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After the dust settles

Einsamkeit: Sesshoumaru x Kagura
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Autor: Arianrhod-
Fandom: Inuyasha
Rating: PG-12
Warning: Kämpfe
Pairing: Sesshoumaru x Kagura
Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir sondern jemand anderem und ich verdien auch kein Geld mit der Fic.

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Also... Ich weiß gar nicht mehr, wann ich hier das letzte mal geupdatet hab, aber es ist schon länger her. *drop* Eigentlich sollte die Challenge innerhalb von einem Jahr abgeschlossen werden, aber dieses Ziel hab ich ja ziemlich weit verfehlt. Naja, egal, abschließen werd ich es trotzdem.
Ich hab übrigens meine Planung, was die OS angeht, schon gefühlte 1.ooo Mal über dne Haufen geworfen und werd es sicher wieder tun... Der nächste wird aber vermutlich entweder die schon angefangene Vanishshipping-Idee zu 'Schmetterling' sein oder ein etwas längerer OS zu 'Reichtum/Armut' mit KohakuRin. :3

Der OS hier ist übrigens in einem anderen Stil geschrieben, als man das normalerweise von mir gewohnt ist. Und ich mag ihn eigentlich sehr. :D

Ich hoffe, das Thema 'Einsamkeit' ist zu erkennen. Ich bin ziemlich stolz drauf, wie es rauskam. :) Komplett anzeigen

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The Fragrance of Spring

I – Spring
 

Der Wind schlug schon im Februar um und brachte den Geruch des Frühlings.

Es war noch kalt und Schnee bedeckte das Land und Sesshoumaru drehte den Kopf nach Westen, in die Richtung, aus der der Wind kam. Eine Böe trieb ihm die Haare aus dem Gesicht und ließ sie hinter ihn wehen wie ein Banner.

Der Hauch von Frühling war deutlich zu erfassen. Doch als die Windstöße vorbei waren, kehrte die Kälte des Winters zurück, und Sesshoumaru fragte sich, was hier nicht stimmte.

Es dauerte noch mehrere Wochen, bis die dicke Schneedecke über Nacht Löcher bekam und die weiße Masse, die bis dahin den Boden bedeckt hatte, schmolz. Ein, zwei Wochen später reckten sich die ersten Blumen aus der Erde und öffneten ihre Blütenkelche, und das Gras wurde wieder grüner.

Sesshoumaru erinnerte sich an den Frühlingswind zurück, der ihn Wochen vorher überrascht hatte, die warmen, duftenden Böen und fragte sich wieder, was das gewesen war. Für einen Moment dachte er an die einzige Kazeyoukai zurück, die er gekannt hatte, denn Windelementare waren flüchtig und fern. Etwas schmerzte und er schob den Gedanken von sich, ehe er seinen Weg fortsetzte. Jaken und Rin waren schon lang nicht mehr bei ihm.

Nur der Frühlingswind begleitete ihn noch.
 


 

II – Slaughter
 

Der Geruch von Feuer und Metall hing über dem Schlachtfeld und mischte sich mit dem von Blut und verrottenden Körpern. Doch darunter lag der scharfe Gestank von etwas anderem, etwas, dem der große Daiyoukai erst einmal begegnet war.

Er erinnerte sich noch an den winzigen Körper seines ermordeten Vasallen mit der relativ kleinen Wunde, an Jakens tote Augen und diesen Geruch aus drei Komponenten: Feuer, Metall und der dritten, die er nicht zuordnen konnte. Er hatte Jaken begraben, denn das war das einzige, was er noch für ihn hatte tun können.

Der Wind begleitete ihn nun über den Kampfplatz, laut und zornig umtanzte er ihn und riss an seiner Mokomoko-sama, an seinen Haaren und seiner Kleidung. Bevor der Gestank, der an diesem Ort haftete, ihn verpestet hatte, musste er frisch und kühl gewesen sein, wie eine Böe direkt von der Schwelle des Frühlings.

Auch die Menschen hatten für ihre Gefallenen zwei kurze Reihen von Gräbern am Rand des Kampfplatzes aufgeschüttet. Doch um die Körper der Youkai hatte sich niemand gekümmert außer den Aasfressern.

Sesshoumaru betrachtete die Ergebnisse des Gefechts mit ausdruckslosem Blick und unbewegtem Gesicht, während er zwischen den Kadavern entlang schritt. Es waren ungewöhnlich viele Youkai und wenig Menschen, auch wenn diese Dämonen allesamt schwach und nieder gewesen waren. Doch selbst Taijiya waren nie so erfolgreich bei der Dämonenjagd. Wie hatten diese schwachen, zerbrechlichen Sterblichen so viele Youkai erschlagen können?

