Unter Amazonen
Er träumte. Er träumte von einer Reise in eine andere Welt, eine Welt in der
das Unmögliche möglich war und Wunder alltäglich. Er träumte von einer Welt
voller Magie. Er träumte von jemanden, dem er nie zuvor begegnet war, und den
er doch sehr gut kannte. Er träumte von einer Reise mit dieser Person, einer
Reise voller Schwierigkeiten aber mit ebenso vielen schönen Momenten. Er
träumte von einem Fluch, und von einem kleinen Teich in den er fiel ...
~Platsch~
Der nächste Tag begann für Jeremy mit einem Schwall kaltem Wasser.
"Der Einsteiger"
eine Ranma 1/2 FanFiction
von Mark Soul
Legaler Hinweis oder Disclaimer:
Ranma und Co. gehören Rumiko Takahashi, und einigen anderen Leuten, aber
nicht mir. Behaupte ich auch gar nicht. Ich weiß nicht, ob ich sagen kann
das Jeremy mir gehört, ich hab ihn mir zwar ausgedacht, aber ... ach, egal.
Diese Fanfiction schreibe ich nur aus Spaß, ohne einen Pfennig daran zu
verdienen.
"Japanische Sprache"
*Chinesische Sprache*
'Betonte Worte'
<Gedanken>
~Geräusche~
{Panda-zeichen}
Sollte ein normalerweise männlicher Charakter mit Nyanniichuan Fluch in
seiner Jusenkyo-Form dargestellt werden, wird an seinem Namen
der Suffix '-chan' angehängt.
Anfänger-Alarm:
Ich hab absolut keine Erfahrung im Fanfiction schreiben und bin auch sonst
ein mieserabeler Geschichtenerzähler. Seid bitte nachsichtig.
Self-Insert-Alarm:
Es gibt Leute, die können Self-Inserts nicht ausstehen. Alle, die sich
angesprochen fühlen, brauchen gar nicht weiterzulesen. Das hier ist nämlich
eine Self-Insert (sozusagen). Jeremy entspricht zwar nicht meiner Person,
kommt aber trotzdem aus unserer Welt. Und ist natürlich Ranma-Fan.
Kapitel 2: Unter Amazonen
~Platsch~
Der nächste Tag begann für Jeremy mit einem Schwall kaltem Wasser.
Jeremy-chan: (spotz)"Hey, was soll das?"
Genma: "Aufstehen. Du hast lange genug geschlafen. Wir haben heute noch viel
vor."
Jeremy-chan kroch aus ihrem Zelt und sah sich verschlafen in dem kleinen
Lager um. Vier Iglu-Zelte standen im Kreis um ein mittlerweile kaltes
Lagerfeuer. Vor einem stand Ryoga, auf die gleich Weise geweckt wie Jeremy
und ebenfalls pitschnaß. <Was für eine Art den Tag zu beginnen. Der Fluch
macht es nicht unbedingt besser.> Jeremy-chan beobachtete, wie Genma seinen
Eimer an einem nahegelegenen Bach wieder füllte und in Ranma's Zelt ging.
~Platsch~
Ranma-chan's Stimme: "Pop, du bist ein Idiot!"
~Pow!~
Nicht ohne Genugtuung sah Jeremy-chan Genma im hohen Bogen aus dem Zelt
fliegen, bis er gegen einen Baum knallte und dort ohnmächtig liegenblieb.
Eine wütende, nasse und sehr weibliche Ranma-chan stapfte aus ihrem Zelt
und begann über idiotische Väter im allgemeinen und Genma im besonderen zu
schimpfen, während sie das Feuer neu entfachte und einen Topf Wasser
aufsetzte.
Jeremy-chan konnte über Genma nur den Kopf schüttelten. Sie ging in ihr Zelt
und zog sich an. Als sie wieder herauskam war Ranma wieder Junge und mit
Ryoga am kämpfen. Nicht richtig kämpfen, nur so zum üben.
Sie ging zum Feuer und transformierte zurück, dann setzte Jeremy einen neuen
Topf mit Instand-Ramen auf.
(Nach zwei Wochen auf der Straße lernt man kochen, glaubt mir. Außerdem war
Jeremy schon Zuhause ziemlich selbständig.)
Während die Nudeln kochten beobachtete er den Kampf. Ranma und Ryoga schienen
fast zu tanzen, so perfekt waren Angriff, Konter und Gegenkonter aufeinander
abgestimmt. Hätten sie die Bewegungen vorher einstudiert hätte man so etwas
erwarten können, aber in einem freien Kampf war es atemberaubend. Jeremy
begriff was es bedeutete, ein wahrer Martial Artist zu sein.
Wahrscheinlich hätten die Beiden noch stundenlang so weiter gemacht, aber der
Geruch des Essens ließ sie innehalten.
Ranma: "Hey Frühstück ist fertig!"
Er lief zum Feuer und lud sich seinen Teller voll. Ryoga folgte und tat das
gleiche, begann aber wesentlich langsamer zu essen.
Jeremy: "Ihr hättet euer Duell aber ruhig erst zuende führen können."
Ranma: (mit vollem Mund)"Schuell? Wasch meinscht du?"
Ryoga: "Laß man gut sein. Das hat Zeit bis nach dem Essen."
Ranma: <Duell? Essen? Stimmt ja, deswegen ist Ryoga überhaupt hier. Hm,
diesmal hab ich echt keine Lust auf eine Blutfehde mit ihm.>
Als alle Drei ihre Mahlzeit fortsetzten, schaute sich Jeremy verwirrt um.
Von Genma war keine Spur zu sehen. Er lag auch nicht mehr da, wo Ranma ihn
bewußtlos geschlagen hatte. Genma nicht in Sichtweite zu haben machte ihn
nervös, der alte Idiot konnte alles mögliche anstellen.
Jeremy: "Ranma, wo ist dein Vater?"
Ranma: "Nun, da er nicht zum Essen gekommen ist, vermute ich das er außer
Riechweite ist. Ich glaube, er ist noch mal zurück nach Jusenkyo."
Wenn es nach Jeremy ginge konnte er dort ersaufen. Oder besser doch nicht,
wer weiß was eine 'Quelle des ertrunkenen idiotischen Vaters' anrichten
konnte.
Nach dem Frühstück ergriff Ranma das Wort.
Ranma: "Ryoga, wegen dem Duell... Ich weiß, ich hätte auf dich warten sollen,
und du hast wahrscheinlich allen Grund sauer zu sein, aber... "
Ryoga unterbrach ihn mit einer Handbewegung. "Ich bin nicht sauer. Jeremy
hat gesagt, ich sollte es erst mit einem Gespräch versuchen, vielleicht würde
sich alles klären. Er hatte Recht.
Ich bin aus zwei Gründen hier. Zum einen um mich wegen der Schmach mit dem
Brot zu rächen, zum anderen weil du vor unserem Duell davongelaufen bist. Ich
hielt dich für einen ehrlosen Feigling.
Ich hab mich getäuscht, du bist kein Feigling. Du hast mir gestern
wahrscheinlich mein Leben gerettet. Dafür möchte ich dir danken. Was das Brot
angeht..." Er scharrte verlegen mit den Füßen. "...wenn du mir vielleicht die
Richtung nach Japan zeigen könntest? Ich würd' gerne wieder nach Hause."
Ranma: "Das war selbstverständlich das ich dich aufgefangen habe. Und Japan,
nun, Pop und ich hatten sowieso vor dorthin zurück zu gehen, du
kannst gerne mitkommen."
Jeremy fiel ein Stein vom Herzen als die Beiden sich die Hände schüttelten
und nun anfingen rumzuscherzen. Als sie das Lager abgebaut hatten bekam
seine Freude einen Dämpfer: Genma kam mit dem JTF zurück.
Genma: "Ah, ihr habt schon zusammengepackt, sehr gut. Unser Freund hier(zeigt
auf den JTF)wird uns ein Stück begleiten uns als Dolmetscher dienen.
Er sagt, es gibt hier in der Nähe ein besonderes Schauspiel für
Kampfsportler."
JTF: "Oh ja, großes Turnier in nahem Dorf von Amazonen. Gute Kriegerinnen,
großes Ereignis, ich euch zeigen."
Beim Wort 'Amazonen' verzogen zwei Leute die Miene.
Jeremy: (flüstert)"Wenn ich uns den Jusenkyo-Guide vom Hals schaffe, kannst
du dann einen Bogen um das Amazonendorf schlagen?"
Ranma: (flüstert)"Könnte ich. Aber der kürzeste Weg führt an Joketsuzoku
vorbei. Pop wird einen solchen Umweg sicher nicht mitmachen."
Jeremy: (flüstert)"Wir wissen ja was wir 'nicht' machen." (geht zum JTF)
(laut)"Vielen Dank für das Angebot, aber wir kommen schon zurecht.
Es ist besser wenn Sie in Jusenkyo bleiben. Es sind dort schon zu
viele Menschen ins Wasser gefallen."
Genma: "Wir brauchen aber einen Übersetzer. Weder ich noch Ranma können
Chinesisch."
Jeremy: "Das hättest du dir überlegen sollen bevor du nach China gehst."
*Und ich spreche die Sprache sehr gut.*
Der JTF war ziemlich überrascht, aber die Gesichter von Genma und Ranma
zeigten nur Fragezeichen.
JTF: *Ihr sprecht Chinesisch?*
Jeremy: *Offensichtlich. Sollte man können, wenn man durch China reist.*
JTF: *Nun, wenn ich nicht mehr gebraucht werde, sollte ich wirklich besser auf
meine Quellen aufpassen.*
Jeremy: *Tun sie das. Und vergessen sie nicht drei Flaschen Nanniichuan nach
Nerima zu schicken wenn sie sie gefunden haben.*
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Vier Leute wanderten durch die scheinbar unendlichen Weiten des chinesischen
Hinterlandes. Das Ziel von allen hieß Japan, wenn auch jeder seine eigenen
Gründe hatte dorthin zu gelangen.
Ranma und Jeremy gingen zuletzt, zum einen um ein Auge auf Ryoga zu haben,
zum anderen um sich ungestört zu unterhalten.
Ranma hatte seine Haare wieder in seinem traditionellen Zopf geflochten
und hatte sein typisches Outfit an: Kung-Fu Schuhe, eine schwarze Stoffhose
und ein rotes chinesisches Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln.
Jeremy hatte Bluejeans an, und eine offene Jacke aus Kunstleder über seinen
roten Pulli. Beide trugen Wanderrucksäcke.
Ranma: "So wie ich Pop kenne wird er sich nicht davon abhalten lassen die
Amazonen zu 'besuchen'. Vor allem wenn man versucht ihm etwas
auszureden kann er sehr dickköpfig sein."
Jeremy: "Laß ihn doch. Wenn er sich unbedingt in Schwierigkeiten bringen will,
wir müssen ja nicht mitmachen. Er wird schon sehen was er davon hat.
Und zur Not gibt es sicher einen Weg sich dort rauszureden. 'Reden',
nicht kämpfen." <Von mir aus kann er dort verrecken. Würde vieles
einfacher machen.>
Ranma: "Da fällt mir ein, wie kommt es das du fließend chinesisch sprichst?
Können das alle, da wo du herkommst?"
Jeremy: "Nein. Ich konnte es einfach. Ich weiß nicht wie, es ist eben so."
Ranma: "?"
Jeremy: "In welcher Sprache, glaubst du, rede ich mit dir?"
Ranma: "Japanisch, warum?"
Jeremy: "Ich spreche kein Wort japanisch. Genausowenig wie chinesisch."
Ranma: "Oh, ich verstehe ... glaube ich. Du hast also eine Art Universal-
übersetzer im Kopf seitdem du hier bist."
Jeremy: "Könnte man so nennen."
Ryoga ging in der Mitte und fühlte sich ziemlich verloren. Das lag zum Teil
daran, das er keine Ahnung hatte wo er war, zum Teil wußte er aber auch nicht
wie es jetzt weitergehen sollte. Er hatte die letzten acht Monate damit
verbracht Ranma zu verfolgen. Die Jagt war zur zentralen Aufgabe seines
Lebens geworden, und jetzt erkannte er, das er die ganze einen Feind gejagt
hatte, welcher in Wirklichkeit sein Freund war.
