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Sweet little life in Ba-sing-se

von

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Gefühle

Draußen wurde es kälter, so wie es Iroh vorausgesagt hatte. Fang bekam von Fui immer öfters frei, weil sie nun mehr Zeit für ihre Kinder hatte, weil sie im Winter nicht arbeiten konnte. So war sie wie fast jeden Tag mal wieder unterwegs und sah sich die Stadt von oben an. Es gab einen großen Hügel vor der Stadt und dort fand sie endlich die Ruhe, die sie auch nicht einmal bei ihrer Familie in Ba-sing-se hatte. Sie sah über die Felder, die mit bunten Blättern bedeckt waren. Es war Herbst und auch die Bäume hatten ihre bunten Kronen. Fang mochte den Herbst. In dieser Zeit konnte sie sich einfach mal Zeit für sich nehmen, aber dann kamen manchmal Bilder in ihr hoch, die sie nicht deuten konnte.

Sie seufzte und wollte gerade aufstehen, als sie jemanden hinter sich hörte.

Fang drehte sich um und sah den alten Mann aus dem Tee-laden.

„Oh, störe ich dich?“ fragte er freundlich und legte eine Lotusblüte auf einen Stein.

Fang schüttelte den Kopf:

„Nein, tun sie nicht…“, sagte sie und ging zu ihm, „aber wieso sind sie hier?“

„Naja, mein Sohn ist hier im Krieg gefallen und heute ist sein Todestag…“ sagte der alte Mann mit ruhiger Stimme und lächelte das blonde Mädchen an.

„Oh… das tut mir leid…“ flüsterte sie leise und faltete ihre Hände zum beten. Iroh sah ihren Bewegungen genau zu und wurde misstrauisch. Irgendwie war dieses Mädchen seiner Tochter doch sehr ähnlich. Aber das konnte doch nicht sein. Nach drei Jahren, ohne sich zu melden, kann sie doch nicht einfach dieses Mädchen sein.

Es verhielt sich ganz anders als seine Tochter, aber dennoch manche Gesten erinnerten ihn ganz klar an seine Tochter.

Fang sah nach einigen Momenten wieder hoch und betrachtete den alten Mann.

„Ich weiß nicht, aber irgendwie fühle ich mich sehr geborgen bei ihnen, auch wenn sie erst ein paar Minuten hier sind.“ Sagte Fang und setzte sich neben Iroh.

Iroh sah sie überrascht an und lächelte sanft.

„Geht mir genauso, es kommt mir vor, als wenn wir uns schon kennen.“

Fang lächelte noch einmal und stand dann auf.

„Ich muss wieder nach Hause, aber ich werde sicher die nächsten Tage mal bei euch wieder einen Tee trinken!“ sagte sie leise und ging dann den Hügel langsam runter.
 

Die Tage wurden kürzer und das Wetter stellte sich auf die Jahreszeit ein. Es roch schon nach Schnee und die Vögel zogen in den Süden.

Fang saß am Fenster und sehnte sich, wie jeden Winter, seitdem sie hier ist, nach den Süden. Sie hatte gehört, dass es dort immer warm sein sollte. Sie mochten den Sommer in Ba-sing-se, aber so sollte es immer sein.

Ihr Blick schweifte über die Stadt und blieb an den kleinen Häuschen, auf dem ein weiß gelber Drache saß, haften.

„Ich könnte heute eigentlich mal wieder in den Jasmin- Drachen… ich hatte es ja den alten Mann versprochen.“ Murmelte sie und ging zu ihrem Schrank, aus dem sie ihren Mantel hervor holte. Sie streifte sich diesen über und ging die Treppen leise runter.

Es war noch früh morgens, aber auf den Straßen gingen schon die ersten alten und jungen Mütter zum Markt. Fangs Weg führte sie auch an dem Markt vorbei, so blieb sie an einem Obststand stehen und kaufte ein wenig Obst für sich und die Familie ein. In der kalten Jahreszeit braucht man viele Vitamine!

Beim Jasmin Drachen angekommen war sie schon sehr durchgefroren und ihre Hände hatte sie in ihren Manteltaschen versteckt. Sie hasste es, wenn es so kalt wurde, dass man das Gefühl bekam, dass einem die Gliedmaßen abfrieren.

