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A Clan's Legacy

Forsetzung zu "Chains of Chaos" und "Cursed Blessing" || Sasuke & Sakura » Story abgeschlossen, Fortsetzung "The Founder's Gift" online!
von

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Unbegründete Sorge

Ihr wundert euch sicherlich, dass ich jetzt ein Kapitel hochlade und nicht erst am Wochenende. Der Grund ist aber einfach. Ab nächste Woche bin ich für ein paar Wochen weg. Werde zwar trotzdem versuchen, regelmäßig was hochzuladen, aber verlasst euch nicht zwingend drauf.
 

Trotzdem viel Spaß und danke für die Kommentare :)
 


 


 

Kapitel 7: Unbegründete Sorge
 

Keine Pause hatte er auf seiner Reise zurück nach Konoha gemacht. Nicht auch nur eine Minute war er stehen geblieben oder hatte sich gar schlafen gelegt.

Dass ihm immer und immer mehr Kraft dabei verloren gegangen war, hatte Sasuke gekonnt ignoriert und sich zudem noch ziemlich verausgabt, was sein Chakra anging. Auch wenn mit Aktivieren des Juins seine Chakrareserve stieg, hieß das nicht, dass diese unendlich groß war. Und aus dem Grund hatte er einige Kilometer vor Konohas Eingangstoren wieder das Springen von Ast zu Ast aufgesucht und sein Mal des Fluches gebändigt.

Sicherer wäre es sowieso, denn je länger man es aktiviert hatte, desto mehr sollte es einen ja angeblich von innen „auffressen“. Okay, Blödsinn, war dabei der Gedankengang des Uchihas, aber man sollte es nicht riskieren. In diesem Fall hatte er es dennoch getan, denn immerhin war seine Familie wahrscheinlich in Gefahr.
 

Sogleich sprang Sasuke vom letzten Ast, der aus dem Wald führte auf den Rasen und von diesem rannte er auf den Gehweg in Richtung Dorf. Die zwei Wachen am Eingangstor erhielten nur noch eine staubige Wolke, die nach einem starken Windhauch folgte und sahen sich dann leicht verwirrt an. War denn jetzt schon wieder die Zeit, in der Windhosen auftauchten? Moment mal… Diese Zeit gab es doch nie… Mit den Schultern zuckend widmeten die beiden sich anschließend wieder ihrer Tätigkeit.
 

Sasukes Sprint zog sich durch die Straßen Konohas, aber bevor er irgendwelche Leute anrempeln konnte, sprang er über diese auf die Dächer und setzte so seinen Weg fort, zunächst einmal in Richtung zu Hause…

Es dauerte auch nicht mehr lange, da konnte er wieder von den Dächern hüpfen und die restlichen Meter über den Weg ins Innere des Anwesens stürmen, blieb zum ersten Mal seit seiner Reise wirklich kurz stehen und orientierte sich in dem Haus, das er jetzt schon mehrere Jahre bewohnte.

„Sakura? Sakura! Saya – chan? Sousuke?“, rief er und lief ein paar Schritte weiter, um dann nach links in die Küche zu blicken, die jedoch vollkommen leer war. Schnell drehte er sich um und lief ins Wohnzimmer, welches aber ebenfalls keinerlei Personen beinhaltete. „Sakura?! Bist du da? Saya! Sousuke, sagt doch etwas!“ Schnell wendete er sich der Treppe hinter sich und rannte diese hinauf, um nun zunächst die beiden leeren Kinderzimmer und noch dazu das leere Schlafzimmer zu erblicken.

Was zur Hölle ging hier ab? Wieso war niemand zu Hause? Was genau war bei und nach dem Angriff passiert?

Verdammt, was hatte er sich nur dabei gedacht, so sorglos zu sein?
 

Doch dann hörte er ein Würgen aus dem Bad, was von weiteren Würgern gefolgt wurde und somit die Aufmerksamkeit des Uchihas auf sich zog. Seine Schritte lenkten sich direkt zu diesem, doch die Tür wurde bereits geöffnet, noch bevor er dies tun konnte und Sasuke sah jetzt in das einerseits müde und andererseits leicht blasse Gesicht von Sakura, die es trotzdem bewerkstelligte, ihre Verwunderung zu zeigen.

