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Me and You

(Spoiler ab chapter 40)
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Endlich Klarheit

Endlich Klarheit
 

Was dachte sich dieser Vampir eigentlich?, fragte Ichiru sich wütend, als er das Hauptgebäude verließ und das Gelände der Cross Akademie überquerte.

Sollte er sich etwa als Zero ausgeben, nur damit dieses Reinblut befriedigt sein konnte und seinen Willen bekam. Wie stellte er sich das eigentlich vor? Das könnte nicht funktionieren! Selbst wenn er es wollte. Dafür waren Zero und er viel zu verschieden!

Aber noch bevor Ichiru den Swimming Pool – sein eigentliches Ziel – erreicht hatte, stand seine Entscheidung bereits fest. Er würde sich niemals als sein Bruder ausgeben. Sein ganzes Leben lang hatte er es gehasst mit seinem Bruder verglichen zu werden. Er wollte immer er selbst sein und jetzt würde er auch nicht damit anfangen, sich als jemand anderes auszugeben. Nur weil dieses Reinblut Angst hat, dass Yukis Gefühle sich für ihn ändern könnten?! Dass sie doch noch eine Antwort auf seine Frage findet?

Nein, er würde es nicht tun!

Er selbst hatte mit Kaname nichts zu tun und er wusste auch nichts von den Dingen, die zwischen ihm und seinem Bruder geschehen waren. Und dennoch... Kanames Worte hallten noch immer in seinem Kopf nach.

Was hatte er damit gemeint, dass Zero ohne ihn schon längst zu einem wahnsinnigen Level E geworden wäre? Hatte Zero etwa auch Kanames Blut getrunken? Soweit Ichiru wusste, hatte sein Zwilling nur Yukis Blut getrunken. Er hatte geglaubt, dass ihr reinblütiges Blut dann seine Wirkung entfaltet hatte, als der Vampir Yuki erwacht war.

Aber Kanames Worte schienen auf etwas anderes hinzudeuten. War das Blut der Kurans wirklich so stark, dass es solch einen Prozess auf Dauer verhindern konnte?

Das glaubte Ichiru nicht. Shizuka hatte ihm einiges über die Kurans erzählt und auch sie hatte gesagt, dass man den Prozess niemals aufhalten könnte. Verlangsamen ja, aber aufhalten niemals. Dafür müsste man das Blut seines Meisters trinken. Aber das hatte Zero nicht getan. Oder war ihm etwas entgangen?

Nein, dass war völlig ausgeschlossen.

Und dennoch spürte Ichiru, dass dieser Körper – Zeros Körper – der eines vollkommenen Vampirs war. Sonst würde er auch die Bluttabletten nicht vertragen. Und hatte nicht auch Yagari gesagt, dass Zero ein vollständiger Vampir war? Aber warum? Warum hatte dazu noch nie jemand etwas gesagt? Wie war dies möglich, wenn Zero nicht Shizuka-samas Blut getrunken hatte?

Ichiru rieb sich mit der Hand über das Gesicht. Der einzige der die Antworten dazu kannte, war sein Bruder. Na klasse, dachte er. Ausgerechnet den konnte er gerade nicht fragen.

Er verbrachte fast die ganze Nacht am Pool, auf die Wasseroberfläche starrend und die Gedanken immer wieder umherwälzend. Doch nichts schien ihn in die richtige Richtung zu führen. Immer wieder landete er in einer Sackgasse, aus der es kein Ausweg zu geben schien und die ihn immer wieder nur zu Kaname oder seinem Bruder führte.

Er brauchte Antworten!

Doch woher sollte er die bekommen? Kurz nach Mitternacht kehrte er in das Hauptgebäude zurück. Als er die Eingangstür passiert, verharrte er einen Moment und sah nach rechts, einen dunklen Gang entlang. Er wusste was sich am Ende des Ganges befand und auch wohin der Weg dahinter führte. Er ging weiter und drehte sich nicht noch einmal um. Aber das Gefühl in ihm, das ihn auf seltsame Weise zu diesem Ort zog, ignorierte er. Allerdings konnte er nicht verleugnen, dass es stärker geworden war.