Schnell huschte sie in den Laden und ihr kamen sofort die Wärme des Kamins und der Duft des Tees entgegen. Fang lächelte zufrieden und zog ihren Mantel aus. Diesen hatte sie noch nicht ganz aus, als sie merkte, dass jemand ihr aus diesem half. Sie sah nach hinten und erkannte Lee.

„Oh, danke!“ sagte Fang mit einem kleinen schmunzeln und setzte sich an einen der freien Tische.

Lee ging ihr hinterher und blieb am Tisch stehen.

„Schön, dass du auch mal wieder vorbei kommst!“ sagte er und reichte ihr die Tee Karte. Fang blätterte schnell drüber hinweg und hielt sie ihm wieder hin.

„Ich nehme wieder die Spezialität das Hauses!“ sagte sie entschlossen. Der Schwarzhaarige nickte und gab seinem Onkel Zeichen, welchen Tee er machen sollte. So machten sie es immer, wenn wenig los war.

„Ist ganz schön kalt geworden, findest du nicht auch?“ fragte Fang und nahm nun auch ihren Schal ab, den sie vorsichtshalber noch umgelassen hatte, da sie langsam das Gefühl bekam, eine Grippe zu bekommen. Es war schön mollig warm.

„Ja, ich hasse den Winter, vor allem, wenn es dann auch noch so eiskalt ist, dass einem fast die Gliedmaßen abfrieren!“ sagte er lachend und Fang musste auch anfangen zu lachen.

Gerade vorhin, auf dem Weg hierhin, hatte sie es auch noch gedacht.

„Was gibt es denn da zu lachen? Findest du es etwas toll, wenn mir die Gliedmaßen abfrieren?“ fragte er, immer noch leicht am lachen.

„Naja… vorhin, als ich hierher gekommen bin, habe ich noch gedacht, dass es langsam wirklich so kalt wird, dass einem die Gliedmaßen abfrieren.“ Gab sie grinsend von sich und musste kichern, als sie Lees verwundertes Gesicht sah.

Lee sah zu Theke, wo sein Onkel gerade die Kanne Tee auf ein Tablett stellte und damit auf die beiden zukam.

„Na, unterhaltet ihr euch gut?“ fragte er und stellte das Tablett auf den Tisch ab. Fang nickte und nahm die Kanne Tee und füllte sich etwas davon in ihre Tasse.

„Ja, Onkel…“ nuschelte Zuko und trat seinen Onkel elegant gegen sein Knie, was Iroh dazu veranlasste, dass er sich grimmig umdrehte und sich wieder seinen Tee widmete.

Zuko drehte sich wieder Fang zu und beobachtete sie, als sie den Tee trank.

„Wie bist du denn darauf gekommen Kindermädchen zu werden?“ fragte Lee, der es sich gegenüber von ihr, auf einen Stuhl, gemütlich machte.

Vorsichtig schlürfte Fang ihren Tee, der stark dampfte.

„Ich brauchte einfach Geld und einen Unterschlupf, deswegen hab ich hier nach einen Job gesucht. Dabei hatte ich das Glück in dieser Familie aufgenommen zu werden.“,

Ihr Blick wurde weich und man sah ihr an, dass es ihr wohl gefiel bei der Familie,

„Aber bald ist es vorbei… Nur noch diesen Winter und Frühling und dann geh ich meinen eigenen Weg!“

Er stutzte und ignorierte seinen Onkel, der schon des Öfteren versuchte, mit einen Handwinken, seinen Neffen wieder zum arbeiten zu bringen.

„Ban hat mir aber erzählt, dass du für immer bei ihnen bleibst!“ sagte er verwirrt und nahm sich die Servierte von Fang, die unberührt auf ihrer Seite lag und fing an sie in kleine Stücke zu zerreißen, doch er wusste nicht, warum er so nervös war.

„Ban will, dass ich für immer bei ihnen bleibe… Wann hat Ban dir das denn erzählt? Wir waren doch erst einmal hier!“ bemerkte das blonde Mädchen.

„Ban ist die letzten Wochen einmal die Woche immer gekommen! Hat sie nie bescheid gesagt?“ fragte Zuko verwundert und stand nun doch auf, weil Iroh schon mit einer Tasse drohte.

„Nein, hat sie nicht…. Sie ist auch eigentlich nicht der Typ, der Tee trinkt!“, sagte sie nachdenklich, „Aber… ach, ich weiß wieso sie sooft hier herkommt!“

Ein lachen entglitt ihr und sie nahm die warme Tasse wieder in die Hand.

