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Unknown World

Das Abenteuer eines kleinen Katzenmädchens
von

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Ein Plan

Jetzt blieb nur noch die Frage, wie sie die Marine verständigen konnten. Würde eines ihrer Schiffe durch Zufall hier vorbeikommen, vielleicht bei der Verfolgung der Piraten. Aber das war nicht sehr wahrscheinlich.

Eine Weile lang grübelten die beiden, ohne jedoch zu einem Ergebnis zu kommen. So wurde es langsam Abend und der Hunger überfiel sie. Schweigend suchten sie ein paar Essensreste aus den Trümmern, ebenso wie ein paar Decken für die Nacht. Nach ihrem kargen Mahl aus Trockenfisch und ein wenig Brot, kauerten sie sich am Strand auf ihren Decken zusammen, den Schwanz als Kissen benutzend. Miou schlief sofort ein, doch Kaisha fand keinen Schlaf. Unruhig wälzte sie sich hin und her. Nachdenklich betrachtete sie eine Weile lang Mious Silhouette, die sich schwarz gegen den sternenübersäten Himmel abzeichnete. Als sie um Mitternacht noch immer keinen Schlaf gefunden hatte, stand sie leise auf und machte sich auf den Weg zu den Klippen. Vielleicht konnte sie schon die Lichter der Marineschiffe ausmachen, die das Piratenschiff sicherlich verfolgten.

Die Sterne beschienen spärlich ihren Weg, aber dank ihrer Katzenaugen fand sie den Weg mühelos. Als sie auf das Meer hinausblickte, hielt sie erstaunt inne. Nur eine kurze Strecke entfernt schaukelte das Piratenschiff sanft auf den Wellen. Die Räuber hatten sich nicht aus dem Staub gemacht, sondern schienen ein fröhliches Fest zu feiern. Der Lärm vieler Stimmen wehte leise an ihr Ohr.

Da reifte ein Plan in ihr. Flink kletterte sie auf der anderen, der Meerseite, wieder hinab, bis sie eine Höhle erreichte. Hier war damals der fremde Mann gelandet. Kaisha spähte in die Dunkelheit der Höhle, bemüht, möglichst kein Geräusch zu machen, das die Fledermäuse, die in der Höhle wohnten, aufschrecken könnte. Sie hasste diese kleinen fliegenden Geschöpfe. Als sie eine Weile gelauscht hatte, vernahm sie das leise Schabe von Holz auf Stein.
 

Gut, es war noch da. So leise und schnell wie sie gekommen war, nahm sie wieder den Weg zurück. Miou schlief immer noch tief und fest, was Kaisha gerade recht war. Er würde nur versuchen, sie an ihrem Plan zu hindern, aber das würde sie nicht zulassen. Ohne ein Geräusch zu machen schlich sie zu ihrem alten Haus und betrat vorsichtig die Ruine. Behutsam durchwühlte sie die Reste, bis sie alles gefunden hatte, was sie auf ihr Abenteuer brauchen würde. Ihr Messer, das sie vor Jahren zu ihrem Geburtstag bekommen hatte, würde ihr sicherlich gute Dienste leisten. Ebenso packte sie etwas zu essen und zu trinken in ihren kleinen Beutel aus Lotusblättern, der die Gegenstände vor Wasser beschützen sollte. Dann kramte sich noch nach einem Hasenfell und ein wenig Kohle und kritzelte eine kleine Notiz an Miou drauf.
 

Lieber Miou,

ich bin zudem Piratenschiff geschwommen und werde versuchen unsere Leute freizubekommen. Sorge du bitte für Ablenkung. Das Boot liegt noch immer unten versuche damit Hilfe zu hohlen!

Deine Kaisha
 

Dann schnallte sie sich den Beutel und das Messer um und schlich zurück zum Strand. Die Nachricht legte sie neben den Kopf ihres schlafenden Freundes und beschwerte ihn mit einem Stein, der in der Nähe lag. Nach einem kurzen, wehmütigen Blick zurück auf ihre Heimat, watete sie langsam in das kalte Meer. Als sie die ersten Schwimmzüge tat, musste sie lächeln. Sie erinnerte sich, wie früher entsetzt angesehen worden war, weil sie im Meer schwamm. Sie war die einzige ihres Volkes, die gerne schwamm. Ja, Kaisha liebte das Wasser, die klaren Wellen, die sie umspülten. Mit kräftigen Zügen näherte sie sich dem Schiff. Doch je mehr sie sich vom Ufer entfernte, desto unsicherer wurde sie. Das Schiff war doch weiter entfernt, als sie gedacht hatte. Und viel größer! Wie sollte sie allein gegen die vielen Menschen, die darauf lebten ankommen?

Doch jetzt gab es kein zurück mehr. Das Ufer war schon zu weit entfernt. Mit großer Anstrengung schaffte sie es endlich den Anker zu erreichen und sich daran festzuhalten. Müde klammerte sie daran fest und ließ sich vom Wasser tragen. Ihr Schwanz wickelte sich schwer und nass um ein unteres Kettenglied.
 

Als sie sich einigermaßen wieder erholt hatte, machte sie sich an den Aufstieg. Flink kletterte sie die schwere Kette hoch. Als sie am Einhohlloch angekommen war ließ sie sich dankbar auf den Boden gleiten und blieb einen Moment entkräftet liegen. Dann sah sie sich um. Es war ein kleiner Raum, doch ohne ein Versteck. Sie musste von hier weg. Wenn jemand zufällig hier herein sah, musste er sie entdecken. So leise wie möglich verließ sie den Raum und schaute sich um. Sie schien in einer Art Lagerraum zu sein. Es standen viele Kisten und Fässer fest vertäut herum. Hier konnte sie sich verstecken, hier würde sie niemand so schnell finden. Plötzlich merkte Kaisha, wie müde sie war. Nach einem Blick in die Runde rollte sie sich auf einem tau, das in der hintersten Eck lag zusammen und schlief sofort ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  wunder_zorro
2008-04-19T14:15:01+00:00 19.04.2008 16:15
eigentlich ist alles gesagt was der kollege vormir geschrieben hat das einzige was fehlt ist: mach weiter so die geschichte wird klasse^^
Von: abgemeldet
2008-03-30T18:37:12+00:00 30.03.2008 20:37
Ich bin zwar kein Betaleser, aber ich weiß, dass einige Fehler einem leider nicht sofort auffallen ;)

"Nicht, sonst kommen sie und ho/h/len uns auch noch"
Es gab nur eine Person auf der Insel, /sie/ ihr nachlaufen würde.
belehr[t]en sie eines besseren.
Das Schiff war doch weiter entfernt, a[l]s sie gedacht hatte.
Und so nebenbei, was ist vertäut? (ganz am Ende, mit den Fässern.)
(/../ = Falsch eingesetzt - [..] = Da fehlt etwas)

Jetzt zum eigentlichen Kommentar. Wie ich erwähnte, schreibst du sehr interessant. Die ganzen Adjektive lassen die Geschichte sehr lebendig wirken, und sind gekonnt eingesetzt!
Im zweiten Kapitel kann man sich gut in Miou und Kaisha einfühlen. Besonders in der Ankunft Szene, ist der wütende und verletzte, normale Katzenjunge Miou und das verächtete Katzenmädchen Kaisha gut nachzuempfinden.
Ach, und danke für die Absätze. Sie machen das ganze wirklich viel lesbarer. Besonders im Netz oder Animexx wird es mit wenigen Absätzen sehr schwer!


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