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The Rhythm of my Heart

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One Kiss

Naruto war so sehr darin vertieft, schlecht zu spielen, dass er gar nicht merkte, dass er einen unerwarteten Zuhörer hatte. Erst ein lautes Räuspern riss ihn aus seinem Spiel.

„Ich glaube, ihr solltet reden.“, und schon schob der Älteste die Hyuuga in den Raum, verschloss hinter ihr die Tür und ließ die beiden alleine.
 

Narutos Augen weiteten sich.

„Hinata.“, flüsterte er leise, war überrascht und reumütig gleichzeitig. Sie schien unsicher und verängstigt. Doch nicht so lieb zurückhaltend und schüchtern wie sonst immer...es war anders. Als hätte sie tatsächlich Angst vor ihm. Gott, was hatte er nur angerichtet?! Dieses Mädchen liebte ihn und jetzt musste sie Angst haben, nur weil sie zusammen in einem Raum waren. Da hatte er ja ganze Arbeit geleistet.

Er ging ein paar Schritte auf sie zu, blieb aber abrupt stehen, als er sah, dass Hinata zusammenzuckte.

Verdammt!

Hinata zitterte. Hayakawa-sensei hatte sie mit dieser Situation überfordert. Viel zu sehr überfordert. Sie hatte damit gerechnet, dass sie und Naruto sich bald gegenüberstehen würde, doch das hier war viel zu schnell gekommen, einfach unerwartet. Und jetzt wusste Hinata nicht, wie sie reagieren sollte. Was sollte sie sagen? Sollte sie überhaupt etwas sagen? Oder Naruto das Reden überlassen? Wäre es besser einfach zu gehen? Oder doch hier zu bleiben und ihm eine Chance zu geben? Die Hyuuga wusste es nicht. Alles was sie wusste war, dass sie den Tränen nahe war, dass sie Angst um Naruto hatte, Angst um sich selbst, Angst ihn für immer zu verlieren...

Der Uzumaki schluckte. Es tat weh sie so zu sehen, unglaublich weh. Denn sie litt seinetwegen. Es war seine Schuld, er musste sich jetzt einfach entschuldigen.

„Hinata, es tut mir leid. So unendlich leid.“, kam es leise über seine Lippen und seine Augen füllten sich langsam mit Tränen. Er konnte ihr wohl gar nicht sagen, wie leid ihm das alles tat. „Ich habe das alles nicht so gemeint. Wirklich nicht. Aber...“, er unterbrach sich selbst, sah sie jetzt etwas entschlossener an, „...ich hatte Angst Hinata, solche Angst, dass ich nicht gut genug für dich bin. Ich wollte dieses Vorspiel bestehen, wollte mein Stipendium bekommen und dir erst dann sagen, dass ich dich gerne habe. Ich wollte dir doch nie wehtun. Du kannst nichts dafür, dass ich so schlecht bin. Du hast nichts falsch gemacht. Das war ich und es tut mir leid.“, wiederholte er seine Worte noch einmal. Der kurze Moment der Schwäche war überstanden und Naruto hatte wieder zu seiner alten Sicherheit zurückgefunden.

Er ging zwei Schritte auf die Hyuuga zu. Sie schreckte nicht zurück.

„Kannst du mir verzeihen?“, und er trat noch näher an sie heran, war nur noch einen knappen Meter von ihr entfernt.

Hinata sah ihn an, reagierte einfach nicht. Sie hatte ihre Hände an ihre Brust gepresst, nicht aus Angst, doch sie suchte Halt. Er hatte sich entschuldigt und es war ihm ernst, das konnte man an seiner Stimme hören. Aber das wichtigste war...sie hatte nichts falsch gemacht. Es ging um das Vorspiel, die ganze Zeit ging es einzig und alleine darum. Naruto hatte Angst, Naruto war unsicher....

Jetzt füllten sich Hinatas Augen mit Tränen und dann nickte sie heftig.

