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Just ShizNat

One-Shot Sammlung [Update: 14.02.2016]
von

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Willst du....?

„Ne, Natsuki?“, fragte die Orangehaarige ihre arbeitende Freundin. „Mh?“, machte jene darauf, ohne dabei von ihren Unterlagen aufzusehen. Wie immer hockte sie in dem dunklen Schreibtischsessel, hinter dem monströsen Pult des Headmasterbüros der Garderobe Academy.

„Stimmt etwas nicht, mit Shizuru-san?“.

„Was meinst du?“.

„Naja.. eben, als sie an mir vorbei ging, im Gang, da sah sie so gar nicht glücklich aus. Ich meine, bei jemandem, der sonst immer lächelt, fällt das schon auf.“ bei diesen Worten tippte sie sich nachdenklich gegen das Kinn.

Doch erst jetzt brachten ihre Worte Natsuki dazu, überhaupt aufzusehen und ihre Schriftarbeit ruhen zu lassen. Blinzelnd betrachtete sie ihre beste Freundin und schien zu überlegen, ob ihr etwas dergleichen womöglich selbst aufgefallen war. Dabei bildeten sich Fältchen auf ihrer Stirn.

Allein aber die Tatsache, das die Dunkelhaarige da erst noch überlegen musste, ließ Mai den Mund aufklappen.

„Heeeh?!“, gab sie beinah entsetzt von sich, „Sag mal, siehst du sie dir überhaupt auch mal an? Ich meine... als Freundin, oder die die du liebst und nicht die, die deine Assistentin oder Stellvertreterin ist?“.

Natsuki blinzelte abermals, ehe die Augenbrauen zu zucken begannen und sie mit einer Hand auf den Tisch klopfte. „Oi! Was soll das denn nun wieder heißen! Natürlich tu ich...“, doch da stoppte sie, als sie beim schwenken des Kopfes den Teebecher neben sich bemerkte. Wie war der da hingekommen? Sie hatte gar nicht gemerkt das... Oh. Da schien ihr eine Erkenntnis wie ein Stein auf den Kopf zu fallen. So laut, das man es beinah knacken hörte. Sie trennte die Lippen voneinander, streckte dann die Hand aus, das Tässchen zu umfassen.

Mai beobachtete das Tun der Gakuenchou mit einem sorgsamen, mitfühlenden Blick. Keiner außer ihr und Shizuru wusste auch so genau, wie die Dunkelhaarige tickte. Man musste da schon ab und an sehr nachsichtig sein.

„Mou, Natsuki...“, die Orangehaarige schüttelte schmunzelnd den Kopf und begann dann sich ein wenig durch den Raum zu bewegen. „Zur Liebe gehört schon ein bißchen mehr dazu, als sich wortlos zu verstehen oder.. immer in der nähe des anderen zu sein. Es gehört sogar mehr dazu, als 'ich liebe dich' zu sagen..“.

Schon in der Mitte dieses Satzes, begannen Natsukis Brauen erneut zu zucken und ihre Wangen entflammten in einer sachten Röte. Sie hasste solche peinlichen Themen! Wer hätte überhaupt gedacht das sie sich einmal eingestehen würde, jemanden zu lieben?

„Das reicht... Und das geht dich auch gar nichts an! Ich muss arbeiten.... und weg! Ich hab Termine!“, nörgelte die Gakuenchou und krallte sich ihren Papierkram, um diesen dann an sich zu drücken und zu flüchten. Sie flüchtete vor Mai, dem Gespräch und gar gänzlich aus dem Büro. Mai blieb blinzelnd zurück, schmunzelte nach Augenblicken aber still vor sich hin.
 

Natsuki, einen Papierstapel an sich gedrückt, lief recht eilig durch den Gang, vorbei an etlichen Schülern und Kollegen, ohne sich großartig von einer Menschenseele aufhalten zu lassen. Sie tat ganz so, als wäre sie gar nicht da und murmelte nur irgendwelche Grußformeln vor sich her. Pah. Sie war die Gakuenchou! Jeder würde glauben, das sie eben voll beschäftigt war, und so. Oder nicht? Hatte doch was gutes, in solchen Momenten.

Doch wo wollte die junge Frau überhaupt hin? Immerhin... sie war ja nicht ganz ehrlich gewesen, was gewisse Termine anging. Ein paar Wandecken später, blieb sie dann auch stehen und schien zu überlegen. Die petrolfarbenen Augen schlugen zu, als sie sich erneut in gewohnter Geste die Nasenwurzel massierte. Die andere Hand blieb um den Papierstapel gekrallt, der dadurch schon recht zerknittert war.
 

Wenige Augenblicke später hatte sie sich dann auch schon wieder in Bewegung gesetzt. Es zog sie zur Dienstwohnung, die sie sich mit Shizuru teilte. Und die hatte durchaus auch noch einen anderen Zugang, als den, über das Büro.
 

