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Here we Go

7. Kapitel ist on <3
von

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Ein neuer Tag - Ein neues Leben?

Kapitel 1 : Ein neuer Tag - Ein neues Leben?
 

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Das Gezwitscher der Vögel - die ihren morgendlichen Rundflug machten - und die warmen, hellen Sonnenstrahlen, die mir ins Gesicht schienen, weckten mich. Noch etwas müde öffnete ich die Augen und blinzelte verschlafen. Direkt vor mir, nur ein paar Schritte entfernt, konnte ich einen Spatzen sehen, der wohl gerade auf Jagd war. Still blieb ich liegen. Der kleine Vogel tapste geschickt hin und her, schnappte schließlich zu. Anschließend reckte er sich anmutig und siehe da, in seinem Schnabel hing ein Regenwurm. Kurz blickte er mich mit seinen kleinen schwarzen Äuglein - die gerade einmal so groß wie der Kopf einer Stecknadel waren - an, breitete dann die Flügel aus und stieß sich vom Boden ab. Er schlug ein paar mal kräftig und fort war er. Der kleine hatte es gut. Er konnte einfach wegfliegen, wenn es ihm irgendwo nicht gefiel und sich ein neues zu Hause suchen. Ich schob die alten Zeitungen von mir herunter, setzte mich auf und gähnte. Mein Blick wanderte zu dem Fluss, der leise vor sich her gluckerte. Was für ein wundervoller Morgen. Mit einem leichten Lächeln klopfte ich mir den Dreck von der Hose und streckte mich erst einmal ausgiebig. Ich musste zugeben, es war lange her gewesen, das ich mal wieder so gut geschlafen hatte. In aller Ruhe warf ich die alten Zeitungen wieder in den Mülleimer, steckte die Hände in die Hosentasche und trat näher an den Fluss heran. Ich betrachtete ein wenig die Wasseroberfläche und beugte mich dann hinunter. Grob wusch ich mir das Gesicht - achtete dabei darauf, die Tränenspuren zu beseitigen -, schrubbte den Dreck von meinen Armen und auch von den Beinen. Wie lange es wohl schon her war, das ich richtig geduscht oder gebadet hatte? Ich wusste es nicht. Aber es musste schon einige Wochen her sein.
 

Als ich noch ein kleiner Junge gewesen war, hatte ich es immer gehasst, wenn Mutter mich badete. Jedes mal war ich in Tränen ausgebrochen und sie hatte mich erst einmal beruhigen müssen, ich hatte einen Bonbon bekommen und erst dann war alles wieder gut. Ich hatte mich freiwillig in die Badewanne gesetzt, Mutter hatte mir mein kleines gelbes quietsche Entchen, sowie das kleine blaue Käptn-Blaubär-Schiffchen gegeben und mich richtig von Kopf bis Fuß durch geschrubbt. Manchmal hatten Vater und ich auch zusammen gebadet und er hatte mit mir gespielt. Anschließend war ich immer in das blaue, flauschige Handtuch gewickelt und abgetrocknet worden. Ich durfte frische Kleidung anziehen und fertig.
 