Er hatte in dieser Zeit hart trainiert, hatte seinen eigenen Kampfstil
entwickelt, und er wußte das er zu den Besten seiner Altersklasse gehörte.
Die Jagt und der Kampf waren alles gewesen, was er in dieser Zeit hatte, er
konnte nicht einfach in sein altes Leben zurückkehren und so tun als wäre
nichts geschehen.
Aber was sollte er jetzt machen? Er brauchte wieder ein Ziel in seinem Leben,
das er verfolgen konnte. <Eins nach dem anderen. Erstmal sollte ich wieder
zurück nach Japan gehen. Ich kriege langsam Heimweh.>
Genma ging vorneweg. Er hatte trübe und gleichzeitig ärgerliche Gedanken. Die
trüben Gedanken betrafen seine Frau und einen gewissen Harakiri-Vertrag.
Mit diesem Zustand konnte Ranma wirklich nicht als 'Wahrer Mann' durchgehen.
Wie jeder andere Mensch hing auch Genma an seinem Leben, und so hatte die
Nacht über nach einem Ausweg aus der Misere gesucht. Und als der Idiot, der
Genma war, hatte er eine etwas zweifelhafte Lösung gefunden. Zum einen würde
er Ranma's Training noch härter machen. Genma hatte im Laufe der Jahre alles,
was nicht zur Kampfkunst gehörte, erfolgreich von seinem Sohn ferngehalten,
jetzt mußte er dieses Verfahren nur noch verstärken.
Zum anderen mußte Ranma beweisen, das er trotz allem ein Mann war, und was
eignete sich dafür besser als eine Heirat? Es wurde Zeit, die Schulen des
Musabetsu Kakuto zu vereinen. Und eine oder zwei Runden Go mit seinem alten
Freund Soun wären auch mal wieder ganz nett.
(Anm.d.Autors: Musabetsu Kakuto Ryu ist der Kempostil, den Ranma
praktiziert. Besser bekannt als 'Kampfsportschule für Schlägereien aller Art'
oder 'Anything Goes Martial Arts')
Die ärgerlichen Gedanken bezogen sich auf die unwillkommen Begleiter, die
sich Ranma angeschlossen hatten. Was mußte dieser Jeremy auch im Weg stehen?
Und wer konnte ahnen, das diese Quellen eine solche Wirkung hatten? Genma
hatte es wirklich nicht bemerkt, das er als Panda aus dem Wasser wieder
aufgetaucht war.
Aber das Jeremy sich ausgerechnet von ihm adoptieren lassen mußte,
Unverschämtheit. Das Schlimme war das Ranma vollkommen hinter ihm stand. Der
Junge hatte einen schlechten Einfluß auf seinen Sohn. Genma war nicht bereit,
sich einfach so einen Mitesser aufzuladen, er würde Jeremy bei der nächsten
Gelegenheit wieder loswerden. Vielleicht konnte er ihn irgendwie mit jemanden
verloben, so wie er es schon öfters mit Ranma getan hatte. Und dieser Ryoga,
nun, bei seinem Orientierungssinn sollte es kein Problem sein ihn zurück zu
lassen.
Es war schon schwer genug mit Ranma klarzukommen, aber drei von der Sorte?
Zum Beispiel weigerten sich alle Drei vehement dagegen, das Amazonentunier
anzusehen. So ein Ereignis konnte man sich doch nicht entgehen lassen, und
was sollte an ein paar Frauen schon so gefährlich sein? Genma beschloß,
seinen Standpunkt noch eimal zu verdeutlichen.
Genma: "Wenn ich entscheide, das wir Joketsuzoku besuchen, dann haben sich
alle in dieser Gruppe daran zu halten, ist das klar?"
Er hielt es nicht mal für nötig sich umzudrehen und die Anderen dabei
anzusehen. Ranma beschleunigte seine Schritte und schloß zu seinem Vater auf.
Ranma: "Pop, ich hab dir gesagt das ich von den Amazonen nichts Gutes gehört
habe, und Jeremy ebenfalls nicht. Ich werde keinen Fuß in das Dorf
setzen!"
Genma: "Nichtsnutziger Junge. Wie kannst du dich weigern? Als wenn du vor
ein paar 'Frauen' angst hättest."
Die Art, wie Genma 'Frauen' aussprach, sagte eine Menge. Während Ranma rechts
von ihm ging, gesellte sich Jeremy links dazu. "Es gibt einen Unterschied
zwischen Angst und Leichtsinn. Amazonen haben ein paar ungewöhnliche
Traditionen, und einige sind in der Lage uns alle vier auf einmal zu
besiegen."
Ranma verzog sein Gesicht als er an Cologne und ihren Hiryuu Shoten Ha dachte.
Wahrscheinlich hatten sie und ihre Kolleginnen ein Dutzend ebenso gefährliche
Techniken wie den Schlag des Himmeldrachens in petto.
Genma hatte dieses Wissen nicht, wie sollte er auch, und lachte nur abfällig.
Genma: "Du redest Unsinn, Bursche. Keine Frau war oder wird je in der Lage
sein, mir Angst einzujagen." <Außer Nodoka, heißt das.>
Ranma: "Du kannst von mir aus das Amazonen-Tunier besuchen. Aber Jeremy, Ryoga
und ich werden uns daraus halten. Stimmt's?"
Jeremy: "Worauf du dich verlassen kannst."
Ranma: "Was sagst du, Ryoga? ... Ryoga?"
Ranma bemerkte, das sich ihre Zahl verringert hatte: Der verlorene Junge war
mal wieder verloren gegangen. Er blickte sich um, Ryoga's typischer gelber
Pullover war normalerweise wie ein Signalfeuer, aber nichts war zu sehen.
Jeremy: "Verdammt! Ich hätte ihn doch an die Leine nehmen sollen."
Ranma: "Mach dir keine Sorgen. Ryoga kommt auch alleine zurecht. Und, so
unglaublich das klingt, bis jetzt hat er noch immer seinen Weg
gefunden."
Jeremy seufzte. Ranma hatte recht, er konnte nun nichts mehr daran ändern.
Wenigstens war sein Haß auf Ranma ebenso verschwunden wie Ryoga selbst.
Genma hingegen konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Gerade hatte sich
eines seiner Probleme von selbst erledigt.
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Ranma und Jeremy standen vor dem Eingang von Joketsuzoku, dank einen kurzen
Schauers am Nachmittag beide in Jusenkyo-Form. Wie gesagt hatten sie das Dorf
nicht betreten, und so war Genma-Panda allein gegangen, wenn auch murrend.
Ranma war gerade dabei, Jeremy's Grundkenntnisse in Kempo zu testen und ihn in
die Unterschiede seines alternativen Körpers einzuweisen.
Ranma-chan: "Den Stand etwas mehr auf den Fußballen verlagern, du hast jetzt
mehr Gewicht oben herum. Und heb den rechten Arm höher, die Lücke
in deiner Deckung ist die reinste Einladung."
Jeremy-chan korrigierte ihre Stellung entsprechend. Ranma-chan ging ebenfalls
in Position und tat einen, für sie langsamen, Seitwärtskick. Jeremy-chan
blockte hastig, genau wie die zwei folgenden Punches, aber der Fußfeger
überraschte sie. Ranma-chan half ihr wieder auf die Beine.
Ranma-chan: "Nicht schlecht für einen Anfänger. Aber da du mit Ryoga trainiert
hast hab ich auch nicht anderes erwartet. Du hast einen Vorteil mir
gegenüber als Mädchen: Deine Reichweite bleibt fast gleich, ich bin
in diesem Zustand viel kleiner, meine Arme und Beine sind kürzer."
Jeremy-chan: "Als wenn mir das bei dir irgendwas nützt."
Ranma-chan: "Du hast auch nicht zehn Jahre Trainiert. Aber mach dir nichts
draus. Wenn du wirklich Musabetsu Kakuto lernen willst hab ich dich
Ruckzuck auf Schwarzgurtniveau."
Ranma-chan zeigte Jeremy-chan noch eine Weile wie sie diese oder jene Technik
richtig oder anders ausführte. Nach einer Weile machte sie sich aber Sorgen
um ihren Vater.
Ranma-chan: "Wo bleibt Pop? Er sollte längst wieder hier sein."
Jeremy-chan: "Wenn du mich fragst, dann hat er es geschafft sich wieder in
Schwierigkeiten zu bringen."
Ranma-chan: "Du meinst er hat den ersten Preis gefuttert?"
Jeremy-chan: "Zum Beispiel."
Ranma-chan: ~Seuftz~ "Ich werd ihm wohl wieder sein Fell retten müssen. Besser
gesagt, du wirst, wo du hier der Chinesischsprecher bist."
Jeremy-chan blieb nichts anderes übrig. Auch wenn sie Genma nicht leiden
konnte, er war Ranma's Vater und außer ihm hatte Ranma niemanden. Und er
würde mit seiner einzigartigen Weise die Sache nur schlimmer machen. Und das
wollte Jeremy verhindern, um jeden Preis.
Joketsuzoku machte einen eher mittelalterlichen Eindruck. Einfache, kleine
Hütten aus Holz und Lehm, scheinbar keine Elektrizität oder fließendes
Wasser.
Das Turnier schien vorbei zu sein. Der Kampfplatz war verlassen, bis auf ein
paar Amazonen die ihrer normalen Beschäftigung nachgingen. Jeremy-chan fiel
auf das nirgendwo ein Mann zu sehen war. Niemand schien besonders Kenntnis
von ihnen zu nehmen.
Das Dorf war nicht besonders groß und recht überschaubar angelegt. Von Genma
war keine Spur zu sehen.
Ranma-chan: "Ich kann Pop nirgendwo entdecken."
Jeremy-chan: "Tja, werden wir wohl jemand fragen müssen."
Sie ging auf eine der Amazonen zu.
Jeremy-chan: *Entschuldigung, ist hier vielleicht vor kurzem ein Panda
vorbeigekommen?*
Sofort verdüsterte sich der Gesichtsausdruck der Amazone und ihr Tonfall
wurde drohend.
Amazone: *Ja. Gehört er euch?*
Jeremy-chan: *Ähm, irgendwie ... schon.*
Amazone: *Mitkommen!*
Sie ging voraus und auf eine der Hütten zu. Ranma-chan und Jeremy-chan
folgten ihr. In der Hütte war ein großer Käfig in dem Genma-Panda saß.
Vor dem Käfig stand Shampoo. Genma schien erleichtert zu sein als er seinen
Sohn sah, während sich die Amazone an Shampoo wandte.
Amazone: *Diese zwei Frauen sagen das der Panda ihnen gehört.*
Shampoo: *Ist das wahr?*
Ihre Augen blitzten. Die andere Amazone stellte sich vor die Tür, um eine
möglich Flucht zu verhindern. Ranma-chan spannte sich und Jeremy-chan begann
sich unwohl zu fühlen.
Jeremy-chan: (kleinlaut)*Ja.*
Shampoo zog zwei Waffen aus ... scheinbar aus dem Nichts. Die Waffen selber
waren noch merkwürdiger, sie ließen sich am besten als 'Eisenkugel am Stiel'
beschreiben: Bonbori.
Ranma-chan konnte sich grade noch zusammenreißen, um nicht in Kampfstellung
zu gehen. Ein Kampf war um jeden Preis zu vermeiden.
Shampoo: *Euer Tier hat mir eine schwere Schmach zugefügt. Um diese Schande
wieder gut zu machen fordere ich eine von euch zum Kampf.*
Jeremy-chan: *Ich darf vielleicht anmerken das unser Vater kein Tier ist und
das wir auch nicht für ihn verantwortlich sind.*
Shampoo/Amazone: *???*
Jeremy-chan: *Jusenkyo. Shonmaoniichuan. Alles klar?*
Shampoo und die Amazone sahen sich an, dann verließ letztere die Hütte.
Shampoo blickte die Beiden fragend an. *Er ist in Jusenkyo in eine der
Quellen gefallen?*
Jeremy-chan: *Was soll ich sagen, er ist eben ein Idiot.*
Shampoo: *Wiso spricht deine Schwester nicht? Hat sie ihre Zunge verloren?*
Jeremy-chan: *Sie kann kein Chinesisch.*
Jemand betrat den Raum, die Amazone von vorhin und etwas, das wie eine
verschrumpelte Mumie aussah. Jeremy-chan dachte zuerst an Cologne, aber diese
Mumie sah, wenn das überhaupt möglich war, noch älter aus.
