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A Clan's Legacy

Forsetzung zu "Chains of Chaos" und "Cursed Blessing" || Sasuke & Sakura » Story abgeschlossen, Fortsetzung "The Founder's Gift" online!
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Alte Bekannte, Neue Probleme

Kapitel 12: Alte Bekannte, Neue Probleme
 

„Sasuke – kun… Hilf mir doch…“, sprach die seltsame Frau auf dem Boden erneut, als die vier Fremden das zwölfjährige Mädchen mitnahmen, welches schrie und versuchte, aus dem Griff des Stämmigen zu entkommen, was ihr natürlich nicht gelang. „Sasuke – kun…“

Und erneut stand Sasuke genau daneben und hatte die Szene wieder und wieder beobachtet.

Die Frau mit ihrer Tochter, die davon rannte und versuchte, den vier Gestalten hinter sich zu entkommen. Doch sie hatten sie eingeholt, sie niedergeschlagen und noch weiter verprügelt, ihr weitere Verletzungen zugefügt.

Und wieder hatten sie das Mädchen an sich gerissen und es mitgenommen, während die Mutter von ihr verzweifelt den Namen rief. „RIKA!!“ Immer und immer wieder sah er dann, wie sie resignierte und die Tränen auf den Boden tropften, auf dem sie kraftlos lag. Das Gesicht konnte er dennoch nicht sehen. Es blieb ihm verwehrt. Auch die Visagen der Fremden hatte er nicht sehen können.

Zu Beginn hatte der Uchiha immer noch versucht, der Frau zu helfen, versucht, jeden der Angreifer zu töten, aber egal, was tat – er war machtlos und schlug oder trat nur durch sie durch. Mittlerweile stand er einfach nur noch mit geballten Fäusten da und sah dabei zu, wie es sich erneut wiederholte.
 

„Es quält dich, nicht wahr?“, tauchte wieder der Ältere der beiden hinter Sasuke auf und sah ebenfalls bei diesem Schauspiel zu. Eine Antwort erhielt er dennoch nicht. „Vollkommene Hilflosigkeit… So etwas hast du lange nicht mehr erlebt. Ich wünschte, es gäbe einen anderen Weg, kleiner Bruder.“

„Um das Tsukuyomi zu stärken sicherlich nicht“, waren Sasukes Worte, während er die Frau auf dem Boden ansah und sich immer noch fragte, ob das doch Sakura sein konnte. Er hoffte nicht…

„Das meine ich nicht. Das, was auf euch zukommt… Es wird Schwierigkeiten bringen.“

„Wovon sprichst du? Was kommt auf uns zu?“, fragte Sasuke erneut unter dem schwarzen lesenden Mond und drehte sich zu Itachi um, der wieder begann zu verblassen.

„Tut mir Leid, Sasuke. Aber das kann ich dir nicht sagen“, antwortete er wieder, während der rote Himmel sich langsam wieder lichtete und Risse in der Umgebung entstanden.

„Nein, warte, niisan! Sag es mir, verdammt!“

„Achte auf deine Familie und vertraue auf die Bänder zu deiner Frau… Es kann problematisch werden, kleiner Bruder – für euch beide. Doch seid stark…“

Und mit diesen Worten verschwand Itachi erneut, der Boden unter Sasuke gab erneut nach, als das Geräusch von oben immer lauter wurde und den Sharinganträger dazu zwang, hinaufzusehen, wo ein großer Feuerball auf ihn zukam, der im Zentrum sein Bluterbe offenbarte und dann mit voller Kraft auf den Uchiha einschlug, ihn in die endlose entstehende Schlucht stürzte.

„Sasuke – kun… Sasuke – kun…“
 

„Sasuke – kun, wach doch auf!“, rang die Stimme ihn schließlich erneut aus dem unruhigen Schlaf und der Schwarzhaarige setzte sich sogleich geschockt auf. Sakura musterte ihn erneut besorgt. Er schwitzte wieder, zitterte und seine Augen hatten die erweiterte Form seines Bluterbes angenommen. Schon wieder… Das war jetzt insgesamt das vierte Mal in vier Wochen…

Als sie bereits wegen seines Murmelns mitten in der Nacht aufgewacht war, hatte sie versucht ihn zu wecken und endlich war es ihr gelungen. Dieser Zustand, in dem sie ihn nach so einem Alptraum sah, versetzte der Kunoichi jedes Mal einen Schock, denn es passte so gar nicht zu ihm. Sie rückte wieder näher an ihn heran und gab ihm einen Kuss auf die Schulter, bevor sie seine Hand hielt und er ihr seine Aufmerksamkeit zuteilte.

„Itachi“, war sein erstes Wort, was er jetzt sprach, nachdem er sein Bluterbe wieder unterdrückt hatte und seinen Atem beruhigte.

