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Sieben Todsünden

von L_Angel und Totenbuddler
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Avaritia ~ Geiz/ Habgier/ Habsucht

Immer sparsam mir allem, es könnte etwas verschwendet sein. Immer sparsam sonst läuft noch alles davon. So könnten die regeln meines Vaters lauten. Nie etwas geben, aber alles nehmen was man kriegen kann. Man wie mich das alles nervt. Immer noch den letzten Rest aufheben, wer weiß wofür man ihn braucht.
 

Schon wieder fängt ein Tag an. Schon am morgen geht es los, das Frühstück besteht aus Brot, einer kleinen Tasse Milch und einem etwa 5cm langen Bananenstück. Darauf legt erimmer besonders großen Wert, auf die einhaltung der regeln... Seufzend schaue ich in unsere Dose, sonst ist dort immer was für mich, für die Schule zum essen drin. Diesmal nicht, schon wieder nicht.
 

Ich kann mich noch gut an seine Worte erinnern „Wenn du auch noch ständig diese überteuerten Sachen haben willst, dann musst du sie dir von deinem geld kaufen, dafür reicht dein Kindergeld nicht mehr!“ Der Streit ging geschlagene drei Stunden.

Er war so kurz weil ich irgendwann mit einem Schrei nach oben gerannt bin „Warum hast du dann überheupt ein Kind gezeugt, wenn du es doch nur als Belastung ansiehst?“

Ich konnte nicht mehr hören was er darauf sagte, doch mir war so als hätte ich danach nur leere gespürt.
 

Einsam sitze ich nun hier auf der Fensterbank. Meine Mutter ist Tod, Geschwister habe ich keine und ein Haustier ist zu teuer.
 

Seufzend esse ich mein Frühstück auf. Wehe irgend jemand kommt mir mit dem Spruch „Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages.“ Wie mich das alles doch nervt. Das Gefühl Hunger zu haben, ich kenne es gut, doch nie musste ich hungern, nicht das das jetzt gedacht wird.

Meine Füße bewegen sich Richtung Schule, wie immer trage ich diese Klamotten habe ich sie doch doppelt und dreifach bekommen, sie waren ja so günstig.
 

Ein blondes Mädchen wartet an den Treppenstufen auf die schwarzhaarige, beide in der vierten Klasse sind sie die besten Freundinnen.

„Morgen, Silvia. Und freust du dich auch schon? Der letzte Schultag, ab morgen ist frei!!!“ mit mühe kann sich die schwarzhaarige zu einem leichten lächeln durchringen „Nun ja, ich werde in den Ferien ja nichts machen. Also worauf soll ich mich freuen?“ verwundert blickt die blonde ihre Freundin an.
 

„Aber es sind Ferien, egal was man macht oder nicht, man freut sich. So gehört sich das einfach!“ Silvia fängt an zu lachen „War doch nur ein Scherz, natürlich freue ich mich drauf. Machen wir wieder eine Wasserschlacht mit den Jungs aus dem Nachbarhaus?“

Beide Mädchen lachen als sie sich an das vergangene Jahr zurück erinnern, die anderen wurden vernichtet!
 

Die Klasse war still, denn sie wusste, jeh eher die lehrerin da vorne fertig mit ihrer Ansprache ist, desto eher durften sie nach Hause. Silvia war zufrieden, sie hatte ein Zeugnis nur mit zweien und dreien. Das konnte ihren Vater doch nur zufrieden stellen.

Zum Abschluß und bevor die Zeugnisse verteilt wurden warf die Lehrerin Schokoladenriegel in die Klasse. Silvia fing ihres nicht, der Junge hinter ihr fing ihres auf.
 

„So gierig Silvia? Bekommen wir Zuhause etwa kein essen?“ die schwarzhaarige errötete das war ja fast die Wahrheit. „Schaut euch das an! Die wird rot! Heißt das dass ich richtig liege? Deswegen lädst du auch niemanden zu dir ein, ihr verdient einfach kein Geld und seid zu arm um euch etwas anständiges zu leisten... Wahrscheinlich ist dein Vater ein vollkommener Versager.“ Sauer blickte ihn die grauäugige an, so durfte er nicht reden.
 