In der Küche aß er etwas, allerdings ohne sonderlichen Appetit und in seinem Kopf arbeitet es fieberhaft weiter. Kanames Aussage wollte ihm einfach keine Ruhe lassen.

Gegen Morgengrauen kehrten wie erwartet auch die Kopfschmerzen zurück. Aber er hatte inzwischen das Gefühl der Lösung einen Schritt näher gekommen zu sein. Das war aber nur der Fall, wenn es wirklich so funktionieren konnte, wie er es sich überlegt hatte. Ichiru war so in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht mitbekam, wie die Sonne aufging und die ersten Strahlen in die Küche fielen. Erst als der Rektor – in Morgenmantel und Schlafmütze – den Raum betrat, kehrte er in die Realität zurück.

“Ichiru, was machst du hier?“, fragte der Rektor verwundert.

“Oh, ich... habe nur nachgedacht.“, antwortete er abwesend.

„Was hast du mit meinem Brettchen gemacht?!“, fragte der Rektor nun schockiert und ehrlich entsetzt.

Ichiru sah verdutzt nach unten. „Was-?“

Er hatte nicht nur nicht mitbekommen, wie die Sonne aufgegangen war und der Rektor hereinkam. Er hatte auch nicht wahrgenommen, dass er die ganze Zeit das Messer in der Hand gehabt hatte. Alles was er vermuten konnte war, dass er es unbewusst in seiner Hand gedreht haben musste – und zwar so lange bis ein Loch im Brettchen entstanden war, durch das man inzwischen durchsehen konnte.

„’Tschuldigung.“, nuschelte er und legte das Messer sofort beiseite.

„Mein schönes Brettchen!“, trauerte Kurosu.

„Ich sagte doch es tut mir leid. Ich kaufe ihnen auch ein neues.“, sagte Ichiru nun gereizter. Es war doch nur ein Brettchen!

„Das will ich auch hoffen. Das Nachdenken muss ja sehr wichtig gewesen sein, wenn du dabei nicht einmal mitbekommst, wie du ein armes unschuldiges Brettchen massakrierst!“

„Ja, war es auch.“, antwortete Ichiru knapp. Er hoffte, dass der alte Mann sich bald wieder beruhigte, damit er endlich seine Fragen loswerden konnte.

„Und worüber hast du nachgedacht?“ Kaien Kurosu begann Wasser aufzusetzen und füllte Teeblätter in eine Kanne.

„Ich habe mich gefragt... Was passiert, wenn ein Vampir das Blut eines anderen Vampirs trinkt? Vermischt sich das Blut miteinander oder bleibt es getrennt? Ich weiß nicht, wie ich mir das vorstellen soll.“ Dieser Gedanke hatte ihn schon die ganze Zeit nicht losgelassen und mit der Beantwortung der Frage, stand und fiel seine gesamte Theorie. Warum hatte Shizuka-sama nie mit ihm über so etwas gesprochen?

„Oh, das ist in der Tat kompliziert. So genau kann ich es dir auch nicht sagen. Soweit ich aber weiß, kann das Blut sich mit dem Originalblut mischen oder es bleibt so im Körper. Zumindest ein Teil davon. Es wird nicht dann abgebaut, wenn du das meinst.“

„Woher wissen sie das?“

Ein trauriges Lächeln erschien auf den Lippen des Rektors. „Wir haben darüber diskutiert, also Zero... du... du weiß schon... als ihr bewusstlos wart. Kaname hat ein bisschen was erzählt. So war es als Zero Yukis Blut getrunken hatte. Ihr Blut was noch immer in seinem Körper und als der Vampir in ihr erwachte, hat das auch ihr Blut... uhm... sagen wir es hat ihr Blut ebenfalls aktiviert. Deswegen konnte Zero Yuki so deutlich spüren. Ob das allerdings immer so ist, weiß ich nicht.“

„Mmh. Ach so.“ Die Worte des Rektors gaben ihm zu denken. Anscheinend hatte er recht gehabt. Es war möglich, dass das Blut, der Person, deren Blut man trank, sich weiterhin im Körper befinden konnte. Und konnte es dann auch weiter gegeben werden? Theoretisch schon, schloss Ichiru.