„Ja...“, wimmerte sie erleichtert und überfordert gleichzeitig. Sie konnte ihm nicht böse sein, sie war ihm nicht einmal wirklich böse gewesen. Und zu sehen in welcher Verfassung er jetzt war, das schmerzte sie. Ihr Körper zitterte immer heftiger und langsam aber doch wichen ihre Kräfte. Das alles war zu viel. Sie konnte mit solchen Situationen einfach nicht umgehen. Sie wusste wie wichtig Naruto das Klavier spielen war, vielleicht war es ihm sogar das wichtigste in seinem Leben. Und dann zweifelte er daran. An seinem Lebensinhalt. Das musste schlimm sein. Die letzten Tage mussten schlimm gewesen sein. Und sie hatte ihm nicht helfen können. War zu sehr damit beschäftigt sich Vorwürfe zu machen.

Naruto schüttelte erleichtert den Kopf, versuchte all seine dämlichen Gedanken zu vertreiben, wollte sich einzig und alleine auf Hinata konzentrieren.

Er überwand auch den letzten Meter und kam dann knapp vor ihr zum Stehen.

„Ich brauche dich Hinata. Bitte sorge dafür, dass ich wieder spielen kann. Sonst schaffe ich das alles nicht.“, erschöpft und ausgelaugt ließ er seinen Kopf an ihre Schulter fallen und ließ sich einfach gehen. Er weinte nicht. Es war nicht typisch für ihn zu weinen. Doch er zeigte Hinata dennoch seine Unsicherheit, seine Müdigkeit, seine Sorgen. Er öffnete sich ihr gegenüber. Nicht wie sonst durch das Klavierspielen, sondern freiwillig, weil er es wollte, weil sie ihn verstehen sollte.

Hinata riss die Augen auf, spürte Naruto so dicht bei sich. Und er wirkte so schwach, so verletzlich. Die Hyuuga bekam Panik. Was machte man in so einer Situation? Sonst war doch sie immer die schwächere gewesen, die schüchternere. So kannte sie Naruto nicht, so wusste sie nicht mit ihm umzugehen.

Ihr Atem wurde schneller.

Doch dann rief sie sich die Worte von TenTen in den Kopf. Sie musste stark sein, musste für sie beide kämpfen. Liebe konnte ihr Kraft geben...Naruto konnte ihr Kraft geben.

Und fast automatisch legte sie ihre Arme auf seinen Rücken, strich behutsam über den weichen Stoff seines Pullovers. Plötzlich wusste sie einfach, was sie tun musste.

Manche Situationen bedurften einfach keiner Worte. Worte hätten nur alles viel schlimmer gemacht. Hinata kam ihm Zeit, so viel Zeit wie er brauchte, streichelte über seinen Rücken, versuchte Naruto zu beruhigen.

Und irgendwann, löste er sich von ihr, sah sie mit einem schwachen Lächeln an.

„Ich tue dir weh, ich verletze dich und dann verlange ich auch noch, dass du mich tröstest.“, er seufzte und kam sich in dem Augenblick gerade einfach nur dämlich vor.

Hinata dachte nach.

„TenTen hat mir gesagt, dass es manchmal passieren kann, dass ein Teil zu schwach ist zum Kämpfen und dann muss der andere für ihn weiter kämpfen.“, diese Worte trafen die Situation wohl gerade wie den Nagel auf den Kopf. Hinata lächelte tapfer. „Ich werde für dich kämpfen, Naruto-kun.“, mehr konnte sie ihm in diesem Augenblick wohl nicht versprechen, mehr konnte sie nicht sagen.

Der Blonde weitete seine Augen. Hinata würde für ihn kämpfen? Die kleine, süße, liebe Hinata? Sie würde über ihren eigenen Schatten springen, nur um ihm zu helfen?

Seine Gesichtsmuskeln entspannten sich wieder und er lächelte.

„Du bist unglaublich, Hinata-chan. Weißt du das eigentlich?“, behutsam strich er ihr mit einem Finger über ihre Wange, schenkte ihr einen verträumten Blick. Es war noch nicht alles gut, doch es wurde besser, viel besser, mit jeder Sekunde, die Hinata bei ihm war.

„D-danke.“, peinlich berührt sah sie zu Boden.

Und irgendwie...war alles wieder wie früher. Alles außer....

„Ich kann nicht mehr spielen.“, Naruto seufzte, sah kurz zu dem Klavier, dann wieder zu Hinata.