Mit dem Fuß stieß er an einen Gegenstand, der seine Aufmerksamkeit erregte. Es war etwas, das er bis jetzt nur von Zeichnungen kannte. Die Menschen mussten ihn übersehen haben, als sie gingen. Er warf noch einen letzten Blick auf die Einschlagwunden, die die Kugeln in die Körper der Youkai gerissen hatten, ehe er seinen Weg fortsetzte. Konnten ihnen die Feuerwaffen tatsächlich so gefährlich werden?

Er ließ das Schlachtfeld hinter sich und der Wind kam ihm entgegen und trug den süßen Duft von Frühlingsblumen mit sich.
 


 

III – Whisper
 

Sesshoumaru benötigte nicht viel Schlaf, aber wenn er sich diesem Bedürfnis hingab, dann träumte er. Es waren seltsam beruhigende Träume, obwohl sie von Dingen sprachen, die er nicht mehr haben konnte, weil er zu spät begriffen hatte.

Von Zukunft, wo Vergangenheit war, und Leben, wo nur noch Tod herrschte. Von Gemeinschaft, wo nun mehr Einsamkeit blieb. Von der Frau, die er nicht vergessen konnte und doch auch nicht wollte. Und von dem Duft des Frühlings, den der Wind mit sich trug, süß und leicht und vielversprechend.

„Wach auf, Sesshoumaru.“

Die weibliche Stimme umschmeichelte sein Ohr und eine zarte Hand berührte sein Gesicht. Er schreckte aus seinem unruhigen Schlaf auf, doch niemand war in der Nähe. Nur der Wind rüttelte aufgebracht an den Bäumen.

Dann drehte er abrupt und trug dem Daiyoukai den Geruch von Menschen zu, an dem der unverkennbare Gestank von Metall und Feuer hing; Samurai und ihre Soldaten, ausgerüstet mit Feuerwaffen.

Sesshoumaru erhob sich. Er würde es niemals laut aussprechen und er stand über einem solch niederen Gefühl wie Angst, aber diese Waffen konnten selbst ihm gefährlich werden. Wenn diese Menschen an seinem Ruheplatz eintrafen, würde er nicht mehr hier sein. Der triumphierend durch die Felsspalten pfeifende Wind begleitete ihn aus dem schmalen Bergeinschnitt hinaus.
 


 

IV – Pulse
 

Ihre Entschlossenheit sprach für die menschlichen Soldaten, aber das war das einzige, was er ihnen zugute halten würde. Denn sie holten ihn am dritten Tag ein und der Wind heulte um ihre Ohren und raste ihnen wütend entgegen, als wolle er sie vertreiben.

Sesshoumaru starrte auf sie hinunter von dem hohen Felsen, den er als seinen Aussichtspunkt gewählt hatte. Seine Hand ruhte auf dem Heft Bakusaigas und sein Gesicht war unbewegt. Nur der Wind, der mit seinem Haar und seiner Kleidung spielte, zeigte, dass er nicht ebenfalls aus Stein bestand.

„Endlich haben wir dich, Dämon!“, brüllte der Samurai und gab ein Zeichen. Seine Leute begannen hektisch, ihre Waffen auf ihn zu richten.

Sesshoumaru runzelte die Stirn und fragte sich, ob er sie einfach ignorieren und gehen oder sie töten sollte. Diese Waffen, da war er sich sicher, würden selbst ihn verletzen können.

Er zog sein Schwert und Bakusaiga sprang leicht in seine Hand, doch es war Tensaiga, das plötzlich pulsierte, so dass die Vibration durch seinen ganzen Körper wanderte. Es war drängend und auf eine geräuschlose Art laut und wäre er in Bewegung, wäre er aus dem Schritt gekommen.

Er machte einen Satz gegen den Himmel und ließ die Samurai hinter sich zurück, deren Feuerwaffen donnernd Feuer und Metall spieen. Den scharfen Schmerz, der durch seine Schulter jagte, spürte er kaum, aber sein Blut, das aus der Wunde quoll, war heiß und rot und erfüllte seine Nase mit einem metallischen Geruch.
 


 

V – Creation
 

Die Lichtung war völlig verlassen und Sesshoumaru war eine einsame Gestalt auf einem der Felsbrocken, die überall herumlagen. Seine Rüstung lag herrenlos einige Schritte neben ihm, dort, wo er sie achtlos hatte fallen lassen.