„Sasuke – kun? Ich dachte, du wärst noch-…“ Sofort wurde sie durch eine erleichterte Umarmung des Schwarzhaarungen aus ihrem Satz gebracht und die Erschöpfung der Reise und der Kraftverschwendung wurden bei Sasuke geweckt.

„Dir geht es gut“, stellte er fest, „Was ist mit Saya und Sousuke? Was war das mit dem Angriff?“ Irgendwie mochte die Rosahaarige seinen jetzigen Zustand nicht. Mal abgesehen davon, dass er sowieso ziemlich ausgelaugt wirkte, war ihm die Sorge deutlich ins Gesicht geschrieben, was man so auch nicht von ihm kannte.

„Sousuke ist in der Akademie und Saya im Kindergarten… Jeweils eine ANBU – Einheit ist zur Überwachung in der Nähe… Hast du denn nicht die Nachricht bekommen?“
 

Jetzt erst leuchtete dem Uchiha ein, dass er vormittags angekommen war und heute ein gewöhnlicher Werktag war. Vielleicht hatte er ein klein wenig überstürzt gehandelt, als er die Nachricht des Angriffes bekommen hatte. Vielleicht hätte er lieber weiter zuhören und nicht gleich losrennen sollen. Dann war dieser Angriff also gut überstanden worden… Ein Glück…

Deshalb seufzte Sasuke einmal erleichtert und seine Mimik veränderte sich wieder. Die Sorge verschwand und wich einem akzeptierenden Ausdruck. „Sasuke – kun, was ist mit deinem Hemd? Hast du etwa…?“, fragte sie leicht erschrocken, als sie die beiden Rissen bemerkte und schlussfolgerte natürlich sofort korrekt, dass diese mit dem Juin zusammenhingen.

Und jetzt erklärte das auch, warum er so erschöpft wirkte. Er schien nach der Nachricht sofort losgerannte zu sein, um zu seiner Familie zu kommen. Da es sich scheinbar selbst erklärte, ging der Uchiha auch nicht weiter auf ihre Frage ein.
 

Nur einige Minuten und eine wohltuende Dusche später lag Sasuke auf der Couch und hatte sich derweil die Story erzählen lassen. Auch seine unbeeindruckte Aura hatte sich wieder um ihn gelegt. Er würde es nicht zugeben, aber er war Naruto verflucht dankbar dafür, dass er eingegriffen hatte. Logisch, er konnte sich immer auf seinen besten Freund verlassen, aber was die Umgebung und die Umstände für einen bereit hielten, wusste man nie, weshalb die Wahrscheinlichkeit nicht immer die größte war, dass alles gut ausginge.

„Und Saya und Sousuke wissen von nichts?“, fragte er schließlich seine Frau, die mit dem Kopf schüttelte. Generell war es eine ziemlich seltsame Geschichte, wie Sasuke fand. Vier komische Gestalten tauchten direkt in Konoha auf, nachdem er in Suna angekommen war und griffen seine Familie an, schienen an seinen Kindern interessiert. Doch dann sollte dies bloß ein Ablenkungsmanöver sein, um stattdessen den Hokage persönlich zu sich zu zitieren und dessen Kinder zu entführen? Und das Resultat war, dass diese Typen weder etwas von den Uchihas, noch von den Uzumakis wollten? War zur Hölle ging ab?

Tatsache war aber, dass die Angreifer irgendetwas wollten… Etwas, das im Zusammenhang mit den Kindern stand. Und sie waren vorbereitet. Es war ein verdammt gutes Timing, das sie an den Tag gelegt hatten und scheinbar hatten sie sich gründlich informiert. Wenn der Uchiha könnte, würde er dieser Sache selbst auf den Grund gehen wollen.

„Nein. Sie haben davon rein gar nichts mitbekommen. Das ist wohl auch besser so“, antwortete Sakura ihm schließlich auf die Frage hin, worauf er das mit einem Nicken zur Kenntnis nahm.

„Warum bist du eigentlich hier? Musst du nicht arbeiten?“, wollte er leicht desinteressiert klingend, obwohl er das nicht war, wissen.