„Warum willst du das wissen?“, fragte der Rektor weiter und sah Ichiru neugierig an.

„Nur so... ich versuche einige Dinge besser zu verstehen.“, antwortete Ichiru ehrlich.

„Vielleicht solltest du mit Kaname reden. Er weiß das besser als jeder andere von uns.“

„Nein, das halte ich für keine gute Idee.“, sagte Ichiru und stand auf. „Ich geh jetzt schlafen. Bitte erzählen sie niemanden etwas von dem Gespräch gerade eben.“ Er musste jetzt unbedingt mit Zero reden, aber wie sollte er das anstellen?

Auf dem Weg in sein Zimmer kam ihm Yuki entgegen. Anscheinend wollte sie auch noch mal mit dem Rektor sprechen. Als Ichiru sah, wie sie versuchte ihn zu ignorieren, konnte er sich das Folgende einfach nicht nehmen lassen: „Du hast ja wieder was an. Irgendwie schade.“, stellte er gespielt traurig fest.

„Du-“, wollte Yuki ansetzten doch in diesem Moment war Ichiru mit einem leisen Kichern bereits in seinem Zimmer verschwunden.

So etwas unverschämtes!, dachte Yuki als sie wütend zum Rektor stampfte. So etwas hätte Zero niemals gesagt!

Wie sehr er ihr doch fehlte... Stattdessen musste sie sich mit seinem frechen Bruder rumschlagen! Der würde sich noch etwas anhören können!

Ichiru hatte sich schnell bettfertig gemacht, aber noch immer wusste er nicht, wie er mit Zero in Kontakt treten sollte. Doch darüber konnte er sich gar keine Gedanken mehr machen. Hinter seiner Stirn hatte es bereits angefangen zu hämmern und er wusste, dass wenn er weiter darüber nachdenken würde, es gar nicht mehr verschwinden würde.

Aber es zeigte sich, dass er sich darüber hätte gar keine Gedanken machen müssen. Natürlich konnte er hinterher nicht sagen, an welchem Zeitpunkt des Schlafes es gesehen war, aber er war sich sicher, dass es passiert war und dass er nicht einfach nur geträumt hatte.

Abermals fand er sich in tiefster Dunkelheit wieder. Eisige Kälte legte sich um sein Herz und Angst breitete sich in ihm aus. Auch wenn er wusste, was geschehen würde, so konnte er doch nichts gegen diese Gefühle tun. Es schien ihm sogar, als wäre sie dieses Mal noch schlimmer, noch kälter. So sehr, dass ihm das atmen schwer fiel und er sogar befürchtete zu ersticken. Er konnte Hoffungslosigkeit spüren und wusste, wessen Gefühl das war. Demjenigen dem auch die Angst und Kälte gehörten. Wenige Augenblicke später aber riss die Dunkelheit auf und er fand sich in einem Kirschblütenregen wieder. Die Überraschung hielt nur einen keinen Moment und Ichiru wusste in welche Richtung er schauen musste, um ihn zu sehen. Sein Blick wanderte vorbei an den Reihen der Kirschbäume, doch zu seiner Verwunderung konnte er dieses Mal noch etwas anderes wahrnehmen. Es war ein großes alten Haus und er fragte sich, ob es beim letzten Mal auch schon da gewesen war. Auf irgendeine seltsame Art und Weise kam es ihm sogar bekannt vor.