Genma wurde mit Heißem Wasser übergossen.
Genma: "Au, heiß, heiß. Ranma, mein Junge, diese Wilden haben mich vollkommen
grundlos eingesperrt. Sie haben mich hinterrücks niedergeschlagen
und ~Platsch~ Growf, Growf ...?"
Mumie: *Hmm, es ist also wahr das dieser Mann in Jusenkyo war. Äußerst dumm
von ihm.* (wendet sich an Ranma-chan und Jeremy-chan) "Mein Name ist
Mas-kala, oberste Matriarchin von Joketsuzoku. Euer Vater hat sich
eines schweren Verbrechens schuldig gemacht. Jedes Jahr veranstalten
wir ein großes Turnier, um die stärkste Amazone der neuen Generation
auszuwählen.
Xian-Pu hier (deutet auf Shampoo) Hat dieses Jahr den Sieg errungen,
doch euer Vater (sticht Genma mit ihrem Stab in den Bauch) hat den
ersten Preis, ein fürstliches Mahl, aufgegessen. Das ist ein
schlimmes Vergehen."
Ranma-chan: "Spart nicht mit Schlägen, er hat es verdient." <Da hab ich ihn
extra gewarnt das er von fremden Lebensmitteln die Finger lassen
soll, und jetzt das.>
Mascara: "Er ist ein Mann. Wenn er ledig wäre, wäre ein Kampf eine Option,
aber unter diesen Umständen muß ich fragen ob eure Mutter erreichbar
ist. Wir bevorzugen es, solche Sachen unter Frauen zu regeln."
Ranma-chan wunderte sich kurz über den Gedanken einer Mutter, konzentrierte
sich dann aber wieder auf die Gegenwart. Jeremy-chan schüttelte den Kopf.
"Nur er und wir. Und wir würden die Angelegenheit lieber friedlich regeln.
Wäre es möglich, das Essen zu bezahlen?"
Shampoo: *Ich bin nicht einverstanden. Ich ...* ~Wak~
Mascara schlug Shampoo mit ihrem Stab über den Kopf. "Sprich japanisch! Es
verstehen dich nicht alle."
Shampoo: (verbeugt sich) *Ja, Älteste.* "Geld gibt Shampoo nicht Ehre wieder.
Shampoo fordert Kampf! Mit ihr." (stellt sich vor Ranma-chan)
Jeremy-chan: (beruhigend)"Ich bitte euch. Es gibt doch sicher eine andere
Lösung als kämpfen?"
Mascara: "In der Tat. Ihr könntet eure Schuld abarbeiten."
Panda: "Growf!" {Arbeit? Bitte nicht.}
Shampoo: "Nein. Shampoo wird ..." ~Wak~
Mascara: *Sei still, Kind*
Ranma-chan: "Kommt nicht in die Tüte! Pop hat sich die Suppe eingebrockt, und
er wird ..."
Jeremy-chan: "Halt den Mund, 'Ranko'." (zu Mascara) "Für wie lange?"
Mascara: "Alle drei ein dutzend Tage."
Jeremy-chan: "Hm, und wenn nur einer hierbleibt?"
Mascara: "Dann einen Mondzyklus lang."
Ranma-chan: "Hey, was hast du vor?"
Jeremy-chan: "Darf ich mich mit meiner Schwester beraten?"
Mascara: "Natürlich."
Panda: "Growf!"
Jeremy-chan: "Nein. Nur mit meiner Schwester."
Ranma-chan und Jeremy-chan gingen in eine Ecke, außer Hörweite der Anderen.
Ranma-chan: "Ja, ich weiß, ich würd Pop auch am liebsten hierlassen, aber
ich bezweifle das sie ihn lange hier festhalten können. Er ist
ein Meister der ultimativen Saotome-Geheimtechnik (sprich: im
davonlaufen), und dann haben wir wieder die Amazonen auf unseren
Fersen."
Jeremy-chan: "Ich dachte auch mehr daran, selber hierzubleiben."
Ranma-chan: "Was? Kommt nicht in Frage!"
Jeremy-chan: "Es ist meine Entscheidung, und du wärst die Amazonen für diesmal
los. Vertrau mir."
Ranma-chan: "Ich halte das für keine gute Idee."
Jeremy-chan: <Ich auch nicht.> "Was anderes: Wie lange braucht ihr bis nach
Nerima?"
Ranma-chan: (überlegt)"Das letzte Mal gut fünf Wochen, aber ohne gewisse
Verfolger (schielt nach Shampoo) könnten wir es diesmal in Drei
schaffen."
Jeremy-chan: "Fünf Wochen sind O.K. Halt deinen Vater etwas hin, am besten du
kommst am gleichen Tag wie letztes Mal bei den Tendos an. Ich stoße
dann da zu euch."
Ranma-chan: "Und wie willst du es in nur einer Woche bis nach Japan schaffen?"
Jeremy-chan: (zuckt mit den Schultern)"Mal sehen."
Ranma-chan: "Na ja, es ist dein Problem wenn du unbedingt hierbleiben willst.
Aber ist dir klar, das sie dich wahrscheinlich umbringen werden, wenn
sie herausfinden das du ein Junge bist?"
Jeremy-chan: "Wie du schon sagst, das ist mein Problem."
Sie gingen zurück zu Shampoo und Mascara, die dritte Amazone hatte sich
inzwischen verzogen. Jeremy-chan trat einen Schritt vor. "Ich werde für einen
Monat hierbleiben, um die Schuld abzugleichen die Genma angerichtet hat."
Mascara: "Ist dir klar worauf du dich einläßt? Es herrschen hier rauhe Sitten,
du wirst die Stellung eines Mannes haben und seine Arbeiten
verrichten. Und ein Mann zählt hier nicht viel. Es wird sicherlich
nicht leicht für ein Stadtkind wie dich, deine Schwester wäre
besser geeignet."
Jeremy-chan: "Ich bin mir der Tatsache bewußt. Aber Ranko spricht nicht eure
Sprache, und es gibt ... ein Schicksal, das sie erwartet."
Mascara: "Dann ist dein Angebot akzeptiert. Der hohe Rat wird zusammenkommen,
um das Urteil offiziell zu beschließen."
Shampoo verzog den Mund. Offenbar hatte sie sich darauf gefreut, die drei
Fremden auf Amazonen-Art durch die Mangel zu drehen. Mascara wandte sich
an Ranma-chan.
Mascara: "Es ist besser wenn du und dein Vater so bald wie möglich das Dorf
verlassen. Bevor Shampoos Urgroßmutter einfällt, das sich ein
Pandafell recht gut in ihrem Haus machen würde.
Shampoo, du wirst hier mit ... verzeih, ich kenne deinen Namen noch
nicht?"
Jeremy-chan: "Jessica."
Mascara: "Du wirst hier mit Jessica warten bis ich den hohen Rat zusammen-
gerufen habe. Und du wirst ihr nichts antun!"
Shampoo: *Ja, Älteste.*
Mascara verließ den Raum. Shampoo sah noch einmal mit zusammengezogenen
Augenbrauen auf die Saotomes und postierte sich dann vor der Tür.
Jeremy-chan: (flüstert)"Besser ihr geht jetzt. Falls Genma in Nerima Ärger
macht, droh ihm damit das du als Mädchen weiterleben wirst."
Ranma-chan: (flüstert)"Spinnst du? Warum sollte ich das tun?"
Jeremy-chan: (flüstert)"Du sollst es nicht 'tun', du sollst nur damit drohen."
Ranma-chan: <Das könnte sogar klappen. Pop war immer ziemlich panisch in
dieser Angelegenheit. Oder zum Beispiel als Cologne die Sache mit der
Katzenzunge getan hatte.> "Mal sehen."
Damit griff sie ihren Vater am Fell und verabschiedete sich. Als Jeremy-chan
allein in der Hütte stand, fragte sie sich worauf sie sich da bloß
eingelassen hatte.
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Für ein Hinterwäldler-Dorf wie Joketsuzoku war das Ratszimmer recht
eindrucksvoll. Auf einer Erhöhung im hinteren Teil des Raumes saßen drei
sehr alte, sehr kleine und sehr häßliche Trolle. Ich meine die drei
Ältesten der Amazonen. Jeremy-chan stand in der Mitte des Zimmers, hinter ihr
waren eine Handvoll andere Kriegerinnen sowie Shampoo.
Der mittlere Troll, Mascara, klopfte mit ihrem Stab auf den Boden. Sofort war
alles ruhig. Der Troll zu ihrer linken erhob sich.
Troll: (zu Jeremy-chan)*Mein Name ist Khom-Bu, dritte Matriarchin von
Joketsuzoku.(zu allen) Heute hat jemand der Siegerin des diesjährigen
Turniers, Xian-Pu, ihren Preis gestohlen. Ein Mann, ein Opfer von
Jusenkyo und Vater dieses Kindes.*(deutet auf Jeremy-chan)
Mascara: *Die Fremde hat sich gegen einen Kampf entschieden und statt dessen
ihre Arbeitskraft angeboten. Stimmt das? (Jeremy-chan nickt) Xian-Pu?
(Shampoo tritt vor) Bist du bereit auf Rache zu verzichten wenn
Jessica für einen Mondzyklus die Schuld ihres Vaters abgegolten hat?*
Shampoo: *Auf Blutrache wird verzichtet. Um meiner Ehre willen werde ich aber
Jessica nach ihrer Zeit in Joketsuzoku zu einem Kampf ohne Bedingung
herausfordern.*
Mascara: *Jessica, bist du bereit einen Monat zu arbeiten und nach Ablauf der
Frist Xian-Pu ihren Kampf zu gewähren?*
Jeremy-chan: *Ich werde für einen Monat Dienst tun. Was den Kampf betrifft
kann ich nicht zustimmen, da mir das Amazonen-Gesetz des 'Kuß des
Todes' bekannt ist.*
Ein Raunen ging durch den Raum. Es kam nicht oft vor das Außenseiter ihre
Gesetze kannten. Der dritte Gnom trat vor und ließ mit einer Handbewegung
wieder Ruhe einkehren.
Gnom: *Mein Name ist Khu-Lon, zweite Matriarchin von Joketsuzoku und
Urgroßmutter von Xian-Pu. Es wird keinen Kuß des Todes geben.*
Jeremy-chan: *Tja dann ... von mir aus.*
Mascara: *Gibt es noch Einwände? (niemand sagt was) Khom-Bu, verkünde das
Urteil.*
Comb: *Die hier anwesende Jessica wird in folgender Weise für die Sünden ihres
Vaters büßen: Sie wird dem Dorf für einen Mondzyklus ihre Hilfe
anbieten, in jeder Art und Weise wie es ihr möglich ist und wie wir
es für richtig halten. Während dieser Zeit wird sie den Status eines
Mannes haben und wie ein solcher behandelt werden.*
Nach diesen Worten ging ein murmeln durch den Raum. Männer wurden im
allgemeinen schlecht behandelt, wenn sie überhaupt beachtet wurden. Sie
lebten in einem separaten, kleinen Teil des Dorfes (außer den Ehemännern)
und mußten die schwere Arbeit verrichten. Auf den Status eines Mannes herab-
gesetzt zu werden galt als eine der schwersten Strafen.
Comb: *Nach dieser Zeit wird sie mit Xian-Pu einen Kampf ohne Bedingung
fechten und danach als freie Frau ihren Weg gehen.* ~Tock, Tock~
(klopft zweimal mit ihrem Stab auf den Boden) *Der Rat ist
geschlossen.*
Die meisten der Amazonen einschließlich Shampoo verschwanden. Mascara
bedeutete Jeremy-chan zu bleiben.
