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Ein leerer Platz...

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„Stell dich nicht gegen die Organisation! Kehrst du ihnen den Rücken ist das dein Untergang!“

„Mich würde keiner vermissen...“

„Das stimmt nicht... Ich schon...“
 

_~*_~*~_
 

Und nun stand er hier, blickte seit Minuten auf das leicht wogende Meer hinaus ohne sich zu rühren, lauschte lediglich den Wellen, die sich leise zu seinen Füßen brachen.

Axel holte tief Luft und ließ seinen Blick über die Umgebung wandern.

Ringsherum war alles in Dunkelheit getaucht, hier und da lagen Felsen am Strand herum und knorrige Äste wuchsen überall aus dem Boden.

Außer ihm war niemand zu sehen, auch seine Fußspuren hatten sich längst im Sand verloren. Es würde niemand wissen, dass er hier gewesen war.

Langsam trat Axel noch einen Schritt auf das Wasser zu, spürte wie es kalt in seine Schuhe hineinlief.

Er seufzte leise, als er an das letzte Mal zurück dachte, wo er Roxas gesehen hatte.

_~*_~*~_ „Mich würde keiner vermissen...“ _~*_~*~_

Axel schlug eine Hand vors Gesicht. Wie oft hatte er diesen Satz in den letzten Stunden immer und immer wieder in seinem Kopf gehört, bis es ihn halb in den Wahnsinn und somit hierher geführt hatte.

Vor langer Zeit hatte ihm Demyx aus einer Laune heraus erzählt, dass dies die tiefste Stelle in der Nähe war. Wer hätte gedacht, dass ihm diese Information, die er fast schon vergessen hatte einmal nützlich sein würde?

Gedankenverloren trat Axel einen weiteren Schritt nach vorne, spürte wie das Wasser an seiner Hose zog, ihn sanft umspülte.

Nur eine kurze Strecke weiter erkannte er, wie das Wasser schlagartig tiefer wurde, seine Farbe in ein ewiges schwarz änderte, dunkel und bedrohlich.

Doch Axel spürte keine Angst in sich aufsteigen, zu lange hatte er schon in der Dunkelheit gelebt, die nur unterbrochen wurde, wenn Roxas bei ihm war, doch von jetzt an würde er wohl nie mehr bei ihm sein.

Ohne weiter zu zögern brachte Axel mehrere Schritte hinter sich, stand nun bis zum Bauchnabel im Wasser, der Mantel zog schwer an seinen Schultern und seine Stiefel drückten sich in den weichen schlammigen Boden.

Die Strömung war hier um einiges stärker als ein paar Meter weiter Richtung Strand, zog gierig an Axels Körper und wollte ihn zu sich rufen, doch das war gut so.

Ihm war, als würde das kalte Wasser das Feuer in seinen Adern endlich löschen, dass ihn von innen heraus verbrannte, und ihm die lang erwartete Erlösung schenken.

Nur einen Schritt weiter und alles würde vorbei sein.

Axel schloss die Augen und mit den Gedanken bei Roxas brachte er diesen letzten Schritt hinter sich, spürte wie sein Körper sofort unter Wasser gerissen und von einer Strömung erfasst wurde.

Instinktiv riss Axel die Augen auf, sah allerdings nur Schwärze, die sich rapide verdunkelte, je weiter er vom Licht der Oberfläche weggezogen wurde.

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sein Körper anfing sich gegen die ungewohnten Kräfte des Wassers zu wehren und unbewusst schlug Axel mit den Armen um sich, versuchte wieder Kontrolle über die Situation zu bekommen.

Er hatte das Gefühl, als würde das Feuer, was ihn sonst immer umgab der eisigen Kälte des Wassers nachgeben und er spürte seinen Puls laut in seinem Kopf pochen, bis ihm schwindelig wurde und er nicht mehr sagen konnte wo oben und unten war, doch das Gewicht seines Mantels zog ihn zuverlässig immer tiefer in das Wasser, bis er mit seinem Kopf gegen etwas Hartes stieß.

Erschrocken öffnete Axel seinen Mund, bemerkte nur am Rande wie die Luft in kleinen Blasen geräuschlos seinen Körper verließ und unbeeinträchtigt von der Strömung an die Oberfläche stieg.

