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Letzte Verhandlungen – „Es ist vorbei.“

„Ihr habt also versagt.“ Eine Feststellung, voller Verachtung ausgesprochen. Die Zigarre wurde ausgedrückt, während er den Rauch langsam in die Luft blies. Sein Gesicht lag im Schatten, doch der Angesprochene wusste auch so, welch kalter Blick auf ihm lag.

„Ja.“ Was sollte man die Sache beschönigen? Sie hatten ihre Gegner unterschätzt, hatten zu viele Dinge nicht bedacht und waren letztlich nicht in der Lage gewesen die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Seine Leute hatten eine miserable Vorarbeit geleistet und ihm diese für eine bessere ausgegeben. Nun war er es, der für dieses ganze Theater gerade stehen musste, ob es ihm passte oder nicht.

„Und doch wagst du es mir unter die Augen zu treten.“ Erneut keine Frage. Sein Gegenüber schnalzte mit der Zunge und griff nach einer neuen Zigarre, die er sich anzündete. Natürlich hatte er darüber nachgedacht nicht her zu kommen, doch was brachte es ihm? Wenn dieser scheiß Kerl wollte, dann würde er ihn überall finden. Nein, das hatte keinen Sinn. Auch wenn er wusste, was nun sicherlich folgen würde, entkommen konnte er dem ohnehin nicht.

„Offensichtlich“, sprach er nur ausdruckslos. Er ließ sich von nichts und niemandem einschüchtern, er war lediglich ein Realist. Er hatte einen Fehler gemacht und die Strafe dafür musste er hinnehmen. Letztlich spielte es auch keine Rolle, was seine Leute getan oder eben nicht getan hatten, er hatte ihnen Vertraut. Er hatte sich darauf verlassen, dass sie ihren Teil der Arbeit, der nun wahrlich zu den simpleren Dingen im Leben gehört hatte, zuverlässig erledigen würden. Töricht. Nein, darauf hätte er sich nicht verlassen dürfen, er hätte es selbst tun müssen, dann wäre das alles auch nicht passiert.

„Wenn ich eines noch weniger leiden kann, als diese scheiß Bullen, dann sind das inkompetente Mitarbeiter.“ Natürlich, darin waren sie sich wahrlich einig. Man musste immer alles selbst erledigen, wenn man wollte, dass es richtig gemacht wurde, so viel war sicher. Er schwieg dazu, vermutlich wurde ohnehin keine Antwort auf diese Aussage erwartet.

„Du widerst mich an“, kam es ausdruckslos, ehe er etwas hörte. Metall auf Metall, ein leises klicken. Für einen Moment herrschte erdrückende Stille, er wusste genau, was nun passieren würde, dennoch rührte er sich nicht. Ein Schuss. Das war das letzte, das er hörte, ehe die Dunkelheit ihn verschlang.
 

„Schafft ihn weg“, der Mann mit der Zigarre machte eine wage Handbewegung in Richtung seines ehemaligen Mittarbeiters, woraufhin zwei Männer aus den Schatten traten und sich an die Arbeit machten. Er war wirklich nur von inkompetenten Idioten umgeben, es hätte eine totsichere Sache sein sollten und was hatte er nun? Nichts.

Ein missbilligender Ton glitt über seine Lippen. Nun gut, dieser Kampf war verloren, daran ließ sich nun nichts mehr rütteln, doch der Krieg war noch lange nicht vorbei. Er würde schon noch bekommen, was er wollte, letztlich war es nur eine Frage der Zeit und das hier, das war erst der Anfang. So leicht würde er sich nicht geschlagen geben, so viel war sicher.
 

***
 

Tief atmete sie durch und schloss die Augen. Diese Nacht war einfach nur furchtbar gewesen, doch sie hatten es überstanden. Noch einmal ließ sie die letzten Stunden Revue passieren. Selten hatte sie so viel Angst und Schmerz durchgestanden und doch war es nun vorbei, so schien es zumindest.

„Sie sind im Krankenhaus angekommen. Sie ist in Sicherheit“, die ruhige Stimme riss sie aus ihren Gedanken, woraufhin Robin sich umwandte und zu Vivi blickte. Genau wie bei Robin waren ihre Wunden provisorisch verbunden worden, so dass sie sich erst einmal keine Sorgen machen mussten. Der Kampf selbst war zwar vorbei, doch noch war nicht alles geklärt.