Sie hatte ihn gerade gehört, die Dunkelhaarige hatte selbst erlebt, dass etwas anders war.

„Du darfst nicht aus Angst heraus spielen. Du musst spielen, weil du es liebst.“, das hatte ihr Hayakawa-sensei immer gesagt, wenn sie Panik bekommen hatte.

„Ich weiß, aber irgendwie ist das gar nicht so einfach.“, der Uzumaki seufzte schon wieder.

Hinata sah ihn verzweifelt an. Es musste doch etwas geben, das sie tun konnte. Dann kam ihr eine Idee.

Ganz langsam legte sie ihre rechte Hand auf seine Brust, genau an die Stelle, an der sein Herz verborgen lag.

„Du hast mir einmal gesagt, dass du einfach spielst, dass du nicht denkst, sondern einfach das wiedergibst, was dein Herz dir sagt. Wenn du Angst hast oder denkst, dann blockierst du dich, dann verletzt du deinen eigenen Grundsatz. Selbst wenn du unsicher bist, verlierst du dein Talent nicht, das bleibt dir immer erhalten. Also höre einfach wieder auf deinen Körper. Dieses Stipendium ist dein größter Traum, der tief in deinem Herzen verborgen liegt. Also musst du im Grunde nur eines tun. Spiele die Melodie deines Herzens, lass sie die anderen hören, denn dann können sie deinen Traum fühlen, dann werden sie wissen, dass du ein unglaubliches Talent hast, nämlich das Talent andere zu berühren. Ich weiß, dass du es kannst.“, daran zweifelte Hinata keine einzige Sekunde.

„Die Melodie meines Herzens?“, es klang einfach. Den Rhythmus wieder zu geben, den ihm sein Herz vorgab.

Naruto lächelte.

„Hinata-chan, kannst du mir noch einen letzten Gefallen tun?“, er sah sie lächelnd an, grinste beinahe.

„Was denn?“, sie war leicht verwirrt über seinen plötzlichen Sinneswandel.

„Komm zu dem Vorspiel. Bitte. Ich hätte dort niemanden lieber als dich.“, denn solange sie bei ihm war, waren die Träume und Sehnsüchte in seinem Herzen noch viel intensiver und stärker.

„Ich komme gerne.“

Hinata war erleichtert. Unglaublich erleichtert und froh. Naruto ging es besser, zwischen ihnen war wieder alles in Ordnung und endlich...endlich würde Naruto sich seinen Traum verwirklichen können.

In diesem Augenblick öffnete sich die Tür.

„Na, habt ihr alles geklärt?“, ihr Sensei betrat den Raum.

Naruto grinste.

„Nicht nur das, ich weiß auch endlich, was ich spielen werde.“, seine Entschlossenheit war wieder zurück. Und seine Hinata... die hatte er jetzt auch wieder. Er würde das Stück spielen, dass sie zusammen gelernt hatten, an jenem Abend, an dem Abend, an dem er die süße, kleine Hinata das erste Mal so richtig wahrgenommen hatte.
 

~
 

„Ich bin nervös.“, Naruto hüpfte ungeduldig von einem Beim auf das andere. In wenigen Minuten musste er auf die Bühne. Warum war er nur der letzte?! Das war doch nicht gerecht. Die meisten hatten ihren Auftritt schon hinter sich und saßen jetzt schon unter den Zuschauern und bangten um das Ergebnis. Es würde gleich nach dem Vorspiel bekannt gegeben werden.

„Geschieht dir recht.“, brummte Neji und legte einen Arm um die Hüfte seiner Freundin.

Naruto schenkte ihm einen tödlichen Blick.

„Hast du was zu sagen, Hyuuga?“, brummte der Uzumaki unfreundlich.

„Rein gar nichts.“, Neji lachte. Naruto durfte seine Unsicherheit nicht so offen zeigen, sonst bot er einfach das perfekte Angriffsziel für seinen Zynismus.

„Gut so.“, und schon hatte Naruto Nejis Worte vergessen, ging nervös im Raum auf und ab.

„Hinata, mach etwas. Sonst läuft er gleich gegen die Wand.“, TenTen schien besorgt zu sein.

„A-aber was soll ich denn machen?“, die Jüngste im Raum stand etwas unsicher neben der Tür und wusste nicht weiter. Sie zuckte mit den Schultern.