„Nein, Tsunade – sama hat mir ausdrücklich gesagt, ich solle zu Hause bleiben, weil meine Übelkeit seit vorgestern so stark ist…“

„Aber mit dem Baby ist alles in Ordnung?“

„Ja, keine Bange… Nach dem Kampf habe ich mich untersuchen lassen… Ach übrigens, Naruto wollte dich sprechen, sobald du wieder hier bist. Es geht denk ich um den Angriff.“
 

Und aus diesem Grunde erhob sich Sasuke von der Couch, ging zu seiner Frau und kniete sich noch einmal vor sie, um ihre Hände mit den seinen zu umfassen.

„Ich bin froh, dass es euch gut geht… Es tut mir Leid, dass ich nicht da war“, gestand er, darum bemüht, seinen Stolz herabzuschrauben, um diese Worte zu verlieren. Sakura legte den Kopf etwas schief und schüttelte ihn dann einmal.

„Nein, Sasuke – kun… Du kannst nicht immer da sein. Und wir kamen zurecht.“

„Aber in einigen Monaten wird das nicht mehr so sein“, entgegnete er ihr und deutete damit auf ihre fortschreitende Schwangerschaft hin. Das war allerdings ein Argument und somit fiel es ihr auch nicht wirklich einfach, darauf zu antworten.

Recht hatte er ja schon, auch wenn sie nicht zugeben wollte, dass es so war. Es gefiel Sakura nicht, so bemuttert zu werden. Es wirkte fast so, als hielte er sie für schwach. Das war Schwachsinn, sicher, denn das tat Sasuke ganz und gar nicht, aber hey, wer würde seine bald hochschwangere Frau schon gerne gegen vier reulose vermeintliche Abtrünnige kämpfen sehen, zumal sie das in dem Zustand sowieso nicht können würde.

Und wer wusste, wann diese Typen wieder aufkreuzen würden? „Ich weiß, dir gefällt das nicht, Sakura und du weißt, dass ich mich in dem Punkt gebessert habe, aber die Lage spitzt sich vielleicht zu…“

„Ja, ja“, erwiderte sie genervter, als sie es beabsichtigt hatte, „Ist mir schon klar…“ Mit diesen Worten stand sie auf und ließ Sasuke links liegen, der ihr unbeeindruckt und gleichgültig hinterhersah. Jetzt ging das schon wieder los… Bei ihr schienen die Hormone wirklich früher und extremer zu sprudeln. Nun denn, sie konnte sich erstmal abregen, während er sich jetzt auf den Weg zum Rokudaime machen würde.
 

Kaum hatte Sasuke in seiner Weste das Haus verlassen, bemerkte er auch die ANBU, die sich auf verschiedenen Dächern verschanzt hatten, um die Lage im Blick zu behalten. Zwar würdigte er sie keines Blickes, doch hatte er jeden von ihnen genau geortet.

Wenn auch nur einer spannen würde…
 

- - - - - - - - - - - - -
 

Derweil lehnte sich eine vollkommen entnervte schwarzhaarige Schülerin an der Ninja – Akademie mit dem Kopf an den Tisch und seufzte beschwerlich. Warum war alles im Leben eigentlich immer so verflucht nervig? Und warum gab es nicht viel öfter solche Pausen zwischen den Unterrichtseinheiten?

Gut, eigentlich sollte man denken, dass für sie dieses neue Gefühl, eine angehende Kunoichi zu sein, aufregend und spannend wäre, aber irgendwie war es das überhaupt nicht… Da war die gute Nara Shira die einzige Ausnahme in der gesamten Klasse. Woher das wohl kam? Nun, sie war schon anfangs irgendwie leicht unterfordert, wenn es an die Theorie ging und wenn sie unterfordert war, nervte sie das. Und wenn sie etwas nervte, ließ sie das gerne mal durch ihr aufbrausendes Temperament als Ventil ausströmen, was selbst den sonst so geduldigen Iruka dazu trieb, sie aus dem Klassenzimmer zu werfen – und das, obwohl das Schuljahr gerade erst begonnen hatte.
 

