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How To Be A...

Pokémon (Rayquaza) [3. Platz im WB^^]
von

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Konflikt

Noch immer überwiegte die Stille hier oben auf dem Himmelsturm. Niemand regte sich. Sowohl der junge Trainer, der weiterhin darum bangte, endlich sein Pokémon aus dem aufgewirbelten Staub heraustreten zu sehen, als auch ich selbst. Bewegungslos heftete ich mich einfach nur an den Boden und harrte aus. Nur ganz langsam verzogen sich die restlichen Wolken, bis ein plötzlicher Windstoß die Sicht auf das Kampffeld endlich freigab.

Nun kam auch wieder die Bewegung zurück. Neben meinem erleichterten Aufrichten, kamen auch entsetzte Laute und ein Fluchen aus der Richtung des jungen Mannes, als er sein tapferes Nidoking kampfunfähig auf dem Rücken liegen sah.

„Da waren es nur noch zwei!“, verkündete ich selbstsicher, aber der Trainer verstand von mir ja nur ein „Ray-Rayquaza!“. Dennoch spähte er zu mir herüber, während er sein Pokémon zurückrief, und in seinem Blick lag sowohl Ärger als auch Frust, als hätte er meine Worte sehr wohl verstanden.

„Wenn Blicke töten könnten.“, kam mir dabei plötzlich in den Sinn.

Etwas entnervt verstaute er den kleinen Pokéball und grummelte irgendetwas vor sich hin, was mir jedoch bei meinem feinen Gehör nicht entging. Er erkannte seine derzeitige Lage endlich an und war nicht mehr so zuversichtlich den Sieg zu erringen, wie am Anfang. Die Zweifel fingen nun langsam an, an ihm zu nagen. Nur noch zwei Pokémon blieben ihm. Und nach seinem Zögern zu urteilen, schien ihm außer Stahlos kein starkes Pokémon mehr zu bleiben. Hätte er bloß noch ein sechstes mit auf seine Reise mitgenommen!

Ich konnte mir seinen inneren Konflikt geradezu ausmalen. Dabei ließ ich es zu, meine Muskeln ein wenig zu entspannen und auf eine Reaktion des jungen Mannes zu warten.

Er hatte nur noch die Wahl zwischen einem neuen, noch frischen Pokémon, das mir allerdings nicht im Geringsten etwas anhaben konnte, und dem durch den vorherigen Kampf geschwächten Stahlos, das mir dagegen noch einmal das Leben schwer machen würde. Was bloß tun?

Szenario Eins: Das angeschlagene Stahlos würde in den Kampf geschickt werden, um mir noch weiter meine Kräfte zu rauben. Allerdings mit dem Risiko, dass ich es dennoch besiege und mit dem allerletzten Pokémon, das meiner nicht würdig ist, den Himmelsturmboden aufwischte. Somit wäre seine abenteuerliche und kräftezehrende Reise hier her völlig umsonst gewesen.

Oder aber Szenario Zwei: Als erstes würde das übrig gebliebene Pokémon in den Kampf geschickt und so lange wie möglich versuchen, mich auszupowern, mit der Gefahr, das es besiegt werden würde. Danach käme Stahlos aufs Kampffeld. Dann würde es nur eine Frage des Aushaltevermögens sein, wer als Sieger aus dem Kampf geht. Da wäre alles offen. Selbst ich vermochte mir kein Bild davon zu machen, welches Schicksal daraufhin am Ende auf einen von uns wartete.

So verstrich die Zeit, während der Trainer noch immer fieberhaft versuchte, sich für eine Möglichkeit zu entscheiden. Derweil fiel allmählich die nächtliche Dunkelheit über weite Regionen Hoenns ein und auch hier am Himmelsturm funkelten schon vereinzelt weit entfernte Sterne am Firmament. In dieser Nacht würde die Entscheidung fallen. Die Entscheidung darüber, wer als Sieger aus diesem kraftraubenden Kampf hervorgeht.

„Wenn das hier vorbei ist, werde ich mir ein paar Tage Urlaub nehmen!“, ging es mir durch den Kopf. Musste aber innerlich aufseufzen, da dies eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit war. Es gab immer etwas zu tun.

Plötzlich riss mich etwas aus meinen Gedanken. Die Entscheidung des jungen Trainers war gefallen. Er hatte gewählt. Ohne zu zögern zückte er seinen nächsten Pokéball und warf ihn schwungvoll in die Luft mitten auf das Feld. Im nächsten Augenblick erschien auch schon mein nächster Gegner. Und es war nicht Stahlos.

Stattdessen blickten mir zwei kampfeswütige, gelbe Augen entgegen.

„Mit mir wirst du es nicht leicht haben!“, tönte es aus deren Richtung.