Mascara: *Es ist selten das Fremde von unseren Gesetzen über Außenseiter
wissen. Kennst du außer den Todeskuß noch andere?*
Jeremy-chan: *Den Kuß der Heirat, sonst keine.*
Mascara: *Nun, da du für eine Weile bei uns leben wirst, solltest du auch
einige unserer Gesetze kennen.*
Cologne: *Du hast den Status eines Mannes. Das heißt du bist den Frauen
unterstellt. Du mußt jeder Frau, auch solchen die jünger sind als du,
gehorchen.*
Comb: *Du wirst die Arbeit der Männer verrichten und in ihrem Gebiet im Dorf
wohnen. Da wir auf dein Geschlecht Rücksicht nehmen, wirst du ein
eigenes Zimmer bekommen.*
Jeremy-chan: *Wäre es auch möglich, das ich in meinem Zelt schlafen kann?*
Comb: *Natürlich. Man wird dir die Grenze des Männergebietes zeigen, dort
kannst du dich überall niederlassen.*
Mascara: *Um dich nicht durch unsere Gesetze Fremden gegenüber in Gefahr zu
bringen, werden wir Vorkehrungen treffen. Mach bitte deinen
Oberkörper frei. (Jeremy-chan begann sich auszuziehen) Den Todeskuß
kennst du bereits. Desweiteren, wird eine fremde Frau von einem
männlichen Amazonen besiegt, hat er das Recht sie zur Frau zu nehmen.
Um dich vor diesen Gesetzen zu schützen werden wir dich zu einer
Verbündeten des Dorfes machen. Solange wir das Bündnis nicht aufheben
kannst du nicht gegen deinen Willen verheiratet werden, und der Kuß
des Todes trifft nicht zu. Schließe bitte deine Augen.*
Jeremy-chan schloß die Augen. Plötzlich wurde sie von Händen gepackt und
festgehalten, dann spürte sie einen brennenden Schmerz am rechten Oberarm.
Sie riß die Augen auf und sah zu ihrem Entsetzen wie ein rotglühendes Eisen
gegen ihren Arm gepreßt wurde.
Jeremy-chan: "WAAAAAAH! Heißheißheißheiß ..."
Die zwei Amazonenkriegerinnen ließen sie los und gossen Wasser,
glücklicherweise kaltes, über ihren Arm. Jeremy-chan starrte auf die
verbrannte Haut. Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht das sie
gebrandmarkt wurde.
Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, gaben ihr die drei Amazonenherrscher
einen ausführlichen Run-down in ihren Gesetzen.
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Die Sterne standen am Himmel. Jeremy hatte sein Zelt im Männerbereich des
Dorfes aufgeschlagen und mit etwas heißen Wasser seine natürliche Gestalt
wieder angenommen. Er würde in nächster Zeit nicht sehr oft die Gelegenheit
dazu haben. Das Brandmal, irgendsoein verschlungenes Zeichen, war an seinem
männlichem Körper genauso zu sehen. Das bestätigte seine Theorie, das der
Mädchenkörper genauso er selbst war und nicht nur eine magische Projektion.
Eine Verletzung, die er sich als Frau zuzog, würde er als Mann genauso haben.
Er verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und dachte über seine Situation
nach. <Da hab ich mir ja was schönes Eingebrockt. Jetzt häng ich hier einen
ganzen Monat in Joketsuzoku fest, und das auch noch als Frau. Und ich hab
keine Ahnung was mich hier alles erwartet. Wenigstens hab ich Ranma die
Amazonen vom Hals geschafft, und mit seinem Vorwissen sollte er diesmal einen
besseren Start in Nerima hinlegen können.> Jeremy griff nach einem Glas
Wasser. Er konnte es nicht riskieren als Mann erwischt zu werden, und er
mußte sich sowieso dran gewöhnen, auch als Frau schlafen zu können. Eine
Verwandlung später löschte sie das Licht. <Mit etwas Glück komme ich
vielleicht rechtzeitig mit Ranma in Nerima an. Ich muß ja nicht wie er zu Fuß
reisen. Wozu hat der Mensch schließlich Sachen wie die Eisenbahn oder das
Flugzeug erfunden? Und wenn sogar Ryoga immer das Tendo-Dojo gefunden hat,
schaff ich das auch. ...Ryoga. Wo der nur abgeblieben ist?>
Einige Kilometer vom Amazonendorf entfernt nieste Ryoga in seinem Zelt,
verfluchte seinen Orientierungssinn und fragte sich zum wiederholten Mal wo
zur Hölle er jetzt war.
Einige Kilometer auf der anderen Seite des Dorfes rieb sich Genma die Hände.
Er hatte geplant, Jeremy auf irgendeine Art und Weise wieder loszuwerden,
statt dessen hatte der Junge ihm die Arbeit abgenommen. Nun mußte er so
schnell wie möglich Nerima erreichen und seinen Sohn verheiraten. <Ist
vielleicht besser wenn ich Soun eine Postkarte schreibe das wir kommen. Dann
kann er seine Töchter vorbereiten.> Genma beschloß im nächsten Dorf eine
Karte zu klau ... äh, zu kaufen.
Ranma dachte ebenfalls an Jeremy. Er hatte einen netten Eindruck gemacht.
Dadurch, das er nun den gleichen Fluch wie er selber hatte, hatte er sich mit
ihm irgendwie verbunden gefühlt, wie Leidensgenossen. Das Jeremy seine
Zukunft kannte und ihn vor möglichen Gefahren warnen konnte wäre sicherlich
auch praktisch gewesen. <Ich kann auch gut auf mich selbst aufpassen, hab ich
immer gekonnt. Und 'ich' kenne auch genug von meiner Zukunft was ich
verhindern werde. Schlimmer als es war kann es nicht werden.> Er drehte sich
im Schlafsack um. <Ist vielleicht ganz gut, das er bei den Amazonen ist. Wenn
ihm jemand bei seiner Rückkehr helfen kann, dann ist es die alte Hexe.>
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Der nächste morgen kam viel zu früh für Jeremy-chan. Eine ihm bekannte,
lilahaarige Amazone schaute in ihr Zelt.
Shampoo: *Steh auf! Du bist zur Feldarbeit eingeteilt worden. Komm mit!*
Jeremy-chan kleidete sich rasch an, während Shampoo ungeduldig wartete. Dann
verließen sie das Dorf und gingen auf einen jungen Mann zu. Er trug eine
chinesische Robe und redete mit einer Kuh. Shampoo verzog ihr Gesicht.
Shampoo: (verächtlich)*Das ist Mu-Tsu. Sag ihm wer du bist und er wird dir
deine Arbeit zeigen. Und sag ihm er soll auch mit seiner Arbeit
anfangen. Wenn du mich jetzt entschuldigst.*
Shampoo beeilte sich wegzukommen. Jeremy-chan hatte den Eindruck, das nicht
sie der Grund für Shampoos Unrast war, sondern der anwesende Amazone, welcher
der Kuh auf sehr poetische Weise seine Liebe beteuerte. Jeremy-chan grinste
bei dem Anblick und ging näher heran. *Entschuldigung, bist du Mu-Tsu?*
Mousse, mit seiner Brille auf der Stirn anstatt auf seiner Nase, blickte
zwischen der Kuh und Jeremy-chan hin und her und umarmte dann letztere.
Jeremy-chan hörte ihre Rippen knacken. *Ich ~keuch~ keine ... Luft! ~keuch~*
Die Amazonen-Umarmung ist berüchtigt und wird mancherorts sogar als Spezial-
angriff angesehen. Wenn ihr mir nicht glaubt, fragt Ranma.
Jeremy-chan schaffte es, einen Arm frei zu bekommen und setzte Mousse seine
Brille auf. Dieser blinzelte und ließ sie los.
Mousse: *Du bist nicht Xian-Pu.*
Jeremy-chan: *~hust, hust~ Gut beobachtet. Werden Fremde hier immer so
begrüßt?*
Mousse: (wird etwas rot)*Nein, natürlich nicht, tut mir leid. Ähm, du bist die
Neue von der die Frauen sprechen?*
Jeremy-chan: *Mein Name ist Jessica. Und du bist Mu-Tsu, nicht wahr? Macht es
dir etwas aus wenn ich Mousse sage?*
Mousse: *Nein. Mousse ist für euch Japaner leichter auszusprechen als Mu-Tsu.
Es klingt zwar etwas nach Haarpflegemittel aber ... egal, nenn mich
ruhig Mousse.*
Jeremy-chan: *Danke, Mousse. Man hat mir gesagt, du würdest mich in meine
Arbeit einweisen.*
Mousse: (zu sich selber)*Eigentlich wollte ich ja Xian-Pu ~murmel~*
(laut)*Natürlich. Hier, nimm das und komm mit.*
Er zog eine Schaufel und eine Hacke aus ... aus dem Nichts? und gab sie
Jeremy-chan. Sie starrte verdutzt auf die Gartengeräte, die so plötzlich
erschienen waren. Dann ging sie hinter Mousse her. Der Weg führte an einigen
Feldern vorbei auf denen Amazonen, allesamt Männer, verschiedene Arbeiten
ausführten.
Jeremy-chan: *Sag mal, Mousse, wo hast du das Werkzeug eigentlich hergeholt?*
Mousse: *Das ist eine besondere Technik. Hier, wir sind da.*
Er blieb nahe einer Gruppe stehen die dabei waren ein Feld umzugraben, nahm
Jeremy-chan die Hacke ab und begann zu graben. Jeremy-chan stöhnte innerlich,
tat es ihm dann aber gleich.
Der Vormittag verging, nur von einer kurzen Frühstückspause unterbrochen.
In der Mittagspause taten Jeremy-chan bereits alle Knochen weh. Abgesehen
davon, das sie solche Arbeit nicht gewohnt war hatte sie Probleme mit ihrem
neuen Körper. Als Mädchen war sie längst nicht so kräftig wie sie es gewohnt
war.
Mousse murmelte etwas von 'Xian-Pu' und verschwand dann. Als er zurückkam
sah er übel zusammengeschlagen aus. Die anderen Männer lachten,
offensichtlich hatte er Shampoo gefunden.
Der Nachmittag schien noch länger zu sein als der Morgen. Als ein Hornsignal
das Ende des Tages verkündete war nicht mal ein Bruchteil des Feldes
umgegraben. <Ein wenig Modernisierung könnte hier nicht Schaden.> Das waren
Jeremy-chan's letzten Gedanken, bevor sie halb Tot auf ihr Lager sank und
sofort einschlief.
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Der nächste Tag begann für Jeremy-chan mit einem grauenvollen Muskelkater.
Sie mußte sich regelrecht zum aufstehen zwingen und am Anfang war die Arbeit
kaum zu ertragen, aber nach einer Weile lockerten sich ihre Muskeln und es
ließ sich aushalten. Mousse kam etwas später zu ihnen und sah nicht mehr ganz
so frisch aus. Er besorgte sich sein Werkzeug auf seine unnachahmliche Weise
und fing an zu graben.
Am Mittag verschwand er wieder. Und blieb verschwunden. Als er eine halbe
Stunde überfällig war bat einer der Amazonen Jeremy-chan, ob sie sich wohl
auf die Suche machen könnte.
Jeremy-chan: *Warum ich? Ihr kennt ihn sicher besser und wißt wo ihr ihn
suchen müßt.*
Amazone: *Das stimmt zwar, aber es ist Männern nicht erlaubt sich ohne
Genehmigung frei im Dorf zu bewegen. Mu-Tsu kriegt deswegen
regelmäßig Ärger, sie haben bislang nur von einer schweren Strafe
abgesehen weil er einer der besten männlichen Kämpfer ist.*
Das machte Sinn, und so ging Jeremy-chan los. Schließlich fand sie ihn hinter
einer Hütte, ohnmächtig und mit verrenkten Gliedern. Er sah aus, als wäre von
Doktor Tofu erwischt worden während Kasumi mit im Zimmer war.
Jeremy-chan schulterte den leblosen Körper und fragte eine beliebige Amazone
nach einem Arzt oder Heiler.
Die Amazone schien die Situation mit einem Blick zu erfassen und deutete auf
eine der größeren Hütten in der Mitte des Dorfes. Als Jeremy-chan mit Mousse
huckepack das Zimmer betrat, sah sie sich Cologne gegenüber. Cologne seufzte
nur und schüttelte mit dem Kopf. Dann nahm sie Mousse mit einer Leichtigkeit,
die ihrer Größe Hohn sprach, von Jeremy-chan's Schultern und begann seine
Knochen wieder einzurenken. Gleichzeitig berührte sie einige Shiatsu-punkte.