„Was ist mit ihm? War er in deinem Alptraum?“, fragte sie ihn erneut leise und führte seinen Kopf wieder auf ihre Schulter, um sich dann wie das letzte Mal auch mit ihm zurücksinken zu lassen. Fast unbemerkt nickte Sasuke auf die Frage hin. „Was ist passiert?“

Aber er schwieg erneut, wollte wohl nicht darüber reden. Manchmal brauchte Sasuke seine Zeit. Und das konnte ab und an auch mal ein paar Wochen dauern, wenn es Probleme waren, die ihn persönlich beschäftigten. Dann ließ sie ihm diese Zeit natürlich… Außer in Angelegenheiten, die sie oder die Kinder betrafen, drängte sie ihn mal zum Reden, denn dann war es nicht nur seine Sache.

„Versprich mir einfach nur… Versprich mir, dass du vorsichtig bist“, kam es dann schließlich von ihm und die Kunoichi merkte, wie er sich auf die Seite drehte und sie umarmte, aber immer noch in dieser „untertänigen“ Position verharrte.

„Okay… Ich verspreche es dir…“
 

- - - - - - - - - - - - -
 

„Ciara – san“, zischte die Schlange Kara gefährlich und erhielt sofort ein Nicken der Spionageschlange, die in das Zimmer von Saya geschlängelt kam, die jedoch seelenruhig schlief, obwohl es draußen aus Eimern goss und der Regen gegen die Fenster peitschte. Sonst wäre sie ohnehin aufgestanden und hätte bei ihrem älteren Bruder geschlafen. Unter dessen Bett wiederum kam Tara hervor und zischte ebenfalls etwas, ohne jedoch den Sohn ihres Beschwörers zu wecken.

„Ich werde Sssasssuke Bessscheid sssagen“, antwortete der gelbe vertraute Geist des Uchihas und machte sich auf den Weg zum Schlafzimmer der Eltern, unter dessen Tür sie sich durchschlängeln konnte und dann die Aufmerksamkeit der beiden auf sich zog. „Sssassuke… Ssakura – sssan… Wir haben Besssuch…“

Sofort erhob sich Sasuke aus seiner gemütlichen und beruhigenden Position und zog sich Shirt und Jogginghose über, während sich auch Sakura noch etwas mehr anzog und ebenfalls aufstand. „Ich habe ein Chakra wahrgenommen, dassss sssich dem Anwessen nähert, Sssasssuke… Langssam, aber ssstetig.“ Der Uchiha nahm sich sein Schwert von Kusanagai und legte außerdem seinen unbeeindruckten und emotionslosen Gesichtsausdruck auf.

„Sakura, bleib mit Tara und Kara bei Sousuke und Saya. Wenn nötig, weck die beiden“, entschied das Clanoberhaupt und ging dann die Treppe hinunter.

Was auch immer sich da ihnen näherte, hatte offenbar keine Ahnung, dass er oder sie schon längst bemerkt worden waren. Und Sasuke war vorbereitet. Wenn es die Angreifer von letztens waren, würde er ihnen jetzt die Hölle heiß machen.

Ciara folgte ihrem Beschwörer und blieb mit ihm vor der Haustür stehen, denn sowohl sie als auch er spürten, dass die Person – es war offensichtlich nur eine einzige – sich auch lediglich der Tür näherte.
 

Währenddessen hob Sakura ihre Tochter aus dem Bett und brachte sie zu Sousuke, darauf bedacht, weder sie noch ihn zu wecken. Die beiden anderen vertrauten Geister ihres Mannes verweilten in diesem Zimmer und behielten die Umgebung achtsam im Auge. Sakura hatte gelernt, diesen Wesen zu vertrauen, denn sie waren ihrem Beschwörer und somit ihrem Meister seltsam treu, was sie gerade von Schlangen niemals geglaubt hatte. Vielleicht lag es auch daran, dass sie Sasuke mehr respektierten und akzeptierten als Orochimaru.

Die Kunoichi strich ihren beiden Kindern noch einmal über die Wange und erhob sich wieder, um nun doch wieder das Zimmer zu verlassen und auf die Mitte der Treppe zu gehen. So konnte sie zeitgleich mitbekommen, wer sich auf sie zu bewegte und aber im Fall der Fälle schnell zurück zu Saya und Sousuke eilen, auch wenn der angefangene sechste Monat ihr das immer mehr erschwerte.
 

Sasuke lugte kurz über seine Schulter und entdeckte dann Sakura, blickte aber sofort wieder unbeeindruckt zur Haustür, stieß sein Katana mit dem Daumen bereits leicht aus der Hülle.
 

Sharingan!
 