Dort angekommen, blieb sie kurz vor der 'eigenen' Tür stehen. Was sie zögern ließ? Das blieb im Unklaren, während sie sich dann doch Zutritt verschaffte und bald schon die selbe Tür wieder hinter sich verschloss. Schon beim öffnen hatten sie sanfte Klaviertöne umnebelt, die nun nur noch deutlicher an ihre Ohren drangen.

Hatte sie's sich doch gedacht! Ab und an, war Shizuru eben doch zu durchschauen. Und wenn etwas war, dann spielte sie Klavier... Hatte Mai also recht und es war tatsächlich irgendwas mit ihr? Sie trennte bei dieser Erkenntnis die Lippen voneinander. Die Finger krampften sich kurzzeitig etwas fester in das knittrige Papier, ehe sie weiter den Flur entlang ging, bis in den geräumigen Wohnraum, in dem auch der Flügel prangte, an dem die anmutige Otome gerade spielte. Und oh, wie gut sie das konnte... Wie schön sie dabei aussah. Wie anmutig, wie sacht ihre Finger die Klaviatur anschlugen. Wie... - Natsuki erwischte sich dabei, wie sie einfach nur da stand und die Blonde anstarrte. Mal wieder. Sie konnte sich gar nicht so schnell räuspern, wie die Röte brauchte um sich erneut in ihr Gesicht zu schleichen.

Da Shizuru aber nicht zeigte, dass sie sie bemerkt hatte, räusperte sie sich nochmal und tat ganz so, als wäre nichts. Sie ging rüber, zur Küchenzeile, klapperte dort mit irgendwas und kam dann wieder vor, das Papiergedöns auf den Sessel zu pfeffern. Die Augen streiften abermals den vertieften Amethyst am Klavier. Dieser spielte unbehelligt weiter, hatte nicht ein einziges mal die Augen geöffnet und zu ihr rüber gesehen. Wollte sie das Spiel einfach nur nicht unterbrechen oder... schlimmer, sie war böse mit Natsuki?

Die Jüngere rang sich bei dem Gedanken ein Schlucken ab. Wer wollte auch schon den Zorn dieser Frau auf sich ziehen? Niemand! Zumindest niemand, der bei verstand war. Doch.. was könnte sie nur falsch gemacht haben? Etwa, weil sie das mit dem Tee nicht bemerkt hatte? Oder weil... Während all dieser Gedankenzüge, legte sie den Royalblauen Mantel ab und ließ sich einfach auf dem Sessel nieder, mitten auf den rauschenden Papierstapel. Sie hing ihren Gedanken nach, während sie Shizuru schlicht schweigend bei ihrem Spiel betrachtete.
 

Mehr und mehr verhärteten sich die Züge der Jüngeren zu einem recht ernst anmutenden Ausdruck. Die Züge von jemandem, der eine Entscheidung gefällt hatte, oder zu einem Schluss gekommen war, oder dergleichen... Doch was da wohl klick gemacht hatte bei ihr? Wie lange sie da nun schon saß? Wie lang die andere schon spielte und Natsuki dabei förmlich 'ignorierte'? Schleierhaft.
 

Nach unendlich wirkenden Minuten dann, kam doch wieder Leben in den Körper der jungen Gakuenchou, die sich plötzlich erhob, den Mantel im Armwinkel hängend und sich in Richtung der am Klavier sitzenden begab. Ohne ein Wort, setzte sie sich einfach neben ihr auf die Klavierbank und streckte die hand nach der ihr zugewandten Seite aus. Als sie einfach mitten im Spiel die Finger mit denen Shizurus verschränkte, erklang das Klavier recht missgestimmt. Rubinfarbene Augen wurden aufgeschlagen und der Blick endlich zur Seite gewandt. Etwas fragendes lag darin und gewiss auch ein wenig Überraschung, gegenüber jener Tat. Das Spiel aber hatte gänzlich geendet, die Melodie war erstorben.

„Bedrückt Dich etwas..?“, suchte Shizuru diese Geste dann zu deuten. Und natürlich galt der erste Gedanke immer voll Sorge nur einem... Natsuki. Aber das war ja typisch für die aufopferungsvolle Frau.

Natsuki schloss die Augen und behielt die relativ ernsten Gesichtszüge bei.

„Ich weiß, dass wir in letzter Zeit kaum solcher Momente hatten, für uns.“, begann sie dann zu sprechen. Die Blonde hob ein wenig die Brauen ob jener Worte und wog den Kopf zur Seite. Das Haar fiel seidig mit der Bewegung mit. „Wir sind uns doch immer nahe-..“, doch da schnitt Natsuki ihr ins Wort. „Ich meine, fern der Arbeit und unserer Pflichten. Sogar fern der Tatsache, wer wir sind und was wir repräsentieren, Shizuru.“, sie zog die Finger enger um die der Älteren, „Ich rede von Momenten, da.. es nur Shizuru und Natsuki gibt. Nicht, die Headmistress und die Deputy-Headmistress.. Nicht der Ice Silver Chrystal und der Graceful Amethyst. Nur Shizuru.. und Natsuki,“. Ihre Stimme war etwas leiser geworden, während all diese Worte eine sachte Wangenröte begleitete. Aber solch Worte innigster Liebelei kamen eben immer noch recht schwer über ihre Lippen, auch wenn da so viel Liebe in ihrem Herzen war. Sie war eben einfach nicht der Mensch, der seine Gefühle offen zeigte bzw das besonders gut konnte.

