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Miseinen: Only Yesterday

Eine Geschichte über Rukis Vergangenheit
von

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"minderjährig"

Recklessly, I searched for something.

It's fine even if I stumble so.

I know I used to look foolish,

just wanting to run ahead without regretting...
 

The only thing I can trust is myself,

Companions are somewhat unnecessary.

The blade which faces just about anything.

The fragile wings of puberty can't take flight...
 

I want to become stronger; to have the strength to live alone.

The truth is that I'm just afraid of being betrayed.

"You can't change anything by just running away"

That I understand but the me who can't be changed, exists...
 

The triumphantly adorned solitude called PRIDE,

it was just a wing used for escaping to useless ideals.

The triumphantly adorned self-assertion called RIOT,

behind this light, there wasn't freedom.
 

Teenage bluely days I remembered the stormy days,

and realised the burden of solitude I carried.

I was tired.

In truth I'm just alone,

and I didn't wish for it...
 

The triumphantly adorned solitude called PRIDE,

Was just wings used for escaping to useless ideals.

The triumphantly adorned self-assertion called RIOT,

Behind this light, there wasn't freedom.
 

Acting strong will just make you forget your real face so,

it's important to extract power and depend on someone once in a while.

Being wounded, being injured, being hurt;

During the times when you want to cry,

face the vast sky and cry out as loud as you can...
 


 

I don't want to forget to myself...

I want to be as I am...
 


 

As weak as I am, you taught me your back for my sake.

The cheers of encouragement from my father, mother and friends gave me light.
 

The triumpahntly adorned solitude and the wounds of puberty

were just wings used for escaping to useless ideals.

If there were freedom in that cloudless blue sky,

it doesn't make any difference if these wings of pride are torn to shreds.

I start running recklessly, aiming at the skies.

If I spread my wings and taking to the skies, the point where I fall is "Freedom", I guess.
 


 

I have a wonderful family, as well as amazing friends.

If the best days were born again, we'll see each other then...

Pinky heaven- bloody hell?

Erschrocken fuhr ich zurück, als das lauwarme Wasser über meinen Kopf zu fließen begann, die blutrot gefärbte Flüssigkeit sammelte sich kurz im Waschbecken, bevor sie den Abfluss hinunter rann und verschwand.

„Shit“, fluchte ich, spülte meine Haare eilig ganz ab und versuchte mir dabei einzureden, dass diese heftige Reaktion normal wäre.

Rasch griff ich nach einem Handtuch und rieb mir damit die Haare trocken, bevor ich noch mit dem Föhn ein wenig darüber föhnte, erst dann blickte ich in den Spiegel.

Sie würden mich umbringen.

Zufrieden betrachtete ich das nun ungewohnte Spiegelbild eines Vierzehnjährigen mit rostroten, kurzen Haaren, als ich die Wohnungstür aufgehen hörte.

Schnell versuchte ich, alle Spuren zu beseitigen und stopfte das rot gefärbte Handtuch in den Wäschekorb, bevor die Stimme meines Bruders durch die Badezimmertür erklang und diese kurz darauf aufging.

„Hey, Kleiner, bist du da? Was machst du hier drinnen?“ Doch kaum hatte er zu Ende gesprochen, breitete sich ein hämisches Grinsen auf den Lippen meines älteren Bruders aus, von dem nur der Kopf zu sehen war, den er neugierig durch die Tür gesteckt hatte.

„Mutter und Vater werden ausrasten, wenn sie das sehen“, meinte er und versuchte dabei nicht, seinen erfreuten Unterton zu verstecken, während seine Augen auf meine frisch gefärbten Haare fixiert waren.

„Ist mir egal...“, sagte ich bissig und zwängte mich an ihm vorbei.

„Mutter hat gesagt, du sollst fertig ausgepackt haben, bevor Vater von der Arbeit nach Hause kommt“, rief er mir nach, obwohl ich bereits lautstark meine Zimmertür zugeschlagen hatte um ihn zu verdeutlichen, dass es mich nicht interessierte.

„Das hier ist nicht mein Zuhause...“, murmele ich und ließ mich mit dem Rücken auf das leere Bett fallen, auf dem nur eine dünne Decke und ein einsames, kleines Kissen lagen.

Mein Zuhause war in Isehara, dort hatten wir ein Haus und einen Garten und wir hätten sogar einen Hund haben können, dort hatte ich Freunde. Vor drei Tagen saß ich noch in meiner alten Schule und freute mich auf die Sommerferien.

Und als ich mit dem Zeugnis heimkam, meinten meine Eltern plötzlich, ich sollte anfangen zu packen, denn wir würden umziehen. Einfach so.

Bereits vor einem Monat hatte mein Vater ein besser bezahltes Jobangebot hier in Hiratsuka bekommen, und nun saß ich hier in dieser verdammten Wohnung fest, nur weil meine Mutter meinte, in der Großstadt wäre das Leben einfacher.

Aber ich hasste es. Ich hasste es nach nur einer Nacht in diesem Loch. Und die Tatsache, dass mein Zimmer hier größer war als in unserem alten Haus reichte nicht aus, um das alles wieder gut zu machen, wie meine Eltern fälschlicherweise dachten.

Wenn sie es mir wenigstens erlaubt hätten, bei meinen Großeltern zu bleiben, aber nicht einmal das haben sie mir gegönnt. Sie haben mich gezwungen, gezwungen ein „neues Leben“ mit „neuen Freunden“ anzufangen. Doch sie verstanden nicht, dass ich mein altes Leben mochte, meine alten Freunde mochte und zufrieden war. Sie verstanden nie, nicht ein einziges Wort.

Denn für meine Eltern war ich nur etwas, das sie erziehen und zur Schule schicken sollten. So, wie es all die anderen Großstadtfamilien es auch mit dein Kindern taten.

Nichts weiter.
 

Ich blickte in meinem Zimmer umher. Die Wände waren weiß und kahl und überall standen Umzugskartons herum, hauptsächlich voller Gewand und mit Büchern voll gestopft. Wirklich wichtige Dinge, wie meine CD-Sammlung und Postern von meinen Lieblingsbands waren noch daheim in Isehara, da diese nicht mehr in den Umzugswagen passten, obwohl ich ausdrücklich gesagt hatte, dass ich ohne sie nicht fahren würde.

Doch wie immer hatten mir meine Eltern nicht richtig zugehört, und so würde es wohl Wochen dauern, bis ich mein Zimmer dekorieren konnte, falls es überhaupt irgendwann möglich wäre. Vielleicht hatte mein Vater die Kartons sogar weggeschmissen, für ihn waren diese Dinge doch sowieso nur „Kinderkram“.

Bei dem Gedanken daran lief es mir kalt den Rücken runter und das gewohnte Gefühl von Hass und Wut machte sich wieder in mir breit, während ich mich aufsetzte.

Normalerweise schnappte ich mir in solchen Situationen meinen Fußball und verschwand im Garten hinter dem Haus, wo ich ungestört spielen konnte. Doch einerseits hatten wir jetzt keinen Garten mehr und andererseits hatten mir meine liebevollen Eltern meinen Ball weggenommen, nachdem ich mit ziemlich schlechten Noten in Japanisch und Mathematik nach Hause gekommen war, worauf ich lautstark protestiert hatte und die Strafe erst nach den Sommerferien wieder aufgehoben werden würde. Dass ich mit ihnen die folgenden drei Tage kein Wort wechselte, schien meine Eltern nicht im geringsten zu interessieren, im Gegenteil, sie schienen sich sogar zu freuen, dass ich endlich einmal meine Klappe hielt. Und nach dem Ball von meinem Bruder brauchte ich gar nicht erst zu fragen.

„Verdammt!“, schrie ich und stampfte lautstark mit dem Fuß auf. Ich hielt es hier nicht aus, ich musste raus. Raus aus diesem verdammten Loch, das von nun an mein Zuhause sein sollte. Einfach nur weg.

„Wo willst du hin?“, hörte ich meinen Bruder schreien, doch auf eine Antwort konnte er lange warten. Schnell schlüpfte ich in meine Schuhe und verschwand so schnell wie möglich durch die Wohnungstür.
 

Ich wusste nicht genau, wo ich hinging oder ob ich überhaupt wieder den Weg zurück finden würde, aber das war mir egal. Es war mir alles egal. Am liebsten wäre ich sowieso ganz abgehauen, aber so ganz ohne Geld war das schwierig und Taschengeld bekam ich keins. Also ging ich einfach weiter gerade aus, bog hier und da in Straßen ein und fand mich irgendwann in einer ganz idyllischen Wohnsiedlung wieder, weit weg von dem Lärm der Straßen bei unserem Wohnblock.

Wenn wir schon umziehen mussten, warum konnten wir dann nicht wenigstens in so eine ruhige Gegend ziehen? Weit entfernt war es ja nicht.

Ich blickte auf die Uhr, fast eine Stunde war ich jetzt planlos umhergewandert. Sollte ich umkehren?

Doch genau in dem Moment, als ich kehrt machen wollte, hörte ich in der nähe einen leisen Jubelschrei und ein Geräusch, das mit sehr bekannt vorkam. War es möglich, dass es hier einen Fußballplatz gab?

Tatsächlich, als ich in die nächste Straße einbog in die Richtung aus der der Schrei kam, konnte ich einen kleinen, teilweise eingezäunten Platz erkennen, auf dem zwei alt wirkende Tore standen. Es sah nicht gerade sehr einladend aus mit den vielen Stellen, wo kein Gras mehr wuchs und auch irgendwie sehr einsam, aber es war ein Fußballplatz.

Auf dem zwei Jungs, ungefähr in meinem Alter, anscheinend gerade trainierten. Meine Wut wich der Neugier und ich ging ein wenig näher ran, sie schienen mich sowieso nicht bemerkt zu haben. Der Kleinere von beiden stand im Tor und hielt fast jeden Ball, den der Größere auf ihn zu schoss. Aber sie schienen beide echt gut zu sein. Ob sie wohl für einen Verein spielten?

Doch die Tatsache, jemanden zuschauen zu müssen ohne selber spielen zu können machte mich ein wenig wehmütig und die Sonne würde bald untergehen, also beschloss ich, wieder zu gehen, solange ich den Weg noch halbwegs im Kopf hatte. Und irgendwie kam es mir vor, als ob meine Füße plötzlich leichter geworden wären, vielleicht konnte ich irgendwann einmal mitspielen?
 

Langsam und so leise wie möglich öffnete ich die Tür, doch das leichte Glücksgefühl, dass ich auf dem Weg noch hatte, war mit einem Mal verschwunden, als ich die Schuhe meiner Eltern neben dem Eingangsbereich erblickte. Aus der Küche, die erst halb eingerichtet war, drangen Stimmen. Ich schlich an der Tür vorbei in Richtung meiner Zimmertür, doch noch bevor ich sie erreichte, klang schon die vorwurfsvolle Stimme meiner Mutter durch den Vorraum.

„Wo bitteschön warst du? Ich hab doch gesagt, du sollst fertig auspacken“, schrie sie und erschien kurz darauf in der Tür, doch kaum hatte sie mich erblickt, änderte sich ihr Gesichtsausdruck schlagartig von wütend auf entsetzt. Er hatte also nicht gepetzt.

„Wie siehst du denn aus?! Konsuke, komm schnell!“, rief sie in Richtung Wohnzimmer und kurz darauf stand die große Gestalt meines Vaters vor mir, sein Gesicht war wutentbrannt, als er meine Haare musterte.

Ich sah auf und versuchte, ihn mit einem schwachen Lächeln zu besänftigen. Vielleicht war es gar nicht so schlimm? Er hatte schließlich noch nicht angefangen zu schreien.

Doch das brauchte er auch gar nicht, denn kaum hatten meine Augen seine erreicht, holte er aus und eine Sekunde später prallte ich mit dem Rücken gegen meine Zimmertür und die Klinke, was mehr weh tat als der Schlag selber und mich vor Schmerz aufschreien ließ.

Meinen Vater schien es nicht zu interessieren, er machte einfach kehrt und begab sich wieder ins Wohnzimmer. Meine Mutter sah mich mit weiterhin mit bösem, leicht zufriedenen Blick an, dann verschwand sie wieder in die Küche mit den Worten, „Du bleibst den ganzen Abend in deinem Zimmer, auch zum Abendessen. Und ich will kein Wort hören, damit das klar ist? Und räum endlich auf!“

Ich stand noch ein paar Sekunden lang da und starrte gegen den Boden, dann betrat ich mein Zimmer und schloss leise die Tür hinter mir, um mich danach gegen sie zu lehnen.

Stumm bahnte sich eine Träne über meine Wange, die begonnen hatte, wie verrückt zu brennen, bevor mein ganzer Körper zusammenknickte und ich auf den Boden rutschte. Irgendwann würde der Tag kommen, an dem nicht nur mein Körper, sondern auch mein Wille aufgeben würde.

Doch wie viel Zeit hatte ich noch bis dahin?

The End.

so, hier erstmal einen kleinen zwischenkommentar. erstmal danke an alle, die das hier lesen! diese FF bedeutet mir wirklich viel und ich geb mir wirklich mühe.

zu dem kapitel...

gott, ich wollte diese szene eigentlich erst viel später schreiben, wenn man sich besser in seine lage hineinversetzen kann aber irgendwie werfen sich meine pläne total um >.< ich habe versucht die gefühle rüberkommen zu lassen so gut es geht und hoffe, es klingt nicht übertrieben :/

zu rukis/takas chara selbst: ich habe ihn absichtlich ein wenig unreifer wirken lassen und auch ein wenig naiv. ich glaube das passt gut....

so, viel spaß beim lesen und entschuldigt bitte die vielen fehler ^^°

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Kapitel 2: The End.
 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schmerzte mein ganzer Körper als ob ich überall einen Muskelkater hätte. Aber das lag wohl daran, dass ich die ganze Nacht auf dem Fußboden verbracht hatte.

Meine Augen brannten und als ich mich ins Bad schleppte um zu duschen, fand ich auf meinem Rücken wie erwartet einen großen blauen Fleck wieder.

Doch ich würde einfach nicht daran denken, so schlimm war es nicht und ich wollte nicht jammern.

„Positiv denken...“, versuchte ich mein eigenes Spiegelbild aufzubauen. Schließlich wollte ich einmal Fußballer werden und die hatten massenhaft blaue Flecken.

Ja, Fußballer. Oder Rockstar.

Dieser Gedanke war mir erst vor kurzem gekommen, als ich von dieser neuen Band hörte, die gerade total angesagt war. Der Sänger war echt total cool.

Doch ich würde nie so werden wie er. Ich besaß ja nicht einmal ein Instrument, obwohl ich gerne eine Gitarre gehabt hätte, aber meine Eltern hätten es sowieso nicht erlaubt. Und singen konnte ich aus der Sicht meines Bruders auch nicht, also würde aus einer eigenen Band höchstwahrscheinlich nichts werden. Außerdem war ich gerade mitten im Stimmbruch und wer wusste, wie das noch enden würde. Da hatte ich ja bei einer Fußballkarriere noch mehr Chancen.

Und trotzdem ließ mich der Gedanke seitdem nicht mehr los. Wie es wohl ist, auf einer riesigen Bühne zu stehen und vor so vielen Leuten einfach nur Musik machen zu können?, fragte ich mich.

Das heiße Wasser rann über meinen Körper, doch ich war mit den Gedanken bereits ganz wo anders. Ich stand da, auf dieser riesigen Bühne in dieser riesigen Halle, und tausende Fans jubelten mir und meinen Bandkollegen zu und sangen die Texte begeistert mit, die ich selber geschrieben hatte.

Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. Es musste toll sein.
 

Nach dem Mittagessen, das ich wie gewohnt alleine zu mir nahm da meine Eltern Arbeiten und mein Bruder in der Sommerschule waren, fing ich an, die Umzugskissen auszuräumen, auch wenn ich nicht wirklich Lust dazu hatte. Andererseits wollte ich aber nicht noch mehr Ärger als ich sowieso schon hatte.

Angefangen von diversen Schulbüchern und anderem unnötigen Zeug bis zu sämtlichen alten Kleidungsstücken meines Bruders, die mir sowieso viel zu groß waren, brauchte ich fast drei Stunden bis ich fertig war.

Viel freundlicher sah mein Zimmer aber dann trotzdem nicht aus. Ich setzte mich auf das nun frisch überzogene Bett und dachte nach, was ich nun tun könnte. Mein Blick schweifte aus dem Fenster, es war schönes Wetter. Ob die beiden von gestern heute wohl wieder spielen würden?

Die Tatsache war sehr unwahrscheinlich meiner Meinung nach, trotzdem machte ich mich ohne groß nachzudenken auf den Weg. Vielleicht könnte ich sogar mitspielen?

Doch als ich eine knappe dreiviertel Stunde später auf dem alten Platz ankam, war niemand da.

Enttäuscht wollte ich schon wieder umkehren, als ich plötzlich Stimmen hörte; aus der Straße, aus der ich soeben gekommen war, tauchten die zwei Jungs von gestern auf. Der Größere hatte den Ball lässig zwischen Arm und Seite eingeklemmt und schien mit seinem Freund lautstark über irgendetwas zu diskutieren, und obwohl sie praktisch direkt an mir vorbei gingen, schienen sie mich nicht bemerkt zu haben, so vertieft waren sie in ihr Gespräch.

„Du hast gesagt, du hättest das geklärt!“, beschwerte sich der Kleinere und trat genervt gegen den Zaun.

„Falsch. Ich hab gesagt, ich würde Nachfragen. Aber zugestimmt habe ich nie“, erklärte der andere seelenruhig, „Außerdem, dort unten ist es viel zu dreckig und ungemütlich. Da kann man sich sowieso nicht konzentrieren...“

„Aber wo sollen wir denn sonst proben? Und was meinst du bitte mit ungemütlich? Was willst du denn dort unten machen... rummachen kannst du mit deinen Freundinnen schließlich auch in deinem Zimmer.“

Sie blieben stehen.

„Hör auf, so etwas zu sagen. Du weißt, dass keine von denen meine Freundin ist.“ Er sah seinen Freund ermahnend an, trotzdem schien ihn nicht aus der Ruhe bringen zu können.

„Aber flirten tust du mit ihnen trotzdem andauernd...“, murmelte der Kleine, es war offensichtlich, dass er eifersüchtig war. Die beiden schienen nicht oft über solche Dinge zu reden und es wunderte mich überhaupt, Fußball spielende Jungs zu sehen, die über so ein Thema redeten.

„Manchmal kannst du dich echt idiotisch aufführen“, beklagte sich der andere und kniff ihn in die Seite, worauf er mit einem, „Sagt gerade der Richtige!“, antwortete. Dann fingen sie beide an zu lachen und begaben sich in die Mitte des Platzes.

Sie schienen wirklich gute Freunde zu sein.
 

Ich wusste, dass mein Bruder bereits zu Hause sein würde, wenn ich Heim kam, doch ich ahnte nicht, dass er während meiner Abwesenheit mein Zimmer durchstöbern würde. Als ich mein Zimmer betrat, fand ich ihn über den Schreibtisch gelehnt wieder, vor ihm ein Stapel Zettel ausgebreitet, auf denen deutlich meine Handschrift zu erkennen war.

„Was machst du da?!“, schrie ich ihn an und stürzte in Richtung Tisch, doch er hatte die Zettel bereits zusammengesammelt und hielt sie hoch, sodass ich sie nicht erreichen konnte.

„Gib sie her!“, befahl ich ihm, doch sein Grinsen würde nur noch größer.

„Was ist das?“, fragte er seelenruhig und fuchtelte mit dem Papier vor meinem Gesicht herum. Ich schnappte danach, doch er zog es wieder weg.

„Das geht dich nichts an!“, brüllte ich, doch umso wütender ich wurde, desto witziger schien er die Sache zu finden.

„Was willst du denn mit diesen Emo-Texten? Oder sollen das etwa Gedichte sein? Wusste gar nicht, dass du so sentimental bist...“

„GIB SIE WIEDER HER!“, schrie ich und versuchte, auf ihn einzuschlagen, doch er wehrte ab und warf mich zu Boden. Und bevor ich mich wieder aufgerappelt hatte, war er bereits durch die Tür verschwunden.

Ich stürzte ihm nach ins Wohnzimmer, doch es war bereits zu spät, er hatte sie bereits in den Kamin geworfen und war gerade dabei, ein Streichholz darauf zu legen. „Nicht!“ Ich wollte ihn aufhalten, doch er hielt mich zurück und ich musste zusehen, wie meine selbst geschriebenen Texte in Flammen aufgingen.

Ich hätte schreien können. Ich hätte auf ihn einschlagen können. Ich hätte ihn sogar töten können dafür.

Doch ich stand einfach nur da und starrte in den Kamin, bis der Griff meines Bruders sich lockerte als die Flammen kleiner wurden und schließlich erloschen, ohne auch nur ein Stück weißer Papier übrig zu lassen.

„Werd erwachsen“, sagte er plötzlich mit ernster Stimme und verließ kurze Zeit später den Raum.
 

Ich biss mir auf die Lippe. Warum?

Leise schloss ich die Tür hinter mir und sperrte sie von innen ab.

Ich wollte nicht weinen. Ich wollte stark sein, doch es ging nicht. Es waren doch nur blöde Texte. Er hatte Recht. Es war nur Kinderkram, sonst nichts. Blöde Gedichte, die ich geschrieben hatte, als ich einsam war.

Einsam obwohl doch so viele um mich herum waren. Freunde, Familie, Nachbarn... und trotzdem war ich immer einsam. Jeden beschissenen Tag.

Tränen tropften auf den Fußboden.

Warum tat es so weh? Was tat überhaupt weh? Und woher kamen diese Tränen?

Ich... ich wollte doch nicht weinen... aber es tat so verdammt weh...

Langsam lehnte ich mich über das Waschbecken, meinen Blick auf das Kästchen gerichtet, nachdem ich kurz darauf meine Hand ausstreckte. War es denn wirklich schon so weit gekommen? War es denn nicht idiotisch, zu glauben, es gäbe keine andere Lösung?

Ich wusste doch, dass es nichts bringen würde... und trotzdem griff ich nach der Klinge. Trotzdem berührte das kalte Metall ein paar Sekunden später meine nackte Haut.

Es war doch derselbe Schmerz, oder etwa nicht? Derselbe Schmerz, den ich schon seit Jahren mit mir rumschleppte.

Meine Hand zitterte, als ich die scharfe Kante langsam in meine Haut drückte.

War er einfach nur größer geworden? Nach all den Jahren konnte ich es einfach nicht mehr ertragen? War das der einzige Grund?

Tränen vermischten sich auf der weißen Keramikoberfläche mit roter Flüssigkeit.

Oder wollte ich es mir in Wirklichkeit nur selbst beweisen? Wollte ich mir beweisen, dass ich wenigstens zu etwas fähig war? Wenigstens für etwas mutig genug?

Doch ich war es doch gar nicht. Ich schaffte es nicht.

Meine Hand zitterte stärker, das Metall rutschte aus meinen Fingern und klirrte auf dem Boden auf, verteilte Blutspritzer auf den Fliesen.

Nicht einmal dazu war ich fähig.

Es war hoffnungslos. Es war zu spät...
 

Schreien. Das einzige, was ich noch konnte, war schreien. Und ich schrie.

Ich schrie doch so laut ich konnte.

Warum konnte mich niemand hören?

Cage

Meine Haut berührte kalte Fliesen, ein seltsamer Geruch stieg mir in die Nase. Ich öffnete meine Augen, wo war ich?

Alles war verschwommen, doch ich erkannte das Badezimmer unserer neuen Wohnung. Wie lange hatte ich hier gelegen? Mein Körper fühlte sich seltsam schwer an. Es war schon fast dunkel draußen, die Sonne musste schon längst untergegangen sein und durch das kleine Fenster drang nur wenig Licht.

Ich versuchte aufzustehen, doch als ich mich auf meinen linken Arm abstürzen wollte, schmerzte und brannte dieser unheilvoll und ich sackte wieder zusammen.

Erschrocken über mich selbst starrte ich auf meinen Unterarm. Die weiße Haut war ebenso wie die gleichfarbigen Fliesen am Boden blutverschmiert.

Angewidert schloss ich die Augen, die zu tränen begonnen hatten. Was hatte ich getan? Als ob es gegen die Schmerzen helfen würde, drückte ich meinen Arm an meinen Oberkörper, doch im selben Moment ließ mich heftiges Klopfen an der Tür zusammenschrecken.

„Kommst du heute auch mal da raus, oder was soll das?! Ich warte schon fast eine Stunde, als beeil dich mal!“, erklang die genervte Stimme meines Bruders durch die verschlossene Tür, während er weiter dagegen klopfte.

Schnell richtete ich mich auf, wenn irgendjemand das hier sehen würde...

Doch als ich das Licht anmachte, konnte ich erst erkennen, wie blutverschmiert Fliesen und Waschbecken wirklich waren. Mein Herz raste, eilig griff ich nach einem Handtuch und hielt es unter den laufenden Wasserhahn.

Draußen vor der Tür hörte ich meinen Bruder mit zornigen Schritten hin und her gehen, „Hörst du mir überhaupt zu?!“ Wieder lautes Hämmern, „Jetzt mach endlich, verdammt!“

„Bin gleich fertig...“, sagte ich mit zitternder Stimme und begann, die schon fast eingetrockneten Spritzer auf dem Boden aufzuwischen. Das rote Tuch würde ich einfach auf meine Haare schieben. Doch das Waschbecken war mindestens genauso verschmiert, wie konnte man durch einen einzigen kleinen Schnitt nur so viel Blut verlieren?

Doch als ich unter weiteren genervten Kommentaren meines Bruders anfing, meinen linken Unterarm abzuwaschen, wurde mir einiges klar.

Da war nicht nur ein Schnitt.

„Matsumoto Takanori, ich hab nicht den ganzen Tag zeit, also mach endlich diese verdammte Tür auf!“

Doch kaum hatte er zu Ende gesprochen, hatte ich bereits aufgeschlossen und schob mich so schnell wie möglich und ohne ihn anzusehen vorbei in mein Zimmer, wo ich mich erstmal erschöpft aufs Bett sinken ließ.
 

Abwesend strich ich mit dem Daumen über meine Wunden.

Es war klar, dass das irgendwann passieren würde. Doch was mir wirklich Angst bereitete, war die Tatsache, dass ich mich nicht an die anderen drei Schnitte erinnern konnte, die auch noch viel tiefer waren. Das erklärte wenigstens das viele Blut.

Ich zog den Ärmel über meine Hand und versuchte, einfach nicht daran zu denken. Aber Fakt war, dass ich total die Kontrolle über mich selbst verloren hatte. Das durfte nicht noch einmal passieren.
 

Völlig k.o. starrte ich gegen die Decke, aus dem Wohnzimmer drangen laut die Stimmen meiner Eltern in mein Zimmer. Seit wann waren sie zu Hause? Ich hatte es nicht bemerkt.

Draußen war es bereits völlig dunkel, ich hörte die Badezimmertür aufgehen und meinen Bruder herausstürmen. Hatte er es denn so eilig? Warum eigentlich?

Doch kaum hatte ich mich zu Seite gedreht und meine Augen erneut über meinen Arm schweifen lassen, traf mich eine so erschreckende Erkenntnis, dass ich aufsprang und mit rasendem Puls aus dem Zimmer stürzte.

Die Klinge.

Ich hatte nicht an die Klinge gedacht, sie musste noch irgendwo am Boden liegen.

Verdammt, dachte ich mir. Wie konnte ich das nur vergessen?!

Doch noch bevor ich das Bad erreichte, erklang bereits die scharfe Stimme meiner Mutter durch die Wohnung.

„Takanori, kommst du mal bitte kurz?“ Ihre Stimme war beunruhigend leise.

Ich schluckte, folgte jedoch und betrat mit pochendem Herzen den Raum.

Meine so genannte Familie hatte sich um den Esstisch versammelt, mein Bruder stand neben meinem Vater und musterte mich mit einem Blick, den ich nicht deuten konnte. Meine Mutter blickte nicht auf sondern starrte gegen die Tischplatte, während mein Vater anfing zu sprechen.

„Was ist das?“, fragte er schon fast mit einem Lächeln.

Ich blickte auf, mein Herz stand still.

Als ob er die Antwort nicht wissen würde, drehte er das noch blutverschmierte scharfe Metall zwischen seinen Fingern und blickte von mir zu der Rasierklinge.

Ich zuckte nervös mit den Schultern, starrte wieder zu Boden, konnte jedoch aus den Augenwinkeln erkennen, wie sich die Miene meines Vaters verfinsterte.

Meine Mutter schluchzte.

Er stand auf.

Ich ahnte, was jetzt kommen würde. Doch mein Bruder kam mir und meinem Vater zuvor; er eilte zu mir, packte meinen linken Arm, was mich vor Schmerz fast auf schrieen ließ, und zog den Ärmel hoch. Ich wollte ihn zurückziehen, doch er war stärker und es tat weh.

Er musterte meine Wunden kurz, dann zog er mich näher zu Vater und hielt ihm mein Kunstwerk entgegen.

Ich wagte es nicht, aufzusehen. Meine Mutter schluchzte erneut, lauter.

„Was soll das?“, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

Und als ich nicht antwortete, kam die längst erwartete Ohrfeige in dem Moment, als mein Bruder mich losließ und ich stürzte zu Boden.

„Antworte mir gefälligst!“, schrie mich der alte Mann an, seine Hand immer noch ausgestreckt, Verachtung spiegelte sich in seinen Augen.

„Ich...ich...“, begann ich, doch mein Stimme versagte. Ich durfte nicht weinen. Nicht vor ihm.

„Willst du noch eine?!“, drohte er mit lauter Stimme, doch meine Mutter war bereits aufgesprungen und hielt ihn zurück.

Mein Bruder hatte längst den Raum verlassen, während meine Vormünder begonnen hatten, über den hohen Puls meines Vaters zu diskutieren und dass er sich nicht so aufregen sollte.

„Ich kläre das schon“, warf meine Mutter laut ein, mein Vater wollte protestieren, doch sie schickte ihn aus dem Zimmer. Dann war es plötzlich still.
 

„Ich weiß wirklich nicht mehr weiter...“, fing sie nach einiger Zeit mit brüchiger Stimme an, „Ich bin ja schon einiges gewöhnt von dir, aber dass du so weit gehen würdest, nur um Aufmerksamkeit zu bekommen, hätte ich wirklich nicht erwartet.

Was muss ich denn noch tun, damit du aufhörst, deinem Vater solche Sorgen zu bereiten?!“

Ich wusste, dass sie weinte. Man konnte es ihrer Stimme anhören.

„Warum...“, begann sie erneut und ich verfolgte mit meinen Augen ihre langsamen Schritte in Richtung Tür. „Warum kannst du nicht wenigstens ein bisschen wie dein Bruder sein? Mehr... verlange ich doch gar nicht von dir.“

Und mit diesen Worten, den Worten, die ich auf dieser Welt am meisten hasste, verließ sie ebenfalls den Raum und ließ mich am Boden kauernd zurück.

Still lag ich da; und die lang ersehnten Tränen tropften langsam auf den weißen Teppich.
 

Im Endeffekt kam ich mit zwei Wochen endgültigem Hausarrest davon, in denen es meine Eltern so gut wie möglich vermieden, mit mir zu sprechen. Sie ordneten auch an, dass ich nicht mit ihnen gemeinsam zu Abend aß, sondern alleine in meinem Zimmer, ahnten jedoch nicht, dass dies die schönste Strafe von allen war.

Nur mein Bruder, der ausgerechnet jetzt keine Sommerschule hatte da sein Lehrer in den Ferien war, versäumte keine freie Minute, in der er mich ungehindert schikanieren konnte.

Sie hatten ihn dazu verdonnert, auf mich aufzupassen und zu achten, dass ich auch ja wie angeordnet jeden Tag mindestens zwei Stunden Japanisch und eine Stunde Mathe lernte, da meine Noten ja so „grottenschlecht“ waren.

Er jedoch hackte lieber bei jeder Gelegenheit auf mir rum, anstatt mir zu helfen oder gar mich einfach in Ruhe zu lassen. Ich wäre schon nicht abgehaut, obwohl ich öfters mit dem Gedanken spielte.

Aber mir war lieber er als mein Vater, und so vergingen die nächsten zwei Wochen meiner lang ersehnten Sommerferien angenehm schnell. Und zu meinem Erstaunen hatte ich mich in Japanisch sogar ein wenig verbessert, trotz der anfangs schlechten Kritik meines Bruders. Ich musste eben nur wollen.

Doch Mathe würde ich einfach nie kapieren, meinte er zumindest, aber das machte nichts. Wer brauchte denn schon Mathe, wenn er Rockstar werden wollte?

Yuuutsu

So trotz schulstress ein neues kapitel die woche ^-^

es ist diesmal ein wenig länger und vor allem positiver xD oder eher ein wenig ironisch, auch der titel.

(und ich weiß, für 15-16 jährige ist diese art von verhandlung wie hier beschrieben ein wenig kindisch, aber was solls^^ ich mag das kapitel und besonders die letzte szene hat viel spaß gemacht^^)

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Kapitel 4: Yuuutsu
 

Gelangweilt sah ich aus dem Fenster, große Tropfen prasselten gegen die Scheibe. Warum musste es genau heute regnen? Wo ich doch endlich wieder hinaus hätte dürfen... Genervt seufzte ich und wand mich wieder meinem Aufsatz zu.

„Bist du fertig?“, fragte mein Bruder nach einiger Zeit, der am anderen Ende des Esstisches saß und Zeitung las.

Ich stand auf, brachte ihm mein Übungsheft nach vorne, wo er es mit typisch gelangweilter Mine an sich nahm und durchlas. Nur um es mir dann mit der üblichen schlechten Kritik zurückzugeben, am liebsten nörgelte er an meiner „schlampigen“ Schrift rum. Nur weil er schrieb wie ein Mädchen.

Halbherzig hörte ich ihm zu, nickte manchmal, verdrehte die Augen als er mir den Aufsatz wieder in die Hände drückte und packte meine Sachen zusammen.

Doch als ich auf dem Weg in mein Zimmer an dem meines Bruders vorbei kam und einen Blick rein warf, sah ich seinen Fußball einsam auf dem ordentlichen Bett liegen. Ich wusste, dass er kaum spielte, von wegen Schule oder so etwas in der Art. Aber eigentlich hatte ich schon lange die Vermutung, dass er ihn nur besaß, um mich damit zu ärgern.

Und er schaffte es auch, die Versuchung war viel zu groß. Ob er es merken würde?

Ich warf noch einmal einen Blick ins Wohnzimmer, wo er immer noch saß und den Fernseher aufgedreht hatte. Meine Eltern waren auf der Einweihungsfeier der Firma meines Vaters, sie würden also erst spät abends nach Hause kommen. Was machte also schon ein wenig Regen?

Ich rannte in mein Zimmer, zog meine Schuhe an und einen dicken Pullover über, schnappte mir den Ball von Yuuseis Bett und versuchte mich so leise wie möglich raus zu schleichen, meinen Schlüssel hatte ich ja seit gestern wieder.

Draußen atmete ich erstmal tief durch. Nach zwei Wochen buchstäblicher Gefangenschaft endlich wieder an die frische Luft, obwohl die Stadtluft hier alles andere als frisch war. Aber ich konnte endlich wieder spielen, der Rest war mir egal.

So schnell wie möglich machte ich mich auf den Weg zu dem alten Platz, rannte schon fast, da ich es kaum erwarten konnte. Der Regen war stärker geworden und ich war pitschnass als ich ankam, doch es störte mich nicht.

Sobald ich anfing, einfach nur auf das runde Ding zu treten, fühlte ich mich, als ob mich nichts und niemand aufhalten konnten. Es war, als ob all der Schmerz, die Wut der vergangenen Wochen in diesem einen Fußball eingeschlossen wären und ich es einfach vergessen konnte, indem ich nur fest genug drauf trat. Und ich fühlte mich frei, wie seit langem nicht mehr.
 

Doch als ich spät am Abend klatschnass und voller Dreck und Schlamm mit dem vorher noch strahlend weißen Ball meines Bruders auf der Türmatte stand, hätte ich mich schlagen können für diese Aktion.

Meine Mutter stand vor mir und öffnete gerade ihren Mund um zu sprechen, nachdem sie mich ungefähr eine Minute lang von oben bis unten entsetzt gemustert hatte, doch mein Bruder kam ihr zuvor.

„Ist das mein Ball?!“, schrie er übertrieben empört und riss ihn mir aus den Fingern, „Was hast du damit gemacht? Ihn durch eine Müllpresse geschleust?!“

„Ich benutze ihn wenigstens...“, nuschelte ich mit einem Blick zur Seite, das war ja nicht zu fassen, wie er reagierte.

„Erspar dir die frechen Antworten“, ermahnte mich meine Mutter streng und schickte meinen Bruder in sein Zimmer, der mit einem Schnauben folgte.

„Ich denke du hast keine Erklärung parat?“, sie sah mich an, seufzte und rieb sich mit der Hand über die Augen ohne auf eine Antwort zu warten, „Haben dir die zwei Wochen denn nicht gereicht? Wann kapierst du es denn endlich?“

Sie seufzte noch einmal entnervt und ich starrte weiter auf meine Füße, schön langsam wurde mir kalt.

„Geh... Geh dich einfach umziehen, du hast Glück dass dein Vater schon schläft. Ich halte das nicht mehr aus...“, letzteres hatte sie eher zu sich selbst gesagt, allerdings so laut, dass ich es noch gut hören konnte. Das war alles?

„Und mach gefälligst alles sauber, wenn du fertig bist!“, schrie sie mir durch die Badezimmertür nach.

Da war ich ja wirklich noch einmal davon gekommen.
 

Als ich ein paar Tage später auf dem Rückweg vom Einkaufen am alten Platz vorbeikam, eher absichtlich als unbeabsichtigt, erkannte ich einen der beiden Jungs, denen ich ein paar Mal zugesehen hatte.

Ich blieb stehen, warum stand diesmal jemand anderes im Tor? Was war denn mit seinem Freund? Doch als ich genauer hinsah erkannte ich an seiner Spielweise, dass es immer noch derselbe Tormann war, nur hatte er plötzlich blonde Haare und ein seltsames Tuch im Gesicht.

Ich wollte gerade weitergehen, als von der anderen Straßenseite plötzlich drei große Typen auftauchten, einer von ihnen trug einen Fußball in der Hand und sie sahen verärgert in Richtung Platz. Es war nicht zu überhören, dass sie etwas dagegen hatten das bereits jemand auf dem Feld trainierte, und kaum hatte ich mich von der Stelle bewegt, war auch schon ein Streit zwischen ihnen und den beiden Freunden entbrannt. Ich konnte aus der Entfernung nicht verstehen, was sie sagten, doch sie schienen nicht gerade freundlich miteinander umzugehen und als einer der Typen den Blonden schubste, wurde der ziemlich aggressiv und wollte schon zurückschlagen, doch sein Freund hielt ihn auf und begann mit ihm über irgendetwas zu diskutieren.

Als der Größere sich wieder an die Fremden wandte, drehte der Wind und ich konnte ein paar Wörter verstehen.

„...aber ihr seid nur zu zweit“, stellte der Fremde mit dem Ball in der Hand fest, offensichtlich belustigt.

„Wir machen euch auch so fertig“, antwortete der ruhigere der beiden Freunde trotzig, in dem Moment, als sich der Blonde in meine Richtung drehte und plötzlich auf mich zuging.

Eigentlich wollte ich abhauen, doch aus irgendeinem Grund waren meine Füße wie angewurzelt, bis er einige Meter vor mir stehen blieb, die Hände lässig in den Hosensäckeln, mit dem Tuch sah er irgendwie seltsam aus. Die anderen Jungs hatten ihm verwirrt hinterher gesehen, dann folgte ihm sein Freund eilig und blieb neben dem kleineren stehen.

„Hey, ich dachte wir machen die drei Idioten fertig? Was ist los?“ Doch der andere beachtete ihn nicht, sondern starrte weiterhin in meine Richtung. Ich drehte mich um und griff nach den Einkaufstüten, hielt jedoch inne, als der Satz erklang, den ich in diesem Moment am meisten erhofft hatte.

„Hast du vielleicht Lust mitzuspielen?“, meinte er ernsthaft mich? „Du mit den roten Haaren. Ich hab dich was gefragt...“, nörgelte er als ich mich immer noch nicht umgedreht hatte.

Dann wandte ich mich den beiden zu und blickte ihn fragend an, genauso wie sein Freund.

„Hey, Akira, was..?“ Doch der Blondschopf unterbrach ihn.

„Ich hab dich schon ein paar Mal hier gesehen, ich weiß, dass du Fußball magst. Spielst ziemlich gut“, sagte er mit einem Schulterzucken.

„Woher willst du das wissen?“, fragte sein Kumpel, genauso wie ich mich auch.

„Hab ihn letzten Samstag hier spielen gesehen, war gar nicht so schlecht. Also?“, drängte er wieder an mich gewandt.

Natürlich wollte ich, nichts lieber als das. Doch ich zögerte. Das Abendessen musste fertig sein, wenn meine Eltern heim kamen...

„Nur das eine Spiel, bitte. Sonst haben wir keine Chance gegen die Typen“, meinte er und deutete auf die Drei hinten, die sich offensichtlich genervt unterhielten, „Und wenn wir nicht gewinnen, wollen die uns vom Platz schmeißen.“

„Na...na schön...“, antwortete ich leise und setzte mich in Bewegung, doch irgendwie hatte ich bei der Sache ein ungutes Gefühl, auch wenn die beiden nun lächelten.
 

