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Every day is writing day
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Zimmermann (08.09.2009)

Ich liege hier und sehe zu wie du mit dem Feuer tanzt. Nicht mehr zu sagen, ob ein Mann oder eine Frau zwischen den Flammenketten in der Dunkelheit kreist. Es spielt auch keine Rolle, nur dass „mit dem Feuer tanzen“ ein derart abgenutztes Bild ist. Es greift nicht. Egal, ob Herd oder Fackel, sehe ich dich an und es reicht nicht.

Eine Drehung aus dem Handgelenk und die Flammen wechseln die Richtung. Ein Schwung mit den Armen und sie ziehen ihre Kreise weiter. Die Hände kurz beieinander wie im Gebet und es formt sich wie ein glühender Ball.

Feuer ist eher Symbol als alles andere für mich; länger schon Metapher als Materie. Ich würde erst vor der Bedeutung zurückschrecken und mich dann an der Kerze verbrennen.

Ich sehe dich mit dem Feuer spielen und beobachte keinen Sinn, den ich je kannte. Ich schaue durch die Schlieren und erkenne nur dich und die Flammen. Kein Brand geht in mir auf. Der Funke springt nicht über.

Dein Körper – unsagbar, ob nackt oder bekleidet – und davor und dahinter und daneben eine zweite Gestalt von Feuerstrichen gezeichnet.

Ich komme taumelnd zum Stehen, weil ich dich berühren will, vielleicht auch die Flammengestalt. Tatsächlich, kann ich nicht leugnen, will ich es zu kriegen, was beides verbindet.

Näher kommend erblicke ich mich in deinen Augen und es ist der traurigste Anblick, den ich je sah.

„Es wird oft der Sinn verstanden“, hallt es in meinem Kopf. „Ohne jedes Wort begreifen zu wollen.“

Und es ist nicht das Feuer oder Du oder „Was beides verbindet“, sondern alles Drei zugleich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ito-chan
2009-09-08T18:49:47+00:00 08.09.2009 20:49
Heute warst du sehr philosophisch.
Ich finde es liest sich sehr gut (vor allem laut).
Man muss sich erst über die Bedeutung klar werden.
Wieder mal so richtig typisch du.


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