Naruto führte Selbstgespräche, doch keiner konnte verstehen, was er murmelte.

„Er dreht durch.“, kommentiere Neji trocken.

„Nein, er ist nur nervös.“, verteidigte ihn TenTen und sah den Blonden mitleidig an.

„Dann dreht er eben durch, weil er nervös ist.“, meinte Neji kompromissbereit.

Er bekam einen düsteren Blick von seiner Freundin geschenkt.

„Gut, habe verstanden, nicht der richtige Zeitpunkt für Scherze.“, der Hyuuga zog eine Schnute. Die Welt war einfach noch nicht bereit für seinen Humor.

„Naruto, möchtest du die Noten noch einmal durchgehen?“, die Braunhaarige versuchte ihr bestes.

Der Blonde schreckte hoch.

„Hast du was gesagt, TenTen?“

Das hießt dann wohl Nein...

„Hm, Naruto, du brauchst nicht nervös zu sein. Du wirst toll spielen.“, jetzt ergriff Hinata endlich wieder das Wort.

Augenblicklich wich die Blässe in Narutos Gesicht und er lächelte.

„Wenn du das sagst, Hinata-chan.“, er strahlte sie an.

„Gut, ich glaube wir zwei sind hier jetzt überflüssig. Wir werden uns langsam auf unsere Plätze setzen. Wir halten dir etwas frei, Hinata.“, und schon griff Neji nach TenTens Hand und zog sie Richtung Tür.

„Viel Glück, Naruto. Du machst das schon.“, die Braunhaarige schenkte ihrem besten Freund noch ein zuversichtliches Lächeln.

„Ja, wird schon schief gehen.“, Neji war in solchen Dingen wohl weniger geübt, doch er war mit seinen aufmunternden Worten durchaus zufrieden.

„Danke, dass ihr mitgekommen seid, das bedeutet mir sehr viel.“, Naruto nickte den beiden noch einmal zu und schon hatten sie den Raum verlassen.

Naruto und Hinata waren alleine.

Der Blondschopf sah auf die Uhr.

„Nur noch fünf Minuten.“, er hüpfte schon wieder nervös hin und her.

Hinata griff nach seinen Händen. Es gab da noch etwas, dass sie Naruto sagen musste, etwas, dass sie sich bis zu diesem Zeitpunkt aufgehoben hatte.

„Komm, setz dich hin.“, sie drückte Naruto auf einen der Stühle, die in dem Raum standen und sah ihn denn etwas unbeholfen an.

Naruto grinste. Was war nun los? Ohne lange zu zögern, zog er Hinata auf seinen Schoß, legte seine Hände um ihre Taille.

„Was willst du mir denn sagen, Hinata-chan?“, er kannte diesen unsicheren Blick schon. Ihr lag etwas auf dem Herzen.

Die Hyuuga seufzte, ignorierte krampfhaft die entstandene Nähe. Sie kniff die Augen zusammen und sammelte all ihren Mut.

„Ich habe dir doch damals in jener Nacht gesagt, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte, warum ich angefangen habe zu spielen.“, und diese Lüge musste sie jetzt aufdecken. Sie wollte es Naruto nicht mehr verheimlichen.

„Ja, das hast du gesagt.“, Naruto nickte und wartete dann gespannt.

„Das stimmt so nicht ganz.“, kam es leise und die Wangen der Hyuuga färbten sich rot.

„Hinata Hyuuga.“, Naruto schüttelte gespielt entsetzt den Kopf. „Du bist ja ganz schön durchtrieben.“

Sie wurde knallrot.

Naruto lächelte, drückte sie etwas fester an sich.

„Ist doch okay, schau nicht so entsetzt. Also, dann möchte ich jetzt die Wahrheit hören.“, er stupste mit einem Finger gegen ihre Nase und lächelte liebevoll.