Kaum noch bei Bewusstsein fing Axel an zu husten, als er Luft holen wollte und das Salzwasser dabei in seine Lunge drang.

Nach kurzer Zeit wurde ihm schwarz vor Augen, bis schließlich die letzte Gegenwehr seinerseits erlosch und er sich ganz der Strömung hingab, die nun nicht mehr so wild an ihm zerrte, wo er aufgehört hatte Widerstand zu leisten.

Für einen Moment umspielte sie beinahe sanft seinen Körper, ja es fühlte sich sogar so an, als würde sich ein Arm um seinen Brustkorb legen und ihn an einen anderen Körper pressen.

Erst als Axel etwas Weiches auf seinen Lippen spürte, das diese verschloss und somit das Wasser daran hinderte weiter in seine Lunge zu dringen rang er darum noch einmal die Augen zu öffnen.

Im ersten Moment erkannte er gar nichts, sah alles verschwommen, bis sich seine Sicht ein wenig klärte und er undeutlich ein schmales Gesicht ausmachen konnte, dass wild von blonden Haaren umspielt wurde.

Zwei eisblaue Augen fixierten seine eigenen und die Lippen des anderen pressten sich noch fester auf Axels, bis dieser automatisch den Mund öffnete und fast sofort wurde ihm die Luft des anderen in die Lunge gedrückt.

Doch Axel war schon zu benommen um richtig zu reagieren, so schloss er nur kurz den Mund.

„Roxas...“

Doch anstelle dieses kleinen Wortes verließ eine lautlose Luftblase seinen Mund, die wie ihre Vorgänger Richtung Oberfläche trieb und ohne Umschweife entrann erneut der letzte Sauerstoff seinen Lippen, wurde wieder ersetzt durch das kalte beißende Wasser.

Zufrieden gab sich Axel der Kälte hin, war doch das Letzte, was er in seinem wertlosen Leben sehen sollte das Gesicht seines Geliebten, auch wenn dies für Roxas bedeuten würde, dass er auch sterben musste.

Langsam schloss Axel die Augen, ließ sich willenlos von dem Körper leiten und spürte wie der Druck des Wassers um sie herum immer niedriger wurde.

Langsam verschwand die Dunkelheit vor seinen geschlossenen Augen und wich einer klaren Nacht ohne Mond, doch bei weitem nicht so Dunkel, wie die vergangenen Stunden, die er gezwungen war alleine zu verbringen.

Es kam Axel ziemlich unwirklich vor, als auch noch die Kälte des Wassers wich und sich sofort wieder die bekannte Hitze in ihm ausbreitete.

Sofort fing Axel an zu husten, als ihn Roxas an Land zog und ihm einmal kräftig auf den Brustkorb drückte, er musste so viel Wasser spucken, dass er schon dachte es würde gar nicht mehr aufhören.

Erst als seine Lungen vollständig wieder mit Luft gefüllt waren blieb Axel reglos liegen, die Augen hatte er weiterhin geschlossen, wollte das besorgte Gesicht von Roxas nicht sehen, wollte nicht wissen, was er zu ihm sagen würde.

Er wollte einfach nur, dass dieser Moment für immer hielt und nicht enden würde, so wie auch sein Leben nicht enden sollte, immerhin konnte er es jetzt mit Roxas weiter führen, dass war alles, was er wollte.
 

„Bitte... Bitte, Axel, das darfst du nicht tun...“

Axel wurde sofort aus seinen Gedanken gerissen, als er die Stimme vernahm.

Geschockt öffnete er die Augen und starrte in ein Gesicht, umrahmt von tropfenden wirren blonden Strähnen, die Augen immer noch blau leuchtend, doch wer da neben ihm zusammen gesunken im Sand saß war nicht Roxas...

„Demyx...“

Mehr brachte Axel in dem Moment nicht raus, schaute den blonden Niemand ungläubig an, der seinen Blick flehend erwiderte.

„Verlass mich nicht...“, flüsterte Demyx leise, brach den Blickkontakt zu Axel nicht eine Sekunde ab.

Er hatte es gewusst, warum war er nicht schneller gewesen?

Diese Frage ging Demyx durch den Kopf, während er neben Axel saß und betete, dass der andere alles Wasser aus seiner Lunge husten würde.

