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Die Freundschaft und die Liebe sind zwei Pflanzen an einer Wurzel...

...die letztere hat nur einige Blumen mehr.(Friedrich Gottlieb Klopstock)
von

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Bittere Wahrheit

ich mache keine langen Reden... Die ließt sowieso keiner^^

Viel Spaß beim lesen^^
 


 

4
 


 

„Atemu, ich mache einen kleinen Spaziergang“

„Laufen wir nicht schon genug?“

„Ich braue frische Luft, sonst gehe ich in diesem kleinen Zimmer, das wir gemietet haben ein!“

„Ach so. Kann ich mit kommen?“

„Bleib lieber hier und ruh dich aus! Es ist noch weit bis nach Theben“

„Ich weiß. Aber schließlich brauche ich auch frische Luft“, widersprach Atemu.

Cleo sagte nichts, sah ihn nur an.

„Cleo, du willst nicht das ich mitkomme, oder?“

Sie nickte stumm.

„Dann sag doch, wenn du allein sein willst“, forderte Atemu sie auf.

„Ich wollte dich nicht verletzten“, murmelte sie.

„Ach quatsch. Jeder möchte mal allein sein! Das ist wichtig und ich verstehe das schon“

Wieder nickte Cleo und schenkte ihm ein schwaches Lächeln. Dann drehte sie sich um und verschwand hinter Atemu. Dieser wartete einen Moment und folgte ihr dann unauffällig.
 

Cleos Weg führte sie quer durch die Straßen des kleinen Dorfes in dem sie gelandet waren. Es war wirklich ein sehr kleines Dorf. Und je weiter Cleo sich von der Herberge entfernte, desto weniger Menschen begegneten ihr und desto schwerer hatte es Atemu nicht entdeckt zu werden. Schließlich lenkte sie in eine Gasse ein und blieb dort stehen. Sie wartete wohl. Auf jemanden? Auf etwas?

Atemus Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Plötzlich schoss jemand um die Ecke. Die Person war vollends in einen Mantel gehüllt. Das einzige was Atemu erkennen konnte waren leuchtend rote Augen.

„Hier“

Die Stimme war männlich. Atemu fing Cleos Blick auf. Er war hart, kalt.

„Guck nicht so böse, meine Kleine. Sei froh, dass du einen so gut bezahlten Job hast“, meinte die dunkle Stimme.

„Ob gut bezahlt oder nicht. Das macht die Arbeit auch nicht besser“

Die Betonung lag bewusst auf Arbeit, als verhöhne sie das Wort.

„Entweder du erledigst den Job, oder…“

„Ja, ja ich weiß schon gib her. Wer ist es dieses mal?“

„Ein Junge. Zwölf. Er gehört zu den Rebellen. Sein Vater ist deren Anführer“

Cleo atmete hörbar aus.

„Zwölf“, wiederholte sie leise.

„Erledige einfach deine Arbeit. Und lass dich nicht wieder von den anderen Söldnern schnappen. Das nächste Mal werden sie dich sofort töten“

„Das können sie ja mal versuchen“, murmelte Cleo.

„Sie haben dich schon einmal gefangen genommen“

„So ein Fehler passiert mir nicht noch mal“

„Gut. Mach dich an die Arbeit. Die Rebellen haben nicht weit von hier ein Lager. Du findest alles da drin“, der Mann zeigte auf das Stück Papyrus, das Cleo in der Hand hielt.

Sie nickte und augenblicklich verschwand die Person um die Ecke. Cleo lehnte sich an die Wand.

„Tut mir Leid“, flüsterte sie, ehe sie sich wieder einmal auf den Weg machte.

Es würde einfach werden, das wusste sie jetzt schon. Atemu bemerkte, wie sie sich einigen Leuten näherten. Das mussten die Rebellen sein! Einige Kinder spielten Abseits der Truppe. Der Älteste war in etwa zwölf Jahre alt, die anderen waren um einiges jünger. Der Kronprinz merkte gar nicht, dass er Cleo aus den Augen verlor. Mit den Augen suchte er jedes Stück ab. Dann sah er ein Stück ihrer Haare. Doch er kam nicht dazu in ihre Richtung zu laufen, denn im nächsten Moment sah er einen Pfeil aus ihrer Richtung schnellen. Er hörte einen gellenden Schrei. Und da wusste Atemu was gerade passiert war. Er brauchte sich nicht mal umzudrehen. Der Pfeil hatte den Körper des Jungen durchbohrt. Höchstwahrscheinlich an einer Lebenswichtigen Stelle. Es war unvermeidbar… Er würde sterben. Auf einmal sah Atemu Cleo, die nun aus ihrem Versteck gelaufen war. Die Rebellen waren mehr mit dem schreienden Kind beschäftigt, als dass sie Cleo hätten wahrnehmen können. Atemu rannte so schnell er konnte hinter Cleo her. Letzten Endes holte er sie ein und riss sie brutal an der Schulter zurück.

„Sag mal bist du noch sauber?“

Cleo sah ihn erschrocken an. Sie hatte wohl nicht mit ihm gerechnet. Doch auch Atemu erschrak. Cleos Augen waren rot und Tränen zierten ihre schmalen Wangen. Warum weinte sie um einen Toten, den sie doch getötet hatte?

„Atemu“, hauchte Cleo.

„Wie konntest du so etwas tun?“

Schweigen war die Antwort auf die Frage des Kronprinzen.

„Was sollte das?“

Schweigen.

„Ist dir klar was du gerade getan hast?“

Schweigen.