Aber Shira stand zu ihren Eigenschaften und auch das zeigte sie ganz gerne mal. Nun ja, sie verstand generell nicht, wie alle so viel Spaß an der Akademie haben konnten, wo es doch so nervtötend war. Einer der einzigen Gründe, warum sie hier nicht dauernd einschlief, war es, zwei gewissen anderen Schülern Parole bzw. Konkurrenz zu bieten.

Doch heute funktionierte auch das nicht wirklich, weil beide Schüler nicht so aktiv am Unterricht waren wie sonst. Shira blickte erneut einmal ein paar Tische über sich und erkannte die beiden, die ihr im theoretischen Teil schon sehr gut Konkurrenz machten. Nun, kein Wunder. Bei den beiden handelte es sich ja schließlich um die Tochter des Hokage und den ersten Erben des mächtigen Uchiha – Clans.
 

Erstere hatte am heutigen Tage noch überhaupt kein einziges Wort verloren und das war generell schon ziemlich seltsam, denn Naoko sprach sonst ziemlich viel und war vor allem stets fröhlich und glücklich gelaunt. Aber heute… wirkte sie irgendwie abwesend, melancholisch und hatte sogar einmal fast angefangen zu weinen.

Nun, und der zweite war ganz und gar auf dieses Verhalten fixiert. Ja, Sousuke gefiel Naokos Zustand überhaupt nicht. So kannte er sie nicht, auch wenn sie sich bewusst zumindest auch noch nicht so extrem lange kannten.

Aber seine beste Freundin war scheinbar in völlig anderen Welten und der kleine Uchiha empfand es als störend, sie so zu sehen. So richtig getraut, sie darauf anzusprechen, hatte er sich aber auch nicht. Wer wusste schon, was los war?

Irgendwann hatte Sousuke genug davon und setzte sich wieder neben sie, sah zu ihr und holte einmal tief Luft.

„Hey, Naoko – chan! Was ist los? Tut dir was weh?“, fragte er schließlich und bekam aber nicht einmal einen aufmerksamen Blick, den er bei ihr doch sonst immer fand, wenn er mit ihr redete. Stattdessen schüttelte sie nur einmal den Kopf und sah weiter auf ihre unbeschriebenen Zettel, die vor ihr lagen.

Oh man… Was war nur mit ihr? Sousuke überlegte, wie er ihr die Antwort herauskitzeln konnte, doch er kam auf keine sinnvolle Lösung und die würde er jetzt auch noch nicht finden, denn Iruka kam gerade wieder ins Klassenzimmer und somit war dies auch beendet…
 

Erst, als der Unterricht vorbei war, lief Sasukes Erstgeborener der violetthaarigen Uzumaki hinterher und rief noch ihren Namen, auf den sie aber kaum reagierte. Sie ging einfach weiter und sah dabei bedrückt auf den Boden.

„Naoko – chan!! Naoko – chan! Hey!“, rief Sousuke weiter und holte sie auf, bis er auf gleicher Höhe war und ihren Blick suchte. Und endlich fand er diesen kurzzeitig, in dem sich die Tränen wieder sammelten. „Naoko… Hast du dir wehgetan? Mama ist draußen und wartet… Sollen wir dich nach Hause bringen?“

„Ich will nicht nach Hause“, plärrte sie verhältnismäßig leise und rieb sich die Tränen aus ihrem Gesicht, während Sousukes sechsjähriger Ausdruck wirklich ziemlich besorgt wirkte. Sie wollte nicht nach Hause? Aber warum das denn nicht? Sonst war sie doch immer so glücklich, wenn sie nach Hause konnte.

„Wir gehen erstmal zu Mama, Naoko.“ Und gesagt, getan. Sousuke nahm seine beste Freundin an der Hand und ging mit ihr aus der Akademie auf seine eigene Mutter zu. Sakura hatte noch ein wenig Zeit, bis sie Saya abholen musste, denn netterweise bot der hiesige Kindergarten an, noch ein wenig Überstunden zu machen. Jedenfalls sah die Medic – nin ihren Sohn kommen und geriet vom Lächeln plötzlich ins Stutzen, als sie die weinende Naoko sah. Sakura beugte sich zu ihr runter und sah sie leicht besorgt an.

