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Die Supermietzen auf der Jagd

von

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Vor Schreck verlor sie den Halt und rutschte mit der Hand in das Grab. Ein lautes Kreischen entfleuchte ihr als sich die knochige Hand des Skelettes um ihr Handgelenk legte. "Oh – mein – Gott… Wie kann das nur sein?"

"Selene – hey! Alles okay, es ist alles okay, außer das halt das Ding da dein Handgelenk hält", versuchte sie den Schrecken ein wenig zu mildern. Selene blickte auf ihr Handgelenk und starrte dann auf diese Hand. "Ob ich ihn mal fragen sollte, ob er meine Hand nicht loslassen könne?" Fragte sie mit einem ganz schiefen Grinsen, als plötzlich Schritte zu vernehmen waren. Ganz im Gegensatz zu Selene, die starr auf den Boden blickte und der Schweißperlen über den Körper liefen, wurde Charlotte sehr, sehr hektisch und blickte wüst um sich herum. "Wer ist da?!"

Eine tiefe Männerstimme erklang: "Victor, wie oft soll ich dir den noch sagen das du so unsere wehrten Gäste verschreckst?" Ein Lichtschein kam unter dem Nebel aus der Gruft näher. Er wurde immer stärker und stärker. Die Steinplatte ruckelte. "Charlotte..?", fragte sie ängstlich nach ihrer Freundin fuchtelnd. Der Lichtschein war ganz nah und dann schob sich die Steinplatte zur Seite. Ein schwarzer Umhang mit einem weißen Gesicht auf den Schultern wurde sichtbar. Er blickte Selene direkt in die Augen, doch diese nahm den Blick sofort zur Seite. Stattdessen starrte Charlotte den schwarz Gekleideten an, der wand sich ihr zu. "Guten Abend, die verehrten Damen." Er verneigte sich geschickt.

Wie angewurzelt standen die zwei Mädchen da und beobachteten die eleganten und geschmeidigen Bewegungen des ganz in schwarz Gekleideten, der sie ebenfalls forschend aus den Augenwinkeln her anblickte. "Charlotte..?", wiederholte Selene leise und mit ängstlicher Stimme, wobei sie sich aus den Fängen "Viktors", der widerstrebend und unter großem Gezappel nachgab, befreite und ganz nah an ihre Freundin trat. Charlotte war immer noch wie versteinernd und konnte kaum den Blick von dem Unbekannten abwenden. "Ich muss Sie wahrlichst für das Benehmen meines Dieners entschuldigen. Er ist nicht mehr der Alte, seitdem ihm dieser grässliche Werwolf seine Hand abriss..", erklärte der Schwarzhaarige gelassen, jedoch voller Bestürzung. Plötzlich hob Charlotte ihren Zeigefinger gegen diesen und fing an wild zu gestikulieren: "Selenchen, der Kerl ist ein Vampir!", sie nahm ihre überdimensionale Taschenlampe wieder zur Hand und leuchtete dem vermeintlichen Vampir ins schneeweiße Gesicht, "Da! Da haste es! Schau dir doch diese Eckzähne an und die blutroten Augen erst!" Der Vampir machte noch einmal eine anmutige Verbeugung und entblößte durch ein freches Grinsen seine allzu spitzen Eckzähne. "Vielleicht sollte ich mich erst einmal Vorstellen. Mein Name ist Vincent Dracul, geboren 1633, gestorben 1653. Ich bin höchst erfreut, Sie kennen zu lernen, meine verehrten Damen.", wieder setzte er sein freches Grinsen an und betrachtete die zwei enganeinander gedrängten Mädchen mit seinen dunklen Augen, die wie zwei glühende Kohlen im Dämmerlicht leuchteten. "Darf ich so dreist sein und fragen, mit wem ich die Ehre habe?"

Selene drehte ihr Gesicht zu Charlottes Schulter, nach einer Weile begann sie den schwarz Gekleideten aus dem Augenwinkel zu beobachten. Ihr Gesicht wanderte immer mehr zurück, um ihn besser mustern zu können.

Als sie mit ihrem Blick den Seinigen streifte, zuckt ein Blitz hinter den beiden Mädchen über den Himmel, der einen lauten und lang anhaltenden Donner nach sich zog. Beider Mädchen Augen weiteten sich, doch die des Schwarzhaarigen bewegten sich nicht, sie wurden lediglich durch den Blitz in einen blauen Schimmer getaucht.

Plötzlich fiel es Selene wie Schuppen von den Augen woher er ihr bekannt vorkam. "Das kann nicht sein… Charlotte, erinnerst du dich an die Bilder meiner Ahnen? Kommt er dir nicht auch bekannt vor?" Sie zitterte am ganzen Körper. "Beruhig dich Kleines. Er wird uns schon nichts tun – nicht Wahr Herr Dracul?", doch er erwiderte darauf nichts, stattdessen fixierte er nur Selene, bis er sich von ihr abwandte und Charlotten fixierte. "Ich werde mich zu beherrschen wissen", verneigte sich und sprach gedämpft weiter: "Ich hatte schon lange keinen Besuch mehr, es ist einsam hier unten, wenn jeder vor einem Angst hat und vor allem die Leute glauben an diese grauenhaften, geschmacklosen und fantasielosen Horrorgeschichten, in denen wir alles und jeden aussaugen und das auf grauenhafte Art und Weise. Über so was kann ein Vampir nur herzhaft lachen, da er ja weiß wie es wirklich ist…" Er lächelte bedrückt.