Cologne: (Kopfschütteln)*Mu-Tsu, Mu-Tsu, wie oft hab ich dir gesagt du sollst
meine Enkelin in Ruhe lassen.(sieht Jeremy-chan an) Aber er will
einfach nicht hören. Eine Schande das er so besessen von Xian-Pu ist,
für jede andere wäre er ein guter Ehemann. ~seuftz~ Wärst du so
freundlich und würdest hier warten bis er wieder zu sich kommt, und
ihn dann wieder mit aufs Feld nehmen? Ich habe noch anderes zu tun.*
Jeremy-chan: *Natürlich. Ich warte gerne.*
Cologne verließ die Hütte und Jeremy-chan setzte sich. Sie mußte nicht lange
warten, da begann sich Mousse zu regen. *Au, tut das weh.* Er setze sich auf
und rieb seinen Kopf. Dann fiel sein unbebrillter Blick auf Jeremy-chan. Er
sprang auf und ... *Xian-Pu!* Amazonen-Würgegriff.
Jeremy-chan: *Du erwürgst mich. ~Keuch~ Laß mich los, ich bin nicht Shampoo!*
Mousse blinzelte, ließ Jeremy-chan dann aber los. Er zauberte seine Brille
hervor und setzte sie auf. *Jessica. Das tut mir wirklich leid.* Er sah sich
um und bemerkte, das er in Colognes Haus war. *Hast du mich hierher
gebracht?*
Jeremy-chan: *Ja, die Anderen haben sich Sorgen gemacht und da haben sie mich
Los geschickt um dich zu suchen. Es ist besser, wenn wir zurückgehen.*
Sie gingen los. Mousse holte einen Eisbeutel hervor und kühlte seine Beulen
am Kopf.
Jeremy-chan: *Mousse, was mich interessieren würde, wo holst du die ganzen
Sachen her? Werkzeug, deine Brille, jetzt Eis. Wie machst du das?*
Mousse: *Wie ich sagte, eine spezielle Technik. Sie gehört zum Kampfstil
der versteckten Waffen.(produzierte einen Säbel) Man kann damit
ziemlich viele Waffen auf einmal tragen, und natürlich auch andere
Sachen.*
Jeremy-chan: *Das heißt, du versteckst die Waffen einfach nur in deiner Robe?*
Mousse: *Nein, etwas komplizierter ist es schon. Ich verstecke nichts in
meiner Kleidung. Du kannst es dir als Interdimensionale Tasche
vorstellen. Man kann dort alles mögliche lagern und jederzeit wieder
hervorholen.*(läßt den Säbel wieder verschwinden)
Jeremy-chan: *Kannst du mir das beibringen?*
Mousse: *Ich könnte es versuchen. Man kann es nicht wirklich lernen, man
braucht Talent und gewisse Voraussetzungen. (Jeremy-chan wirft ihm
einen fragenden Blick zu) Nun, du brauchst natürlich eine
'Dimensionstasche'. Hier in Joketsuzoku haben die meisten eine, durch
unsere speziellen Heiratsgesetze, aber normalerweise ist so ein
Talent sehr selten. Du kannst heute Abend bei mir vorbeikommen, dann
kann ich sehen ob du die nötigen Voraussetzungen hast.*
Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück, und auch am Nachmittag
während der Arbeit erwähnte Jeremy-chan das Thema nicht mehr. Aber sie dachte
gründlich darüber nach und fand so eine Fähigkeit sehr nützlich.
Am Abend stellte sich heraus das Jeremy-chan tatsächlich eine Dimensions-
tasche besaß, und so beschloß Mousse, ihr beizubringen wie sie Gegenstände
dort verstauen und wieder hervorholen kann.
Nach ein paar Tagen hatte Jeremy-chan einige Übung darin, Gegenstände
verschwinden zu lassen. Nur mit dem hervorholen haperte es noch. Wenn sie
mehrere Sachen auf einmal im 'Sub-space' hatte, erwischte sie grundsätzlich
nicht das was sie haben wollte. Mousse meinte aber das das normal wäre, mit
der Zeit würde sie das auch lernen.
So verfiel Jeremy-chan in einen festen Tagesrythmus: Aufstehen, Feldarbeit
(Umgraben, Ernten, Bewässern usw.), Sub-space Training, und manchmal fand sie
auch noch Zeit um ein paar von Ryoga's Katas zu üben. Da sie einiges von
Mousse Freizeit in Anspruch nahm, hatte Shampoo ihren Groll gegen Jeremy-chan
beiseite gelegt, und wenn die Beiden mal begegneten hatte sie immer ein
freundliches Wort für Jeremy-chan übrig.
Der ganze Vorgang blieb bei den Amazonen-Ältesten nicht unbeobachtet.
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Nach ein paar Tagen hartem Training hatte Genma sich gewundert warum sein
Sohn plötzlich so viel besser geworden war als er. Ranma war zwar nahe an
seinem eigenen Level gewesen, aber die letzten Tage waren ... Genma fehlten
einfach die Worte, aber er war stolz auf seinen Sohn.
Es war jetzt fast eine Woche vergangen, seitdem sie Jeremy bei den Amazonen
zurückgelassen hatten. Inzwischen hatte Ranma seine alte Kraft und
Schnelligkeit wiedererlangt. Nicht das er eines von beiden verloren hatte,
aber es war nur sein Geist durch die Zeit zurückgereist, nicht sein Körper.
An nur einem Nachmittag hatte er den Kachuu Tenshin Amaguriken wiedererlernt,
auch wenn Genma ihn für verrückt gehalten hatte, das er Kastanien mit bloßen
Händen aus dem Feuer holen wollte. Der Moko Takabisha hatte länger gedauert,
und Ranma hatte ihn vorsichtshalber heimlich geübt. Niemand mußte wissen, das
er einen Ki-Blast beherrschte. Den Hiryuu Shoten Ha hatte er nicht geübt, die
Technik war dazu einfach zu gefährlich. Ranma glaubte aber das er ihn immer
noch beherrschte. Den Gegner in einer Spirale zu leiten war kein Problem,
und die 'Seele aus Eis' war mehr eine geistige Technik als eine körperliche,
so war er immer noch in der Lage seine Gefühle auf Kommando abzuschalten und
kaltes Ki zu erzeugen.
Als Ranma jetzt mit seinem Vater in Richtung Japan wanderte, jeden Tag ein
wenig näher nach Nerima, kamen ihm Zweifel. Am Anfang war alles so klar
gewesen. Jetzt Zweifelte Ranma an der Richtigkeit seiner Entscheidung. Er
hatte sein Leben diesmal besser machen wollen, eine solche Gelegenheit kam
nicht zweimal.
Natürlich war er stinksauer auf den Flaschengeist gewesen, anstatt ihn zu
heilen hatte er ihn in die Vergangenheit geschickt. Und ausgerechnet nach
Jusenkyo.
Dann war er stinksauer auf seinen Vater gewesen. Grade noch rechtzeitig war
Jeremy gekommen und hatte ihn gerettet, da mußte Genma ihn natürlich trotzdem
in die Nyanniichuan werfen.
Beinahe hatte Ranma denselben Fehler wie damals gemacht, doch es war ihm
glücklicherweise noch rechtzeitig gelungen, Ryoga zu retten. Das war etwas,
was diesmal besser gelaufen war, Ryoga haßte ihn nicht, obwohl einiges
davon auch Jeremy's Verdienst war.
Dann die erste Enttäuschung: Ranmas Fluch konnte nicht geheilt werden. Noch
nicht. Aber es bestand Hoffnung das eines Tages ein Paket mit einer Flasche
Nanniichuan-Wasser kam, und dann war auch das Problem gelöst.
Joketsuzoku war zweigeteilt. Einerseits war Shampoo nicht auf ihren Fersen,
und damit der gesamte Amazonen-Ärger der danach kam. Andererseits war Jeremy
dafür zurückgeblieben, alles nur wegen der Gefräßigkeit seines Vaters. Genma
hatte noch am gleichen Abend eine gewaltige Tracht Prügel bezogen, und Ranma
bedauerte es etwas das er zu dem Zeitpunkt den Amaguriken noch nicht
beherrschte.
Aber was jetzt? Ein großer Teil des Ärgers war verhindert worden, aber wenn
Ranma jetzt nach Nerima ging, beschwor er dann nicht die gleichen Geschehnisse
herauf wie letztes Mal? Wäre es nicht besser auf Wanderschaft zu bleiben?
Würde das nicht auch Ärger verhindern? Die Kuno-Geschwister, Happosai,
Nabiki's Erpressungsversuche. Wenn er in Bewegung blieb würde ihn Ukyo nie
finden, und sein Vater würde ihn nicht in eine ungewollte Verlobung mit Akane
zwingen. Akane ...
~flasch~
Akane: "Hi. Ich bin Akane, wollen wir Freunde sein?"
~flasch~
Akane: "Verwandle dich zurück in einen Jungen, während ich Kuno ablenke."
~flasch~
Tofu: "Du wirst es früh genug verstehen. Sie ist wirklich ein süßes Mädchen."
~flasch~
Akane: "Ich trage dich. Du kannst doch nicht laufen."
Ranma: "Was? Glaubst du, ein Mann wird sich dieser Erniedrigung aussetzen?"
~Platsch~
Akane: "Wenn wir beide Mädchen sind, ist es O.K., ja?"
~flasch~
Akane: "Wie soll ich mich abreagieren, wenn du dich nicht wehrst?"
Ranma: "Akane, hast du manchmal es nicht satt, immer wütend zu sein?"
Akane: "Das ist meine Sache!"
Ranma: "Okay. Aber weißt du ... Du bist hübsch, wenn du lächelst!"
~flasch~
Akane: "Ranma! Geh weg von ihm, schnell! Er hat die Kraft eines Ungeheuers!"
~flasch~
Akane: "Ranma? Danke! Das hast du schön gesagt."
Ranma: "Hmm?!"
Akane: "Auch wenn du es nicht so meinst ... Es ist nett."
Ranma: <Kann es sein ... Ist dieses Mädchen wirklich ... hübsch?>
~flasch~
Ranma starrte auf die Sterne, die über ihm am Himmel funkelten. <War die
Verlobung wirklich ungewollt?> <Ja, war sie.> <Aber ist sie es jetzt immer
noch?> <Ich weiß nicht ...>
Er trat das Feuer aus und ging zu seinem Vater ins Zelt. Bevor er jedoch das
Zelt betrat, blickte er in die Richtung, wo in weiter Ferne Japan lag, und
ballte die Fäuste. Egal wieviel Ärger dort auf ihn wartete, er konnte sich
ein Leben ohne Akane nicht vorstellen, nicht mehr. Er würde diese zweite
Chance nutzen. <Ein Saotome hat noch nie einen Kampf verloren. Und komme Tod
und Teufel, ich werde diesen Kampf gewinnen!>
#############################################################################
Jeremy sah sich um. Er war nicht mehr in Joketsuzoku, er war nicht mal mehr
im Ranmaversum. Er war bei sich zu Hause, im Hausflur, und blickte in den
großen Wandspiegel. Sein Spiegelbild lächelte ihn an und schiftete dann in
seine weibliche Form über. Jessica winkte ihm zu. Jeremy wunderte sich, er
hatte sich weder verändert, noch bewegt. Spiegelbilder reagieren
normalerweise nicht selbständig. Dann fiel im auf das noch etwas anderes
nicht stimmte: Die Wohnung. Die ganze Wohnung war spiegelverkehrt. Das
bedeutete, das er sich auf der 'anderen' Seite des Spiegels befand. Bis auf
die Tatsache, das es unmöglich war, sprach auch eigentlich nichts dagegen.
Jeremy klopfte gegen das Glas und wollte sein anderes Ich danach fragen,
aber aus seinem Mund kam kein Ton. Auch das Klopfen machte kein Geräusch.
Er schlug härter zu, versuchte das Glas zu zerbrechen, keine Chance. Panik
stieg in ihm auf, er war im Spiegel gefangen. Schließlich trat Jessica an den
Spiegel heran und lächelte ihm zu.
Jessica: "Dich brauche ich nicht mehr."
Dann ging sie. Jeremy schlug wie von Sinnen auf das Glas ein. Er spürte, wie
er langsam seine Form verlor und transparent wurde. Er schrie und schrie ...
