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Kranken-Häuser stürzen ein

von

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Einsturz

Der Raum, den sie betrat, war weiß und steril. Ein monotones Piepen war zu hören. In der Mitte stand ein Bett.

Und darin lag er.

Sie zog einen Stuhl an das Bett und setzte sich zu ihm.

Er war wach und sah aus dem Fenster. Er hatte gemerkt, gehört, wie sie den Raum betrat. Er konnte seine Kopf nur nicht zu ihr umdrehen.

„Hallo Dirk!“, sagte sie während sie ihn zu sich drehte.

Sie erwartete keine Antwort, dazu war er nicht in der Lage.

Der Tumor griff den Bereich im Gehirn an, der die Koordination seines Körpers steuerte und legte sie lahm. Er war mittlerweile so groß, wie eine Mandarine.

„Die Schwester kommt gleich und macht dich für die OP fertig“, ein gescheiterter Versuch eines Lächeln lag in ihrem Gesicht, wusste sie doch, wie schlecht es um den Mann stand, den sie liebte.

Ausdruckslos sah er sie an, wollte ihr sagen, dass sie keine Angst haben brauch. Doch das konnte er nicht. Er war bewegungsunfähig.
 

Eine Schwester betrat den Raum.

„Ich muss Herrn Felsenheimer für die OP vorbereiten“, sagte sie in einen Ton, in dem Mitleid mitschwang.

Sie wusste, dass diese OP fast sinnlos war, die Überlebenschancen standen sehr schlecht. Aber das wollte sie nicht sagen in Gegenwart der Frau, die dort am Bett bei ihm saß.

Zu gut konnte sie sich vorstellen, wie sie litt.
 

Sie beugte sich über ihren Freund und küsste ihn.

„Ich werde auf dich warten“, flüsterte sie, lächelte noch einmal und verließ dann den Raum.

Sie verließ das ganze Krankenhaus, weil sie es nicht mehr aushielt.

5 Stunden dauert die OP mindestens, hatten sie gesagt.

Sie wusste nicht, was sie in dieser langen Zeit tun sollte, wo sie ihr Zeitgefühl schon lange verloren hatte.

Unschlüssig stand sie einen Moment vor dem Krankenhaus und überlegte, bis sie sich zu einen Spaziergang entschied.
 

Bei Studioaufnahmen war das erste mal aufgefallen, dass irgendetwas war.

Dirk war nicht im Takt oder konnte die Gitarrenarkorde nicht mehr richtig greifen.

Aber, Workaholic wie er war, machte er sich keine Gedanken.

Erst als er nicht mehr aufstehen konnte, entschied er sich zum Arzt zu gehen.
 

Sie ging noch in die Stadt, holte sich ein Buch.

Irgendwas zu tun brauchte sie einfach. Sie hielt es kaum aus.

Sie wollte heulen und schreien.

Die Ungewissheit war unerträglich.
 

Nach 5 Stunden ging sie wieder zum Krankenhaus, aber sie wurde nach Hause geschickt.

Sie solle morgen früh wieder kommen, hieß es.

Das tat sie auch.
 

Als sie sein Zimmer betrat sahen ihr müde, grüne Augen entgegen und eine vertraute Stimme sagt: „Danke“

Und sie lächelten beide.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-12-01T20:02:33+00:00 01.12.2008 21:02
schöne story ... wenn auch mit nicht so schönem hintergrund ... ist echt schön geschrieben, ist irgendwie zeitlos und regt die fantasie an ... würde mich über mehr davon echt freuen! wäre auch schön wenns dann etwas länger wäre und etwas weniger "gefährlich"^^

lg jenny


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