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Die Geschichte des Teddybären und der Tänzerin

von

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Ein Mädchen bekam einmal von einem Jungen, der sie sehr mochte, aber sie ihn, nach außen zeigend, nur mäßig, einen Teddybären mit den Worten: „Pass für mich auf ihn auf, okay?“ Sie nahm ihn und schenkte ihm keine besondere Bedeutung, weshalb er nur in einer fernen Eck landete und so sein Dasein fristete. Jahr für Jahr wurde sein Blick trauriger.

Aber umso weniger das Mädchen, jetzt eine junge Dame, ihn mochte, umso mehr mochte er ihre Tänzerin. „Einen wunderschönen Abend wünsch’ ich, Madame Tänzerin.“, begrüßte er sie. „Ihnen auch einen wunderschönen Abend, Monsieur Bär!“ Und so redeten sie jede Nacht, wenn ihre Besitzerin schlief.

Eines Nachts erfasste den traurigen Bären eine plötzliche Heiterkeit. Das fiel auch seiner Gesprächspartnerin auf. „Du bist heute so gut gelaunt, das steht dir tausend Mal besser, wirklich! Sag, was dir diese Fröhlichkeit beschert.“ Doch auf einmal war er gar nicht mehr so fröhlich. „Morgen werd ich geholt, frag’ nicht, woher ich es weiß, es ist noch nicht offiziell. Endlich ist mein tristes leben in der Ecke vorbei. Traurig stimmt mich jetzt allerdings, das ich Ihnen nicht mehr nah sein kann..“, seufzte er. Mit einer grazilen Bewegung umarmte sie ihn.

Plötzlich erwachte das Fräulein und beide erstarrten. Schlaftrunkenen Schrittes und die Augen reibend, ging sie zu Meister Petz, in die Knie und schloss ihn fest in ihre Arme. „Ich will dich nicht verlieren, ich hab’ dich gern, verlass mich nicht..“ Wieder erhoben, wankt sie mit ihm im Arm ins Bett zurück. Tänzerin und Bär blickten einander an. Nicht einmal richtig verabschieden konnte er sich, denn der Umarmung der Schlafenden entkam er nicht. Auf grund dessen legte sich die Tänzerin auf den Haufen mit den vielen schon gelesenen Zeitschriften. Die ganze Zeit wachte sie, doch irgendwann entschwand sie der Welt und glitt ins Reich der Träume, wo sie träumte auf immer bei ihrem kuscheligen Bären bleiben zu können. Als sie aufwachte, blickte sie sich um und sah ihn auf dem Schreibtisch ihr schräg gegenüber, mit gebürstetem Fell und einer wunderschönen weinroten Schleife, die seinem nussbraunem Fell schmeichelte.

Unvorangemeldet öffnete sich die Tür und die nächtliche Entführerin „ihres“ Bären tauchte auf, strich ihm das Fell glatt und nahm ihn in den Arm, auf den anderen sie, die Tänzerin. Beide lächelten sich zu, natürlich ohne das ihre Trägerin etwas merkte.

An der Wohnungstür angekommen streckte sie dem mittlerweile zum jungen Mann herangewachsenen Jungen den Teddy mit schon tränenverschleierten Blick entgegen. „Und nimm sie auch mit. Spielzeug lebt nicht, ich weiß, aber irgendwie liegen sie jeden Morgen beieinander. Auch wenn’s nicht sein kann, aber irgendwie kann ich sie nicht trennen..“ Drückte ihm ebenfalls noch die Tänzerin entgegen und wollte schon weinend in der Wohnung verschwinden, als er ihr handgelenk ergriff und sie ragt: „Darf ich Dich denn auch mitnehmen? Denn irgendwie kann ich euch Drei nicht trennen.“, und blickte sie durchdringend an. Ganz große Augen bekam sie, ließ ihre wahren Gefühle für ihn zum Vorschein kommen und umarmte ihn dann so stürmisch, dass beide ins Straucheln gerieten. „Jaaa, das darfst Du!“

Meister Petz und die Tänzerin freuten sich und schienen Händchen bzw. Pfötchen zu halten.

So ging sie mit dem Jungen, dem Teddy und der Tänzerin im Arm einem wunderschönem Leben entgegen, in dem die zwei „Spielzeuge“ nie wieder getrennt werden sollten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-07-22T13:34:22+00:00 22.07.2008 15:34
Oh war das schööön!
Das ist genau die Art von Märchen (ich nenn das jetzt einfach mal Märchen), welche ich soo gerne lese!

Hoffe sehr du schreibst noch mehr davon! Das war echt soo super geschrieben!!

LG
butterfly81


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