Doch das war momentan nebensächlich. Ichiru sah nun direkt zu dem letzten Kirschbaum in der Reihe und erblickte seinen Bruder gleich. Etwas hatte sich verändert, dass konnte er sehen aber auch irgendwie spüren. Denn anders als beim ersten Mal lag Zero nicht auf dem Boden, sondern er saß an einen Baum gelehnt im Gras. Auch an seinem Gesichtsausdruck schien sich etwas geändert zu haben, wenn auch nicht viel. Aber Ichiru hatte das Gefühl, dass er weniger qualvoll aussah. Seine Augen waren aber noch immer geschlossen. Wahrscheinlich hat er sich schon mit allem abgefunden, dachte Ichiru bitter. Aber im Moment hatte er andere Dinge im Kopf. Er musste eine klare Antwort haben! Ohne weiter zu zögern, ging er auf seinen Bruder zu und blieb circa einen Meter vor ihm stehen.

„Wer hat Shizuka-sama getötet?“, fragte er ihn unvermittelt. In seinem Inneren kannte er die Antwort bereits, aber er musste es von ihm hören.

Erst dachte Ichiru, dass Zero ihn ignorieren würde, dass er ihm wieder keine Antwort geben würde. Doch stattdessen öffnete Zero die Augen und Ichiru sah nicht nur Trauer und Schmerz darin, sondern auch so etwas wie Verwunderung.

Ichiru war davon etwas überrascht, dennoch konnte er Zeros Gesichtsausdruck sehr gut deuten. Warum will er das ausgerechnet jetzt wissen?, ging es seinen Bruder wahrscheinlich durch den Kopf. Aber da Ichiru nicht wusste, wie lange Zero ihn an diesem Ort bleiben lassen würde, hatte er keine Zeit ewig lange Erklärungen abzugeben.

„Wer hat sie getötet?“, fragte er noch einmal. „Yuki sagte, dass du es nicht warst. Wer dann?“

Noch immer sah Zero in etwas verwundert an. Ichiru gab ihm einige Sekunden Zeit ihn zu antworten, doch Zero schwieg weiterhin. Trotzdem entging Ichiru nicht die Unentschlossenheit die sich langsam in Zeros Gesicht zeigte. Er wusste, dass Zero ernsthaft überlegte es ihm zu sagen oder nicht.

Wahrscheinlich versuchte er im voraus meine Reaktion abzuwägen und dann zu entscheiden, dachte Ichiru. Dass sein Bruder ihm nie eine einfache Antwort gegen konnte! Warum musste er auch immer auf die Gefühle anderer Rücksicht nehmen? Er war wirklich viel zu selbstlos!

„War es Kaname Kuran?“, fragte Ichiru schließlich geradeheraus und sah wie sein Bruder bei diesem Namen leicht zusammenzuckte. Das war ihm eigentlich schon Antwort genug.

„War er es?“, fragte er noch einmal, dieses Mal eindringlicher und kurz davon die Geduld zu verlieren.

Ein stummes Nicken, war die Antwort.

Ichiru stieß scharf den Atem aus. Er hatte es gewusst! Dann würde auch alles andere wahr sein! Hass und Wut stiegen ihm auf und er verspürte nur noch den Drang, diesen Vampir zu vernichten. Sein Hass richtet sich gegen Kaname Kuran. Er hatte ihm die Frau genommen, die ihm jemals etwas bedeutet hatte! Und er selbst hatte sich an dem Falschen rächen wollen! Ihr Tod war noch immer nicht gerächt und Kaname würde bald in ein neues Leben zurückkehren –mit Yuki, der Frau die er liebte. Er würde am Ende das bekommen, was er wollte, während andere dafür sterben und leiden musste. Shizuka-sama, Zero und er selbst!

Die Wut aber galt Zero. Warum hatte er ihm nicht davon erzählt? Er hatte die Gelegenheit gehabt! Warum nicht? Wollte Zero dieses Reinblut etwa auch schützen?

„Warum? Warum hast du es mir nicht erzählt?“, fragte Ichiru. Er hatte mühe seine Gefühle in Zaum zu halten. Es sah aber nicht danach aus, als wollte Zero antworten. Denn er hatte die Augen wieder geschlossen und den Kopf gegen den Baumstamm gelehnt.