Sollte er jetzt sterben würde er das nicht überleben.

„Wenn du dich ertränkst, wer soll mich dann verbrennen...?“, murmelte der kleine Niemand, hoffte Axel damit endlich aus seiner Starre zu locken, in die dieser verfallen war, sobald er ihn erkannt hatte.

Er wollte den Rest seines Lebens nicht ohne den roten Wirbelwind verbringen.

Langsam ließ Demyx den Blick über Axels Körper wandern.

Obwohl er noch rechtzeitig gekommen war, war es ziemlich knapp für den älteren Niemand.

„Feuer und Wasser verträgt sich nicht, das solltest du wissen...“, fügte Demyx murmelnd hinzu, streckte dabei die Hand etwas aus und ließ einen leichten Wasserstrahl über Axels Körper wandern, der ihn von dem Sand befreite.

Sofort fing Axels Haut an zu zischen, als ihn das kühlende Nass berührte und feine Dampfschwaden stiegen in den dunklen Nachthimmel empor.

Wortlos beobachtete Demyx die Schwaden.

Er hatte es geliebt, jede Nacht die sie zusammen verbracht hatten, innig ineinander verschlungen, bis ihre Körper nicht mehr in der Lage waren mehr herzugeben.

Jede Berührung hatte gedampft, wenn Axels heißes Feuer auf sein kaltes Wasser traf.

Zwischen ihnen war die Luft wirklich am Kochen gewesen, bis...

Roxas in ihr Leben getreten war und ihm Axel entrissen hatte.

Er verurteilte den Blonden nicht dafür, so hatte sich doch Axel freiwillig von ihm abgewandt und Roxas den Rest seiner Liebe gegeben, die ihm nach seiner Verwandlung zum Niemand geblieben war.

Oft hatte Demyx nächtelang in Axels Zimmer gesessen und gewartet, gehofft, dass der rote Niemand doch noch zu ihm zurück kehren, ihn vermissen würde, doch als dieser eines Tages mit Roxas aufgetaucht war, hatte er es endgültig aufgegeben.

Seitdem war sein Leben grau geworden und hatte jeglichen Sinn verloren, vor Axel hatte er sich immer so gegeben wie immer, fröhlich und glücklich, doch selbst nach so langer Zeit war Axel nicht in der Lage gewesen hinter seine Fassade zu schauen und den echten Demyx zu erkennen.

Das hatte ihn schwer getroffen, doch wusste Demyx auch, wie viel dem verzweifelten Niemand an Roxas gelegen war, von daher hatte er den Mund gehalten und die zwei aus der Ferne beobachtet, sich ständig nach Axels Berührung sehnend.
 

Jetzt saß er hier und ließ sich von dem roten Niemand anstarren, als wäre er die letzte Person, die er in seinem Leben sehen wollte.

Schon lange hatte er das restliche Wasser auf Axels Körper verdampfen lassen, beobachtete ihn nun schweigend, wartete darauf, dass der andere zu sprechen anfing.

Doch Axel drehte sich weg, starrte ebenfalls schweigend in die andere Richtung, den Strand entlang, als würde dort jemand warten, der ihm mehr geben könnte als er es je getan hatte.

Und er hatte ihm alles gegeben.

Vorsichtig ergriff also Demyx das Wort.

„Axel... Lass mich den leeren Platz in deiner Brust ausfüllen, den Roxas hinterlassen hat... Das ist alles, was ich mir wünsche, auch wenn dein Feuer nie wieder so heiß für mich brennen wird, wie es das für Roxas getan hat...“

Bittend sah er den sonst so lebhaften Niemand an.

So ruhig kannte er ihn gar nicht, Axel kam ihm so fremd vor, so leblos... tot...

Mit einer bösen Vorahnung streckte Demyx vorsichtig seine Hand nach Axels Gesicht aus, wollte dem feurigen Niemand sanft über die Wange streicheln, doch seine Hand wurde weggeschlagen, noch bevor sie die Wärme spüren konnte, die Axel ständig ausstrahlte.

Mit einem zischenden Geräusch zog Demyx seine Hand zurück, beobachtete die kleine Rauchwolke, die Richtung Himmel entschwebte.

