Der Beginn des Chaos'
Unruhig trommelte der junge Mann mit seinen Fingern auf seinen Knien herum, lehnte sich immer wieder alles andere als entspannt auf seiner Couch zurück. Verdammt, hide wollte doch nur eben ein paar Lebensmittel einkaufen gehen! Doch sein Babysitter, welcher sich eigentlich selbst zu diesem Job degradiert hatte, ließ sich extrem viel Zeit... zu viel Zeit, wie Yoshiki fand, da er, auf Anordnung seines Arztes und des pinkhaarigen Gitarristen, vorerst an seine Couch gefesselt war nachdem er dummerweise mal wieder wegen Überanstrengung zusammengebrochen war... Was für eine Lappalie, dachte sich zumindest Yoshiki. Er fand es ungerecht, dass er nur deswegen gar nichts mehr machen konnte, denn selbst ein wenig Klavier spielen war ihm jetzt verboten worden. Na gut, eigentlich hielt er sich auch dann nur dann an diese Regeln, wenn auch wirklich keinerlei Gefahr darin bestand, erwischt zu werden. Doch irgendwie wurde er auf Dauer nervös, wenn er wusste, dass er die bisherige Zeit ungenutzt gelassen hatte.
"Hi, Yoshiki! Bin wieder daha~!", rief hide und betrat wieder die geräumige Wohnung, ging zielstrebig auf die Küche zu, sodass Yoshiki nicht in der Lage war, seine neue und kostenlose Haushaltshilfe zu sehen. "Ah... Schön...", murmelte Yoshiki und ließ sich zurückfallen und schloss entspannt die Augen. "Gabs irgendwas besonderes, oder wieso hat das so lange gedauert?", wollte er dann doch noch von hide wissen. Während hide sich erklärte, wurde seine Stimme lauter, was darauf schließen ließ, dass er dem Drummer näher kam. "Naja... Alleine einkaufen ist nicht mehr so einfach wie vor ein paar Jahren, man fällt langsam auf... und ich hab was gefunden, darf ichs behalten? Vielleicht als eine Art Haustier?"
Dieser Satz sorgte dafür, dass Yoshiki verwirrt die Augen öffnete und vor sich den noch komplett angezogenen hide sah... und auf seinem Arm zwei kleine Kinder.
"hide, wo hast du die her? Das sind keine Haustiere, dass sind kleine Kinder, die kann man nicht einfach mitnehmen!", entfuhr es ihm erschrocken und er sprang auf, nahm hide eines der kleinen Lebewesen ab. "Man, Yo-chan... Nimm das nicht so ernst. Die lagen frierend vor deiner Haustür." Dann drückte ihm der Pinkhaarige auch schon einen Umschlag in die Hand. "Der lag mit dabei. Gibts irgendwas, wovon wir nichts wissen? Yoshiki hat 'ne Ehefrau?" Der Drummer ignorierte die Vermutungen des Anderen einfach gekonnt, öffnete den Umschlag und zog das Papier heraus, was er auch gleich entfaltete und neugierig las.
hide zog sich derweil umständlich die Jacke aus, achtete darauf, dass kleine, schlafende Bündel auf seinem Arm nicht fallen zu lassen. Kaum dass er jedoch die Jacke hatte fallen gelassen, wachte das Baby in seinem Arm auf. Es blinzelte... einmal... zweimal... und fing dann an zu strahlen und streckte die kleinen Händchen nach den originellen Haaren des Gitarristen aus.
"Hey, der kleine Fratz ist ja niedlich... Wie heißt er denn?", fragte der Ältere mit strahlendem Gesicht, während er mit dem Baby spielte.
"Nana", war die knappe und erschreckend tonlose Antwort des Leaders.
"Wie jetzt? Komischer Name für den Kleinen."
"Er ist 'ne Sie, hide."
"Ach, und woher weißt du das? Und was steht da eigentlich drinnen?"
Yoshiki seufzte leise, als er den Brief weglegte und sich wieder zurücklehnte, das zweite Kind dabei auf seinem Arm haltend und es kritisch musternd.
"hide... Das sind meine Töchter... Mai und Nana... Ich muss mich jetzt um sie kümmern...", erklärte er leise und sah das schlafende Kleinkind an. "Da... gabs mal einen Ausrutscher... und das ist dabei rausgekommen." Mit seiner Tonlage machte der Jüngere klar, dass er mehr dazu nicht sagen wollte und es auch nicht würde, weshalb hide nur nickte.
Ein paar Momente herrschte zwischen den Beiden Stille, als sie ihren eigenen Gedanken nachhingen. Doch genau diese wurde durch das Geschrei eines kleinen Babys unterbrochen. "Wah~. Yoshiki, was soll ich tun? Was will sie?", fragte er hektisch und wog Klein-Nana in seinen Armen hin und her, in der Hoffnung, dass der Lärm bald aufhören würde.
"Was weiß denn ich? Du kommst doch mit Kindern besser klar!"
"Aber doch nicht, wenn sie schreien..."