Charlotte schaute Selene ernst und völlig entgeistert an. "Du hast recht!", rief sie laut aus und machte dem Bild von Edvard Munch, das "den Schrei" ausdrückte, alle Ehre, "wir hätten gleich darauf kommen müssen! ...Liebes, trotzdem sollten wir vorsichtig sein.. er ist immerhin ein Vampir, wer weiß, was er im Schilde führt..", flüsterte sie ihrer Freundin zu. Daraufhin fasste Lottchen erneut neuen Mut und leuchtete ein zweites Mal dem gefürchteten Vampir ins edle Antlitz. Mir fordernder Stimme verlangte sie: "Wie habt ihr zu Tode gefunden?", zugleich kicherte sie in sich hinein und drückte die zarte Hand ihrer Mitstreiterin, "ich wollte immer schon mal eine ganz besondere Unterhaltung mit einem "deiner Ahnen" führen!" Noch bevor der Graf zum Gespräch ansetzen konnte, ertönte ein grässlich unangenehmer Laut, vergleichbar mit dem, den eine quietschende Tür und ein überfahrener Schwamm zusammen fabrizieren und versetze die Anwesenden in leichtes Entsetzen.. naja, eigentlich nur die beiden Mädchen. Victor, der sich aus seinem Grab erhoben hatte, versuchte mit ein paar undefinierbar glucksenden Lauten seinem Hausherrn etwas klar zu machen. Dieser wiederum hob ihm seine blase, kalte Hand entgegen und begutachtete seine beiden Gäste. "Wenn Ihr erlaubt, mein treuer Diener brachte gerade den Vorschlag nach "unten" zu gehen und die Unterhaltung dort weiterzuführen. Oder wollt Ihr mich jetzt schon verlassen?", er lächelte Selene zu und machte eine einladende Geste. "Also.. so quietschen, kann ich auch", flüsterte Charlotte Selenchen zu und kicherte vergnügt, "na komm schon, was kann schon passieren? Ich an deiner Stelle hätte großes Interesse daran, meinen Ahnen mal "persönlich" kennen zu lernen!", sprach sie im gedämpften Ton und zog Selenchen dem Vampir entgegen.

Diese fasst mit der einen Hand die ihrer Freundin und streckte die andere geistesabwesend Graf Dracul, mit einem verträumten Blick entgegen und machte dann einen leichten Knicks: "Monsieur, ich würde sie gern näher kennen lernen und vielleicht können sie mir ja auch etwas über unsere Familie erzählen und über das Familiengeheimnis, worüber keiner zu sprechen vermag..." Er schritt ihr entgegen, nahm ihre Hand und hauchte ihr einen leichten Kuss auf diese. "Ich werde mein bestes geben, Mamsell". An Charlotte gewandt, weiter die Augen ihrer Freundin erforschend, sagte er: "Darf ich auch dir versuchen ein Geheimnis zu enthüllen", schwenkte dann mit seinem Blick zu seiner Gesprächspartnerin, "oder dir einen Wunsch zu erfüllen?", und erforschte nun ihre Augen tiefer.

Auch Charlotte war bemüht in seinen Augen zu forschen, doch es gelang ihr nicht, da sein Blick offen, aber dennoch verschlossen war, doch er hingegen drang frei in ihr vor. Doch als er Etwas tief in ihr streifte wand sie verlegen den Blick ab, Selene entging dies nicht. Charlotte bekam plötzlich Herzrasen. ‚Woher kommt dass? Soll er der sein mit dem ich mein Leben fristen soll? Meine Mutter meinte doch, ich werde nur von einem Mann tief berührt werden und mit dem werde ich alt werden, sagte sie. Sollte sie gelogen haben? Ich kann doch nicht mit einem Vampir…’ Sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen als Selene ihr leicht in Rippen stieß. "Es geht runter du kleines Träumerle", lächelte sie. Und sei nicht so unhöfflich die Hand unseres Gastgebers auszuschlagen.", grinste sie jetzt. "Ich bin nicht unhöfflich!", beschwerte sie sich, "ich war lediglich mit meinen Gedanken wo anders, sonst nichts.", und ergriff die Hand des Grafens. "Meine Damen – ist es mir vergönnt euch eine Bitte abzuringen?" Die Mädchen sahen sich in an und nickte dann dem Grafen entgegen. "Es wäre mir angenehmer, wenn ihr mich einfach Vincent nennt. Ich würde mich dazugehöriger und, ja auch, ein wenig "lebendiger" fühlen. Es ist nur ein kleiner Gefallen, doch für mich von großer Bedeutung…"



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