... und erwachte.
Und merkte, das er immer noch schrie. Korrektur, das 'sie' immer noch schrie.
Sie schloß ihren Mund, machte Licht und stolperte aus ihrem Schlafsack, um
einen Kessel Wasser aufzusetzen.
Jeremy-chan: <Was für ein Alptraum! Auf keinen Fall bleib ich diese Nacht
Mädchen. Sollen die Anderen mich doch Umbringen wenn sie mich
erwischen, auf jeden Fall besser als noch so einen Traum.>
#############################################################################
Jeremy wurde nicht erwischt. Er fand aber auch keinen Schlaf mehr in der
Nacht. Als der Morgen dämmerte, kippte er sich eine Tasse Wasser in Gesicht,
mehr um die Trägheit zu vertreiben als sich zu verwandeln.
Dann zog sie sich um, nahm ein Handtuch und etwas Naturseife und verließ das
Dorf. Es war Zeit für das morgendliche Bad.
Glücklicherweise gab es in Joketsuzoku kein fließendes warmes Wasser.
Eigentlich überhaupt kein fließendes Wasser, deshalb badeten die Amazonen
allmorgendlich im nahegelegenen Fluß. Glücklicherweise war es Frühsommer,
und so ließ sich die Wassertemperatur noch ertragen.
Die Sache mit dem Bad war für Jeremy-chan anfangs 'sehr' unangenehm gewesen.
Die Amazonen kannten so etwas modernes wie Badeanzüge nicht und badeten
nackt, die Männer kamen erst später an die Reihe. Und bei mehreren nackten
Frauen, einige in ihrem Alter und alles andere als häßlich, hatte Jeremy-chan
sich nicht ganz wohl gefühlt. Vor allem als sie feststellte das ihr
weiblicher Körper auf gewisse Reize anders reagierte als ihr Ursprünglicher.
Letztendlich hatte sie sich aber daran gewöhnt, und die Anderen akzeptierten
es das 'Jessica' immer etwas Abseits badete.
Später wartete sie dann auf Mousse und den Rest ihrer Arbeitsgruppe. Statt
dessen kam nur Mousse alleine, und sagte ihr sie solle sich im Ratsraum
des Dorfes melden.
Jeremy-chan beschlich ein ungutes Gefühl. <Sie werden doch wohl nichts
bemerkt haben?>
Als sie den Raum betrat wurde sie bereits von zwei Amazonen erwartet. Eine
davon erkannte Jeremy-chan als die dritte Matriarchin, Comb. Sie balancierte
auf ihrem Stab, was wohl so eine Art Hobby unter den Älteren war.
Die andere Amazone war um die vierzig Jahre alt, in der traditionellen
Amazonentracht gekleidet und hatte schulterlanges, dunkelgrünes Haar.
Jeremy-chan: <Die Haarfarben sind echt gewöhnungsbedürftig.> *Ihr habt mich
rufen lasen?*
Comb: *Ja. Uns ist aufgefallen, das Mousse dich auf deinen Wunsch in der
Sub-space Technik unterrichtet. Auch das du die Kampfkunst
praktizierst, wenn auch auf niedrigem Level. Stimmt das?*
Jeremy-chan nickte. Comb deutete auf die andere Amazone. *Dies ist meine
jüngste Tochter, Paru-Fum. Sie hat beschlossen, den Weg der Kriegerin zu
verlassen, um eine Lehrmeisterin zu werden.*
Jeremy-chan runzelte die Stirn. Wenn sie Combs Alter richtig in Erinnerung
hatte, und Parfüms Alter davon abzog, dann hatte die alte Amazone noch
mit gut hundertachtzig Jahren ein Kind bekommen. Abgesehen davon, das niemand
so alt werden konnte, schien in dieser Welt tatsächlich das Unmögliche
Möglich zu sein.
Parfüm: *Unter normalen Umständen würde man ein oder zwei junge Amazonen
mir unterstellen, das ich mit ihnen üben kann ein guter Sensei zu
werden. Diese Amazonen dürfen noch keine Erfahrung als Kriegerinnen
haben, da ich auch lernen muß Anfänger zu unterrichten.*
Comb: *Das hat den Nachteil, das diese Amazonen natürlich ein schlechteres
Training kriegen als Andere, und daher erst spät ihr volles Potential
entfalten können.*
Jeremy-chan: *Laßt mich raten: Ihr wollte niemanden 'opfern' und wollt statt
dessen mich trainieren?*
Comb: *Das ist unsere Absicht, in der Tat. Du wirst dich heute Nachmittag
in meiner Hütte einfinden. Dort wird dein Training beginnen, und ich
werde Paru-Fums Fortschritte als Sensei beobachten. Du darfst
gehen.*
Das war eine unerwartete Wendung. Jeremy-chan hatte nichts dagegen, mehr
Martial Arts zu lernen. Sie klärte Mousse und ihre anderen Kollegen über den
neuen Stand der Dinge auf und ging am frühen Nachmittag zu Combs Behausung,
welches gleichzeitig als kleines Dojo diente.
Jeremy-chan: *Habt ihr euch das auch gut überlegt? Ich meine, ich bin keine
Amazone, und ihr wollt mich trotzdem in eurer Art unterrichten?*
Parfüm:*Es gab eine lange Diskussion, aber schließlich wurde dem zugestimmt.
Es ist ja auch nicht so, das wir dir Geheimtechniken unseres Dorfes
beibringen werden.*
Im Klartext hieß das: Kein Kachuu Tenshin Amaguriken, kein Hiryuu Shoten Ha,
und was es sonst noch so Interessantes geben könnte.
Comb grinste, entblößte dabei ziemlich gelbe Zähne und hüpfte einmal um
Jeremy-chan herum. *Ich finde, du bist eine gute Wahl. Du hast Interesse an
der Kunst und das Herz einer Kriegerin. Außerdem ist es deine Pflicht, die
Arbeit zu tun die wir dir geben. Und wenn diese Arbeit darin besteht, dich
trainieren zu lassen, um so besser.*
Jeremy-chan: *Tja, ich hab nichts dagegen. (schulterzucken) Fangen wir an.*
Parfüm: *Für heute werde ich dein bisheriges Können und Wissen testen. Greif
mich an!*
Dafür, das es nur ein Test war, bezog Jeremy-chan eine ordentliche Menge
Prügel. Was sie auch versuchte, es hatte keinen Sinn. Parfüm schien sich auch
nicht sonderlich zurückzuhalten. Am Ende konnte sie nicht mehr und brach
zusammen.
Parfüm hob sie auf und legte sie auf eine Decke. Dann wandte sie sich zu
ihrer Mutter. *Du hattest recht, sie hat wirklich Talent. Sie scheint ein
paar Probleme mit ihrem Gleichgewicht zu haben, aber ihr Kampfstil ist
interessant.*
Comb: *Ich finde, ihr Stil ist zu sehr auf Kraft fixiert. Aber du hast
Recht, er ist sehr ungewöhnlich. Ich würde gerne einmal ihren Lehr-
meister kennenlernen, es wird nämlich Zeit das du heiratest.*
Parfüm setzte eine schmollende Miene auf, und Comb lachte. *Ich hab nur Spaß
gemacht. Wie dem auch sei, ab morgen wirst du mit deiner Ausbildung beginnen.
Aber als erste Lektion laß dir sagen das man eine Anfängerin 'so' nicht
behandelt.* Damit deutete sie Jeremy-chans bewußtlosen Körper, an dem schon
die ersten blauen Flecken sichtbar wurden.
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~Twipp~
Jeremy-chan ließ ihre Schaufel verschwinden.
~Twipp~
Danach Mousse seine.
~Twipp~
Einen Stein.
~Twipp~
Ein gelbes Stück Stoff.
~Twipp~
Eine von Mousse' Kettenwaffen.
Mousse: *Jetzt versuch den Stein wiederzuholen.*
Jeremy-chan konzentrierte sich auf ihre Sub-space Tasche. Sie stellte sich
den Stein vor, ihn in ihrer Hand zu spüren. Sie machte eine Armbewegung
und ~Twipp~ hielt ihre Schaufel in der Hand. Mousse schüttelte den Kopf.
Es waren ein paar Tage seit Beginn ihres Trainings mit Parfüm vergangen, und
da später Nachmittag und Abend dadurch belegt waren, hatte Jeremy-chan ihre
Sub-space Übungen auf die Mittagszeit verlegt.
Mousse: *Was ist denn heute mit dir los? Du bist viel zu unkonzentriert.
Beunruhigt dich etwas?*
'Beunruhigt' war eine glatte Untertreibung. Jeremy-chan's letzte Nacht war
alles andere als ruhig verlaufen. Sie hatte wieder einen Alptraum gehabt,
wieder etwas zwischen ihrer männlichen und weiblichen Seite. Die Erinnerung
war nach dem Aufwachen verschwunden, sie 'wollte' sich gar nicht erinnern,
aber der Gedanke an den Traum bereitete ihr Bauchschmerzen.
Jeremy-chan: (resigniert)*Ich hatte eine schlechte Nacht, das ist alles. Hör
mal, ich glaube es ist besser wir lassen es für heute. Du kannst
mir ja ein andermal beibringen, die richtigen Gegenstände aus
Sub-space herauszuholen.*
Mousse nickte. Und nutzte den Rest der Mittagspause, um sich auf die Suche
nach seiner geliebten Shampoo zu machen. Jeremy-chan konnte nur mit dem Kopf
schütteln.
Gegen Mitte des Nachmittages ließ sie ihre Feldarbeit alleine und machte sich
auf den Weg zu ihrem Amazonen Wu-Shu Training. Wie immer erwarteten Parfüm
und Comb sie bereits.
Nach ein wenig dehnen und aufwärmen durfte Jeremy-chan die Kata von gestern
wiederholen. Parfüm nahm ihre Rolle als Sensei sehr ernst, kein Fehler den
sie nicht entdeckte. Jedesmal korrigierte sie Jeremy-chan, und bei manchen
neueren Techniken erklärte sie sorgfältig ihren Ablauf und die Bedeutung die
sie hatten.
Danach war ein wenig Sparring angesagt. Parfüm hatte sich schnell auf
Jeremy-chan's Art zu kämpfen eingestellt. Um zu verhindern das sie dasselbe
tat veränderte sie ihren Kampfstil laufend. Jeremy-chan versuchte das
gleiche, hatte aber wenig Erfolg dabei.
Schließlich war Parfüm der Meinung, das es an der Zeit sei, etwas neues
dazu zu nehmen.
Parfüm: *Die Grundlagen des Handkampfes beherrscht du schon sehr gut. Nun
ist es an der Zeit, das du ein 'Bingqi' wählst, auf das du dich
spezialisieren willst.*
Jeremy-chan: *Eine Waffe?*
Parfüm: *Ja. Es gibt eine große Auswahl: Das klassische Danjian(Schwert), das
Nunchaku, den Bi-shou(Dolch), Bo oder Tonfa, Sai, Gong(Pfeil und
Bogen), Kampfhammer, Bonbori, Schurriken ...*
(Anm.d.Autors: Bingqi, oder Gongfu wuqi. Wörtlich 'Kampfgeräte'. Nein, das
und die andern Namen hab ich mir nicht ausgedacht, die gibt's wirklich.)
Jeremy-chan: *Am liebsten würde ich beim waffenlosen Kampf bleiben.*
Comb hüpfte auf ihrem Stab näher. *Und wie willst du dich gegen einen
bewaffneten Angreifer wehren?*
Jeremy-chan: *Wie würdest 'du' dich wehren?*
Comb zauberte ein (für ihre Größe) beeindruckend großes Schwert aus dem
Sub-space.
Comb: *'Ich' bin nicht unbewaffnet.*
Jeremy-chan: *Ich meine auch, nur theoretisch, wenn du unbewaffnet 'wärst',
was würdest du tun?*
Comb warf Jeremy-chan ihr Schwert zu und bedeutete ihr, sie anzugreifen.
Noch bevor sie Comb auch nur nahe gekommen war, hielt sie etwas in der Hand,
was Jeremy-chan frappierend an ein Laserschwert aus Star Wars erinnerte, und
schnitt damit ihr Schwert kurz oberhalb des Heftes ab.