Das laute klingeln der Kirchenglocken, riss mich wieder aus meinen Gedanken. Ich schüttelte kurz den Kopf. In letzter Zeit dachte ich wirklich viel zu oft an meine Vergangenheit, das war nicht gut. Schließlich hatte ich eigentlich beschlossen, das alles hinter mir zu lassen, es einfach zu vergessen. Ich wollte mich nicht an jene schrecklichen Dinge erinnern, die geschehen waren. Es war schon lange her, das ich versuchte, es zu verdrängen. Und dennoch holte mich die Vergangenheit immer wieder ein. Ich wischte mir schnell die Hände an meiner Hose trocken und betrat wieder den Kiesweg, durch den ich am Abend zuvor hierher gekommen war. Jetzt musste ich mich erst einmal um mein Frühstück kümmern, wie mir mein knurrender Magen zu verstehen gab. Ich beeilte mich, wieder in die Stadt zu kommen und suchte mir dann einen guten Platz, wo viele Menschen vorbei kamen. Ich kramte in einer meiner Jackentaschen, zog ein altes Pullmolldöschen heraus und legte es vor mich auf den Boden. Anschließend setzte ich mich dahinter und fing an zu singen. So verdiente ich mir meistens mein Brot. Entweder sang ich, führte verschiedene kleine Kunststücke auf oder polierte den Leuten die Schuhe. Ich hatte Glück, das meine Stimme relativ gut klang. Aber egal was ich tat, mein Verdienst war meist der selbe und für ein oder manchmal sogar zwei Brötchen reichte es immer. Ich hörte das leise dumpfe Geräusch, als ein paar Cent in das Pullmolldöschen fielen und nickte dem 'Spender' dankend zu. Und es dauerte auch nicht allzu lange, bis ich genügend Geld zusammenhatte. Schnell sprang ich auf, steckte das kleine Döschen in meine Jackentasche zurück und machte mich auf zur Bäckerei. Es dauerte keine fünf Minuten und ich kam mit zwei Brötchen in der Hand wieder heraus. Hungrig vertilgte ich sie, während ich die Straße entlang lief. Was genau ich jetzt machen wollte, stand noch nicht fest. Entweder ich würde wieder einmal an der Schule vorbeigehen und die Schüler beobachten, wie sie zusammen lachten, sich unterhielten oder im Klassenzimmer saßen und ihre Aufgaben erledigten - natürlich konnte ich von draußen, vom Gitter aus, nicht wirklich alles sehen, aber es reichte schon - oder ich würde mich irgendwo ins Gras fallen lassen und mich ausruhen. Die Hände in den Hosentaschen vergraben und leise pfeifend ging ich nun doch an der Schule vorbei. Ich wusste auch nicht, was mich fast jeden Tag hierher trieb. Vielleicht war es einfach mein geheimer Wunsch, auf eine solche Schule zu gehen? Eine Uniform zu tragen, Freunde zu haben? Um ehrlich zu sein war es mir egal. Ein junges, hübsches Mädchen mit schulterlangen bräunlichen Haaren rannte an mir vorbei. Oh, sie war wirklich spät dran, wenn sie auf dem Weg zur Schule war. Die Tore wurden nämlich immer pünktlich zu Unterrichtsbeginn geschlossen. Ich hoffte, sie würde es noch schaffen.

Ruhig blieb ich an der Ampel stehen, die gerade Rot geworden war und es dauerte ein wenig, bis ich die Straße überqueren konnte. Auf der anderen Seite - also da, wo ich mich nun befand - waren eine Reihe von Geschäften. Neben einem Juwelier, einem Supermarkt und einigen Klamottenläden gab es auch das ein oder andere Café. Ich blieb direkt vor dem Eingang, eines der kleineren Cafés stehen. Ein wunderbarer Kaffeegeruch, sowie süßlicher Kuchenduft war mir in die Nase gekrochen. Ich leckte mir kurz über die Lippen und warf dann einen Blick durch das Glas, hinein in das Innere des Cafés. Der Innenraum war in einem schönem Terrakotta gestrichen, an den Wänden hingen verschiedene Bilder, hier und da war eine schöne Grünpflanze hingestellt worden und auf jedem Tisch befand sich eine der Getränke- oder auch Menükarten. Viel schien schon mal nicht los zu sein. Außer ein paar Älteren Herrschaften, einem Pärchen und einem gut aussehenden, jungen Mann - der höchstens ein, zwei Jährchen älter als ich war - konnte ich niemanden sehen. Hinter dem Tresen arbeitete ein hübsches junges Ding. Bestimmt hatte sie erst vor kurzem hier angefangen. Wie gern wäre ich da nun hineinmarschiert und hätte mir ein Stück Torte, sowie einen Tee oder Kaffee bestellt! Ein wenig abwesend, starrte ich weiter durch die Scheibe und erst, als ich merkte, wie der junge Mann sich zu mir umgedreht hatte und mich mit seinen dunklen Augen ansah, wandte ich mich ab. Auf meinen Wangen lag ein leichter Rotschimmer. Bestimmt hatte er mein Glotzen bemerkt! Peinlich berührt beeilte ich mich, weg zu kommen, wobei ich fast ein kleines Kind übersehen hätte, das mit dem Fahrrad unterwegs gewesen war. Eiligen Schrittes ging ich die Straße entlang und bog schließlich in eine der sicheren Seitengassen ab.
 

