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Valentine - überarbeitet

Kaiba im Wald
von

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Kapitel 3 - Modern Times, 3.1 Morning has broken, 3.1.1 Like a Bird

Kapitel 3 - Modern Times
 

Kapitel 3.1. - Morning has broken – Le lever du matin
 

Kapitel 3.1.1 – Like a bird
 

So, bevor sich Kaiba wieder mit Baku rumschlagen muss, gönne ich ihm noch zwei Kapitel für sich. Warum der dritte Teil auf einmal englische Titel trägt? Grübelt und lasst euch überraschen! :-D Den Titel des jetzigen Kapitels habe ich mir von Nelly Furtados erstem Hit geklaut, ich fand es passte. Es ist etwas skruril, ich hoffe für euch amüsant. Und noch ein Hinweis: gewöhnt euch nicht an die Länge - auch wenn ich hart dran arbeite, werden die Kapis immer länger ... es macht aber auch Spaß, das Knistern zwischen den beiden darzustellen... aber genug gequatscht:
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

yu
 

Als ich wieder erwachte, lag ich auf dem Boden. Das Licht schien kräftig durch das Fenster, es musste früher Vormittag sein. Es war warm. Ich fühlte mich selig. Die Luft war so kühl, die Vögel zwitscherten, es war alles wie am gestrigen Tag. Ich genoss es. Alles war gleich. Der einzige Unterschied war, dass ich auf dem Fußboden und nicht auf dem Sofa erwachte. Das war komisch. Aber langsam, während ich noch leicht benommen vom Schlaf in die Sonne blickte, erinnerte ich mich. Du. Deine Worte. Ich. Meine Schläge. Und dass ich, nachdem du gegangen warst, noch eine lange Zeit auf den Knien dagestanden hatte. Gelähmt, ohne denken zu können. Es war überwältigend gewesen. Und ich war auch zu müde. Ich hatte so dagestanden bis ich irgendwann selbst dazu zu müde gewesen und nach vorne gefallen war. Ich lag auf dem Fußboden und dachte nach. Was sollte ich jetzt tun? In meinem Kopf stritten zwei Seiten: einerseits animierte mich die frische Luft dazu, raus zu gehen und im Garten herumzuspringen, jede Minute dieses wunderbaren Ereignisses auszukosten, andererseits hattest du mir eine Frage, eine Aufgabe gestellt, die ich lösen musste. Das Bild zweier Mitarbeiterinnen tauchte auf. Sie zogen beide verzweifelt an einem Lottoschein und schrieen sich dabei an. Bis der Lottoschein irgendwann in der Mitte zerriss. Als ich das sah, wurde ich sehr wütend und brüllte sie an. Ich weis nicht mehr, was ich genau sagte, aber es ging darum, dass sie sich auf der Arbeit um ihre Arbeit und nicht um einen Lottoschein kümmern sollten. Komisch, dass ich mich an solche Dinge erinnerte. Ich fühlte mich jedenfalls wie der Lottoschein und überlegte. Schlussendlich siegte meine sportliche Seite und ich ging raus um herumzuspringen. Es war schön, es war kühl, es war nass. Aber schon bald verdrängten die Gedanken an dich die schöne Leere in meinem Kopf. Doch es war anders als sonst: selbst wenn ich zu Hause war, ein Buch lesen wollte, schwirrten immer die Gedanken an die Arbeit in meinem Kopf herum. Ich konnte mich nicht auf das Buch konzentrieren. Mein Kopf war verstopft. Ja, verstopft. Ich mag das Wort nicht, auch wenn es eigentlich passt. Yami hatte einmal gespottet: Kaiba, die Arbeit verstopft dir ganz schön den Kopf! Besserwisserischer Schleimer! Aber in diesem Moment schienen meine Bewegungen und meine Gedanken zu kooperieren. Mit jedem Sprung, mit jedem Atemzug, mit jedem Rufen erschien ein neues Wort in meinem Kopf.

SAG – MAL - KOMMA - WAS – MACHST – DU – EIGENTLICH - KOMMA - WENN – DU – NACH – HAUSE – KOMMST - FRAGEZEICHEN

SAG – Sprung mit geschlossenen Beinen, MAL – Arme in den Himmel gereckt, KOMMA – Juchu!, WAS – Sprung mit gespreizten Beinen, MACHST – Armkreisen vorwärts, DU – Hopserlauf, EIGENTLICH – Armkreisen rückwärts, KOMMA – Juchu!, WENN – Radschlag, DU – Mühlkreisen, NACH – Ansprungrolle, HAUSE – Rückwärtsrolle, KOMMST – Arme nach oben, FRAGEZEICHEN – JA!!!

