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Die Unheilvolle Farm

von

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Erkenntnis?

Kapitel 8: Erkenntnis?
 

Einige Male versuchte Mom eine Unterhaltung anzufangen, gab es doch wieder auf, als ich nicht antwortete. Mittlerweile saßen wir am Esstisch und aßen zu Abend. Während Dad und James sich unentwegt über dieses und jenes redeten und dabei noch aßen, stocherte ich lediglich nur in meinem Schnitzel und Beilage nur so rum.

„Bella? Warum isst du denn nicht?“, fragte nun meine Mutter besorgt, während sie Chris einen Happen nachdem anderen gab.

„Ich…ich hab keinen Hunger.“

„Geht es dir nicht gut mein Schatz?“ Sie legte mir eine Hand auf die meine.

„Nein, nein. Geht schon. Ich hab nur keinen Hunger, das ist alles.“ Ich entzog meine Hand und hielt sie mit der anderen fest

„Vielleicht solltest du dich hinlegen. Bestimmt geht es dir dann wieder besser.“, riet sie mir. „Ich kann heute auch alleine den Tisch aufräumen und den Abwasch machen. Geh und leg dich hin“, fügte sie hinzu.

„Nein, nein. Mir geht es gut. Ich brauch mich nicht hinzulegen“ Ich versuchte ein lächeln was mir meiner Meinung nach nicht gelang. Ich wollte noch nicht allein sein. Nicht wenn ich sonst immer wieder an das denken muss, was im Keller passiert war. Ich konnte mich hier unten in der Küche noch einwenig ablenken und mich auf meine Aufgabe konzentrieren.

Meine Mutter sah mich noch einige Zeit an, fütterte jedoch Chris weiter.

Sie seufzte. „Na gut.“, meinte sie.

Dad und James hatten von dem kleinen Gespräch zwischen meiner Mutter und mir gar nicht mitbekommen.

„Das war wirklich lecker. Danke für das gute Essen Reneé“, sagte James und hielt dabei seinen Bauch.

„Gern geschehen. Es freut mich, dass es euch geschmeckt hat. Aber ich hab es ja nicht allein gemacht. Bella hat mir geholfen.“

„Ach ja, dir auch ein Danke“, meinte James wieder.

Ich nickte ihm zu und sagte das gleiche wie Mom vorhin auch. Dad und James standen auf und gingen ins Wohnzimmer, um dort eine Sportsendung zu schauen, soweit ich es verstanden hatte. Sie hatte Chris mitgenommen, Mom hatte mittlerweile auch aufgegessen und ich räumte langsam den Tisch auf. Sie stand auf und wollte mir helfen den Tisch abzuräumen, doch ich schüttelte sie nur ab und meinte: „Ich mach das schon. Geh dich ruhig ausruhen.“

Sie wollte erst wieder sprechen, doch ich hielt sie davon ab: „Keine wieder rede. Ich mach das schon“

Sie gab nach und verlies jedoch die Küche nicht und schaute mir zu wie ich zu erst den Tisch abräumte und dann den Abwasch machte, da wir hier noch keine Spülmaschine angebracht hatten. Mom lass währenddessen eine Zeitung.
 

Nachdem ich mit allem in der Küche fertig war sagte ich noch allen eine gute Nacht und ging nun schließlich doch in mein Zimmer und machte meine Zimmertür zu.

Ich setzte mich langsam aufs Bett und legte mich ebenso langsam hin, vergrub mein Gesicht in meinem Kissen und schloss die Augen. Nach einiger Zeit bemerkte ich jedoch, dass das Kissen nass wurde. Ich hatte nicht mitbekommen wie mir die Tränen über das Gesicht geflossen und auf dem Kissenbezug gelandet waren. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt versucht alles zu verdrängen was bisher in diesem alten, merkwürdigen Haus vorgekommen ist, doch jetzt Übermannte mich die Angst und ich fing jetzt wirklich an zuschluchzen.

Ich hatte Angst, vor dem was noch passieren könnte. Weil ich nicht wusste was passiert wäre, wenn meine Mutter mich nicht gerufen hätte oder es erst einwenig später getan hätte. Aber ich wollte es auch nicht wirklich wissen, denn ich bin mir sicher, dass es nichts Gutes gewesen wäre.

Ich hatte Angst, vor dem unbekannten, dem unerklärlichem.

Ich hatte Angst und konnte doch nichts dagegen unternehmen. Was ist wenn es noch einmal passiert? Oder wenn es das nächste Mal meine Mutter, meinen Vater oder sogar Chris passierte?