Der Weg, den er von dem Ort, wo die Menschen ihn gestellt hatten, bis hierher zurückgelegt hatte, war so weit gewesen, wie er es hatte ertragen können. Erst als das Schwindelgefühl, das der Blutverlust ausgelöst hatte, zu stark wurde, hatte er sich diese geschützte Lichtung gesucht.

Die Wunde hatte sich noch nicht geschlossen und er konnte die Kugel fühlen, die noch immer in seiner Schulter steckte. Der Wind tobte wütend und besorgt um ihn herum, raste durch die Zweige der Bäume und das niedrige Gras, das hier wuchs, aber berührte ihn kaum.

Sesshoumaru wusste, dass es der Wind war, der den Duft des Frühlings mit sich trug, der kam und ging, wie er wollte und nicht den Gesetzen der Natur folgte.

Doch seinen Namen brachte er noch nicht über die Lippen. Kagura.

Der Daiyoukai hatte seinen Haori über die Schulter gestreift, so dass die Verletzung frei gelegt war, und versuchte, die Wunde und die Kugel darin mit krallenbewehrten Fingern zu erreichen, aber seine Bemühungen ergaben gar nichts. Es würde ihm unmöglich sein, das kleine Stück Metall aus seinem Körper zu holen. Dafür würde er Hilfe brauchen.

Der Wind heulte auf und riss so wütend an den Bäumen, dass junges Laub zu Boden sank. Sesshoumaru blickte ihm spöttisch nach. Wenn sich keine andere Möglichkeit auftat, würde er nach Musashi ziehen müssen, damit sein Halbbruder ihm helfen konnte. Vorausgesetzt, er schaffte den Weg dorthin noch.

Doch anscheinend hatte er den Wind unterschätzt, der sich zu einem beinahe winzigen, schlanken Tornado vereinigte. Sesshoumaru konnte spüren, wie sich das Youki sammelte und verdichtete, wie aus Wind und Youki und Willen geschaffen wurde. Äußerlich unbeeindruckt schaute er zu und wartete.

Als der Wind sich teilte und floh, willenlos nun, fiel eine Frau zu Boden wie eine Puppe. Ihr Körper war klein und zart und langes, schwarzes Haar umgab ihren Kopf wie eine Wolke, ausgebreitet über den harten Boden. Sie war völlig nackt. Ihr makelloser, glatter Rücken war ihm zugewandt, aber er erkannte sie dennoch sofort.

Unsicher begann sie, sich aufzurichten und ihm zuzuwenden. Sie stand wackelig auf den lange ungenutzten Beinen und in ihrem Blick stand Triumph, Freude und Unsicherheit, als sie seinen traf. Sesshoumaru starrte sie ausdruckslos an und in ihren Augen flackerte etwas, angreifbarer noch als vorher.

Dann streifte er seinen Haori endgültig von den Schultern und warf ihn ihr zu. „Bedecke dich, Frau.“
 


 

VI – Heart
 

„Und du bist sicher, dass du das nicht noch etwas warten solltest, bevor du diese Menschen stellst?“, wollte Kagura wissen. Sie hatte sich Kimono und einen Fächer aus der nahegelegenen Stadt organisiert und wirkte, als wäre ihr Körper niemals zerfallen. Nur ihr Geruch hatte sich verändert.

Sesshoumaru sah sie nicht an, als er antwortete, sondern ließ den Blick weiter über den Ort schweifen, den er als Kampfplatz erkoren hatte. „Sie folgen mir und wenn ich ihnen entgegentrete, kann ich den Kampf selbst bestimmen.“, erklärte er ihr. Seine Schulter zwickte noch, aber das war nichts, das er nicht ignorieren konnte. Bald würde er nichts mehr davon spüren.

„Was immer du sagst…“, bemerkte sie und er konnte an dem Rascheln ihrer vielschichtigen Kleidung hören, wie sie sich auf einem Stein sinken ließ, als wäre er ein Thron. Er ließ sich nicht zu einer Antwort herab, aber sie störte sich nicht daran.

„Willst du, dass ich mich aus dem Kampf heraushalte?“, wollte sie dann wissen.

Diesmal wandte er den Kopf, um sie anzusehen. Sie wirkte klein und zart und zerbrechlich. „Ja.“, antwortete er und sie überkreuzte schmollend die Arme vor der Brust. Sollte sie denken, dass er den Kampf für sich haben wollte. Dass es ihm um seinen verletzen Stolz ging.