„Was wollt ihr denn mit dem Kleinen?“, fragte einer der Typen spöttisch, als ich den beiden auf die Mitte des Platzes gefolgt war. Ich war es gewohnt, also reagierte ich gar nicht erst darauf, allerdings waren sie wirklich um einiges größer als ich, was mich noch verlegener machte. Warum hatte ich mich noch einmal darauf eingelassen?

Doch als wir uns in der Mitte aufstellten und zu spielen begannen, vergaß ich alles um mich herum und konzentrierte mich nur noch auf den Ball. Es war nicht schwer, gegen die drei anzukommen, besonders da mein Partner ziemlich gut war, die anderen aber nichts draufhatten. Allerdings war ihr Tormann ebenfalls sehr gut. Wir hatten ausgemacht, wer das erste Tor schießen würde könnte den ganzen Tag weiter auf dem Platz trainieren, doch obwohl ich jeden einzelnen Schuss und Pass genoss und alles gab, gelang es mir einfach nicht, ein Tor zu machen. Andererseits hatten die anderen bei unserem Tormann noch weniger Chancen.

Erst als wir schon fast 20 Minuten spielten, erkannte ich meine Chance. Akira, oder wie er hieß, hatte gerade einen Schuss abgewehrt, seinem Freund zugepasst und ich rannte vor, während die anderen beiden sich noch nicht einmal umgedreht hatten. Ich war kurz vorm Tor, als er mir den Ball zuspielte und der Tormann stand auf der komplett falschen Seite, da er nicht aufgepasst hatte. Perfektes Timing.

Doch genau in dem Moment, als ich schießen wollte, packte mich einer der Gegner, der mich ungewöhnlich schnell eingeholt hatte, am linken Unterarm und ich zuckte zusammen. Und dann ging alles viel zu schnell.

Der Schuss war schief gegangen und der Ball knallte gegen die Stange, gleichzeitig hatte mich der Typ zu Boden geworfen worauf meine Mitspieler beide lautstark protestieren, was sie vom gegnerischen Tormann ablenkte, der den Fußball seinem vorne stehenden Mitspieler zugeworfen hatte und dieser längst in Richtung Tor lief, dann schoss er. Akira war schnell in die andere Ecke des Tores gehechtet, war aber um eine zehntel Sekunde zu langsam; der Ball streifte seine Fingerspitzen, drehte sich kurz im Netz weiter und landete kurz nach dem Blonden am Boden.

Die drei Älteren trafen sich in der Mitte des Feldes und klopften sich anerkennend auf die Schultern, dann diskutierten sie etwas mit seinem Kumpel, während Akira frustriert seinen Fußball schnappte und ohne ein weiteres Wort ging.
 

„Mach dir nichts draus’“, der Große blieb vor mir stehen und reichte mir die Hand, da ich mich seit meinem Sturz nicht bewegt hatte. Mein linker Arm schmerzte ein wenig, also reichte ich ihm meinen rechten und er zog mich auf.

„Er ist ein schlechter Verlierer“, sagte er als er meinem Blick folgte, „Besonders wenn gemogelt wird.“ Zornig blickte er in Richtung der drei Typen, die grinsend und schadenfroh zu uns rüber sahen.

„Tut mir trotzdem Leid...“, sagte ich leise und blickte zu Boden.

„Ach kein Problem, es war ja nicht deine Schuld. Außerdem ist morgen auch noch ein Tag. Ich bin übrigens Kouyou“, lächelte er und streckte mir seine Hand hin, was ich ein wenig seltsam fand, aber trotzdem einschlug.

„T-takanori, Matsumoto Takanori.“ Ich griff nach den Einkaufstüten, die immer noch an der Wand gelehnt standen, hoffentlich war die Milch bei der Hitze nicht sauer geworden, und machte mich auf den Weg nach Hause, Kouyou folgte mir.

„Soll ich dir helfen?“, fragte er und ging lässig neben mir her. Ich schüttelte den Kopf.

„Also“, begann er nach einiger Zeit wieder, „Bist du erst vor kurzem her gezogen? Hab dich noch nie hier gesehen...“

Diesmal ein Nicken. Was wollte er eigentlich?

„Scheinst ja nicht sehr gesprächig zu sein, Matsumoto Takanori.“ Ich wurde rot.

„Musst du denn nicht nach Hause?“, fragte ich leise nach ein paar Minuten in denen er still neben mir her ging.

„Wohnen anscheinend in derselben Richtung“, meinte er lässig und starrte weiter geradeaus.

Wir gingen noch ein Stück, bis er sich dann an einer Kreuzung verabschiedete. Ich war schon fast an der nächsten Ecke, als er mir noch einmal hinterher schrie.

„Hey, Taka! Falls du Lust hast, wir trainieren Morgen wieder. Komm doch vorbei“, und ohne auf eine Antwort zu warten war er verschwunden.

Was sollte das denn?

Shunkashuutou

Wie kann ich es wagen, einen alicenine titel für eine gazette-FF zu verwenden? XD ganz einfach: das lied handelt von freundschaft und das video ist das genialste auf der welt. ich liebe das lied und es passte halt gut zu dem kapitel :) (jah es ist einmal nicht emo^^)

entschuldigt die langen vorworte, aber es gibt so vieles was ich zu den kapiteln zu sagen habe >__<''

zum beispiel dass ich kouyous art liebe, auch wenn sie noch nicht sehr uru-like ist^^' besonders die szene(n) mit rei's schwester hat seeehr viel spaß gemacht zu schreiben XDD

so. aber jetzt fangt er wirklich an, der weg von taka bis ruki. das kapitel mag ich wirklich sehr und es ist auch extra lang xD viel spaß und schonmal thx für alle kommis :)
 

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Kapitel 5: Shunkashuutou
 

Ich hörte die Wohnungstür aufgehen und gleich darauf die Absätze meiner Mutter auf den Fliesen des Vorraums.

„Ist das Essen fertig?“, fragte sie mich durch die Glastür, doch da sie ein paar Sekunden später mit Einkaufstaschen in der Hand die Küche betrat, brauchte ich ihr nicht antworten.

„Was machst du denn da? Warum schüttest du die Milch weg?“, sie deutete mit der Hand auf das Waschbecken, in dem ein leerer Milchkarton lag, während ich schnell zum Herd geeilt war um die Suppe umzurühren. Seit beide Elternteile in unserer Familie arbeiteten, musste ich fast jeden Tag kochen und mittlerweile ließ ich kaum mehr etwas anbrennen.

„War nicht mehr gut...“, antwortete ich und holte Teller aus dem Schrank über dem Herd, wobei ich mich strecken musste da ich so klein war.

„Aber ich hab dir doch extra gesagt, du sollst frische kaufen. Oder hast du das vergessen?“, beschwerte sie sich weiter.

„Hab sie aus versehen draußen stehen lassen.“

„Dann hättest du mich anrufen sollen, dann hätte ich im Vorbeifahren noch welche mitgenommen. Manchmal frage ich mich, wo du deinen Kopf hast“, sie griff wieder nach den Taschen, die sie kurz abgestellt hatte und ging nach draußen, während ich weiter den Tisch deckte.
 

Als ich mich nach dem Abendessen an meinen Schreibtisch setzte, um noch ein wenig zu lernen, fing mein linker Arm plötzlich an zu brennen und ich ging ins Bad, um mir Salbe zu holen. Die Wunden waren zwar gut verheilt, doch seit dem Spiel heute Nachmittag war eine wieder aufgeplatzt und tat weh.

Ich hätte die Bandagen nicht runter nehmen sollen, dachte ich mir und band ein Tuch um meinen Unterarm. Dann hätten wir vielleicht sogar gewonnen.

Sollte ich morgen wirklich wieder hin gehen? Was, wenn er mir nur auf Höflichkeit vorgeschlagen hatte, wieder mit ihnen zu trainieren? Oder damit ich nicht so enttäuscht war über die Niederlage, immerhin hatte ich es versaut.

Doch trotz Zweifel machte ich mich, ausgerüstet mit Sportklamotten und Fußballschuhen am nächsten Tag um dieselbe Zeit auf den Weg zu dem alten Sportplatz. Ich war sogar ein wenig zu früh dran... Dann fiel mir ein, dass er gestern gar keine Uhrzeit genannt hatte und mir wurde mulmig. Irgendwie kam mir das bescheuert vor, doch ich war bereits mitten am Weg und jetzt umzukehren wäre noch blöder gewesen, also ging ich weiter. Und wie erwartet war der Platz leer.

Enttäuscht wollte ich schon wieder umkehren, als ich hinter mir eine Stimme und schnelle Schritte hörte.

„Hey, Taka! Bist du also doch gekommen?“

Kouyou kam von der anderen Straßenseite zu mir rüber gerannt und blieb keuchend vor mir stehen, war er etwa den ganzen Weg hier her gelaufen? „Toll, dann können wir endlich richtig trainieren!“

„Wo ist denn“, wie war sein Name noch mal? „Akira.“ Hoffentlich war er nicht noch sauer wegen gestern.

Der größere atmete noch einmal tief durch, bevor er antwortete.

„Ich wollte ihn gerade abholen gehen, dachte mir aber, ich sollte zuerst hier vorbeischauen, um dich nicht zu verpassen. Hab dir ja gestern vergessen zu sagen, wann wir eigentlich trainieren“, meinte er und fuhr sich dabei verlegen durch das lange, dunkle Haar.

„Du hättest dich aber nicht so beeilen brauchen“, sagte ich leise und folgte ihm über den Platz.

„Oh, nein. Ich jogge jeden Tag hier her. Ist gut für die Figur“, lächelte er und ging weiter. Irgendwie war er seltsam... „Aki wohnt gleich da drüben“, meinte er und deutete auf ein kleines Reihenhaus mit einem schönen Vorgarten. Ein großes Fenster im oberen Stockwerk zeigte direkt auf den Platz. Deshalb konnte er mich also spielen sehen, dachte ich mir.

Kouyou klopfte und eine junge Frau öffnete die Tür. Als sie den Schwarzhaarigen erblickte, strahlte sie und bat ihn ohne ein Wort von ihm ins Haus. Mich schien sie gar nicht bemerkt zu haben, doch da ich nicht alleine draußen warten wollte, folgte ich Kouyou einfach. Unwohl war mir dabei trotzdem ein wenig, ich kannte sie doch gar nicht.

„Akira, komm runter. Kouyou-sama ist hier!“, schrie das Mädchen die Treppe hoch und kurz darauf ging eine Tür auf.

„Komme gleich!“, drang eine Stimme herunter, dann würde die Tür wieder zugeschlagen.

„Willst du vielleicht etwas trinken?“, fragte sie Kouyou in einem weitaus freundlicheren Ton und lächelte dabei schon fast zu niedlich.

„Nein, danke. Wir gehen gleich wieder sobald Aki kommt“, wies er sie nett ab, achtete dabei überhaupt nicht auf ihre offensichtlichen Flirtversuche.

Sie sah ihn zuerst enttäuscht an, dann fragend, bis sie ihre großen Augen endlich von ihm abwandte und mich über seine Schultern hinweg verwirrt musterte.

„Oh, das ist Taka“, warum nannte er mich andauernd so? „Er trainiert heute mit uns. Taka, das ist Akis Schwester Kana-chan.“

Ich begrüßte sie, doch sie hatte sich längst wieder dem größeren zugewandt und war anscheinend ganz davon begeistert, dass er soeben ihren Namen genannt hatte.

Dann tauchte Akira auf der Treppe auf, worauf sich ihre Mimik gleich wieder änderte. „Trägst du dieses Ding immer noch?“, empfing sie ihren Bruder und deutete auf das weiße Band, das über seine Nase gebunden war.

„Er befindet sich eben gerade in einer Identitätskrise“, meinte Kouyou mit einem Schulterzucken, worauf der Blonde ihn mit einem genervten, „Halt die Klappe...“, begrüßte.

Er griff nach dem Fußball und seinen Handschuhen, die auf einem Sessel neben der Treppe lagen, hielt jedoch inne, als er mich bemerkte, worauf er sich fragend zu seinem besten Freund drehte.

Er hatte es ihm gegenüber nicht einmal erwähnt, ganz toll. Und besonders erfreut schien er auch nicht zu sein, als der Größere anfing zu erklären. Das fing ja schon mal gut an.
 

Auf dem Platz hatte mir Kouyou den Ball in die Hand gedrückt und ich begann, mich aufzuwärmen. Die anderen beiden diskutierten inzwischen lautstark über alles Mögliche, ich hörte nicht genau hin und es ging mich ja auch eigentlich nichts an. Trotzdem konnte ich sehr oft die Wörter „gestern“, „Problem“ und „stur“ raus hören, während ich weiter gegen die alte Mauer am Rand des Platzes schoss. Mir hatte das Training echt gefehlt.

„Manchmal ist er einfach nur ein sturer Idiot!“, beschwerte sich Kouyou laut über seinen Freund, während sich Akira auf dem Weg zum Tor seine Handschuhe anzog, ebenfalls sichtlich genervt. „Andauernd hat er irgendetwas zu meckern. Das geht jetzt schon eine Woche so, seit er sich eingebildet hat, unbedingt die Haare blondieren zu müssen. Ich halte das bald nicht mehr aus.“

Er seufzte genervt, meinte, es wäre bestimmt nur eine Phase und Akira würde sich hoffentlich bald wieder beruhigen, und legte den von mir erhaltenen Fußball in die Mitte von uns beiden.

„Lass und einfach anfangen“, meinte er etwas ruhiger, „Aki, bist du bereit?“ Der Blonde, der sich in der Mitte des Tores platziert hatte, nickte.

„Gut“, er lächelte, „Dann zeig mal, was du wirklich drauf hast, Taka.“

Und wie ich es ihm zeigte. Wir spielten fast eine Stunde lang, doch keiner von uns schaffte es, auch nur ein Tor zu machen, was einerseits daran lag, dass Akira echt gut war, andererseits aber Kouyou auch. Kaum war ich in der nähe des Tores, luchste er mir den Ball schon wieder ab und umgekehrt genauso.

Als wir nach einem beschlossenen Unentschieden zurück zu Aki heim gingen, war ich völlig fertig, doch ich hatte lange nicht mehr so einen Spaß gehabt, und auch die anderen beiden hatten ihren kleinen Streit von vorhin vergessen.

„Du bist echt verdammt gut“, lobte mich der größere der beiden Jungs und klopfte mir anerkennend auf die Schulter, als wir die Treppe hoch gingen. Eigentlich hätte ich längst wieder daheim sein müssen, doch ich hatte riesigen Durst und bis nach Hause war es weit.

„War wohl gestern ein wenig aus der Übung“, meinte ich nur und betrat nach Kouyou das Zimmer. Es war zwar nicht so groß, doch durch das große Fenster drang viel Licht, was es automatisch geräumiger machte. An den Wänden waren überall Flaggen und Poster verschiedener Bands aufgehängt, hauptsächlich aber von den „Sex Pistols“.

„Aber du bist ziemlich schnell für deine Größe“, meinte der Blonde und warf sich erschöpft aufs Bett, „Wie alt bist du eigentlich?“

„Vierzehn“, antwortete ich beiläufig und studierte seine CD-Sammlung, er hatte echt Geschmack.

„Tatsächlich? Hätte dich viel jünger eingeschätzt“, meinte er ein wenig überrascht, wobei ihm Kouyou beipflichtete.

Doch ich hörte nicht richtig zu, denn etwas anderes hatte meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Neben dem Schreibtisch stand ein blank polierter, schwarz-weißer E-Bass angelehnt an eine Halterung.

„Gefällt er dir?“, fragte Akira, als er meinem Blick folgte und stand auf, um sich den Bass umzuhängen. „Er ist mein ganzer Stolz.“

„Und das mit Recht. Akira ist ein Naturtalent“, meinte Kouyou, der sich lässig an die Wand gelehnt hatte und seinen Freund beobachtete, als ein paar Takte spielte. Er hatte wirklich Talent, doch mit Verstärker hörte sich das Ganze wahrscheinlich unglaublich an.

„Du übertreibst“, meinte der Blonde verlegen und stellte den Bass wieder an seinen Platz, als die Tür aufging und Kana mit einem Tablett mit drei Gläsern hereinkam, wovon sie eines graziös Kouyou reichte und die restlichen auf den Tisch abstellte.

Ihr Bruder bedankte sich halbherzig und bevor sie wieder ging schenkte sie dem Großen noch ein extra Lächeln, worauf Akira mit einem genervten Blick reagierte.

Ich nahm ein Glas und trank es auf einen Zug leer.

„Interessierst du dich für Musik?“, fragte Kouyou und setzte sich zu Aki an den Bettrand.

„Ja, aber ich spiele kein Instrument. Hätte gerne eine Gitarre, doch mein Vater erlaubt mir keine.“

„Wieso das?“, fragte der Blonde und trank sein Glas ebenfalls aus.

„Er hält Musik für Kinderkram, mit dem man niemals Geld verdienen und eine Familie ernähren könnte“, wiederholte ich seine Aussage mit monotoner Stimme und stand auf, mein Bruder war sicher schon längst daheim. „Ich muss jetzt los, vielen Dank für die Einladung.“

„Du gehst schon?“

„Ja, ich muss nach Hause.“ Ich verbeugte mich und war schon fast am Ende der Treppe, als mir Akira nach schrie.

„Wir trainieren morgen um dieselbe Zeit, wenn du Lust hast!“

Dankend verabschiedete ich mich von Kana und verließ das Haus in Richtung Stadtmitte. Die beiden waren echt nett.

Song of the Sheep (in a dark, long night.)

„Komm her“, ertönte die Stimme meines Vaters durch die angelehnte Tür, als ich gerade mein Zimmer betreten wollte. Der Ton hinterließ keinen Zweifel, wer gemeint war und so schleppte ich mich ins Wohnzimmer, wo mein Vormund wie jeden Abend am Sofa saß und Sake trank.

„Zeig mir, was du heute gemacht hast“, befahl er ohne von seiner Zeitung aufzusehen. Ich sah zu meinem Bruder, er saß am Esstisch und tat so, als ob er ebenfalls lesen würde. Auf seinem Gesicht lag ein verräterisches Grinsen.

„Muss ich mich wiederholen?“, sagte er in schärferem Ton, als ich keine Anstalten machte mich zu bewegen. Langsam drehte ich mich wieder zu ihm, er erwiderte meinen Blick ernst. Dieses verdammte Arschloch. Warum musste er immer petzen? Er hatte doch nichts davon, er war so oder so der Liebling der Familie...

„Ich habe heute nichts gelernt“, sagte ich leise und senkte den Kopf, betonte aber jedes Wort einzeln. Er ahnte es doch schon längst, also warum konnte er mich nicht gleich bestrafen?

„Warum?“ Er trank sein Glas aus.

„Weil ich nicht zu Hause war“, ich versuchte, ruhig zu bleiben, doch aus irgendeinem Grund war das heute schwieriger als sonst.

„Wo warst du?“, fragte er immer bissiger und schenkte sich noch ein Glas ein. Ich atmete tief durch. Es hatte keinen Sinn zu lügen.

„Ich war Fußballspielen. Mit... mit Freunden.“ Waren sie das denn? Meine Freunde?

Plötzlich legte sich ein Lächeln auf die Lippen meines Vaters, das jedoch alles andere als freundlich gemeint war.

„Mit Freunden also... und woher kennst du diese Freunde?“, das letzte Wort betonte er besonders sarkastisch. Ich zuckte mit den Schultern, ich konnte doch nicht „vom Fußballspielen“ antworten.

„Dann richte deinen so genannten Freunden aus, sie sollen ab jetzt alleine spielen, ich habe es dir verboten und dabei bleibt es“, er stand auf und trank den letzten Schluck aus. „Und wenn du mich noch einmal anlügst, bekommst du bis zum Ende der Ferien Hausarrest, hast du verstanden?“ Mein Bruder seufzte amüsiert.

„Ich habe nicht gelogen“, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Das war doch nicht zu fassen, warum sollte ich mir so etwas ausdenken?

„Und wohin bitteschön ist dann der Ball deines Bruders verschwunden, kannst du mir das erklären?“, er stellte sich direkt vor mich und sah mich zornig von oben herab an.

„Woher soll ich das wissen?“, dieser verdammte Mistkerl hatte doch ernsthaft behauptet, ich hätte seinen Fußball geklaut. Und noch dazu schien ihm das hier Spaß zu machen, er konnte sich kaum noch beherrschen, nicht loszulachen.

„Ich hab doch gesagt, du sollst nicht lügen“, ermahnte er mich scharf. „Was ist denn so schwer daran, einfach das zu tun, was ich und deine Mutter dir sagen? Nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder!“

Ich ballte meine Hände zu Fäusten, das konnte doch nicht sein Ernst sein? Wer hatte denn hier gelogen?! Doch ich musste mich zusammen reißen. Eigentlich wollte ich nämlich etwas ganz anderes mit ihm besprechen, fiel mir ein. Doch bevor ich darüber nachgedacht hatte, ob dies ein guter Zeitpunkt dafür war, hatte ich es auch schon gesagt.

„Ich möchte eine Gitarre. Eine E-Gitarre.“

„Wie bitte?“, mein Vater war zunächst überrascht über den plötzlichen Themenwechsel, dann wurde seine Miene noch zorniger.

„Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du keine bekommst. Schon gar keine E-Gitarre!“, seine Stimme war voller Verachtung.

„Ich will aber eine“, sagte ich lauter und machte einen Schritt auf ihn zu, was die Grenzen seiner Geduld wohl überschritt, denn kaum eine Sekunde später spürte ich seine flache Hand auf meiner Wange.

„Ich habe gesagt du bekommst keine und aus!“, schrie er und wandte sich ab. „Und wehe ich höre noch einmal ein Wort davon! Musik ist nichts womit man Geld verdienen kann, wann merkst du dir das endlich? Genauso wie dieses verdammte Fußball, das ist alles nur Zeitverschwendung! Warum-“

„Halt die Klappe! Halt endlich deine verdammte Klappe!“
 

Stille trat ein, in der mich der Alte mit großen Augen ansah. Auch Yuuseis Grinsen war verflogen und er blickte mich ebenfalls an, als ob ich ein Geist wäre. Ich wusste, ich hätte es nicht sagen dürfen, aber die Worte waren einfach über meine Lippen gekommen. Ich wusste, ich hätte nicht schreien dürfen, aber ich konnte mich nicht mehr beherrschen.

„Was hast du gerade gesagt?“, seine Augen waren nur noch Schlitze. Jetzt war es doch sowieso schon zu spät...

Mit einem Schritt war er bei mir, packte mich am Nacken und schleifte mich durch den Vorraum, wo er meine Zimmertür aufstieß.

„Ich will nie wieder ein Wort über Musik hören, hast du verstanden?! Und du bleibst hier drin bist du dich gefälligst entschuldigt hast!“

Er ließ mich los und beförderte mich mit einem kräftigen Ruck durch die Tür, ich landete vor meinem Bett und schlug dabei mit dem Kopf an der Kante auf. Mit einem lauten Knallen hörte ich noch die Tür zuschlagen, dann wurde alles schwarz.
 

Als ich am nächsten Tag aufwachte, wunderte ich mich warum ich auf dem Boden lag. Mein Kopf hämmerte und als ich versuchte, aufzustehen, durchfuhr ein stechender Schmerz von meinem Hinterkopf aus meinen ganzen Körper und mir würde mit einem Mal so übel, dass ich mich fast übergeben musste.

Ich tastete mit meinen Fingern meinen Hinterkopf ab und fand eine von Blut verkrustete Wunde vor, erst dann viel mir wieder ein, was gestern passiert war.

Was war los mit mir? Warum hatte ich meinen Mund nicht halten können? Langsam stand ich auf und ging in die Küche, es war anscheinend niemand zu Hause, was mich aber nicht sonderlich störte.

Doch gerade als ich mir ein Glas Wasser einschenken wollte, klingelte es und als ich die Tür öffnete, war ich überrascht, als plötzlich Kouyou und Akira vor mir standen.

„Hi“, begrüßte mich der Größere strahlend, während sein bester Freund wie immer genervt wirkte.

„Was macht ihr denn hier?“, war das erste, was mir einfiel, da ich ziemlich überwältigt war die beiden hier zu sehen.

„War eigentlich spontan“, meinte Kouyou immer noch lächelnd, „Können wir reinkommen?“

Eigentlich hatte ich immer noch schreckliche Kopfschmerzen, aber ich konnte die beiden doch nicht einfach so weg schicken, also bat ich sie in die Küche und schenkte ihnen ebenfalls etwas zu Trinken ein.

„Wow, ihr habt echt eine riesige Wohnung hier“, staunte Kouyou und setzte sich neben Akira, während ich gegenüber den beiden Platz nahm.

„Woher wisst ihr, wo ich wohne?“

„Sein Vater arbeitet bei der Post. Und er hat ihn nach kürzlich geänderten Adressen auf dem Namen „Matsumoto“ gefragt“, meinte Akira mit einem Augenrollen, der andere grinste und nickte. Auf so etwas musste man erstmal kommen...

„Und na ja, als du heute nicht aufgetaucht bist dachten wir, wir kommen mal vorbei da wir sowieso noch zu mir wollten“, fuhr Kouyou nach einiger Zeit fort.

Heute, Training? Ich sah auf die Uhr, es war bereits halb Drei. Ich konnte doch nicht so lange geschlafen haben?

„Alles okay mit dir?“, riss mich der Dunkelhaarige aus den Gedanken und sie sahen mich besorgt an, als ich nickte.

„Ich habe Hausarrest, deshalb...“, versuchte ich mich raus zu reden. Aber eigentlich hätte ich auch sagen können, ich hatte einfach keine Lust mehr. Spielen durfte ich sowieso nicht mehr, also konnte ich mich von den beiden als Freunde verabschieden.

Doch Akira hakte nach, womit ich nicht gerechnet hatte.

„Lange Geschichte“, warum interessierte sie das eigentlich so?

„Wir haben Zeit.“ Akira nickte bestätigend.

Ich seufzte. Die beiden waren wirklich hartnäckig.

„Es ist so...“, begann ich und erzählte ihnen von der Sichtweise meines Vaters zu den Themen Musik und Fußball, wie konservativ meine Familie eigentlich war und was für ein Arschloch mein Bruder sein konnte. Ich erzählte ihnen sogar von meinen alten Freunden, meinen Großeltern und dass ich sie alle vermisste. Und ich erzählte ihnen von meinem Wunsch, einmal Rockstar werden zu wollen, obwohl ich Angst hatte, sie würden es kindisch finden und mich auslachen. Doch sie lachten nicht, kein einziges Mal. Sie lächelten nur, immer dann, wenn ich es auch tat und ich war ihnen unglaublich dankbar dafür.

Im Endeffekt hatte ich ihnen praktisch mein ganzes Leben geschildert, obwohl ich die beiden doch gar nicht kannte und praktisch nichts über sie wusste, trotzdem vertraute ich ihnen. Und ich hatte mich noch nie so erleichtert gefühlt wie nach dieser halben Stunde in der die beiden Jungs einfach nur dasaßen und mir zuhörten.
 

„Du hast es wirklich nicht leicht“, meinte Kouyou nach einer Minute, in der niemand ein Wort gesagt hatte, sein letztes Lächeln war längst wieder verschwunden.

„Mann, da haben wir uns ja echt etwas eingehandelt“, meinte Aki plötzlich und ich sah ihn fragend an.

„Sag bloß, du denkst dasselbe wie ich“, grinste der Größere wieder und blickte seinen besten Freund an.

Akira zuckte mit den Schultern, lächelte jetzt aber auch leicht. „Wir können ihn doch nicht einfach in dieser scheiß Lage hängen lassen. Dafür wissen wir zu viel.“

„Alles klar“, meinte Kouyou freudig und sprang auf, „Dann gibt es jetzt nur noch eines, was wir machen können.“

„Was?“, fragte ich verwirrt und erhob mich ebenfalls.

„Na was wohl? Wir gehen zu Starbucks.“

STAND UP!

soo~

es geht bergauf, nicht?^^ ich liebe dieses kapitel xD

eigentlich war teil 1 gar nicht geplant, doch ich musste noch ein wenig mehr über unsere beiden freunde schreiben, bevor es in den endspurt geht......... scheeerz xDD jetzt fängt es erst richtig an ^_^ ich glaube diese FF wird noch lange dauern, ich denke sogar schon über eine fortsetzung nach XDD

ok zu dem kapitel: ein neuer chara tritt auf ^-^ vorerst noch unbedeutend, aber das wird noch...aber ich bin gemein zu ihm xD sry...^^' (dabei mag ich ihn eig Oo) aber zu aoi werd ich noch gemeiner (bis der auftaucht dauerts noch ein weilchen, habt geduld^^)

und zu kouyou bin sowieso am gemeinsten XDD aber gott, hab ich schonmal erwähnt dass ich ihn liebe? >.< (klingt das jz arrogant wenn ich meinen eigenen chara liebe?^^) taka könnte ich sowieso fressen... (aber das liegt wohl eher an ruki...)

ok egal, ich schreibe schon wieder zu viel, gomen >_<'

eins noch, wegen dem titel... für die die es nicht erkennen, das stammt aus einem meiner absoluten favos unter den gazette liedern, anti pop. reitas solo am anfang *_* das lied passt gut finde ich :)

(es gibt viel zu wenig optimistische lieder von gazette fällt mir auf.... u.u')

ok, also. viel spaß bei dem kapitel :D

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Kapitel 7: Stand up!
 

„Warum macht ich das?“, fragte ich leise und starrte den Becher an, den mir Kouyou in die Hand gedrückt hatte. Es war das erste Mal, dass ich sprach, seitdem die beiden Freunde mich aus der Wohnung geschleppt, in eine U-Bahn gesetzt und sich mit mir auf den Weg ins Stadtzentrum gemacht hatten.

„Hm?“, meinte Kouyou und sog weiter an seinem Strohhalm, sein Getränk war schon fast leer, während ich meines noch nicht einmal angefasst hatte.

„Warum seid ihr so nett zu mir?“ Die beiden sahen sich an, dann seufzten sie.

„Warum nicht?“, meinte Aki und setzte sich auf eine halbhohe Mauer, „Wir sind doch Freunde, oder nicht?“

Bei den Worten wurde ich rot und zuckte nur mit den Schultern, als Kouyou plötzlich seinen Arm um mich legte und mir eine Kopfnuss mit den Worten, „Ist doch klar! Du bist doch viel zu niedlich, da muss man dich mögen!“, verpasste, gleichzeitig fiel mir der Becher aus der Hand und verteilte den Inhalt am Boden.

„Das hast du toll hin bekommen“, meinte Akira mit einem Augenrollen, während mich Kouyou wieder los ließ und ich mir hastig wieder die Haare richtete. Was genau meinte er mit „niedlich“?!

„Tut mir Leid“, entschuldigte sich der Große und starrte betroffen auf die Stelle, wo sich das Getränk verteilt hatte, „Ich würde dir ja meinen geben, aber der ist schon fast leer. Weißt du was, ich hole dir einfach einen neuen!“ Und schon war er wieder lächelnd in dem Laden verschwunden, aus dem wir gerade gekommen waren.

„Dieser Tollpatsch“, der Blonde seufzte genervt und ich setzte mich neben ihn.

„Ist er immer so?“, fragte ich nach einiger Zeit, in der wir nur die Passanten beobachtet hatten.

„Kouyou ist genau das Gegenteil von dem, was er verkörpert“, meinte er und schlürfte an seinem Getränk. „Alle halten ihn immer für so toll, weil er in der Schule so gut ist und alle denken, er ist perfekt. Aber in Wirklichkeit ist er einfach nur ein tollpatschiger Idiot“, er versuchte, ernst zu klingen, musste aber ein Lächeln zurückhalten. „Oft geht er mir so auf die Nerven, dass ich am liebsten durchdrehen würde, umgekehrt genauso. Aber er ist trotzdem der beste Freund den man sich wünschen kann, er hat mir schon so oft geholfen und mich aus aussichtslosen Situationen gerettet, ich habe schon aufgehört zu zählen“, jetzt lächelte er wirklich und mir fiel auf, dass er das im Gegensatz zu seinem Freund sehr selten tat.

Kouyou war gerade wieder aus dem Laden auf der anderen Seite der Straße gekommen und hielt das neue Getränk grinsend hoch, sodass ich es auch ja sehen konnte.

„Manchmal wirkt er wie eine Frau“, die Worte waren über meine Lippen gekommen, ohne dass ich es wollte, doch Akira lachte nur.

„Jah das stimmt. Ich glaube das liegt daran, dass er zwei ältere Schwestern hat, die sich immer eine kleine Schwester gewünscht haben. Sie sind Zwillinge, weißt du? Und sie haben ihn, als er klein war, immer in Mädchenkleider gesteckt. Hat er zumindest mal erzählt, seltsam nicht? Manchmal macht er mir auch ein wenig Angst, aber eigentlich stört es mich nicht. Er ist eben so.“

„Wer ist wie?“, fragte der Große noch bevor er mir den Becher reichte und ich einen großen Schluck nahm. Akira lachte wieder.

„Das schmeckt wirklich gut“, unterbrach ich die beiden, die schon wieder angefangen hatten zu diskutieren.

„Sag bloß, du hast noch nie einen Chocolate Frappuccino getrunken?“, ich schüttelte nur den Kopf und nahm noch einen Schluck. Vielleicht war das Leben hier in der Großstadt gar nicht so schlimm, wie ich annahm?
 

„Hast du auch alles dabei?“, fragte meine Mutter zum dritten Mal und richtete meinen Kragen. An meiner alten Schule musste ich keine Uniform tragen, aber ich sollte mich nicht beschweren. Wenigstens durfte ich meine Haare gefärbt lassen, meine Eltern hatten sich schon seit einer Woche nicht mehr darüber beschwert, was ein Fortschritt war. „Vergiss nicht den Zettel, den ich dir gegeben habe dem Herrn Direktor vorbeizubringen. Und benimm dich!“, schrie sie mir nach, ich verließ die Wohnung, ging die Treppen hinunter und zum Ausgang, wo Akira und Kouyou bereits wie ausgemacht auf mich warteten.

Als ich erfahren hatte, dass die Schule die meine Eltern für mich ausgesucht hatten dieselbe war auf die auch meine neuen Freunde gingen, konnte ich es kaum glauben. Zwar waren die beiden einen Jahrgang höher, doch wenigstens war ich nicht ganz verloren und außerdem hatten sie versprochen, dass sie mich in den Pausen immer besuchen kamen. Aber das allerbeste war, dass es an dieser Schule einen Fußballclub gab, für den man keine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten brauchte, solange man über Vierzehn war, was wiederum bedeutete, dass ich zweimal die Woche Fußballspielen konnte soviel ich wollte.

„Mann, für das dass heute Schulbeginn ist, bist du aber ziemlich gut drauf“, bemerkte Akira gleich, er hatte heute sein Tuch nicht oben, was ziemlich ungewohnt war.

Ich lächelte nur und schloss mich Kouyou an, der bereits ein wenig vorgegangen war. Es war wirklich nett von den beiden, dass sie mich abholen kamen, obwohl die Schule in der komplett anderen Richtung lag, aus der die zwei eigentlich kamen.

Als wir das Gebäude erreichten, trennten sich unsere Wege beim Büro des Direktors. Sie erklärten mir noch einmal den Weg zu meinem Klassenzimmer und verabschiedeten sich, ich klopfte an die Tür und betrat nach einem, „Ja bitte?“, zögernd den dunklen Raum.

„Ich soll ihnen das vorbeibringen. Von meiner Mutter“, sagte ich mit einer Verbeugung und reichte dem großen Mann, der am Schreibtisch saß den Zettel.

„Ach, der neue Schüler, verstehe. Wie war noch mal der Name?“, fragte er und röntgte mich schon fast mit seinen Augen, irgendwie fühlte ich mich unwohl.

„Matsumoto.“

„Gut, gut“, sagte er abwesend und betrachte kurz das Papier, dann meinte er, ich könne gehen. Das war ja einfacher als ich dachte.

Als ich mich auf den Weg in mein neues Klassenzimmer machte, war die Schule schon weniger überfüllt, doch sie wirkte trotzdem viel größer als meine alte. Doch trotz guter Anweisungen verlief ich mich offensichtlich und kam schon an meinem ersten Tag zu spät, das fing ja gut an.

Ich klopfte und öffnete die Tür, die Schüler waren noch nicht alle an ihren Plätzen doch die Lehrerin war schon anwesend.

„Ah, du musst Takanori-kun sein“, begrüßte sie mich freundlich und winkte mich zu sich, in der Klasse war mittlerweile Ruhe eingekehrt und ich spürte förmlich, wie alle Augen auf mich gerichtet waren. Sie stellte mich der Klasse vor und unter leisem Geflüster der Schüler bewegte ich mich auf den einzigen freien Platz in der mittleren Reihe, hinter einem Mädchen mit langen, dunkelblonden Haaren, das als einzige nicht aufsah als ich durch den Raum ging.

Die Lehrerin war offensichtlich mein neuer Klassenvorstand und unterrichtete Japanisch und Hauswirtschaft. Sie erklärte einiges zum neuen Semester, doch ich hörte kaum zu, da meine Gedanken längst beim Fußballtraining nach der Schule waren, zu dem mich Kouyou und Akira mitnehmen wollten. Sie meinten, ich könne bestimmt teilnehmen, so gut wie ich war. Ich musste nur aufpassen, dass ich immer rechtzeitig zu Hause war, bevor es meine Eltern noch mit bekamen.

„Hey, hast du einen Kuli?“, riss mich eine tiefe Jungenstimme plötzlich aus den Gedanken, die Person vor mir hatte sich umgedreht und sah mich erwartend an. Ich blinzelte verwirrt, bis ich realisierte, dass sie ein Junge und kein Mädchen war.

„Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte er und sah mich forschend an, ich riss mich zusammen, reichte ihm einen Kugelschreiber und er drehte sich dankend wieder um. Als es zur Mittagspause läutete, gab er mir den Stift wieder zurück, blieb jedoch umgedreht sitzen und musterte mich noch einmal, „Du bist also der Neue?“

Ich nickte und packte meine Sachen zusammen, während er mir eine Weile zusah.

„Ich bin übrigens Yasui, aber du kannst mich Yune nennen.“

Was auch immer das zu bedeuten hatte, er wandte sich wieder seinen Schulsachen zu und ich verließ das Klassenzimmer in Richtung Pausenhalle, die meines Wissens im Erdgeschoß lag.

Die beiden Freunde warteten bereits an der Tür auf mich, allerdings waren sie nicht alleine. Akira machte einen erleichterten Eindruck, als er mich sah und ging ein paar Schritte auf mich zu, Kouyou hingegen schien mich gar nicht bemerkt zu haben.

„Na, wie war dein erster Schultag hier?“

„Ganz okay. Was ist denn mit denen los?“, fragte ich den Blonden und deutete auf die Massen von Mädchen, die sich um seinen besten Freund versammelt hatten.

„Daran wirst du dich gewöhnen müssen, das läuft hier jeden Tag so“, meinte er mit monotoner Stimme.

„Oh, hallo Taka-chan!“

„Ich hab gesagt, du sollst mich nicht so nennen“, fauchte ich Kouyou an, als er versuchte sich an den Schülerinnen vorbeizudrängen.

„Ist das ein neuer Freund von dir, Kouyou-sempai?“, flirtete eines der Mädchen, während die anderen aufgeregt tuschelten, der Große ignorierte sie gekonnt.

„Was denn, ist doch niedlich“, meinte er nur und wuschelte mit der Hand durch meine Haare, wobei er genau wusste dass ich es hasste wenn er das tat. Und dann auch noch vor all den Leuten, das würde ich ihm nie verzeihen.

Ich sandte ihm einen bösen Blick, ein paar Mädchen hatten wieder zu quietschen begonnen wie toll der Schönling war, ich schnappte mir Akira und wir betraten die voll gestopfte Halle.

„Hey, wartet auf mich!“, schrie er uns nach und versuchte sich wieder von der Meute loszureißen, jedoch ohne Erfolg. Mädchen konnten echt penetrant sein.

Und insgeheim hoffte ich, dass ich, wenn ich einmal Rockstar sein würde, nur männliche Fans haben würde. Das war ja nicht auszuhalten.

body temperature

mann das kapitel ist ganz schön lang geworden o.o

aber ich hab auch ewigkeiten gebraucht...einerseits weil ich keine ahnung von fußball habe xD und andererseits weil ich 10 stunden überlegt habe wie ich das ende schreiben soll beziehnungsweise ob ich das ende überhaupt so schreiben soll. aber bitte schlagt mich nicht dafür ;___; das hier ist eine FF zu miseinen, und das lied ist nunmal traurig, ich kann auch nichts dafür..... *schmoll*

Lied: Taion

lg

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Kapitel 8: Hyena
 

„Danke dass ihr wenigstens diesmal auf mich gewartet habt“, Kouyou schulterte seine Schultasche und folgte uns aus dem Klassenzimmer, „Wisst ihr wie schlimm das ist, mit denen zu Mittag essen zu müssen?“

Keiner von uns antwortete, stattdessen mussten Akira und ich aufpassen, nicht in lautem Gelächter auszubrechen. Die ganze Mittagspause hatten wir über ihn gelästert und konnten dabei kaum aufhören zu lachen, was eigentlich ziemlich gemein ihm gegenüber war, immerhin hasste er es selber wenn sie ihm nachrannten. Zumindest behauptete er das immer, Aki hingegen war da anderer Meinung.

„Was ist daran so lustig?“, fauchte der Große, als ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen konnte, auch der Blonde neben mir konnte sich nicht mehr zurück halten und zwei Sekunden später lagen wir schon fast am Boden vor Lachen. Es war einfach zu gut, sich den genervten Kouyou in einem Haufen voller liebeskranken, kreischenden Schülerinnen vorzustellen. „Ihr seid Idioten, alle beide“, sagte er und ging beleidigt ein paar Schritte voraus, während sich Akira schon die Tränen aus den Augen wischen musste und mir schön langsam mein Bauch wehtat.