Comb: *Ich bin 'nie' unbewaffnet.*
Der Stab aus Licht zog sich zusammen und wurde dicker, bis Comb schließlich
einen Ball aus Energie in der Hand zu halten schien. Dann löste sich der
Ball auf.
Jeremy-chan: <Wow, Luke Skywalker würde sich freuen.> *War das ... Ki?*
Comb: *Gut beobachtet. In der Tat, das war Ki.*
Jeremy-chan: *Hmmm, zählt Ki als Waffe?*
Comb und Parfüm sahen sich an, dann stirnrunzelnd auf Jeremy-chan.
Parfüm: (unsicher)*Versteh ich das richtig, du willst Ki als Waffe deiner
Wahl nehmen?*
Comb schüttelte nur mit den Kopf.
Jeremy-chan: *Nun, wenn das möglich ist ... ja.*
Comb: *Möglich ist es schon, aber wir werden dir trotzdem keine Ki-Attacken
beibringen.*
Jeremy-chan seufzte. Es wäre ja auch zu schön gewesen. *Verrätst du mir auch
warum nicht.*
Comb: *Zum einen bist du noch lange nicht auf dem Level, wo du so etwas lernen
könntest. Zum anderen wirst du verstehen das wir unsere speziellen
Techniken nicht so ohne weiteres preisgeben.*
Parfüm: *Drittens übersiehst du die Kleinigkeit, das das Beherrschen des Ki's
viel Erfahrung voraussetzt und noch mehr Übung braucht. Du hast ja
die Attacke meiner Mutter gesehen. Sie hat drei Jahre gebraucht bis
sie den Hito-Ryuzan-Ha Kai beherrschte.*
(Anm.d.Autors: Der Hito-Ryuzan-Ha ist auch eine von Herbs Spezialattacken.
Das 'Kai' bedeutet nur, das es eine andere Version der Technik war.)
Comb: *Es waren nur zweieinhalb Jahre, mach mich nicht schlechter als ich bin.
(zu Jeremy-chan) Aber es stimmt, selbst wenn wir dir Ki-Techniken
beibringen würden, es würde Monate dauern bis sich Erfolge zeigen.
~seuftz~ Die heutige Jugend stellt sich immer alles so einfach vor.
Kaum zwei Worte von den geheimen Körperenergien gehört, und schon
meinen sie, sie könnten mit Ki-Blasts um sich schmeißen als wäre es
das leichteste von der Welt.*
Jeremy-chan: *Das war mir schon klar, das sich deine Jediritter-Technik nicht
so einfach aus dem Ärmel schütteln läßt. Und wenn ihr die Ki-Blasts
nicht verraten wollt muß ich das eben akzeptieren. Aber wie wär's
wenn ihr mir beibringt, mein Ki 'in' meinem Körper einzusetzen?
Vorausgesetzt, das ist nicht auch verboten.*
Comb und Parfüm tauschten überraschte Blicke. Dann stieg Comb auf ihren
Spazierstock, um Jeremy-chan in die Augen blicken zu können. *Schau an. Es
sieht so aus als hättest du mehr als nur zwei Worte über Ki gehört. Was
weißt du sonst noch über den Einsatz des Ki im eigenen Körper?*
Jeremy-chan biß sich auf die Lippe und überlegte. Es wäre sicher nicht gut
wenn sich herausstellte, das sie als langjähriger Anime- und Videospielfan
schon eine ganze Menge über Ki wußte. *Uhm, soweit ich weiß kann man durch
den entsprechenden Einsatz einer sogenannten Kampfaura Attribute wie Stärke,
Ausdauer oder Geschwindigkeit erhöhen.*
Comb zog erstaunt eine Augenbraue hoch und begann mit ihrer Tochter zu
tuscheln. Dann trat Parfüm wieder vor. *Die Technik der inneren Ki-Bündelung
ist bei vielen Senseis bekannt, und es spricht nichts dagegen wenn ich dir
die Grundlagen vermittle.* Jeremy-chan grinste übers ganze Gesicht und
Parfüm fuhr fort *Das löst aber nicht unser ursprüngliches Problem. Du mußt
dich immer noch für eine Waffe entscheiden.*
Jeremy-chan: *Ich denke, das ist ein Kompromiß.*
Sie begann, sich die verschiedenen Waffen anzusehen, die ringsherum an den
Wänden hingen. Manche sahen aus, als würde man sich die Finger abschneiden
wenn man sie nur anfaßte. Schließlich entschied sie sich für ein
Hellebarden-ähnliches Werkzeug, insgesamt fast zwei Meter lang, wobei der
erste halbe Meter aus einer säbelartigen, ungewöhnlich breiten Klinge
bestand.
Parfüm: *Ah, das Naginata. Eine sehr interessante Waffe, für die es ein paar
nette Katas gibt. (nimmt das Naginata) Paß auf, Du kannst die Waffe
so und so halten (macht es vor), oder du kannst auch ... *
(Hier bitte Naginata Übungsuntericht einfügen. Die Waffe gibt's übrigens
wirklich.)
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Ranma hielt sich den Bauch vor lachen. Er saß in einem kleinen Gasthaus und
lachte, das ihm die Tränen kamen. Der Grund war sein Vater.
Wirt: "Sie haben wirklich Glück, das sie eine Glatze haben. Ansonsten hätte
die Suppe schreckliche Nebenwirkungen gehabt."
Genma hörte gar nicht zu. Er fühlte über seinen Kopf, und was er dort spürte
kam ihm wie ein Wunder vor.
Im Laufe der Jahre war ihm sein Haar vollkommen ausgefallen, eine Tatsache
die er durch das Tragen eines Kopftuches geschickt vertuschte. Dann, als er
einen Mann seine Suppe geklaut hatte (was gingen ihn andere Leute an, wenn er
Hunger hatte?), war es mit einem Mal wieder da: Glattes, schwarzes Haar,
genauso wie er es aus jungen Jahren gewohnt war.
Der Wirt hatte es aufgegeben mit Genma zu sprechen, welcher wie in Trance
immer wieder über sein Haupt fühlte. Statt dessen wandte er sich an Ranma, der
sich inzwischen etwas beruhigt hatte.
Wirt: "Ihr müßt wissen, beim kochen der Suppe habe ich eine spezielle Zutat
verwendet: den 'Bart des Drachen'. Einem kahlen Mann wie deinem
Vater läßt sie das Haar wieder sprießen. Hat man jedoch noch Haare,
widerfährt einem ein schreckliches Schicksal."
Ranma konnte nur zustimmend nicken, er erinnerte sich noch sehr gut an sein
eigenes 'Schicksal'.
Inzwischen hatte Genma in die Realität zurückgefunden. Er begann wie wild
durch den Raum zu springen und nahm schließlich den Wirt in die Arme und
wirbelte ihn herum.
Genma: "Hurra, ich habe Haar! Hurra, ich habe Haar!"
Ranma: "Pop, beruhig dich. Es sind doch nur Haare. Und laß den armen Kerl los,
du bringst ihn ja um."
Genma sah den Wirt an, welcher schon ganz grün im Gesicht geworden war. Er
setzte ihn zu Boden und wandte sich Ranma zu.
Genma: " 'Nur' Haare? NUR Haare? Junge, weißt du was das für ein Gefühl ist,
Haare auf dem Kopf zu haben?"
Ranma: "Ja, ich hab jeden Tag welche auf meinem."
Genma: (ignoriert Ranma)"Ich werde nie wieder kahl sein. Nie wieder! Ich bin
gespannt, was Nodo ... ähm, was mein guter Freund Tendo sagen wird."
Wirt: "Es tut mir leid ihre Freude trüben zu müssen, aber der Ausdruck 'nie'
ist nicht ganz zutreffend."
Im Bruchteil einer Sekunde war Genma beim Wirt, so nah das sich ihre
Nasenspitzen fast berührten, und packte ihn am Kragen.
Genma: "Was! heißt! das?!"
Wirt: " ~röchel, röchel~ "
Genma: "Ich hab gefragt was sie damit sagen wollen."
Ranma: "Pop, ohne Luft kann er nicht reden."
Genma ließ den Wirt los. Dieser zog sein Hemd wieder zurecht und ging
vorsichtshalber einen Schritt zurück.
Wirt: "Die Wirkung des Drachenbartes ist leider nicht dauerhaft. Er läßt zwar
ihr Haar sprießen, und falls es abgeschnitten wird auch sofort wieder
nachwachsen, aber nach ca. acht Monaten ist die Wirkung vorbei."
(Anm.d.Autors: Ihr erinnert euch? Als Ranma seinen Drachenbart verloren hatte
hörte sein Haar auch plötzlich zu wachsen auf. Weil die Wirkung vorbei war.)
Genma: "Gibt es irgendeinen Weg, irgendeinen, um mein Haar dauerhaft zu
behalten?"
Wirt: "Die einige Möglichkeit, die ihr habt, wäre nach acht Monaten wieder
einen Teller Drachenbartsuppe zu essen."
Genma wurde mit einem Mal nachdenklich. Dann hellte sich seine Miene wieder
auf. Er schlug dem Wirt kameradschaftlich auf den Rücken.
Genma: "Nun, guter Mann, es macht euch dann sicher nichts aus, wenn ich euch
in acht Monaten noch einmal besuchen komme, um einen Teller eurer
köstlichen Suppe zu essen?"
Wirt: "Nein, beehrt mich ruhig wieder." <Nur nicht so bald.>
Genma: "Also dann, wir haben noch einen weiten Weg vor uns."
Sprachs, nahm seinen Rucksack, und war aus der Tür.
Der Wirt und Ranma sahen sich überrascht an. Der Wirt warf ihm einen
fragenden Blick zu, den Ranma mit einem Achselzucken beantwortete. Dann
beeilte er sich, Genma einzuholen.
Nachdem sie ein Stück Weg zurückgelegt hatten, sprach Ranma seinen Vater
darauf an.
Ranma: "Was hast du es denn eben so eilig gehabt?"
Genma grinste und zog den Drachenbart aus seinem Gi. "Ich wollte nicht
erwischt werden. Die berühmte 'Saotome Schulterklopf-und-Klau' Technik."
Ranma: "Pops, du bist unmöglich."
Genma steckte den Bart wieder ein und holte sein Kopftuch hervor, welches er
sich auf den Kopf band.
Ranma: "Ich fass es nicht. Zuerst macht du so ein Tam-Tam um deine neuen
Haare, und jetzt setzt du dein Tuch wieder auf. Was soll denn das?"
Genma: (beiläufig)"Nur weil ich Haare habe muß ich doch nicht meine
Gewohnheiten ändern."
Ranma schlug fassungslos die Hand vor die Stirn und schüttelte mit dem Kopf.
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Jeremy-chan's Training wurde intensiver. Durch Parfüms Anweisungen lernte
sie, mit Hilfe von Akkupressur die Energie ihrer Körpermeridiane besser
fließen zu lassen. Bald war sie in der Lage, auch ohne Shiatsu ihr Ki zu
bündeln. Sichtbare Effekte gab es zwar keine, aber durch ihre neue Fähigkeit
hatte Jeremy-chan große Fortschritte bei ihrem Training mit Parfüm gemacht.
Wenn sie ihr Ki einsetzte waren ihre Reaktionen etwas schneller, sie war
fast so stark wie sie es als Junge gewohnt war, und sie konnte erheblich
mehr Schläge einstecken. Comb war sehr zufrieden mit den Fortschritten von
ihr (und Parfüm als Sensei), und Jeremy-chan hatte das Gefühl, in der Oma
eine Freundin gefunden zu haben.
Schließlich hatte sie auch in ihrem anderen Training, dem Sub-space, einen
Durchbruch. Und noch etwas mehr.
~Twipp~
Nacheinander holte Jeremy-chan einen Säbel ...
~Twipp~
... ein Stück Holz ...
~Twipp~
... und einen Besen hervor. Mousse klatschte Beifall.