Die Berührung hatte wehgetan, so war Axel doch um einiges heißer als er ihn in Erinnerung hatte.

Traurig sah Demyx auf seinen Freund herab, rieb sich leicht die Hand und kühlte sie vorsichtig mit seinem Wasser.

Er beneidete Axel so sehr für sein ewiges Feuer.

In ihm selber herrschte ständige Kälte, so war doch Wasser von Natur aus ein kühles Element in dessen Tiefe man sehr schnell den Tod fand, nur wenn sie sich berührten hatte er das Gefühl, dass das Wasser in seinen Adern zu kochen anfing und sogar verdampfte, bis nur noch wohlige Wärme zurück blieb.

Oft war er in dieser Wärme eingeschlafen und am nächsten Morgen kalt aufgewacht, Axel nicht mehr neben sich liegend, doch nie hatte er den anderen gefragt, was ihn dazu trieb nachts aus seinem Bett zu verschwinden.

Zu groß war seine Angst an einem empfindlichen Punkt zu rühren und sein geliebtes Feuer so für immer zu verlieren.
 

Er beneidete Demyx so sehr für sein ewiges Wasser.

Oft genug hatte er das Gefühl gehabt innerlich verbrennen zu müssen und egal was er tat, er konnte dieses schreckliche Gefühl nicht bezwingen.

Erst als er Demyx berührt und sie zum ersten Mal ihre zischende Leidenschaft kennen gelernt hatten, verschwand dieses innere Feuer.

Die beständige Kälte, die von dem blonden Niemand ausging war wohltuend und in der Lage alles in ihm auszulöschen, bis nichts mehr übrig blieb, bis auf völlige Leere.

Axel hatte es geliebt, hatte anfangs jeden Kontakt zu Demyx gesucht, den er nur finden konnte, doch dann war er aufgetaucht... Roxas...

Der Kleine hatte sein Leben unerwartet auf den Kopf gestellt.

Von einem Tag auf den anderen war er da und es hatte an Bedeutung verloren, ob das Feuer ihn von innen heraus zerfraß oder nicht, er wollte seine Zeit nur noch mit dem neuen Mitglied verbringen.

Demyx war ab diesem Zeitpunkt für ihn nur noch Geschichte.
 

Doch jetzt zwang der jüngere Niemand ihn dazu sich noch mal mit der Vergangenheit auseinander zu setzen.

Langsam wandte er seinen Blick zu dem Blonden, der ihn aus blauen Augen bittend ansah.

„Axel...“

Der Rothaarige musste sich auf die Unterlippe beißen, als er den Jungen, für den er damals sogar Xemnas verraten hätte jetzt so sah.

Doch es war vorbei zwischen ihnen, das musste er ihm beibringen.

Resigniert schüttelte Axel langsam den Kopf, stützte sich vorsichtig auf die Ellbogen auf.

Der Blick des anderen bohrte sich tief in sein Gedächtnis und schmerzte genau an der Stelle, wo eigentlich sein Herz hätte sein müssen, doch dort hatte Roxas einen leeren Platz hinterlassen, so wie Demyx es ihm gesagt hatte.

Die Worte des Jüngeren waren tragend gewesen, zugleich auch sehr hart und hatten ihm die Augen geöffnet.

Roxas war gegangen um sein Herz zu suchen... und hatte seines gleich mitgenommen.

In Gedanken versunken brauchte Axel ein bisschen Zeit, bevor er bemerkte, was dem blonden Niemand über die Wangen rann.
 

„Wie ist das möglich?“ Fragend hob Axel seine Hand, strich mit einem Finger sanft über Demyx´s Wange, ignorierte das zischende Geräusch und betrachtete stattdessen die Träne, die schnell in den Stoff seines Handschuhs einzog und sofort von seinem inneren Feuer verdampft wurde.

„Wie bei Roxas...“

Ein Lächeln umspielte Demyx´s Lippen, so schöpfte er doch gerade neue Hoffnung für Axel als er antwortete: „Roxas mag vielleicht ein Herz gehabt haben, dafür bin ich Herr über das Wasser... Wäre doch traurig, wenn ich nicht weinen könnte, oder? Aber lass mich dir ein Geschenk machen...“

Mit diesen Worten nahm Demyx Axels Gesicht in seine beiden Hände und schloss die Augen.