„An meinem ersten Schultag in der Oberstufe war ich ganz schön unsicher. Ich hatte Angst, dass ich dem Druck nicht standhalten konnte und dass ich nicht gut genug war. Draußen hat es in Strömen geregnet und ich bin ganz durchnässt bei der Schule angekommen. Ich habe gezittert, wusste nicht was auf mich zukommen würde und ich wäre am liebsten einfach wieder nach Hause gegangen. Mein Klassenzimmer lag im ersten Stock, im rechten Flügel der Schule. Am Weg dorthin bin ich auch bei unserem Musiksaal vorbeigekommen. Und da habe ich eine Melodie gehört. Sie war so schön und sanft, ich war wie in einem Bann gefangen. Ich habe die Türe geöffnet und da sah ich dich. Du hattest deine Augen geschlossen, es kam mir fast so vor, als wärst du in deiner eigenen Welt versunken.“, Hinata lächelte, als sie an sein Gesicht von damals dachte.

„Ich konnte einfach nicht genug bekommen und so bin ich einfach in der Türe stehen geblieben, habe dich beobachtet und den wundervollen Klängen gelauscht, die du erschaffen hast. Langsam hat sich meine Angst gelegt, aber nicht nur das, sie hat sich stetig in Mut und Hoffnung verwandelt. Als du fertig warst, habe ich den Raum schnell wieder verlassen und mich hinter der nächsten Ecke versteckt.“, sie hätte beinahe über sich selbst gelacht. „Doch du hast mich an jenem Tag so unglaublich berührt, dass ich dich und die Melodie nicht mehr aus meinem Kopf bekommen konnte. Und da habe ich beschlossen, dass auch ich andere so berühren können möchte, wie du es bei mir getan hast. Binnen weniger Sekunden hast du mir das Gefühl geschenkt, dass ich alles schaffen kann. Und ich glaube, seit dem Tag habe ich dich auch so gerne.“, Hinatas Stimme war zum Ende hin leiser geworden, bis im Raum zur Gänze Stille herrschte.

Narutos Augen hatten sich geweitet. Sie spielte als nur wegen ihm?

Das war eine Ehre. Ihm war noch nie so direkt gesagt worden, was er in anderen Menschen bewirken konnte. Er hatte Hinata damals wirklich so sehr geholfen? Ihr Kraft und Mut geschenkt?

Augenblicklich verflog seine Nervosität.

„Hinata...“, hauchte er leise, legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie ihn anzusehen. Ihre Blicke trafen sich und Narutos Herz versetzte es einen Sprung. Solch aufrichtige Worte hatte ihm wohl noch niemand geschenkt. Hinata war einfach etwas Besonderes. Mit ihr konnte kein anderes Mädchen mithalten. Ob das Liebe war?

Er spürte die aufkeimende Spannung und musterte sie genau. Ihre leicht geröteten Wangen, über die er sanft streichelte, ihre seidigen Haarsträhnen, die ihr ins Gesicht fielen, ihre Augen, die ihn so aufrichtig und liebevoll ansahen, dass Naruto warm ums Herz wurde und natürlich ihre Lippen....

„Verzeih mir.“, und noch ehe Hinata verstand was seine Worte bedeuteten, lagen Narutos Lippen schon auf ihren. Er hatte sie fest in seine Arme gezogen, umschloss ihren Rücken mit einem starken Griff. Die Hyuuga riss ihre Augen erschrocken auf, realisierte nicht sofort, was hier geschah.

Naruto küsste sie!

Und ihr Blick wurde weicher, ihre Augen schwerer und schließlich schlossen sie sich fast wie von alleine.

Er küsste sie...

Kaum spürbar bewegte er seine Lippen gegen die ihren, war fordernd und sanft gleichzeitig. Er wollte Hinata nicht übergehen, wollte ihr diesen Kuss nicht rauben, doch alles in ihm hatte nach ihr geschrieen. Jede einzelne Faser seines Körpers wollte nichts anderen, als sie zu küssen, nur einmal dieses wunderbare Gefühl erleben, abzuheben, frei zu sein und über allen Wolken zu schweben.

