Verhängnisvoller Eingriff
Stumme Blicke verfolgten mich sobald ich das Haus verließ. Als ob mich jeder mit seinen Blicken verfolgt. Mit bösen Blicken. Ich wusste nicht warum, aber Menschen, die mir meist egal waren, fingen langsam an mir angst zu machen.
Mit schleichenden Schritten ging ich in mein Haus zurück. Die Blicke verfolgten mich schon morgens sobald ich die Zeitung reinholte. Ich setzte mich an den Frühstückstisch, blätterte in der Zeitung und trank meinen Kaffee. Eigentlich war alles so wie jeden Morgen, aber irgendetwas war heute anders. Etwas unterschied sich von meinem sonstigen Tagesablauf.
„Hey Hitsugi, kommst du?“
Ich drehte mich um und schaute in das Gesicht von Sakito. Lächelnd legte ich die Zeitung beiseite, stand auf, gab Sakito noch einen Kuss und holte dann meinen Koffer der auf meinem Bett bereit lag.
Als ich dann rausging war Sakito bereits im Auto und hatte den Motor gestartet. Ich setzte mich rein und wir fuhren dann Richtung Krankenhaus. Heute stand meine Operation an. Schon seit Tagen hatte ich Schmerzen im Brustbereich. Beim Arzt stellte sich raus das es ein Geschwür ist. Er riet zu einem operativen Eingriff und versicherte mir dass nix passieren kann. Trotz dieser Beruhigenden Nachricht hatte ich etwas Angst davor.
Nach 25 Minuten waren wir dann im Krankenhaus angekommen. Seit dem verlief alles schnell. Es dauerte nicht lange da wurde ich in den OP geschoben und in Narkose gelegt. Ich schlief.
~In meinem Traum ging ich einen langen Flur entlang. Alles war dunkel, aber trotzdem erhellte irgendetwas den Gang. Ich ging weiter. Immer weiter, aber es schien kein Ende zu nehmen. Plötzlich stand da jemand. Ich konnte nicht genau erkennen wer es war. Als ich näher ran ging erkannte ich die Person.
„Sakito?“
Die Person drehte sich um. Mir stockte der Atem. Es war Sakito. Aber nicht so wie ich ihn kannte. Sein Gesicht war total zerschnitten und blutig und in seiner rechten Hand hielt er ein mit Blut beschmiertes Messer.
Langsam ging er auf mich zu. Es war noch etwas hinter ihm. Erst als er weiter ging konnte ich es erkennen. Ruka. Seine Kehle durchtrennt. Unter ihm ergab sich ein Meer aus Blut.
„Sakito…was..“
Ich konnte den Satz nicht beenden da unterbrach mich schon Sakito.
„Mörder…“
Seine Stimme hallte laut in dem langen, dunklen Gang wider. Warum sagte er sowas? Wieso nannte er mich Mörder? Was hab ich verbrochen? Fragen über Fragen waren in meinem Kopf. Sakito stand genau vor mir. Ich schaute in seine kalten Augen. Sie waren leer. Kein Glanz, keine Lebensfreude. Nur kalt und leer. Ich wollte gerade was sagen da spürte ich schon einen stechenden schmerz in meiner Brust. Ich konnte es nicht glauben. Das Messer. Dasselbe Messer mit dem er Ruka tötete steckte nun in meiner Brust. Ich fühlte wie warmes Blut an meinem Körper runter lief. Mein Herz fing an langsamer zu schlagen. Je langsamer es wurde, desto wohlig warm wurde es um mich herum. Dann wurde es dunkel und langsam verschwand auch der Schmerz. Ich fühlte mich auf einmal so leicht und schwerelos.
Ein stechender Schmerz riss mich aus meiner Schwerelosigkeit. Aber der Schmerz hielt nicht lange an. Er kam und verschwand auch sogleich wieder. Es dauerte nicht lange da verspürte ich denselben stechenden Schmerz ein zweites Mal. Aber auch diesmal verschwand er wieder. Die Wände bekamen Risse und zersprangen dann wie ein dunkler Spiegel.~
Was danach war weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur noch dass ich aufwachte. Mit Blick war nicht ganz klar. Alles sah ich nur leicht verschwommen. Ich schaute zu meiner Rechten. Da war Sakito. Er schien zu schlafen. Ich strich seine Haare aus dem Gesicht und bemerkte das er geweint haben musste. Dann packte mich wieder die Müdigkeit und ich schlief ein.
