s t e t e s a l l e .
 


 

+++
 


 

Dunkel war es geworden, der Tag war am Sterben und die Kälte der Nacht schlich langsam und stetig heran, wie ein Panther auf der Pirsch.

Leron, Büttel des Horus, wusste davon nichts.

Sie saß noch immer in dem dunkel gewordenen Raum, völlig versunken in Gedanken, fröstelnd, müde und unendlich glücklich.

Sie hatte ihrem Herrn gut gedient.

Der Verräter war tot.

Ihr Herr war sicher glücklich darüber.

Wenn sie nur an ihn dachte, seine klugen Worte, seine nassen Küsse, seine wunderbare Grausamkeit, wie sollte sie ihn denn nicht lieben?
 

Doch nach und nach drängte sich ein kleines Wort immer weiter in ihr Bewusstsein.

"Warum?"

Sie sah sich in dem dunkel geworden Raum um, unsicher was nun zu tun war.

Ihr Herr, ihr Meister, hatte sonst nichts zu ihr gesagt.

Er sagte sie solle ihren Gatten töten, den Heiler zerstören und sich dann...

Es fiel ihr wieder ein.

Es war nun ihre Aufgabe zu lachen und sich zu freuen.

Sie fragte sich woher es der blonde Mann gewusst hatte, wie er von ihrem Auftrag herausfinden konnte und es trotzdem nicht geschafft hatte sie aus ihrer Fessel zu befreien.

Sie wusste sehr wohl wer sie war.

Sie war eine Dienerin von Horus, in Schmerzen gemacht, die gerade ihrem Mann getötet hatte um Ihm dienstbar zu sein.

Sie war sein Büttel, sein Eigen und seine Trophäe. Sie war seine Geisel, seine Beute, sein Druckmittel.

Sie wusste wer sie war.

Doch sie war verwundert?

Weshalb war sie verwundert.
 

Es war nur ein Blick, ein kleiner Blick auf ihr Opfer gewesen, diese tote Hülle, und es war nur ein Gefühl, ein kleines Gefühl.

Sie war... ja was war es, das sie fühlte?

Es war nicht die Liebe die sie bei Horus hielt, es war nicht der Hass gegen Jeden der gegen ihren Gott nicht anbetete und ihn verriet, aber was war es denn dann?

Erst jetzt bemerkte sie dass ihre Augen nass waren.

Sie blickte hinauf auf die Zimmerdecke, so dunkel und grauenerregend wie sie war, und ... nein es tropfte keine Flüssigkeit von dort herab.

Mit ihren tauben Fingern wischte sie das Nass von ihren Augen, als ein weiteres kleines Ding ihre Aufmerksamkeit fand.

Eigentlich war es gar kein kleines Ding, es war ihre Hand, besser der Kristall der sich tief in ihre Handflächen hineingebrannt hatte und nun tiefschwarz durch ihren Körper pulsierte, wie ein lebendiges Ding.

Es breitete sich aus. Es tat nicht weh aber doch wuchs es beständig.

Davon hatte ihr Horus nichts gesagt?!

Warum wohl?

Er hatte es wohl gewusst.

Natürlich hatte er, was für eine dümmliche Frage.

Er war ihr Gott.
 

Stephen.
 

Sie fuhr so schnell es ihre kranken Knochen erlauben konnte herum, aber es war keiner hier.

Aber gerade eben, sie hätte schwören können sie hätte etwas gehört.

Es war eine warme Stimme gewesen. Sie kam ihr bekannt vor aber dann auch wieder nicht.
 

Seine blauen Augen. Sie lächelten sie an und er wischte sich die langen Haare aus der Stirn.

"Du hast es versprochen, Leron. Süße." Sein Blick war fast bettelnd

"Ferien hattest du gesagt. Komm, schon, Ferien! Nur wir Beide, ein einsamer Strand, das perfekte Ferienhaus und Programme die uns was Schönes zu Essen kochen."
 

Was zum... Was sollte das?!!

Bilder in ihren Kopf hinein. Wer hatte eine solche Macht.
 

"Bei uns Wohnen?" Er giftete sie böse an. "Als ob? Schau ich so aus als wollte ich mit dir im selben Haus schlafen. Kleine, ganz sicher nicht!"

"Oh, ja.. genau, Im selben Bett, Genau!"

Er lachte laut auf und hielt sich den Bauch vor Lachen.

"Du redest so viel Mist, Kleine, dass es mich manchmal... [zwei Minuten Pause] .... whho-ha, runter von meinen Lippen. Du bist ja noch ein Kind. Als ob ... Ich sagte runt.... Fu...hmmm
 

Kuss?
 