Doch Naruto erkannte schnell, dass es noch viel schöner war, als er sich vorgestellt hatte. Ihre Lippen waren so weich, der Geschmack ihres Mundes so süß, dass es nicht bei einem kleinen Kosten blieb. Er konnte sich nicht mehr von ihr trennen. Ganz im Gegenteil, er wurde etwas forscher, strich mit seinen Lippen begierig über ihre. Immer wieder trennte er sich von ihr, hauchte ihren Namen und versiegelte ihre Münder dann erneut. Es war wie eine unbändige Sucht. Er bekam nicht genug davon. Sein Körper war geladen, seine Muskeln angespannt und so nahm er Hinatas Körper noch viel intensiver wahr. Er schloss seine Arme noch fester um sie, strich sanft über ihre Hüfte und Taille. Der süßliche Duft ihrer Haare vernebelte ihm den Verstand, überließ das Kommando all seinen Sinnen und seinem Verlangen nach ihr.

Die Hyuuga selbst realisierte erst langsam, was hier geschah. Doch sie gab sich Naruto einfach hin. Zweifel hatte sie keine und selbst wenn dieser Kuss so plötzlich und schnell gekommen war, so übertraf er all ihre Vorstellungen und Träume. Das Kribbeln in ihrem Bauch war so stark wie noch nie und Hinata war froh, dass sie gerade eben auf seinem Schoß saß, denn ihre Beine hätten wohl schon längst nachgegeben. Doch in seinen Armen fühlte sie sich sicher und wohl behütet. Sie fühlte sich einfach so gut, dass sie den Kuss nach wenigen Sekunden zaghaft erwiderte. Das alles war noch unbetretenes Terrain für sie und dennoch fühlte sie sich keinesfalls hilflos. Ihre Lippen stupsten immer wieder gegen die von Naruto und sie war bei jeder Berührung aufs Neue überrascht, wie liebevoll er doch sein konnte. Er verlangte nichts von ihr, forderte aber gleichzeitig so viel. Und Hinata war bereit ihm alles zu geben, was er jetzt brauchte. Zögerlich und mit zittrigen Fingern tastete sie nach seinem Nacken, vergrub ihre Hände im Ansatz seiner Haare. So schenkte er ihr etwas Halt. Halt genug, um nicht völlig den Verstand zu verlieren.

War das ein Traum? Konnte die Realität wirklich so schön sein? Naruto wusste es nicht. Doch spielte es in diesem Augenblick auch keine Rolle. Hinata war bei ihm, Hinata liebte ihn und Hinata küsste ihn. Mehr brauchte und wollte er gerade eben nicht. Und nachdenken schon gar nicht. Der Uzumaki wollte einfach nur fühlen. Entschlossen strich er mit seiner Zunge zuerst über ihre Oberlippen, dann über ihre Unterlippe, trennte sich anschließend von ihr und blies seinen heißen Atem gegen die feuchten Stellen. Er konnte sehen, dass Hinata zusammenzuckte und leise keuchte. Es schien ihr zu gefallen. Mit einem Lächeln auf den Lippen legte er seinen Mund wieder fordernd auf ihren und stupste seine Zunge gleich darauf gegen ihre Haut. Er konnte sich nicht helfen, er wollte einfach noch mehr. Hinata empfing ihn, war dennoch etwas zurückhaltend. Doch das störte Naruto nicht. Er erforschte mit seiner Zunge ihre Mundhöhle, ertastete jeden Zentimeter des neuen Terrains. Zwischen ihnen entfachte sich eine Hitze, die es dem Uzumaki schwerer machte zu Atmen. Doch ans Aufhören wollte er nicht denken.

Den fremden Körper in ihr zu spüren, war aufregend und Hinata bekam Gänsehaut. Naruto so nahe zu sein, fiel ihr dennoch viel leichter als erwartet. Obwohl er sie langsam ihrer Sinne beraubte, so war sie weit davon entfernt ihr Bewusstsein zu verlieren. Entschlossen bewegte sie ihre Zunge, wollte nicht länger tatenlos daneben sitzen und Naruto machen lassen. Leicht unbeholfen versuchte sie ihm Kontra zu bieten und machte sich gar nicht so schlecht. Obwohl das wohl eher daran lag, dass Naruto Nachsicht hatte und ihr kaum Widerstand bot. Und in diesem Augenblick liebte Hinata ihn dafür noch ein kleines Bisschen mehr. Sie gewann immer mehr Mut und ihr Kuss wurde auch immer leidenschaftlicher. Immer wieder drehten sie ihre Köpfe und die Hyuuga verlor zur Gänze den Boden unter den Füßen. Dieses Gefühl war so berauschend, als würde sie abheben. Ihr Körper fühlte sich so leicht an und all ihre Sorgen waren vergessen. Es zählte nur noch eines. Dieser Kuss. Mit der Zeit fiel es ihr allerdings schwer, Naruto Parole zu bieten und sie ließ sich einfach fallen, überließ dem Uzumaki die Oberhand. Zweifel hatte sie dabei keine, denn Naruto würde das richtige tun, ihm konnte sie bedingungslos vertrauen.