Ich musste etwas machen, aber was ich machen sollte und wie es anstellen sollte wusste ich noch nicht.

Irgendwann war ich wohl mit meinen Jeans und dem T-Shirt eingenickt und in einen Traumlosenschlaf gesunken.
 

************
 

Am nächsten Morgen wachte ich mit Kopfschmerzen auf und ich konnte meine Augen nicht sofort auf machen. Ich merkte, dass ich etwas Entscheidendes verdrängt haben musste. Ich schaute an mir herunter und sah, dass ich komplett angezogen auf meiner Bettdecke eingeschlafen bin. Doch dann holte mich wieder die Erinnerung ein, wie ich gestern in den Keller gegangen war, weil meine Mutter mich darum gebeten hatte. Dann dass ich auf dem Hinaufsteigen der Treppe von etwas gepackt wurde und wie ich mich gewährt hatte, nicht die Treppen hinunter gezogen zu werden. Wie ich dann später am Abend geweint und schließlich doch eingeschlafen war.
 

Ich wollte nicht länger in diesem Haus sein, wollte wenigstens ein paar Stunden nicht hier sein. Es kam mir so vor, als würden die Wände nur auf mich zukommen und so zog ich mir schnell ein cremefarbenes halbarm Shirt, ein Röhrenjeans und meine roten Chucks an. Ich ging unten in die Küche und sagte meiner Mom, die am Herd hantierte und Christopher an seinem kleinen Tisch eine Schüssel mit Kelloggs mit den bunten Ringen aß, dass ich keinen Hunger habe und in die Stadt fahren würde.

„Aber nicht mit dem Auto“, sagte sie, als sie sah, dass ich die Autoschlüssel nehmen wollte, die in der Küche an einem Hacken hing.

„Wieso nicht?“

„Weil wir es dir immer noch nicht erlauben“, sagte sie mit fester Stimme und drehte sich vom Herd weg und kam auf mich zu. „Gib mir die Schlüssel, Bella. Du darfst nicht fahren und damit Schluss.“

Ich gab ihr genervt die Schlüssel und drehte mich zum Gehen um. „Na gut. Meinet wegen. Ich fahre mit dem Fahrrad.“

Ich drängelte mich an meinem Vater vorbei, der grade die Küche betreten hatte.

„Warum ist sie sauer?“, hörte ich noch meinen Dad fragen, doch ich ignorierte es und ging nach draußen, um mir mein Fahrrad, den ich neben den Eingang gestellt hatte, zu nehmen.
 

Ohne wirklich einen Ziel gehabt zu haben, war ich zum Sportplatz der Schule gefahren. Es war leer, bis auf eine einzelne Person, der mit einem Basketball einige Male dribbelte und mit einem Sprung auf den Korb erzielte diese Person einen Punkt, na ja, wenn er gegen jemanden gespielt hätte, aber er spielte nur für sich. Er fing den Ball wieder auf und wollte wieder zum Wurf anspringen, doch er brach abrupt ab, als ich ein „Hallo!“ zurief und dabei mein Fahrrad neben den Sitzbänken aufstellte und mich auf die Bank niederließ.

Er lächelte und kam auf mich zu. Ich lächelte zurück.

„Hallo, Bella“, sagte er, als er schließlich vor mir stand. „Was machst du denn hier noch so früh?“

„Das gleiche könnte ich dich auch fragen.“

„Na ja, ich hab einwenig Basketball gespielt.“

„Ja. Hab ich gesehen.“

„Warum bist du hier?“, wollte er nun wissen, weil ich nicht auf seine Frage geantwortet hatte.

„Ich war mit dem Fahrrad unterwegs. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht wohin ich sonst fahren sollte. Ich hatte kein Ziel vor Augen und bin dann hier gelandet“, antwortete ich wahrheitsgemäß.

„Hmmmm“, machte er. Er setzte sich neben mich und holte eine Flasche Wasser aus der Tasche unter der Bank – die mir bis dato nicht aufgefallen war – heraus und trank genüsslich davon. Aber ich schaute sofort wieder auf den Sportplatz, weil ich nicht dabei erwischt werden wollte, wie ich ihn ansah.
 

Eine Weile blieben wir still. Schließlich drehte ich mich zu Edward, da wir die ganze Zeit über nur auf das Sportplatz schauten.

„Du…ich würde dich gerne was fragen.“, ich wusste nicht ob ich es fragen sollte, aber ich musste etwas mehr über dieses merkwürdige Haus erfahren.