„Verdammt, Zero! Reicht es nicht, dass du mich in dieser Welt hältst? Du könntest mir wenigstens antworten!“, fuhr Ichiru aus der Haut. Sein Geduldsfaden war kurz davor zu reisen.

Zero musste schlucken. Er wusste, dass sein Bruder recht hatte und doch hätte er die Wahrheit gern vor ihm verschwiegen. Zero war sich sicher, dass Ichiru irgendetwas anstellen würde, wenn er alles wüsste. Trotzdem musste er ihm die Wahrheit sagen, denn zumindest das war er ihm schuldig.

„Was hätte das geändert?“, sprach Zero leise, so dass Ichiru ihn kaum verstand. Die Augen hatte er immer noch geschlossen. Er hatte nicht die Kraft seinen Bruder anzusehen. „Hättest du dich an ihm rächen wollen?“

„Ja.“, antwortete Ichiru knapp. Zero sah ihn nun endlich wieder an. Das war genau die Antwort, die er befürchtet hatte.

„Was hätte das gebracht? Du hättest es nicht geschafft. Kaname hat nun auch ihre Kräfte.“, sprach Zero bedächtig weiter.

Ichiru schwieg. Er wusste, dass ein Bruder recht hatte. Er hasste das Gefühl nichts tun zu können.

„Außerdem...“, setzt Zero erneut an. „… hätte es sie unglücklich gemacht.“

„Was?“, sagte Ichiru fassungslos, denn er verstand sofort. „Es geht um Yuki!? Meinst du nicht, dass sie ein Recht darauf hat endlich die Wahrheit zu erfahren? Sie ist die Einzige die von nichts weiß und Kaname wird es ihr garantiert nicht sagen.“

„Das ist egal... so lange sie lächelt, ist es egal.“

Ichiru sah seinen Bruder sprachlos an. Sogar in der Liebe war er selbstlos. Wieso?!

„Hast du Kanames Blut getrunken?“, fragte Ichiru weiter. Er konnte zu dieser Selbstlosigkeit einfach nichts sagen, außer dass es ihm absolut unbegreiflich war.

Jetzt sah Zero ihn noch überraschter an. Woher wusste Ichiru, dass alles?

„Sieh mich nicht so an. Ich bin nicht dumm. Hast du sein Blut getrunken?“, antwortete Ichiru ihm auf seine unausgesprochene Frage.

Wieder folgte nur ein stummes Nicken als Antwort.

„Und da er noch Shizuka-samas Blut im Körper hatte, bist du zu einem vollkommenen Vampir geworden.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Er hatte mit all seinen Überlegungen recht gehabt. Aber nun, da er das wusste, wünschte er sich, dass es nicht so wäre.

Wieder folgte nur ein Nicken von Zero und sein Gesichtsausdruck sah nun wieder gequälter aus, so als würde er sich selbst dafür hassen.

„Ich nehme an, dass Yuki auch davon nichts weiß?“, sprach Ichiru weiter.

„Ja.“, wisperte Zero, so dass sich seine Lippen kaum bewegten.

„Und ich soll ihr natürlich auch nichts von all dem sagen?“

„Ja.“

„Und du wirst mich auch nicht gehen lassen?“ Eigentlich hatte er das gar nicht ansprechen wollen, aber er konnte nicht anders. Wer wusste schon, wann Zero noch einmal so bereitwillig antworten würde. Außerdem wusste er nicht, was er mit diesen neuen Erkenntnissen tun sollte. Momentan wollte er Kaname nur zerstören, koste es was es wolle.

„Ich... kann nicht.“, sagte er und sah seinen Bruder qualvoll an.