Ciara zischte bedrohlich, doch war das plötzlich hinfällig und sie streckte sich weiter in die Höhe mit ihrem Schlangenkörper, während auch Sasuke sein Bluterbe wieder deaktivierte und das Katana zurücksinken ließ, als es an der Haustür klopfte… Sakura hob eine Augenbraue. Wer klopfte zu so später Stunde bei ihnen? Ein Angreifer war es sicherlich nicht, denn das wäre ja totaler Schwachsinn…

Und deshalb ging Sakura jetzt weiter die Treppe hinunter, gesellte sich neben Sasuke.

„Wer…?“

„Ssassuke, ich erkenne jetzt dasss Chakra…“
 

Der Uchiha ging nicht weiter darauf ein, sondern öffnete stattdessen die Tür, trotzdem darauf bedacht, notfalls zurückweichen und sein Schwert ziehen zu können. Doch stattdessen weitete er leicht seine Augen, als er ungewollt seine Überraschung zuließ, welche von diesem Auftauchen dieser Person erschaffen wurde.

Doch mehr noch als das Auftauchen, entsetzte Sasuke das Verstehen seines Alptraumes, den er die letzten Wochen über in regelmäßigen Abständen hatte.

Dieser Mantel, den die Person an hatte, die Verletzungen, die diese Person hatte und teilweise den Mantel mit ein wenig Blut tränkten sowie die Veilchen bzw. zahlreichen Tränen im Gesicht und die kaputte Brille auf der Nase – sie stimmten alle mit seinem Traum überein.

Sasuke fing sich nicht aus seiner Überraschung. Es war einfach nicht möglich. Wieso war sie hier? Die junge Frau, die er vor etlichen Jahren das letzte Mal gesehen hatte. Die abtrünnige Kunoichi, die als Aufseherin über einen Posten von Orochimaru gewacht hatte. Die Schwarzhaarige, mit der er vor seinem Kampf mit Itachi noch auf ihren eigenen Wunsch hin intim geworden war, seinerseits aber nie etwas von ihr wollte…
 

„Karin – ssan“, sprach Ciara und schlängelte sich zusammen, schloss ihre Augen.
 

Karin. Sie war es. Sasukes ehemalige Kameradin in seinem eigens gegründeten Team namens „Hebi“. Das Team, was sich kurz vorm Kampf gegen Itachi friedlich voneinander getrennt hatte, vielmehr aber, weil Sasuke sie zu dem Zeitpunkt alle nicht mehr brauchte. Und Karin? Er hatte sie nach dieser einen Nacht nur kalt angesehen und gesagt:
 

„Deine Oberflächlichkeit nervt mich… Du wusstest genau, dass das hier passiert… Billig…“
 

Und nun war sie hier im strömenden Regen vor seiner Haustür mit einem Gesichtsausdruck, den er seit damals nicht mehr gesehen hatte. Sie weinte verzweifelt und ihre Brille fiel aus ihrem geprügelten Gesicht, als sie nach vorne in die Tür fiel und Sasuke umarmte.

„SASUKE – KUN! WARUM?! WARUM HAST DU UNS NICHT GEHOLFEN?!“, schrie sie ihn an und sorgte für Verwirrung. Sakura kannte den Namen Karin und die gemeinsame Vergangenheit der beiden. Ihr war vollkommen bewusst, dass ihr Mann nichts von ihr gewollt und trotzdem ein oder zwei Schäferstündchen mit ihr gehabt hatte. Aber das war vor gut zwölf bis dreizehn Jahren.

Aber warum war sie jetzt hier und was schrie sie für ein unsinniges Zeug?
 

Sasuke hingegen verstand genau, was sie meinte, doch konnte er es noch nicht ganz wahrhaben. Das alles, was er geträumt hatte, war Karin widerfahren? Aber was hatte das zu bedeuten? Hatten ihm sein Bluterbe etwa die Zukunft und dann das Geschehene gezeigt? War Karin von diesen vier Gestalten aus seinem Traum angegriffen worden? Hatten die sie so zugerichtet? Aber wenn ja, warum hatten sie dann das Mädchen mitgenommen und wer war sie überhaupt?

Sasukes Überraschung – nein – sein Entsetzen zeichnete sich zum ersten Mal seit langer Zeit auf seinem Gesicht ab, als er feststellte, wer das Mädchen war. „WARUM, SASUKE – KUN?! Sie haben unsere Tochter mitgenommen…“
 

Boom. Die Bombe war geplatzt und das gleiche Entsetzen war jetzt auch bei Sakura zu sehen, die schnell vom Schwarzhaarigen angesehen wurde. In diesem Moment verstand Sasuke, was Itachi meinte, als er sagte, dass es Schwierigkeiten geben würde, dass es qualvoll wird, denn der Sharinganträger bemerkte beim Blickkontakt mit der Rosahaarigen, dass gerade ein sehr wertvolles Band immer straffer und straffer gezogen wurde und drohte zu reißen…

Sie nahm langsam die Hand vor den Mund und rannte dann schnell die Treppe wieder hinauf.
 