„Du hast immer noch nicht erzählt, wie deine neue Klasse so ist“, fragte der Junge neben mir, als wir uns wieder so halbwegs eingekriegt hatten. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so einen Lachkrampf hatte.

„Ganz okay, na ja eigentlich haben sie mich bis jetzt gekonnt ignoriert. Außer Yune, aber der ist seltsam...“

„Meinst du Tamehiro Yasui? Der ist in deiner Klasse?“, Kouyou, der bis jetzt stur vor uns gegangen ist und kein Wort gesagt hatte, drehte sich um und blickte mich zweifelnd an.

„Ja, woher kennst du ihn?“

„Er war letztes Jahr mit uns in der Klasse“, antwortete Aki statt dem Großen, „Hat fast nie etwas geredet und war eigentlich in keinem Fach so wirklich gut. Deshalb wiederholt er jetzt auch, hab ganz vergessen dass er dann mir dir in der Klasse sein muss.“
 

Wir schwiegen den restlichen Weg bis zum Sportplatz, wo sich bereits einige Jungs versammelt hatten, die meisten schienen älter als ich.

„Hey, Kouyou. Reita, alles klar? Hübsche Frisur“, sagte einer von ihnen und klopfte Akira auf die Schulter, der ihn ebenfalls begrüßte.

„Reita...?“, wiederholte ich und sah Kouyou fragend an. Was hatte das denn jetzt wieder zu bedeuten?

„Hier nennen ihn alle so“, meinte dieser nur und zuckte mit den Schultern, es schien ihn nicht wirklich zu kümmern. Aber warum hatte keiner von den beiden das jemals erwähnt? Es kam mir seltsam vor, doch ich wollte nicht weiter darauf eingehen, da mich die anderen nach langem Begrüßen auch bemerkt hatten.

„Wer ist denn der Winzling?“, fragte ein äußerst sympathisch aussehender Typ, der bestimmt mein bester Freund werden würde. Das fing ja schon mal toll an.

„Das ist Hirotsuki Kenta, er ist das letzte Jahr hier an dieser Schule“, flüsterte mir Kouyou zu, „Gott sei dank. Ziemlich fies der Typ, du solltest dich von ihm und seinen Kumpels fernhalten.“ Darauf wäre ich selbst auch gekommen.

Während wir auf den Trainer warteten, erklärte Akira ein paar freundlicher wirkenden Jungs, dass ich neu an der Schule war und gerne in der Mannschaft spielen würde.

Als der Trainer endlich ankam, waren bereits um die Hälfte mehr Leute da und hatten sich in kleine Grüppchen zusammengestellt, in der nähe des Tores standen sogar zwei Jungs die in meiner Klasse waren.

„Scheint als hätten wir dieses Jahr viel Zuwachs. Von den Neuen hätte ich gerne die Namen“, meinte der Trainer und sah durch die Runde.

„Dann lasst uns anfangen. Da nun einige unserer besten Spieler letztes Jahr von der Schule sind, werden wir für heuer eine neue Einteilung machen. Stellt euch bitte auf, in der Position in der ihr spielen wollt. Tormänner hier rüber, Stürmer, Mittelfeld und Verteidiger da entlang. Und die Mädchen, die nur zum zusehen hier sind setzten sich bitte auf die Bank“, meinte er genervt und die Schülerinnen folgten ihm tuschelnd und kichernd an den Rand des Spielfelds.

Akira gesellte sich sofort zu zwei anderen Jungs, einer von ihnen schien ein Freund von Kenta zu sein.

„Glaubst du wirklich, du könntest Yoshizukis Nachfolger werden?“, giftete er Akira an.

„Ich habe die ganzen Sommerferien für diesen Moment trainiert, also vergiss es und stell dich schon mal zu den Verteidigern“, meinte der Blonde und verschränkte die Arme. Deshalb hatten sie also nie Position gewechselt wenn ich ihnen zugesehen hatte.

Kouyou hatte sich inzwischen mit den neuen Mittelfeldanwärtern bekannt gemacht und da ich nicht vorhatte bei Kenta und den anderen Stürmern zu landen, da die allesamt um einen Kopf größer waren als ich, folgte ich meinem Freund einfach.

Dann stellten sich die Tormänner abwechselnd ins Tor und jeder Stürmer und Mittelfeldspieler sollte versuchen, mindestens zwei von drei Toren zu schießen, während die Verteidiger versuchten abzuwehren. Die Stürmer begannen und waren alle eigentlich ziemlich gut, doch Akira hielt trotzdem so gut wie jeden Ball, sein unfreundlicher Gegenspieler allerdings auch.

Kouyou, der vor mir an der Reihe war, schaffte es locker, zwei Tore zu schießen, an seinem besten Freund kam er jedoch nicht vorbei, da dieser mittlerweile jede seiner Schusstechniken auswendig kennen musste, so viel wie die beiden zusammen geübt hatten.

Dann war ich an der Reihe und wurde ziemlich aufgeregt, ich hätte nie gedacht dass das alles hier so ernst war, aber ich wollte in die Mannschaft und so gab ich mein bestes. Das erste Tor war einfach, der Junge war viel zu nervös um einen Ball halten zu können und auch die wenigen Verteidiger waren leicht zu überwinden. Ich wusste, dass ich bei Aki keine Chance haben würde und setzte alles auf den nächsten Schuss, doch trotz aller Bemühungen hielt Kentas Freund meinen Schuss.

Ich hatte keine großen Hoffnungen, als sich der Blonde in der Mitte des Tores platzierte, sein entschlossener Ausdruck verriet mir, dass er mich nie absichtlich gewinnen lassen würde. Er wollte also unbedingt diese Position. Kouyou hingegen sah so aus, als ob er sich nicht entscheiden konnte, zu wem er nun halten sollte.

Ich versuchte mich zu konzentrieren und fing an zu laufen, umging die Verteidiger und setzte mit aller Kraft zum Schuss an. Der Ball knallte gegen die Stange und ich sah meine Chance, als er wieder zurück in meine Richtung prallte, ich wollte nicht schon wieder verlieren so wie damals, als ich das erste Mal mit meine beiden Freunden spielte. Ich schoss erneut, vorbei an Aki der sich noch nicht wieder aufgerichtet hatte und der Ball landete im Netz.

Ich realisierte erst, dass das ein Tor war nachdem Kouyou einen Freudeschrei losgelassen hatte, jedoch gleich wieder verstummte als Aki ihn böse ansah. Doch als ich an ihm vorbei ging, sah ich wie er lächelnd den Kopf schüttelte. Ich glaube er war stolz auf mich.

„Also, Teamaufstellung lautet wie folgt...“, begann der Trainer nach langem Überlegen zu erklären und zählte nacheinander die Namen der Spieler und ihre künftige Position auf.

Kouyou, der weiterhin im Mittelfeld spielen durfte, freute sich mindestens genauso wie Akira, als diesem der Posten des neuen Tormanns zugesprochen wurde. Kentas Kumpel hingegen schien darüber gar nicht erfreut und verließ gemeinsam mit ein paar seiner Freunde beleidigt den Sportplatz.

„Stürmer sind Hirotsuki Kenta und Matsumoto Takanori“, hatte ich mich verhört?

„Der Winzling?!“, beschwerte sich Kenta gleich und ging auf den Trainer zu, „Das Tor war doch nur reine Glückssache. Außerdem ist er doch Mittelfeld, oder etwa nicht?! Nehmen sie doch Utsugi“, meinte er und deutete auf einen seiner Freunde.

„Der Trainer hier bin immer noch ich“, sagte der Erwachsene ruhig, „Außerdem glaube ich, dass in dem Kleinen sehr viel potential steckt. Das war’s dann für heute. Für die die nicht ausgewählt wurden, nächstes Jahr vielleicht. Team, wir sehen uns am Donnerstag wieder. Und ich will euch in voller Ausrüstung sehen, damit das klar ist.“ Er sah noch einmal ernst durch die Runde und verschwand mit seinen Unterlagen dann im Schulgebäude.

„Freust du dich denn nicht?“, bemerkte Kouyou auf dem Heimweg und sah mich besorgt an, Akira strahlte immer noch.

„Doch, es ist nur...“, irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl bei der Sache.

„Nur was?“

„Als Stürmer muss man doch zusammenarbeiten, oder etwa nicht? Und Kenta scheint mir nicht gerade einer von den großen Teamspielern zu sein... Außerdem hat man da so eine große Verantwortung, was wenn ich das nicht hinkriege? Ich vermassle es bestimmt...“, meinte ich und senkte den Kopf.

„Taka, du brauchst eindeutig mehr Selbstvertrauen“, meinte Aki schlicht, als wir in die nächste Straße einbogen.

„Ja und außerdem solltest du das nicht so ernst nehmen. Es ist doch nur Fußball“, der Große klopfte mir auf die Schulter und lächelte. Ich zuckte nur mit den Schultern, doch meine Laune hatte sich trotzdem ein wenig gebessert, ich sollte froh sein dass ich überhaupt spielen konnte.
 

„Was machst du da?“, meine Mutter schien nicht in so guter Laune wie ich zu sein als sie nach der Arbeit nach Hause kam.

„Ich koche“, nach was sah es denn aus?

„Mein Gott, ich hab dir doch gesagt, dass wir heute zum Essen eingeladen sind. Heute in der Früh, wo warst du denn schon wieder mit deinen Gedanken? Ich will mich nicht andauernd wiederholen müssen. Wer soll denn das alles Essen?“

Ich antwortete nicht sondern rührte weiter um, als die Wohnungstür auf ging und mein Bruder kurz darauf die Küche betrat.

„Hallo mein Schatz“, begrüßte ihn meine Mutter und gab ihm einen Kuss auf die Wange, „Wie war die Schule? Mach dich fertig, dein Vater kommt bald und wir wollen doch nicht zu spät zu dem Essen mit deinem ersten Chef kommen.“ Er nuschelte irgendetwas und sie verließ eilig den Raum mit den Worten, „Und du räumst gefälligst inzwischen dein Zimmer auf, da sieht es schon wieder aus...“

Ich wurde also nicht einmal mehr gefragt, ob ich vielleicht mitkommen wollte.

„Ich hab dich vorgestern gesehen, auf dem Heimweg, mit diesen zwei Typen. Hast du sie dir also doch nicht ausgedacht?“, ich versuchte seine Sticheleien zu ignorieren und starrte weiter in den Kochtopf, „Wart ihr wieder Fußballspielen? Vater hat es dir doch verboten, also warum gibst du es nicht auf? Glaubst du, es macht mir Spaß dich andauernd verpetzen zu müssen? Aus dir wird doch sowieso nie etwas...“

„Halt die Klappe“, schrie ich, verlor die Beherrschung und warf beinahe den Topf um, er grinste nur.

„Was denn, hab ich etwas Falsches gesagt? Ist doch nur die Wahrheit. Du bist ein Niemand und wirst immer ein Niemand bleiben.“

„Halt den Mund!“, brüllte ich und ging auf ihn los, doch wie immer hatte ich keine Chance und er warf mich mit einem kräftigen Stoß auf den harten Parkettboden. Und als ob das noch nicht genug war, trat er mir mit dem Fuß auch noch ein paar Mal in den Bauch.

„Yuusei, kommst du? Dein Vater wartet bereits unten!“

„Loser“, flüsterte mein Bruder voller Verachtung und verschwand durch die Tür.
 

Ich wusste nicht, wie lange ich noch zusammengekrümmt dalag und gegen Tränen ankämpfte, irgendwann schleppte ich mich ins Bad und kaum war ich am Waschbecken angekommen, musste ich mich übergeben.

„Scheiße!“, schrie ich und schlug mit der Faust auf dem Keramik auf.

Warum?! Warum konnte ich nicht für einen einzigen Tag einfach nur glücklich sein?

Wut und Hass verdrängten meine Traurigkeit, doch nur für einen kurzen Moment.

Nur bis zu dem Moment, als ich aufsah und die Rasierklinge meines Vaters einsam auf dem Rand des Waschbeckens sah...

Destructive Music

anti pop- teil 2...

oh mann, den anfang dieses kapitels hat mich echt gequält =____= und zufrieden bin ich immernoch nicht ganz damit, aber was solls.

aber auf die szene im mittelteil bin ich stolz, hab so lange darauf hingefiebert *_*

ach ja und keine sorge, ruha bekommt später auch noch seine schwarze gitarre ^.^

so, viel spaß :]
 

(ps.: ich will kleintaka knuddeln ;__;)

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Kapitel 9: DESTRUCTIVE MUSIC
 

„Hast du keinen Hunger?“, fragte Kouyou und sah mich besorgt an, ich schüttelte den Kopf und stichelte mit der Gabel weiter in meinem Essen rum.

„Alles okay mit dir? Du warst schon den ganzen Tag so still...“, meinte der Blonde neben mir kauend ohne von seinem Mittagessen aufzusehen.

„Mir ist nur nicht gut“, ich stand auf und verabschiedete mich vorzeitig von den beiden mit der Begründung, ich müsste mich noch für Sport umziehen.

Sport. Ich hasste Sport. Ich mochte Fußball aber Sportunterricht war einfach nur der Horror. Wozu brauchte man den eigentlich? Nur weil erwachsene sich einbildeten, ihre Kinder würden nicht genug Sport machen....

„Willst du dich nicht umziehen?“, fragte mich Yune während er schon längst fertig war, ich seufzte, stand auf und begann mein Hemd aufzuknöpfen. Umziehen bedeutete nichts gutes, denn kaum hatte ich mich ausgezogen fragte mich Yune wo ich den riesigen Bluterguss herhatte, der immer noch meinen Rücken zierte.

„Bin gestürzt“, meinte ich knapp und zog mir schnell mein T-Shirt über.

„Und was ist mit dem?“, fragte er und deutete auf das weiße Tuch um meinen Arm.

„Das bleibt oben“, reichte ihm anscheinend als Antwort und kurz darauf betrat auch schon der Sportlehrer die Umkleide.

„Wir machen heute zum Einstieg eine Art Staffellauf“, erklärte er als wir im Turnsaal ankamen, in dem bereits einige Geräte aufgebaut waren, „Ihr werdet in Gruppen eingeteilt und müsst versuchen so schnell wie möglich durch den Parkour zu kommen.“ Was auch eigentlich gar nicht so schwer war, man musste nur schnell genug sein. Dachte ich zumindest.

„Hey, alles okay? Du bist plötzlich kreidebleich“, fragte mich einer der Jungs aus meiner Gruppe, nachdem ich schon längst im Ziel war.

„Ja, ich glaube ich hab mir nur einen Nerv oder so etwas eingezwickt als ich mich die Eisenstange hochgezogen habe“, keuchte ich und versuchte den Schmerz in meinem Arm zu unterdrücken. Doch als ich hinsah erkannte ich dass sich der weiße Stoff, der darum gebunden war, bereits rot färbte.

Ich stöhnte auf als das kalte Wasser über die blutverschmierten Wunden rann, ich war froh dass mir der Lehrer erlaubt hatte, auf die Toilette zu gehen. Regungslos verharrte ich mit dem Kopf gesenkt vor dem Waschbecken, bis das Brennen aufhörte und mein Arm nur noch ein wenig pochte, was aber auch an dem eiskalten Wasser liegen konnte. Ich band mir das Tuch wieder so um, dass man kaum die Blutflecken darauf erkennen konnte, doch da wir nur mehr 10 Minuten Unterricht hatten bemerkte es sowieso keiner.

Beim Umziehen ließ ich mir extra Zeit, ich wollte sowieso nicht nach Hause, allerdings staunte ich als ich Kouyou und Akira vor der Tür warten sah.

„Wo warst du? Wir haben Ewigkeiten auf dich gewartet!“, beschwerte sich der Blonde gleich als er mich sah.

„Dachten schon, du bist ohne uns gegangen“, meinte sein bester Freund, wie immer etwas freundlicher.

Erst nachdem ich mich entschuldigt hatte, fiel mir wieder ein dass sie beim Mittagessen erwähnt hatten, auf mich zu warten um mit mir Heim zu gehen.

„Irgendwie stehst du heute ganz schön neben der Spur“, meinte Aki als wir schon das Schulgelände verlassen hatten, ich zuckte nur mit den Schultern und ging weiter.

„Du musst aber noch unbedingt mit zu mir, wir haben nämlich eine Überraschung für dich“, grinste Kouyou und piekste mich in die Seite, „Das wird dich aufmuntern.“

Eine Überraschung?

„Eigentlich wollte ich nach Hause, meine Eltern-“

„Du kommst mit“, bestimmte Akira scharf, was mir keine andere Wahl ließ als zu zustimmen.
 

Kouyous Zimmer war das komplette Gegenteil von Akiras, alles war sauber und ordentlich und nirgends hängte ein Poster, allerdings hatte auch er eine große Auswahl an CDs.

„Mein Zimmer ist nicht so spannend, ich weiß“, meinte der Große und sah sich um, „Aber dafür habe ich etwas im Keller, dass dich interessieren könnte.“

Also gingen wir die Treppen hinunter und ich folgte den beiden durch eine schwere Stahltür in einen dunklen, aber durchaus gemütlichen Raum. Überall waren Tücher aufgehängt, es gab ein Sofa und auf dem Teppich lagen Sitzkissen verstreut, in einer Ecke standen sogar ein Kühlschrank und ein kleiner Tisch mit Sesseln.

„Wir haben den Raum hier ein wenig her gerichtet, na ja, ich und meine Schwester hauptsächlich. Aki hatte nicht wirklich Lust darauf, stimmt’s?“

Angesprochener rollte nur mit den Augen und murmelte irgendetwas von wegen es hätte ihm vorher auch gereicht. Dann ging Kouyou zu einem Schrank und holte eine blau glänzende E-Gitarre raus, zog eine Decke von etwas das ich zuerst für einen Kasten hielt und schloss sie an den Verstärker an. Akira hatte es sich inzwischen auf dem Sofa gemütlich gemacht und ich setzte mich auf eines der Sitzkissen.

Kouyous Talent war einfach unglaublich, kaum hatte er angefangen zu spielen, bekam ich eine Gänsehaut und es war toll, nur dazusitzen und ihm zuzuhören.

„Gefällt’s dir?“, fragte er und stellte die Gitarre wieder zur Seite, „Hab ich selbst geschrieben.“ Ich nickte begeistert und wollte mich schon verabschieden, als mein Freund wieder zu dem Schrank ging und eine weitere Gitarre rausholte.

„Ich weiß, deine Eltern erlauben dir keine, aber ich dachte mir, da ich ja nun eine neue habe, könnte ich dir doch einfach diese hier geben“, meinte er und drückte mir strahlend das Instrument in die Hände, „Sie ist nicht besonders toll und auch schon älter, aber funktionieren tut sie noch gut. Und wenn du willst, kann ich dir Unterricht geben.“

Ich starrte zuerst ihn, dann die Gitarre in meinem Schoß an; sie war rot und eigentlich viel zu groß für mich. Langsam strich ich mit meinen Fingern über das lackierte Holz, sie hatte schon ein paar Kratzer.

„Aber wenn du sie nicht haben willst...“, meinte der Große etwas enttäuscht und kniete sich vor mir hin, doch ich schüttelte nur hastig den Kopf.

„Danke...“, sagte ich mit zittriger Stimme, doch kaum kam das Wort über meine Lippen, war auch schon eine Träne auf das massive Holz getropft.

„Taka, alles okay...?“, fragte Kouyou und wandte sich Hilfe suchend an seinen Freund.

Ich versuchte die Tränen zurückzuhalten, doch es war schwer. Warum weinte ich überhaupt? War es aus Freude? Noch nie war jemand so nett zu mir gewesen wie die beiden, und jetzt schenkte mir Kouyou auch noch seine Gitarre. Doch wenn ich vor Glück weinte, warum fühlte ich dann diesen Schmerz immer noch? Den Schmerz, den ich für ein paar Wochen unterdrücken konnte, der jedoch gestern wieder ein Stück größer geworden ist. Und warum dann vor den beiden?

„Hey, Kleiner...“, meinte Akira und hockte sich ebenfalls vor mich hin.

„Komm, das wird schon wieder“, lächelte Kouyou aufzumunternd und legte einen Arm um mich.

Ich versuchte nicht mehr, meine Tränen aufzuhalten und sie tropften auf seine weiße Schuluniform, als ich meinen Kopf an seine Schulter legte. Er überraschte mich jedoch, als er plötzlich ohne ein Wort die E-Gitarre aus meinen Händen nahm, mich aufhob und auf seinen Schoß setzte, dann beide Arme um mich legte und fest an sich drückte. Es störte mich nicht, es war nur... ungewohnt. Und trotzdem erwiderte ich seine Umarmung, bis ich irgendwann aufhörte zu weinen, einfach so.
 

„Mann, Kou, das kommt schön langsam ganz schön schwul.“

„Halt die Klappe“, fauchte Angesprochener und drückte mich ein wenig von sich weg, „Geht’s dir wieder besser?“

Ich nickte und musste plötzlich lächeln, während ich mir die Augen rieb. Die beiden waren einfach unglaublich.

„Siehst du, ich hab ihn wieder zum Lachen gebracht“, grinste der Blonde, doch Kouyou regte sich nicht, sondern starrte nur auf meinen Unterarm, den ich gerade noch vor meinem Gesicht hatte. Schnell versuchte ich ihn hinter meinem Rücken zu verstecken, doch er hatte bereits seine Hand ausgestreckt und hielt mich fest, allerdings wesentlich sanfter als mein Bruder damals.

„Daher weht also der Wind...“, meinte er und begann ohne Widerstand meinerseits das Tuch aufzuknöpfen, ich wandte nur meinen Kopf ab und spürte, wie er mit seinem Daumen leicht über die Schnitte fuhr.

„Du musst einen Verband darüber tun“, sagte er nach ein paar Sekunden Stille, machte er mir denn keine Vorwürfe? „Sonst heilt es nie richtig“, er schob mich von sich, stand auf und kramte etwas aus einer Schublade, dann bat er Akira einen Verband aus dem Badezimmer zu holen, der sofort aufsprang.

„Das brennt vielleicht ein wenig, aber die Salbe ist gut. Ich hab sie von meiner Schwester, sie studiert Medizin“, meinte er und begann meinen Unterarm einzuschmieren, inzwischen war auch Aki mit den Bandagen schon wieder zurück.

„Die Gitarre und den Verstärker kannst du hier lassen wenn du willst, deine Eltern würden es sicher merken, wenn wir jetzt damit bei dir daheim auftauchen“, meinte der Große scherzhaft und stand auf.

„Danke“, sagte ich noch einmal und richtete mich ebenfalls auf.

Kouyou seufzte, „Schon gut. Aber... pass einfach ein bisschen mehr auf dich auf, versprochen?“

Ich nickte verlegen, wann er mir wohl die erste Gitarrestunde geben würde?

Odoranai ka?

sooo~ nach einer halben ewigkeit nun endlich wieder ein neues kapitel xD

ich hatte schon fast aufgegeben, jemals wieder weiter zu schreiben da der anfang so langweilig war...

doch das ende hat wieder viel spaß gemacht zu schreiben, weshalb ich jetzt auch wieder mehr schreiben werde.

besonders da ich nun endlich das ende genau im kopf habe. ich würde schätzen, insgesamt werden es zwanzig kapitel werden. aber muss nicht stimmen^^

so also, allen lesern viel spaß ^.^

ach ja der titel is von meinem absolutem lieblingslied, silly god disco :)
 

p.s. an meine beste: da hast du ihn nun endlich, deinen aoi :P
 

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„Und du meinst, er hat was drauf?“

„Klar hat er das. Immerhin spielt er seit über 3 Jahren“, meinte ich und lehnte mich gegen einen Pfeiler, „Aber wenn du dich unbedingt selbst davon überzeugen willst, warum laden wir ihn nicht einfach mal ein mit uns zusammen zu proben? Wenn’s dir dann nicht gefällt, können wir uns ja immer noch einen anderen Schlagzeuger suchen.“

„Yune... bei mir zu Hause? Also ich weiß nicht...“, stammelte der Blonde und begann auf und ab zu gehen.

„Was hast du denn gegen ihn? Ich weiß gar nicht warum du dich so anstellst.“

„Er ist eben seltsam“, meinte er und hielt plötzlich wieder an, den Blick auf die Eingangstür des Schulgebäudes gerichtet, „Man, wo bleibt denn dieser Idiot schon wieder so lange?!“

„Vielleicht ist er das ein wenig“, gab ich nach einer kurzen Pause zu, „Aber wenn du ihn besser kennen lernst werdet ihr euch sicher gut verstehen. Kouyou findet ihn doch auch ganz nett.“

„Fakt ist, wir brauchen einen Schlagzeuger und das so bald wie möglich, sonst können wir den Bandwettbewerb vergessen“, erinnerte uns gerade Genannter und kam keuchend die Treppen hinunter.

„Wo warst du so lange?“, ging ihn Aki gleich an ohne seinen besten Freund zu Ende reden zu lassen.

„Heute wieder beste Laune, was?“, konterte der andere wie immer gelassen und wir setzten uns gemeinsam in Bewegung, „Ich musste Herrn Sugisaki noch die Anmeldung für den Wettbewerb vorbei bringen, von euch beiden hat das ja keiner für nötig gehalten.“

„Aber der ist doch sowieso erst in fünf Monaten, die sollen nicht so einen Stress machen“, versuchte ich mich raus zu reden, da ich genauso wie Aki komplett darauf vergessen hatte.

„Ja, aber was glaubst du wie viele Leute da kommen werden? Da braucht man nun mal einen guten Platz in der Rangliste“, erklärte der Größere, der zwar schon oft zu sah, aber noch nie selbst mitgemacht hatte.

„Trotzdem, das wäre unsere Chance. Stellt euch mal vor, wenn wir gewinnen. Wir wären die Nummer eins“, fing der Blonde gleich wieder an zu träumen.

„Nur zu deiner Information, wir haben noch nicht einmal irgendein selbst geschriebenes Stück geschweige denn überhaupt einen Sänger, also hör auf zu träumen und akzeptier lieber Yune als unseren Schlagzeuger“, holte ihn Kouyou wieder auf den Boden der Tatsachen und fuhr ihm mit der Hand durch die blonde Frisur, worauf der andere nur mit einem bissigen „Lass das!“ antwortete.

Doch der Schwarzhaarige hatte Recht, wenn wir nicht bald anfingen hart zu proben konnten wir uns einen Sieg abschminken. Wir hatten möglicherweise einen Schlagzeuger, doch wo sollten wir einen Sänger her bekommen? Und meine Gitarrenkünste hatten die vergangenen zwei Monate nicht gerade überragende Fortschritte gemacht, was wohl aber hauptsächlich daran lag, dass ich einfach nicht genügend Gelegenheiten hatte mit Kouyou zu üben. Meine Eltern hatten schon längst Verdacht geschoben weshalb ich nur bei Akira zuhause spielen konnte, allerdings mussten wir nebenbei noch zum Training und lernen, was das ganze nicht einfacher machte.
 

„Es ist hoffnungslos“, jammerte ich und ließ mich erschöpft auf eines der Sitzkissen fallen, Aki war schon längst dabei seinen Bass anzuschließen.

„Ich komme gleich wieder“, meinte Kouyou ebenfalls ohne mich zu beachten und verschwand durch die Tür durch die wir eben erst den Raum betreten hatten.

„Willst du nicht anfangen?“, meinte der Blonde nach einiger Zeit und sah mich erwartungsvoll an.

Ich seufzte, ging aber dennoch zum Schrank um meine E-Gitarre zu holen.

Kouyou kam zurück und wir probten eine Weile, als Akis Schwester an die Tür klopfte.

„Bruderherz, da steht ein Junge vor der Tür der meint er wäre ein Bekannter von dir.“

Angesprochener sah kurz auf, doch sein bester Freund sprang sofort auf mit den Worten, „Das muss Yune sein.“

„Yune?!“, fragte Akira bissig nach, doch Kouyou war Kana bereits nach oben gefolgt, um kurz darauf mit meinem Klassenkameraden im Schlepptau zurück zu kommen.

„Wie kommst du hier her?“, fragte ich ihn gleich, da ich ihn zwar eingeladen, aber ihm nicht Akis Adresse gesagt hatte.

„Na, ich hab ihn angerufen“, strahlte der Große sofort, während Yune selber eine ähnliche Laune wie Aki an den Tag legte.

„Toll, und wozu?“

„Das frage ich mich auch. Ich sehe hier nirgendwo ein Schlagzeug“, stellte der Drummer fest, nachdem er sich mit skeptischer Mine umgesehen hatte, „Und keinen Sänger.“

„Na ja, die Wahrheit ist, wir haben noch gar keinen“, sagte ich nachdem er sich fragend mir zugewandt hatte.

„Aber das macht nichts. Im Notfall singe ich einfach.“ Kouyou ließ sich wohl von nichts unterkriegen, trotz halben Lachanfalls von seinem besten Freund noch bevor er den letzten Satz zu Ende gesprochen hatte.

„Du und singen? Das will ich sehen“, prustete der Blonde hervor und auch ich musste lächeln.

Der Schwarzhaarige erwiderte nur mit einem Augenrollen und widmete sich wieder dem Brünetten, es schien als ob sich die Stimmung ein wenig verbessert hatte.

Wir unterhielten uns gemeinsam über die Band, welche Musikrichtung wir einschlagen und was für Ziele wir erreichen wollten. Wir sprachen über selbst geschriebene Songs, zu denen zwar noch die Texte fehlten, es aber immerhin ein Anfang war, und Yune war sichtlich beeindruckt von Kouyous und Akis Fähigkeiten, was ihre Instrumente betraf. Somit hatten wir also endlich einen Schlagzeuger und konnten anfangen, richtige Musik zu machen. Allerdings gab es da trotzdem noch das ein oder andere Problem.
 

„Ich schaff es einfach nicht!“, schrie ich meinen Freund an und warf beinahe die Gitarre auf den Boden. Es war schon spät abends, Yune war bereits gegangen und auch ich hätte schon längst zu Hause sein sollen.

„Du musst dich mehr anstrengen.“

„Das tu ich doch, aber es geht nicht. Meine Finger sind für den Griff eben zu kurz“, versuchte ich mich raus zu reden.

„So ein Blödsinn. Konzentrier dich mehr, los versuch es noch mal.“

„Ich will aber nicht mehr. Ich bin müde.“ Genervt stellte ich die Gitarre zur Seite, griff nach meiner Schultasche und wollte gehen, doch Kouyou versperrte mir den Weg.

„Wir sind noch nicht fertig.“ Ich versuchte mich vorbei zu drängen, doch er war immer noch viel größer und stärker als ich. „Verdammt, Taka. Wann willst du denn das alles lernen?! Schön bald verlier ich die Geduld mit dir.“

„Wer hat denn gesagt, dass du mir das alles beibringen musst? Ich hab dich nie darum gebeten“, schrie ich ihn schon beinahe zusammen.

„Hört auf zu streiten“, warf Akira ein, doch keiner von uns beiden beachtete ihn.

„Ach ja? Und wie stellst du dir das dann vor? Manchmal benimmst du dich wie ein Kleinkind, weißt du das? Und wenn du so weitermachst, kannst du das mit der Band sowieso vergessen.“

„Ist mir doch egal! Mit euch wird das sowieso nichts“, brüllte ich ihn wütend an.

„Schön, dann kannst du ja gehen!“, schrie er zurück.

„Schön“, fauchte ich ihn an und hatte ein paar Sekunden später das Haus verlassen.
 

Ich hatte Kouyou noch nie so aufgebracht erlebt, ob ich wohl zu weit gegangen war? Ich überlegte, ob ich umkehren und mich entschuldigen sollte, doch andererseits wurde es bald dunkel und ich sollte meine Eltern nicht noch mehr provozieren als ich es ohnehin schon tat. Außerdem war ich im Recht, er hatte keinen Grund mich so zu behandeln, immerhin hatten wir noch fünf Monate und dazwischen waren auch noch die Weihnachts- und Osterferien, da würde ich schon genug Zeit haben zu üben.

„Wo warst du schon wieder so lange?“, begrüßte mich meine Mutter wie immer überaus freundlich, als ich endlich die warme Wohnung betrat.

Es war zwar erst Anfang November, doch draußen hatte es schon Minusgrade in der Nacht und ich hatte immer noch keine ordentliche Winterjacke.

„Noch bei einem Freund“, nuschelte ich und zog mir die Schuhe aus.

„Du hast Glück, dass wir heute später Abendessen“, giftete sie mich an, obwohl ich auch gut darauf verzichten hätte können, „Dein Bruder hat heute einen Arbeitskollegen mit nach Hause gebracht, also benimm dich.“

Genervt und völlig erschöpft verzog ich mich in mein Zimmer und stellte dabei gleich fest, dass es darin seltsamerweise nach Zigaretten roch. Ich bemerkte das nicht geschlossene Fenster und öffnete die Tür zum Balkon, der mein und das Zimmer meines Bruders verband. Doch wie erwartet und vor allem erhofft, da ich so endlich etwas gegen ihn in der Hand gehabt hätte, traf ich nicht Yuusei darauf an.

Er musste ungefähr in seinem Alter sein, hatte stufig geschnittenes, dunkelbraunes Haar und trotz der Kälte nur ein altes Hemd über seinem T-Shirt an. Seine Jeans waren zerrissen und ausgewaschen, doch zusammen mit dem Piercing, das seine Lippe schmückte, und der Tatsache, wie er an der Wand gelehnt rauchte und mich stumm ansah, kam er ziemlich cool rüber.

„Du musst Yuuseis kleiner Bruder sein“, sagte er plötzlich, nachdem er fertig geraucht hatte, und streckte mir seine Hand entgegen als ich nickte, „Ich bin Aoi.“

Was war denn das für ein Name? Ich musterte ihn argwöhnisch, schlug jedoch ein.

Auch beim Abendessen verhielt er sich sehr freundlich. Bei meinen Eltern musste er jedenfalls einen guten Eindruck hinterlassen haben, trotz seines Aussehens. Normalerweise verachteten sie „ungepflegte Punks“ wie ihn. So bezeichneten sie zumindest die Leute, die sich nicht so konservativ anzogen wie ihr ältester Sohn.

Ich hielt mich aus sämtlichen Diskussionen am Esstisch raus und verschwand gleich nach dem Abräumen wieder in mein Zimmer. Todmüde ließ ich mich ins Bett fallen und war schon fast eingeschlafen, als ich meine Familie am Gang reden hörte.

„Ich hoffe, du beehrst uns bald wieder, Shiroyama-kun“, flirtete meine Mutter schon beinahe, „Und komm gut nach Hause.“

Danach folgte nur noch Gemurmel und verlegenes Gelächter, ich hörte noch die Wohnungstür auf und zu gehen, dann schloss ich meine Augen und schlief ein.

Abnormal Culture= Modern Normal

endlich wieder ein kapitel ^.^

(und endlich funkt mein internet wieder damit ich es raufladen kann Oô)

zeitweise gabs ein paar hänger aber ich liebe das ende ^w^

viel spaß an alle und wie immer freu ich mich sehr über kommis <3

achja der titel is aus dem lied "a moth under the skin" von dem neuen album dim.~

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„Es tut mir Leid“, wiederholte ich mich zum zehnten Mal, doch der Große starrte weiterhin lieber grimmig in sein Mittagessen anstatt meinen Entschuldigungen Beachtung zu schenken. „Was soll ich denn tun damit du mir endlich verzeihst?“, jammerte ich ihn nach einer kurzen Pause an, doch anscheinend hatte er nicht vor heute noch ein Wort mit mir zu wechseln, denn schon ein paar Sekunden später war er stumm aufgestanden und durch die Tür zum Pausenhof verschwunden.

Ratlos und bald völlig verzweifelt wandte ich mich an Akira, der aber zuckte nur mit den Schultern und biss herzhaft in sein Thunfischsandwich.

Auch beim Nachmittagstraining schaffte es Kouyou mich gekonnt zu ignorieren, statt zu mir zu passen schien es fast als ob er und Kenta das beste Team wären und sogar Aki schien das zu wundern. Trotzdem verlor er kein Wort darüber als er nach dem Umziehen mit mir nach Hause ging.

„Kommst du nachher noch vorbei? Yune will sein Schlagzeug aufstellen und ich schätze wir können jede Hilfe dabei gebrauchen.“

„Ich weiß nicht, meine Mutter wird ziemlich sauer werden wenn ich heute wieder so spät Heim komme. Und außerdem…“, ich hielt an der Kreuzung an der wir uns immer verabschiedeten.

„Was?“

„Na ja, Kouyou hat mich doch aus der Band geschmissen. Was soll ich dann noch dort?“

„So ein Blödsinn!“, entgegnete der Blonde sofort, „Das hat er doch nur so gesagt weil er sauer war, sonst nichts.“

„Aber…“

„Selbst wenn“, meinte mein Gegenüber dann ein wenig nachdenklicher, „Er hätte gar nicht das Recht dazu. So etwas kann nur eine Band gemeinsam bestimmen und ich würde dich gerne noch eine Weile dabei haben wenn’s möglich ist. Also sag deiner Mutter du kommst heute später und hilf uns gefälligst beim aufbauen“, gegen so eine klare Ansage konnte ich wohl nichts ausrichten, auch wenn mir mulmig bei der Sache war. Ich sollte meine Eltern wirklich nicht so sehr provozieren, andererseits hatte Aki Recht. Wir waren eine Band und da mussten schließlich alle zusammenhalten.

„Kannst du trotzdem noch mit ihm reden? Sag ihm dass es mir wirklich leid tut, mir hört er ja nicht zu…“

„Na schön ich versuch’s. Aber mach dir nicht so viele Gedanken, manchmal ist Kouyou eben zickig. Spätestens morgen wird er dir verziehen haben, glaub mir“, meinte er und klopfte mir auf die Schulter, „Dann also bis später!“

„Okay, wenn du meinst“, seufzte ich und verabschiedete mich ebenfalls. Hoffentlich hatte er Recht.

Doch der Tag wurde immer schlimmer. Nicht nur, dass Kouyou mich die ganze Zeit wie Luft behandelt hatte, hinzu kam auch noch, dass ausgerechnet heute Kenta und seine Bande meinen Nachhauseweg kreuzen mussten. Ich war nur noch zehn Minuten von unserer Wohnung entfernt, als ich hinter mir plötzlich laute Stimmen hörte.

„Wenn das nicht unser kleiner Spitzenstürmer ist. Was machst du denn hier so ganz alleine, ohne deine beiden Kumpels?“

„Was wollt ihr?“, fauchte ich die drei weitaus größeren an und blieb stehen, obwohl sie bereits gefährlich nahe waren.

„Kommst dir wohl besonders gut vor, was?“, grinste ein Typ den ich nicht kannte und blieb vor mir stehen.

„Lasst mich in Ruhe“, sagte ich genervt und wollte weiter gehen, doch er stellte mir ein Bein, sodass ich genau vor Kentas Füßen landete.

Von oben hörte ich nur spöttisches Gelächter.

Ich wollte aufstehen, doch Kenta kam mir zuvor. Er packte mich am Kragen und zog mich auf, um mich gleich darauf gegen die Wand zu werfen.

Ich schrie auf als mein Kopf gegen den harten Beton knallte. Die anderen beiden schienen noch mehr amüsiert, während mich mein Gegenüber weiter fest hielt.

„Na, jetzt bist du nicht mehr so vorlaut, wie? Du Winzling“, sein Gesicht war so nah an meinem, dass ich seinen üblen Atem riechen konnte.

„Was wollt ihr?!“, wiederholte ich und versuchte mich zu befreien, jedoch ohne Erfolg.

„Weißt du, was mir aufgefallen ist? Du bist doch Stürmer und Stürmer sollten wie ich Tore schießen beim Fußball. Doch irgendwie ist mir entgangen dass du die letzten Spiele deinen Zweck erfüllt hast“, ein sarkastisches Lächeln lag auf seinen Lippen, verschwand jedoch gleich wieder als er anfing, mich stärker gegen den Beton zu pressen. „Du bist ein lausiger Spieler und wirst es immer bleiben. Da das unser offensichtlich blinder Trainer allerdings nicht wahrhaben will, bleibt mir nichts anderes über als mich selbst um das Problem zu kümmern. Ich hab nämlich keinen Bock, in einer Looser- Mannschaft zu spielen, kapiert?“, seine Stimme war fast nur mehr ein Flüstern, dann umspielte ein finsteres Lächeln wieder seine Lippen. „Also, wenn du jetzt brav bist und freiwillig aus der Mannschaft trittst, tun wir dir auch nichts. Ist doch fair oder?“
 

„Ihr könnt mich mal.“

Kaum hatte ich den Satz zu Ende gesprochen, spürte ich schon eine Faust in meinem Gesicht, die Hand an meinem Kragen ließ los und ich landete abermals mit dem Gesicht voraus am Asphalt.

„Du wagst es...?“, ertönte eine zischende Stimme über mir, der folgte ein nicht gerade sanfter Tritt in die Seite und erneut höhnisches Kichern.

„Es hilft wohl nichts. Macht ihn fertig.“

Instinktiv rollte ich mich zusammen, doch es brachte nichts. Eine Schuhsole nach der anderen traf auf meinen Körper, begleitet von spöttischem Gelächter und kindischen Beleidigungen.

Nach einer Minute ungefähr spürte ich nur noch von einer Seite Tritte und lugte zwischen den schützenden Armen vor meinem Gesicht hervor, um zu sehen, was los war. Von Kenta war längst keine Spur mehr, stattdessen sah ich einen der Typen wie er in einem Müllberg von einem Wohnkomplex auf der anderen Straßenseite offensichtlich nach etwas suchte, mit dem er härter auf mich einschlagen konnte, während mich sein Kumpel weiter mit seinem Fuß bearbeitete.