„In Ordnung“, murmelte Robin und wandte sich wieder ab. Wenigstens war Nami endlich in Sicherheit. Für einen Moment sah sie die Jüngere wieder vor sich. Nami war am Ende ihrer Kräfte gewesen. Und doch hatte sie eine endlose Erleichterung verspürt, als sie gesehen hatte, wie Zorro ihnen mit Nami auf dem Arm entgegen kam. Alles andere war in diesem Moment unwichtig gewesen.

„Wir sollten das ganze endlich zu einem Abschluss bringen.“ Sie hörte, wie Vivi sich wieder entfernte und seufzte leise in sich hinein. Ja, das sollten sie. Doch sie brauchte noch einen Moment, musste die Stille auf sich wirken lassen. Zu viele Schreie hatte sie in dieser Nacht gehört, zu viele Menschen waren in dieser Nacht gestorben. Und nun war es still, fast schon erdrückend. Mit einem leisen seufzen wandte sie sich ab, weg von den Dünen hinter denen die Sonne sich langsam herauf kämpfte. Robins Schritte waren langsam. Immer noch schien ihr Körper wie betäubt zu sein und sie konnte ihre eigenen Bewegungen kaum wahr nehmen.

„Unsere Zusammenarbeit galt nur für die Beschaffung des Artefakts. Wir müssen nun überlegen, wie es weiter gehen soll.“ Corsa sah ernst in die Runde, als sie alle anwesend waren. Das Artefakt selbst war immer noch in Robins Besitz, sie hatte es nicht aus den Augen gelassen, seit sie es gefunden hatte. Bevor das alles geschehen war, war sie der festen Meinung gewesen, sie würde das richtige tun. Doch war dem so? Sie hatte gesehen, wie Menschen starben, von denen die meisten nicht einmal wussten, wofür sie kämpften. Was würde geschehen, wenn sie es wussten? Würde es dann noch schlimmer werden? Würde es jemals ein Ende finden?

„Du kennst unsere Meinung. Bleibst du bei deiner?“ Vivi sah sie fragend an. Mit einem schweren seufzen schüttelte sie, zur Überraschung der anwesenden, mit dem Kopf.

„Es wird erst aufhören, wenn dieses Artefakt von der Bildfläche verschwindet. Und das ist eure Aufgabe, nicht meine.“ Sie nahm den Beutel in die Hand und betrachtete ihn eingehend. Schließlich hob sie den Blick und sah die beiden ernst an.

„Es gibt etwas, dass mir wichtiger ist, als das hier. Ich verlange nur von euch, dass ihr dafür sorgt, dass es keinen Schaden mehr anrichten kann.“ Kurz wechselten die beiden einen Blick, ehe Vivi an sie heran trat und eine Hand ausstreckte. Robin sah ihr feste in die Augen, versuchte eine Spur von verrat zu erkennen, musste sich aber eingestehen, dass die andere wohl kaum einen Grund dazu hätte.

„Einverstanden. Wir werden dieses Geheimnis weiterhin bewahren und dafür sorgen, dass keine unschuldigen mehr zu Schaden kommen.“ Diese Nacht hatte alles geändert, das musste Robin zugeben und so viel es ihr nicht schwer der anderen das zu übergeben, wofür sie Jahre gearbeitet und einmal ihr Glück aufgegeben hatte. Nur wenn sie es hinter sich ließ würde sie vielleicht wieder zu dem finden, wonach sie sich wirklich sehnte.
 

***
 

Ein leises, monotones Piepen erfüllte den Raum. Mit ausdrucksloser Miene saß er neben ihrem Bett, hielt ihre Hand. Endlich war sie eingeschlafen, ihr Brustkorb hob und senkte sich langsam. Wenn er sie so betrachtete, dann lag sie friedlich da, als wäre alles in Ordnung und die Welt würde eine andere sein, wenn sie wieder aufwachte.

Ein leises Seufzen drang über seine Lippen. Ja, die Welt würde eine andere sein, doch nicht in einem positiven Sinne. All das, was sie durchgemacht hatte, hatte Spuren hinterlassen, nicht nur körperliche. Sicher, sie war stark, das wusste er und doch würde sie sicher eine Weile brauchen, bis sie das alles verarbeitet hatte. Es würde dauern, bis sie endlich wieder in ihr normales Leben würde zurück kehren können, wenn das überhaupt der Fall war. Doch das alles war im Moment nicht wichtig. Das einzige, das zählte war, dass sie überlebt hatten und auch, wenn sicherlich noch einige Aussagen bei der örtlichen Polizei anstanden, so konnten sie dieses Land bald verlassen und versuchen die Ereignisse hinter sich zu lassen. Zorro würde ihr helfen, wo er nur konnte, doch das meiste würde sie irgendwie alleine schaffen müssen. Doch das würde sie, da war er ganz sicher.