„Sakura!“, rief er noch, doch konnte er sich nicht aus seiner momentanen Lage befreien, als Karin ihn wutentbrannt ansah und verzweifelt auf seinen Oberkörper einschlug.

„DU BIST EIN MISTKERL, SASUKE – KUN! EIN BASTARD! ES IST ALLES DEINE SCHULD!“, schrie sie weiter und sah ihm dann zum ersten Mal seit dieser Begegnung in die Augen, die einen Ausdruck besaßen, den Karin noch nie bei ihm gesehen hatte. Normalerweise waren sie eiskalt und emotionslos, doch diesmal erkannte sie nur eines: Hass und Wut. Diese verdammte Karin. Wie konnte sie es wagen, sein Leben durch ein so plötzliches Auftreten so durcheinander zu bringen? Am liebsten hätte er sie dafür… Nein, nein, dazu war der Grund zu stumpfsinnig. Trotzdem verspürte er die Wut in sich aufsteigen.

Und sogleich wich das Schwarz seiner Augen wieder dem stechenden Rot seiner Sharingan, deren Tomoen sich zu drehen begannen und die schwarzhaarige Kunoichi in den Schlaf hypnotisierten.

Als sie schwächer und müder wurde, sackte ihr Körper nur noch zusammen und der Uchiha nahm sich noch schnell die Zeit, um sie auf die Couch zu legen und die Tür zu schließen, ehe er die Treppe hoch eilte…
 

Was bitte war das jetzt gerade gewesen? Warum musste so etwas passieren? War das die Wahrheit, was Karin gesagt hatte? Dieses Mädchen, was er in seinen Träumen gesehen hatte und was Karin als „Mama“ bezeichnete…? War das etwa seine Tochter? Seine und Karins Tochter? Nein… Nein, das war doch unmöglich… Sasuke wollte das einfach nicht glauben oder wahrhaben. Nur warum sollte Karin lügen und noch dazu hier so verzweifelt auftauchen? Wollte sie ihn zurückgewinnen, obwohl sie ihn sowieso nie gewonnen hatte? Nein, Schwachsinn… Das wäre ohnehin nicht der richtige Weg gewesen. Verfluchter Mist!
 

Als Sasuke den ersten Stock erreichte, wollte er eigentlich direkt ins Schlafzimmer rennen, doch hielt er inne, als er Sakuras Stimme aus Sousukes Zimmer hörte und blickte hinein.

„Mama… Was ist denn los?“, fragte der Ältere müde und rieb sich die Augen, während seine kleine Schwester nur gähnte und kurz davor war, wieder ins Land der Träume zu verschwinden.

„Nichts, mein Schatz… Gar nichts“, erwiderte Sakura, „Schlaf weiter… Es ist alles gut…“ Sousuke fragte sich zwar trotzdem, wer ihn da aus dem Schlaf geschrieen hatte, zuckte aber dann mit den Schultern und legte sich wieder zurück, um ebenfalls schnell wieder einzuschlafen.

Die Kunoichi strich ihm durchs Haar und erhob sich dann, verließ das Kinderzimmer in Richtung Sasuke, der sie nur wieder so ansah wie sonst auch. Den Blickkontakt mied sie jedoch und ging dann einfach an ihm vorbei, als sie die Tür geschlossen hatte.
 

„Sakura…“, versuchte Sasuke sie nochmal zu erreichen, „Sakura, hör mir zu!“ Er folgte ihr ins Schlafzimmer und packte dann ihr Handgelenk, um endlich ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, was auch Wirkung zeigte, nur leider mit ein wenig mehr Nachdruck als erwünscht.

„WAS, SASUKE – KUN?!“, schrie sie kurz, schluckte die Lautstärke aber sofort wieder runter, drückte diese in plötzlichen Tränen aus, „Was willst du mir erzählen? Etwa, dass du Karin nicht nur gevögelt, sondern auch ein Kind mit ihr hast, von dem du mir nichts erzählt hast?! Dass du sie verlassen hast, um mich dann auch zu vögeln und ebenfalls ein paar Kinder zu bekommen? Sag mir, Sasuke, gibt es noch ein paar andere Frauen, die dein Erbgut in der Welt verstreuen dürfen?“

Sasukes Blick wurde ernst und gleichzeitig finster, während sie ihm das an den Kopf warf und schmiss sein Katana dann achtlos auf den Boden, um ihr zweites Handgelenk ebenfalls zu packen und ihr, mit wieder durch die Wut aktivierten Sharingan, bedrohlich in die Augen zu blicken. Er drehte sie um und drückte sie gegen die geschlossene Tür, wo sie ihm in das wütende Gesicht sah. Er verlor die Beherrschung. Uchiha Sasuke – Kälte, Desinteresse, Emotionslosigkeit, Selbstkontrolle – verlor tatsächlich die Beherrschung.

