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Einsamkeit

-Dreiergeschichte-
von

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von Ilona

Schmerzen durchzuckten meinen Körper, der kraftlos und schwach ist. Meine Sinne zeigen mir nur verschwommen was passiert. Ich weis, dass du mit einem Bogen auf mich zielst. Hast du mich durchschaut, wahrscheinlich nicht. Sonst wäre ich schon tot. Die Schmerzen werden zu Wut, je länger ich machtlos bin. Es gibt nichts schlimmeres für mich, kann nur hoffen das sich Lia jetzt für mich entscheidet, wenn nicht ist mein Leben vertan. Du hast dich von ihr abgewandt, sie weis das. Ich habe es ihr gezeigt, du hast verloren. Sie spricht für mich. Kniet sogar nieder. Willst du das, willst du sie gebrochen sehen. Ich weis nur zu gut, dass noch Menschlichkeit in dir ist, aber nicht mehr viel, ich spüre es.

Du ziehst dich zurück, raus aus meinem Sinnesbereich. Noch immer durchlodert mich Hass. Hass auf dich, warum hast du dich von der dunklen Seite verführen Lassen. Du hast keine Ahnung was es heißt der Königin zu dienen. Ich diene ihr, habe alles was ich liebte aufgegeben. Führe selbst jetzt noch ihre Befehle aus. Bis in den Tod muss ich ihr dienen. Du willst das doch eigentlich nicht. Ich hoffe, bange um dich, wende dich nicht ab von uns. Und doch war es mein Plan, euch zu trennen. Ich werde lange unter Qualen leben nur um mich zu beweisen.

Wenn du Lia jetzt völlig verlierst habe ich gewonnen. Dann gehörst du der Königin und sie läst mich in Ruhe.
 

Lia befreit mich. Du bist fort weit weg von uns. Quält sie dich? Ich verdränge alle Gefühle muss diese Aufgabe erfüllen. Wir streifen durchs Land, immer unterwegs. Lia bekommt zu wenig schlaf, doch ich muss sich schwach halten. Wenn du sie wieder siehst soll es dich erschrecken. Während unserer Reise füttere ich ihren Verstand weiter mit Lügen, ziehe sie weiter auf meine Seite, weg von dir, nur um dich zu bekommen. Nur um deine Seele zu zerstören.
 

Meine Königin befehligt uns zu einer Schmiede in der Nähe einer Burg. Auf ihren Befehl hin verkaufe ich den Erddolch. Es zerreist mir fast das Herz. Dieser Dolch bedeutet mir genauso viel wie dir. Warum hast du mich nicht damals nicht getötet?! Ich verdränge den Gedanken, halte alle Gefühle fern von mir. Lasse nichts und niemanden an mich heran. Habe zu viel Angst verletzt zu werden.

Lia erzähle ich, dass es unser Tod wäre, wenn wir ihn behalten. Sie ist traurig, weint sogar. Ich sehe dich am Eingang des Hofes stehen. Nicht jetzt! Meine Lügen haben noch nicht genug Zeit gehabt sich zu verankern. Ich ziehe meinen Dolch. Ich muss diese Rolle spielen. Außerdem wolltest du mich töten, hättest du es doch nur getan. Ich müsste dann jetzt nicht mehr hier sein und leiden. Ich lasse die Wut meinen Körper übernehmen.
 

„Was willst du hier?“ frage ich und lege so viel Hass wie möglich in diese Frage. Schalle mich selbst deswegen.

Du schaust zu Lia, ja, ich habe sie gut hingekommen, nicht wahr?

„Was habt ihr gemacht?“ kommt eine Gegenfrage von dir. Hoffentlich sind meine Lügen tief genug verankert. Hasst Lia dich genug um auf meiner Seite zu stehen oder habe ich sie zu sehr geschont.

„Das geht dich nichts an.“ faucht Lia. In meinem Inneren beginnt etwas zu jubeln. Ich greife nach Lias Hand. Sie soll sich zurückhalten und dir soll es zeigen, dass sie zu mir gehört.

„Sagen wir es ihr doch ruhig. Wir haben den Erddolch verkauft.“ Ja meine Liebe, du hast das schon verstanden, die Erinnerung, die uns alle verbindet.

„Warum?“

„Weil wir sonst verhungert waren.“ erwidere ich. Vergrößere die Kluft zwischen uns.
 

„Warum habt ihr mir nichts gesagt? Ich hätte euch doch geholfen! Habt ihr gar kein Vertrauen in mich?“ Du schreist, als seien wir taub. Ich muss mir ein Lächeln verkneifen. Beiß mir auf die Zunge, bis ich Blut schmecke.

„Dir vertrauen? Ha, dir würde ich nicht mal vertrauen, wenn mein Leben davon abhinge!“ schrie ich, will dich vernichten. Du musst jeden verachten, dich vor allem. Dich abwenden von allen, die dir was bedeuten. Ich bin dafür ausgebildet worden. Doch auch dafür mich ist es immer wieder schwer. Selbst Folter kann nicht schlimmer sein. Du fällst auf die Knie, eine Träne läuft über dein Gesicht. Gebrochen vernichtet. Ich habe gewonnen, das weis ich jetzt. Ich lege meinen Arm um Lias Schultern. Sie folgt mir bedingungslos ohne sich umzusehen. Sie hat sich jetzt von dir abgewandt, wie du vor so langer Zeit. Ziehe sie ins Haus. In die Dunkelheit, ein kaltes Lächeln zieht sich über meine Lippen, jetzt kommt das Finale. Es ist immer das schwerste. Ich habe nur diese eine Chance. Und dann bin ich frei, frei ich weis nicht einmal, was es heißt.

„Ein perfekter Diener für die Königin der Dunkelheit! Es war einfach.“ Lia, du schaust mich verwirrt an. Ich lächle schadenfroh, obwohl einem Teil von mir nicht danach ist. Die Bestie in mir tobt vor Freude.
 

„Wenn ich es schaffe zwei zu trennen. Den einen zu einem von uns zu machen, den Anderen zu töten, habe ich es geschafft!“ offenbare ich Lia. Zerbreche auch sie, ja, ich habe gewonnen. Endlich, es war harte Arbeit.

„Warum?“ Ist Lias letztes Wort, welches über ihre Lippen kommt, bevor ich ihr meinen Dolch in die Brust ramme. Warmes Blut fließt über meine Hände. Gewonnen und doch alles verloren. Ihr Herz hört auf zu schlagen.

„Warum? Aus Spaß natürlich!“ sage ich während deine letzten Lebenszüge aus deinem Körper weichen. Ja ich habe gewonnen, doch zu welchem Preis. Ich sinke zusammen, Schuld und Einsamkeit überfluten mich.



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