„Hey, was ist denn mit dir, Naoko – chan? Warum weinst du denn?“, fragte sie vorsichtig und strich ihr durch die Haare.

„Sie will nicht nach Hause, Mama“, beantwortete Sousuke die Frage und sah wieder zu dem violetthaarigen Mädchen.

„Aber dein Papa wird traurig sein, wenn du nicht da bist“, versuchte die Medic - nin zu kontern, doch erzielte sie genau das Gegenteil.

„Ich will nicht zu Papa…“ Jetzt verstand Sousuke überhaupt nichts mehr. Naruto war doch der zweitcoolste Vater überhaupt, wie er fand, denn der erstcoolste war natürlich sein eigener. Naruto war immer lustig und gut drauf und man konnte soviel Blödsinn mit ihm machen.

Auch Sakura stutzte ziemlich irritiert und legte leicht den Kopf schief.

„Aber wieso denn nicht?“, wollte sie nun erneut wissen und fand jetzt endlich einmal den Blickkontakt mit dem Mädchen, was sie verheult ansah.

„Papa ist ein Monster…“
 

Sousuke legte die Stirn nun vollkommen in Falten und das in seinem Alter. Onkel Naruto und ein Monster?

Sakura hingegen weitete leicht entsetzt die Augen, als sie das hörte. Ihr war natürlich vollkommen bewusst, was die Kleine meinte, als sich zeitgleich eine schlimme Ahnung in ihr breit machte.

Naruto und Monster… Ja, das hatte sie früher öfter gehört. Natürlich stimmte es nicht und mittlerweile erst recht nicht mehr. Das, was der Blondschopf in sich beherbergte, war ein Monster. Aber mit diesem Monster kooperierte er und dessen Kräfte brachte er mit seinen eigenen in Einklang, um diese schließlich für das Dorf und diejenigen, die er liebt, zu nutzen.

Aber davon konnte Naoko natürlich nichts wissen und zum Begreifen war sie noch nicht bereit… Sakura sorgte sich jetzt plötzlich nach und nach mehr um ihren besten Freund, der eigentlich eher ein großer Bruder für sie geworden war. Wie er sich fühlen musste… Bestimmt würde es ihm nicht anders als Sasuke gehen, als sich Saya und Sousuke vor ihm gefürchtet hatten, nur war diese Situation noch anders und der Uzumaki lange nicht so gefasst wie ihr eigener Ehemann, der zwar ebenfalls verletzt wurde, das ganze aber trotzdem schneller versuchte wegzustecken…
 

- - - - - - - - - - - - -

Sasuke erreichte in diesem Moment das Hokagegebäude und war auch schon die zahlreichen Treppen hinaufgestiegen, ehe er mal wieder ohne anzuklopfen und mit seiner kalten Mimik das Büro Narutos betrat. Dieser würde ihm sicherlich gleich wieder heißblütig Vorhaltungen machen, warum er denn nicht anklopfen könnte und ob ihm eigentlich klar wäre, dass das respektlos wäre, etc, etc… Und wieder hätte Sasuke das schweigend ignoriert.

Doch es geschah nicht…

Kein Plärren von dem blonden Chaoshokage des Dorfes, was Sasuke innerlich zunehmend verwunderte. Emotionslos wie eh und je nahm er stattdessen seinen besten Freund wahr, der mit einer Art und Weise über einem Formular hing, wie er es zuvor noch nie gesehen hatte. Keine Motivation, kein Eifer, sondern ein zutiefst verletztes und bedrücktes Gesicht, das auf einer Hand abgelegt war. Mit der anderen füllte er das Papier aus, doch als der Uchiha näher kam, musste er unweigerlich feststellen, dass es nur bekrickelt wurde. Naruto malte scheinbar schon eine ganze Weile einfach nur immer wieder den gleichen Kreis nach, denn der war schon ziemlich dick geworden und die Tinte schien bald alle zu sein.

Okay, was bitte ging hier ab?
 