„Wie kannst du es wagen, Sakura?!“, fragte er sie und drückte ihre Handgelenke etwas, „Verdammt nochmal! Wie kannst du es wagen, mir so etwas vorzuwerfen?“ Erst jetzt ließ sein Druck an den Handgelenken nach und auch die Verärgerung verschwand, wohingegen er jetzt seinen Kopf sinken ließ und zu Boden sah. Die Kunoichi hatte wie bei ihrem ersten richtigen Streit damals für kurze Zeit Angst gehabt, doch jetzt sah sie ihm lediglich eine gewisse Verzweiflung an. „Wie kannst du das von mir denken…? Sakura, ich wusste von nichts… Ich hatte keine Ahnung davon und es kam für mich genauso überraschend wie für dich… Ich wusste nicht mal, ob Karin noch lebt oder von irgendeinem getötet worden war. Ich habe sie seit damals nie gesehen und ich habe dich nie betrogen… Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich nicht wieder alles verlieren will, wofür ich lebe… Ich liebe nur dich!“, rang er sich durch und zitterte etwas, ehe er seinen Kopf hob und sie wieder ansah. Und der Blick, den er ihr schenkte, war genau der gleiche Blick wie damals, nachdem Kakashi gestorben war – so verletzt und verzweifelt. „Nur dich, Sakura – chan…“
 

Die Kunoichi wusste nicht, was da passiert war. Von einer Sekunde auf die andere bereute sie sofort wieder, was sie gesagt hatte. Eigentlich wollte sie das doch überhaupt nicht so loswerden, zumal sie ihm doch vertraute… Wie konnte sie nur so gedankenlos sein? Nur, weil Sasuke so wirkte, als könne ihn nichts und niemand beeindrucken oder verletzen, war das doch nicht die Wahrheit. Vor allem sie wusste, dass der Uchiha verletzbar war und dass sie mit eine der einzigen Personen waren, die den Schlüssel zu seinen Gefühlen besaßen.

Sicherlich, diese plötzliche Überraschung durch Karin und die verrückt spielenden Hormone mussten das bewirkt haben, aber das war einfach nicht fair gegenüber Sasuke gewesen. Er beherrschte sich immer sehr… Nichts brachte ihn aus der Ruhe und was tat sie? Sie fuhr ihn sofort an, hatte ihn diesmal doch dazu gebracht, sämtliche Kontrolle über sich und sämtlichen Stolz zu verlieren. Ihre Tränen rannen wieder schneller über die Wangen, als sie realisierte, wie bescheuert sie war und sofort umarmte sie ihn, drückte ihn an sich.

„Sasuke – kun… Verzeih’ mir… Verzeih’ mir bitte! Es tut mir so Leid! Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich liebe dich auch… Bitte, verzeih’ mir… Vergiss es bitte…“
 

Und dann erwiderte er ihre Umarmung ebenso fest wie sie es tat, auch wenn der gewachsene Bauch der Kunoichi ein wenig Distanz schuf. Langsam aber sicher baute sich Sasukes Mauer wieder auf, deren Soldaten dahinter eben einen starken Rückschlag erlitten hatten.

„Ist okay“, meinte Sasuke, obwohl es noch nicht ganz so okay war, wie er sagte, doch wirklich lange würde er ihr das nicht übel nehmen. Einerseits war er nicht der Typ, der nachtragend war, andererseits wollte er sie ohnehin nicht verlieren. „Wir müssen das regeln…“

Sie nickte in seiner Umarmung und beruhigte sich langsam… Zwar war auch bei Sakura noch nicht alles in Ordnung, aber jetzt musste erst einmal geguckt werden, wie die Lage aussah… Und Sasuke wusste eines – Itachi hatte verdammt nochmal Recht gehabt… Jetzt, wo das Band zwischen den beiden zwar kurzzeitig erschüttert worden, aber noch stabil war, benötigte es noch mehr Pflege…
 

- - - - - - - - - - - - -
 

In einer tiefen Höhle las Koujiro gerade in einem dicken Buch, was seine gesamte Aufmerksamkeit fesselte. Trotz seiner gerade mal 28 Jahre Lebenszeit hatte er bereits ein Ziel vor Augen, dessen Erfüllung er durch Planung, Taktik und Kennen des Feindes in Angriff nahm.