„Verzeih mir, Shizuru, wenn es manchmal so aussieht, als wüsste ich deine Nähe, deine Liebe.. nicht zu schätzen. Verzeih mir, das ich immer die rechten Worte nicht finde, oder die passenden Momente übersehe, dir zu zeigen dass... ich dich liebe.“. Danach atmete sie durch. Shizuru hatte den Blick nicht von ihr genommen und jedes einzelne ihrer Worte aufgesogen wie ein ausgetrockneter Schwamm. „Natsuki, ich-...“, doch sie durfte abermals nicht weitersprechen, als die Jüngere ihre Hand von der Anderen löste um ihr die Finger an den Mund zu legen. Dazu schüttelte sie ein wenig den Kopf und schenkte ihr eines der wenigen, warmen Lächeln, die einzig für sie bestimmt waren.

„Ich liebe Dich, Shizuru. Ich erachte all das was du für -mich- tust nicht als selbstverständlich, auch wenn es manchmal so wirken mag. Ich schätze deine Nähe, deine allumfassende Liebe und jedes Lächeln, das du mir schenkst, selbst wenn ich es nicht erwidern kann. Ich liebe jede deiner kleinen Gesten. Ich liebe deinen Geruch, der mir in die Nase steigt, wenn du nur in der Nähe gewesen bist. Ich liebe deine Ausstrahlung, dein schlafendes Gesicht, wenn ich neben dir aufwache, sofern.. ich es mal vor dir schaffe. Ich... liebe sogar all die Neckereien, mit denen du mich immer bis in den Wahnsinn treibst. Nichts davon möchte ich missen. Nie mehr. Wäre irgendwas davon fort, wäre ein Loch in meinem Herzen. Und wärest -du- fort, wäre es auch mein Herz, gänzlich. Ohne dich und deine Nähe könnte ich gar nicht mehr Leben, Shizuru. Wie ein Fisch, der an Land geworfen wird, oder eine Pflanze, der man die Sonne nimmt. Ich würde ersticken, weil du die Luft bist, die meine Lungen füllt..“. Noch immer lagen ihre Finger auf den Lippen Shizurus. Sie bebten. Tränen waren der Älteren in die Augen gestiegen. Doch wer konnte ihr das bei jener Liebesbekundung verübeln?

Nun hätte sie vielleicht was sagen können, doch ihr fehlten schlichtweg die Worte. Einzig benetzte sie sich die trockenen Lippen ein wenig.

Natsuki indess behielt das sachte Lächeln bei, während sie das Gesicht Shizurus studierte.

„Ich möchte, dass du das nie vergisst... Und ich möchte, dass es jeder sieht“, das waren recht kryptische Worte, deren genaue Bedeutung sich aber bald in Shizurus Herz brennen sollten. Die Dunkelhaarige begann in einer der Manteltaschen zu kramen, hatte sie das ausgezogene Kleidungsstück ja nicht umsonst mit an diesen Platz genommen. „Ich.. Es war nie der rechte Moment und ich wusste auch nicht genau.. naja. Vermutlich ist selbst jetzt nicht der rechte Moment und gewiss ist es auch nicht so, wie du dir das vorgestellt hättest aber..“, und dann holte sie ein kleines, dunkles Schmuckkästchen hervor. Jede Frau wusste sofort, was wohl darin sein mochte. Selbst Shizuru ließ der bloße Anblick das Blut in den Adern gefrieren und ihr das Herz aussetzen. Konnte das wirklich...?

Die Lippen begannen etwas zu zittern und die Augen wechselten zwischen ihrem Gesicht und dem Kästchen hin und her. Natsukis Gesicht war noch etwas röter geworden, doch sie mühte sich ernst zu bleiben. Ihre Hände schwitzten jedoch unvorstellbar...

„Ich … Mh.. Willst du... Ich meine...“, verdammt! Sie begann mit den Zähnen zu knirschen, als Shizuru plötzlich die Arme um die Jüngere schlang.

„Ja! Bei Shinso-sama... Ja!“.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  cloe04
2012-05-30T19:30:51+00:00 30.05.2012 21:30
ooooh mein Gott und das von ihr :O!!! wie geil einfach hammer traumhaft wundervoll einfach schön
weiter :D
Von:  DCMarvelFan
2012-05-25T13:45:00+00:00 25.05.2012 15:45
Du kannst tolle liebes erklärungen Schreiben.
Von:  HarukalovesMichi
2012-05-25T09:50:44+00:00 25.05.2012 11:50
Was soll ich jetzt sagen, mir fehlen die Worte...

Unglaublich :D süß und ahhhh kawaaiiiii

du hast meine innersten Fantasien niedergeschrieben

Danke danke danke !

Harulein


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