„Will ich auch gar nicht.“, konterte ich daraufhin sofort zurück. Daraufhin gab es nur ein verächtliches Schnauben und der Ehrgeiz blitzte in den gelblichen Augen weiter auf.

„Gib dein Bestes, Sumpex! Ich verlasse mich auf dich. Du wirst das ganz sicher packen!“, ermutigte sein Trainer es und mir entging nicht die starke Bindung zwischen den beiden, die stärker war als bei den anderen zuvor.

„Ich habe meinen Trainer bisher noch nie enttäuscht! Und das werde ich auch jetzt nicht!“, prophezeite mir das Sumpex, doch ich hielt noch immer dagegen.

„Das werden wir sehen!“, provozierte ich es weiter und versuchte damit zu erreichen, dass es blind vor Wut in den Kampf ziehen würde. Doch Sumpex hatte sich erstaunlich gut unter Kontrolle. Es würde seinen Trainer sicher nicht durch solche Kampfansagen in Verlegenheit bringen, indem es überstürzt handelte. Stattdessen blieb es ruhig und wartete geduldig auf die Ansagen seines Trainers. Und diese folgten auch, sobald sich der junge Mann vergewissert hatte, dass sein treues Pokémon bereit für den Kampf war und in diesen entscheidenden Minuten alles geben würde.

„Setz deinen Bodycheck gegen Rayquaza ein!“, hallte es über das Feld und ohne zu Zögern preschte Sumpex auf mich zu. Dabei war es so schnell auf seinen vier Beinen unterwegs, so dass es unseren Abstand schneller verringerte, als mir lieb war. Wenn ich mir jetzt nicht schnell etwas überlegte, würde ich die volle Kraft dieses Pokémon an eigenem Leib erfahren. Und bei dieser Entschlossenheit, die ich in seinen Augen erkannte, würde das sicherlich nicht ganz ohne schwerwiegende Verletzungen ausgehen.

Nach wie vor bewegte ich mich keinen Millimeter. Allerdings wollte ich Sumpex so nahe wie möglich an mich heran kommen lassen. Der Moment des Aufpralles schien immer näher zu kommen. Immer unausweichlicher.

Noch auf den letzten Metern erweckte Sumpex den Eindruck, noch schneller zu werden, weshalb es wieder nur sehr haarscharf war, dem Angriff mit meinem Turbotempo zu entgehen, doch darauf schien sowohl Trainer als auch Pokémon vorbereitet zu sein.

„Lass ihn ja nicht entwischen, Sumpex!“, ermahnte der junge Mann sein Pokémon, woraufhin es sofort eine halbe Drehung vollführte und mir eine gewaltige Hydropumpe entgegen spie. Diese kam so plötzlich, dass ich nichts dagegen zu setzen hatte. Mit voller Wucht trafen mich die Wassermassen an meiner Seite und brachten mich von meinem eigentlichen Kurs ab. Ich versuchte mich mit aller Kraft dagegenzustemmen, doch mein erster Versuch missglückte und der kraftvolle Wasserstrahl preschte noch immer gegen mich. Ich versuchte nun eine defensive Haltung einzunehmen, indem ich mich zusammenkauerte und schützend meine Arme gegen die Attacke richtete. Dies verschaffte mir ein wenig Zeit zum Gegenschlag auszuholen. Obwohl die Hydropumpe die ganze Zeit ohne Unterbrechung gegen mich strömte und mich erheblich strapazierte, schaffte ich es konzentriert zu bleiben und meine Kräfte zu bündeln. Als ich die nötige Energie beisammen hatte, stieß ich alles in Richtung der gegnerischen Attacke aus. Mein Hyperstrahl durchstieß die Wasserattacke und ließ sie regelrecht in Luft auflösen. Der nun nachlassende Druck von Sumpex Attacke, gab mir endlich die Freiheit wieder und so war ich in der Lage noch mehr Wucht hinter meinen eigenen Angriff stecken. Außerdem konnte ich nun endlich wieder meine Augen öffnen und war dabei, meinen Gegner in der Entfernung zu erspähen. Es dauerte nicht lange, da erblickte ich Sumpex, wie es sich nun ebenfalls in einer defensiven Haltung befand. Doch noch etwas anderes erregte meine volle Aufmerksamkeit: meine Attacke hatte bisher sein Ziel noch gar nicht erreicht!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Teilchenzoo
2011-09-29T20:49:58+00:00 29.09.2011 22:49
Oh? Wo ist sie dann hingegangen? Zum Trainer? Woanders hin?
Sumpex ist doch eigentlich auch ein starkes Pokémon. Von wegen schwach. Aber wild.
Hm, Was nun, Rayquaza? Wie geht das wohl aus?

Lg


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