„Mein Vater ist kein Versager! Er ist der beste Vater den es gibt und er verdient sehr viel Geld. Wir können uns wenigsten irgendwann mal sehr viel leisten! Und ich lade nicht solche Leute wie dich zu mir ein weil das eine Beleidigung für den Teppich wäre, wenn deine Füße ihn berühren.“ Nun war sie vor Zorn rot im Gesicht.
 

Jeder konnte sie beleidigen, doch nicht ihren Vater! Auch wenn er sie nicht so gut behandelte, er war ihr Vater und sie liebte ihn. Vielleicht liebte sie ihn sogar weil er so war noch mehr als alle anderen ihren Vater liebten. Denn auch mit seinen Gefühlen war er geizig. Sie wollte doch nur seine Liebe.

Schweigend ging die blonde neben der anderen her, das war ein ganz schön starkes Stück gewesen, als Silvia vorhin in der Klasse herum geschrien hatte. Doch nun würde keiner mehr etwas über sie sagen, oder über ihren Vater.
 

Nur sie hatte wohl diese Verzweiflung gesehen, die für einen Moment Silvias Augen beherrschte. Still verabschiedeten sie sich als sich ihre Wege trennten.

Ich gehe nach oben zu unserer Wohnung, noch immer spüre ich wie mein Gesicht glüht. Ich hätte mir so etwas nicht zugetraut und doch hatte ich es gemacht. Stolz erfüllt mich, ich habe meinen Vater verteidigt!
 

Leise sitze ich in der Küche, endlich kommt mein Vater nach hause. Hibbelig warte ich darauf das er endlich alles abgelegt hat und in die Küche kommt.

„Na, auch schon da?“ seine Frage, wie ein Vorwurf ein Vorwurf warum ich lebe und ihm auf der Tasche liege. Erwartungsvoll schiebe ich ihm das Zeugnis hin, es ist doch gut.

Er schaut es sich an, sein Blick hebt sich und trifft meine Augen. Gleich wird er mir sagen das er stolz ist auf mich, gleich wird er mir sagen das ich gut war.
 

„Mmmhh. Könnte besser sein. Sind ja keine Einsen drauf. Wie willst du so nur jemals einen Job finden? Du musst dich mehr anstrengen. Wozu habe ich dir denn all diese Bücher gekauft. Ich wusste das war nur rausgeschmissenes Geld!“ Mir kommen die Tränen, das kann nicht sein, wieso macht er mich fertig? Wieso? Und dabei habe ich ihn doch heute noch verteidigt. Dabei liebe ich ihn doch. Wieso will er mich nicht? Ich renne raus, werfe ihm vorher noch ein tränen ersticktes „Das ist nicht fair.“ An den Kopf.
 

Ich laufe und laufe, versuche einfach nur weg zu kommen von ihm, von meinem ach so tollen Vater. Sie hatten alle so recht! Sie hatten alle recht. Ich kann nicht mehr, schon lange weiß ich nicht wo ich bin, schon lange habe ich meine Augen von der Umgebung abgewendet. Plötzlich sehe ich ein gleißendes Licht...
 

Ich erlebe einen Frieden, den ich nie gekannt habe, endlich. Mein Vater ist stolz auf mich. Mein Vater liebt mich. Mehr wollte ich nicht in meinem ganzen Leben.

Am nächsten Tag musste ihr Vater ihre Leiche identifizieren. Er weinte, er liebte sie, und war auch so stolz auf sie gewesen. Er wollte mit seiner Kritik sie noch mehr anspornen doch hat ihn sein Geiz an Gefühlen alles was er noch hatte verlieren lassen. Erst schob er jedem die Schuld zu, nur nicht sich. Nach zehn Tagen fand man ihn erhängt im Zimmer seiner Tochter auf.
 

~von Totenbuddler



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Metal_Angel
2008-04-13T18:45:59+00:00 13.04.2008 20:45
hammer!
ich hab mir grade dieses kap durch gelesen und ich muss sagen: wow...
düster und schmerzvoll...und gut geschrieben(mit außnahme winziger rechtschreibfehler)!!

ich les gleich das nächste..
auf jedenfall weiterso!

lg sista


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