Er saß langbeinig vor ihr, die schulterlangen Haare blutverkrustet, ein Auge zugeschwollen, die Zunge zerschnitten.

Etwas in seinem Blick war panisch.

Sie konnte nicht verstehen was er sagte. Er konnte ihr nichts deuten, seine Hände hinter dem Rücken festverschnürt.

Er blinzelte. S. O. - Eine Wache schlug ihm brutal auf den Kopf, die hellen Strahlen der Waffe mit der man ihn quälte durchbrachen seine Haut, er schimmerte blau und weiß, dort wo ihn Blutergüsse ergänzten.

Dort lag er dann. Zwei Stunden. Ohne sich zu rühren.

Eine der Sklavinnen kam und begann ihn wieder wach zu rütteln.

Er öffnete sehr langsam sein noch gutes Auge und blickte an der Frau die ihn medizinisch versorgte vorbei, ihr in die Augen. Soviel Zuvertrauen?

Und dann als die Sklavin ging, brach er den Kontakt, sein Blick wanderte auf das Hinterteil der Frau und er grinste schäbig, denn mehr brachte er in seinem mickrigen Zustand nicht zusammen.
 

Das Pulsieren wurde schwerer, schneller, steter
 

Das Erste was sie tat als sie sich befreit hatte war zu ihm rüber zu gehen und ihn mit ihren Fingerspitzen das Auge aus dem Gesicht zu reißen und es dann zu zertreten.

Die kleine Überwachungsmaschine die Aphovis dort eingesetzt hatte zersplitterte lautlos.
 

bis es ihr ganzes Dasein erschütterte. Bilder, Worte, Szenen, schütteten über sie herein, begruben sie unter sich vollkommen bis sie selbst in ihrer großen Liebe zu ihrem Herren einsehen musste, das sie jemand Anderen noch mehr liebte.

Jemand Anderen ewige Gefolgschaft gelobt hatte, lange vor ihrem Herrn.

Dass sie ihrem Wort brüchig war.

Welche Schmach.

Das ihr Herr sie betrogen hatte.

Horus hatte sie betrogen.

Um ihr Leben.
 

Sie stand da, nun wissend woher das Nass in ihren Augen kam, die schwarzen Splitter des Kristall fielen von ihr ab und sie verlor das Gleichgewicht.

Nicht nur körperlich, sie fiel in die Knie und riss sich an den Splittern die Haut auf, sondern auch geistig fühlte sie sich verraten.

Es war ihr als würde das war Recht war, nun plötzlich auch gleichzeitig Falsch sein, das was sie geglaubt hatte, plötzlich ein Trugbild.

Aber sie liebte ihren Herrn noch immer.

Welch ein Dilemma.

Sie saß einige Stunden lang da, in dem dunklen Raum neben der verdorrten Mumie ihres einstigen Gatten, ihrer Liebe, und kam dann zum Schluss das sie ihrem Herrn so wie sie jetzt war nicht mehr dienstbar sein konnte. Sie war zu zerrissen innerlich um irgendjemanden dienstbar zu sein, noch nicht einmal ihrem alten Leben.

Aus den Augenhöhlen der Mumie nahm sie einen vielverzweigten blauen Kristall, morphte ihn in ihrer Hand zu einer spitzen Klinge und eröffnete sich damit ihre Pulsadern.

Und lag dann da, ihre Augen zur Decke gewandt, die ihr den Blick auf die Wahrheit zu nehmen schien und wartete auf ihren Tod.
 

Er kam ganz leise als ihr Bewusstsein schon entschwunden war.
 

+++
 

"Sir, unbekannte Eindringlinge haben das Tor geöffnet, die Iris lässt sich nicht schließen."

General Hammond sah einen langen Moment zu Mann vor ihm und schüttelte den Kopf.

"Dann schicken sie Wachen zu dem Tor." Entgegnete er leise und sah noch ein Mal herab.

"Ja Sir." War die prompte Antwort, doch sie kam zu spät.

Schon traten zwei Personen durch das Sternentor, beide mit ungewöhnlicher Kleidung aber die Gesichter nicht unbekannt.

Es war dieser Merlin, zukünftige Sohn von Dr. Janet Fraiser und Dr. Daniel Jackson, und neben ihm eben deren Tochter.

Die Beiden schienen in einen Disput verfallen zu sein und ignorierten die wenigen Soldaten die schon mit gezückten Waffen vor ihnen Standen.

Sie war scheinbar sehr wütend, denn sie starrte ihn böswillig an.

"Wage das noch einmal zu behaupten!" schrie sie ihn an.