Nach ein paar Sekunden kam er mit einer rostigen Eisenstange in der Hand zurück, doch anstatt gleich damit auf mich einzuschlagen, kniete er sich zuerst zu mir runter, um mir sein Fundstück auch noch grinsend zu zeigen. Der andere nuschelte etwas, dann stand er auf und holte aus. Ich biss die Zähne zusammen. Warum musste das genau jetzt passieren? Mit einem dumpfen Schlag prallte das alte Metall auf meinem Rücken auf. Der Vorgang wiederholte sich, ich sog scharf die Luft zwischen meinen Zähnen ein. Ich durfte nicht schreien. Nicht jetzt...

Immer auf derselben Stelle peitschte das Eisen auf den Stoff meiner dünnen Schuluniform auf, ich versuchte mich aufzurappeln, doch die Wucht des Schlags ließ mich wieder zu Boden gehen. Ich wollte stark sein, doch es ging nicht. Ich konnte mich nicht wehren, blieb liegen mit der Hoffnung, sie würden bald genug haben.

„Hey!“

Die Beiden wirbelten herum, ihr Gelächter erstarb plötzlich.

„Hat man euch nicht beigebracht, dass man auf Kleinere nicht losgeht?“

Das Gesicht weiterhin in meinen Armen vergruben, lauschte ich den Schritten, die von drüben auf mich zukamen.

„Lass uns lieber abhauen, los. Der bewegt sich sowieso nicht mehr“, hörte ich einen der Beiden flüstern, der andere murrte etwas und kaum zwei Sekunden später waren sie um die nächste Ecke verschwunden.

Vor mir blieben zwei Beine stehen, dann hockte sich mein Retter zu mir runter, „Hey, Kleiner. Lebst du noch?“

Die Stimme kam mir verdächtig bekannt vor, ich sah auf und blickte in das besorgte Gesicht von Yuuseis Arbeitskollegen, der gestern bei uns zu Besuch war.

„Scheint, als hätten die dir ganz schön zugesetzt. Komm, ich helf’ dir auf“, er reichte mir die Hand und zog mich auf, nicht gerade sanft aber ich war dankbar dafür. Mein Rücken schmerzte und mir war übel, im Großen und Ganzen fühlte ich mich einfach zum kotzen.

„Danke“, presste ich hervor und fuhr mir mit dem Handrücken über meine Lippen.

„Alles klar mit dir?“, Aoi sah mich besorgt an, er schien er jetzt bemerkt zu haben, dass ich blutete.

„Abgesehen davon, dass ich gerade zusammengeschlagen wurde, ja“, antwortete ich schnippisch, was für eine bescheuerte Frage. Vielleicht hätte ich nicht so gereizt reagieren sollen, immerhin hatte er mir geholfen. Doch andererseits wollte ich so schnell wie möglich nach Hause und generell war mir der Typ sowieso egal.

Locker ließ er trotzdem nicht, „Am besten, ich bring dich nach Hause. Wer weiß ob die nicht noch mal auftauchen. Wer waren diese Typen eigentlich?“

„Schulkollegen“, ich ging los und er folgte mir. „Du brauchst mich nicht zu begleiten.“

„Is’ schon okay, hab gerade sowieso nichts zu tun. Was wollten die von dir?“

„Geht dich nichts an“, nuschelte ich und senkte den Kopf. Konnte der Tag eigentlich noch schlimmer werden?

„Dein Bruder hat Recht“, meinte er plötzlich, „Du bist wirklich genau das Gegenteil von ihm. Kleiner Rebell, was? Gefällt mir.“ Er beugte sich vor und grinste mich an, ich blickte nur verwirrt zurück.

„Du scheinst auch nicht gerade jemand von der Sorte zu sein, mit der er sich normalerweise abgibt“, konterte ich und musterte ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen. Die Hände in den Taschen seiner Jeans ging er lässig vor sich hin, sein viel zu großes Hemd rutschte ihm fast von den Schultern und darunter trug er ein ausgewaschenes, enges Bandshirt. Jeder andere hätte darin ausgesehen wie ein Vollidiot, doch seltsamerweise machte ihn das noch interessanter, als es seine Ausstrahlung sowieso schon tat.

„Tja, ich hab eben Charme“, grinste er selbstsicher und bog in die nächste Straße ein. Der hatte sie ja nicht mehr alle, von wegen Ausstrahlung. Der war einfach nur eingebildet, sonst gar nichts.

Dann fiel mir wieder die Frage ein, dich ich ihn eigentlich von Anfang an stellen wollte, „Was hast du dort eigentlich gemacht?“

„Hm?“, er sah mich kurz ahnungslos an, dann schien ihm ein Licht aufzugehen, „Ach, ich war gerade auf dem Heimweg von einer Probe. Ich wohn’ nicht weit von hier. Aber war ganz schöner Zufall, dass ich ausgerechnet euch über den Weg laufe. Und vor allem Glück.“

Interessiert wandte ich meinen Kopf zu ihm, „Was denn für eine Probe?“

„Von meiner Band. Na ja, eigentlich ist es nicht meine... ich helf’ nur zeitweise als Ersatzgitarrist aus. Aber wenigstens verdien’ ich mir dabei ein wenig Geld dazu“, lächelte er.

„Du spielst Gitarre, wirklich?“, vielleicht war er ja doch gar nicht so übel?

Er nickte, „Schon seit vier Jahren. Du etwa auch?“

Ich zögerte und sah ihn mit großen Augen an, ob ich ihm vertrauen konnte? Er schien nicht jemand zu sein, der gerne petzte.

„Erzähl es bitte nicht meinem Bruder. Meine Eltern erlauben es mir nicht, aber ich hab vor kurzem begonnen.“

„Tatsächlich?“, wir betraten das Gebäude in dem die Wohnung meiner Familie lag, „Also noch ein Anfänger. Ich wünsch dir viel Glück, zu Beginn ist es gar nicht so einfach.“

Schweigend gingen wir die Stufen hinauf bis in den dritten Stock und ich zog meinen Schlüssel aus der Tasche.

„Also dann“, meinte er lächelnd und blieb am Treppenabsatz stehen, „Pass das nächste Mal auf dich auf, okay?“

Ich nickte ein wenig verlegen und er winkte zum Abschied.

„Machs gut, Rookie.“
 

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ps.: es wär toll wenn die leser die diese FF unter ihren favo's haben ein kommi da lassen würden. würde mich wirklich sehr freuen ^___^ thx <3

In the Middle of Chaos

soo endlich hab ichs geschafft das kapitel das ich während meiner reise aufgeschrieben hab am pc zu übetragen xD' ich mochte es zu beginn nicht, da es eher soetwas wie ein "erklärungs-kapitel" ist, also ein wenig langweilig vielleicht... aber das ende mag ich jetzt doch sehr :3 ich liebe aoi einfach in letzter zeit, sowohl den echten als auch meine version xD'

aber ich sag euch eines, es ist nicht einfach aus taka einen sänger zu machen uu' oder besser: aus meinem kleinen unschuldigen gitarristen dieses freakige etwas namens ruki xDD wie auch immer, ich hoffe ich hab das so halbwegs hinbekommen >.<

die nächsten kapitel werden dafür wieder interessanten, besonders das über und das überüber nächste.... das kann ich euch versprechen ^^'

achja und die beiden dim titel hintereinander sind zufall, auch wenn ich das lied von diesem kap total liebe *.*

sry für das lange vorwort >///<

viel spaß beim lesen und wie immer freue mich mich sehr über kommis :3
 

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Einen Fuß nach dem anderen setzend schlenderte ich langsam meinen Heimweg entlang, es war kühl und der Wind wehte durch meine blonden Haare. Gedankenverloren starrte ich zum Himmel, ob es dieses Jahr wohl schneien würde?

Zuhause in Isehara gab es immer reichlich Schnee im Winter, ich hatte es immer genossen stundenlang in der Kälte zu sitzen und den Flocken beim Fallen zu zuhören. Doch hier in der Großstadt herrschte einfach ein anderes Klima. Schon fast ein halbes Jahr war ich nun hier in Tokio und hatte immer noch Sehnsucht nach meinem alten Zuhause. Daheim hatte ich die Einsamkeit genossen, doch hier zwischen all den Menschenmassen machte sie mich einfach nur krank.

Die letzten Blätter wurden von den Ästen gerüttelt und tummelten sich über den grauen Asphalt. Ich war an der Kreuzung angekommen, an der ich normalerweise zu unserer Wohnung abbog, doch wie in den letzten Tagen heute weiter gerade aus in Richtung des alten Fußballplatzes.

Seit dem Streit zwischen Kouyou und mir damals sind einige Wochen vergangen in denen ich härter geübt hatte als je zuvor. Mir war klar geworden, wenn ich etwas erreichen wollte, musste ich mich nun mal reinhängen und besser werden. Trotzdem lief es nicht gerade gut mit unserer Band. Wir hatten immer noch keinen richtigen Song, geschweige denn einen Sänger und deshalb kam es immer häufiger zum Streit. Nichts desto trotz wollten wir gemeinsam diesen Bandwettbewerb gewinnen und deshalb hatte Kouyou kurzerhand für jeden Tag die Woche Proben angesetzt, was meine Eltern nicht gerade unauffällig vorkam.

So kam es, dass ich zum dritten Mal die Woche mit Rucksack und Schuluniform vor Akiras Haustür stand und von seiner Schwester wie immer freundlich begrüßt und in den Keller geführt wurde.

„Mann, Taka. Wo hast du so lange gesteckt? Wir wollten schon längst anfangen“, beschwerte sich der Blonde gleich als ich den Proberaum betrat. Ich entschuldigte mich mit der Ausrede, ein Lehrer hätte noch etwas von mir gewollt und bereute es innerlich ein wenig, dass ich so getrödelt hatte. Kouyou wartete bereits mit seiner E-Gitarre in der Hand auf mich und ich gesellte mich zu ihm. Wir probten und mein Sensei zeigte mir einen neuen Song den er geschrieben hatte während Aki und Yune eifrig an den alten weiter feilten. Nach einer Weile beschlossen wir, eine Pause einzulegen.

Die beiden besten Freunde verschwanden nach oben, um mit Akiras Mutter alles über den geplanten Schiurlaub in den Weihnachtsferien zu besprechen. Besonders Kana freute sich über die Tatsache, dass Kouyou mitkam.

Ich fragte mich, ob meine Eltern es jemals erlauben würden dass ich mit fuhr, als mich mein Klassenkamerad plötzlich aus den Gedanken riss.

„Taka, könnte ich mir kurz deine Japanischmappe ausborgen? Ich muss da etwas nachschreiben.“

Ich ging zum Sofa und holte meine Unterlagen aus der Tasche die darauf lag, als die beiden Freunde gut gelaunt zurückkamen.

„Was macht ihr da?“, fragte Kouyou als Yune mal wieder dabei war, meine Hausübungen abzuschreiben, „Zeig mal her.“

Der Dunkelhaarige, der in Japanisch immer die besten Noten schrieb, nahm Yune eine meiner letzten Hausübungen zum Thema Gedichte aus der hand und überflog sie eilig.

„Das ist echt gut“, meinte er und legte das Blatt beiseite, um gleich darauf nach der ganzen Mappe zu greifen. Ich entfernte mich inzwischen ein paar Schritte und achtete nicht weiter auf die beiden, als mir plötzlich einfiel, dass sich in dem Ordner nicht nur meine Hausübungen, sondern auch meine selbst geschriebenen Texte und Songs befanden. Kaum hatte ich dies allerdings realisiert, stand der Große auch schon vor mir und hielt mir ein Blatt mit der Überschrift „Wakaremichi“ entgegen.

„Was ist das?“, bildete ich mir das eine oder hatte seine Stimme einen verärgerten Unterton?

„Ein...Song?“, meinte ich kleinlaut und blickte ihn unschuldig an.

„Mann Taka!“, schrie er auf einmal los und ich zuckte zusammen, „Warum kommst du mit so etwas erst jetzt an?“

„Ich...dachte es würde nicht so ganz passen...“

„Nicht so ganz passen?!“, wiederholte er und fuchtelte übertrieben mit dem Blatt in der Luft herum, „Das ist perfekt!“ Ich schwieg und beobachtete ihn, als er sich den text abermals durchlas, „Wir brauchen nur einen tollen Rhythmus dazu, aber darum kümmern wir uns schon noch. Kannst du das auch singen?“

„Was?“, hatte ich mich verhört? Das war doch nicht sein ernst.

„Komm schon, immerhin hast du es geschrieben, da wirst du es auch singen können. Kann ja nicht so schwer sein.“

„Aber ich bin doch im Stimmbruch“, entgegnete ich sofort.

„Schon lange nicht mehr“, meinte er nur ruhig und verschränkte die Arme vor der Brust, die anderen beiden sahen mich erwartungsvoll an.

Das konnte er doch nicht von mir verlangen... oder doch?
 

„Versuch es noch einmal.“ Kouyou verfolgte mich entspannt mit seinen Augen als ich genervt in meinem Zimmer auf und ab ging.

„Können wir nicht zu Aki gehen und dort weiter machen?“, nörgelte ich und ließ mich schließlich auf einen Sessel fallen.

„Was macht das für einen Unterschied?“, fragte er und reichte mir die Noten.

„Meine Mutter ist hier, was ist wenn sie mich singen hört? Meine Eltern schieben sowieso schon genug Verdacht.“

„Sie haben dir nur verboten Gitarre zu spielen, nicht zu singen. Also hör auf zu jammern und sieh zu dass du die nächste Zeile hin bekommst.“

„Vielleicht sollte ich Gesangsunterricht nehmen“, meinte ich nach einiger Zeit eher scherzhaft.

„Und woher nimmst du das Geld dafür?“, meinte mein Gegenüber mit einem Lächeln und legte die akustische Gitarre zur Seite.

„Keine Ahnung“, lachte ich und lehnte mich zurück.

Es war zwar eher eine Notlösung, aber eigentlich gefiel mir meine neue Rolle als Sänger ganz gut. Es war zwar nicht so einfach, doch besser als Gitarrist auf der Bühne total abzulosen. Mit meiner neuen Position musste ich nur noch ein paar Akkorde spielen können, die reichten schon für den Anfang, den Rest machte Kouyou.

Wir plauderten noch ein wenig über das bevorstehende Fußballturnier, das neben den ganzen Proben auch noch vor der Tür stand, als es plötzlich an der Tür klopfte.

Schnell räumte ich die Note zur Seite, war allerdings überrascht, als eine Sekunde später nicht meine Mutter, sonder Aoi in meinem Zimmer stand. Er war schon länger nicht mehr hier gewesen und wenn, dann war ich meistens mit Hausübungen beschäftigt oder war bei Akira. Umso mehr wunderte es mich, wie er es schaffte, jedes Mal eine andere Frisur zu haben, wenn wir uns sahen. Dieses Mal hatte er sie eher kurz und stufig geschnitten, ganz dunkel gefärbt und an jeder Seite baumelte eine rote Haarsträhne. Zusammen mit den engen schwarzen Sachen die er an hatte war das mit Abstand die skurrilste Erscheinung, die er bis jetzt an den Tag gelegt hatte. Ich fragte mich ernsthaft, wie viel Geld der Mensch besaß- Hauptsache er schlug sich oft genug bei uns den Magen voll- und hoffte nebenbei, dass ich mir die Schminke in seinem Gesicht bloß einbildete.

„Hey Rookie-chan“, grinste er frech und lehnte sich gegen den Türstock, „Ist Yuusei zu Hause? Ich wollte ihm seine CD zurück bringen.“ Wer hatte ihn denn hinein gelassen? Meine Mutter mit dem Aufzug sicher nicht....

„Nein, er ist in der Abendschule und kommt heute erst spät“, informierte ich ihn und dachte, er würde somit wieder gehen, doch stattdessen schloss er die Tür und machte es sich ohne zu fragen auf meinem Bett bequem.

„Ich hab Zeit. Ist das dein Gitarrenlehrer?“, fragte er und fixierte meinen besten Freund, der sich überrascht umdrehte. Wahrscheinlich wunderte er sich, dass er eingeweiht war, schließlich war unser gesamtes Bandprojekt eigentlich ein Geheimnis.

„Ja, das ist mein Schulkollege, Takeshima Kouyou. Er ist ein Gitarrenass und der Leader unserer band. Kouyou, das ist ein bekannter meiner Familie, Aoi-kun“, stellte ich die beiden lächelnd vor. Aoi setzte wie immer sein typisches Grinsen auf, während Kouyou den sitzenden nur stumm und mit gehobener Augenbraue musterte.

„Ach, ihr habt ne’ Band? Das wusste ich ja gar nicht.“

„Hab ich das nie erwähnt?“, fragte ich und half dem Großen beim zusammenpacken.

„Nein, nie. Kommst du denn voran beim spielen?“

„So halbwegs“, meinte ich verlegen, „Aber ich bin jetzt auch Sänger.“

„Tatsächlich? Hört sich ja richtig gut an“, meinte er, die Augen weiter auf Kouyou gerichtet, „Wo probt ihr denn immer?“

„Bei einem Freund im Keller“, meldete sich dieser zu Wort, seine Stimme klang ein wenig eingeschnappt.

„Hört sich ja viel versprechend an“, meinte Aoi und setzte ein seltsames Grinsen auf.

„Ist es auch.“

Kam es mir nur so vor oder funkelten sich die beiden ein wenig zu feindselig an...?

Bite to all

langweiliges kapitel, dass extrem lange gedauert hat das ich keinen plan hatte, was ich schreiben soll *drop* nun, jetzt ist es endlich fertig und ich kann endlich mit den vorausichtlich besten kapitel beginnen. ich brenne seit monaten darauf es zu schreiben und ich hoffe, ich kann es schnell raufladen~ ^.^

also freut euch schon mal auf ein wenig action ^^

ps.: ich hab vor kurzem einen fehler in miseinen entdeckt >< und zwar waren die proben zu beginn der geshcichte bei kouyou nicht bei aki uu'' da ich ja zwischen zwei kapiteln 3 monate pause hatte, hab ich das irgendwie verschwitzt *drop²* kann aber nicht mehr korrigiert werden ich hoffe ihr verzeiht mir ^^'

*hugz*

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Kapitel 13: Bite to all
 

„Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte der Blonde und sah skeptisch an dem beinahe baufälligen Gebäude hoch. Selber ein wenig zweifelnd holte ich noch einmal den Zettel aus meiner Jackentasche, wo in schlampiger Schrift eine Adresse draufgekritzelt wurde.

„Sollte stimmen“, meinte ich nachdenklich und sah mich ebenfalls um. Die Gegend hier lag eine halbe Stunde von mir Zuhause entfernt und war genau das Gegenteil von der idyllischen Umgebung, die wir gewohnt waren wenn wir bei Aki probten. Die alte Musikhalle lag in einem alten Industriezentrum, überall lag Müll auf den Straßen und im Allgemeinen machte alles einen sehr düsteren Eindruck.

„Gehen wir nun oder wollt ihr hier Wurzeln schlagen?“

Ich lenkte meinen Blick wieder geradeaus und folgte schließlich Akira und Yune durch die rostige Eingangstür, die Kouyou für uns aufhielt.

„Von hier drinnen sieht es gar nicht so schlimm aus“, stellte der Schlagzeuger fest als wir den großen, dunklen Raum betraten. In der Ecke standen einige Tische und Stühle zusammengestellt, an den Wänden hingen alte Plakate und Poster zierten die Säulen neben einer kleinen Bühne, auf der ein Schlagzeug und einige Boxen sowie Verstärker platziert waren.

„Ich hätts’ mir größer vorgestellt“, Aki legte seine Bassgitarre auf eine der Boxen und erkundete danach weiter den Raum.

„Musst du immer rum nörgeln?“, meinte ich genervt und stellte meine Gitarre ebenfalls ab, „Sei lieber froh, dass wir hier proben können. Ich finde das wirklich nett von Aoi-kun, dass er uns einfach so hilft. Ihr könntet alle ruhig ein wenig dankbar sein.“

„Jah, ganz toll, wirklich. Wir sollten ihm ernsthaft zu Füßen liegen, schließlich hat er uns doch extra diese Bruchbude für unsere Proben organisiert. Was Besseres hätte uns gar nicht passieren können“, meinte Kouyou sarkastisch und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen einen der Pfeiler. Seit wir uns gestern verabschiedet hatten, hatte er durchgehend schlechte Laune, was ich von meinem besten Freund eigentlich so ganz und gar nicht gewohnt war, sonst war er es doch immer, der mich aufmunterte. Um ihn allerdings nicht noch mehr zu provozieren, ging ich nicht auf seine Sticheleien ein, sondern wandte mich der Person zu, die gerade durch die Tür gekommen war.

„Hey, Rookie. Na, alles klar?“, begrüßte mich der Siebzehnjährige mit einem Klopfen auf die Schulter und lächelte schwach, „Sorry für die Verspätung, hatte noch etwas zu erledigen. Wir können aber sofort anfangen, ich hab schon alles her gerichtet.“

„Wir sind auch erst gerade gekommen. Nochmals vielen Dank, ich hoffe wir machen dir nicht zu viele Umstände“, er schüttelte nur den Kopf und nuschelte irgendetwas, dann wandte ich mich zur Bühne, wo meine drei Bandkollegen bereits darauf warteten, ihre Positionen einnehmen zu können. „Das sind meine Freunde. Unseren Lead-Gitarristen kennst du ja bereits, das neben ihm ist unser Schlagzeuger Yune und der Blonde heißt Suzuki Akira und spielt unheimlich gut Bass.“

„Reita“, entgegnete dieser gleich und warf mir einen ermahnenden Blick zu.

„Okay, tut mir Leid. Das ist unser Bassist, Reita-kun“, wiederholte ich genervt, „Leute, dass ist Aoi-kun. Er wird uns bei den Proben unterstützen und uns gute Ratschläge für unseren ersten Auftritt geben, nicht wahr?“

Der Größere nickte nur und lächelte, „Klar, hab zur Zeit sowieso nichts besseres zu tun. Ich hoffe, ihr habt auch was drauf.“

„Darauf kannst du wetten“, meinte Aki herausfordernd, grinste jedoch.
 

„Wow, du kannst wahnsinnig gut spielen“, staunte ich und sah dem Dunkelhaarigen dabei zu, wie er mit meiner Gitarre ein paar schwierige Griffe vorführte. Man konnte es ihm direkt ansehen, dass er ein Profi war, er war hoch konzentriert und ließ sich nicht mal von Kouyous Rumgenerve ablenken, wann wir endlich anfangen würden zu proben. „Wo hast du das gelernt?“

„Mein Bruder hat es mir beigebracht. Mittlerweile bin ich allerdings besser als er“, grinste der Ältere und gab mir mein Instrument zurück. Ich lachte und demonstrierte ihm dann fast alles, was mit mein bester Freund beigebracht hatte und auch halbwegs bühnentauglich war.

„Im Allgemeinen klingt der Song wirklich gut, allerdings werdet ihr noch eine Menge üben müssen“, urteilte er nachdem wir ihm unsere bisherigen Ergebnisse präsentiert hatten, „Der Beat ist nicht schlecht, doch vor allem am Rhythmus werden wir noch arbeiten müssen. Ich zweifle nicht an deinen Fähigkeiten, Takeshima-kun, doch pass auf dass du dir nicht zu viel zumutest. Rookie, toller Text, tolle Stimme. Doch das mit der Gitarre“, meinte er und sah mich ein wenig zweifelnd an.

„Ich schaffe das“, bestimmte ich und ließ mich in keiner Weise so schnell unterkriegen, „Wir haben ja noch ein wenig Zeit.“

Er seufzte, „Na schön, ich vertrau’ dir mal. Ist ja deine Band. Sonst noch Fragen?“

Ich überlegte kurz und wollte fast schon den Kopf schütteln, als ich mich dann doch noch ein wenig verlegen überwand, ihn zu fragen. „Warum nennst du mich andauernd so?“

„Hm?“, er sah mich kurz verwirrt an und lachte dann, „Ach so, na ist doch logisch. Du bist doch ein Anfänger, oder? Also ein Rookie. Außerdem hast du mir deinen Vornamen nie genannt.“

„Oh...“, meinte ich und spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg, „Takanori.“

„Rookie gefällt mir besser“, meinte Aoi kichernd und fuhr mir mit der Hand durch die Haare, wandte sich gleich darauf aber Yune zu, der mit dem fremden Schlagzeug ein paar Probleme hatte.

Ich sah ihm perplex hinterher, was bildete der sich eigentlich ein? Mochte ja sein, dass er ein genialer Gitarrist war, doch offensichtlich hatte er sie auch nicht mehr alle. Mir einfach so einen neuen Spitznamen zu verpassen ohne mich zu fragen, irgendwie erinnerte er mich an jemanden...
 

„Alles okay mit dir?“, fragte ich den großen als wir uns auf dem Heimweg machten. Akira war bereits früher gegangen, da er noch lernen musste, Yune wurde mit dem Auto abgeholt und Aoi blieb noch etwas länger, somit waren wir beide alleine und ich konnte endlich über ein paar Themen mit ihm sprechen, die mich schon seit längerem beschäftigt hatten.

„Klar, wieso?“, fragte er zurück und starrte zu Boden.

„Bist du sicher?“ Du wirkst in letzter zeit so genervt. Ganz anders als sonst“, redete ich nicht lange um den heißen Brei herum, doch der andere schwieg nur. Was war denn nur los mit ihm? Seit längerem schon verhielt er sich so seltsam, viel ruhiger und verschlossener, was dem Kouyou den ich damals kennen gelernt hatte so gar nicht ähnlich sah.

„Hör mal“, fing er plötzlich an, „Es ist ja wirklich nett von dir, dass du dir Sorgen um mich machst, aber das brauchst du nicht, okay? Ich bin zurzeit einfach nur ein wenig gestresst sonst nichts.“

„Okay“, seufzte ich und sah ebenfalls zu Boden.

Wir schwiegen ein paar Schritte, dann fiel mir etwas anderes ein, worauf ich den Großen noch ansprechen wollte. „Du magst Aoi-kun nicht, oder?“ Erneut wandte ich mich fragend an ihn, er sah mich überrascht an, wich dann aber meinen Blicken aus.

„Wie kommst du denn darauf?“

„Ist eigentlich ziemlich offensichtlich, Aki ist es auch schon aufgefallen“, erwähnte ich den Blonden nebenbei und wir bogen in die nächste Straße ein.

Kouyou seufzte, „Ich finde ihn nun mal seltsam, sonst nichts.“

„Aber du kennst ihn doch gar nicht...“, seit wann hatte ausgerechnet er solche Vorurteile?

„Tust du es denn?“, fragte er zurück und blieb stehen, sein Blick war ernst. Verlegen dachte ich nach, doch mir fiel nichts eins, was ich darauf antworten konnte. Ich wusste so gut wie gar nichts über ihn, nicht einmal ob Aoi überhaupt sein richtiger Vorname war. Andererseits, warum war das auch so wichtig? Er half uns und das war alles was zählte, oder etwa nicht?

„Gute Nacht, Taka“, der Große sah mich noch einmal niedergeschlagen an, dann machte er Kehrt und verschwand in der Gasse, die in Richtung seines Wohnblocks führte.
 

Trotz allem änderte sich Kouyous Laune die nächsten Wochen kaum und auch sein Verhalten gegenüber Aoi blieb abgeneigt und zickig. Sowohl während des Unterrichts als auch der Proben zerbrach ich mir den Kopf, wie ich ihn umstimmen konnte, kam jedoch auf keine ernsthafte Lösung. Ich sprach mit Akira und sogar mit Yune, aber beide waren genauso ahnungslos wie ich. Schließlich gab ich es auf und konzentrierte mich wieder auf meine eigenen Probleme.

Durch die ständigen Proben und des vielen Fußballtrainings blieb mir immer weniger Zeit zum lernen, woran meine Noten sehr zu leiden hatten. Zwar lernte ich oft bis mitten in der Nacht, doch das hatte nur die Folge, dass ich am nächsten Tag völlig erschöpft war und so immer öfter im Unterricht einschlief. Das einzige positive an der Sache war, dass ich dank Aois Hilfe erhebliche Fortschritte machte, was meine Gitarrenkünste betraf.

„Mann, bin ich k.o.“, seufzte ich und schulterte mein Instrument.

„Bist du sicher, dass es so eine gute Idee ist, deine Gitarre mit Heim zu nehmen?“

„Wenn meine Eltern irgendeinen Verdacht schieben würden, hätten sie es doch schon längst gemerkt“, versicherte ich dem Blonden und öffnete die schwere Tür nach draußen, „Außerdem kommen sie heute erst spät heim, also hab ich genug Zeit, um sie zu verstecken.“

„Wenn du meinst“, meinte Aki nur und wandte sich dann seinem besten Freund zu, „Hast du schon die Mathe-Hausübung bis Mittwoch erledigt?“

Der andere murmelte nur etwas und setzte sich in Bewegung.

„Hey Rookie, gehn’ wir heute gemeinsam nach Hause?“, tauchte plötzlich Aoi an meiner Seite auf und schloss die Tür hinter sich ab.

„Klar“, lächelte ich und wollte schon dein beiden Freunden folgen, die schon ein paar Schritte voraus waren.

„In dieser Richtung sind wir schneller.“ Der Schwarzhaarige deutete auf die andere Straßenseite in eine Gasse, die weniger hell erleuchtet war, und ich sah ihn unwohl an.

„Bist du sicher?“

„Bin den Weg schon tausend Mal gegangen“, seine Stimme hinterließ keine Zweifel, ich zögerte trotzdem.

„Hey, Taka, was ist? Kommst du dann endlich?“, rief mir Kouyou ungeduldig hinterher und blieb stehen.

„Ich...ich gehe heute mit Aoi-kun nach Hause“, rief ich den beiden zu, die noch einen Moment warteten, dann aber trotzdem ohne mich losgingen.
 

„Schöne Nacht heute.“ Völlig aus den Gedanken gerissen blickte ich auf und sah ihn verwirrt an, seit wir losgegangen waren hatten wir kein Wort gewechselt. „Man kann die Sterne sehen.“

Ich folgte seinem Blick nach oben, antwortete jedoch nichts. Heute war bereits der 31. Jänner und noch immer hatte es keine einzige Flocke geschneit, schön bald gab ich die Hoffnung auf.

„Scheinst heute auch nicht gerade die beste Laune zu haben“, bemerkte er nach ein paar Sekunden Stille, ich zuckte nur mit den Schultern und Aoi seufzte breit.

„Tut mir Leid, ich mach mir nur Sorgen wegen Kouyou“, meinte ich dann und sah ihn entschuldigend an, er konnte schließlich nichts dafür.

„Ist er immer so ignorant?“, fragte er und sah geradeaus.

„Was meinst du?“

„Na ja, also heute wollte ich ihm einen neuen Griff zeigen, aber er hat mich nur angefaucht und meinte, er würde das schon alleine hinbekommen. Dabei wollte ich ihm doch nur helfen“, meinte er deprimiert und ich musste lächeln.

„Weißt du was? Ich glaube, er ist einfach nur eifersüchtig. Weil du besser spielen kannst als er.“

„Meinst du? Dann ist er aber ziemlich eitel wenn er deshalb so miese Laune hat andauernd“, sagte er und grinste ebenfalls.

Wir lästerten noch den ganzen Heimweg über meinen besten Freund und seine Stimmungsschwankungen, bis wir uns vor meinem Wohnblock verabschiedeten und ich halb erfroren unsere Wohnung betrat. Wie erwartet war niemand zu Hause und ich konnte mich in Ruhe in mein Zimmer verziehen, wo ich erstmal die E-Gitarre in meinen Schrank räumte. Erschöpft ließ ich mich in mein Bett fallen und dachte über den morgigen Tag nach.

Für einen kurzen Moment versank ich in einer Traumwelt und stellte mir vor, wie es wäre, wenn sich alles einen Tag lang nur um mich drehen würde. Doch dann öffnete ich die Augen und realisierte, dass es niemals so sein würde, denn für alle anderen war morgen ein Tag wie jeder andere.

Müde drehte ich das Licht ab, kuschelte mich in meine Decke und hörte noch einer Weile dem Wind zu, der durch die kahlen Bäume wehte, bis meine Augen erneut zufielen und ich langsam in meinen Träumen versank.

Sad razor play

ganz schön loange geworden, das kapitel...*drop*

der titel ist von dem lied detective tragedy und ich rate allen, die das hier lesen sich zuerst den text/die übersetzung davon durchzulesen~ (link gibts beim kommentar der FF) das lied berührt mich so sehr und ich bekomme jedesmal eine gänsehaut, wenn ich es höre... ich könnte so mit ihm mitheulen ;__;

hf~

ps.: ruki hat in einem interview wirklich mal erwähnt, dass er eine erdbeerphobie hat, weil er an seinem geburtstag zu viel erdbeerzeugs gegessen hat und davon kotzen musse xDD ich musste es irgendwie einbringen... ^^' armes ru-chan~ *pat*

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Als mich der Wecker am nächsten Morgen aus dem Schlaf riss war es eiskalt. Demotiviert blieb ich noch ein Weile in der warmen Decke eingehüllt liegen, zwang mich dann aber doch noch aufzustehen und zog mich eilig an. Meine Mutter und mein Bruder waren bereits früh aufgebrochen, um meine Tante zu besuchen, und mein Vater war bereits in der Arbeit, so konnte ich mich in Ruhe fertig machen für die Schule und alleine frühstücken.

Als ich die Küche betrat fiel mir gleich als erstes der rote Umschlag auf, der auf dem Tisch lag, und hastig öffnete ich ihn. Wie jedes Jahr befand sich darin ein Brief mit liebevollen Zeilen meiner Großeltern und ein wenig Geld. Doch erst nachdem ich den Zettel und das Geld sicher in meinem Zimmer versteckt hatte und zurück in die Küche ging, fiel mir das schlicht verpackte Päckchen auf, das ebenfalls am Tisch lag und mit meinem Namen beschriftet war. Ich riss das Packpapier auf und hielt ein dickes Buch in den Händen, auf der ersten Seite hatte sich mein Bruder unterschrieben mit den Worten, es würde mir nicht schaden, wenn ich mehr lesen würde. Ein wenig verwundert legte ich das Buch wieder zur Seite und dachte nicht weiter darüber nach, lesen würde ich es wohl sowieso nie. Von meinen Eltern schien ich dieses Jahr wohl nichts zu bekommen, aber das war mir egal, das schönste Geschenk war schließlich, dass sie nicht zu Hause waren.

Der Unterricht verlief wie immer, außer das mich meine Japanischlehrerin erstaunlicherweise für meinen Aufsatz lobte, obwohl sehr viele Rechtschreibfehler darin enthalten waren. Gut gelaunt verabschiedete ich mich nach der letzen Stunde von Yune und wartete vorm Schuleingang auf meine besten Freunde, um mit ihnen gemeinsam nach Hause zugehen. Doch kaum hatte mich Kouyou begrüßt- und ich war ein wenig verwundert über seine sichtlich gute Laune- läutete mein Handy, das mir meine Großeltern zu Weihnachten geschenkt hatten, und ich stellte fest, dass ich eine Sms von Aoi bekommen hatte.

„Wir haben heute doch Probe“, teilte ich den beiden gegenüber von mir ein wenig enttäuscht mit und steckte das Telefon zurück in die Tasche, dabei wollte ich den freien Tag doch in Ruhe genießen.

„Was wirklich? Warum denn jetzt so plötzlich? Ich dachte er hätte keine Zeit“, meinte Aki ein wenig übertrieben genervt und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ist vielleicht besser, schließlich ist der Auftritt schon in zwei Monaten und umso mehr wir üben, umso besser werden wir. Also schmollt nicht so“, lächelte der Große und ging freudig los. Was war denn mit dem los?

„Aber wir wollten heute doch für die Matheprüfung lernen“, beschwerte sich der Blonde bei seinem besten Freund und folgte ihm eilig.

„Dann kommen wir eben nach. Taka, ist das okay wenn du heute alleine los gehst? Ich will nicht dass Aki durchfliegt“, grinste er und ich nickte ein wenig deprimiert. Nicht mal ein Nachmittag blieb mir, um mich zu entspannen. Das war echt nicht fair...
 

Nach dem Mittagessen machte ich mich schließlich wieder auf den Weg und musste bitter feststellen, dass sich das Wetter kaum geändert hatte. Nach wie vor hatte es Minusgrade und der Wind hatte an Stärke zugenommen, weshalb ich mich noch mehr beeilte. Als ich halb erfroren endlich unsere Probehalle betrat, war allerdings noch niemand da, zumindest war der Raum leer und auch Aois Gitarre stand nicht an ihrem Platz. Doch warum war dann nicht abgeschlossen?

Mit einem unsicheren Gefühl in Magen beschloss ich trotzdem einfach zu warten und setzte mich inzwischen auf einen der Stühle. Gelangweilt ließ ich meine Blicke durch den kühlen Raum schweifen, bis mich eine ungute Erkenntnis traf; ich hatte meine Gitarre nicht mitgenommen.

„Ich Idiot...“, schimpfte ich laut und ärgerte mich über meine eigene Dummheit, als sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legte.

Erschrocken fuhr ich zusammen und drehte mich blitzschnell um, atmete dann aber erleichtert auf, als ich Aois Gesicht erblickte. „Erschreck mich doch nicht so.“

„Sorry“, meinte er nur und Lächelte breit, „Überraschung.“

„Was?“ Verwirrt sah ich ihn an, blickte dann aber ihm vorbei und erkannte meine drei restlichen Bandkollegen, allesamt ohne ihre Instrumente.

„Happy Birthday“, strahlte Kouyou und hielt mir eine kleine Torte mit ein paar Kerzen entgegen, auf der mit violettem Zuckerguss „Omedetou Taka-chan“ geschrieben war, „Hab ich selbst gebacken.“

„Alles Gute“, meinte Aki und drückte mir einen Berg voller Geschenke in die Arme, wobei er seinen besten Freund einfach aus meinem Sichtfeld drängte und dieser sich gleich darauf lauthals beschwerte.

„Die sind von uns allen, nicht nur von Reita“, bemerkte Yune gleich und nahm mir ein paar der Päckchen ab, da ich nicht alle auf einmal zum Backstagebereich tragen konnte.

„Ach, auf einmal“, entgegnete der Blonde sofort und gespielt eingeschnappt, „Und wer durfte sie alle schleppen? Also echt...“

„Danke...“, sagte ich, nachdem wir den schön dekorierten Raum hinter der Bühne betraten und musste dagegen ankämpfen, nicht in Tränen auszubrechen.

„Nicht doch. Für unsere kleine Nervensäge tun wir doch alles, nicht wahr?“, grinste Kouyou und piekste mich in die Seite, „Und jetzt wünsch dir endlich was.“

„Ja“, nickte ich und setzte ein großes Lächeln auf, dann holte ich so tief Luft wie nur möglich und dachte fest an meinen Wunsch, ein großer Rockstar zu werden, während ich alle Kerzen auf einmal ausblies.

„Ich hoffe für dich, dass dein Wunsch etwas mit dem bevorstehenden Bandwettbewerb zu tun hatte“, nuschelte Yune und alle brachen in schallendem Gelächter aus.

„Also, wer hat Lust auf Erdbeertorte?“, rief mein bester Freund dann in die Runde und Akira antwortete am lautesten, dicht gefolgt von Yune und mir.

„Heute ist nämlich Erdbeertag“, berichtete der Bassist und deutete auf den Korb der neben dem Tisch stand, gefüllt mit Süßigkeiten, Knabberzeug und Getränken.

„Das ist der schönste Tag meines Lebens“, meinte ich fröhlich und biss herzhaft von meinem Tortenstück ab.
 

Nach zwei Stunden allerdings begann ich allmählich den Erdbeertag zu verfluchen. Während wir ausgiebig meinen fünfzehnten Geburtstag feierten, stopfte ich so ziemlich alles in den Mund, was nach meiner Lieblingsfrucht roch oder schmeckte, ohne groß darüber nachzudenken.

Aoi war gerade dabei, mir ein weiteres Glas Erdbeersekt einzuschenken, obwohl ich doch schon die ersten zwei runtergewürgt hatte, als sich mein Magen ein weiteres Mal meldete und ich es nicht mehr aushielt. Hastig stürzte ich auf die Toilette und übergab mich nicht nur einmal im Waschbecken.

Erschöpft ließ ich mich auf den Boden sinken, mein Bauch tat schrecklich weh und alles um mich drehte sich. Ich wusste nicht mal, wie lange ich in dieser Position verharrte, als Aoi mit besorgtem Blick durch die Tür kam und sich zu mir runter beugte.

„Rookie-chan, alles klar mit dir?“

„Ich glaub nicht“, nuschelte ich und war kurz davor, ihm vor die Füße zu kotzen, riss mich allerdings gerade noch zusammen. Kaum hatte ich den Satz jedoch zu Ende gesprochen, kam Kouyou durch die Tür gestürzt und sah uns entsetzt an.

„Was ist hier los?“, fragte er, schien es jedoch sowieso schon zu ahnen.

„Dem Kleinen hier ist wohl ein wenig schlecht“, meinte der Älteste und lächelte zu dem anderen hoch, doch dieser sah ihn nur böse an.

„Weil...?“

„Ich glaub, ich hab zu viel Erdbeerzeugs gegessen“, keuchte ich und hielt mir den Bauch, wurde allerdings kaum beachtet.

„Woher soll ich denn das wissen? Du brauchst nicht immer gleich auf mich loszugehen“, meinte Aoi und stand auf.

„Aber du hast ihm doch den Erdbeersekt gegeben, oder etwa nicht?“

„Das waren doch nur zwei Gläser, davon kotzt man nicht gleich“, konterte der Schwarzhaarige mit einem Augenrollen.