Zuko zog seine Augenbraue hoch und zuckte mit den Schultern:

„Naja, ich gehe dann mal wieder an die Arbeit, bevor mein Onkel sein Tassenservice nach mir schmeißt! Ich hoffe doch, dass du auch jetzt mal öfters vorbei kommst!“ sagte er und ging wieder hinter die Theke, wo Iroh schon mit einen Handtuch spaßeshalber nach ihm schlug.
 

Zu Hause saß Fang alleine in ihrem Zimmer und las das Buch, welches sie sich vorhin in einem Buchladen gekauft hatte. Die kalte Zeit hatte nur eine gute Seite, nämlich, dass sie ohne das Fui immer nach ihr rief, ein Buch lesen oder etwas zeichnen konnte. Doch sie konnte sich nicht gut auf das Buch konzentrieren, da sie ihr grinsen nicht mehr von dem Gesicht bekam. Sie fand es süß, dass Ban ein kleines Geheimnis hatte. Aber andererseits konnte Fang sie ja verstehen. Schlecht sah Lee ja nicht aus.

Sie legte ihr Buch wieder auf ihren Nachtschrank und lehnte sich zurück. Sie fing eine unbekannte Melodie an zu summen und schloss die Augen, doch sie kam nicht weit, da es an der Tür klopfte.

„Herein!“ rief sie und setzte sich wieder auf. Ban kam herein und setzte sich auf ihr Bett.

„Du, Fang… könntest du mir vielleicht helfen…“ murmelte sie leise und setzte sich etwas näher an Fang ran.

Diese spitzte die Ohren und lächelte sie an:

„Natürlich, was gibt es denn für ein Problem?“

Ban druckste etwas herum und wurde immer roter, des so mehr sie nachdachte, wie sie anfangen sollte.

„Naja… also… Lee, der aus dem Tee Laden…“, stotterte sie und spielte mit ihren Fingern herum, „also… ich glaub… ich hab mich in ihn verliebt!“

Fangs lächeln wurde zu einen breiten grinsen. Sie hatte es doch gewusst!

„Ja… und wie soll ich dir jetzt dabei helfen?“ fragte die Blonde und legte einen Arm um sie, damit sie näher an ihr saß.

„Vielleicht… naja… du bist halt 19 und er ist 20… also versteht ihr euch sicher gut… Vielleicht könntest du ihn ja etwas ausfragen, auf was er so steht…. Verstehst du?“ sagte sie leise und versteckte ihr rotes Gesicht hinter einem Kissen.

Fang sah, wie glücklich sie war, aber irgendwie hatte sie auch ihre Zweifel, dass das wirklich richtig war. Er ist 5 Jahre älter als sie und er ist ja schon manchmal ziemlich unhöflich. Aber sie musste ihre eigenen Erfahrungen machen.

„Kann ich machen, natürlich! Aber meinst du nicht, dass er etwas zu alt für dich ist?“ fragte Fang und drehte sich zu ihrem Nachschrank um und nahm sich aus ihrer Obstschale zwei Äpfel. Einen gab sie Ban, in den anderen biss sie selbst genussvoll rein.

„Ich denke, dass er einfach nur erfahrender ist. Und außerdem bin ich schon ziemlich weit für mein Alter!“ sagte das schwarzhaarige Mädchen leise und nahm den Apfel dankend entgegen.

„Das stimmt…“ nuschelte Fang und sah lächelnd aus dem Fenster.
 

„Du bist heute zu spät dran! Wir machen jetzt schon zu!“ sagte Zuko und schloss den Laden zu.

„Macht nichts, ich wollte auch keinen Tee trinken!“, meinte Fang und lächelte ihn an, „Ich wollte eigentlich nur fragen, ob du vielleicht Lust hast, mit mir etwas spazieren zu gehen!“

Zukos Augen weiteten sich und er lachte:

„Wenn du willst, natürlich!“

Er steckte den Schlüssel in seine Hosentasche und löschte die Flamme der Laterne, am Schild.

Sie gingen die Straße entlang und kamen an den Fluss, der durch diesen Stadtteil von Ba-sing-se floss, an.

Fang setzte sich auf die Bank, die am Ufer stand. Zuko tat es ihr gleich und atmete die kalte Luft ein und stoß eine kleine weiße Wolke aus.