„ANTWORTE MIR GEFÄLLIGST, WENN ICH DICH ETWAS FRAGE!“

Atemu brüllte so laut, dass die wenigen Leute auf der Straße ihnen neugierige Blicke zuwendeten, aber das war ihm im Moment egal. Von den Rebellen waren sie mittlerweile mehr als weit genug entfernt. Cleo konnte nur Schweigen. Langsam Schritt sie an Atemu vorbei und lief dann davon.

„Ich habe mich so in dir getäuscht! Ich will dich nie wieder sehen!“, rief er ihr voller Zorn hinterher.

Immer noch fragte er sich, wie sie so etwas Grausames hatte tun können. Er wusste es einfach nicht. Noch den ganzen Tag und die ganze Nacht sogar noch zwei Tage und Nächte darauf grübelte er noch immer darüber nach, ohne eine Antwort zu finden.
 

Aber die Antwort kam. Cleo betrat am dritten Morgen das kleine Zimmer. Sie sah alles andere als gut aus. Atemus Zorn hatte sich etwas gelegt und dennoch fragte er sich, wie sie das hatte tun können.

„Ich wollte bloß meine Sachen holen. Dann verschwinde ich. Ich werde noch das Zimmer bezahlen. Von dem nächsten Dorf aus ziehen Karawanen los, vielleicht kannst du dich ihnen anschließen“, sagte sie. Ihre Stimme war leise und tonlos, als teile sie ihm das bloß einfach nur so mit. Als sie gerade die Tür heraustreten wollte fragte Atemu:

„Warum hast du das getan?“

Diesmal hüllte sie sich nicht in Schweigen. Stattdessen meinte sie nur:

„Es gibt eine Menge Dinge, die du nicht verstehst, Kronprinz“

„Dann erkläre es mir. Ich will es verstehen! Warum hast du den Jungen getötet“

„Weil ich das gut kann“

Diese Antwort war die Letzte, die Atemu in den Sinn gekommen wäre. Dennoch war sie so verdammt einfach und simpel.

„Heißt das du tötest zum Spaß“

„Nein, ich töte, weil es irgendjemand tun muss“

„Ich verstehe nicht“

„Der Junge… Er war krank“

„Krank?“

„Wie meinst du das?“

„Sein Herz war krank. Er hätte sowieso sterben müssen“

„Woher willst du das wissen?“

„Ich weiß es einfach“

„Würdest du mir bitte eine anständige Antwort geben“

„In seinem Herzen wächst Nachtschatten“

„Nachtschatten? Wo hab ich das schon mal gehört?“

„Eigentlich ist es eine teilweise giftige, Pflanze. Wir nennen es so, weil in seinem Herzen die Dunkelheit wächst“

„Na schön. Aber zu meiner Frage zurück: Woher willst du das wissen“

„Jede Pflanze braucht einen Samen. Dieser Samen befand sich im Herzen des Jungen“

„Und das weißt du woher?“, fragte Atemu abermals nach.

„Es gibt Dämonen, die die Fähigkeit haben die Samen zu sehen oder zu spüren. Wir nennen sie Sucher. Dann gibt es Leute, die die Aufträge überbringen. Das sind die Kuriere. Weder Sucher noch Kuriere sind gefährlich. Dann gibt es solche, die die Aufträge erhalten und dafür sorgen, dass die Zielpersonen…“

„getötet werden“, beendete Atemu den Satz.

„Ja“, Cleos Stimme war sehr leise, als sie weitersprach. Sie klang irgendwie traurig.

„Personen wie mich nennt man Jäger. Es gibt nur sehr wenige davon auf der Welt. Denn wie die Sucher und die Kuriere werden wir auserwählt. Hätte ein anderer den Jungen zu töten versucht, dann wäre es ihm misslungen“

„Wer wählt euch aus?“

Atemu war mittlerweile ziemlich neugierig geworden und versuchte mit Cleo in Blickkontakt zu treten, doch sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. Nicht jetzt!

„Die vierte und letzte Gruppe: Die Engel“

„Engel?“

„Sie geleiten die Seele, des guten Menschen, den wir nicht retten können hinüber in Osiris Reich. Sie sind Gesandte der Götter“

„Was wäre geschehen, wenn du den Jungen nicht getötet hättest?“

„Er wäre zu einem Wesen geworden, das wir Phantom nennen. Schreckliche Kreaturen mit großer Macht. Sie sind grausam und brutal“

„Nichtsdestotrotz wirst du dafür bezahlt Menschen zu töten!“

In der Stimme des Kronprinzen schwang leichter Zorn mit.

„Ich muss schließlich auch von etwas leben. Atemu, ich weiß, dass du mich jetzt hasst für das was ich getan habe...Doch tue ich es nicht, werden mehr Phantome geboren und je mehr es von denen gibt, desto mehr Schicksaale gibt es, wie meines!“

„Wie deines? Was ist dein Schicksaal?“

„Ich habe es noch nie getan, aber dir werde ich zeigen, was ich noch keinem vorher gezeigt habe. Vertraust du mir?“

„Ja“, antwortete ihr Atemu. Seltsamerweise ohne zu zögern.

„Dann gib mir deine Hand“
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Pijara
2009-02-24T07:36:09+00:00 24.02.2009 08:36
Sag mal du sie noch alle, an dieser Stelle aufzuhören? Wollte gerade wissen, was sie ihm zeigen will und da sehe ich, dass ich schon am Ende war. *grummel*
Auf jeden Fall sehr schön geschrieben. Ich sag doch, du wirst immer besser! Und was deine Bemerkung am Anfang betrifft, dass die Story sowieso keiner liest... Hey, meine Geschichten hat am Anfang auch niemanden interessiert! Das wird schon! Da schnuppern bestimmt schon mal ein paar Leute rein!
Aber jetzt zu was viel Wichtigerem: SCHREIB SOFORT WEITER SONST SETZT ES WAS!!!!!!!!!!!


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