„Da war Alkohol drinnen?“, fragte ich die beiden Stehenden, doch sie schienen mir nicht zuzuhören. Deshalb schmeckte das also so ekelhaft...

„Er ist gerade mal fünfzehn!“

„Jetzt spiel dich nicht so auf, es ist sein Geburtstag. Da kann man schon mal anstoßen“, meinte der Ältere theatralisch und schien schön langsam die Beherrschung zu verlieren.

„Leute...“, wollte ich die beiden unterbrechen, bevor sie sich noch ernsthaft in die Haare bekamen, und versuchte aufzustehen.

„Anstoßen vielleicht, doch du hast ihn ja gleich abgefüllt als wäre er ein Erwachsener.“

„Bitte, beruhigt euch.“

„Warum reagierst du denn gleich so über? Du behandelst ihn wie ein kleines Kind, ist dir das schon mal aufgefallen?!“

„Ich bin wenigstens kein verantwortungsloser Mistkerl wie du!“, schrie Kouyou und ging damit definitiv zu weit.

„Hört auf, alle beide“, sagte ich schön langsam ein wenig verzweifelt und hielt mich am Waschbeckenrand fest, um nicht umzukippen.

„Das nimmst du zurück“, zischte er und ging einen Schritt auf den Größeren zu.

„Ich denk nicht dran“, meinte der andere nur mit verengten Augen, worauf Aoi ausrastete und ihn beim Kragen packte, kurz davor ihm eine zu knallen.

„Hört auf!“, brüllte ich mit aller Kraft, die beiden wichen überrascht auseinander und sahen mich erschrocken an. „Habt ihr jetzt völlig den Verstand verloren?!“, schrie ich sie an und Tränen stiegen mir in die Augen, „Ihr seid Idioten... alle beide.“

Ohne ein weiteres Wort verließ ich den Raum, holte meine Jacke, ignorierte dabei die verwirrten Blicke von Yune und Aki und stürzte aus dem Gebäude hinaus in die Kälte der Nacht.
 

Als ich zu Hause ankam, hatte ich mich bereits wieder beruhigt und auch meinem Magen ging es besser, doch von der guten Stimmung, in der ich noch vor knapp einer Stunde war, war ich weit entfernt. Ob ich nicht überreagiert hatte? Nein, schließlich waren sie kurz davor, sich zu prügeln, und das an meinem Geburtstag.

Seufzend schloss ich die Wohnungstür hinter mir und war gerade dabei, meine Schuhe auszuziehen, als mein Vorname aus dem Wohnzimmer gebrüllt kam.

Vater. Wegen der vielen Abwesenheit meiner Familie in letzter Zeit hatte ich gar nicht daran gedacht, dass er heute Abend daheim war.

„Schlimmer kann es doch sowieso nicht mehr kommen“, flüsterte ich vor mich hin und folgte der verhassten Stimme in den Wohnraum.

„Wo warst du?“, ging mich der Alte sofort an, er saß wie immer am Sofa vor seiner ausgebreiteten Zeitung, neben ihm standen ein Glas und eine fast zu Gänze geleerte Sakeflasche. Es war nicht zu übersehen, dass er betrunken war.

„Bei Freunden. Sie haben eine Geburtstagsparty für mich gegeben“, erklärte ich ruhig und hoffte, er würde mir glauben.

„Eine Party also...“, lallte er, anscheinend hörte er gar nicht richtig zu. Einen Moment lang starrte er in sein leeres Glas, das er soeben ausgetrunken hatte und ich dachte schon, mehr hätte er nicht mehr zu sagen. Doch ich hatte mich getäuscht.

„Und kannst du mir dann auch erklären, was das hier ist?“ Langsam folgte ich seinem Deut zu der Vitrine, vor der eine schwarze Gitarrenhülle lehnte. Der Anblick bereitete mir einen Stich durch meinen ganzen Körper.

„Woher...“, ich spürte, wie mein Puls anfing zu rasen und ballte langsam meine Hände zu Fäusten. Mit verengten Augen beobachtete ich meinen Vormund, wie er vorsichtig aufstand und nach meiner Gitarre griff, „Wieso warst du in meinem Zimmer?!“ Obwohl ich ihn anschrie, grinste er nur hässlich, während er das Instrument begutachtete.

„Woher hast du die? Doch nicht etwa gestohlen?“

„Ein Freund hat sie mir Geschenkt“, flüsterte ich und wich seinen Blicken aus. Ich musste mich zusammenreißen, ich durfte nicht ausrasten. Nicht heute...

„Etwa einer der selben Freunde, mit denen du andauernd Fußball spielst?“, fragte er in einem belustigten Unterton, ich biss die Zähne zusammen. Woher wusste er davon? Er konnte es nicht wissen. Das war unmöglich...

„Ich sage es dir jetzt zum letzten Mal. Ich dulde dieses kindische Benehmen nicht länger“, seine eiskalte Stimme ließ mich zusammenzucken, „Du wirst ab sofort jeden Tag nach der Schule pünktlich zu Hause sein, kein Fußball, kein Gitarrespielen, keine Freunde. Und die hier landet auf dem Müll.“

„Nein!“, schrie ich sofort los und machten einen Schritt auf ihn zu.

„Wie kannst du es wagen, dich mir zu widersetzten?!“, schrie er und kaum hatte ich den Schritt bereut, war er schon auf mich zugewankt und ich spürte, wie mich seine Faust zu Boden warf. Doch neben mir schlug noch etwas anderes auf, ein dumpfes Knacken war zu hören und als ich meine Augen wieder öffnete, fand ich mich neben meiner Gitarre wieder. Ihr Hals war entzwei gebrochen.

„Du... du verdammtes Arschloch!“

Ich hatte nicht einmal genug Zeit darüber nachzudenken, dachte über keinerlei Konsequenzen nach, spürte nur noch diese Ungeheure Wut in mir. Die Wut gegen den Menschen, der mich mein ganzes Leben peinigte und behandelte wie einen nutzlosen Gegenstand, der nie auch nur das Geringste wert gewesen war.

Tränen kullerten über meine Wangen, als ich mit geballten Fäusten auf den massiven Oberkörper meines so genannten Vaters einschlug, doch nur wenige Sekunden später realisierte er, dass ich nicht mehr vor ihm auf den Fliesen lag.

„Du miese kleine Ratte!“, brüllte er voller Zorn, packte mich an der Schulter und verpasste mir eine Ohrfeige nach der anderen, dann warf er mich zurück auf den Boden und trat ein paar Mal auf mich ein, verlor dadurch aber fast das Gleichgewicht und stolperte ein paar Schritte zurück. Ich wollte die Gelegenheit nutzen, um mich in Sicherheit zu bringen, doch er kam mir zuvor. Mit einem festen Griff schloss er seine Hand um meinen Nacken, zog mich gewaltsam auf und schleuderte mich mit voller Wucht gegen die Vitrine. Das Glas in meinem Rücken zerbrach mit lautem Geklirre und ich sank zu Boden.

„Nichtsnutziges Gör“, zischte er und trat noch einmal gegen meinen geschundenen Körper.

Keuchend und zusammengekrümmt lag ich einen Moment da, hörte wie der Alte das Zimmer verließ und dann das Rascheln eines Gürtels aus dem Schlafzimmer. Danach ging alles sekundenschnell. Blitzartig war ich mit letzter Kraft aufgesprungen, rannte an meinem Vater vorbei in Badezimmer, entkam ihm dabei um haaresbreite und schloss die Tür hinter mir ab. Vom Vorraum erklangen wutentbrannte Schreie und Fäuste schlugen gegen das dünne Holz das mich vor meinem Peiniger beschützte.
 

Ich wusste nicht, wie lange ich dagegen gepresst stand, mit rasendem Herzen und Todesangst, wusste nur, dass das Hämmern und das Geschreie irgendwann aufhörten und um mich herum wurde es totenstill.

Kraftlos rutschte ich zu Boden und spürte, wie mein Körper sich langsam wieder entspannte, still legte ich meinen Kopf auf einen Knien ab und umschoss meine Beine mit den Armen.

Fünfzehn Jahre. Wie lange denn noch? Wie lange musste ich diesen Schmerz noch aushalten...?

Ich wollte schreien, doch kein Ton drang über meine Lippen.

Ich wollte weinen, doch keine einzige Träne tropfte in meinen Schoß.

Ich wollte Schmerz, doch das einzige was ich spürte, war Wut.
 

Schmerz...

Eine perfekte rote Linie bahnte sich durch meine Haut.

Die alten, weißen Narben zogen sich langsam zusammen und wieder auseinander.

Wie in Ekstase setzte ich einen Schnitt nach dem anderen.

„Mein Wille wird nie gebrochen werden“, war es nicht das, was ich mir immer schwor?

Melancholisch starrte ich auf das Glänzende Metall, dass ich in der Dunkelheit zwischen meinen Fingern drehte.

Diese Worte waren nichts mehr als Lügen.

Lügen um mir selbst eine heilere Welt vorzustellen.

Warum konnte ich es nicht vergessen? Alles um mich herum....

Immer mehr ertrank ich im kalten Schauer der Einsamkeit.

Wie lange noch?

Langsamer, kalter Regen, der auf meinen Körper tropfte, wie das Blut von meinen Armen.

Wann war es endlich vorbei?

Die schwere Kälte fraß sich durch mich hindurch wie durch einen leblosen Körper.

Es war unmöglich, ihr zu entkommen.
 

Das letzte, was ich vernahm, waren leise Stimmen und eine verschwommene Gestalt, die neben mir kniete, eine raue Hand streichelte über meine Wange.

Ich war nicht alleine...

Dann versank ich stumm im tiefen, kalten Schlaf.
 

In the redness I see while awakening, I feel you near me....

Sugar pain

Keuchend schlug ich die Augen auf, wo war ich?

Schweißgebadet lag ich auf dem Rücken und starrte an die Decke eines engen Raumes, der nur durch eine kleine Lampe neben dem Bett beleuchtet war. Meine Atmung war flach und schnell, hatte ich einen Albtraum gehabt? Warum war ich überhaupt hier, nicht zu Hause? Und weshalb fühlte sich mein Körper so seltsam schwer an?

Durch einen Spalt in der Tür gegenüber dem Bett drangen Geräusche.

„...wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen...“, sagte eine zitternde, fast weinerliche Stimme und fügte noch etwas hinzu, was ich allerdings nicht verstehen konnte.

„Das können wir nicht und das solltest du wissen“, eine andere Person sprach weitaus kräftiger, gleichzeitig aber ruhiger, „...was glaubst du, was die dort denken werden? Im schlimmsten Fall weisen sie ihn noch ein...“

Worüber redeten sie? Kurz schloss ich die Augen, ein hämmerndes Pochen breitete sich in meinem Kopf aus.

„Er hat versucht sich umzubringen!“

Plötzlich zuckte mein ganzer Körper zusammen, ein stechender Schmerz durchfuhr ihn und schreckliche Bilder tauchten vor meinen Augen auf.

Bilder vom Streit zwischen meinen besten Freunden auf meiner Geburtstagsparty, Bilder von meinem Vater, wie er mich gegen unsere Einrichtung warf. Bilder von einem blutigen Messer, das ich tiefer und tiefer in meine Haut drückte.

„...er hat es auch beinahe geschafft, wenn wir nicht rechtzeitig gekommen wären...“

Es musste ein Alptraum sein, diese Erinnerungen konnten nicht echt sein.

Wieso...

Zitternd hob ich meine Arme in mein Blickfeld, beide waren bis zu den Ellbogen eingebunden, wobei hier und da leichte rote Flecken durchschimmerten.

„Am besten, ihr geht jetzt. ich kümmer’ mich um den Rest...“

„Aber-“

„Vertrau mir“, meinte eine leise, aber selbstsichere Stimme und einen kurzen Moment wurde es still.

„Komm, er hat Recht. Lass uns gehen“, schaltete sich eine weitere Person ein, einen Augenblick später waren Schritte und das schließen einer Tür zu vernehmen.

Tränen stiegen in meine Augen, ich biss mir auf die Lippe. Es durfte einfach nicht geschehen sein, bitte...

Doch umso mehr grausame Erinnerungen mich einholten, umso realer wurden meine Schmerzen. Leise fing ich an zu Schluchzen, kauerte mich zusammen, wollte nicht an das Geschehene denken; an meinen Vater und das zerbrochene Glas. An das graue, kalte Badezimmer und das dunkle Blut...

„..Nein...nicht...“, schwirrte es immer wieder durch meinen Kopf.

Als ob es dadurch besserer werden würde, drückte ich meine Arme gegen die Brust. Die Schmerzen ließen mich aufheulen, es tat so weh. Jede einzelne Faser meines geschundenen Körpers pochte, ließen mich nicht einmal bemerken, wie jemand den Raum betrat, bis er sich an die Bettkante setzte.
 

„Hey, Kleiner...“, Aois Stimme war sanft, ich spürte seine Hand auf meiner Schulter.

Beschämt wandte ich mich von ihm ab, kauerte mich noch mehr zusammen und versteckte mein Gesicht hinter meinen Armen. Einen Moment lang herrschte Stille, nur mein Weinen hallte durch den Raum, doch plötzlich rutschte er mit seiner Hand unter meinen Bauch, hob mich auf und drückte mich fest an seinen Oberkörper. Ohne zu zögern klammerte ich mich an ihn und legte meinen Kopf in seinen Nacken, eine Träne nach der anderen kullerte auf sein schwarzes Shirt.

„Shh...“, meinte er leise und legte zärtlich seine Hand auf meinen Kopf, „Ist schon gut... du kannst nichts dafür...“ Seine verständnisvollen Worte ließen mich noch mehr aufheulen, doch aus irgendeinem Grund fühlte es sich gut an. Er wusste es, er wusste wie ich mich fühlte...

Ich weinte lange in seinen Armen, ohne ein weiteres Wort hielt er mich einfach fest und streichelte sanft durch mein Haar. Nach einiger Zeit wurde ich ruhiger, spürte, wie ich müder wurde und hörte schließlich auf. Meine Augen fielen zu und meine Hand rutschte träge von Aois Schulter, er kraulte und streichelte mich weiter, allmählich versank ich im Schlaf.

Was...?

Verwirrt schlug ich meine Augen auf, mein Herz, das gerade begonnen hatte endlich ruhiger zu werden, schlug wieder schneller. Vernebelt stellte ich fest, dass seine Hand von meinem Nacken zu meinem Kinn gewandert war und er meinen Kopf leicht zu sich nach oben gedreht hatte, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spürte und sich unsere Lippen fast berührten.

Oder bereits schon berührt hatten?

Das war es doch, was mich gerade geweckt hatte... oder war es nur Einbildung? Wahrscheinlich, warum sollte er schließlich so etwas tun...

Verzweifelt blickte ich zu ihm hoch, doch im dunklen Schimmer der Lampe war sein Gesicht kaum erkennbar.

Die extreme Müdigkeit hatte mich schon beinahe wieder übermannt, als plötzlich etwas völlig unerwartetes geschah; Aoi stieß mich ein wenig unsanft von sich, sodass ich mit dem Rücken auf der Matratze landete, beugte sich über mich und sah mich mit einem undurchdringlichen Blick an. Mir blieb nur ein kurzer Moment, in denen ich seine fast schwarzen Pupillen genauer ergründen konnte, dann senkte er seinen Kopf und verschwand damit aus meinem Blickfeld.

Ein rauer Kuss wurde auf meine Lippen gehaucht, nahm mir jede Art von Gefühl.

Noch bevor ich ernsthaft reagieren konnte, war sein Mund schon weiter zu meinem Nacken gewandert, drückte weitere Küsse auf meine Haut. Ich bekam eine Gänsehaut und mein Atem stockte.

Wieso... wieso machte er das mit mir? Leise keuchte ich auf, als er begann, an meiner Haut zu saugen, und mit seinen Fingern sanft über meinen Oberkörper streichelte.

Und wieso... wehrte ich mich nicht?

Ich zuckte zusammen, seine Hand war unter mein Shirt gerutscht und er zog es hinauf bis zu meiner Brust. Dort fuhr er mit seinen Küssen fort, fuhr spielerisch mit der Zungenspitze über meine nackte Haut bis zu den Bandagen, die um meinen Bauch gewickelt waren. Ich wusste nicht, dass dort welche waren, hatte sie bis jetzt nicht gespürt, und die Tatsache bereitete mir Schmerzen, erinnerte mich wieder an meinen Vater. Doch Aoi schien es nicht zu stören, stattdessen führ einfach er mit seinen Fingerspitzen über sie und setzte einen Kuss auf die Stelle, wo mein Bauchnabel unter ihnen verdeckt war.
 

Ich begann zu zittern. Es tat so weh und doch so gut. Ich wollte nicht dass er das tat, oder doch? Seine Berührungen vernebelten mir die Sinne, seine sanften Küsse ließen mich an nichts anderes denken als das hier. Alles andere wurde egal.

Ich lag einfach nur da und spürte sein Verlangen, keuchte hin und wieder auf und schloss meine Augen, als er begann, mich komplett auszuziehen. Die Küsse wurden verlangender, das Atmen schneller und die Berührungen immer gröber.

Mein Zeitgefühl war wie ausgeschalten, ich wusste nicht, wie lange er schon über mir gebeugt war, geschweige denn wie spät es war, und bekam gerade noch mit, wie er mich unsanft dazu brachte, mich auf den Bauch zu legen.

Mein Herz raste, ängstlich kniff ich die Augen zusammen und klammerte mich an die Matratze, als ich seinen Atem und kurz darauf seine rauen Lippen zwischen meinen Schulterblättern spürte. Behutsam fuhr er mit seiner Nasenspitze über meine Haut, legte dann seinen Kopf in meinen Nacken.

„Shh...“, ein letztes Mal streichelte er mir über den Kopf, hauchte mir ins Ohr und berührte noch einmal meine Wange mit seinem Mund.
 

Mein Griff wurde lockerer, ich schluckte, versuchte mich darauf vorzubereiten, doch es half nichts. Kaum war er in mich eingedrungen, spannte sich mein ganzer Körper an. Ich biss die Zähne zusammen, versuchte das Brennen zu ignorieren, doch der Schmerz war unerträglich. Wurde immer unerträglicher...

Ein Stoß nach dem anderen, irgendwann hielt ich es nicht mehr aus.

Und schrie.

Ich schrie so laut ich konnte. Schrie einfach alles hinaus...

All den Schmerz, all die Wut, die sich so lange in mir angesetzt hatte.

Bis ich irgendwann nicht mehr konnte, erschöpft unter ihm zusammenbrach.

Nur noch sehnend nach tiefem Schlaf...
 


 

Ich verstehe immer noch nichts, fünfzehn Mal...

Augen wie die der schwarzen Kirsche.

Was die Frucht benetzt ist zweifellos deine Silhouette.

Auch ohne Widerstand werde ich darin getränkt sein.

Nach was ich suche ist nicht Liebe, sondern Lust.

Verbotene Erziehung?
 

Ist es Liebe die ich in meinen Genitalien spüre?

Oder das sexuelle Verlangen?

Ich kenne diese Art des Bandes zu dir nicht, mit Ausnahme dieses Aktes.
 

Sugar pain... bitte, süßer Zuckerschmerz.

Ich kann nicht schlafen.

Bitte vergrößre den Schmerz so sehr, dass ich dich nie wieder vergesse....

Sugar pain... bitte, süßer Zuckerschmerz.

Mit meiner Zunge werde ich in diesen Körper vordringen, den du mir gabst.

Sugar pain... bitte, süßer Zuckerschmerz.
 

Mehr als zu versuchen deine Liebe zu gewinnen, möchte ich dich so stark spüren, dass meine Vernunft entzwei gerissen wird....
 

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beschwerden, anregungen, morddrohungen zu dem pairing werden gerne entgegegenommen :3

<3

Dysfunctional Family

soo, jetzt komm ich endlich dazu das neue kapitel hochzuladen xD'' hat ja auch lange gedauert zu schreiben u___u' gomen~

andererseits hatte ich auch schon fast überlegt, bei dme letzten kapitel aufzuhören... schließlich beginnt ab jetzt eine wohl positivere seite von miseinen ^^ es wird kitschiger, schwuler udn weniger dramatischer xD

also viel spaß ^.^

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Der Raum, in dem ich am nächsten Morgen sanft von Sonnenstrahlen geweckt wurde war eng und unordentlich, müde sah ich mich um. Überall lagen Kleidungsstücke verstreut, ein Schreibtisch in der anderen Ecke des Zimmers ging beinahe über vor Gerümpel und auf den Kästen lag eine zentimeterdicke Staubschicht. Meine Aufmerksamkeit zogen allerdings die drei E-Gitarren auf sich, die in den Halterungen neben einem mit CDs und alten Platten voll gestelltem Regal standen, eine von ihnen sah fast genauso aus wie Kouyous.

Ich setzte mich auf um sie genauer betrachten zu können und wunderte mich gleichzeitig, wie leicht mein Körper sich plötzlich anfühlte. Die Schmerzen in meinen Armen waren zwar noch vorhanden und auch mein Kopf dröhnte ganz schön, doch trotzdem fühlte ich mich irgendwie besser. Vielleicht war es einfach nur der psychische Schmerz, der verflogen war? Denn obwohl die Bilder der grausamen Ereignisse gestern klar und deutlich immer wieder meine Gedanken durchstreiften, fühlte ich mich weder traurig noch wütend. Lag es daran, dass ich mich so lange bei Aoi ausgeheult hatte? Oder war ich mittlerweile schon so abgestumpft, dass es mir nichts mehr ausmachte? Schließlich wurde mir gestern noch etwas anderes angetan, etwas weitaus schlimmeres. Und trotzdem fühlte ich mich gut...

Ich blieb noch eine Weile sitzen, starrte abwesend die blutigen Bandagen um meinen Handgelenken an und dachte über die gestrige Nacht nach, bis von der Tür Geräusche und das Klirren von Geschirr zu hören waren. Sofort reagierte mein Magen und knurrte laut und mir viel ein, dass ich ja seit dieser Erdbeertorte, die mir mein bester Freund zum Geburtstag gebacken hatte, nichts mehr gegessen hatte. Andererseits wurde mir gleich wieder übel, wenn ich nur an Erdbeeren dachte.

Nichts desto trotz hielt ich es nicht mehr lange aus und schwang meine Beine aus dem Bett, doch kaum stand ich, durchzog ein Stechen meine Wirbelsäule aufwärts, meine Knie knickten ein und ich knallte mitsamt der Decke auf den Parkettboden. Schnell richtete ich mich wieder ein wenig auf und rieb mir meinen Hintern, der sowieso schon genug wehtat, als von draußen plötzlich Schritte hallten und kurz darauf Aois Kopf durch die Zimmertür lugte.

„Was machst du denn da am Boden?“, fragte er mit zusammengekniffenen Augenbrauen und sah mich besorgt an.

„Ich...wollte nur aufstehen...“, stotterte ich und wurde rot, als ich bemerkte dass ich außer meinen Shorts nichts anhatte.

„Oh...“, meinte er und wich meinem Blick auf einmal aus, „Frühstück ist gleich fertig. Ich hab dir ein paar frische Sachen zum Anziehen rausgelegt, deine sind noch nicht trocken“, sagte er und deutete auf einen zusammengelegten Stapel Kleidung auf dem Schreibtischstuhl.

„Danke.“ Ich wartete noch bevor er die Tür wieder geschlossen hatte, stand dann auf und begann mich anzuziehen, doch durch meinen Kopf strömten in diesem Moment so viele Fragen dass ich kaum einen klaren Gedanken fassen konnte und so ewig dafür brauchte.
 

Als ich dann endlich die Küche betrat, die zu meiner Freude gleich gegenüber des Zimmers lag, in dem ich übernachtet hatte, und die ich somit nicht in dieser fremden Wohnung erst suchen musste, stand das Essen bereits auf dem Tisch und ich stürzte mich hastig darüber.

„Scheinst ja großen Hunger gehabt zu haben“, erklang eine Stimme hinter mir, ich drehte mich um. Vor lauter Hunger hatte ich gar nicht bemerkt, dass der schwarzhaarige Gitarrist am Kühlschrank lehnte und rauchte.

Ich nickte und schluckte den letzten Bissen runter, die Augen immer noch auf ihn gerichtet.

„Lass mich bei dir wohnen.“

Aoi stieß sich ab und dämpfte seine Zigarette im Aschenbecher auf der Küchenablage aus, „Wenn du willst, kannst du dich nachher duschen. Und du solltest deine Bandagen wechseln.“ Hörte er mir überhaupt zu?

„Bitte“, sagte ich leise und stand vom Tisch auf, als er gerade dabei war mit gesenktem Kopf den Raum zu verlassen.

„Ich hab noch etwas zu erledigen.“

„Aoi, bitte... Bitte lass mich bei dir bleiben“, heulte ich und folgte ihm aus dem Raum, seine eiskalte Ignoranz ließ all den Schmerz wieder hochkommen, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.

„Warum?!“, sagte er scharf und drehte sich um, sein Blick war wütend und gleichzeitig beschämt und von dem typischen Lächeln auf seinen Lippen war keine Spur zu erkennen.

„Ich will nicht mehr zurück...“ Tränen flossen über meine Wangen, ich versuchte sie mit meinen Ärmeln zu stoppen doch es wollte nicht aufhören. Die Angst vor Zuhause war einfach zu groß.

„Takanori...du kannst nicht bei mir bleiben“, seine Stimme war plötzlich wieder sanfter, was mich zu ihm aufsehen ließ.

„Wieso?“

„Weil...“, er seufzte, „Weil ich dir nicht garantieren kann, dass ich nicht wieder die Beherrschung verliere.“ Er redete leise und sein Blick war voll Reue.

Ich schluckte und dachte kurz nach, wieder gingen mir Erinnerungen des gestrigen Tages durch den Kopf.

„Ist mir egal.“

„Wie kannst du einfach so-“

„Ich sagte, es ist mir egal!“, sagte ich bestimmend, die verheulten Augen auf die kalten Fliesen des Flurs gerichtet.

Es herrschte einen kurzen Moment lang Stille, dann drang von seinen Lippen ein erneuter Seufzer und Aoi fuhr sich mit der Hand durch seine langen, dunklen Haare. „Na schön...“, murmelte er und ich sah ihn erleichtert an.

„Wirklich?“, fragte ich sicherheitshalber noch einmal nach und spürte gleichzeitig, wie mein Körper sich entspannte und die Tränen aufhörten.

„Ich muss völlig verrückt sein...“, nuschelte er, lächelte allerdings sanft dabei.

„Danke!“, platzte es laut aus mir raus und ich warf mich mit voller Wucht an seine Brust.

„Aber nur damit das klar ist, das ist nur bis wir eine andere Lösung gefunden haben, okay? Und wehe du machst irgendeinen Ärger“, warnte er mich, schloss aber gleichzeitig seine Arme um mich, „Du kleine Heulsuse...“

Ich schüttelte nur den Kopf und kuschelte mich glücklich an ihn, bis er sich nach einer Weile wieder von mir löste.

„Ruh dich jetzt noch ein wenig aus und leg dich hin. Ich hab noch ein paar Sachen in der Stadt zu erledigen, bin aber in einer Stunde wieder da, okay?“

Ich nickte, er wuschelte mit seiner Hand kurz durch meine Haare und ich begab mich zurück ins Schlafzimmer.
 

Ich spürte eine Hand an meiner Wange entlang streicheln und öffnete die Augen, verschlafen blickte ich in Aois Gesicht.

„Na, Schlafmütze?“, lächelte er und wich ein wenig zurück, als ich mich aufrichtete.

„Wie lange hab ich geschlafen?“, fragte ich ihn, nachdem ich bemerkt hatte, dass es draußen bereits dunkel war.

„Fast den ganzen Tag. Takeshima-kun war inzwischen hier, um nachzusehen, wies’ dir geht. Ich hab ihm gesagt, dass du schläfst.“

Kouyou? Ich erinnerte mich, er war ja gestern Abend hier gewesen. Hoffentlich machte er sich nicht zu viele Sorgen um mich.

„Meinst du, er ist sauer?“

„Warum sollte er?“

„Weil ich ihm versprochen habe, das nie wieder zu tun...“, flüsterte ich, einen Moment war es ruhig in dem engen Zimmer.

„Nein, bestimmt nicht. Und wenn er sich nicht so viele Sorgen um dich gemacht hätte nachdem so einfach so abgehauen bist, dann...“ Erwartend blickte ich ihn an, doch er schwieg.

„Ihr wart alle drei dort, oder?“, fragte ich dann schließlich, da er nicht weiter sprach, er nickte.

„Wir dachten, du wärest tot. Alles war voller Blut und du hast dich nicht mehr bewegt. Ich hab mich zu dir runtergekniet, um deinen Puls zu messen. Dann hast du plötzlich deine Augen geöffnet und mich angesehen.“

„Was?“, verwirrt hob ich den Kopf, „Ich erinnere kaum mehr... nur noch an das Krachen der Tür... und dass mich jemand hochnahm.“

„Ja, nachdem ich mir sicher war, dass du nicht in meinen Armen wegsterben würdest, hab ich dich ins Wohnzimmer getragen und schnell deine Wunden versorgt, während Reita alles sauber machte. Takeshima war keine große Hilfe, ich glaube er stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch“, mein Gegenüber lächelte schwach.

„Es tut mir Leid...“

„Hey, du brauchst dich dafür doch nicht entschuldigen, du Dummkopf“, meinte er vorwurfsvoll, „Hauptsache, du lebst.“ Bei seinen Worten kamen mir beinahe wieder die Tränen, ich riss mich gerade noch zusammen.

„War mein Vater...?

„Nein, die Wohnung war leer“, sagte er leise. „Ich schätze, das war nicht das erste Mal, oder?“ Ich schüttelte den Kopf.

„Das wird schon wieder“, meinte er und streichelte mir über den Kopf, „Du bist ein Kämpfer.“

Ich wusste nicht, wie er das machte, aber seine Worte und dieses selbstsichere Lächeln schienen mich all den Schmerz und die Trauer einfach vergessen zu lassen...
 

„Bist du fertig?“, erklang Aois Stimme durch die Tür, die ich kurz darauf öffnete und nur in Boxershorts und mit einem einem Handtuch um die Schultern gehängt aus dem Badezimmer trat.

„Bist du sicher, dass das eine gute Idee war?“, fragte ich skeptisch und musterte die klatschnassen Stoffbänder um meinen Armen. Er nickte nur und lotste mich zurück ins Schlafzimmer, wo ich es mir erstmal auf dem Bett gemütlich machte, während der Schwarzhaarige frisches Verbandszeug holte. Dann setzte er sich ebenfalls auf die Matratze und fing an, mir die tropfenden Bandagen abzunehmen.

Erst als sie ganz ab waren, erkannte ich das wirkliche Ausmaß meiner Selbstzerstörung. Mein rechter Arm war übersäht mit kleinen, tiefen Schnitten und über die alten Narben an meinem linken Handgelenk zog sich ein langer, senkrechter Schnitt. Angewidert wandte ich meinen Kopf ab.

„Was ist das?“, fragte ich Aoi, als er kurz aufstand und mit einem Topf und einem kleinen Handtuch zurückkam.

„Kamillentee“, sagte er nur, tauchte das Tuch in die dampfende Flüssigkeit und rieb damit behutsam über meine Verletzungen, „Der ist gut für die Wundheilung und brennt nicht so.“

Nachdem er mit meinen Armen fertig war und sie frisch eingebunden hatte, löste er die Bandagen um meinen Bauch, „Leg dich hin.“

Ich blickte ihn verwirrt an, folgte jedoch und legte mich auf den Rücken.

„Umdrehen“, seufzte er und rollte mit den Augen. Mit einem unguten Gefühl legte ich mich auf den Bauch und mein Herz begann zu klopfen, als ich merkte, dass er sich über mich beugte. „Wenigstens hast du keine Glassplitter mehr im Rücken, aber Zeit zum Heilen wird das trotzdem brauchen“, ich spürte, wie er mit seinen Fingerkuppen über meinen Rücken fuhr und dann die warme Flüssigkeit auf meiner Haut, die er sanft mit dem Handtuch auf die schmerzenden Stellen tupfte. Es fühlte sich gut an.

„So, fertig“, riss mich seine Stimme aus den Gedanken, beinahe wäre ich eingeschlafen.

„Bist du etwa immer noch müde?“, fragte er ungläubig, als ich mir die Augen rieb.

Ich nickte und zog das Shirt über, dass mir der Gitarrist in die Hand drückte, dann kuschelte ich mich in die Decke und beobachtete ihn beim Wegräumen.

„Na dann, gute Nacht“, sagte er, nachdem er fertig war, und wollte schon die Lampe am Nachttisch ausschalten.

„Aoi-kun?“

Er hielt inne, „Ja?“

„Ich... ich will nicht alleine schlafen“, nuschelte ich in die Decke und blickte flehend zu ihm auf, er kicherte.

„Dann schlaf ich eben bei dir“, lächelte er und setzte sich an die Bettkante, ich rückte zur Wand und er legte sich neben mich, nachdem er seine Jeans ausgezogen hatte. Dann drehte er das Licht ab und wünschte mir erneut gute Nacht.

Still und so leise wie möglich atmend lag ich da und starrte geradeaus, bis ich nach einer Weile seine Umrisse in der Dunkelheit erkennen konnte.

„Aoi...?“, flüsterte ich so leise wie möglich, mein Herz begann wieder zu klopfen.

„Kannst du nicht schlafen?“, fragte er leise zurück und drehte sich zu mir um. Ich schüttelte den Kopf, obwohl er es sowieso nicht sehen konnte.

„Ich wollte dich etwas fragen...“

„Was denn?“

Ich wartete noch einen Moment bis ich antwortete. „Wenn wir jetzt zusammen wohnen, bist du dann so etwas wie mein großer Bruder?“

Erneut ein Kichern, „Möchtest du denn, dass ich dein großer Bruder bin?“

„Nein“, hauchte ich und kuschelte mich noch mehr in den Polster.

„Möchtest du, dass ich dein Freund bin?“
 

Im Zimmer war es totenstill, nur mein Herz klopfte unaufhörlich wie wild gegen meine Brust, sodass ich Angst bekam, Aoi könnte es hören.

„W-wie meinst du das?“

Doch anstatt mir eine Antwort zu geben, beugte er sich vor und plötzlich fand ich meine Lippen auf seinen wieder. Sofort stieg mir das Blut in den Kopf, mein Puls raste und spätestens, als er seine Zunge zwischen meinen Lippen in meinen Mund drückte, konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen.

„Ja“, raunte ich, als er sich wieder von mir gelöst hatte, und klammerte mich sehnsüchtig an ihn. Ich spürte seine starken Arme, die sich um mich schlangen, und seinen warmen Atem in meinem Nacken.

„Gut“, flüsterte er und küsste mich erneut.
 


 

I'm a punk, I'm a sinner.

I'm lost new beginner.

I'm a threat to myself,

I'm a get armargeddon.

I'm a freak, I'm a liar.

I'm a flirt, I deny that I'm not good.

Then I mess It up...
 

And sometimes I feel like,

I'm only one.

No wonder why I've become so dumb.
 

I get more and more strange.

I'm going insane.

I'm building it up,

just to break it down.

You get what you see:

The product of a dysfunctional family.
 

I'm a bit suicidal.

I'm my own worst rival.

Train wreck, white trash, freak, maniac, psycho.

I'm a trouble making rebel,

made a deal with the devil.

I'm way past ever coming back.
 

But sometimes I feel like,

I'm not the only one.

When I see why I've become so dumb.
 

I'm not anybody

Don't you cry for me?

I'm just from a dysfunctional family...
 


 

[Zu dem lied "dsfunctional family": auch wenn das lied von einer band ist, die unter visual kei fans oft sehr verhasst wird (nein ich rede nicht von tokio hotel sonder von cinema bizarre), finde ich ihre musik wirklich nicht schlecht und ich mag das lied sehr. der text ist gut und passt auch gut zu diser FF hier, deshalb widme ich der band dieses kapitel ^^]

Kugutsue

nicht so ganz zufrieden, aber was solls~ hauptsache endlich wieder ein neues kap xD'

und wehe, jemand sagt was gegen shopping lD'

<3
 

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Es war noch sehr dunkel im Zimmer, die Sonne war noch nicht aufgegangen und die eigentlich weiße Wand erschien im Licht der Dämmerung grau-blau gefärbt. Hellwach lag ich da und lauschte in die Stille hinein, die nur durch das Geräusch vom Heben und Senken der Decke unterbrochen wurde, das durch meine aufgeregte Atmung entstand. Unter dieser Decke war ein Arm um meinen Körper geschlungen und in meinem Nacken spürte ich Aois ruhigen, flachen Atem.

Ich schloss meine Augen und kuschelte mich noch mehr in die warmen Laken, plötzlich seufzte der warme Körper hinter mir auf und drückte mich noch mehr an sich. Mein Herz raste, es war unmöglich, noch einmal einzuschlafen.

Während ich also so dalag, gingen mir viele Dinge durch den Kopf. Es war so viel geschehen die letzten Tage...

Ob sich meine Mutter Sorgen um mich machte? Und was war mit Vater? Ich glaubte kaum, dass er irgendeine Art von Reue empfand.

Und dann die Sache mit Aoi, wie würden Kouyou und Aki nur darauf reagieren? Würden sie es verstehen? Schließlich waren wir zwei Männer... Vielleicht war es einfach besser, das Ganze erstmal geheim zu halten. Einen Unterschied machte es doch sowieso nicht.
 

Der Dunkelhaarige rieb sich die Augen und strich ein paar Strähnen aus seinem Gesicht, nachdem er sich auf den Rücken gerollt und erstmal herzhaft gegähnt hatte. Dann drehte er seinen Kopf zur Seite und blinzelte mich an.

„Guten Morgen“, flüsterte Aoi, der nun ein paar Zentimeter gegenüber von mir lag, und strahlte.

„M-morgen“, stotterte ich und sah ihn schüchtern an.

„Hast du gut geschlafen?“

„Ja.“ Mal abgesehen davon, dass ich die letzten Stunden gar nicht geschlafen hatte.

Aoi lächelte, dann drehte er sich ganz auf die Seite und stützte seinen Kopf mit der Hand ab, „Also, was möchtest du heute unternehmen?“

„Wie?“, verwirrt blickte ich ihn an, „A-aber heute ist doch Sonntag.“ Soviel er wusste zumindest.

„Man, Rookie, wo lebst du? Wir sind hier in Tokio, der größten Stadt der Welt!“, meinte er theatralisch und seufzte.

Ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf stieg. „Ähm, na ja, also... Frühstück wäre nicht schlecht...“, meinte ich schließlich und ignorierte das zustimmende Knurren meines Magens.

„Okay“, lächelte er und richtete sich auf einmal auf, „Dann zieh dich mal an, ich dusch noch schnell und dann können wir sofort los.“

„Aber ich hab nichts zum Anziehen“, erinnerte ich den Größeren, als er schon fast zur Tür raus war.

„Achja, stimmt. Ich geb’ dir einfach ein paar von meinen alten Sachen“, schon stand er an einem völlig überfüllten Kasten und fischte ein paar Kleidungsstücke raus, um sie danach einfach auf den Boden zu werfen.

Perplex sah ich ihm zu, dann musste ich schmunzeln. Wie konnte ein einziger Mensch nur so chaotisch sein?
 

„Wie wär’s mit Shoppen?“

Scheu blickte ich von meinem Pfannkuchenrest auf und sah den Schwarzhaarigen überrascht an.

„Hm...?“

„Ob du Lust hast auf Shoppen“, wiederholte er das letzte Wort extra betont.

So seltsam es sich auch anhörte, Aoi schien es ernst zu meinen. „I-ich weiß nicht. Ich war noch nie wirklich... Shoppen. Außerdem hab ich nicht einmal Geld dabei...“

„Darüber brauchst du dir keine Sorgen machen.“ Und schon war er aufgestanden, bezahlte mein Essen und seinen Kaffe an der Bar mit einem freundlichen Lächeln, während ich den Rest meines Pfannkuchens runter schlang und ihm dann eilig aus dem kleinen Café folgte.

„Wo gehen wir hin?“, fragte ich, nachdem wir ein paar Minuten lang still durch die Gassen gewandert waren. Der Wind pfiff um meine Ohren und die dünne Jacke, die ich von Aoi hatte, schützte mich nur leicht von der Kälte.

„Zu einen Bekannten, der mir noch einen Gefallen schuldig ist. Wir sind gleich da“, fügte er hinzu, als er merkte, dass ich fror.
 

„Oh, welche Ehre“, scherzte der Mann, mindestens zwanzig Jahre älter als ich, hinter der Theke, als wir gemeinsam ein kleines Geschäft mit der Aufschrift „Second Hand“ betraten.

„Guten Morgen, Tomoki-san.“

„Morgen? Aoi-san es ist bereits fast Mittag“, lachte der Ältere und trat vor den Tresen, um den Gitarristen ordentlich zu begrüßen, „Was kann ich für dich tun?“

„Wie läufts’ mit deinen Gitarrestunden?“

„Oh, sehr gut wirklich. Das hab ich ja ganz vergessen, ich muss dir ja noch für die Reparatur des alten Babys danken. Was bekommst du dafür?“, der Händler wollte schon zurück zu seiner Kassa, doch mein Freund unterbrach ihn.

„Gar nichts, ist schon okay. Allerdings hätte ich da eine andere Bitte“, er wandte sich um und deutete mit der Hand auf mich, „Der Kleine hier bräuchte dringend ein paar neue Sachen.“

Kleine?!