„Ah, Sasuke… Setz’ dich“, kam es lediglich recht leise und vor allem betrübt von Naruto, der erst jetzt seinen Stift beiseite packte und zum Schwarzhaarigen blickte, der scheinbar keinerlei Interesse am Befinden des Blondschopfes hegte. „Ich hätte zwar nicht damit gerechnet, dass du so schnell zurück bist, aber umso besser… Wahrscheinlich hast du von Sakura schon alles gehört…“

Der Uchiha nickte nicht, doch sein Schweigen wurde schon richtig interpretiert, sodass Naruto sein Stirnband ablegte und sich die Stirn kurz rieb, als würde er sie massieren wollen. „Diese vier Gestalten waren seltsam. Sie schienen nicht sonderlich stark zu sein, aber zwei von ihnen waren auch nur Doppelgänger. Nur waren das wohl keine gewöhnlichen Schattendoppelgänger, was mich stutzig macht… Auch, dass sie ihr Chakra sehr präzise für schon recht hochrangige Techniken einsetzen konnten, ist nicht normal… Kein Bunshin besitzt zeitgleich diese Eigenschaften. Aber echt waren nur zwei von ihnen, wenn überhaupt… Ihr Anführer wusste übrigens gut Bescheid, sowohl über deine Abwesenheit, meine Identität und unsere beiden Familien… Trotzdem… Keine Ahnung, was die wollten und ob sie wiederkommen…“
 

Immer noch schwieg der Uchiha, der seinen besten Freund jedoch unbemerkt etwas musterte. Verflucht, dieser melancholische Ausdruck war doch überhaupt nicht Narutos Art. Was war dem bitte über die Leber gelaufen? Wurden die Ramenpreise erhöht? Nein, dann hätte er geheult und nicht so wirklich ernsthaft bedrückt gewirkt. War der Ramenvorrat zu Ende gegangen? Nein, dann hätte er ebenfalls geheult. Mit Ramen hatte seine Lage nichts zu tun und Sasuke schellte sich innerlich, dass er soviel über dieses Essen nachdachte.

Zurück zum Thema hieß es doch für ihn!
 

„Schon etwas von den ANBU gehört?“, wollte er schließlich wissen und erntete lediglich ein Kopfschütteln vom Hokage, der einmal schwermütig seufzte und sich nun mit einer Hand die Augen rieb, um ja nicht Blickkontakt aufzunehmen.

„Nein… Nichts… Als wären sie vom Erdboden verschwunden. In einer Woche ziehe ich die ANBU wieder ab… Dann habt ihr Ruhe…“

„Tu’s jetzt… Ich bleibe hier in Konoha.“ Naruto stutzte nicht! Und das war weiterhin verwunderlich.

„Okay“, machte er nur wieder betrübt und gerade wollte der Uchiha doch tatsächlich zu einer erneuten Frage einsetzen, als Naruto einen Aktenordner hervorholte und diesen öffnete. „Ach… Iruka hat vorgeschlagen, Takashi und Reika vorzeitig die Prüfung machen zu lassen. Wäre das okay für dich? Natürlich müssten wir dann trotzdem noch auf einen dritten Schüler warten, der-…“ Weiter kam der Blondschopf nicht, als Sasuke dazwischen funkte und zeitgleich die Augen schloss.

„Nein. Wir haben einen dritten. Der Junge aus Suna.“ Hey, der Schwarzhaarige teilte ja von sich aus Informationen über seine Mission mit. Scheinbar hatte er nicht wirklich Lust oder Zeit gehabt, einen Bericht zu schreiben, der wieder endlose Seiten lang war und Narutos Feierabend stets hinauszögerte.

Nun sah der Uzumaki doch leicht verwundert auf und legte den Kopf schief. Wirklich verstehen konnte er das nicht. War das gerade eine indirekte Anspielung darauf, dass dieser seltsame Junge unheimlich stark war und Sasuke ihn in seinem künftigen Team haben wollte? Sollte dieser Gatano etwa ein Konohanin werden?

„Und wieso gerade der? Er ist aus Suna und sollte da sowohl die Akademieprüfung machen als auch ein Team zugewiesen bekommen. Das ist nicht unsere Aufgabe, auch wenn ich Gaara oder dir gerne einen Gefallen tue. Was ist so besonders an dem Jungen?“
 

Nun, Sasuke fand, dass Narutos Erklärung gerade zwar logisch und berechtigt, aber trotzdem leicht aggressiv wirkte. Wieder so ein Punkt, den der Uchiha eigentlich nie in den Eigenschaften seines besten Freundes erkannt hatte. Zumindest würde er entsprechend seine Position erklären können.
 