„Und du glaubst, immer noch, dass Yuki so lächeln kann und glücklich ist? Glaubst du wirklich, dass sie sich einfach so damit abfindet, dass ich jetzt an deiner Stelle bin? Dann kann ich dir nur sagen, dass du dich irrst und zwar gewaltig! Yuki, ist nicht glücklich! Sie glaubt, es ist ihre Schuld, dass du gegangen bist, weil sie ein Reinblut ist!“, sagte Ichiru in Rage. Dass alles ging ihm so sehr auf die Nerven! Warum mussten sie es alles so kompliziert machen?

Irritiert sah Zero ihn an. „Hat sie... das gesagt?“

„Ja.“ Langsam beruhigte er sich wieder. Es brachte nichts, sich jetzt aufzuregen. Zero würde seine Meinung so schnell nicht ändern. „Ich habe mich ein wenig mit ihr unterhalten. Sie vermisst dich und sie macht sich sorgen.“ Die Zwillinge schwiegen eine Weile und Ichiru wusste dieses Mal auch nicht, was in Zero vorging.

„Das spielt keine Rolle mehr.“, sagte Zero schließlich. „Sie wird schon bald mit ihm gehen.“ Zeros Blick richtet sich wieder nach unten. Es war egal, was sein Bruder sagte. Yuki hatte sich schon vor langer Zeit entschieden.

„Nein, sie geht nicht. Sie bleibt an der Cross Akademie. Sie hat irgendwas erzählt, von wegen das ist jetzt ihr zu Hause und so.“

Zero wusste darauf nichts zu erwidern und schwieg. Sollte ihr wirklich noch etwas an ihm liegen, nachdem er so etwas zu ihr gesagt hatte?

„Oh...“, kam es von Ichiru, der plötzlich zu verblassen begann. „Ich glaube ich wache auf. Wann kann ich dich das nächste Mal sehen?“

Zero schüttelte den Kopf. „Du lebst jetzt dieses Leben und ich sollte mich nicht einmischen.“

Mit dieser Antwort hatte Ichiru bereits gerechnet. Aber er hatte schon eine passende Gegenantwort.

„Mmh.“, brummte er. „Aber du hättest mir ruhig sagen können, was ein Handtuch um den Türknauf der Badezimmertür bedeutet. Ich habe mehr von Yuki gesehen als ich jemals wollte.“ Dabei dachte er an das Bild, welches sich ihm geboten hatte. Yuki, splitternackt und mehr schlecht als recht mit einem Handtuch bedeckt und ein schelmisches Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. War Zeros Gesichtsausdruck bei diesen Worten zu Anfang noch verständnislos und verwirrt, wurde er immer schockierter, bis ihm seine Gesichtszüge ganz zu entgleisen schienen. Aber sofort danach lief er so rot an. So fassungslos hatte Ichiru seinen Bruder noch nie gesehen und was wiederum ließ ihn noch mehr Grinsen. Zero hatte ihn also verstanden.

„Ichiru, du... was...“, stammelte Zero.

„Tja... Sie sieht besser aus als ich erwartet hätte. Ihr Körper-“

„Stop! So genau will ich es gar nicht wissen!“, unterbrach Zero ihn sofort und Ichiru glaubte, dass er noch eine Spur röter wurde (wenn dass denn möglich war).

Er wollte gerade noch etwas sagen, als er die Augen aufschlug und die Zimmerdecke sah, die ihm von oben entgegenstarrte.
 

Tja, dass war’s dann auch schon wieder. Irgendwie werden die Chaps jedes Mal länger... zumindest momentan. Aber bevor ihr euch Freut oder vor Qual in Tränen ausbrecht kann ich euch gleich beruhigen: Sie werden auch wieder kürzer. *g*

Ehrlich gesagt, hat mich das Chap ganz schön geschlaucht. Das Gespräch mit Zero und Ichiru war regelrecht anstrengend und hat mich das meiste an Nerven gekostet. Warum müssen die beiden auch so kompliziert sein?! O.o

Die letzen paar Zeilen sind dann auch eher spontan entstanden (und passt vielleicht nicht ganz...).(Vielleicht aus Rache, weil mich die beiden so gefoltert haben? Neeiinnn... ich doch nicht! ;-P ) Aber so war Yukis unfreiwillige Piepshow nicht ganz umsonst *kicher*. (Gottchen bin ich gemein... ^^° )
 