Ich glaube, du bedauerst es gerade, dass keine Aufnahme davon existiert.

Jedenfalls half es mir. Mit jeder Bewegung tauchten Gedanken auf und verschwanden wieder. Ich konnte gar nicht so schnell denken. Und immer wieder stellte ich mir die Frage: Ja, was mache ich denn, wenn ich nach Hause komme? Ich wollte eine Antwort finden, sie fassen und festhalten, aber da sie mir immer wieder entglitt, setzte ich mich schließlich auf die Treppe – und weg waren sie. In meinem Kopf war plötzlich Leere. Stattdessen musste ich keuchen. Das war ich nicht gewöhnt. Ich trieb sonst nie Sport, woher sollte ich auch die Zeit dazu nehmen? Aber das war nur eine nebensächliche Nebenwirkung. Wichtiger war die Tatsache, dass ich nicht mehr denken konnte. Während ich sonst immer absolute Ruhe benötigte, um einen Gedanken zu fassen, die genialsten Strategien, Worte, Taten zu entwickeln, behinderte mich diese Stille jetzt. Ich musste einen Kompromiss finden. Also legte ich mich in das Gras und tat so, als würde ich in der Luft Radfahren. Mit jedem Pedaltritt wurden meine Gedanken nach vorne getrieben und wie bei einem Fahrraddynamo als Strom gespeichert.

Tja, was mache ich, wenn ich nach Hause komme? Ich ziehe Schuhe und je nach Witterung auch Ober-Mantel aus, setze mich ins Wohnzimmer und trinke eine Tasse Tee, während ich darüber nachdenke, was heute passiert ist, welche Aufgaben ich erledigt habe und welche ich morgen noch machen muss. Danach bereite ich mich auf den nächsten Tag vor, wünsche Mokuba eine gute Nacht, egal ob er schläft oder nicht, und gehe ins Bett. Und am nächsten Morgen stehe ich auf, trinke meinen Kaffee und lese dabei den Wirtschaftsteil der Zeitung, wünsche Mokuba einen schönen Schultag und dann gehen wir gemeinsam aus dem Haus. Was denkt er denn, was ich tue? Einen Yoga-Kurs besuchen? Wie Yami mit meiner Clique ins Kino gehen und sich sinnlose Filme angucken? in Diskotheken zu ohrenschädlicher Musik tanzen? Habe ich Zeit dazu? NEIN! Was denkt er eigentlich, wer er ist? Stürmt einfach so ein MEIN Haus, hält mir Vorträge über MEIN Leben und ist selbst nichts weiter als ein kleiner, mieser Dieb? Im Gegensatz zu diesem Besserwisser bin ich vollkommen zufrieden mit meinem Leben! Sicher, ich habe keine Zeit für Freunde, ich bin den ganzen Tag in der Firma, aber ich bin glücklich so. In mir kämpfen keine zwei Seiten, ich habe nur eine! Und mir geht es gut! Mir ging es nie besser! Ich könnte jederzeit zurückfahren und so weitermachen wie bisher!
 

Das dachte ich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Varlet
2009-04-05T19:41:08+00:00 05.04.2009 21:41
Also warum es nun auf Englisch ist...ich hab mir eigentlich gedacht, es wäre so, dass der erste Teil in der Gegenwart ist, das französische die Vergangenheit beschreibt
und beim Englischen es wieder auf die Gegenwart hin steuert, wenn nicht sogar auf die Zukunft.
Jeah...Kaiba für sich alleine
gut gemacht, seine gedanken werden immer klarer und es ist so schön, ihn so zu erleben.

und ich kann mich der vorrednerin anschließen, dass matin maskulin ist und demnach eigentlich de le matin, wobei das de le zu du wird.
Von:  -Amalthea-
2009-02-21T20:28:31+00:00 21.02.2009 21:28
Wieder ein gut geschriebenes Kapitel, bin gespannt, wie das weitergeht... ^^
Warum die Titel mal englische und mal französische Titel haben, verstehe ich noch nicht. Aber ich glaube, da ist auch ein Fehler, es heißt wohl "Lever du matin" und nicht "de la matin".


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