Sanft drückte er ihre Hand, ehe er aufstand und sich zu ihr hinunter beugte. Nachdem er einen sanften Kuss auf ihrer Stirn platziert hatte löste er sich von ihr und verließ leise das Zimmer. Wenigstens war ihr Zustand nicht lebensbedrohlich, wenn auch nicht gerade harmlos. Doch solange sie nun schlief konnte er sie alleine lassen und da er erst einmal nichts tun konnte beschloss er sich erst einmal einen Kaffee zu besorgen. Auch sein Körper verlangte nach Schlaf, nach einer Pause. Kein Wunder, nun wo das Adrenalin nicht mehr durch seine Adern gepumpt wurde schlug die Müdigkeit mit voller Kraft zu. Und nicht nur das, seine Wunden machten sich mit einem dumpfen Schmerz bemerkbar. Insbesondere die Schusswunde, die er davon getragen hatte. Ein Streifschuss an der Schulter, der sich im ersten Moment, wie ein Durchschuss angefühlt hatte. Noch nie hatte er einen solchen Schmerz verspürt.

Sein Körper kam langsam zur Ruhe, das war deutlich spürbar, so wie man es ihm ansah. Seine Bewegungen waren langsam, fast schon träge, als er den Gang ein Stück hinunter lief. Er glaubte sich zu erinnern dort einen Kaffee Automaten gesehen zu haben. Noch wollte er nicht schlafen, sein inneres musste das alles erst ein wenig verdauen, bevor er Schlaf finden konnte, so viel war sicher. Wenigstens musste er nicht zu weit laufen, bis er gefunden hatte, was er suchte. Kurz blinzelte er, während er versuchte die Funktionsweise der Maschine zu verstehen. Er brauchte wirklich dringend etwas schlaf. Schließlich griff er in seine Tasche und holte ein paar Münzen heraus, die er einwarf, ehe er das gewünschte Getränk auswählte.

„Gibst du mir einen aus?“ Kurz sah er zur Seite, ehe er leicht nickte und den ersten Becher entnahm, den er sofort weiter reichte, ehe er die ganze Prozedur wiederholte und nun auf seinen eigenen wartete.

„Sie schläft“, stellte er abwesend fest, als er nach dem zweiten Becher griff und sich wieder in Bewegung setzte.

„Was sagen die Ärzte?“

„Sie haben mir erst was gesagt, nachdem ich behauptet habe, ich sei ihr Freund“, begann er und ließ sich auf einen der Plastikstühle sinken, die auf dem Gang standen. Robin nahm neben ihm Platz und schlug ein Bein über das andere, während sie nachdenklich nickte.

„Sie soll eine Woche hier bleiben, die Schusswunde hat sich wenigstens nicht entzündet. Aber sobald wir wieder zu Hause sind muss ich sie dort in ein Krankenhaus bringen, zumindest schafft sie den Flug, wenn sich ihr Zustand nicht verschlimmert.“ Auch hierzu schwieg Robin, nahm nur einen Schluck von dem gerade einmal lau warmen Kaffee und verzog leicht das Gesicht. Etwas derartiges hatte sie wirklich noch nie getrunken.

„Stell dich nicht so an“, meinte Zorro und konnte sich ein schwaches Grinsen nicht verkneifen. Er wusste, wie viel Wert sie auf guten Kaffee legte, doch dieses Gesöff verdiente den Namen nicht einmal.

„Sie hat nach dir gefragt.“ Als Robin ihn ansah lächelte er sanft und zuckte mit den Schultern.

„Mach dir keine Hoffnungen, vermutlich will sie dich nur bis in alle Ewigkeit verfluchen.“ Ja, er versuchte die Situation etwas aufzulockern, auch wenn das sicher nicht einfach sein dürfte. Ein schwaches Lächeln zeigte sich auf Robins Lippen, ehe sie den Blick wieder abwandte und noch einen Schluck trank.

„Ich könnte es ihr nicht einmal verdenken.“ Leider hatte sie recht, doch sie beide wussten, dass das alles nur bedingt ihre Schuld war. Er war ebenso Schuld, da er sie her gebracht hatte, doch das spielte nun erst einmal keine Rolle. Er konnte sich denken, dass Nami sie nicht deswegen sehen wollte. Kopfschüttelnd griff er nach Robins Becher und nahm ihr diesen ab. Als er dafür einen verwirrten Blick erntete zuckte er leicht mit den Schultern.