„Er besitzt die Rin’negan…“
 

Naruto schien mit einem Mal wie ausgewechselt und sprang auf, schlug beide Hände auf den Tisch, der beinahe unter dieser Kraft zusammenbrach und fixierte Sasuke vor sich.

„ER HAT WAS?! ABER PEIN IST DOCH NICHT WIEDER DA, ODER?!“

Der Chaoshokage war mit der einzige, der die Wahrheit über den Verbleib des einstigen Akatsuki – Anführers kannte, denn Sasuke hatte ihn irgendwann nach einigen Verkettungen von Zufällen eingeweiht, dass er damals nicht derjenige war, der Jobuni besiegt hatte. Und auch war es nicht direkt Sasukes Verdienst, dass die Jinchuurikis wieder belebt worden waren. Nein, es war Pein gewesen, den der Uchiha ja eigentlich durch die Macht der Mangekyou Sharingan umgebracht hatte.

Auf die Frage jedoch schüttelte Sasuke deshalb den Kopf.

„Nein.“

„Aber wie kann es die Rin’negan dann noch geben?“

„Gaara sagte, sie hätten den Jungen als Baby neben einer toten Frau in der Wüste gefunden. Vermutlich war es die Mutter. Vielleicht ist er Peins Sohn“, schlussfolgerte Sasuke recht unbeeindruckt und gelassen, während Naruto sich wieder in seinen Stuhl zurückfallen ließ.

Gut, möglich war das natürlich. Zumindest hatte der Uchiha kein Wort davon gesagt, dass dieser Gatano ein böses Opfer der Reinkarnation des Rokudou-sennin war. Und mal ehrlich – wer wurde schon böse geboren? Immerhin sah Naruto jetzt ein, warum Sasuke den Jungen deshalb mit in seinem Team haben wollte.
 

Auf diese Weise wäre es nämlich möglich, dass man die Rin’negan auf die eigene Seite bekommt und den Jungen außerdem auf den „richtigen“ Weg führt, sodass ein Debakel wie damals nicht wieder vorkäme. Erneut seufzte der Uzumaki deshalb und nickte.

„Okay… Lässt sich, denk ich, einrichten…“ Und so verfiel er wieder in seine melancholische Stimmung, nahm sich den Stift und ein neues Formular, über welches er überlegend das Schreibwerkzeug hielt. „Du kannst gehen. Tut mir Leid, dass ich dich beunruhigt habe…“
 

Aber Sasuke verließ diesen Raum nicht. Ganz im Gegenteil. Zu Narutos erneuter Verwunderung blieb er vorm Schreibtisch stehen und sah ihn emotionslos sowie leicht kühl an, hatte die Arme vor sich verschränkt, sodass der Uzumaki erneut aufblickte. „Ist noch etwas?“

Zunächst kam nichts als Antwort.

„Das frage ich dich“, konterte Sasuke schließlich und schloss die Augen, wartete scheinbar auf eine Erwiderung.
 

Also wirklich… Hatte Naruto denn ernsthaft gedacht, dass sein seltsames Verhalten und somit sein momentanes Befinden nicht entdeckt werden würden? Hatte er denn wirklich auch nur ansatzweise geglaubt, dass man es ihm nicht schon vom Weiten ansah, dass sein bester Freund jetzt einfach Kehrt machen würde, auch wenn das jeder von Sasuke geglaubt hätte?

Nein… Sasuke wirkte in keinem Fall so, als wäre ihm die Gefühle anderer wichtig und schon gar nicht redete er mit diesen darüber, da er nicht gerade sehr feinfühlig zu sein schien. Doch es gab Ausnahmen beim Uchiha. Hauptsächlich waren diese Ausnahmen seine Frau und seine Kinder, doch dort zeigte er das noch mehr. Was seinen besten Freund anging… An dieser Stelle war er weiterhin unbeeindruckt und gefühlskalt, doch einfach das Dasein und das doch vorhandene Interesse am Zustand des Uzumakis zeigten, dass ihm wichtig war zu erfahren, was den eigentlich glücklichen und fröhlichen Hokage von Konoha so bedrückte.
 