Mousse: *Hervorragend. Das ist schon das sechste Mal das du es ohne Fehler
schaffst, gratuliere.*
Jeremy-chan: (etwas verlegen)*Danke. Wenn du es sagst ...*
Mousse: *Das sage ich. Und ich sage außerdem, das ich glaube das du es
geschafft hast. Alles was du noch brauchst ist etwas Übung. Der Rest
kommt von ganz allein.*
Jeremy-chan: *Du meinst ... das wars? Ich habs gelernt? (Mousse nickt) Ich bin
mir nicht sicher. Manchmal hab ich das Gefühl, das da noch irgend
etwas im Sub-space ist, obwohl ich alles wieder rausgenommen habe.*
Mousse machte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Dann nahm er seine
Brille ab und begann sie zu putzen. *Hast du schon Mal versucht, das 'Andere'
herauszuholen?*
Jeremy-chan: *Nein. Ich lasse normalerweise nichts im Sub-space, also egal was
da ist, es kann nicht meins sein. Und bevor ich was gefährliches
anstelle wollte ich erst dich fragen.*
Mousse: (setzt seine Brille wieder auf)*Versuch es.*
Jeremy-chan: *Jetzt?*
Mousse: *Wann sonst?*
Jeremy-chan runzelte etwas die Stirn, konzentrierte sich dann aber auf ihr
Sub-space. Sie versuchte, das zu spüren, was eigentlich nicht da sein
konnte. Sie hatte den Eindruck, als würde sie weiter als sonst in die
Dimensionsfalte hineingreifen.
~Twipp~
Jeremy-chan: *Was ... was ist DAS?*
Sie starrte entgeistert auf den Nachttopf in ihren Händen. Ein Porzellan-
nachttopf, noch dazu in Entenform. Mousse zeigte sich ebenfalls ziemlich
überrascht. Dann begann erschallend zu lachen.
Jeremy-chan: *Wo zum Teufel kommt der Pinkelpott her?*
Mousse: *Hahaha ... ich glaub's nicht ... Haha ... Jessica, jetzt hast du die
Technik der versteckten Waffen wirklich gemeistert. Wer hätte gedacht
das du so viel Talent dafür besitzt?*
Jeremy-chan: (leicht gereizt)*Würdest du dich bitte etwas deutlicher
ausdrücken. Und wie kommt ein Nachttopf in mein Sub-space?*
Mousse: *Er kommt nicht aus deinem Sub-space. Es ist so: Wenn du in der Nähe
von jemanden bist, der ebenfalls eine Dimensionstasche hat, dann
kannst du ihm 'in die Tasche greifen'. Vorausgesetzt du bist gut
genug, es ist etwas schwieriger als normal.*
Jeremy-chan: *Du meinst, das gehört jemand anderen?*
Mousse: *Um genau zu sein, es ist meiner.*
Jeremy-chan:(entgeistert)*Aber warum hast du 'so etwas' in deinem Sub-space?*
Mousse: *Es ist ein wichtiger Teil einer meiner Spezialtechniken: 'Der Schlag
der Schwanenfaust'.*
Jeremy-chan: (ungläubig)*Spezialtechnik? Mit einem 'Nachttopf'?*
Mousse nahm den Porzellanschwan und ließ ihn verschwinden. Dann machte er
eine unglaublich schnelle Bewegung mit den Händen.
Mousse: "Painiyao Chuan."
Jeremy-chan sah nicht was Mousse genau tat, aber sie spürte das, wenn die
Attacke getroffen hätte, sie sehr schmerzhaft gewesen wäre.
Mousse wiederholte die Bewegung noch einmal langsamer. Während er mit
seinen Armen einen Halbkreis beschrieb, holte er gleichzeitig den Topf aus
dem Sub-space und schlug damit zu. Dann ließ er den Pottie wieder
verschwinden.
Mousse: *Siehst du? Der Schlag ist nicht der eigentliche Angriff, es ist
der Schlag gegen die Würde des Gegners, wenn er herausfindet was ihn
getroffen hat.*
Jeremy-chan: *Das heißt, ich könnte jedem sein Sub-space leerräumen?*
Mousse: *Nein. Der Andere muß schon in Reichweite sein. Normalerweise liegt
die Entfernung bei gut hundert Metern, ich selbst schaffe bis zu
Sechshundert.
Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell du gelernt hast, zwischen
die Dimensionen zu greifen. Fast, als ob du selbst schon Mal im
Sub-space warst. (lacht) Natürlich ist das unmöglich, Lebendiges
kann man dort nicht hinbringen.*
Jeremy-chan: <Wenn du wüßtest. Im Sub-space war ich zwar nicht, aber im
Dimensionsreisen hab ich trotzdem Erfahrung. Irgendwie jedenfalls.>
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Der Raum war abgedunkelt, die Vorhänge von den Fenstern zugezogen, so das im
Zimmer nur ein Zwielicht herrschte. Trotzdem konnte man die Gestalten von
drei kleinen und sehr alten Frauen erkennen.
Cologne: * ... haben sie sich verdächtig ruhig verhalten. Trotzdem glaube ich
nicht, das die Kanduna einen Angriff auf uns wagen würden. Wie alle
von Männern geleiteten Stämme sind sie im Grunde ihres Herzens
Feiglinge, uns solange wir einen Nicht-Angriffs-Packt mit ihren
Verbündeten, den Musk haben, sehe ich keine Gefahr.*
Comb: *Ich kann Khu-Lon nur zustimmen. Ich denke nicht, das die Kanduna in
absehbarer Zeit irgendwelche Dummheiten machen. Trotzdem Würde ich
empfehlen die Wachen an der Nordgrenze zu verstärken.*
Mascara nickte bedächtig *Hm-Hmm, ich denke ich werde deinen Rat befolgen,
Khom-Bu. Zusätzlich wirst du ein paar Kriegerinnen auswählen und als
Spähtrupp 'gen Norden schicken. Ich kann Überraschungen nicht ausstehen.*
Sie ging zu den Fenstern, zog die Vorhänge auf und ließ das Licht wieder
hinein. *Genug von dem Thema. Was für Fortschritte macht deine Tochter in
ihrer Ausbildung zum Sensei?*
Comb: *Ausgezeichnete Fortschritte, ganz ausgezeichnete. Paru-Fums Training ist
optimal auf die Stärken und Schwächen ihrer Schülerin abgestimmt,
auch wenn sie am Anfang zu hart rangegangen ist. Die Lehrnkurve, die
sie vorgibt, ist gut angepaßt, und sie hat genau das richtige Maß
an Strenge und Nachgiebigkeit. Ihr einziger Nachteil ist, das sie
im Training manchmal zu sehr auf ihre eigenen Vorlieben eingeht.
Aber ich denke, wir können ihr schon bald eine eigene Gruppe
anvertrauen. Meine Tochter wird eines Tages eine würdige Nachfolgerin
meines Erbes sein.*
Mascara: *Na, na. Wer wird denn jetzt schon von Erben reden? Was soll ich
denn sagen, ich bin ein halbes Jahrhundert älter als du?*
Cologne: *Was für Fortschritte macht denn die Neue? Ich habe gehört, Paru-fum
unterrichtet sie auch in Shiatsu?*
Comb: *Das stimmt. Paru-Fum hatte sich schon immer sehr für Akkupressur
interessiert, und jetzt wo sie ihr Wissen teilen kann überzieht sie
regelmäßig die Zeit.
Dabei hat sich Shiatsu nur als Nebeneffekt ergeben. Ursprünglich
wollte sie nur Jessicas Meridiane sensibilisieren, damit sie ihre
inneren Energien besser bündeln kann. Aber Jessica hat schnell
Interesse an Akkupressur gezeigt, vor allem am medizinischen Aspekt,
und so hat Paru-Fum das Thema ebenfalls dazu genommen.*
Cologne warf Comb einen fragenden Blick zu, und Mascara runzelte ihre
Stirn. *Innere Energien? Du meinst Ki?* Comb nickte, und Mascara fuhr
fort *Du weißt, es war abgemacht das wir Fremden nicht unsere
Spezialtechniken beibringen.*
Comb: *Ich hatte nichts dergleichen vor, auch wenn mich Jessica zuerst darum
gebeten hat.*
Die anderen beiden Matriarchinnen sahen sie ungläubig an.
Comb: *Es stimmt. Sie wußte bereits von der Existenz des Ki, und ja, sie
wollte einen Ki-Blast lernen, aber ich habe ihre Bitte abgelehnt und
sie hat es akzeptiert.*
Cologne: *Sie kannte Ki? Außerhalb dieses Dorfes ist das Wissen nicht sehr
weit verbreitet, schon gar nicht in der sogenannten Zivilisation.*
Mascara: *Ist sie nicht etwas zu jung um das zu Wissen? Außerdem kann sie
noch nicht allzulange trainiert haben, bevor sie bei uns ankam.
Kein verantwortungsvoller Meister würde die Lehre des Ki einfach
so aus der Hand geben.*
Comb: *Ich war selbst erstaunt das Jessica genau wußte welche Vorteile das
Bündeln des Ki's im eigenen Körper hat. Spezielle Besonderheiten
kennt sie genau, andererseits hat sie große Lücken bei den
Grundlagen. Und ich habe das Gefühl, sie weiß mehr als sie mir sagt.*
Mascara: *Kann sie eine Spionin sein?*
Comb: (kopfschütteln, nachdenklich)*Nein, sie verschweigt etwas, aber sie hat
keine bösen Absichten. Und da ist noch etwas ... Ich glaube, sie
kennt die Legende der Fremden von den Sternen.*
Cologne: *Du meinst doch nicht etwa 'die' Legende, oder?*
Comb: *Als ich zur Demonstration einen Hito-Ryuzan-Ha Kai gemacht habe, hat
sie es später als 'Jediritter-Technik' bezeichnet.*
Mascara/Cologne: (ungläubig)*'Jedi'?*
Comb nickte. Mascara stich sich nachdenklich über ihr Kinn. *Ich dachte, das
Wissen über die Reisenden von den Sternen ist schon lange verloren gegangen.
Und nun taucht aus dem Nichts so ein junges Mädchen auf und kennt nicht nur
die Geheimnisse des Ki sondern auch die Hüter der 'Macht'. Sehr merkwürdig.*
Cologne: *Aber auch wenn die Jedi die Geheimnisse der versteckten Kräfte des
Ki auf unsere Welt gebracht haben, ihre Waffen bestanden nie aus
dieser Lebensenergie.*
Mascara: *Ich weiß. Khom-Bu, du wirst Jessica vorsichtig im Auge behalten,
aber unternimm nichts und stell keine Fragen. Laß Paru-Fum mit ihrem
Training weitermachen wie bisher, und versuche herauszufinden wieviel
Jessica wirklich weiß.*
Fortsetzung folgt...
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Anmerkung des Autors:
An dieser Stelle möchte ich Ölk-chan fürs Pre-reading danken.
Irgendwie ist bis jetzt noch nichts Wichtiges passiert. Während Ranma auf
dem Weg nach Japan ist, nehme ich mir Zeit um Jeremy ein paar Grundkenntnisse
in Kempo zu vermitteln. Bei Gott, die wird er auch nötig haben.
Die Sache mit den Jedi war nur ein kleiner Gag. Nein, ich schreibe kein
Ranma1/2-StarWars Crossover. Georg Lucas ist mit seinem Copyright wesentlich
pingeliger als Takahashi-san.
Was Jeremy's Alpträume angeht, die sind lediglich Ausdruck seiner Ängste. Was
habt ihr denn erwartet? Zuerst wird er aus seiner Welt in eine andere
Realität geworfen, dann wird er verflucht und nun muß er als Mädchen leben.
Würdet ihr da keine Alpträume kriegen?
Was hatte Ranma gesagt? Er will freiwillig noch mal mit Akane anfangen. Na, ob
ihm das gelingt?
Schaut nicht so. Natürlich mag Ranma Akane. Wenn ihr das bis jetzt nicht
gemerkt habt, solltet ihr den Manga noch mal genau lesen. Es ist eindeutig.
Er gibt es nur nicht zu.
Mögt ihr die Story? Liebt ihr die Story? Haßt ihr die Story? Haßt ihr mich?
Laßt es mich wissen. Sinnvolle Kritik, Kommentare und Hinweise werden dankend
angenommen. Nicht sinnvolle Kritik, Beleidigungen und dummes Gerede wird
ignoriert. Über Todesdrohungen wird gelacht. Briefbomben werden für
langweilige Momente aufgehoben.
Schreibt an Mark_Soul@gmx.de oder in die Comments-Box.
Bis dann.