Viel Spaß beim lesen und für Kommi wäre ich wie immer dankbar und dieses Mal kann sich auch jeder ein Keks nehmen. ;-) *keksdose.hinstell*
 

lg maidlin



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Toni
2008-09-14T08:16:12+00:00 14.09.2008 10:16
dennoch ein sehr hübsches Chapter. vorallem die einlagen mit rektior/brettchen, Yuki/Ichiru Szene sowie wie Ichiru seinem Bruder erzählt was er so von yuki gesehen hatte. Kann mir zeros gesicht, bildlich gut vorstellen xD
und im nachhinein regt er sich darüber auf dass er nicht das große glück hatte, yuki so zu sehen xDDDD

ich geb enni teilweise recht aber im vergleich zu chap 6 fand ich persönlich diesen besser, wahrscheinlich weil du dich heran getraust hast mit dem dialog der beiden brüder.

über die darstellung von deinem ichiru brauch ich nicht weiter kommentieren. immer noch herrlich genial xD

ich bin sehr gespannt auf den weiteren verlauf der story, vorallem ob zero mal auch wieder ganz auftaucht
Von: abgemeldet
2008-09-13T02:47:39+00:00 13.09.2008 04:47
Ahhhhh.....

das chap ist ja geil geworden,
das ende passt auch irgendwie total gut dazu. ^.^

und ich muss gestehen du hast mich zum lachen verführt XD (piepshow)

bin auf das nächste chap gespannt ^-^

vlg das tam tam

Von:  Irrwisch
2008-09-12T20:30:03+00:00 12.09.2008 22:30
Hallo^^
'sich einen Keks nimmt^^'
Ach herrje.. der Rektor und sein Brettchen. Wie kann man einem Brettchen hinterherweinen? Ist doch nur ein Brettchen oO
Das Gespräch zwischen den Beiden fand ich gut, auch wenn man ein bisschen merkt, dass du gekämpft hast, aber so schlimm finde ich das nicht =) Bis zum nächsten Mal^^
Von:  Dark-Angel132
2008-09-11T19:57:53+00:00 11.09.2008 21:57
Bei Ichirus Erzählungen sind sogar Zero die Gesichtszüge entgleist.
Auch wenn dir das Gespräch schwer gefallen ist, sie war wirklich super!

Der Direktor und seine Brett'chen. Der Typ ist so geil ey xD
Das Kapitel war toll ^__^b
Von: enni
2008-09-11T15:05:59+00:00 11.09.2008 17:05
So hier ist mein kommi XD
Dein Kapitel ist wieder sehr anschaulich geschrieben, und ich finde das Gespräch zwischen den beiden ist dir wirklich gelungen. Leider ist es aber nicht ganz so mitreisend wie deine anderen Kapitel (was ich jetzt aber nicht als böse kritik aufgefasst haben will). Man merkt nur das du schon ein wenig gekämpft hast. Aber bei den zweien verstehe ich das durchaus.

Und der Schluss wo sie sich über Yuki unterhalten passt doch prima (konnte mir ein grinsen nicht verkneifen). Was mich darauf bringt...
ich liebe den Humor den du Ichiru gegeben hast.... der ist so herlich gemein , schon allein sein Kommentar zu Yuki *lol*, und dann noch seinen Bruder am schluss piesacken!!! Kein Wunder das Zero nicht mehr kommen will XDDD.

Ach ja noch was. Ichiru denkt sich beim Direktor "alter Mann"? Und ich dachte immer er sei ungefähr in meinen Alter!!! Wie gemein ;D

Bitte fass meine Kritik nicht böse auf! Selbst wenn du gekämpft hast, finde ich immer noch das du die beiden einfach sehr gut rüberbringst.

Ich freue mich sehr aufs nächste Kapitel!!!

Mit lieben Grüßen Deine Enni



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