Obwohl es ihm gefallen hatte, dass Hinata ihre Zunge mutig gegen seine gestupst hatte, so tat es seinem Ego gut, jetzt wieder die Kontrolle zu haben. Seine Hände tasteten ihren Körper entlang und drückten das zierliche Geschöpft immer näher an sich. Er konnte sie einfach nicht dicht genug bei sich haben. Wohl wissend, dass ihm gleich eine wichtige Aufgabe bevorstand, zog er seine Zunge zurück. Doch völlig trennte er sich nicht von der Hyuuga, wollte den süßlichen Geschmack ihrer Lippen nur noch für einen kurzen Moment schmecken. Er brauchte das jetzt, musste diesen Augenblick einfach festhalten, um sich nachher an genau dieses überwältigende Gefühl zu erinnern. Denn dann konnte doch gar nichts mehr schief gehen. Sachte saugte er an Hinatas Lippen, ließ letztendlich doch von ihr ab. Doch die Leere, die er augenblicklich verspürte, ließen seine Lippen noch einmal auf ihre treffen, aber dann war Schluss. So schwer es ihm auch fiel. Naruto legte seine Stirn gegen ihre, atmete noch ein paar Mal ruhig ein und aus, ehe er seine Augen wieder öffnete und in die wunderschönen von Hinata blickte, die so dicht vor seinen waren.

„Ich glaube, jetzt bin ich bereit.“, hauchte er leise, löste sich von ihr und legte sein Kinn auf ihre Schulter, vergrub seinen Kopf in ihrem Haar.

Hinata lächelte, legte ihre Arme um seinen Rücken.

„Ich drücke dir die Daumen.“, er musste es einfach schaffen.

„Dann kann nichts mehr schief gehen.“, solange sie bei ihm war, fühlte er sich unbesiegbar.

„Was wirst du eigentlich spielen?“

Doch noch bevor er ihr eine Antwort geben konnte, öffnete sich die Tür. Eine junge Frau trat herein und räusperte sich. Scheinbar hatte sie das Gefühl, gerade zu stören.

„Uzumaki-san, Sie sind in einer Minute an der Reihe. Bitte kommen Sie zur Bühne.“, und schon verschwand die Frau mit dem Headset wieder.

Naruto entließ Hinata und die Hyuuga rappelte sich auf.

Mit wenigen Schritten war er bei dem Sessel, über dem sein schwarzes Sakko hing. Er zog es sich über und ging dann noch einmal auf die Hyuuga zu.

„Viel Glück, Naruto-kun.“, Hinata versuchte so zuversichtlich wie nur möglich in seine Augen zu sehen.

„Danke, Hinata-chan. Ich werde mein Bestes geben. und du wirst gleich hören, was ich spielen werde.“, er hauchte ihr noch einen letzten Kuss auf die Lippen und drehte sich dann um.

„Aber eines solltest du wissen.“, er lächelte, doch das konnte sie nicht sehen. „Ich spiele heute Abend nur für dich.“
 

TBC~



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Kommentare zu diesem Kapitel (33)
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Von:  Kagome22
2022-12-06T18:59:07+00:00 06.12.2022 19:59
😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍
Von: abgemeldet
2009-06-30T12:57:18+00:00 30.06.2009 14:57
Wow !!!
Wirklich tolle FF !!!
Ich bin wirklich beeindruckt von der FF, von deinem Schreibstile und von der Geschichte dieser FF an sich !!!
Es war wirklich mitreißend diese FF zu lesen !!!
Und teilweise wirklich traurig ...
Ich habe es sehr genossen diese FF zu lesen !!!
Hast du nicht Lust noch ne kleine Fortsetzung zu schreiben ??
Oder einen OS über das, was nach dieser FF vielleicht passiert ist ???