"Was, das dein Mann einen Stock im Hintern hat. Ach komm, das wissen wir doch alle. Er ist ein Musterbeispiel für Kerle die nur für eine Sache taugen. Und Spaß ist das nicht. Du kriegst ihn niemals rum."

Sie funkelte ihn vernichtend an und beruhigte sie dann auf einen Schlag wieder.

Das wieder rum lies ihn in erwartendendes nicht unbedingt positives erwartendes Schweigen fallen.
 

Plötzlich riss er die Augen auf und ging in die Knie.

Eine Träne rann seine Gesicht hinunter.

"Er ist gegangen.", hauchte er leise, "Er ist gegangen und sie hat ihn genommen."

Natasha schloss ihre Augen und atmete tief durch.

"Nein." Sie schüttelte energisch den Kopf, so voller Schwung dass ihre roten Locken bebten, "Nein. Nein, nein, nein. Nein" Sie sah zu ihrem Bruder hinunter und war sehr wütend. " Das.. das ... das ist doch ... ... ... Scheiße." Ihre Stimme brach fast weg, "verdammte Scheiße." Sie griff sich an ihr Herz, "Er hatte doch gesagt,..." ihre Stimme versagte, " er holt sie zurück." Ihre Lippen bewegten sich, kein Ton kam heraus.

Noel sah auf, seine Augen waren matt und leer. Er sah sie nicht an.

"Das hat er auch."

Sie riss ihre Augen auf.

"Du meinst...?" stammele sie.

Er nickte

"Oh, no!", schrie sie verzweifelt auf, "Was sollen wir bloß tun."

"Nichts", kalt, leer, bar jeder Emotion, "was immer sie getan hat, ich habe es nur noch nicht gespürt."

Natasha nickte gefasst, plötzlich schien eine Erkenntnis über sie hereingebrochen zu sein.

"Oh, Gott" sie legte ihren Kopf in ihre Hand, "das war erst der Anfang."

Noel nickte er schien genau den gleichen Gedanken gehabt zu haben. Warum überrannte sie ihre Erinnerung immer erst auf den letzten Drücker, immer wenn es schon zu spät war.

Noch immer saß er da doch nun machte er sich daran sich aufzurappeln. "Ich weiß.", antwortete er ihr gefasst.

Dann plötzlich schluckte er hart und wieder rannen ihm Tränen über das Gesicht..

Seine Schwester reichte ihm mildtätig ihre Hand und zog ihn hoch. "Was wird sie jetzt machen?"

Der Braunhaarige zuckte mit den Schultern und wischte sich die Zeichen seiner Schwäche aus dem Gesicht. Er schniefte.

"Sich umbringen." Er klang wieder gefasster. "Er hat sie sicher in den weißen Raum getan sie weiß das dieser seine Macht erst wirken lassen kann wenn alle dort tot sind. Also wird sie sich töten. Ich bin nur überrascht wie es geschehen ist. Ich hätte gedacht, ich hätte gedacht es passiert schon früher. Das wäre für uns alle besser gewesen. Ich hätte auf Horus gerne verzichten können."

Die Rothaarige nickte langsam und lächelte dann gequält.

"Ja, da stimme ich dir zu." Sie atmete dutzende Male tief ein.

Er sah zu ihr hin, da begann sie zu grinsen.

"Ich muss jetzt Tealc verführen gehen." erklärte sie schließlich mit fester Stimme.

"Schaffst du das denn, jetzt?" Er sah sie erstaunt an. Er war kaum fähig einen klaren Gedanken zu fassen.

Natasha sah ihren Bruder tief in die Augen und grinste dann verschlagen.

"Ich hab mit Stephen vor Leron Augen gefickt. Natürlich schaff ich das." Sie klang nicht sehr überzeugend. Dennoch straffte sie sich und lächelte ihn dann wieder an.

"Wir wussten doch das es passiert." Sie legte ihm noch immer lächelnd ihre Hand auf die Schultern, "Ich hätte nur nicht gedacht", noch immer lächelte sie, "dass es so weh tun würde. Ich" ihre Stimme war schwach geworden, "ich geh jetzt. Tschüss."

"Tschüss."
 

++
 

Der Raum war langsam dunkel geworden, immer dunkler und als der letzte Atemzug getan war, der letzte Gedanken gedacht und die letzte Erinnerung verblasst war, entstand ein kleines Licht in der Mitte des Nichts und erhellte einem Leuchtfeuer gleich Leron und Stephen, oder das was von ihnen übrig geblieben war.