Hier war es angenehm still und irgendwie auch vertraut. Gerade wollte ich weitergehen, als ich eine Stimme hinter mir hörte. "Oh, wen haben wir denn da? Ist das nicht unser kleiner Kazuya?" Ich schluckte. Eigentlich brauchte ich mich gar nicht umdrehen, denn ich wusste, wem diese tiefe, spöttische Stimme gehörte. "Hey Hojo. Lange nicht mehr gesehen.", meine Stimme zitterte leicht, als ich mich zu ihm drehte. Hojo - ein starker, selbstbewusster, gut gebauter Junge mit schwarzen Haaren und blauen Augen - stand vor mir. Sein Gesichtsausdruck war nicht gerade Freundlich. "In der Tat. Du hast mir gefehlt, Kazuya.", er trat einen Schritt näher. "Wo warst du nur, Kazuya? Meine Faust hat dich auch ganz schön vermisst.", ein fieses Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Ängstlich trat ich einen Schritt zurück, spürte hinter mir die kalte Ziegelsteinmauer. Mein Herz hämmerte wild gegen meine Brust, ein Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet und erschwerte mir das Sprechen. Außerdem musste ich mich beherrschen, nicht zu Boden zu sacken. "I-ich...war mal hier und da." "Hier und da, also?" "Ja." Hojo schlug mit der Faust direkt in die Wand neben mir und ich zuckte zusammen. Es verwunderte mich doch jedes Mal, das Hojo anscheinend keinen Schmerz spürte. Und das, obwohl er mit so viel Wucht zuschlug. "Das ist keine richtige Antwort.", meinte er schließlich. "Hm. Aber, eigentlich ist es ja gar nicht wichtig, wo du warst. Jetzt rück mal lieber deine Kohle raus." "Ich hab nichts." "Ach nein?" Der schwarzhaarige fasste in meine Jackentasche und zog die kleine Pullmolldose heraus. Soweit ich wusste, waren dort nicht mehr als fünfzig Cent drinnen. "Soso, das ist alles?" Ich nickte. "Tja, das tut mir jetzt aber Leid für dich.", der Junge holte aus und verpasste mir einen kräftigen Schlag in die Magengegend. Für einen Moment bekam ich keine Luft und sackte auf die Knie. Doch das war noch nicht alles. Hojo schlug erneut zu, diesmal traf er mich an der rechten Schultern und ich keuchte schmerzhaft auf. Bevor ich mich auch nur irgendwie verteidigen konnte, hatte er erneut zugeschlagen. So lief es immer. Tja, das Straßenleben war wirklich hart. Hojo verprügelte mich noch eine ganze Weile - es machte ihm anscheinend großen Spaß.

Erst, als ich richtig am Boden lag und aus meiner Nase Blut tropfte, ließ er von mir ab. "Das nächste Mal, will ich Kohle sehen, klar? Sonst belass ich's nicht bei einer einfachen Tracht Prügel." "I-is gut.", ich hustete und spukte dabei etwas Blut heraus, das sich in meinem Mund angesammelt hatte. Dann hob ich den Kopf und sah gerade noch, wie der Junge verschwand. Langsam richtete ich mich wieder auf, wischte mir das Blut mit dem Ärmel weg und hielt mir den Schmerzenden Arm. Bestimmt würde das wieder einige blaue Flecken geben und die Heilung würde auch nicht gerade schmerzfrei verlaufen. Ich seufzte. Erneut lehnte ich mich an die kalte, feuchte Wand und starrte auf den Boden, um genauer zu sein, auf mein Blut. Wieso wurde ich eigentlich immer verprügelt? Was hatte ich Hojo denn schon getan? Nur weil ich mal nicht genug Geld dabei hatte, das er mir abnehmen konnte. Das war doch kein Grund, mich gleich zu verprügeln oder? Naja, der Junge hatte wohl eine andere Sichtweise als ich. Ich blieb noch einige Minuten so sitzen und stand dann langsam auf. Noch etwas unsicher auf den Beinen torkelte ich zum Ende der Gasse. Nun befand ich mich wieder auf der Straße, auf der ich zuvor gewesen war. Zur Schule brauchte ich jetzt schon mal nicht mehr zu gehen, auch wenn ich den Weg schon fast hinter mir hatte. Der Unterricht hatte eh längst angefangen und bis zur Pause war es noch eine gute Stunde. Viel zu sehen, gab es da also nicht. Den Blick weiterhin auf den Boden gerichtet, trottete ich davon.
 