Es war eigentlich eine dämliche Legende, die ihm dieses Ziel in den Kopf gesetzt hatte. Eine Legende über einen Mann, der mit einem einzigen Blick töten konnte, wenn er es darauf anlegte.

Und Koujiro wollte das ebenfalls können, doch war er dazu verdammt gewesen als stinknormaler Shinobi in einem fast stinknormalen Clan geboren und aufgewachsen zu sein, die ihm natürlich nicht die Macht geben konnten, die er sich so sehnlich erträumte.

Doch ein erster Schritt war bereits gegangen und nun studierte er hier dieses Buch, als seine weißhaarige Kameradin den Raum betrat.

„Koujiro – sama… Das Mädchen kommt langsam zu sich“, sprach sie und der Schwarzhaarige mit dem Zopf klappte in diesem Moment sein Buch zu, legte es beiseite und erhob sich, um Yuna zu folgen.
 

Gemeinsam kamen sie nun in einem anderen Raum dieser Höhle an und entdeckten das zwölfjährige Mädchen zusammengekauert in einer Ecke sitzend, weinend die Beine umschlungen und schluchzend. Vor ihr standen der stämmige Tzuji und der braunhaarige Raido, der mit einem gewissen Spott im Gesicht auf sie hinuntersah.

Sie gingen aus dem Weg, als Koujiro sich vor sie kniete und sie genauer betrachtete.

„Wie ist dein Name?“, fragte er sein ebenfalls schwarzhaariges Gegenüber, erhielt aber nur verstärktes Zittern als Antwort. „Du brauchst keine Angst haben. Sag mir einfach deinen Namen.“

„Ri-Rika“, kam es dann doch als Erwiderung und sie sah immer noch ängstlich zu dem seltsamen Mann hoch, der irgendwie nicht so unheimlich wirkte wie die anderen.

„Rika“, wiederholte Koujiro ruhig und leise, „Du musst mir bei etwas helfen…“

Die Angesprochene beruhigte sich nur ganz leicht, was wohl zweifellos an dieser ebenfalls ruhigen Stimme lag, die von dem Fremden ausging.

„B-Bei was…?“, wollte sie wissen. „Ich will zu meiner Mama zurück…“

„Das wirst du, wenn du mir helfen kannst. Wirst du das tun, Rika?“ Das Mädchen zögerte, nickte dann aber doch, in der Hoffnung, dadurch bald zu ihrer Mutter zurück zu können. „Gut… Rika, ich weiß, dass du etwas kannst, was andere nicht können. Dass du etwas hast, was andere nicht haben. Und dieses Etwas sind deine Augen… Habe ich recht?“

Verunsichert und immer noch ängstlich blickte Rika ihrem Entführer ins Gesicht, der immer noch geduldig in seiner schwarzen Robe mit den goldenen Knöpfen vor ihr kniete. Erneut nickte sie schließlich brav. „Zeig es mir, Rika! Zeig mir, was deine Augen können!“, forderte er sie schließlich erwartungsvoll auf und erneut zögerte das Mädchen, ehe sie einmal ihre Augen schloss und dann wieder öffnete.
 

Rote Augen mit zwei kommataförmigen Punkten hielten nun dem Blick Koujiros stand und dieser legte für einen kurzen Moment ein zufriedenes Schmunzeln auf. „Sehr gut, Rika…“

„Darf… Darf ich jetzt zurück zu meiner Mama?“

„Du hast mir noch nicht geholfen, Rika… Aber es dauert nicht lange. Und dann darfst du zurück zu deiner Mama…“
 

Koujiro erhob sich und nickte Tzuji einmal zu, der das Mädchen hochzog und sich dann hinter es stellte, Rika festhielt, woraufhin sie wieder zu zittern begann. Dann gingen sie tiefer in die Höhle hinein und kamen schließlich vor dem großen steinernen Sarg an, wo er nun Raido zunickte und dieser mit einem Jutsu die Fackeln an den Wänden entflammte.

Koujiro stellte sich auf die andere Seite des Sarges, also an dessen Kopfende, während Tzuji Rika am Fußende positionierte und dann etwas wegtrat, allerdings jederzeit bei einem Fluchtversuch eingreifen konnte.

„Ich… Ich will zu Mama…“

„Das wirst du, meine Kleine“, sprach dann auf einmal Yuna und streichelte ihr leicht über den Kopf, hielt ihre Hand auf diesem und plötzlich fühlte sich Rika wie geistesabwesend, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte und ihre Sharingan dafür zu Koujiro richtete.

„Warum können wir ihr die Dinger nicht einfach rausreißen und dir transplantieren?“, wollte Raido wissen und verschränkte die Arme vor sich.