Sofort fühlte er wieder, wie das Feuer von Axel auf ihn übersprang, sich wild in seinen Adern austobte und ihn daran erinnerte, wie feurig Axel immer im Bett gewesen war, doch er musste seine Gedanken bei sich behalten...
 

Im ersten Moment spürte Axel nichts, doch kurz darauf merkte er, wie sich etwas in ihm auszubreiten begann, was es war konnte er nicht ganz zuordnen.

Er fühlte die gewohnte Kälte, wie immer wenn Demyx ihn berührte, doch diesmal war es anders, es war nicht nur kalt, sondern auch... feucht.

Dieses komische Gefühl breitete sich immer mehr aus, über sein ganzes Gesicht, bis es zu seinen Augen vorgedrungen war.

Verwirrt beobachtete Axel Demyx, der völlig versunken zu sein schien, versuchte zu ersinnen, was in dem anderen vorging, solange bis ihm die Sicht verschwamm und er blinzeln musste.

Etwas lief seine Wangen herunter, immer schneller, immer mehr.

Axel fing an zu schluchzen als er merkte, dass es Tränen waren, die er vergoss.

Zum ersten Mal in seinem Leben weinte er.

So gut es ging hielt er sich still um dieses Gefühl lange zu behalten, es möglichst nie mehr zu vergessen, doch irgendwann – Axel konnte nicht sagen wie viel Zeit verstrichen war – ließ Demyx sein Gesicht los und sofort versiegten die Tränen und das gewohnte Feuer breitete sich wieder in seinen Adern aus, verdampfte den letzten Rest der salzigen Flüssigkeit.

„Danke Demyx...“, brachte er gerade noch heraus, wofür er ein kleines Lächeln des blonden Niemands erhielt.

„Nein... Danke, dass du bleibst...“

Mit diesen Worten erhob sich Demyx aus dem Sand, entfernte mit einem breiten sanften Wasserstrahl den letzten Rest der Körner, die sich krampfhaft in seine Hose, Mantel und Stiefel verbissen hatten.

Erst dann hielt er Axel mit einem warmen Lächeln einladend die Hand hin, sollte doch der ältere Niemand sich willkommen in seinen Armen fühlen, doch dieser zögerte, musterte den blonden Niemand.

Ruhig ließ Demyx diese Musterung über sich ergehen, fragte sich was gerade in dem feurigen Wirbelsturm vorging, würde sich zu gerne durch diese unglaublichen Haare wühlen und einen Blick in seinen Kopf hinein werfen, doch leider blieb ihm dieser Wunsch verwehrt, so wie viele weitere in seinem Leben.
 

Axel schossen so viele Dinge gleichzeitig durch den Kopf, doch ein Satz überwog alle anderen: „Mich würde keiner vermissen...“

Verzweiflung stieg in dem roten Niemand hoch, von der er nichts nach außen dringen ließ und sofort hatte er das Gefühl erneut verbrennen zu müssen, wollte sich am Liebsten in Todesqualen winden, doch war er in der Lage dies vor Demyx zu verhindern.

Aber er konnte es nicht tun, sollte er jetzt die Hand von dem blonden Niemand annehmen, so gab er ihm nur das Ja-Wort für immer an seiner Seite zu bleiben, doch das wollte er nicht, das konnte er nicht, nicht mehr...
 

Ohne die ihm hingehaltene Hand zu beachten stand Axel auf, sein Körper trotz Demyx´s liebevoller Behandlung immer noch voller Sand und starrte mit seinen stechend grünen Augen zum ersten Mal bewusst in die eisblauen des Niemands ihm gegenüber.

Ohne ein weiteres Wort wand sich Axel zum Gehen, spürte im nächsten Moment, wie ihn eine kalte Hand um sein Handgelenk fasste, hörte die schwache verzweifelte Stimme kaum über das Zischen des Dampfes hinweg.

„Nein! Axel, verlass mich nicht! Bitte, ich will dir alles geben was ich habe und sogar noch viel mehr! Alles, bis dass der Tod uns scheidet!“

Wortlos streckte Axel seinen anderen Arm aus, reagierte gar nicht auf den blonden Niemand, der panisch an seinem Arm zog und zerrte und beschwor eines der dunklen Portale herauf, es sollte sein Letztes sein und nur er wusste, wohin es führte... Direkt in Xemnas´ Räumlichkeiten...
 