Einem Laken ähnlich legte es sich über ihn, umhüllte die verbrannte und entstellte Figur die einstmals so groß und majestätisch gewesen war, schien sie vollkommen einzuwickeln bis nur noch Licht da war und nicht mehr Materie.

Als dieser Kokon schließlich geräuschlos aufbrach, lag er wieder da und sah so aus als schliefe er. Seine Haare lang, feingesponnen und weich, sein Gesicht voller als es gewesen war, als hätten die Strapazen der letzen Monate nie stattgefunden, sein Körper frei von jedem Makel. Er war muskulöser, viel muskulöser als er es jemals hatte sein können, seine Finger, seine Hände, seine Arme, sein ganzer Köper strahlte vor Stärke, unbändig, schön, gefährlich und wild.

Doch sein Herz schwieg.

Wieder wurde es dunkel, wieder erschien das Licht und breitete sich aus, diesmal über den toten Köper Lerons.

Es schloss ihre Wunden, lies sie alle verschwinden, ihre Haut wurde rein und ihre Haare wuchsen zu einem emens langen Schwall goldenem Vlieses heran, wunderschön und rätselhaft zugleich. Sie schien noch zerbrechlicher, noch wertvoller als sie es je in den Augen ihres Mannes hatte scheinen müssen, auch ihr Herz schwieg.

Noch einmal verließ das Licht das Zimmer, doch als es wiederkam brachte es Leben mit sich. Gras spross aus dem Boden. Blumen, Sträucher, Ranken soweit das Augen reichen konnte, alles rund um die beiden Schlafenden Figuren herum.

Ihr Herzen erwachten.
 

Und Noel der das ganze, zeitversetzt um eine Stunde mitbekam, weinte, denn er wusste seine Freunde waren für immer gegangen. Und nichts, noch nicht einmal er, würden sie wieder zurück zu holen.

NEE und Joot waren erwacht.

Leron und Stephen gegangen.
 

Aber vielleicht machte es ja nichts. Denn sein Ende war auch nah.

Er würde sie schon bald wieder sehen.
 


 


 


 


 

Und was denkst du?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-12-19T11:35:33+00:00 19.12.2004 12:35
Was ich denke?
..
...
....
Einerseits weiß ich nicht, was ich denken soll, anderserseits wusste ich, dass so etwas passieren wird, dass diese "Seelen" zurückkehren werden, dass sie sich nicht mit einer Sympiose zufrieden geben werden, dass sie mehr wollen, dass sie etwas Furchtbares sind, etwas Altes, dass man nicht einschätzen kann.
Noel, was wird aus ihm werden?
Seinen "Seelenpartner" habe ich immer am meisten gefürchtet!
Dieses Kapitel klingt wie der Schlüssel zu allem, was geschehen ist und noch kommen wird.
Alles wird sich verändern und doch war alles was geschah der Weg dorthin.

wenn das Leben ein Traum ist, dann nicht unserer, sondern der eines anderen!
Wer träumt, wer lebt, was wenn wir aus diesm Traum eines anderen erwachen?

Dunkel- dunkler- am dunkelsten:
Sind wir jetzt an der dunkelsten Stelle angekommen, kann es jetzt eigentlich wieder heller werden, gib es diese Chance noch ?

Nigma? Wer ist das denn jetzt wieder?

Kennst du "Krieger" von den Fantastischen Vier
"Der Krieger erwacht er wurde über Nacht zum Krieger gemacht macht sich bereit hat sich gedacht wir haben die längste Zeit mit warten verbracht es uns bequem gemacht...
er wacht auf doch sein Traum geht weiter weil sein Zauber wirkt..."

Du siehst, ich bin sehr sprunghaft heute hier.
So vieles, dass an einem neuen Anfang steht, so vieles, dass ungesagt bleibt, so vieles, dass noch immer im Dunkeln liegt, so vieles, dass erschreckend ist, weil man nicht weiß wieso und weshalb und schon garnicht, wie geht es jetzt weiter?

Wie einen Traum denn man hatte, der einem den ganzen Tag verfolgt ohne dass man genau sagen kann was man geträumt hat. Es sind nur Gefühle übrig geblieben und von denen kann man auch nicht genau sagen kann, ob man sich davor fürchtete oder sie begrüßt und willkommen heißt.

Wie werden die "Seelen" sein und was werden sie tun?!
Darauf bin ich sehr gespannt und ich hoffe du hast am nächsten 10ten darauf für mich eine Antwort!

Grüße und feier schön Weihnachten und fals wir nichts mehr von einander hören, rutsche gut und sicher ins Neue Jahr!!
Bis dann
Ramona


Zurück