„Weil die Beherrschung der Augen dann nicht wie bei einem Uchiha sein wird. Man könnte sie nicht deaktivieren, was gewaltigen Chakraverlust zur Folge hätte. Wie dem auch sei… Macht euch bereit!“ Yuna trat zurück und gemeinsam begannen die vier mit einer schier endlosen Reihe an Fingerzeichen, wovon einer nach dem anderen nach einem bestimmten Siegel aufhörte, doch tat sich nichts. Erst als auch Koujiro das letzte Siegel geformt hatte und seine Augen schloss, schien etwas zu passieren.

Rikas zweifaches Sharingan glühte und rotierte erst langsam, dann immer schneller, während sie alle zusammen das Jutsu aktivierten.
 

Fuuin no Jutsu… Shiryóku hoso suru!“ [Versiegelungsjutsu, Übertragung der Sehkraft]
 

Und so öffnete er wieder seine Augen, sah genau in das Doujutsu des Mädchens und in einem schwarzroten Strahl entflog ihren Augen das Chakra über den Sarg hinweg genau in Koujiros Augen, der davon leicht zurück gegen die Wand gedrückt wurde. Mit einigen Schmerzen stützte er sich dann an dieser ab.

„Jetzt… Jetzt, los!“, befahl er und seine drei Kameraden formten erneut Fingerzeichen, woraufhin ein Ruckeln vom Deckel des Sarges ausging, doch es passierte nichts weiter. „Was ist?? Was ist los?!“, drängelte der immer noch mit seinen Augen ringende Koujiro.

„Er… Er öffnet sich nicht“, antwortete ihm Yuna und der Schwarzhaarige sah schließlich selbst zum Sarg, offenbarte seine neu gewonnene Kraft – die Sharingan. Schwitzend sah er sich dann um und musste unweigerlich anfangen zu schmunzeln.

„Nun, dann fehlt uns wohl noch eine Komponente, aber immerhin habe ich jetzt den ersten Teil zur Vollendung des Rituals“, freute er sich finster, doch musste er sich sogleich wieder die Augen halten und diese außerdem aufreißen, als sie ihn höllisch quälten und sich dann das Rot in seinen Augen wieder verflüchtigte, beinahe wie sich Zucker in Wasser auflöste. Und je mehr er wieder versuchte, seine Kraft erneut zu rufen, desto mehr musste er feststellen, dass er die Sharingan doch nicht mehr besaß.

„Was… Was hat das denn zu bedeuten?“, stellte Raido die Frage, die sich wohl jeder stellte. Koujiro rieb sich seine schmerzenden Augen und sah dann zu Rika, die einfach zur Seite gekippt war.

„Sie war nutzlos… Sie war nicht vollwertig! MIST, VERFLUCHTER“, schrie Koujiro und schlug gegen die Höhlenwand.

„Nicht vollwertig? Aber sie war doch eine Uchiha“, warf Raido erneut ein und kassierte sofort den verärgerten Blick seines Anführers.

„Aber ihr Sharingan war nicht vollwertig“, erklärte Yuna und hatte ebenfalls erst jetzt begriffen, was der Schwarzhaarige damit meinte. „Wir brauchen also doch das dreifache Sharingan, Koujiro – sama…“

„Das weiß ich selbst“, erwiderte er und beruhigte sich langsam wieder, ehe er dann am Sarg und seinen drei Kameraden vorbeiging, dann jedoch noch einen letzten abwertenden Blick zu Rika warf. „Wenn sie nicht schon tot ist, bringt sie um… Und dann bringt sie zurück zu ihrer… Mama…“
 


 


 

Wooooh, ich hoffe, die Überraschung mit Karin ist geglückt und einige von euch hatten sie gar nicht mehr auf der Rechnung^^ Ich weiß, die meisten sagen, dass Karin rote Haare hat, aber bei mir hatte sie schon immer schwarze und das wird sie auch immer haben, basta! XD

Allerdings... Ein unschönes Ende, ich weiß...Und damit beginnt die kleine Reihe der ebenfalls unschönen Ereignisse...