„Geh zu ihr und überleg dir, was du ihr sagen willst, wenn sie wieder aufwacht. Denn ihr solltet wirklich dringend miteinander reden. Und ich.. ich werde sehen, ob es hier noch etwas Besseres gibt, als diesen Mist.“ Dabei hob er kurz die beiden Becher an und stand auf, um diese in dem nächst bestem Mülleimer zu entsorgen. Als er sich wieder umdrehte saß Robin immer noch an Ort und Stelle und schien etwas unschlüssig zu sein, was sie nun tun sollte.

„Dir mit Grabräubern eine Schießerei liefern kannst du, aber dich mit deiner Ex in einem Raum aufhalten nicht?“

„Du weißt, dass es etwas anderes ist.“

„Stimmt, sie würde dich gleich mit bloßen Händen umbringen.“ Er zuckte mit den Schultern und wusste selbst, dass er in diesem Fall keine sonderlich große Hilfe war. Dennoch verstand er nicht ganz, warum sie zögerte, noch schlief Nami und würde ohnehin nichts mit bekommen.

„Auch wenn sie es nie zugeben würde.. sie liebt dich immer noch. Also lass sie nicht ein weiteres Mal hängen, klar?“ Sie hatte es ihm nie gesagt, doch er kannte sie zu gut, als das sie ihm etwas vor machen konnte. Einen Moment sah Robin ihn schweigend an, ehe sie nickte und sich erhob.

„Das werde ich nicht, nie wieder“, sprach sie mehr zu sich selbst, als zu Zorro, ehe sie den Gang entlang ging, bis sie bei Namis Zimmer angekommen war. Noch einmal zögerte sie für einen Augenblick, ehe sie schließlich eintrat und die Tür leise hinter sich schloss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: robin-chan
2013-09-05T19:34:42+00:00 05.09.2013 21:34
Du hast es echt getan,... du hast es wirklich getan,... warum hörst du an dieser Stelle auf? D: Ich hab die ganze Zeit gehofft die Aussprache zwischen ihnen zu lesen. Du bist gemein D: Menno >.<

Mhm~ Schade, dass der liebe Sandmann nicht weitere Auftritte erhalten hat xD Hätte wirklich etwas an sich gehabt. Ich schätze mal, dass die restlichen Konfrontationen eher zwischen ihm und den Wächtern ausgetragen wird? Immerhin hat Robin dieses Objekt da ja abgegeben und wäre so gesehen doch mehr oder weniger aus dem Schneider.
Ich mag das Gespräch zwischen Zorro und Robin. Die beiden sind einfach eine tolle Kombination und wäre ich an der Stelle von Robin hätte ich den Kaffee unlängst selbst in den nächsten Eimer bugsiert. Ich versteh die Frau, ein schlechter Kaffee richtet mehr an als sonst was D:

PS: Wie kannst du es wagen? >.<
Antwort von:  SakuyaGladius
12.10.2013 06:35
Genau wir kannst Du es wagen so ein Ende zu schreiben xD
ich stimme robin-chan zu. ^^

PS: Der Kapitel war genial.
Von:  fahnm
2013-09-03T22:55:10+00:00 04.09.2013 00:55
Spitzen Kapi^^
Bin mal gespannt was passieren wird.^^
Von:  dragon493
2013-09-03T07:30:05+00:00 03.09.2013 09:30
Tolles Kapitel
schön das es keine allzu Schwerverletzten gibt
bin gespannt ob Robin mit nami redet oder nicht
freu mich aufs nächste Kapitel
lg dragon493
Von:  -NicoRobin-
2013-09-02T20:23:21+00:00 02.09.2013 22:23
Ein tolles Kapitel.
Ich mag die FF total und bin begeistert von deinem Schreibstil.

Bin sehr gespannt, wie es nun zwischen den beiden weitergeht.
Ich mag Happy Ends. :D
Von:  J_Banini
2013-09-02T17:55:42+00:00 02.09.2013 19:55
Die eine Spannung wird gelöst, die nächste folgt. Fies :( aber Hauptsache Nami lebt überhaupt noch. :-)

Von: abgemeldet
2013-09-02T17:13:40+00:00 02.09.2013 19:13
Typisch, es gibt nie in Krankenhäusern guten Kaffee :P
Wenigstens geht es Nami soweit gut^^
Ich hoffe, dass die beiden sich aussprechen werden :D
Robin liebt sie immer noch und hat nie aufgehört sie zu lieben *-*


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