LG Narutofan13-14 !!!
Von:  Rukia-sama
2009-04-13T19:37:07+00:00 13.04.2009 21:37
Wow
Ich glaube, ich habe noch nie eine so intensive Kussbeschreibung gelesen
Die beste Droge gegen Unruhe und Nervosität : Hinata, jetzt in ihrer Apotheke^^
Tolles Kap^^
Von: abgemeldet
2008-10-05T10:31:13+00:00 05.10.2008 12:31
Ohhh das ist ja sooo süß
Der Kuss war echt gut beschreiben schon irgendwie
schade das es dann vorbei ist ....
Naja ich freu mich zumindest auf den Epilog und dann auch irgendwann auf einen neuen LS/OS von dir ^^

LG
Becci-nee-chan ^^
Von:  black_illusion
2008-10-04T19:02:05+00:00 04.10.2008 21:02
Nachdem mich dein Freund schon so nett angekündigt hat, werde ich gleich einmal weiter machen.
Ich fand das Kapitel sehr schön, Der Kuss war wie immer wunderbar beschrieben, vielleicht etwas zuuu lange, aber im großen und ganzen toll!
Aber das beste war der letzte Satz. Der hatte es in sich. Und ich freue mich auch schon total auf das Ende. Ich bin gespannt, wie du die Story dieses Mal auflöst. Ein einfaches: Er hat bestanden. Wird es ja wohl kaum sein ;)

Ich hoffe es geht schnell weiter, aber lesen werde ich dann wohl erst am Montag!

Hab dich lieb, kleine Bee
Maxx <3
Von: abgemeldet
2008-10-04T18:57:21+00:00 04.10.2008 20:57
Wie immer ein sehr schönes Pitelchen von dir. (Übrigens, dieses kranke Wort verwende ich nur wegen dir -.-)
Ich würde dir ja jetzt gerne noch mehr schreiben, aber leider sitzt der Maxx neben mir und will dir auch noch einen Kommi schreiben, bevor wir gehen.
Ich kann ansonsten nur sagen, dass du sehr gute Klavierstücke ausgewählt hast ;) Alle sehr schön. Und ja, ich bin gespannt, wie es ausgeht. Nachdem du sogar selbst mit dem Epilog zufrieden bist, scheint er ja wirklich gut zu sein xD

Love ya~
Si
Von: abgemeldet
2008-10-04T18:51:11+00:00 04.10.2008 20:51
Wieder ein sehr schöner Teil.
Der Kuss hat mir richtig gut gefallen!
Ich bin sehr gespannt, wie der Epilog so ist, aber von dir kann man sich ja einiges erwarten!
Von: abgemeldet
2008-10-04T13:36:26+00:00 04.10.2008 15:36
Hallo! ^____^

Danke für die ENS.

Das Kapitel war echt schön geschrieben und sehr realistisch.
Tut mir Leid, wenn ich mich so oft wiederhole, werde demnächst meinen Wortschatz erweitern.^^
Ich fand, dass man sich dieses mal alles noch besser vorstellen konnte, als sonst auch, keine Ahnung warum.
Es hat einfach alles perfekt gepasst und der letzte Satz von Naruto...

Ich wünsch Dir alles Gute und freue mich auf den Epilog.

LG Akari-hana
Von:  Easylein
2008-10-04T12:58:43+00:00 04.10.2008 14:58
Hi!

Ich bin hin und weg, das war ein so wunderschönes Kapi *schwärm* vor allem die ganzen Geständnisse am Ende und der Kuss *freu*
Mach so super gut weiter, ich freu mich auf das nächste Kapi und auf sein Klavierspiel nur für sie ^-^

Vlg *knuffz* Easy
Von: abgemeldet
2008-10-04T10:52:43+00:00 04.10.2008 12:52
Wow!
Was für ein klase Kapitel!
Ich bin echt froh das sich Hinata und Naruto endlich gefunden haben und das alles geklärt zwischen den beiden ist!
Bleibt nur die frage ob Naruto es auch schaffen wird, auf der Schule angenommen zu werden! Also schreib bitte bald weiter! ^^

lh Maron-chan


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