„Ah, verstehe, verstehe“, der Mann lächelte und ging dann zu einem Vorhang am Ende des völlig überrumpelten Ladens und schob diesen zur Seite, „Nehmt euch einfach, was ihr braucht.“

„Vielen Dank“, lächelte Aoi und trat nach mir in einen weiteren Raum, der eher nach einem Lager für Altkleidung aussah, „Also, wie gesagt, such dir aus, was du willst.“

Zögernd sah ich mich um, meinte er das ernst? Ich war es zwar gewöhnt, die alten Sachen von meinem Bruder zu tragen, allerdings waren die meistens sowieso so gut wie neu und wenn nicht, dann bestimmt nicht aus so einem... Altkleiderfriedhof.

Ich blickte zu Aoi, der immer noch neben mir stand und lächelte, dann seufzte ich innerlich. Wenn wir also schon mal hier waren, tat ich ihm den Gefallen eben...

Und fand immer mehr Gefallen daran. Schon nach ein paar Minuten des Durchstöberns in den Regalen musste ich feststellen, dass die Sachen hier gar nicht mal so übel waren, und mit Aoi zusammen machte das Durchwühlen sogar richtig Spaß. Wir probierten nacheinander die verrücktesten Sachen und Kombinationen an und lachten uns dabei schon fast tot. Ich wusste zwar nicht so recht, was das Ganze mit Shoppen zu tun hatte, aber es hatte definitiv etwas und als wir nach zirka einer Stunde den Laden wieder verließen, beide mit zwei Taschen voller Kleidungsstücke und Accesoires, hatte ich nach langer Zeit wieder richtig gute Laune.

„Glaubst du, er bereut diesen Gefallen?“, meinte der Schwarzhaarige und grinste frech.

Ich lachte, „Auf jeden Fall.“

Wir Scherzten noch den ganzen Weg, bis wir in die Gasse einbogen, die ich immer nahm, wenn ich von der Schule nach Hause ging. Ich fand es nicht ungewöhnlich, schließlich wohnte Aoi nur zehn Minuten von mir entfernt. Dann hörte er aber plötzlich auf zu Lachen und blieb stehen, direkt vor einem Gebäude, das mir eindeutig zu bekannt war.

„Aoi-kun... was machen wir hier?“, fragte ich ernst und sah ihn an, doch sein Blick verriet mir schon alles. „Nein“, sagte ich bestimmt und wich ein paar Schritte zurück, „Nein! Du hast es versprochen!“

„Taka, beruhig’ dich, bitte.“

„Ich tu gar nichts!“, wütend und traurig zugleich blickte ich zwischen ihm und dem Wohngebäude hin und her.

„Ich will doch nur, dass du mit ihnen redest“, meinte er ruhig und näherte sich mit vorsichtigen Schritten.

„Warum?“, schrie ich. Er hatte es doch versprochen...

„Weil ich nicht ins Gefängnis wandern will weil ich kleine, pubertierende Möchte-gern-Rocker kidnappe.“ Überrascht blickte ich auf, Aoi hatte die Hände in die Seiten gestemmt und sah mich leicht genervt an. „Wenn du schon bei mir wohnen willst, dann sollten wir deinen Eltern wenigstens Bescheid sagen, meinst du nicht? Also komm...“

„A-aber...“, unsicher griff ich nach den Taschen und ging ihm hinterher.

„Keine Sorge, ich bin ja da“, meinte Aoi und fuhr mit seiner Hand durch meine Haare.

Wohl war mir nicht gerade, als ich die Treppen zu der großen Wohnung in einem der obersten Stöcke hochgingen, doch ich hatte anscheinend keine andere Wahl, wenn ich bei Aoi bleiben wollte.

Der Schwarzhaarige stellte die Taschen neben der Tür ab und legte den Finger auf die Glocke, bevor er sie betätigte frage er noch einmal, ob ich bereit wäre. Ich nickte und stellte meine neuen Sachen ebenfalls erstmal ab, kurz darauf hörte ich hastige Schritte vor der Wohnungstür und gleich darauf ging sie auf.

„Na so was, Shiroyama-kun, was für eine Überraschung.“

„Guten Tag, Frau Matsumoto“, meinte Angesprochener höflich und verbeugte sich ein Stück.

„Du warst schon lange nicht mehr hier, komm doch rein“, meinte meine Mutter und trat ein Stück zur Seite, um den um ein Stückchen Größeren den Weg frei zu machen, „Aber ich muss dich gleich enttäuschen, mein Sohn ist leider nicht zu Hause.“

„Ich möchte auch nicht zu ihm“, meinte Aoi nun ernst und blieb einfach zwischen Tür und Angel stehen, was die Frau sichtlich verwirrte, „Ich würde gern mit ihnen sprechen. Über ihren anderen Sohn.“ Er betonte das vorletzte Wort besonders und drehte sich dann zu mir um, meine Mutter blickte erschrocken auf.

War sie inzwischen wirklich so gut darin, mich zu ignorieren, dass sie mich bis zu diesem Zeitpunkt ernsthaft nicht bemerkt hatte?

Dann schlug ihre Stimmung schlagartig um. „Wo zum Teufel warst du?“, schrie sie schon beinahe und trat auf mich zu, ich für meinen Teil verkroch mich weiter hinter meinem Freund.

„Bei mir“, antwortete dieser, was die ältere Frau wieder zu Aoi aufsehen ließ. „Also, kann ich mit ihnen sprechen? Es ist sehr wichtig.“
 

In der Wohnung war es ruhig und so weit ich bis jetzt erkennen konnte, war von meinem Vater keine Spur.

„Also“, begann meine Mutter, nachdem sie Wasser für den Tee aufbereitet hatte, „Ich wüsste gerne, wie es dazu kommt, dass mein Sohn das ganze Wochenende über verschollen war, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Ich war schon kurz davor, die Polizei zu rufen.“

Aoi setzte sich an den Tisch und warf mir einen rechthaberischen Blick zu, ich stellte mich ans Fenster und richtete meine Augen auf die vielen Hochhäuser draußen.

Ich hörte den Schwarzhaarigen seufzen, dann begann er zu erzählen, was letzten Freitag los war. Von der Party, von dem Streit zwischen ihm und Kou, und dass ich einfach abgehauen bin und sie mich knapp eine Stunde später halb verblutet im Bad aufgefunden haben. Er erzählte, wie Kouyou fast einen Nervenzusammenbruch erlitt, und wie sie mich zu Aoi nach Hause getragen haben und beschlossen hatten, mich nicht ins Krankenhaus zu bringen.

Während der ganzen Zeit hatte meine Mutter geschwiegen, servierte still den Tee und setzte sich schließlich zu meinem Freund an den Tisch.

„Ich wusste nicht, dass es so schlimm war“, sagte sie dann mit brüchiger Stimme, nachdem Aoi schon eine Weile nichts mehr gesagt hatte, „Als wir nach Hause kamen, hab ich nur das zerbrochene Glas und die kaputte Gitarre gesehen, von Konsuke war keine Spur. Dann habe ich die leere Flasche Alkohol gesehen und dachte mir schon, dass er mal wieder einen Wutanfall hatte und einfach in eine Bar gegangen ist, um dort weiter zu trinken. Ich hatte ja keine Ahnung, dass er seinen Frust an dir ausgelassen hat“, plötzlich stockte sie, ich wandte meinen Blick zu ihr uns sah, wie Tränen von ihrem Kinn tropften. „I-ich dachte die ganze zeit, du wärst noch bei einem Freund. Und als ich ihn dann am nächsten Morgen darauf angesprochen habe, hat er einfach nur mit den Schultern gezuckt und seitdem nur mehr gearbeitet.“ Ich wusste nicht, ob sie wegen mir weinte oder weil sie endlich erkannt hatte, dass ihr Ehemann nicht so perfekt war, wie es immer schien.

Oder vielleicht hatte sie auch einfach nur Angst, er würde seine Wut an ihr aus lassen, wenn ich nicht mehr da war?

Red Motel

meine kapitel werden immer kürzer ~.~ aber na gut, das hier und das vorhige waren ja auch ursprünglich eines~ tja, am ende erfährt man, was passiert, wenn zwei beziehungsunfähige uke aufeinander treffen xDD

miseinen wird ja auch immer schnulziger, genau das wollte ich eigentlich vermeiden x.x'

ja, what ever... viel spaß und lasst kommis da ^w^ <3

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„Wie zum Teufel hast du das geschafft?“, fragte ich erneut und sah meinen Freund ungläubig an. Ich konnte es immer noch nicht glauben, ich durfte von nun an bei ihm wohnen, einfach so. Die einzige Bedingung war, dass ich mit dem Fußballtraining aufhörte, von dem meine Mutter vor kurzem erst erfahren hatte, da sie mein Sportlehrer angerufen hatte wegen meines häufigen Fehlens aus Zeitmangel. Diesen Verlust nahm ich aber gerne hin, das Training machte sowieso keinen Spaß mehr, seit mich Kenta und seine Leute fast täglich terrorisierten.

„Reine Überzeugungskraft“, grinste er und öffnete mir die Eingangstür des Wohngebäudes, da ich beide Hände voller Taschen und Rucksäcke hatte, in denen die wichtigsten Dinge aus meinem Zimmer zusammengepackt waren. „Hast du auch nichts vergessen?“ Ich schüttelte den Kopf, sogar an meine Schulsachen hatte ich in der Eile gedacht. „Was ist mit deiner E-Gitarre?“

Der Frage folgte ein stechender Schmerz in meiner Brust, „Die ist kaputt...“

„Aber vielleicht kann man sie reparieren?“

Wieder schüttelte ich den Kopf, soviel Ahnung hatte ich mittlerweile von den Instrumenten, dass ich wusste, wenn etwas nicht mehr zu reparieren war.

Aoi seufzte, den Rest des Weges schwiegen wir und dachten wohl beide über das gleiche Problem nach. Was würde nun aus der Band werden?
 

Ich war gerade am auspacken und dabei, darüber nachzudenken, wohin ich meine Sachen eigentlich räumen sollte, als ich aus dem Nebenzimmer das Geräusch der Türklingel vernahm und kurz darauf Stimmen. Unschlüssig ließ ich meine Kleidungsstücke, Rucksäcke und Bücher einfach auf dem Bett liegen und trat neugierig aus dem Raum. Kaum war ich allerdings im Wohnzimmer angekommen, wurde ich schon von einem großen Etwas mit einem Aufheulen begrüßt und kurz darauf fast zwischen zwei Armen zerdrückt.

„Ich. Krieg. Keine. Luft“, presste ich gerade noch hervor, worauf sich die Person schlagartig wieder von mir entfernte und ich erleichtert aufatmen konnte.

„T-tut mir Leid. Es ist nur...“, meinte Kouyou und sah mich schniefend an, „Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!“ Und schon hatte er mich wieder in seinen Fängen, diesmal allerdings ein wenig sanfter.

Seufzend sah ich über Kouyous Schulter hinweg zur Tür, „Hey Aki.“

„Hey Kleiner“, meinte er nur mit verschränkten Armen und einem mitleidigen Lächeln. Er kannte diese art von Begrüßung, die sein bester Freund im Moment pflegte, wohl sehr gut.

Neben ihm stand immer noch Aoi, sein Blick ließ mich erzittern.

„Du kannst mich jetzt los lassen“, sagte ich mit einem Räuspern zu meinem besten Freund und drückte mich ein wenig von ihm weg.

„Ich hol erstmal was zu trinken“, kommentierte mein Freund schließlich das entstandene Schweigen und verschwand in der Küche, während ich meine zwei Schulkollegen auf das Sofa wies.

„Geht’s dir auch wirklich wieder gut?“, fragte der größere von beiden sicherheitshalber und setzte sich an den Rand der Couch.

„Ja“, sagte ich bestimmt und endlich legte sich wieder ein leichtes Lächeln auf seine Lippen.
 

„Warum habt ihr ihn nicht angezeigt?“, meinte Akira etwas lauter und setzte sich kerzengerade hin. Aoi und ich schwiegen nur, was stellte er sich den vor? „Das...das ist eine schwere Form von Körperverletzung, dafür könnte er ins Gefängnis kommen!“ Es wundere mich, wie er plötzlich ausrastete.

„Das ist nun mal nicht so einfach...“, meinte nun Kouyou, „Denk doch mal nach. Frau Matsumoto wäre nie in der Lage, sich alleine um die Finanzen zu kümmern, wenn ihr Mann im Gefängnis wäre. Außerdem dauert so eine Anklage ewig.“

„Damit hat er Recht. Das wichtigste ist erst mal, den Alten einfach von ihm fern zu halten, bis er sich wieder halbwegs eingekriegt hat. Um den Rest kümmer’ ich mich schon“, der Schwarzhaarige sandte mir ein aufmunterndes Lächeln, das ich nur halbherzig erwiderte.

„Was ein viel größeres Problem ist“, versuchte ich zum x-ten Mal, endlich das Thema zu wechseln, „Was passiert jetzt mit dem Bandwettbewerb? So wie’s aussieht können wir den vergessen...“

„Spinnst du? Wieso?“, ging mich mein bester Freund sofort an. Ich zuckte zurück und sah ihn verwundert an, schließlich hatte ich ihm schon kurz nach seiner Ankunft von dem kaputten Instrument erzählt.

„Weil es so gut wie unmöglich ist, dass wir in so kurzer Zeit noch genug Geld für eine neue E-Gitarre auftreiben. Es rennt uns so oder so schon die Zeit davon...“

„Wozu brauchst du eine neue? Dann bist du eben fürs erste nur Vocal und wenn wir den Wettbewerb gewonnen haben, können wir dir von dem Preisgeld eine neue kaufen.“ Aus Kouyous Mund hörte sich das alles so einfach an.

„Okay, erstens: Schon mal überlegt, dass wir dann nur einen Gitarristen haben?“, meinte Reita sofort mit einem genervten Seufzer, „Und zweitens: Wieso bist du dir so sicher, dass wir überhaupt gewinnen?“

„Das mit der Gitarre schaff ich schon alleine... irgendwie“, schmollte der Große, klang nun aber dabei nicht gerade überzeugend.

„Nein tust du nicht. Es wäre schon ein Wunder, wenn wir das Stück auch ohne ausfallende Instrumente und fehlerfrei bis zu dem Auftritt hinbekämen.“
 

„Aber wo kriegen wir so schnell einen neuen Gitarristen her?“, fragte ich schon fast der Verzweiflung nahe und blickte die beiden an. Und dann, als ob die Antwort nicht schon die ganze Zeit offensichtlich gewesen wäre, fielen mir ganz plötzlich wieder die beiden Gitarren ein, die seit Tagen unberührt in der Ecke eines Zimmers standen, das kaum zwei Meter von mir entfernt war.

Langsam drehte ich den Kopf nach links, Aoi lehnte unbeteiligt auf der Couch und blickte abwechselnd gelangweilt zu mir und meinen Freunden, die meinem Blick sofort gefolgt waren.

„Was?“, fragte er verwirrt und man konnte ihm richtig ansehen, wie er meinen letzten Satz in seinen Gedanken rekonstruierte, bis ihm endlich ein Licht aufging. „Nein...“, sagte er sofort laut und richtete sich auf, „Nein!“

„Aoi-san, bitte“, jammerte ich ihn an und schob meine Unterlippe leicht nach vor.

„Nein, wie komm’ ich dazu? Das ist eure Band.“

„A-aber...“ Ich rückte noch ein Stück näher und sah ihn von unten herab an, letztens hatte diese Taktik schließlich auch funktioniert.

Der Schwarzhaarige sah mich unbeholfen an, dann wandte er sich Hilfe suchend an die anderen beiden, die allerdings nur stumm dasaßen und zwischen mir und meinem Freund hin und her sahen.

„Sieh mich nicht so an“, meinte er dann und verschränkte die Arme vor seiner Brust, während er versuchte, meinen Blicken auszuweichen. Allerdings hatte er nicht wirklich Erfolg damit, den schon nach ein paar Sekunden gab er kampflos auf.

„Na schööön.... Aber nur bis zu dem Wettbewerb!“

„Danke“, säuselte ich und setzte mein größtes Lächeln auf, am liebsten hätte ich ihn umarmt, ließ es aber lieber.

„Wie soll ich bei dir denn nein sagen, du Uke“, meinte er mit einem gespielt genervten Unterton und piekste mich dann in die Seite, ich sah ihn nur verwirrt an. Was auch immer das schon wieder heißen mochte, in dem Moment war ich einfach froh, eine Last weniger zu haben. Und mit Aoi an unserer Seite hatten wir umso mehr Chancen, den Wettbewerb zu gewinnen.

Mit einem Grinsen wandte ich mich wieder meinen zwei Freunden zu, Aki freute sich ebenfalls und begann sofort, auf den Schwarzhaarigen einzureden. Kouyou hingegen hatte nur einen sehr skeptischen Blick aufgesetzt.

„Aber das heißt ja, dass wir den Song komplett umschreiben dürfen.“

verwundert sah ich ihn an, „Warum?“

„Na ja, wenn wir einen neuen Lead-Gitarristen haben...“

„Wer sagt, dass ich Lead-Gitarrist sein will?“, mischte sich nun auch mein Freund ein.

„Na ja, du bist besser als ich, ganz einfach.“

„Was hat das damit zu tun? Außerdem stimmt das überhaupt nicht. Für dein Alter bist du verdammt gut, ich hab einfach nur mehr Erfahrung.“

Verlegen lehnte sich mein bester Freund zurück und schwieg.

„Ich werde die alten Parts einfach ein wenig aufpäppeln und das war’s“, meinte Aoi und schien das Thema damit abgeschlossen zu haben, obwohl ohne hin keiner mehr Einwände hatte. Zumindest die anwesenden Bandmitglieder nicht.

„Meint ihr, Yune ist das Recht, wenn wir alles einfach so ohne ihn beschließen?“, fragte ich zögernd.

„Klar, warum nicht?“, meinte der blonde Bassist schulterzuckend und trank sein Glas aus, um sich danach zu erheben. „Ich glaube, wir sollten dann mal langsam gehen. Wird schon dunkel draußen.“

Zögernd erhob sich auch Kouyou, es schien, als ob er noch etwas sagen wollte. Ich sah ihn erwartend an, doch er drehte sich weg und ging zur Wohnungstür, um sich Jacke und Schuhe anzuziehen. Ein Paar Sekunden später hatte er sich verabschiedet und war gemeinsam mit seinem besten Freund hinter der Tür verschwunden.
 

Als die beiden weg waren, nutzte ich die Gelegenheit, um mich richtig bei Aoi zu bedanken und schlug dafür von hinten meine Arme um den Größeren. Doch anstatt sich wie erwartet umzudrehen, um mich richtig in seine Arme zu nehmen, löste sich Aoi abrupt wieder und verschwand erneut in der Küche, um die leeren Gläser abzuwaschen. Verwirrt sah ich ihm nach, seit wann hatte denn ausgerechnet er so einen Putzfimmel?

„Bist du sauer?“, fragte ich leise, nachdem ich ihm mit ratloser Miene gefolgt war.

„Du hast ihnen nichts gesagt“, meinte er nach einem Augenblick der Stille und hastete eilig wieder in den Wohnraum.

„Von was?“

„Von was?“, wiederholte er aufgebracht und sah mich vorwurfsvoll an. „Von uns...“

Die Traurigkeit in seiner Stimme gab mir einen Stich, „Ich...ich wusste nicht, das dir das so viel bedeutet. Ich dachte, sie würden es nicht verstehen.“

„Natürlich bedeutet es mir etwas“, flüsterte er und ging auf mich zu, bis sein Gesicht nun noch ein paar Millimeter von meinem entfernt war. Zärtlich legte er seine Hand auf meine Wange, dann nahm er mich ganz in den Arm. „Weißt du, ob du’s glaubst oder nicht, ich hab’s nicht gerade so mit Beziehungen.“ Das erzählte er ausgerechnet mir? „Und ich hab einfach so Angst, etwas falsch zu machen.“ So ganz wusste zwar ich nicht, worauf er hinaus wollte, doch trotzdem ließen seine Worte mein Herz höher schlagen. „Weil du mir so unheimlich wichtig bist und das, obwohl wir uns doch kaum kennen...“

„Aoi...“, seufzte ich leise, er löste sich ein wenig von mir und sah mir tief in die Augen. Dann schloss er sie und drückte langsam seine Lippen auf meine.

„Ich weiß zwar nicht genau was“, hauchte er leise, „Aber irgendwas hast du mit mir gemacht seit ich dich das erste mal gesehen habe...“ Dann verschmolzen unsere Lippen ganz miteinander.

Konnte es sein, dass... Aoi ganz einfach nur total in mich verknallt war? Bei diesen Gedanken wurde mir ganz heiß und mein Herz pochte laut, was aber auch an diesem innigen Kuss liegen konnte.

Zu schüchtern, um diese unbeholfene Liebeserklärung zu erwidern, drückte ich mich einfach noch mehr an ihn, bis er seine Lippen wieder von mir löste und sanft begann, meinen Nacken zu kraulen.

Angeschmiegt aneinander standen wir ein paar Minuten so da, bis mich schließlich ein anderer Gedanke einholte.

„Aoi-kun...?“

„Was denn?“, fragte er mit einem Lächeln und strich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht.

„Was ist ein Uke?“

Meiner Frage folgte nur ein verwegenes Kichern.

„Das erzähl ich dir ein andermal, okay?“, grinste er und befreite sich aus der Umarmung, nachdem er mir noch einmal über den Kopf gestrichen hatte.

„Okay...“

„Ich werd jetzt am besten erstmal ein wenig aufräumen gehen, ist wohl höchste Zeit“, meinte er dann mit einem zweifelnden Blick in Richtung Schlafzimmer. „Wenn du magst, kannst du fernsehen oder Videospiele spielen. Essen findest du im Kühlschrank, wenn du etwas brauchst, du weißt ja, wo du mich findest. Fühl’ dich einfach wie zu Hause“, grinste er und drückte kurz seine Lippen auf meinen blonden Schopf, dann verschwand er im Nebenzimmer.

„Nein“, dachte ich, „Hier ist es viel besser als zu Hause.“

Calm Envy

als ich das kap ürsprünglich schon fertig hatte, hatte es genau 1.126 wörter. nun hat es 2.500 und ist somit eines der längsten xD ich würde sagen, ich bin gut x'D *sich selbst patet* ja, wie gesagt, die endszene war erst später geplant, aber was solls. ich hatte sie schon lange im kopf, seeehr lange und vielleicht ist sie auch deshalb meiner meinung nach gut gelungen ^~^

ich hab mich bei der interpretation des bandnamens an eine aussage von ruki gehalten, als er in einem interview die frage gestellt bekam, woher sie ihren namen hatten. ich habe es noch so ungefähr in erinnerung, wie ich es hier dargestellt habe~ die idee ist also nicht von mir, sondern vom meister persönlich x3 (tut mir leid, es ist spät und ich habe einen langen, gazette-reichen tag hinter mit xD)

what ever~ gomen für das lange vorwort und wie immer: have fun ^___^

rai~

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Kapitel 19: Calm Envy
 

„Was redest du denn da für Blödsinn?“, meinte der Blonde und rollte gespielt genervt mit den Augen, dann nahm er einen weiteren Bissen von seinem Mittagessen.

„Das ist kein Blödsinn, ich bin mir sicher“, flüsterte sein Gegenüber, er hatte sein Essen kaum angerührt.

„Du bist paranoid, weißt du das?“

Der andere schwieg, schnell ging ich näher auf die beiden zu. „Hey Leute.“

Kouyou drehte sich mit einer Geschwindigkeit um, die mich zusammenzucken ließ und sah mich kurz mit großen Augen ab, bevor er sie eilig abwandte.

„Oh, hey Taka, was machst du denn hier?“ Akira schien wie immer die Ruhe in Person zu sein, ich stellte mein Tablett auf dem Tisch ab und setzte mich zu ihnen.

„Es ist Montagmorgen und soweit ich weiß sind heute keine Ferien. Warum also sollte ich nicht hier sein?“ Mit gehobener Augenbraue blickte ich die beiden an, bevor ich zu essen begann.

„Wir dachten nur, du würdest noch ein paar Tage zu Hause bleiben, um dich zu schonen und so weiter.“

Ich schüttelte den Kopf, „Aoi hat mich in die Schule geschickt.“

„Wie geht es deinen Wunden?“, fragte mein bester Freund nach einiger Zeit.

„Sie heilen gut.“

Den Rest der Mittagspause schwiegen wir oder redeten über andere Themen wie Schularbeiten und den bevorstehenden Prüfungen, dann verabschiedete ich mich und ging in den Sportunterricht. Da ich meine Eltern zurzeit schlecht darum bitten konnte, hatte ich trotz Verletzungen keine Entschuldigung und musste den Unterricht mitmachen. Deshalb war es gut, dass ich schon der erste in der Umkleide war und mich so in Ruhe umziehen konnte, knielange Shorts und ein Shirt mit langen Ärmeln, um die Verbände zu verdecken. Zu meinem Glück verlief der Unterricht sehr angenehm, da wir hauptsächlich Handball trainierten und ich mich ins Tor der besseren Mannschaft stellte, weshalb ich wenig zu tun hatte. In der Pause ging ich schließlich zu meinem Lehrer und meldete mich vom Fußballtraining ab, was ihm zwar nicht gefiel und er auch lange nachfragte, ob ich mir es sicher nicht noch einmal überlegen wollte, aber im Endeffekt auch glatt ablief, ohne dass ich eine schriftliche Abmeldung von meinen Vormündern nachweisen musste.

„Bis morgen“, verabschiedete ich mich von Yune und kurz darauf waren er und ein Klassenkamerad durch die Tür des Umkleideraums verschwunden. Ich hatte extra getrödelt und half beim wegräumen, um der letzte zu sein. Andererseits hätte ich das Shirt auch gleich anlassen können, doch nun war es auch schon egal. Eilig schlüpfte ich wieder in meine Schuluniform und verließ alleine das Schulgebäude, Kouyou und Aki hatten heute schon früher aus gehabt, weshalb sie nicht auf mich warteten.

Genüsslich atmete ich die kühle Luft ein, als ich das Schulgelände betrat. Schon von weitem erkannte ich eine rauchende Person am Schultor, doch als ich endlich nah genug war, erkannte ich meinen dunkelhaarigen Freund, der gemütlich an der Mauer lehnte.

„Was machst du denn hier?“, fragte ich überrascht, noch bevor ich bei ihm angekommen war.

„Ich war gerade auf dem Weg zur Arbeit, hatte aber noch ein wenig Zeit und da dachte ich, ich könnte dich abholen kommen“, lächelte er und fuhr mir zur Begrüßung durch die Haare.

„Wo arbeitest du denn?“, es war irgendwie komisch, dass ich das nicht einmal wusste.

„In einer Bar, ist ziemlich cool dort.“ Erst jetzt fiel mir auf, dass Aoi geschminkt war und er auch sehr auffällige und enge Sachen trug.

Es interessierte mich brennend, was genau das für eine Bar war, doch trotzdem schwieg ich den Rest des Weges darüber. Er würde es mir schon noch irgendwann erzählen.

„Was ist eigentlich mit deinem Job an der Tankstelle?“

„Was? Ach der, den hab ich schon lange geschmissen. War einfach zu schlecht bezahlt.“

„Oh...“, ich grinste, mein Bruder saß dort immer noch fest.

„Ich muss in die Richtung“, sagte er dann, als wir an einer großen Kreuzung ankamen, „Du hast ja deinen Schlüssel, ich bin gegen Elf wieder zu Hause, okay?“

„Ja“, lächelte ich, plötzlich beugte er sich vor und gab mir einen Kuss auf die Wange.

„Machs’ gut.“ Und schon war er weg.

Mit rotem Gesicht und einem verdutzten Blick in die Richtung, in der mein Freund gerade verschwunden war, stand ich noch eine Weile da, bevor ich meinen Weg fortsetzte. Wie konnte er mich in der Öffentlichkeit einfach so küssen? Verlegen sah ich mich um, hoffentlich hatte uns niemand gesehen.
 

Die Zeit verging wie im Flug, seit ich bei Aoi wohnte. In der Schule lief alles größtenteils gut, meine Noten verbesserten sich allmählich, was vielleicht auch daran lag, dass mein schwarzhaariger Freund nicht gerade unbeharrlich war, was meine Hausübungen und Prüfungen anging, obwohl ich glatt das Gegenteil erwartet hätte. Doch an seiner Seite machte das Lernen sogar Spaß und so verbrachten wir seine freien Abende meistens, indem wir zusammen vor meinen Mathematikbüchern saßen und er mir beibrachte, wie man sich am besten mit Eselsbrücken die Formeln merkte.

Wenn Aoi doch arbeiten musste, lernte ich alleine, machte ein wenig sauber und kochte auch manchmal für ihn. Meistens war er ziemlich hungrig, wenn er nach Hause kam. Es war wie in einer Familie, nur, dass ich eben Kind, Ehefrau und Putzfrau in einem war, aber das störte mich nicht. Ich genoss die Zeit mit Aoi zusammen, jede einzelne Minute in der er bei mir war.

Doch umso glücklicher ich wurde, desto mehr schien Laune die Laune von Kouyou abzunehmen.
 

„Hast du schon mal versucht, mit ihm zu reden?“

„Was soll ich denn mit ihm reden... ich weiß doch nicht mal, was los ist.“ Aki passte mir unmotiviert den Ball zu, dann hatte er wohl endgültig keine Lust mehr und schlurfte zur Bank.

„Und was ist mit seinen Eltern?“ Mit einem besorgten Blick setzte ich mich neben ihn.

„Was soll mit ihnen sein?“

„Na ja, denkst du, sie hätten es nicht gemerkt, so wie Kouyou sich verändert hat? Es muss ihnen doch irgendetwas aufgefallen sein, oder vielleicht wissen sie sogar etwas...“

„Nein, das glaube ich nicht. Wir beide kennen uns schon so lange, es gibt nichts, wovon seine Eltern wüssten und was er mir verschweigen würde.“

Ich seufzte, niemand von uns beiden schien mehr weiter zu wissen.

„Lass uns rein gehen“, sagte mein blonder Schulkollege nach einer langen Pause und ich folgte ihm in das kleine Haus am Rande des alten Fußballplatzes. Zwar ging es schon auf Ende Feber zu, doch trotzdem schien der Winter kein Ende finden zu wollen und nun, wo wir nicht mehr spielten, wurde auch mir schön langsam kalt. Besonders an diesem Samstagnachmittag war es sehr windig und ich war froh, Akis warmes Zuhause betrete zu können.

„Sag mal“, fing er plötzlich an, als ich es mir gerade auf seinem Bett gemütlich gemacht hatte, „Wie ist es eigentlich so bei Aoi?“

Was sollte denn die Frage plötzlich? „Toll“, fiel mir keine andere Antwort ein.

„Muss cool sein, alles machen zu dürfen, was man will.“ Als ob es so wäre.
 

Als wir uns zwei Tage später mal wieder zusammen trafen, um zu proben, hatte mein bester Freund miesere Laune als je zuvor. Kaum waren Aoi und ich angekommen, fauchte er uns an, wo wir so lange waren und wie wir es wagen konnten, den Bus zu verpassen, schließlich hatte er ja besseres zu tun.

Ich schüttelte nur den Kopf und versuchte, sein Rumgezicke, so gut es ging zu ignorieren, allerdings ließ sich Aoi nicht so leicht ablenken wie ich und so endeten die beiden zum tausendsten Mal in einem gehörigen Streit. Und da ich es so was von satt hatte, wie sie sich andauernd nur gegenseitig wegen blöden Kleinigkeiten anschrieen und beschuldigten, schnappte ich mir einfach den Anmeldezettel für den Wettbewerb, denn mir Kouyou ein paar Sekunden zuvor in die Hand gedrückt hatte, und verzog mich damit in den Backstagebereich.

Ruhig füllte ich ihn aus; Namen, Alter und Position der Bandmitglieder sowie den Titel unseres Songs. Nachdem ich noch ein wenig gewartet hatte, bis es vor der Tür wieder still wurde, wagte ich mich langsam wieder in den Bühnenraum und stellte zu meiner Erleichterung fest, dass Kouyou sich schmollend mit seiner Gitarre in eine Ecke verzogen hatte und mein Freund sich brav mit Aki beschäftigte, wobei Yune teilnahmslos zusah. Mit dem sicheren Gefühl im Magen, dass jetzt kein guter Zeitpunkt war, ihn anzusprechen, ging ich statt Kouyou auf Aoi zu und drückte ihm zufrieden den Zettel in die Hand, den ich soeben ausgefüllt hatte.

„Was ist das?“, fragte er skeptisch.

„Unser Anmeldeformular“, antwortete ich stolz. Der Schwarzhaarige sah zwischen mit und dem Papier hin und her, dann seufzte er.

„Okay, erstens. Ich bin achtzehn und nicht siebzehn. Und zweitens“, er las noch einmal über das Formular, um auch wirklich sicher zu gehen, sich nicht verlesen zu haben, „Mein Name ist nicht Blau.“ Dabei betonte er jedes Wort einzeln.

„Ich wusste nicht, mit welchem Kanji du dich schreibst“, versuchte ich mich rauszureden, woher sollte ich denn das auch wissen? Dann fing er plötzlich an zu lachen.

„Rookie-chan, glaubst du wirklich, mein Vorname wäre Aoi?“ Ich wollte den Mund öffnen, um etwas zu sagen, ließ es aber dann doch lieber. Langsam spürte ich, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. „Mein Vorname ist Yuu“, sagte er dann schließlich, nachdem er sich wieder eingekriegt hatte, „Aber abgesehen davon, wäre es nicht besser, wenn wir anstatt unseren vollen Namen nicht einfach Künstlernamen verwenden würden?“

„Aber ich hab keinen Künstlernamen“, schmollte ich. Warum war er vor den anderen immer so fies zu mir?

„Schreib einfach Rookie hin“, meinte er kurz und knapp und schien das Thema damit für erledigt. Ohne ein weiteres Wort ging er zu dem Tisch, strich den falschen Namen durch und schrieb sein Kanji darüber, dann gab er mir den Zettel wieder und piekste mich nebenbei noch in die Seite.

Ihm die Zunge zeigend nahm ich das Formular an und las das neue Zeichen, war das nicht ein Mädchenname, so wie er es schrieb? Kopfschüttelnd ging ich rüber zu Akira und Yune, die sich inzwischen beinahe tot gelacht hatten, um ihnen mit einem bösen Blick zu deuten, dass sie ihre Spitznamen ebenfalls aufschreiben sollten. Danach ging ich wieder zum Tisch um meinen Namen einzutragen, allerdings hatte ich durch meine mangelhaften Englischkenntnisse, so sehr ich die Sprache auch mochte, keine Ahnung, wie man Rookie schrieb. Ich wandte mich an meinen Freund, der darauf aber nur meinte, ich sollte es mit Katakana schreiben. Gesagt, getan.

„Ru-ki“, flüsterte ich leise vor mich hin und schrieb die beiden Zeichen neben meinem durchgestrichenen bürgerlichen Namen. „Ruki“, wiederholte ich noch einmal. Hörte sich eigentlich gar nicht so schlecht an, ein Lächeln legte sich auf meine Lippen.

Jetzt fehlte nur noch Kouyou. Doch gerade in dem Moment, als ich ihn darauf ansprechen wollte, rief Reita durch den Raum.

„Übrigens, Kou, deine neue Gitarre ist schon angekommen. Du kannst sie heute noch abholen!“

„Was, wirklich?“, plötzlich war der große Schönling aufgesprungen und hatte sein größtes Lächeln aufgesetzt. „Auf die freue ich mich schon seit Ewigkeiten, sie ist so toll. Damit werde ich einfach...“, er blieb stehen und dachte einen Moment lang nach, anscheinend, um den perfekten Ausdruck für sein neues, heiliges Instrument zu suchen. „Uruwashii aussehen.“ Kaum hatte er dieses Wort gesagt, brachen Aki und ich in schallendem Gelächter aus.

„Das ist so typisch du“, kommentierte der Blonde und sprach damit meine Gedanken aus, immer noch lachend wischte er sich eine Träne aus dem Gesicht.

„Und du bist doof“, der Große zeigte dem Bassisten neckisch die Zunge.

Seine Stimmungsschwankungen ignorierend freute ich mich einfach, meinen besten Freund wieder in guter Laune zu sehen und blickte dann erneut auf das Formular.

Mit einem Grinsen auf den Lippen schrieb ich neben Kouyous Namen das erste Kanji des Wortes, mit der er sich gerade praktisch selbst beschrieben hatte; und irgendwie ließ mich das Gefühl nicht los, dass ich soeben den perfekten Spitznamen für ihn gefunden hatte.
 

„Wer oder was ist ein Uruha?“

„Na du“, meinte ich mit einem Lächeln bis zum Mond und entzog ihm das Papier schnell wieder, bevor er etwas gegen seinen neuen Namen tun konnte. Mit offenem Mund starrte er mir nach, als ich zu meinem Freund ging.

„Hört sich ganz gut an“, meinte Aoi nun, „Doch etwas fehlt noch.“

„Und das wäre?“, fragten Aki und ich gleichzeitig.

„Habt ihr schon mal an einen Bandnamen gedacht?“ Mit großen Augen sahen wir unseren neuen Gitarristen an, niemand von uns vieren hatte anscheinend auch nur annähernd überlegt, wie wir uns eigentlich nennen wollten.

„Hat wer eine Idee?“, fragte Yune mit einem hoffnungslosen unterton in der Stimme. Alle Anwesenden verneinten.

„Tja, dann würde ich mal vorschlagen, du überlegst dir was, Taka-chan.“ Für den blonden Bassisten schien die Sache wohl einfach.

Ich protestierte sofort, „Wieso ich?“

„Weil du nun mal der einzige halbwegs Kreative unter uns bist.“

Genervt setzte ich mich also erneut an den Tisch, nahm einen Stift und dachte nach.

Einen Bandnamen. Es musste cool klingen, modern aber nicht zu abgegriffen und vor allem einzigartig. Etwas, dass die Fans an unsere Musik erinnerten. Musik, was machten wir eigentlich für Musik? Das erste Wort, das mir einfiel, war Nostalgie. Genau, es musste modern und nostalgisch zugleich sein, genauso wie unsere zukünftigen Songs. Nachdenklich ließ ich meine Augen durch den Raum schweifen, über die alten Plakate und diverses Gerümpel, dass die Künstler, die hier vorher Musik gemacht hatten, nicht mitgenommen hatten. Dann blieb ich schließlich bei einem Karton mit alten Videokassetten hängen.

Wie vom Blitz getroffen nahm ich einen schwarzen, dicken Lackstift zur Hand und ging zu einem Stück Wand, das noch nicht mit Graffiti übersäht war, die anderen nahmen dabei kaum Notiz von mir. Ohne zu überlegen schrieb ich das japanische Wort für Kassette in Hiragana auf die Mauer. Nein, dachte ich mir, das war zu langweilig. Ich versuchte es in Romaji und schrieb die einzelnen Buchstaben unter das erste Gekritzel, doch auch das reichte mir nicht.

„Kasetto“, flüsterte ich leise und mehrmals vor mich hin, dann hatte ich endlich eine Idee. Ich beschloss kurzerhand, einfach zu dem „ka“ und dem „se“ einfach jeweils zwei kleine Striche hinzuzufügen. „Gazetto“, an der Aussprache änderte sich kaum etwas, doch allmählich schien es mir zu gefallen. Die Nostalgie hatten wir, jetzt fehlte nur noch das Moderne. Ein viertes und letztes Mal setzte ich zum Schreiben an, diesmal wieder in Romaji, und als ich fertig war, ging ich ein paar Schritte zurück, um mein Werk zu betrachten.

„The Ga-ze-tte“, hörte ich plötzlich Kouyous Stimme hinter mir, seine englische Aussprache war noch schlimmer als meine eigene. „Was soll das sein?“, fragte er mit zusammengekniffenen Augen, er sollte sich endlich mal angewöhnen, seine Brille auch in der Freizeit zu tragen.

„Unser Bandname“, grinste ich und besah erneut unser neues Logo. Auch die anderen drei hatten mir nun ihre Aufmerksamkeit geschenkt und starrten auf die fast schon baufällige Mauer vor mir. „Was sagt ihr?“

„Hört...sich gar nicht mal so schlecht an.“

„Ja, finde ich auch“, meinte nach Akira auch Yune und beide lächelten mir zustimmend zu.

„Dann wäre das also auch geklärt“, meinte Kouyou. Bildete ich es mir ein, oder hatte er es heute besonders eilig?

Zufrieden schrieb ich also unseren neuen Namen sowohl in Hiragana als auch in Romaji auf das Formular und über gab es stolz meinem Freund.

„Gut gemacht“, lächelte er und gerade, als die anderen zurück zur Bühne gingen und begannen, sich über unseren allmählichen Banderfolg zu unterhalten, beugte er sich hinunter und berührte flüchtig meine Lippen mit seinen.

Night of a pussy

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Night of a pussy (zensiert)

sorry leute, ich wollte das kapitel wirklich nicht adult machen, beschwert euch bei animexx lD'

es ist nun wirklich extrem zensiert, deshalb auch die kürze des kapitels~
 

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Aoi war gerade erst dabei, die Wohnungstür von innen abzuschließen, als ich schon längst aus meinen Schuhen geschlüpft war und es mir auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte.

„Bist du sauer?“, fragte er plötzlich und setzte sich neben mich.

Ohne ihn anzusehen griff ich nach der Fernbedienung und schaltete das Gerät vor mir ein, „Nein.“

Er seufzte, „Lüg mich nicht an. Warum sonst solltest du den ganzen Heimweg kein einziges Wort gesagt haben?“ Er nahm mir die Fernbedienung wieder aus der Hand und schaltete den Fernseher einfach aus. „Was ist los?“ Verzweifelt und auffordernd zugleich blickte er mich an.

„Wie konntest du mich einfach so vor ihnen küssen?

Verwundert sah er zu mir rüber, „Aber das hab ich doch gar nicht.“

„Natürlich hast du das“, blieb ich stur.

„Aber es hat doch keiner gemerkt.“

„Und wenn doch?“, fauchte ich zurück.