Kapitel 13: Karins Wandel



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2008-08-22T20:06:27+00:00 22.08.2008 22:06
Oh, wie gemein ... sie umbringen .. ich meine, sie kann doch auch nix dafür, dass sie keine Super-duper-Uchihaausbildung mit Sharingankunde und sowas hatte ... xDD
Ich hoffe, du hast erbarmen mit der Kleinen .. XD
Mal sehen, was Karin noch so alles mit der Uchihafamilie vor hat, nech? Wollen ja nicht, dass Sasukes tolles Leben ins Wackeln kommt ... Eifersucht ist nicht gerade entspannend ...
Mal sehen, wen dieser Typ stattdessen nehmen will ... Sasuke ist eine Nummer zu hoch für ihn ... also muss er sich wohl eines der Kinder schnappen ... schwierig, schwierig ...
Naja, okay ... ich werd ja sehen, was du dir für den weiteren Verlauf deiner Story so überlegt hast ..
See ya!^^
Von:  Kleines-Engelschen
2008-08-22T16:40:51+00:00 22.08.2008 18:40
wow.. Sasuke hat nen Kind mit Karin.. bzw.. hatte nun iwie..
Echt krass. dein Schreibstil ist aller erste Sahne bin sehr begeistert! :D
Schreib schnell weiter.

greetz
Von:  Kijairi
2008-08-22T13:03:26+00:00 22.08.2008 15:03
Ich mag Karin nicht und die Tochter der beiden schon gar nicht ich liebe halt SasuxSaku!!!!!
Sonst passt keine zu Sasu und keiner zu Saku!!!
Mach trotzdem schnell weiter
hdl Batterfly
Von:  Kaori3737
2008-08-22T11:49:22+00:00 22.08.2008 13:49
Hey!!!

Wow noch eine Tochter. Ich kann schon verstehen warum Sakura zuerst so reagiert hat. Aber ich bin froh, dass sie sich trotzdem zusammengerafft haben.
Tja bin schon gespannt wie Karin reagiert wenn sie ihr totes Kind zurückkriegt. Sasuke tut mir leid. Er kann ja auch nichts dafür, dass Karin schwanger wird.

Itachi gefällt mir wirklich gut. Es war echt ne tolle Idee ihn in Sasukes Träume zu setzten!!

Schreib schnell weiter ich freu mich schon wahnsinnig auf das nächste Kappi!!

ggggggggggggglg Kaori
Von:  bells-mannequin
2008-08-22T08:32:48+00:00 22.08.2008 10:32
Ruka töten zu lassen... wäre die einfachste Möglichkeit, huh? Du müsstest z.B. nicht noch die Problematik mit Sasuke-Sakura-Karin breitlatschen... und hey - das wär doch mal so was von Darcfic. Ja, die Überraschung ist vollkommen geglückt und ich sehe so was wie ein Zeichen in diesem Kapitel, dass ich dir jetzt endlich mal ein Review hinterlassen soll xD

Weil, naja, ich so eine ähnliche Szene auch schreibe, gerade. Nur nicht mit Karin und Sasuke und Sakura sind nicht verheiratet. Ich finde, die Reaktion passt sehr gut zu deinen Figuren. Meine würden sich gaaaaaanz anders verhalten, aber du hast einen guten Blick über die Persönlichkeit, die du den Naruto-Charas angedichtet hast, und dadurch wirkt das alles sehr IC. Was immer gut ist.

Also, alles in allem ein wirklich schönes Kapitel, mal ein bisschen was Zwischenmenschliches, aber vllt gerade deswegen so gut.

Hoffe, du schreibst schnell weiter *winkt*
bells
Von:  Sepuku
2008-08-21T19:27:12+00:00 21.08.2008 21:27
Woahhh! Sasuke hat ne Tochter mit Karin. Wie hat er sich den dazu hinreißen lassen. ^^

Das Ende war echt Grandios. Nicht so ein Happy-End mit Schlagsahne und Kirsche. Nein! Bei dir gibt es ein halbtotes Uchihakind und Spannung pur!!!

Einfach Klasse!!!! >_<

Hoffe das es bald weitergeht...
Sepuku
Von:  xxx
2008-08-21T17:18:59+00:00 21.08.2008 19:18
hey
ein ich weiß nicht was ich sagen soll...echt spitzen kappi
sasuke hat noch eine tochter mit karin,manoman
hätte ich jetzt nicht erwartet,
mach weiter sooooo
schreib schnell weiter , bin richtig gespannt wie es weiter geht

gruß xxx
Von:  Deoys
2008-08-21T16:54:25+00:00 21.08.2008 18:54
woah.. das war jetzt echt mal.. n schock xD
das das so ne wendung nimmt.. hätte ich nich gedacht o.O
aber wenigstens halten sasuke und sakura zusammen.. btw, eins versteh ich nich, wieso sieht sasuke itachi in seinen träumen.. is itachi nich tot? o.O

aber tolles kappi, freu mich schon auf das nächste

lG
Deoys
Von: abgemeldet
2008-08-21T15:51:43+00:00 21.08.2008 17:51
Die Überraschung ist mehr als Geglückt
Sasu hat also noch eine Tochter
sehr intressant
aber i-wie ist das cooll(auch wen ich karin net mag)
das bringt noch so ne ganz andere art von spannung rein
aber voll cooolll
mach schnelle weiter büddee
lg
Kagome45


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