„Na dann schieß los. Wenn ich es beantworten kann…“ Er schaute mir direkt in die Augen. Ich vergas alles um mich herum und schaute nur noch in seine Smaragdgrünen Augen, nicht fähig die Frage die ich stellen wollte über die Lippen zu bringen.

„Ich dachte du wolltest mich etwas fragen?“, sagte er nach einer Weile mit einem breiten grinsen im Gesicht, was mir sofort wieder den Atem verschlug. Aber dieses Mal bekam ich mich schneller wieder in den Griff.

„Na ja…eigentlich wollte ich wissen, ob du mir vielleicht etwas mehr von dem Haus erzählen kannst, in der ich und meine Familie jetzt wohnen?“

„Hmm…Was sollte ich denn darüber wissen?“ Er legte die Stirn in Falten.

„Na ja…ich weiß nicht… vielleicht könntest du mir doch er zum Beispiel erzählen warum die Leute hier glauben beziehungsweise erzählen, dass es in unserem Haus spuckt.“, sagte ich, versuchte dabei locker zu sein.

„Hmmm“, machte er nur. „Man erzählt sich, dass die Familie, die vor euch dort gelebt hat, spurlos verswunden war. Von einem auf dem anderen Tag waren sie nicht mehr da.“

„Ich dachte sie wären bei einem Unfall oder ähnlichem ums leben gekommen“, unterbrach ich ihn verwirrt.

„Das sagten sie der Regierung, um keinen Wind aufzuwirbeln. Sogar der Sheriff war damit überfordert gewesen. Es gab keine spuren von ihnen, als ob sie dort nie gewohnt hätten. Sie wollten kein Stress mit irgendwelchen Ermittlern oder gar mit dem FBI haben. Na ja … auf jeden fall wurde gesagt, dass die Familie einen Unfall hatte und alle ums Leben kamen. So lautet die offizielle Geschichte, aber jeder weiß, dass sie einfach nicht mehr da waren. Es gibt sogar Zeitungsartikel von der Familie“, erklärte er.

„Na ja… jedenfalls, erzählen sich die Leute, dass nur Kleinkinder diese Geister, Untote oder wie auch immer du sie nenn willst, gesehen und verstanden werden können“, erzählte er mit unheilvoller Stimme.

Mir lief ein kalter schauer über den Rücken, als ich daran dachte, dass Christopher diese merkwürdigen Kreaturen sehen und verstehen konnte.

„Warum können nur Kleinkinder sie verstehen und sehen? Ich meine, warum nicht Erwachsene oder Jugendliche?“, ich versuchte meiner Stimme nur die reine Neugierde zu vergeben und nicht.

„Das weiß ich nicht wirklich … aber man erzählt sich auch, dadurch dass die Kleinkinder noch nicht so viele Erfahrungen gesammelt haben und die Welt mit anderen Augen sehen als Erwachsen und Jugendliche, könne sie Dinge sehen, hören und wahrnehmen als wir es tun“, erzählte er weiter und – obwohl es nicht zu meiner Situation passt – hing ich quasi an seinen Lippen, verpasste jedoch nichts von dem was er mir erzählt hatte.

„Heißt das, dass wir, also Jugendliche sie nicht sehen, hören oder wahrnehmen können?“

„Das weiß ich nicht, aber ein paar meiner Freunde, waren, so weit ich mich erinnern kann, vor zwei Jahren als Mutprobe zu eurem Haus gegangen. Sie wollten testen, wer am längsten es aus hält dadrin zubleiben“, er lachte. Es war ein helles lachen. „Keiner konnte länger als eine Minute dort aushalten. Leider habe ich den ganzen spaß verpasst.“, sagte er gespielt beleidigt.

„Wieso konntest du nicht dabei sein?“

„Ich war an dem Wochenende, wo sie es plötzlich beschlossen hatten es zu machen, war ich zu besuch bei meiner Tante in Chicago, von wo wir auch hergezogen sind.“

„Haben sie auch erzählt warum sie es nicht länger als eine Minute ausgehalten haben?“

„Sie meinten alle, dass sie irgendwelche merkwürdigen Geräusche gehört hätten oder auch dass sie eine Frauenstimme gehört gehabt zu haben. Wenn du mich fragst, haben sie sich gegenseitig versuch zu erschrecken und dann nur gemeint, dass sie es nicht waren. Obwohl … so ein Spuckhaus wäre eigentlich was Cooles“, meinte er.