Der Schwarzhaarige sah mich traurig an, „Selbst wenn, was wäre denn daran so schlimm?“

„Was daran so schlimm wäre?“, wiederholte ich aufgebracht und stand auf, „Stell dir mal vor, Kouyou hätte es gemerkt. Er ist in letzter zeit doch sowieso schon so reizbar, besonders wenn es um dich geht. Er wäre bestimmt durchgedreht!“

„Er ist dir also wichtiger als ich“, sagte er leise, ohne mich dabei anzusehen.

„Nein, aber es ist mir wichtig, dass das zwischen uns einfach geheim bleibt, verstehst du das nicht?!“, schrie ich schon beinahe.

„Warum?“, seine Stimme war rau und leise, fast nur mehr ein Flüstern.

„Weil...“, ja, warum eigentlich? Warum konnte ich es meinen Freunden nicht einfach sagen, ihnen erzählen, warum ich so glücklich war?

„Wenn du damit nicht klar kommst, dann können wir es auch lassen...“

Erst jetzt begriff ich langsam, dass ich wohl zu weit gegangen war. „Was?“

„Sag es doch einfach, wenn du es nicht erträgst, mit einem Mann zusammen zu sein“, meinte er nun wieder lauter.

„Aber das ist es nicht“, versuchte ich zu erklären.

Den Tränen nahe blickte er zu mir, „Was dann?“

„Ich...ich weiß es nicht...“, unwohl schlang ich die Arme um meinen Körper und starrte zu Boden. In den letzten Tagen war mir auf gefallen, wie wenig ich eigentlich über Aoi wusste und wie groß der Altersunterschied zwischen uns wirklich war. Trotzdem hatte ich noch nie einem Menschen so nahe gestanden wie ihm, warum also fiel es mir so schwer, auf ihn zu zugehen?

Aoi schien meine Unsicherheit zu spüren, denn auf einmal machte er einen Schritt auf mich zu und drückte mich fest an sich. „Takanori ich... ich liebe dich“, hauchte er und schloss mich noch fester in seine Arme. Mein Herz begann zu rasen, diese Worte, sie hörten sich so schön an. Ich wollte sie erwidern, doch mein Mund blieb stumm. „Und ich will das anderen Menschen zeigen; zeigen, dass du zu mir gehörst und mich nicht mehr verstecken müssen.“

Ich schluckte, nicht ein einziges Mal hatte ich daran gedacht, wie er sich dabei fühlen könnte. „Gib mir noch ein wenig Zeit“, sagte ich, meine Stimme war heiser.

„Okay“, antwortete er flüsternd und fuhr mir dabei mit den Fingern durch die Haare, bevor er sich zurückfallen ließ und wir gemeinsam auf die Couch plumpsten. Dort blieb ich auf seinem Schoß sitzen, lehnte mich an ihn und ließ mich von ihm kraulen.
 

„Es tut mir Leid“, flüsterte ich irgendwann.

„Ist schon gut“, er hörte auf und sah mich an, dann lächelte er sanft.

Zärtlich strich er eine Strähne aus meinem Gesicht, legte seine Hand an mein Kinn und zog mich nach vorne, um einen rauen Kuss auf meine Lippen zu hauchen. Langsam schloss ich die Augen, als er meine Lippen erneut berührte, diesmal allerdings sanft mit seiner Zunge dabei um Einlass bat. Ich gewährte ihn und wir versanken in einem langen Kuss, bei dem er mir langsam mit seinen Händen über den Rücken strich.

„Aoi...“, seufzte ich leise, ich wollte es ihm sagen, jetzt. Sonst würde ich mich nie trauen.

Ich öffnete meine Augen und sah ihn an, doch sein Blick machte mich nur noch unsicherer und wieder drang kein Ton aus meinem Mund.

Warum sah er mich so an? Der Blick kam mir so bekannt vor. Verwirrt sah ich zu ihm auf, bis er mich plötzlich von seinem Schoß schob, sodass ich flach am Sofa landete, und beugte sich über mich. Dann küsste er mich erneut, verlangender als je zuvor. Es war alles wie ein Déjà-vu. Ich begann zu zittern, Aoi hingegen ließ sich nicht aufhalten und begann langsam, meinen Hals abwärts zu küssen. Wehrlos und mit zusammengekniffenen Augen lag ich da, als er mir ohne zu Fragen mein T-Shirt auszog und es neben den Couchtisch warf. Der ganze Raum war schon voller Kleidungsstücke, also machte das eine wohl auch keinen Unterschied mehr für ihn. Mit einem Grinsen auf den Lippen küsste er mich wieder, von mal zu mal besser und verlangender. Danach machte er sich über meinen nackten Oberkörper her, fing an, mit seiner Zunge spielerisch über meine Haut zu fahren, während er mit seiner Hand langsam von meiner Brust über meine Taille bis zu meinem Hintern fuhr.

Ich keuchte auf, das war ganz und gar nicht gut. Mein Puls beschleunigte sich ungeheuer schnell, mir wurde heiß und ich fing an, unregelmäßig zu atmen.

[...]
 

„Rookie-chan“, Aoi hatte sich zu mir hinunter gebeugt und flüsterte mir die Worte mit einem belustigten Unterton ins Ohr. Trotzig funkelte ich ihn an, am liebsten wäre ich in dem Moment aufgesprungen und hätte mich im Schlafzimmer eingesperrt. Doch diese Augen... Die Augen, die mich immer noch verlangend ansahen, weil ihre Begierde immer noch nicht erfüllt war. Sollte ich es wirklich tun? Ich seufzte innerlich, nun war es doch auch schon egal...

Mit einem Handgriff zog ich Aoi zu mir herab und küsste ihn, so wie ich es noch nie getan hatte. Es hatte keinen Sinn gehabt, sich noch weiter etwas vor zu spielen. Ich wollte mehr, genauso wie er...

[...]

Filth in the Beauty

kapi ist kurz, wollte es nicht mehr ausbauen~ vielleicht schreib ich mal ne extra FF darüber xD ich denke ich bin brav mit den kapiteln in letzter zeit, trotz schulstress keine langen pausen~ *sich selbst auf die schulter klopft*

belohnung? :D

(für die die das zensierte kapitel lesen mussten: die beiden landen am ende des vorhigen kapitels im bett und schlafen miteinander. welch überraschung~ xD')

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Nach Luft ringend drehte ich mich auf die Seite, starrte einen Augenblick gegen die Wand, bevor ich meine Augen schloss und meinen Kopf im Polster vergrub. Mein ganzer Körper pulsierte, mein Atem war flach und schnell, genauso wie mein Puls. Langsam spürte ich, wie der Schweiß meinen Körper hinab rann und mein Herz unaufhörlich gegen meine Brust hämmerte.

Aoi lag neben mir, ich hatte ihm den Rücken zugewendet und hörte nur sein Keuchen, bis er sich plötzlich drehte und seinen Arm um mich schloss. Sofort wandte ich mich um und drückte mich fest an seinen nackten Oberkörper, vergrub den Kopf in seinem Nacken und kuschelte mich in die Laken.

„Alles okay?“, fragte er mit brüchiger Stimme und streichelte mir über den Kopf, ich nickte zweimal heftig.

Meinen Kopf an seine Brust gedrückt hörte ich das Schlagen seines Herzens, nach und nach beruhigte ich mich und meine Atmung wurde leiser, langsam entspannte ich mich.

Wir lagen lange Zeit schweigend da, niemand von uns beiden rührte sich. Ob er vielleicht inzwischen eingeschlafen war? Ich fragte mich, wie spät es wohl war, hob den Kopf und öffnete die Augen. Im dämmrigen Schein der Lampe erkannte ich Aois dunkle Augen, die sanft auf mir ruhten, er lächelte. Vorsichtig beugte ich mich vor und drückte meine Lippen auf seine, wie bereits so häufig an diesem Abend verschmolzen wir in einem leidenschaftlichen Kuss, erkundeten ein weites Mal unsere Gesichter mit der Nasenspitze und schlangen unsere Arme um den Körper des anderen. Bis ich mich schließlich wieder neben ihn in die Kissen sinken ließ, die Augen fest zusammengepresst und erneut ein wenig keuchend, mein Herz pochte.

„Aoi?“, flüsterte ich leise.

„Ja?“, hauchte er.

„Ich liebe dich auch...“ Sanft spürte ich, wie er seine Hand auf meine Wange legte, zögernd öffnete ich meine Augen wieder. Er küsste mich auf die Lippen und lehnte dann seine Stirn gegen meine, sein voller Mund formte ein wunderschönes Lächeln, das ich sogleich erwiderte. Ein weiteres Mal herrschte ein paar Minuten Stille, wir lagen da und genossen die Zweisamkeit, berührten und liebkosten uns.
 

„Kann ich dich etwas fragen?“, meinte ich nach einiger Zeit leise, er nickte. „Ich... war nicht der erste Mann, mit dem du geschlafen hast, oder?“ Meiner Frage folgte ein überraschter Blick, dann lachte Aoi auf und drehte sich wieder auf den Rücken, während er sich mit der Hand verlegen durch die Haare fuhr.

„Nein“, antwortete er dann doch noch, „Ich bin schwul. Und zwar durch und durch“, grinste er.

Ich sagte einen Moment lang nichts, eigentlich hätte ich mir das so was von denken können. Doch meine Neugierde war eben zu groß, „Immer schon? Ich meine, hast du dich nie für Frauen interessiert?“ Plötzlich erfror sein Lächeln.

„Doch, ich hatte sogar viele Freundinnen in deinem Alter. Aber...“

„Aber...?“, hakte ich vorsichtig nach, ich schien offensichtlich einen wunden Punkt getroffen zu haben.

Der Schwarzhaarige seufzte und starrte gegen die Decke. „Weißt du, es gibt da einen ziemlich dunklen Abschnitt in meinem Leben, mit dem ich dich lieber nicht belasten will.“

„Nein“, meinte ich bestimmt, „Bitte erzähl es mir.“ Nun hatte ich endlich die Chance, etwas über sein Leben zu erfahren. Er wandte seinen Kopf zu mir, seine dunklen Augen musterten mich emotionslos, dann sah er wieder gerade aus.

„Ich glaube, der Grund warum ich dich so gern hab ist, dass du mich sehr an mich selbst erinnerst als ich so alt war wie du“, meinte er plötzlich. Ich fragte mich, was das mit dieser „dunklen Vergangenheit“ zu tun hatte, lauschte ihm allerdings weiter zu ohne unterbrechen zu wollen.

„Ich war ganz genau so, ein kleiner Rebell, der nichts anderes außer Musik im Kopf hatte. Mein Bruder hatte mir damals zu meinem Geburtstag eine Gitarre geschenkt und mir beigebracht, wie man spielt. Ich war so begeistert, dass ich gar nicht aufhören wollte und war bald besser als er selbst“, er schmunzelte, „Doch genauso wie deinem Vater hat es meinem alten Herren nicht gerade gepasst, als ich mit einer E-Gitarre ankam anstatt für die Schule zu pauken, und machte mir ziemlich Stress.

Ich bin in einer tollen, fürsorglichen Familie aufgewachsen und auch mein Vater war kein schlechter Mensch. Er wollte immer nur das Beste für mich, wollte dass ich Arzt werde, genau wie er und mein großer Bruder, damit ich eines Tages Erfolg hatte und eine Familie ernähren konnte. Er verstand nie, dass ich andere Träume hatte und aus diesem Grund machte er mir weiter Druck, bis ich es irgendwann nicht mehr aushielt und abgehauen bin.“

„Wie alt warst du da?“, fragte ich weiter nach, da er eine Pause machte.

„Sechzehn“, meinte er leise und schloss kurz die Augen, „Von da an ging es nur mehr bergab. Zuerst bin ich bei Freunden untergetaucht, hab mich dort ein wenig durchgeschnorrt, bis ich einen Job in einem Laden fand. Mit dem Geld, das ich dort verdiente, kam ich erstmal so einigermaßen über die Runden, doch wie zu erwarten fanden mich meine Eltern nach kurzer Zeit und zerrten mich buchstäblich nach Hause. Die Schule drohte wegen des langen Fehlens mit dem Rausschmiss, doch mir war das mittlerweile egal gewesen. Durch die Musik rutschte ich ziemlich schnell in die Undergroundszene, begann zu trinken und zu rauchen und mich auffällig zu kleiden. Zuhause war ich nur mehr zum Schlafen, obwohl das auch immer seltener wurde, da ich meistens entweder bei Freunden oder bei den zahlreichen Frauen übernachtete, mit denen ich schlief. Und dann kam irgendwann er...“, er hielt plötzlich inne und schluckte. Aois Stimme war mittlerweile nur noch ein Flüstern geworden, sie war rau und brüchig. Gespannt wartete ich, doch als er nicht weiter sprach, wurde ich ungeduldig.

„Wer?“

„Kazumi“, sagte er, als ob es auf der Hand liegen würde. „Er war... Sänger in meiner ersten Band, wir hatten uns auf einer Party kennen gelernt. Ich war sofort überwältigt von ihm, er hatte einfach alles. Irgendwann musste ich mir wohl eingestehen, dass ich mich in ihn verliebt hatte, Frauen hin oder her, sie interessierten mich nicht mehr. Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen, und hab es ihm gestanden so naiv wie ich war.“

„Und dann?“, fragte ich leise nach, als er stockte.

„Er hat mich vergewaltigt.“
 

Aois Stimme war so leise, eigentlich kaum mehr hörbar, doch trotzdem hallte sie im ganzen Raum wider. Ich lag da, bewegte mich keinen Millimeter und sah ihn an, wartete auf ein weiteres Wort und versuchte dabei, die Bilder am Abend meines Geburtstages aus meinen Gedanken zu verbannen. Plötzlich hob er seinen Arm und legte ihn auf sein Gesicht, verdeckte damit seine Augen.

„Ich schämte mich so, und trotzdem konnte ich mich nicht mehr von ihm los reißen, ließ mich weiter von ihm vögeln bis ich irgendwann ganz von ihm und den ganzen Drogen abhängig wurde. Und trotz allem wollte ich immer so sein wie er... nun hab ich es wohl geschafft.“ Unscheinbar tropfte eine Träne auf das weiße Laken.

Ohne einen weiteren Satz abzuwarten rückte ich näher und schmiegte mich an den zitternden Körper neben mir, „Nein, du bist nicht so wie er“, hauchte ich mit trockener Stimme.

„Wie... kannst du mir das einfach so verzeihen? Nach allem, was ich dir angetan habe...“

Ich atmete ruhig im Gegensatz zu ihm, „Du hast mir nichts angetan, im Gegenteil... Es war“, ich zögerte einen Augenblick, „... wie eine Befreiung für mich. Außerdem hätte ich mich wehren können, wenn ich es gewollt hätte.“ Aoi schluckte, hob mit einem Mal seinen Arm von seinem Gesicht und schlang ihn fest um mich. „Ich liebe dich“, sagte ich bestimmt.

Mit einem Mal wurde mir klar, wie viel er mir bedeutete und wie sehr ich ihn brauchte, genauso wie Aoi mich brauchte.

„Ich dich auch“, schniefte er und drückte mich noch fester an sich. Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen, und ich dachte immer, ich wäre der Sentimentale in dieser Beziehung.
 

Es dauerte noch eine Weile, bis ich mich traute, weiter zu fragen.

„Wie bist du da wieder raus gekommen?“

Der Größere zögerte einen Moment, „Mein Bruder hat mich irgendwann mal erwischt, als ich gerade dabei war, Heroin zu kaufen. Dabei war es nicht mal für mich“, lachte er ironisch auf, „Er hat mich sofort genommen und in seine Wohnung gebracht, dort blieb ich erstmal für ein paar Tage und schlief fast die ganze Zeit nur. Irgendwann kam er dann in mein Zimmer und ich dachte schon, dass er mich nun endlich anschreien oder unsere Eltern holen würde. Aber stattdessen hat er mir einfach Geld, ein paar ordentliche Sachen zum Anziehen und einen Schlüssel in die Hand gedrückt mit den Worten, er würde Zeit für mich, auf eigenen Beinen zu stehen. Dasselbe hatte er auch zu Vater gesagt und der schien nach meiner langen Abwesenheit wohl froh zu sein, dass es mir zumindest so halbwegs gut ging. Einen Tag später hat mich mein Bruder dann in sein Auto gesteckt und ist mit mir nach Tokio gefahren, hat mich hier ausgesetzt und gemeint, wenn ich unfähig wäre, hier alleine zu leben, müsste ich Vaters Wunsch folgen und ein Medizinstudium anfangen.

Natürlich gab es auch hier eine Szene, in die ich hineinrutschen konnte, allerdings nicht so schlimm und nachdem ich einige Drecksjobs machen musste, um nicht verhungern zu müssen, fand ich dann auch endlich einen angenehmen Job an einer Tankstelle. Tja, und dort lernte ich deinen Bruder kennen“, plötzlich nahm seine Stimme einen seltsam erfreuten Unterton an, „Ein gutes Opfer, um sich von seinem Computer illegal Musik zu downloaden.“

Ich lachte und sah auf, „Dachte ich mir doch, dass das keine normale Freundschaft sein konnte.“

„Dein Bruder muss echt ne’ ganz schöne Hohlbirne sein, wenn er das nicht mal gemerkt hat“, grinste er.

„Warum hast du dich nicht gleich an ihn rangemacht, um ihn dann irgendwann einfach auszurauben?“, kicherte ich, Yuusei hätte es so verdient...

„Weil ich etwas viel besseres gefunden habe“, meinte er und schob mich plötzlich von ihm runter, lehnte sich über mich und küsste mich. Verlangend schlang ich meine Arme um ihn. „Du kleiner Naivling hast mein Leben ganz schön auf den Kopf gestellt, weißt du das?“, sagte er und blickte mich gespielt vorwurfsvoll an.

„Beruht auf Gegenseitigkeit“, grinste ich und streckte ihm die Zunge entgegen.

Dann wurde sein Lächeln sanfter und Aoi ließ seinen Kopf erschöpft neben meinen sinken, „Ich liebe dich, Matsumoto Takanori. Ich liebe dich so sehr...“

Müde schloss ich meine Augen, sein Herz klopfte wild gegen meine Brust und umgekehrt. Leise seufzte ich auf, bevor mich der Schlaf langsam überkam. Das erste Mal in meinem Leben war ich wohl wunschlos glücklich...
 

__________
 

Kitsch :D

Gentle Lie

:D

erstmal danke für die vielen lieben kommis~ <3 ich weiß, ich hab ein fanart versprochen.. aber ich bin im moent so unkreativ dass es einfach nichts werden will >.<' ich häng mich rein ~.~

have fun~ <3

(ps.: aois haare beruhen auf einem tatsächlichen foto 8D)
 

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Der Bus hatte an diesem Tag Verspätung gehabt und ich langweilte mich eine halbe Ewigkeit an der Haltestelle; hoffentlich würde Kouyou nicht schon wieder sauer werden, wenn wir mal wieder zu spät kamen. Es war ein schwüler Dienstagnachmittag im April, meine beiden besten Freunde hatten schon früher ausgehabt weshalb ich nun alleine warten durfte. Genervt ließ ich mich auf die alte Holzbank fallen, heute fand die vorletzte Probe vor unserem großen Auftritt bei dem Bandwettbewerb statt und wir hatten noch einiges vor, weshalb wir uns eine Verspätung eigentlich nicht leisten konnten. Endlich kam der Bus, ich betrat enthusiastisch das Fahrzeug und sah mich sofort um, es dauerte jedoch nicht lange, bis ich die gesuchte Person erblickte und mich mit einem Lächeln neben sie auf den Sitz fallen ließ. Ich achtete nicht auf die Blicke der restlichen Fahrgäste; allerdings konnte ich mir genau vorstellen, was sie in diesem Moment dachten, der Blick der älteren Dame gegenüber von mir sagte alles.

„So ein netter junger Mann, warum setzt er sich genau neben diesen Straßenpunk?“, oder so etwas in der Art. Mit einem Grinsen wandte ich meinen Kopf nach rechts und musste mal wieder feststellen, dass neben mir der für mich schönste Mensch saß, der mir je begegnet war.

Der junge Mann hatte etwas längere, knallig violette Haare, die er elegant zu einem Zopf gebunden hatte. An seinen vollen Lippen glitzere ein silberner Ring und seine Augen waren tief schwarz umrandet, was sie noch geheimnisvoller wirken ließ. Er trug enge schwarze Sachen und etlichen Schmuck; selbstsicher erwiderte er mein Lächeln.

„Na, Kleiner?“, säuselte Aoi und ließ seine Finger durch meine Haare wandern, „Wie war die Schule?“

„Ganz okay. Ich hab ne’ Eins auf mein Referat in Naturwissenschaft bekommen“, teilte ich ihm stolz mit, „Wie war die Arbeit?“

„Wie immer, heute war kaum was los. Aber wenn ich noch mal so früh abhaue, droht mir mein Chef noch mit einer Gehaltskürzung“, meinte er mit einem Kichern.

Ich rollte nur mit den Augen, während Aois von meinem Gesicht abwichen und einen Moment lang auf einen Punkt hinter mir starrten. Dann hob er seine Hand und zog mich mit einem Ruck vor, bevor er zärtlich seine Lippen auf meine drückte. Ich erwiderte den Kuss sofort, bedauerte es aber gleichzeitig, keine Augen am Hinterkopf zu haben- zu gerne hätte ich den Blick der Alten in diesem Moment gesehen. Als er dann langsam seine Hand zu meinem Hintern gleiten ließ, reichte es ihr wohl und sie stand auf, um bei der nächsten Station auszusteigen.

Erst, als sie den Bus endgültig verlassen hatte, lösten wir uns und sahen uns einen Augenblick lang an, bevor wir schließlich in lautem, schallenden Gelächter ausbrachen.
 

„Du hättest echt ihren Blick sehen müssen“, meinte Aoi zum hundertsten Mal gerade, als wir die große, alte Halle betraten, in der wir die letzten Monate bis zum Umfallen geprobt hatten. Ich musste mir vor Lachen mittlerweile schon den Bauch halten, allerdings verging es mir dann schnell wieder, als mich die Augen meines besten Freundes trafen.

Ich schluckte und verkniff mir ein weiteres Grinsen, dann öffnete ich den Mund um wie so oft in letzter Zeit unsere Verspätung zu entschuldigen, doch Kouyou kam mir zuvor.

„Wo ist Yune?“, fragte er bissig und sah mich von oben herab an.

„Er kann nicht kommen weil sein Bruder heute Geburtstag feiert“, sagte ich und wandte mich Hilfe suchend an meinen Freund, doch der schob sich nur teilnahmslos an mir vorbei zu Akira, der bereits fleißig seine Noten durchging.

„Toll, ganz toll. Dass am Freitag der Wettbewerb ansteht scheint ihn ja wohl nicht zu interessieren, was?“, meinte er laut und ließ mich dann zusammengestaucht stehen. Was konnte ich denn dafür?!

Mit weitaus mieserer Laune als noch gerade eben setzte ich mich an den Bühnenrand. Ich wusste sowieso nicht, warum ich eigentlich noch hier war; außer mit Yune meinen Einsatz zu üben konnte ich sowieso nicht mehr tun und somit war meine Anwesenheit mehr als überflüssig. Genervt seufzte ich auf, manchmal bereute ich den Tag, an dem wir Kouyou zu unserem Bandleader gemacht hatten.

Nach fast zwei Stunden unnötigen Herumlungerns und meinem Freund still und heimlich beim Gitarrespielen Anhimmeln- er sah einfach zu göttlich aus dabei- machten wir schließlich Schluss und ich konnte es kaum erwarten, endlich nach Hause zu kommen.

„Bis Morgen!“, verabschiedete sich Akira hastig und war schon fast bei der Tür, als ich ihm noch viel Glück für seine bevorstehende Prüfung am nächsten Tag wünschte. Er bedankte sich eilig und verschwand, ohne auf seinen besten Freund zu warten, der inzwischen stumm seine Gitarre gepackt hatte. Seine Laune hatte sich zwischendurch ein wenig gebessert, da er es endlich geschafft hatte, seinen Part komplett fehlerfrei auf die Reihe zu kriegen, weshalb er sogar ein Lächeln aufbrachte, als er sich ebenfalls verabschiedete.
 

Ich war gerade dabei, ein paar Notenblätter zusammenzuklauben, als sich plötzlich zwei Arme um mich schlangen und mich rasch nach hinten drückten, leidenschaftliche Küsse wurden meinen Nacken entlang gehaucht und leise seufzte ich auf.

„Jetzt wo wir endlich alleine sind, wie wär’s mit ein wenig Spaß?“, flüsterte mir Aoi mit einem alles sagenden Unterton ins Ohr, wobei er verlangend mit seinen Handflächen über meinen Körper fuhr.

Ohne eine Antwort abzuwarten wandte er mich um und steckte mir seine Zunge in den Hals, während des Kusses schob er seine Hand zwischen meine Haut und den Bund meiner Hose, während ich meine Finger in seinen Haaren vergrub und laut aufkeuchte. Vorsichtig begann er, an meinem Hals zu knabbern, als ich den Kopf leicht nach hinten fallen ließ. Danach drückte er mich nach hinten an die Kante des Tisches, auf dem ich dann kurze Zeit später lag. Eilig beugte er sich über mich und knöpfte meine Schuluniform auf, still lag ich da und ließ mich von seinen Lippen verwöhnen, bis er nicht mehr warten konnte und rasch meine Jeans öffnete.

Doch genau in dem Moment, als mich Aoi von dem störenden Stoff befreien wollte, vernahm ich das Geräusch der schweren Metalltür, die aufgeschoben wurde. Reflexartig schubste ich den Mann über mir von mir runter, der mit einem erschrockenen Aufschrei am Boden landete, während ich mich blitzartig aufgesetzt hatte und keuchend in Richtung Eingangstür sah, in der wie aus dem Nichts ein junger Mann aufgetaucht war.

Kouyous Blick war weder entsetzt noch verärgert, eigentlich war er gar nichts. Er stand nur da und sah mich schweigend an, würdigte Aoi, der auf dem Boden kauerte und sich fluchend den Hinterkopf rieb, nicht eines Blickes, bis er sich nach einer gefühlten Ewigkeit abwandte und suchend im Raum umherblickte. Dann setzte er sich schlendernd in Bewegung und steuerte auf die Bühne zu, streckte seine Hand aus und griff nach seinem Handy, das einsam auf einer der Boxen lag. Noch bevor ich die Situation ernsthaft realisiert hatte, war er auch schon wieder nach draußen verschwunden.
 

„Was zum Teufel war denn das?“, kommentierte mein Freund das eben Geschehene und richtete sich auf, um mich dann mit zusammengezogenen Augenbrauen anzusehen.

Mit großen Augen blickte ich ihn an, bevor ich dann schnell von dem Tisch hüpfte, meinen Hosenzipp schloss und wahrscheinlich weiß wie die Wand aus dem Raum stürmte, nur um einen noch verwirrteren Aoi zurück zu lassen.

„Kouyou, warte!“, schrie ich dem schon einige Meter entfernten Schüler nach und knöpfte mein Hemd zu, während ich ihm nachrannte.

Zu meiner Überraschung jedoch blieb er tatsächlich stehen und drehte sich um, noch im selben Moment bereute ich es, ihm gefolgt zu sein, als ich seinen eiskalten Blick vernahm. Keuchend blieb ich vor ihm stehen, mein Herz klopfte so wild gegen meine Brust, dass ich mich höchstwahrscheinlich schon kurz vor einem Infarkt befand, vorsichtig sah ich zu ihm auf. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, brachte jedoch kein Wort heraus und nachdem es ihm offenbar zu blöd wurde, machte er kehrt und ging einfach weiter.

„Kouyou!“, rief ich verzweifelt.

„Was?“, zischte er und hielt wieder an, nur um mir dann erneut einen kühlen Blick zuzuwerfen.

„Bist du sauer...?“ Mir fiel nichts anderes ein, was ich hätte sagen können, so offensichtlich die Frage auch gewesen war.

„Nein“, sagte er schließlich leise, nun war ich endgültig verwirt. „Ich bin enttäuscht“, fragend sah ich ihn an, als er längere Zeit nicht weiter sprach, „Weil du mir nichts gesagt hast.“

„Es tut mir Leid...“, flüsterte ich. Ich war so ein Idiot, warum hatte ich nicht auf Aoi gehört?

„Wie lange?“, meinte er nach kurzem Schweigen, betreten sah ich zu Boden.

„Zwei Monate.“

Er seufzte, „Also doch. Denkst du, ich hätte es nicht bemerkt?“, fügte er hinzu, als ich ihn mit schief gelegten Kopf musterte, „Wie sehr du dich verändert hast, wie glücklich du plötzlich warst. Ich habe es von Anfang an gewusst, wie er dich immer angesehen hat... Es war so offensichtlich, wie er sich an dich rangemacht hat, bis du ihn irgendwann genauso angesehen hast...“ Kouyous Stimme war leise, mit leeren Augen starrte er auf die Erde, dann schnellte sein Kopf plötzlich auf und ein trauriger Blick wurde mir entgegengeschleudert. „Verdammt Taka, warum hast du denn nichts gesagt?“

„I-ich dachte, du würdest es nicht verstehen... weil er ein Mann ist“, sagte ich leise und versuchte, die Tränen zurück zu halten. Ich konnte doch nicht ahnen, dass ihn das so verletzen würde.

„So ein Blödsinn“, meinte er und machte einen Schritt auf mich zu, „Warum sollte ich es denn nicht verstehen? Du bist doch mein bester Freund.“ Noch bevor ich etwas sagen konnte, hatte er schon eine Arme ausgestreckt und zog mich fest an sich. „Ich will doch nur, dass du glücklich bist. Egal wie und mit wem, okay?“ Nickend schloss ich ebenfalls meine Arme um ihn, ein seltsames Gefühl durchströmte mich, als ob eine riesige Last von mir fallen würde.
 

Glücklich versank ich in seinen Armen, bis ich plötzlich hinter mir Schritte vernahm und mich rasch wieder von Kouyou entfernte.

Aois Augen funkelten, sodass ich Angst haben musste, er würde jeden Moment auf den Größeren losgehen. Zwischen seinen Lippen klemmte eine Zigarette, die er sich im Gehen lässig anzündete und dann einen kräftigen Zug nahm, bevor er ein paar Zentimeter von mir entfernt stehen blieb. Überrascht stolperte ich in seine Arme, als er einen von ihnen ausgestreckt hatte und mich damit unsanft an seine Brust zog.

„Hab ich dir nicht gesagt, du sollst die Finger von ihm lassen?“, zischte er drohend und stieß dabei eine Rauchwolke aus.

Kouyou schien es jedoch nicht zu interessieren, unbeeindruckt verschränkte er seine langen Arme vor der Brust. „Und was, wenn ich es nicht tue?“

Was sollte das denn plötzlich? Ich wollte mich bereits einmischen, um die Missverständnisse aufzuklären, die hier anscheinend vorherrschten, doch wie so oft wurde ich nicht beachtet.

Aois Hände krallten mich noch mehr an ihn, „Ich denke, dann wirst du bald einige Probleme mit mir bekommen.“

„Bitte lass mich los“, flüsterte ich leise. Was hatte er denn bloß...?

„Schade, dass es mich nicht interessiert, was du denkst.“

„Aoi...“

„Wenn du dich unbedingt mit mir anlegen willst...“, ich hörte, wie seine Zähne knirschten.

„Du kapierst es nicht, oder?“

„Du tust mir weh!“, schrie ich und mit einem Mal wurde ich los gelassen und stolperte ein paar Schritte zurück. „Was ist denn nur los mit dir?!“, brüllte ich und sah ihn mit gemischten Gefühlen an.

„Was mit mir los ist?“, wiederholte er laut und wirbelte nervös umher, zog dabei an seiner Zigarette und sah abwechselnd zwischen mir und meinem besten Freund hin und her. „Tut mir Leid dass es mir nicht egal ist, wenn ich sehe wie er sich einfach so an dich ranschmeißt!“ Beschuldigend deutete er auf Kouyou, der allerdings ruhig blieb und nur leise kicherte.

Die Sache endlich begreifend sah ich zwischen den Beiden hin und her und seufzte innerlich dabei. Die beiden waren ganz einfach eifersüchtig aufeinander, so kindisch das auch klang. Anders konnte ich mir diese lächerlichen Streitigkeiten nicht mehr erklären...

„Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“

„Natürlich ist es das!“, rief mein Freund aufgebracht, „Das merkt doch ein blinder, dass du verknallt bist!“

Plötzlich zuckte der Dunkelhaarige zusammen, er schien einen wunden Punkt getroffen zu haben.

„Nein, das ist es nicht...“, sagte der Größere leise, wandte sein Gesicht dabei jedoch ab. Erleichtert atmete ich aus, Aois Worte hatten mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Ich kannte Kouyou mittlerweile gut genug, dass er auf so eine Frage nicht mit eine Lüge antworten würde, trotzdem brachte sich mich zum nachdenken.

„Ach ja? Und was erklärt dann sonst deine ständigen Stimmungsschwankungen und Gefühlsausbrüche?“, meinte Aoi nun etwas ruhiger, „Also für mich ist die Sache eindeutig. Was meinst du?“

Erwartungsvoll blickte er mich an, er hatte Recht und jetzt, wo er es gesagt hatte, schien es wirklich die logischste Erklärung für Kouyous Veränderung zu sein. Ein ungutes Gefühl breitete sich in mir aus, zögernd wandte ich mich an meinem besten Freund, das war gar nicht gut. Dieser jedoch hatte mittlerweile eine totale Abwehrhaltung eingenommen und starrte betreten zu Boden, während Aoi weiter auf ihn einredete.

„Kouyou?“, unterbrach ich meinen Freund und bedeutete ihm mit einem scharfen Blick, dass es reichte. Der Große sah schüchtern auf, seine Augen waren glasig und die Arme waren unwohl um seinen Körper geschlungen. „Was ist los?“, fragte ich vorsichtig und machte ein paar Schritte auf ihn zu. „Stimmt es...?“

„Er sagt ja nicht einmal was dagegen!“, mischte sich Aoi erneut ein und ich sandte ihm einen bösen Blick.

„Nein!“, schrie der Schwarzhaarige plötzlich und schüttelte heftig seinen Kopf. „Nein, ich...ich kann gar nicht in dich verknallt sein, weil...“

Erwartend sah ich ihn an, Tränen tropften von seinem gesenkten Haupt auf die Erde. Kouyous Stimme war brüchig und leise, kaum mehr zu hören. „Weil ich seit ich denken kann schon in meinen besten Freund verknallt bin.“

Kore de yokattan desu

der anfang hat mich fertig gemacht ~.~ ich glaube, ich hab da einige zeit-fehler gemacht... na ja, was solls. ist am ende doch noch was geworden das kap und sogar ziemlich lang :3

titel: der text von dem lied ist soo schön und traurig Q___Q bitte lesen~ >.<

http://www.jpopasia.com/lyrics/11618/the-gazette/kore-de-yokatta-n-desu.html

und nochmal vielen vielen dank für die vielen lieber kommis! x3 *freu*

:D
 

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Aoi öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber gleich wieder und strich sich dann verlegen ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er schien kurz über Kouyous Worte nachzudenken, genauso wie ich, während ich ihn geistesabwesend beobachtet hatte, seufzte schließlich aber resigniert auf.

„Okay, das ist definitiv noch beschissener.“ Manchmal wunderte ich mich gar nicht mehr über seine nicht vorhandene Feinfühligkeit, da half nicht einmal mehr ein böser Blick.

Selbst keinen blassen Schimmer habend, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte, wandte ich meinen Blick von Aoi ab zu meinem besten Freund, der immer noch ein paar Schritte von mir entfernt stand, sich kurz darauf aber kraftlos auf eine Parkbank fallen ließ. Seine dunklen Haare hingen schlaff in sein Gesicht, das er nun mit seinen Händen verdeckte, während er sich auf seine Knie abstützte.

Ich hatte Kouyou immer bewundert, wie er mit Dingen und Situationen umging, vor allem aber seinen Optimismus. Als wir uns kennen lernten, war er die Person, die mir am meisten Kraft gab und immer für mich da war, hilfsbereit und aufmunternd. Doch jetzt blickte ich auf einen Menschen, der verzweifelter nicht hätte sein können. Ratlos starrte ich auf ihn herab, nun wurde mir einiges klar. Doch warum ausgerechnet jetzt? Wenn er ihn doch schon so lang liebte, warum kam er sein ganzes Leben lang damit klar, jedoch die letzten Monate überhaupt nicht mehr? Überfordert seufzte ich auf, das ergab alles keinen Sinn.

„Bist du dir absolut sicher?“, fragte ich leise und so vorsichtig wie möglich, setzte mich dabei neben ihn und legte meinen Arm um seine Schultern. Sein warmer Körper zitterte, ich wusste, dass er weinte, auch wenn er völlig still war und ich seine Augen nicht erkennen konnte.

Kouyou nickte schwach, einen Moment lang herrschte Schweigen, auch mein Freund stand einfach nur da uns beobachtete den Großen.

„Und seit wann?“

Es dauerte eine Weile, bis Kouyou antwortete, vorerst zuckte er nur mit den Schultern, dann schüttelte er langsam den Kopf. „I-ich weiß es nicht... Ich w-war immer schon am liebsten in seiner Nähe, mochte ihn e-einfach so gerne“, seine brüchige Stimme erstarb einen Moment, aufmunternd strichelte ich ihm über den Rücken. „I-ich dachte, es wären nur freundschaftliche Gefühle... Aber dann, letzten Sommer, h-hat er plötzlich angefangen, sich zu verändern u-und ich war immer so eifersüchtig, wenn ihr ohne mich etwas unternommen h-habt...“ In Gedanken versunken streichelte ich ihn weiter, so wie er es so oft bei mir getan hatte, wenn ich traurig war. Selbst wenn einer von den beiden kein Mann gewesen wäre, wäre die Sache ziemlich kompliziert gewesen, aber in diesem Fall schien es wirklich aussichtslos. Ich kannte Akira gut genug, um zu wissen, dass ihm sein Stolz so ziemlich das Wichtigste war, das er hatte und auch, wenn er Gefühle für seinen besten Freund gehabt hätte, hätte er es wohl nie zugegeben.„Ich w-weiß einfach n-nicht mehr, was ich tun soll...“, flüsterte er und brach nun endgültig in Tränen aus.
 

„Das ist doch alles idiotisch“, warf Aoi plötzlich ein, nahm einen letzten Zug von seiner Zigarette und warf sie dann auf den Boden.

Sofort sah ich ihn böse an, merkte er nicht, dass es bald reichte? Er hatte den Armen schon genug fertig gemacht. „Hörst du jetzt bitte endlich damit auf, ihn runter zu machen?“

„Was denn?“, meinte er unschuldig überrascht und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. Auch kouyou hatte anscheinend genug von seinen Sticheleien, zögernd sah er auf und wischte sich mit den Handrücken die Tränen von den Wangen. „Das meinte ich doch gar nicht.“

„Und was dann?“, fragte ich eingeschnappt, so sehr ich ihn auch liebte, manchmal konnte er echt ein Idiot sein.

„Ich finde es einfach bescheuert, wenn jemand gleich alles hinschmeißt und auf depre macht, nur weil in seinem Leben zur Abwechslung mal nicht alles glatt läuft“, verwirrt sah ich ihn an, auch Kouyou schien über den plötzlichen Sinneswandel überrascht zu sein. „Dann ist er also dein bester Freund, na und? Noch lange kein Grund, aufzugeben.“

Ich bemerkte, wie sich die Wangen meines besten Freundes leicht rosa verfärbten, dann sah er trotzig zu Aoi auf. „Und was soll ich deiner Meinung nach tun, wenn es sich für dich so einfach anhört?“

„Ach, plötzlich interessiert dich meine Meinung also“, meinte der Violetthaarige übertrieben eingeschnappt, kurz darauf seufzte er jedoch gelassen auf. „Weiß Reita eigentlich davon?

Angesprochener kicherte ironisch auf, „Dann könnte ich mich ja gleich umbringen.“

„So viel zum Thema Optimismus.“ Auch wenn es in dem Moment eher unpassend war, musste ich auflachen. „Wie auch immer. Ich hätte einen Plan.“

„Oh nein“, entkam es mir unabsichtlich, doch keiner von beiden nahm es zu meinem Glück zur Kenntnis. Zweifelnd musterte ich meinen Freund, das hörte sich gar nicht gut an; entgegen meiner Erwartungen schien Kouyou aber plötzlich interessiert zu sein.

„Was für einen Plan?“, fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen.

„Wie du ihn dir schnappen kannst natürlich. Aber bevor ich dir mehr verrate, musst du mir drei Fragen beantworten“, meinte Aoi plötzlich wieder ernst.

Der Dunkelhaarige zögerte einen Moment, bevor er nickte. Ich beobachtete die beiden aufmerksam, ob zwischen ihnen vielleicht doch noch so etwas wie eine Freundschaft entstehen konnte?

„Gut, also dann. Erstens, bist du dir absolut hundertprozentig sicher, dass du ihn liebst? Also nicht nur lächerliche Schwärmereien...“ Kouyou nickte bestimmt, in dem Punkt schien er sich wohl wirklich sicher zu sein. „Okay, zweitens. Hattest oder hast du irgendein Problem damit, für den Rest deines Lebens wohlmöglich als schwul zu gelten und zwar auch in der Öffentlichkeit?“ Einen Moment lang sah er den stehenden leicht verwirrt an, er schien sich nicht sicher zu sein, ob Aoi die Frage ernst meinte, dann verneinte er ein wenig eingeschüchtert. Mein Freund wartete ein wenig mit der dritten Frage und musterte Kouyou dabei genau, als er sie stellte. „Würdest du alles für ihn tun?“

Zögernd biss sich der Große auf die Unterlippe, wich aber unseren Blicken nicht aus. Dann schien er den ernst der Lage wohl endlich erkannt zu haben und wie viel davon abhing. „Ja“, hauchte er leise, aber mit keiner Spur von Unsicherheit.