Aber was würde er tun, wenn er sie noch einmal sterben sah?

Bakusaiga und Tensaiga pulsierten im Einklang miteinander, wie eine Antwort auf diese Frage, und berührten ihn tief in seinem Inneren. Diesmal konnte er sie schützen und er würde es auch in der kommenden Zeit tun.
 


 

VII – Serenity
 

Kagura stand in dem kleinen Wildbach, dessen Wasser ihre schlanken, kräftigen Unterschenkel umspülte. Sie hatte ihre Kimonos über die Knie hoch- und die Ärmel zurückgebunden und hielt das klare Bergwasser, das sie geschöpft hatte, in der Schale, die ihre Hände bildeten, einfach um es anzusehen.

Sie wirkte wie ein Kind, das zum ersten Mal die Welt entdeckte, aufgeregt, arglos und rein. Im Grunde war sie das auch – geschaffen von einem grausamen Meister und neugeformt durch ihren eigenen Willen war sie doppelt in einen erwachsenen Körper geboren worden. Eine Kindheit gab es für Leute wie sie nicht.

Sesshoumaru hatte sich am Ufer niedergelassen und sah ihr zu. Rüstung und Schwerter ruhten neben ihm und die beiden Klingen gaben ein leises, zufriedenes Summen von sich, das nur er vernehmen konnte.

Der Flügelschlag eines Vogels riss Kaguras Aufmerksamkeit von dem Wasser weg und sie folgte dem Flug des Tieres mit dem Blick, bis es sich von den beiden Youkai ein Stück entfernt auf einem Ast niederließ. „Sieh nur!“ Sie zeigte mit dem Finger darauf und lauschte hingerissen, als der Japanbuschsänger zu einem Lied anhob.

Nach einigen Momenten drehte sie sich zu ihm um und strahlte ihn an, ihr gesamtes Gesicht schien zu leuchten. Sesshoumaru spürte, wie er die Geste erwiderte, seine Mundwinkel sich zu einem ungewohnten Ausdruck leicht nach oben zogen. Kagura kam ihm spritzend und platschend entgegen, noch immer lächelnd und beugte sich zu ihm, um ihn zu küssen. Er zog sie an sich und ihr Geruch erfüllte seine Nase.

Sie duftete nach Frühling.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Jaken tut mir am meisten leid. Ich mochte den kleinen Kerl immer.
Außerdem ist die letzte Szene ziemlich kitschig geraten, ich weiß, aber mir war gerade danach.

Hoffentlich kriege ich den nächsten OS für die Challenge schneller auf die Reihe. :/

Naja, egal. Ich hoffe, ich konnte hiermit jemandem eine kleine Freude machen. :)

Gruß
Sorca~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Yosephia
2016-05-22T10:43:02+00:00 22.05.2016 12:43
Also das ist für deine Verhältnisse sehr kurz, aber nichts desto trotz ist es so gut, wie es von dir gewohnt bin^^b

Der zweite Part war ein wenig wirr, muss ich gestehen, aber ansonsten war der Story-Aufbau schlüssig und auf seine Art spannend. Ich habe sogar mit Sesshomaru mitgefiebert XD

Sesshomaru ist sehr gut getroffen. Einfach Sesshomaru halt.
Und es hat auch zum ihm gepasst, dass er Jaken begraben hat. Dass der kleine Dämon ihm nicht egal ist, wurde ja schon ein paar Mal im Anime angedeutet!

Kagura war anders als im Anime, irgendwie erfrischend und offen... Das hat sich sehr schön in die Charakterisierung eingepasst, die im Anime von ihren letzten Minuten in Freiheit angedeutet wurde. Da war sie auch weitaus ehrlicher mit ihren Gefühlen. Da ist diese Entwicklung hier sehr authentisch.

Ich habe mich am Ende irgendwie voll für die Beiden gefreut^-^
Von:  Kendrix
2011-12-26T05:52:02+00:00 26.12.2011 06:52
Sehr effektive Endzeitstimmung. Man hat den Eindruck, er ist ganz allein auf der Welt übrig geblieben, das Ende hat etwas verklärtes und doch irgendwo was von Heimkehr nach einer langen reise.
Diese Welt braucht mehr Sess/Kagura zeug XD
Von:  fahnm
2011-03-30T22:02:51+00:00 31.03.2011 00:02
Hammer Kapi^^


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