‚Da wäre ich mir nicht so ganz sicher’, dachte ich.

„Hmmm… vielleicht“, meinte ich versucht locker zu klingen und zuckte mit den Schultern.
 

„Wieso fragst du mich das eigentlich?“, wollte er plötzlich wissen.

Ich zuckte lediglich wieder nur mit meinen Schultern und meinte dass es nicht wichtig sei und ich es nur so aus reiner Neugierde her gefragt hätte. Ich sah im zwar an, dass er mit meiner Antwort nicht zufrieden war und mehr Details haben wollte, es jedoch akzeptierte und mich nicht weiter darüber ausfragte.
 

Einige Zeit lang saßen wir nur da und sagten kein Wort, während ich überlegte, was ich nun machen sollte. „Was ist denn der eigentliche Grund, warum du zu früh morgens hierher gekommen bist? Wenn ich dich natürlich das fragen darf?“, durchbrach Edward die Stille.

Ich schaute ihm in die Augen und versank grade zu in ihnen, als ich ihm Antwortete.

„Fragen darfst du, aber ob ich sie dir beantworte ist was anderes.“, sagte ich nun grinsend. „Es ist nichts Wichtiges. Ich habe es einfach nicht mehr im Haus ausgehalten. Es war so, als würde ich erdrückt werden. Ich brauchte einfach frische Luft, weg von zuhause. Und darf ich dich fragen, warum du so früh hier allein bist und Körbe wirfst?“

„Fragen darfst du, aber ob ich sie dir beantworte ist was anderes“, benutzte er dieselben Worte, wie ich eben, mit einem breiten grinsen. „Ich weiß auch nicht. Ich hatte einfach Lust Basketball zu spielen, aber da ich niemanden stören wollte, bin ich halt allein hierher gekommen.“
 

Er stand von der Bank auf und hob den Ball auf, dribbelte ein paar Mal, während er nur auf seine Hände und den Ball achtete, und sah mich dann wieder mit einem atemberaubenden Lächeln an.

„Lust auf ’nen Spiel?“, fragte er, dribbelte wieder ein paar Mal und sah mich dann Erwartungsvoll an.

Ich war ihm für eine Ablenkung sehr dankbar, aber Basketball gegen ihn zu spielen war keine so gute Idee. Deswegen schüttelte ich nur meinen Kopf und meinte aber noch: „Lieber nicht. Bin leider nicht für Sport gekleidet. Außerdem ist es nicht grade gemütlich in Jeans Sport zu machen.“

Diese Argumentation konnte er nicht überbieten. „Ich schaue dir aber liebend gerne zu“, versuchte ich ihn zu überzeugen.

„Dann wirst du aber den ganzen spaß verpassen“, versuchte er mich noch mal umzustimmen, aber dies würde ich passieren.

„Hmmm… nein danke. Ich schau dir zu“, grinste ich ihn an.
 

Er gab keine Antwort mehr und fing wieder mit den Wurfübungen.

Eine weile schaute ich ihm zu, doch dann kamen immer mehr die mit ihm zusammen spielten und sie dann auch noch daraus einen Match machten.

Ich blieb so lange, bis sie zu Ende gespielt hatten und entschied mich, dass ich wieder nach Hause fahre, um etwas auszutesten.
 

Edwards Team gewann und nachdem ich ihm zu seinem Sieg gratuliert hatte, verabschiedete ich mich von ihm und hauchte noch einen Kuss auf seine linke Wange zum Abschied. Es war nur ein „schmatzer“ auf die Wange gewesen, aber meine Lippen fingen danach an zu kribbeln. Ich wartete erst gar nicht auf seine Reaktion, sondern nahm mein Fahrrad und ging in Richtung des Ausgangs, doch einen letzten Blick auf ihn konnte ich mir nun doch nicht verkneifen, als ich am Zaun des Sportplatzes angelangt war. Ich sah wie er eine Hand auf seine Wange gelegt hatte und ein verträumtes Lächeln zierte seine Lippen.
 

Als er in mich stehen bleiben sah, wurde sein Lächeln noch breiter. Ich hob die Hand zum Abschied und winkte ihm zu und er winkte zurück.

Ich stieg auf mein Fahrrad. Mein Ziel (wie ich sie nun nenne): „Das Haus des Grauens“ oder besser bekannt als „Das Spuckhaus“
 

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ich weis ja, ich weis ja.

Nicht grad lang, aber das war Kapitel 8
 

Bis zum nächsten Mal

Idi



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