Erst als das Portal völlig heraufbeschworen war und stabil darauf wartete, dass ein Geschöpf der Dunkelheit durch es hindurch trat, wand sich Axel zu dem inzwischen schluchzenden Niemand um.

Demyx hielt Axels Arm immer noch fest umklammert, hatte beschlossen nicht mehr loszulassen, seine Sicht vernebelt von den Tränen und dem Dampf ihrer sich bekämpfenden Elemente.

Als Axel sich zu ihm umwand hob Demyx leicht den Kopf, schüttelte ihn nur als stummen Hilferuf, doch der Blick des Rothaarigen ließ keinen Widerspruch zu.

„Ich lass dich nicht gehen, Axel! Du bist alles für mich! Bitte, vergiss Roxas... Mir zuliebe...“
 

Die Worte schmerzten, wieder machte sich ein Stechen in seinem Körper breit, doch er blieb hart, musste hart bleiben, zu seinem eigenen Wohl.

„Nein, Demyx... Du wirst jemand anderen finden, aber ich bin verloren... Du verstehst mich doch gar nicht...“, murmelte der ältere Niemand leise, gerade so laut, dass Demyx ihn verstanden haben müsste, machte sich dann mit einer einfachen Bewegung los, sah noch wie der blonde Junge in die Luft griff, um erneut einen Körperteil von ihm zu erwischen.

„Leb wohl...“, flüsterte er noch und trat dann durch das dunkle Portal, seinem Schicksal entgegen.

Wenn er schon gehen musste, so wollte er doch Spuren hinterlassen und das nicht nur an dem kleinen blonden Niemand...
 

Demyx war bereits in den Sand gesunken, noch bevor Axel das Portal durchtreten hatte.

Schluchzend hielt er sich beide Hände vors Gesicht, verdeckte damit die Tränen, die ihm unaufhaltsam über die Wangen liefen.

Die Kälte fraß ihn von innen heraus auf, er sehnte sich so sehr nach Axels Feuer, nach Wärme, nach Liebe, etwas, oder jemand an dem er sich festhalten konnte, doch er blieb allein, niemand würde kommen, das wusste er.

Verzweifelt blickte Demyx auf, warf noch einen letzten Blick auf den Niemand, der ihm so viel Leid angetan hatte und von dem er sich doch nicht lösen konnte.

Wütend über sich selber ballte er die Hände zu Fäusten.

„Ich bin es nicht, der dich nicht versteht...“, schrie er ihm hinterher. „Du bist es, der nicht zulässt, dass ich dich verstehe!“

Doch in diesem Moment schloss sich das Portal hinter Axel, verschluckte den Niemand für immer in seinen dunklen Tiefen und Demyx wusste: Er würde Axel nie in seinem Leben wieder sehen...

„Aber ich liebe dich doch...“
 

~Ende~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-09-11T14:48:28+00:00 11.09.2008 16:48
Das ist ja so traurig TT^TT
Wirklich toll geschrieben & 'ne echt tolle Story...

Von:  KleinAti
2008-08-16T15:36:19+00:00 16.08.2008 17:36
die Geschichte ist so traurig.
der arme kleine Demyx ist echt super geschrieben

schreib noch ein paar mehr vondenen
die sind so toll



hat demyx nicht eigenlich grüne augen ?
Von: abgemeldet
2008-06-10T11:03:37+00:00 10.06.2008 13:03
Das ist eine echt schöne Geschichte, schön geschrieben und man kann auch gut mitfühlen :) Gefällt mir wirklich gut, aber an den vielen Fanfics die du bereits geschrieben hast, erkennt man, dass du auch viel spaß daran hast und weißt was du tust ^^
Von:  Saki-hime
2008-06-05T05:19:39+00:00 05.06.2008 07:19
TT^TT ist das tollig >///<
total klasse, wie du das mit den Elementen der beiden dargestellt hast! x3
Himmel nein ;_; armer Axel, armer Demyx ...wie wärs mit der Fortsetzung mit Zemyx? =D *hoff*
...naya aufjedenfall isses voll traurig q.q

Saki-hime *flausch*


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