Na, super. Die fünfzig Cent, aus der Pullmolldose, hatte Hojo natürlich mitgehen lassen. Eigentlich waren sie für mein Mittagessen gedacht gewesen, ich hatte vorgehabt, mir eventuell eine Brezel zu gönnen. Ein leises Seufzen kam über meine Lippen. Tja, dann musste ich mir wohl wieder ein schönes Plätzchen suchen und singen oder etwas vorführen. Wenn ich Glück hatte, gab mir jemand ja gleich die fünfzig Cent und die Sache war erledigt. Gedankenversunken folgte ich dem Gehweg, direkt an der Straße. Mein Blick war auf den Boden gerichtet. Zum ersten Mal fiel mir auf, wie viele Kaugummis die Leute doch wegspuckten. Alle zwei Meter konnte man mindestens fünf Stück sehen. Angeekelt verzog ich das Gesicht. "Mama, kaufst du mir ein Eis?", bat ein kleines blondes Mädchen - in Jeans, Pullover und mit zwei kleinen niedlichen Zöpfen. Hm. Genauso war ich früher auch immer gewesen. Ich hatte Mutter solange damit genervt, bis sie mir schließlich eins gekauft hatte. Meistens hatte ich das gleiche Eis - also Erdbeere - genommen. Es hatte immer so wunderbar fruchtig geschmeckt. Meine Hand griff nach dem silbernen Kreuz - ich hatte es in meiner Hosentasche - und umklammerte es. Ich fuhr mit den Fingerspitzen über meinen eingravierten Namen, so wie ich es immer tat. Es war komisch. Denn immer wenn ich das Kreuz berührte, war es, als würde mein Körper Kraft erhalten. Egal, wie niedergeschlagen ich auch war, das Kreuz munterte mich immer ein wenig auf, auf eine stille Weise tröstete es mich. Es war, als würde meine Mutter mich anlächeln. Vielleicht war es ja wirklich so? Vielleicht sah Mutter gerade auf mich herab und lächelte? Ich schüttelte energisch den Kopf. Oh Mann. Was für einen Schrott dachte ich mir da schon wieder zusammen. Also wirklich! Ich war doch keine sechs Jahre mehr alt! Da ich so in Gedanken versunken gewesen war, hatte ich nich noch nicht einmal bemerkt, das die Ampel rot und nicht grün war. Langsam trat ich also auf die Straße und im nächsten Moment ertönte auch schon das Hupen eines Autos. Ich spürte wie mich jemand am Jackenkragen packte und mich - nicht gerade sanft - nach hinten zerrte. "Pass doch auf, Junge." "Hast du keine Augen im Kopf oder was?" "Willst du dich umbringen?", hallten die aufgebrachten Stimmen der Autofahrer in meinem Kopf wieder. Ich schluckte schwer. Konnten die Leute nicht still sein? Ich wollte das verdammt noch mal nicht hören!
 

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Sou x3~

*strahl*

Hiermit endet das erste Kapitel erst mal ^.^

Ich hoffe, die Story gefällt euch soweit und ihr habt Spaß am Lesen.

Ich freu mich über eure Kommis.

LG Darki.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-11-30T19:34:02+00:00 30.11.2008 20:34
Das ist echt depri.
Der junge hübsche Mann aus dem Café hat ihn 'gerettet', richtig?

Ich fände es ganz gut wenn du einige Absätze machen würdest und nach der wörtlichen Rede einen Zeilenumbruch.

Ich fand du hast zu früh beschrieben das er Kazuya nicht gemerkt hat das die Ampel rot war. Er hat es ja schließlich nicht gemerkt. *g*
*KS*
Von:  _YukiChan_
2008-09-14T17:41:52+00:00 14.09.2008 19:41
Ohaaa Hojo is ja nen ganz übler o.ô
Wow ist das spannend >.<
Schreib schnell weiter schatz <3
*gespannt desu*
x3
Lieb dich ^-^
Von:  ReinaDoreen
2008-09-14T11:19:21+00:00 14.09.2008 13:19
Ich glaube Kazuya sucht Trost in seiner Vergangenheit auch wenn ihm gleichzeitig diese glücklichen Erinnerungen weh tun.
Da er immer alleine ist und bestimmt auch nicht den Eindruck macht sich wehtren zu können, ist er das Opfer, welches sich dieser andere Junge ausgesucht hat. Und er muss Kazuya schon mehrmals so verprügelt haben.,
Reni


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