„Wieso gehen wir eigentlich spazieren?“ fragte er neugierig und sah in den dunklen Himmel. Es war zwar noch nicht spät, aber es war schon dunkel genug, dass die Laternen angemacht werden konnten.

„Ich hab gedacht, man könnte mal was zusammen unternehmen!“ sagte sie grinsend und mummelte sich in ihren grünen Mantel ein. Sie puste in ihre Hände und rieb sie dann.

„Okay, aber wir kennen uns doch noch gar nicht so lange.“ Bemerkte der Schwarzhaarige und beobachtete sie dabei, wie sie versuchte, der Kälte zu trotzen.

„Wieso bist du denn eigentlich hier her gekommen? Also, nach Ba-sing-se? Du kommst sicher auch nicht von hier.“ Fragte sie.

„Richtig, ich komme nicht von hier, aber woher weißt du das?“ fragte Zuko verwundert.

„Naja, deine Augenfarbe! Ich habe solch gelbe Augen noch nie gesehen! Woher kommst du denn?“

Zuko merkte, dass ihr kalt wurde und rückte näher an sie.

„Von den Kolonien von Ba-sing-se…“, sagte er leise und sah sie lächelnd an, „aber um auf deine Frage zurück zu kommen, wieso ich hier bin. Naja, mein Vater hat mich aus der Familie geschmissen und dann bin ich hierher, zu meinen Onkel gegangen. Aber das war mir eh egal. Meine Mutter hatte er auch schon vorher aus dem Haus geschmissen und meine Schwester hab ich eh gehasst, hat mich ständig vor meinen Vater bloß gestellt. Und meine Cousine, die bei uns mit gewohnt hatte, die kann mich eh am Arsch lecken! Ist einfach abgehauen, als es für mich am schwersten in der Familie war! Ich hasse sie!“

Er hatte Wut in den Augen und ballte die Faust. Fang hatte in diesem Moment etwas Angst vor ihm, aber sie konnte ihn gut verstehen.

„Du hast ja eine tolle Familie… aber ich kann dich verstehen. Hast du dich denn vorher mit deiner Cousine gut verstanden? Oder wieso bist du so sauer, dass sie abgehauen ist?“ fragte sie und lehnte sich etwas gegen ihn.

„Ja, ich hab mich gut mit meiner Cousine verstanden. Wir waren sowas wie die besten Freunde… und kurz bevor sie abgehauen ist hatten wir uns auch noch geküsst… es ist wirklich ziemlich komisch gewesen, aber ich kann es einfach nicht verstehen! I-ich hab solch einen Hass gegen sie…“ erklärte er grummelnd und legte einen Arm um sie.

„Aber dein Onkel ist doch ein liebevoller, alter Mann! Ich wünschte ich hätte auch solch einen Onkel!“ nuschelte sie und schloss die Augen. Diese Schulter kam ihr bekannt vor, diese wohlige Wärme.

„Er ist wirklich sehr nett, ich mag ihn auch sehr und will ihn auch nie missen!“ sagte er und stand auf.

Fang sah ihn fragend an. Zuko zog sie auch auf die Beine und gab ihr seine Jacke, die er sich nur umgelegt hatte, als er rausgegangen war.

„Aber dann ist dir doch kalt!“ protestierte Fang und zog sie sich wieder aus.

„Nein, ist mir nicht! Dir aber!“ brummte er und zog sie ihr wieder an.

Beide lachten und gingen weiter.

Sie gingen noch etwas in einer Kneipe trinken und unterhielten sich noch etwas.

Gegen Mitternacht standen sie vor Fangs Haus.

„Naja, ist schon spät… und morgen muss ich schon früh raus…“ sagte der schwarzhaarige Junge und lächelte sie glücklich an.

„Ja, ich ebenfalls! Aber es war ein schöner Abend, Lee! Lass uns das öfters mal machen, okay?“ fragte Fang und zog sich die Jacke aus.

Zuko nahm sie und zog sich diese über.

„Meinetwegen. Grüß mal Ban, wenn du sie siehst. Ist ja jetzt wieder Schule, oder?“

„Ja… sie hat sicher nicht mehr soviel Zeit um mal bei euch vorbei zu schauen, aber ich werde ihr deine grüße schon ausrichten!“ sagte Fang und schloss die Tür auf.

„Dann bis die Tage!“ rief er und ging die Straße entlang, nach Hause.

„Das Ban mich dazu bringt…“



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