Aber es kam nichts von diesem und Sasuke kehrte im deshalb den Rücken, als wäre es ihm vollkommen egal. In Wahrheit, ob nun bewusst oder unbewusst, wollte er Naruto allerdings nicht zwingen, darüber zu reden und so griff der Uchiha bereits nach dem Türgriff, wenn nicht Naruto in dieser Sekunde einmal kräftig geschluckt und dann hoffnungsvoll zum Rücken des Schwarzhaarigen blickte.
 

„Sasuke, wie würdest du dich fühlen, wenn Sousuke oder Saya dich für ein Monster halten würden?“
 

Der Uchiha stockte, ließ seine Hand vom Türgriff weichen und warf einen leichten Blick über die Schulter, erkannte diesen fragenden und doch Hilfe suchenden betrübten Blick.

Erneut herrschte kurzes Schweigen. „Wie hast du dich gefühlt, als deine Kinder Angst vor dir hatten? Was würdest du tun, wenn sie deine innere Bestie sehen würden und du - als Vater – hilflos da stehst, weil du nicht begreifst, was los ist…?“ Mit diesen Worten sackte er wieder leicht zurück und stützte seinen Kopf erneut in die Hand, die wiederum mit dem Ellenbogen auf dem Tisch abgelegt wurde.

Sasukes drehte sich wieder zu ihm um, ließ die Arme an beiden Seiten hängen. Er verstand… Und er erinnerte sich… Er erinnerte sich an die Zeit, als er seinen eigenen Kindern Angst eingejagt hatte – nur durch die bloße Anwesenheit…



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Deoys
2008-07-27T17:29:52+00:00 27.07.2008 19:29
hui hui hui.. geiles kappi!
und saku is mal wieder schön schwanger :>
armer sasuke, frauen und ihre gefühle ^^
echt tolles kapitel

lG
Deoys
Von:  Sonni
2008-07-27T15:58:35+00:00 27.07.2008 17:58
hihi
tolles kappi
wie sasuke das haus gestürmt hat war klasse und ich find es voll romantisch wie er reagiertz hatte nachdem er sieh gefunden hatte
naruto tut mir voll leid und ich hoffe das seine tochter bald keine angst mehr von ihm hat
ansonsten freu ich mich schon wahnsinnig auf das nächste kappi
mach weiter so
hgdgl
Sonni
Von:  Kaori3737
2008-07-25T12:26:18+00:00 25.07.2008 14:26
Hey!!!

Oh das war einfach ein super tolles Kappi!!
Es war einfach so süß wie Sasuke reagiert hat als er Sakura gefunden hat. Das zeigt einfach, dass er sie wirklich über alles liebt!

Naruto tut mir wirklich leid. Er kann doch überhaupt nichts dafür. Also ich finde ja, dass Sasuke wirklich ein guter Freund und ein noch besserer Ehemann ist. Es gefällt mir wirklich sehr gut wie du Sasukes Charakter darstellst. Er ist weder zu kalt noch zu aufgeweicht. Einfach perfekt.

Schreib schnell weiter ich freu mich schon riesig!!!

ggggggggglg Kaori
Von:  xxx
2008-07-24T22:51:47+00:00 25.07.2008 00:51
hey
ein klasse kappi wieder
armer naruto,schnif
bin gespannt wie es weiter geht
mach weiter sooooooo^^

gruß xxx
Von:  Sepuku
2008-07-24T20:37:16+00:00 24.07.2008 22:37
*Schnief**heul*Verdammt... Wie traurig*schneuz**wieder schnief*

Bitte, es muss gut ausgehen!!!! Ich will nicht, dass Naruto so leidet!!!
*furchtbar heul*

Ansonsten... Ich kann dich nur loben. Schreibstil, Inhalt, ... perfekt *Daumen nach oben zeig* ^^

Schreib schnell weiter, auch wenn du weiter weg bist.

lg Sepuku

ps: ERSTER!!!!!



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