„Schön, dann lasst uns mal los. Wir haben einiges zu tun“, grinste der Stehende schelmisch und mich überkam langsam ein ungutes Gefühl. Ob es wirklich so eine gute Idee war, die Sache ausgerechnet Aoi anzuvertrauen?
 

„Wo gehen wir hin?“, fragte ich meinen Geliebten, nachdem ich eilig meine Schulsachen aus der Halle geholt hatte und den beiden größeren in Richtung Busstation folgte.

„Nach Hause, aber zuvor müssen wir noch ein paar Sachen organisieren“, antwortete er und zündete sich dabei noch eine Zigarette an, während Kou schweigend und immer noch ein wenig bedrückt aussehend neben ihm her ging.

Wir fuhren ins Stadtinnere, wo mir Aoi einen Zettel in die Hand drückte mit Dingen, die mein bester Freund und ich gemeinsam besorgen sollten, während er sich kurzzeitig von uns verabschiedete, um eine „wichtige Besorgung“ zu machen. Ein wenig Skeptisch nahm ich die Liste an und las kurz darüber, bevor mein Freund mit einem Grinsen hinter der letzten Ecke verschwunden war. Wozu zum Teufel brauchte er Haarfarbe? Das hörte sich ganz und gar nicht gut an. Zum meinem Glück stand Kouyou jedoch ziemlich neben der Spur, weshalb ihm nicht auffiel, was genau ich einkaufte uns so waren wir schnell wieder beim Treffpunkt, wo Aoi schon mit einem großen Karton auf uns wartete.

„Was ist da drin?“, fragte ich zweifelnd. Hoffentlich nichts lebendes.

„Nur ein paar Sachen für unseren Auftritt am Freitag“, grinste er und setzte sich eilig in Bewegung. Ohne ein weiteres Wort folgte ich ihm zusammen mit Kouyou, am besten, ich ignorierte es einfach. So wie es aussah würde ich früher oder später sowieso erleben müssen, was genau die Schachtel enthielt...
 

„Bitte sag nicht, dass du mit der Haarfarbe das vorhast, was ich denke dass du vorhast“, flüsterte ich Aoi zu, als wir in unserer Wohnung ankamen und er die Kiste schnell im Schlafzimmerkasten verstaute.

„Was denkst du denn, was ich vorhabe?“, lächelte er und zog meinen besten Freund hastig in Richtung Badezimmer, der allerdings kaum Anstalten machte, sich zu wehren.

Seufzend beschloss ich, den beiden lieber nicht zu folgen, und verzog mich in die Küche, um dort meine restlichen Hausaufgaben fertig zu machen, die ich schon in der Mittagspause angefangen hatte. Ich bereute meine Entscheidung nicht, schon gar nicht nachdem ich immer wieder Gezanke und Protestschreie aus dem Badezimmer vernahm; bis sich noch einer wehtat. Ich schmunzelte, während ich die letzte Rechnung löste, die beiden waren manchmal wirklich wie Kinder. Was würde ich nur ohne sie tun?

Als knappe zehn Minuten jedoch plötzlich ein lauter Schrei ertönte und kurz darauf die Badezimmertür mit einem ohrenbetäubenden Krach aufflog, bereute ich es doch noch, die beiden einfach so alleine gelassen zu haben. Eilig rannte ich ins Wohnzimmer, um nachzusehen, ob alles in Ordnung war, und bekam beinahe einen Schock. Vor mir stand plötzlich ein junger Mann, der so weiblich aussah, dass ich mich als erstes vergewissern musste, ob er auch wirklich keine Oberweite besaß, um auch sicher zu gehen.

Kouyou blickte wütend zu Aoi, der gelassen am Türstock gelehnt stand, doch als er meine Blicke bemerkte, zuckte er plötzlich eingeschüchtert zusammen und schlang sich offensichtlich unwohl fühlend die Arme um seinen Körper. Sein unvolumiges, rabenschwarzes Haar, das er sonst entweder zu einem Zopf gebunden hatte oder ihm sämtliche Strähnen ins Gesicht gehangen hatten, war nun hellbraun gefärbt und elegant aufgesteckt, was es sofort um einiges fülliger wirken ließ. Seine schon von Natur aus vollen Lippen glänzten leicht durch Lipgloss und seine Augen waren von schwarzem Kajal und blauem Lidschatten umrandet, was sie um einiges größer wirken ließ. Alles in allem musste ich mir eingestehen, dass er einfach nur unglaublich aussah.

„Oh mein Gott...“, platze es mir schließlich nach meiner Musterung hervor, was der Große anscheinend sofort falsch verstand. Kaum drei Sekunden später hatte er sich schon seine Jacke geschnappt und verschwand mit einem teils traurigen, teils wütenden Blick durch die Haustür.

„Was sollte das denn?“, ging mich Aoi sofort an und deutete auf die eben mit einem Knall zugeworfene Tür.

„Was?“, fragte ich unschuldig. „Ich hab doch gar nichts gemacht!“

„Da mach ich mir soviel Mühe und dann dankt ihr es mir nicht mal“, schmollte er und ließ sich aufs Sofa fallen.

„Also ich finde, er sieht toll aus.“

„Ja?“, meinte er und sah mich mit großen Augen an.

„Ja“, wiederholte ich und ließ mich neben ihn fallen. „Du hast das toll hinbekommen. Ich glaube, Kouyou wird nur ein wenig Zeit brauchen, um sich daran zu gewöhnen“, meinte ich mit einem leisen Seufzen und sah noch einmal zu der Tür, durch die er gerade verschwunden war.

„Meinst du?“ Ich nickte und kuschelte mich sanft an ihn, musste dabei leicht schmunzeln; Aoi hielt eindeutig zu viel auf seine Stylingfähigkeiten.

„Eigentlich könnte ich aber ganz schön eifersüchtig sein, für mich hast du so etwas noch nie gemacht.“

Aoi kicherte, „Hm, na ja. Eigentlich sind deine Haare schon ziemlich lang und einen mächtigen Ansatz hast du auch schon...“

„Was willst du damit sagen?“, grinste ich und streckte ihm die Zunge entgegen, während er mit den Augen rollte.

„Möchtest du, dass ich dich auch ein wenig neu aufstyle?“, fragte er säuselnd und grinste mir entgegen.

„Also, wenn du gerade nichts anderes vorhast, dann würde ich das Angebot vielleicht annehmen“, meinte ich lachend und schon kurze zeit später war ich ihm ins Badezimmer gefolgt. „Aber hast du überhaupt noch Haarfarbe da?“

„Ruki-chan, ich habe immer Haarfarbe da“, meinte er übertrieben empört und kramte in einem Schrank herum.

„Ach ja, und warum hast du mich dann heute extra eine kaufen geschickt? Gib’s zu, du wolltest mich loswerden!“, stellte ich gespielt eingeschnappt fest, worauf er nur lachte.

„Okay, ich hatte keine braune Farbe da, aber die ist ja auch langweilig“, redete er sich geschickt heraus und zog dann zwei Schachteln hervor. „Blond oder Rot?“

Unentschlossen blickte ich zwischen den beiden Packungen hin und her, „Ich hatte doch beides doch schon mal.“

„Hmm, bei deinen Haaren wäre es vielleicht sowieso besser, wenn wir wieder etwas Dunkleres darüber geben. Die sehen von dem ganzen Bleichen schon ziemlich kaputt aus.“ Er dachte kurz nach und musterte meine Haare dabei aufmerksam, dann zog er noch eine Packung Farbe heraus, „Wie wär’s mit Rot und Schwarz?“

Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, was genau er damit meinte, willigte aber ein und musste zum Schluss feststellen, dass es eine gute Idee war.

„Na, wie gefällt’s dir?“, lächelte er, nachdem ich mich gute zwei Minuten im Spiegel betrachtet hatte.

„Wahnsinn“, sagte ich und zupfte noch ein wenig an meiner neuen Frisur herum, bevor ich mich zu ihm umdrehte und ihm einen Kuss auf die Wange drückte, „Danke!“

Meine Haare waren jetzt komplett durchgestuft und Aoi hatte sie zusätzlich ein wenig mit Gel und Glätteisen aufgestellt, wobei die hälfte nun davon knallig-rot schimmerte und die andere Hälfte in tiefem Schwarz. Dazu hatte er mich ein wenig geschminkt und meine Lider mit schwarzem Kajal bemalt.

„Das mit den Augen solltest du öfter machen, du siehst toll aus.“

Verlegen blickte ich ihn an, dann streckte er plötzlich seine Hand aus und zog meinen Kopf nach vor, sodass meine Lippen zärtlich auf seinen landeten. Voller Sehnsucht nach einander verschmolzen wir in einem langen Kuss, bis er sich plötzlich wieder von mir löste und mir sanft über die Wange strich.

„Wie wär’s, wenn wir da weitermachen, wo wir vorhin unterbrochen wurden?“, flüsterte er mit einem lüsternen Blick und hauchte mir verlangend ein paar Küsse auf die Haut. Als ob ich ihm nur einmal hätte widerstehen können...
 

Keuchend ließ er sich neben mich fallen, seufzte laut auf und drehte sich dann auf den Rücken. Wie paralysiert lag ich da, atmete laut in das Laken und spürte, wie das Pulsieren in meinem Körper langsam nach ließ. Nach einiger Zeit erhob ich mich kraftlos und kuschelte mich an ihn, legte dabei meinen Kopf auf seiner nackten Brust ab und schlang meinen Arm um seinen heißen Körper.

„Ruki?“, erklang es plötzlich, „Liebst du mich?“

Ich öffnete meine Augen und hob meinen Kopf, um ihn ansehen zu können, wunderte mich aber gleichzeitig über die Frage, schließlich hatte ich die Worte „Ich liebe dich“ erst vor ein paar Minuten in meiner Ekstase so laut durch den Raum gerufen, dass es nun sogar die Nachbarn wissen mussten.

„Ja“, bestätigte ich es ihm trotzdem.

„Nur mich...?“, fragte er nach einer kurzen Pause und starrte dabei gegen die Decke.

Ein sanftes Lächeln legte sich auf meinen Mund, der immer noch nach seinen leidenschaftlichen Küssen schmeckte.

„Nur dich“, sagte ich bestimmt und senkte meinen Kopf wieder, um meine Lippen danach zärtlich auf die raue Haut seines Oberkörpers zu drücken.

„Gut.“ Schon beinahe im tiefen Schlaf versunken spürte ich, wie sich starke Arme um mich legten und mich sanft an den warmen, wohl duftenden Körper meines Geliebten drückten.

Machibouke no kouen de

aaabsolut unzufrieden mit dem kapitel =__=' zu kurz, ende fast wie beim vorhigen und null action uû ich neige dazu, die kapitel mit szenen im bett zu beenden O.ô

es ist verwirrend ich weiß, ich war beim schreiben selber verwirrt .-. und ich hab eewig gebraucht *mecker* -.-'

ich glaube das liegt daran, dass ich endlich das ende schreiben will und mir deshalb jetzt keine mühe mehr geb lD''

ach ja ich weiß nicht ob das mit dem gesetz da auch in deutschland so ist~ ich habs halt mal eingebaut ^^'

aber das nächste kapitel wird toll, versprochen~ <3

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Ich wunderte mich, als ich kurz vor Acht den schlanken Musterschüler am Haupteingang des Schulgebäudes antraf, begrüßte Kouyou allerdings wie immer mit einem großen Lächeln auf den Lippen.

„Guten Morgen.“

„Morgen“, nuschelte er zurück und sah sich dabei mit schnellen Blicken um. Er trug, obwohl es für die Jahreszeit schon ziemlich warm war draußen, eine schwarze Wollmütze, und wenn ich nicht gewusst hätte, was er damit bezwecken wollte, hätte ich ihn wohl ohne zu zögern darauf aufmerksam gemacht, wie seltsam er damit aussah.

„Nach wem siehst du dich denn um?“

„Niemanden...“, sagte er nervös und eine leichte Röte legte sich auf sein Gesicht. Spätestens da wurde mir klar, dass er nicht nach jemanden suchte, sondern sich eher vergewisserte, dass jemand bestimmtes nicht in unserer Nähe war.

„Bist du noch sauer wegen gestern?“, fragte ich schließlich und das erste Mal sah er mir in die Augen, dann zuckte er mit den Schultern. Ich seufzte, das hieß wohl ja...

„Schläfst du mit ihm?“

Überrascht blickte ich ihn an, was sollte die Frage denn plötzlich? „Also...ja“, meinte ich gelassen. Natürlich tat ich das, er hatte es gestern doch beinahe live miterlebt. Manchmal fragte ich mich aber auch ob wir es nicht übertrieben, es war zwar schön, doch zu meinem Leidwesen waren die Schulbänke sehr hart.

„Du weißt, dass das illegal ist?“, er musterte mich mit skeptischem Blick.

„Bitte?“ Okay, ich wusste, dass Sex zwischen Männern nicht gerade angesehen war in der Öffentlichkeit, aber illegal?!

„Er ist volljährig und du drei Jahre jünger als er. Dem Gesetz nach ist das eine Straftat und Aoi könnte dafür ganz schöne Probleme bekommen.“

„Ach so...“, meinte ich niedergeschlagen und starrte zu Boden, davon hatte ich noch nie etwas gehört. Was war denn daran so schlimm, dass ich jünger war?

Kouyou seufzte, „Na ja, solange es keiner raus findet...“

Ich sah auf, bildete ich mir das ein oder war da gerade ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen? Doch bevor ich es genau erkennen konnte, hatte er sich schon umgewandt und betrat mit schlendernden Schritten das Gebäude, ein wenig besser gelaunt folgte ich ihm. Kaum waren wir aber drinnen am Gang angekommen, scharrten sich schon ein paar Mädchen um meinen besten Freund und begrüßten ihn mit den üblichen Flirtereien wie jeden Morgen.
 

„Hübsche Frisur“, erklang plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir, kaum hatte ich mich ein wenig von Kouyou und seinen Bewunderinnen entfernt. Erschrocken fuhr ich zusammen und wirbelte herum, war allerdings nicht sonderlich erleichterter als ich Aki vor mir erkannte.

Ich bedankte mich verlegen bei ihm und wünschte ihm einen guten Morgen, während hinter mir immer noch die Stimme meines besten Freundes erklang, der verzweifelt versuchte, mit Worten die Schülerinnen davon abzubringen, ihm die Mütze vom Kopf zu ziehen. Obwohl die Sache nichts mit mir zu tun hatte, fühlte ich mich irgendwie unwohl die beiden in meiner Nähe zu haben, was sich spätestens bemerkbar machte, als Akira auch endlich den Großen bemerkt hatte und in dem ganzen Tumult fröhlich auf ihn zusteuerte.

„Hey, Kou! Was soll denn das alberne Ding auf deinem Kopf?“ Noch bevor ich ihn aufhalten konnte, stand er schon neben ihm und musterte den Gitarristen mit einem spöttischen Blick. Dieser zuckte wie erwartet nervös zusammen, nachdem er realisiert hatte, wer da plötzlich neben ihm stand und sofort war die coole Aura die den Mädchenschwarm gerade noch umgeben hatte mit einem Schlag verschwunden. Stattdessen starrte er betreten zu Boden, lief leicht rosa an und versuchte erst gar nicht, eine Antwort zu finden, sondern stotterte nur ein schüchternes „Guten Morgen“ über seine Lippen.

Ich wollte vom Thema ablenken und hatte schon den Mund geöffnet, wurde jedoch von einem Lehrer unterbrochen, der auf einmal neben uns aufgetaucht war. „Takashima-kun, Sie wissen doch, dass das Tragen von Kopfbedeckungen im Schulgebäude nicht erlaubt ist.“

Kouyou, dessen Gesichtsfarbe nun einen leichten Rot-Ton angenommen hatte, gehorchte als Musterschüler natürlich sofort und zog die Mütze mit einem Handgriff von seinem Haupt, sah dabei allerdings nicht gerade glücklich aus. Die Mädchen um uns herum begannen mit einem Mal so laut zu kreischen, als wäre soeben ihr Lieblingsstar durch die Tür gekommen, und überfielen quietschend den Großen neben mir derart mit Komplimenten, dass Kouyou wohl keine Chance gehabt hatte, den überwältigten Blick seines besten Freundes wahr zu nehmen.

„Das sieht toll aus“, lächelte der Bassist dann leise und musterte einen Augenblick lang seine brünetten Haare, setzte sich allerdings gleich darauf in Bewegung und zog mich eilig ohne zu fragen mit sich. Ich wandte mich noch einmal um und konnte gerade noch Kouyous überraschten Blick sehen, bevor er wieder von den Schülerinnen in Beschlag genommen wurde und wir beide um die nächste Ecke verschwunden waren.

„Was sollte das denn eben?“, fuhr ich Aki an nachdem wir außer Reichweite waren und langsam in Richtung seiner Klasse schlenderten.

„Was denn? Wir hätten dort doch sowieso nur gestört...“, meinte er mit einem kühlen Lächeln.

„Wenn du meinst“ Mir fiel nicht wirklich etwas darauf ein, was ich sagen konnte, ohne mich zu verraten. Er starrte daraufhin nur zu Boden und schwieg, die Eifersucht war ihm wie aufs Gesicht geschrieben. Ich seufzte innerlich, warum musste er auch nur so ein Sturbock sein?
 

Die nächsten Tage vergingen schnell und ohne besondere Vorkommnisse. Kouyou und ich verstanden uns besser und auch seine Laune hatte sich zu meiner Überraschung deutlich verbessert- in meiner Gegenwart zumindest. Verzweifelt musste ich mit ansehen, wie er Akira so weit es nur möglich war versuchte aus dem Weg zu gehen. Er erfand Lügen und Ausreden um ihn nicht treffen zu müssen und zwang mich statt dem Blonden zu gemeinsamen Lernnachmittagen, was weder mich noch meinen Freund sonderlich freute, der immer noch nicht ganz von seiner Eifersuchtsattacke kuriert war.

Während wir also eigentlich lernen sollten saß ich meistens da und machte Hausaufgaben, wobei das gar nicht so einfach war, wenn sich nebenbei andauernd zwei Idioten darüber stritten, welcher Lösungsweg nun der Richtige war oder wie man das Kanji nun schrieb. Als es mir schließlich irgendwann zu blöd wurde stand ich auf, griff nach meinem neuen Fußball, den mir Aoi gekauft hatte, und machte mich auf dem Weg zum alten Platz, um mich dort mich Akira zu treffen. Genau genommen war es mir dabei auch schon egal, ob die beiden deshalb sauer auf mich sein würden oder nicht, sie waren ja selbst Schuld. Aoi, weil er den ganzen Tag entweder vor der Glotze saß oder arbeiten war, statt sich mit mir zu beschäftigen oder wenigstens mal auf die Idee kommen würde, wieder mit mir in die Stadt zu fahren und etwas zu unternehmen. Und dass Kouyou eifersüchtig war, wenn ich mich mit Aki traf, war auch sein eigenes Problem, schließlich konnte er nicht von mir erwarten, dass wir ihn beide ignorierten nur weil er nicht mit seinen Gefühlen umgehen konnte und jedes mal beinahe einen Anfall bekam, nur weil er mit den Bassisten reden musste.

„Mir reicht’s einfach“, beschwerte ich mich zum hundertsten Mal über die beiden und trat wütend gegen den Ball.

„Wenigstens ignoriert er dich nicht“, meinte Aki niedergeschlagen und ließ sich auf die Erde sinken. Natürlich wusste er nicht den Grund, warum Kouyou so rumzickte und ich tat einfach so, als ob ich ebenfalls keinen Schimmer hätte, einen Unterschied machte es ja sowieso nicht. „Ich vermisse die alten Zeiten“, flüsterte er plötzlich, als ich mich resigniert neben ihn fallen ließ. Traurig sah ich ihn an, doch er starrte nur betreten zu Boden.

Ja, dachte ich, auch ich vermisste sie. Ich vermisste den alten Kouyou, vermisste es, wie wir gemeinsam zu dritt die Sommerferien nur mit Fußballspielen verbracht hatten und stundenlang einfach nur dasaßen und über Musik quatschten. Ich vermisste es, mit ihm und Aoi Gitarre zu spielen und seine Anfälle, wenn dieser etwas besser als er konnte und er es nicht auf Anhieb schaffte. Ich vermisste die langen Nächte, in denen der Achtzehnjährige und ich einfach nur dalagen und redeten, die wir nun nur noch mit Sex verbrachten...

„Ich glaube, wir sind einfach erwachsen geworden“, sagte ich nach längerem Schweigen und richtete mich wieder auf, wobei ich mir eilig eine Träne aus dem Gesicht wischte. Akira sah mich verwundert von unten an und ich zwang ein Lächeln auf meine Lippen. „Wir haben uns alle sehr verändert in den letzten Monaten. Wir sind keine Kinder mehr, die den Traum haben, einmal gemeinsam Musik zu machen. Ab morgen müssen wir anfangen, unseren Traum zu leben...“ Schon bei dem Gedanken an den Auftritt machte sich ein nervöses Gefühl in mir breit.

„Du hast recht“, sprang er entschlossen auf, „Wir sollten wirklich nicht so viel jammern, so kurz vor unserem großen Durchbruch!“

Ich lachte auf, er musste es natürlich gleich wieder übertreiben. „Das mit Kouyou wird schon wieder“, sagte ich und lächelte, er erwiderte.

„Ja.“
 

„Wo warst du?“ Ich ignorierte Aois bösen Blick, machte einfach nur einen Schritt auf ihn zu und drückte mich an ihn. Er schien verwirrt darüber, schloss aber dann doch noch seine Arme um mich und setzte einen Kuss auf einen Haarschopf. „Hau bitte nie wieder einfach so ab. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht“, ich nickte stumm, „Alles okay?“

„Ich bin müde...“ Erschöpft löste ich mich von ihm, zog Schuhe und Jacke aus und begab mich ins Schlafzimmer, wo ich mich ohne zu zögern aus Bett fallen ließ. Ich schloss die Augen, draußen war es noch hell und ich konnte den Lärm der Straßen durch das offene Fenster hören. Danach ging die Tür wieder auf, der ich den Rücken zugewandt hatte, ich vernahm Schritte, ein Rascheln und dann schloss sich plötzlich wieder ein Arm um mich.

„Bist du nervös wegen morgen?“, fragte er leise.

Ich nickte, wartete einen Moment ab und drehte mich schließlich zu ihm um, seine Augen ruhten sanft auf mir.

„Denkst du, ich krieg das hin?“ Er hob seine Hand um mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht zu streifen, dann setzte er ein Lächeln auf und bejahte meine Frage.

Wakaremichi

ich habs geschafft Q^Q

ich hab das kapitel ENDLICH fertig TT *vor freude heul* ich weiß, es hat eeeewig gedauert~ aber ich hatte so mega viel cosplay stress wegen LBM und schule und blah uû gomen .-.

ich entschuldige mich hiermit auch nochmal für das letzte kapitel, wenn ich zeit habe und erstmal den epilog fertig hab wirds nochmal überarbeitet~

das kapi hier mag ich im großen und ganzen ^.^ link zu den outfits gibts in der beschreibung~ (also ungefähr diese hatte ich beim schreiben im kopf)

genug geplaudert, have fun <3
 

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Aoi wanderte nervös im Raum auf und ab, während ich am Sofa saß und ihn still beobachtete.

„Es hat keinen Sinn, auch wenn du dich noch so stresst. Sie werden schon gleich kommen“, versuchte ich schließlich zum x-ten Mal, ihn zu beruhigen, doch er hörte nicht auf mich. Dann endlich, nach ein paar weiteren Minuten, klingelte es an der Tür, die mein Freund schon ein Wimpernzucken später aufgerissen hatte.

„Wo wart ihr so lange?“, beschwerte er sich schon noch bevor ich neben ihm angekommen war, meine drei Freunde blickten ihn eingeschüchtert an. „Ich hab doch gesagt, ihr sollt pünktlich sein!“

Akira und Yune schoben sich nur unbeteiligt vorbei, um mich zu begrüßen, doch wie immer ließ Kouyou sämtliche Anschuldigungen nicht so einfach auf sich sitzen, „Was regst du dich denn so auf? Erstens können wir nichts dafür, wenn wir länger Schule haben und zweitens: Es sind noch zwei Stunden bis zum Auftritt.“

„Eben!“, konterte Aoi sofort theatralisch, während er die Tür hinter sich schloss und die anderen das Wohnzimmer betraten. „Wir müssen uns schließlich noch stylen.“

„Stylen...?“, wiederholte Aki skeptisch, nachdem Kouyous Gesichtsfarbe ein wenig blasser geworden war.

„W-was meinst du damit?“, fragte er unsicher, doch der mittlerweile wieder Schwarzhaarige verschränkte nur seufzend seine Arme vor der Brust, bevor er dann die drei Gäste von oben bis unten musterte. „Taka, was meint er damit?“, wiederholte der Brünette nun aufgeregt an mich gerichtet, doch ich zuckte nur unwissend mit den Schultern.

„Ihr wollt doch nicht ernsthaft so auftreten, oder?“ Auch ich begutachtete zuerst unsere Kleidung , dann sah ich ihn mit fragendem Blick an. Doch ohne uns genau aufzuklären seufzte Aoi erneut und verschwand dann im Schlafzimmer, bis er mit der Schachtel zurückkam, die er Anfang der Woche im Schrank verstaut hatte. „Hier sind Klamotten, ich denke ich hab für jeden etwas Passendes.“ Er fischte ein paar Kleidungsstücke heraus und drückte jedem etwas in die Hand, was allerdings schon nach dem ersten Begutachten eher nach Altkleidersammlung aussah als nach bühnentauglichen Outfits. Trotzdem nahm ich den Fetzen, den er für mich ausgesucht hatte, dankend an. Ich hatte mich ja schon einmal geirrt was seine Stylingfähigkeiten betraf...

„Dann zieht euch mal brav um“, meinte er schließlich nachdem er jedem etwas zugeteilt hatte und zufrieden umher sah, dann wandte er sich plötzlich an meinen besten Freund, „Und wir beide verschwinden inzwischen im Bad.“

Sowohl ich als auch Kouyou sahen Aoi mit großen Augen an, bitte was? Doch ich kam nicht dazu, genauer nach zu fragen, denn schon hatte der Kleinere den Brünetten in Richtung Tür buchsiert und diese darauf von hinten zugeknallt. Eingeschnappt krallte ich mir also mein Outfit und verschwand im Schlafzimmer, um mich dort umzuziehen, hatte allerdings Probleme mit dem Zipp und musste Aki um Hilfe rufen.

„Süß“, kommentierte er mit einem Wort meine viel zu große, schwarze Jacke, deren Ärmel fast doppelt so lang wie mein Arm war. Ich sandte ihm einen bösen Blick und bedeutete ihm, mir den Verschluss hinten zu zumachen. „Was hast du denn da?“, unbeholfen tippte er mit seinem Zeigefinger auf die Stelle zwischen meinem Nacken und meinem Schulterblatt herum, „Sieht aus wie ein Bluterguss…“

Ich fragte mich, was er wohl meinen konnte, schließlich konnte ich mich an keine Verletzungen in letzter Zeit erinnern, doch dann holten mich plötzlich Bilder von letzter Nacht ein. Bilder von mir und Aoi, wie wir im Bett lagen, uns aneinander schmiegten und langsam begannen, uns auszuziehen. Bilder von heißen Küssen, meine Finger, die langsam über seine helle Haut streichelten und sein Körper, der sich verlangend von hinten an meinen drückte, während er mit seinen rauen Lippen meinen Körper erkundete und genüsslich an meiner Haut sog. Ich schloss meine Augen und ein kalter Schauer überkam mich, bevor ich heftig den Kopf schüttelte und versuchte, die erregenden Gedanken wieder verschwinden zu lassen.

„N-nichts…“, sagte ich mit brüchiger Stimme, nachdem ich tief durchgeatmet hatte und mich wieder auf den bevorstehenden Auftritt konzentrieren wollte. Eilig wandte ich mich wieder um, als Akira den Zipp bis nach oben geschlossen hatte, ließ meine Augen dabei jedoch über das Bett neben uns wandern. Ich hätte alles dafür gegeben, jetzt mit Aoi- verdammt, was war nur los mit mir?!

„Alles okay...?“, fragte der Blonde uns sah mich verwirrt an, ich schluckte nur und nickte zögernd. Ich sollte wirklich weniger an Sex und viel mehr an meinen Text denken, immerhin hatte ich schon genug Sorgen diesen auf der Bühne zu vergessen. Wir verließen gemeinsam das Schlafzimmer wieder und trafen im Wohnraum einen gut gelaunten Yune an, dem sein trotz des Hutes sehr weiblich wirkendes Outfit scheinbar gefiel.

„Na, wie findet ihrs?“, lächelte er und drehte sich veranschaulichend im Kreis, „Steht mir doch, oder?“ Ich sah ihn mit gehobener Augenbraue an; manchmal fragte ich mich wirklich, ob nicht auch unser Schlagzeuger von der anderen Seite war…

Aki rollte mit den Augen, „Ja, total. Passt wirklich super zu deinen langen Haaren und deiner femininen Ausstrahlung.“

Ich seufzte innerlich, er hier war es jedenfalls sicher nicht. Resigniert ließ ich mich aufs Sofa fallen und sah den beiden beim diskutieren zu, bis die Badezimmertür endlich wieder auf ging und mein Geliebter mit einem breiten Grinsen auf den Backen den Raum betrat, was wohl nichts Gutes verheißen konnte.

„Na, schon fertig?“, lächelte er während ich ihn argwöhnisch musterte, wo war eigentlich Kouyou abgeblieben?

„Yune sieht aus wie ne‘ Frau“, teilte ihm Akira mit und beachtete Aois verdächtiges Lächeln kaum.

Dieser legte nur den Kopf schief und musterte den Schlagzeuger einen Moment, „Findest du?“

Der Blonde wollte schon antworten, doch er verstummte einen Augenblick als eine weitere Person zu uns stieß. „Okay, ich nehm’s zurück. Du siehst aus wie ne‘ Frau…“

Alle Augen waren auf Kouyou gerichtet, der soeben unauffällig durch die Tür gekommen war und sich schüchtern hinter meinem Freund versteckt hatte, doch da dieser kleiner war, war es schwer ihn zu übersehen. Trotz der kräftigen Schicht Make-up konnte ich erkennen, wie sich seine Wangen nach Akis Aussage leicht rosa gefärbt hatten und auch seine Haltung wies deutlich darauf hin, wie unangenehm ihm die Situation war. Allerdings schämte er sich mal wieder mit unrecht, da er einfach atemberaubend aussah. Seine langen Haare waren hinten hochgesteckt, ein paar Fransen hingen ihm über seine Stirn und Augen, die kräftig geschminkt waren und dadurch um einige male größer wirkten. Am Körper trug er eng anliegende Kleidung, die seine sowieso schon androgyne Form noch mehr betonte, was jedoch kein Nachteil war. Ich war überrascht, dass er einen Rock trug, doch mit den hohen Plateauschuhen sah es gar nicht mal so übel aus.

Aois Lächeln nach zu urteilen war er ziemlich davon überzeugt gewesen, gute Arbeit geleistet zu haben, was man auch ihm anmerkte. Er trug wie immer enge, schwarze Sachen, mit vielen Ketten, Ösen und anderem Schnickschnack, was ihm einfach so gut stand, dass ich ihm die Sachen am liebsten gleich wieder entrissen hätte.

Ich wandte meinen Blick ab zu Aki, der seinen besten Freund immernoch mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu betrachtete. Oder war er doch ganz einfach nur überwältigt…? Ich kam nicht dazu, noch länger darüber nachzudenken, denn schon hatte Aoi nach mir geschnappt und zog mich mit dem Vorwand ins Bad, nun mich stylen zu müssen. Ich wehrte mich nicht so wie mein bester Freund zuvor, sondern freute mich sogar darauf endlich wieder ein wenig mit ihm alleine sein und ihn in Ruhe anhimmeln zu können. Allerdings ging mein Plan nicht auf, da Akira wohl gefallen daran fand, uns zu folgen und zu beobachten.

„Du machst jetzt aber nicht das selbe mit ihm wie mit Kou, oder?“, fragte er zögerlich und beobachtete den Schwarzhaarigen genau, wie er aufgeregt an meiner Haaren werkte.

„Keine Sorge, Ruki ist zu männlich für so viel Schminke“, grinste er und buchsierte mich auf den Stuhl vor dem Spiegel. Ich sandte ihm einen verwirrten Blick und ging nicht weiter darauf ein, bis der Blonde nch einer halben Ewigkeit endlich den Raum verließ.

„Du hast gesagt, es steht mir“, schmollte ich.

„Das tut es auch, aber nur wenig“, kicherte er und zupfte professionell an meinen Stirnfransen herum, „Lippgloss zum Beispiel würde bei dir schrecklich aussehen, während es Uruhas Lippen schön füllig wirken lässt.“

„Achso“, war das einzige, was mir dazu einfiel, also schwieg ich den Rest der Zeit und ließ Aoi seines Amtes walten.

Nachdem ich fertig war, kümmerte er sich auch noch ein wenig um Yune und Akira, letzter wehrte sich jedoch noch bis kurz vor unserem Aubruch dagegen, ein wenig Eyeliner aufzutragen.
 

„Wir sind gleich dran“, erinnerte uns der Schlagzeuger als er den vollen Raum wieder betreten hatte, in dem so ziemlich alle Bands, die bei diesem Wettbewerb antraten und noch nicht dran gewesen waren, untergebracht waren. Es war laut, voller Rauch und andauernd hasteten irgendwelche skurril aussehenden Personen an uns vorbei. Ich saß in der nähe vom Fenster, Aoi stand neben mir und zog genüsslich an einer Zigarette, während unsere drei weiteren Mitglieder leise begannen, über die anderen Bands zu diskutieren. Auch ich hatte mich inzwischen umgesehen und musste fest stellen, dass einige von ihnen ziemlich prpfessionell wirkten.

Nervös wandte ich mich zum hundertsten mal an meinen Freund, „Was ist, wenn ich meinen Text vergesse?“

Der Schwarzhaarige seufzte, „Das wird nicht passieren.“

„Warum bist du dir da so sicher?“

„Weil du den Text selber geschrieben hast, darum“, meinte er und streichelte mir fröhlich über den Kopf, was ich gar nicht ausstehen konnte, schließlich hatte er meine Haare doch extra so aufwendig gestylt. Während ich mich im Stillen also darüber ärgerte und meine Frisur wieder zurecht zupfte, traf mein Blick plötzlich den von meinem besten Freund.

Er schien noch aufgeregter als ich zu sein, „Alles okay?“

„Die Typen dort drüben starren mich andauernd an“, meinte er verzweifelt und sah nervös umher. Ich antwortete nichts darauf, sondern musste mir nur ein Grinsen verkneifen; kein Wunder bei dem Aufzug.

„Es geht los“, verkündete Aki, setzte sich in Bewegung und mein Herz pochte laut, als wir ihm und Yune nacheinander folgten.
 

Die Bühne war verhältnismäßig klein und die verrauchte Halle, in der sie sich befand, gesteckt voll. Schon am Eingang schlug mir eine gewaltige Hitzewelle entgegen und die Angst vor dem riesigen Publikum ließ mich noch mehr schwitzen.

Während unser Schlagzeuger bereits die Bühne betrteten hatte um seine Position einzunehmen, kümmerten sich auch die anderen drei um ihre Instrumente, die bereits kurz vor dem Auftritt der vorhigen Band bereitgestellt wurden. Ich stand beim Aufgang zur Bühne und beobachtete Aoi mit nervösen Blicken, der allerdings die Ruhe in Person zu sein schien, als ein schwarz gekleideter Mann auf mich zukam und mir ein Mikro mit den Worten, „Bist du der Sänger?“, in die Hand drückte, ohne auf eine Antwort zu warten. Vor lauter Schreck ließ ich es gleich mal fallen, worauf mich nicht nur er sondern auch mein Freund böse ansah, also hob ich es schnell wieder auf und ging eilig noch ein letztes mal die schwierigsten Textstellen durch.

Mein Puls war wohl auf 180 als die Lichter angingen und sich meine Freunde der Reihe nach unter aufforderndem Murren und Geschreie der Menge auf die Bühne bewegten. Ich nahm den Kuss, den mir der Schwarzhaarige im Vorbeigehen unauffällig auf die Wange hauchte, nur oberflählich wahr, trotzdem beruhigte er mich und ich folgte Aoi einen Fuß nach dem anderen setzend die Treppe hinauf.

Die Menge tobte, als ich meinen Kopf hob und meine Bandkollegen ihre endgültige Position eingenommen hatten. Mutig und gleichzeditig mit einem Gefühl im Magen, als ob ich mich jeden Moment übergeben würde, stellte ich mich auf das Podest und schloss die Augen, schon kurz darauf vernahm ich Yunes Einsatz.

Plötzlich verschwand jede Nervosität, jedes Lampenfieber und jegliche Bedenken, was den Text anging. Wie in Trance gab ich die Strophen unseres ersten und lange erprobten Liedes, wieder. Meine Stimme hallte durch den gesamten Raum , Aois und auch Kouyous schrille Gitarrenklänge brachten die Menge zum rocken und auch Aki und Yune zeigten alles, was sie zu bieten hatten.

Es war einfach unglaublich. In der Mitte des Songs bemerkte ich meinen Freund neben mir, der die Fans nicht nur mit seinen Griffen, sondern auch mit seiner Art und Weise, wie er spielte, anheizte. Bis zum Ende schrie und sprang die Menge mit, so lange, bis ich den letzten Ton sang und Kouyous Akkorde zusammen mit dem Licht erloschen.

Black Spangle Gang

joah~ mal wieder hab ichs geschafft, aus einem kapitel zwei zu machen und 80% von dem hier zu improvisieren xD ich mags aba trotzdem :>

vorletztes kapitel <3 (ganz sicher uû)

hf~

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„Wir haben‘s geschafft.“ Es war zu schwer, meine Freude zurück zu halten, und mit einem heftigen Schwung ließ ich mich in die Arme meines besten Freundes fallen, „Wir haben‘s tatsächlich geschafft!“

„Ja“, meinte Kouyou nur mit einem gewaltigen Lächeln auf den Lippen, fing mich auf und drehte sich einmal um seine eigene Achse, während er mich fest an sich drückte.

„Aber wir sind nur zweite geworden“, meinte unser blonder Bassist niedergeschlagen. Akira war uns nur mit halbherziger Laune auf den Parkplatz nach draußen gefolgt und schien auch bei der Preisverleihung mehr als enttäuscht gewesen zu sein, was mich ein wenig verwirrte. Was hatte er denn erwartet?

„Nur?“, wiederholte ich ungläubig und löste mich von Kou, „Also wirklich Aki, du solltest echt nicht so größenwahnsinnig sein.“

„Ja wirklich“, lachte der Große neben mir uns piekste seinen besten Freund in den Bauch, der darauf ein genervtes „Hey!“ von sich gab und schmollte.

„Ich bin nicht größenwahnsinnig“, versuchte er mit verschränkten Händen klarzustellen und warf empört den Kopf in den Nacken.

„Doch bist du“, meinte der Brünette und rollte schmunzelnd mit den Augen.

„Bin ich nicht!“

„Bist du doch!“ Ich lachte auf, als es dem größeren der beiden wohl zu blöd wurde und er beschloss, den Blonden als Lektion einfach mal gründlich durch zu kitzeln.

„N-nein, lass….das!“, quetschte Aki zwischen einigen Lachattacken hervor und versuchte, sich aus den Fängen seines besten Freundes zu befreien, erzielte damit allerdings kaum Wirkung.

Es war ungewohnt, die beiden nach so langer Zeit wieder gemeinsam lachen zu sehen, doch es freute mich unheimlich. Mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete ich sie, wie sie rangen, bis Kouyou mit den hohen Stiefeln irgendwann den Halt verlor und auf dem harten Asphalt landete, zusammen mit Akira den er immer noch in seinen Fängen hatte und einfach mitzog. Seufzend stand ich also verlassen da und musste mit ansehen, wie sie sich, anstatt wieder aufzustehen und endlich Ruhe zu geben, einfach auf dem Boden weiter gegenseitig Zwickten und zum Lachen brachten.

„Na warte“, meinte der Blonde, gewann für kurze Zeit die Übermacht und drückte seinen besten Freund auf den Boden, um sich dann zu rächen. An Kouyous verzweifelten Schreien konnte ich erkennen, dass er wohl ziemlich kitzlig war.

„Was ist denn hier los?“, hörte ich Yunes Stimme fragen, der soeben durch den Hinterausgang gekommen war und schlendernd auf mich zu kam.

Einen Moment lenkte ich meine Aufmerksamkeit von den beiden ab, „Ach, nichts besonderes“, schmunzelte ich, bekam allerdings fast einen Schock, als ich meinen blick wieder von dem Dunkelblonden abwandte.

Kouyou hatte gerade wieder die Oberhand erlangt, beugte sich zu dem Kleineren hinunter und… küsste ihn.

„Was zum…“, der Schlagzeuger neben mir schien wohl noch überraschter als ich zu sein. Mit großen Augen beobachtete ich Aki, dessen Hände den Körper über ihm gerade noch von sich gedrückt hatten, nun plötzlich lockerer ließen und sich sanft um den anderen schlangen.

„Er erwidert den Kuss…“, stellte ich schockiert fest und achtete nicht auf Yune, der mich entgeistert ansah und im Moment wohl gar nichts kapierte. Allerdings ging es mir auch nicht viel besser, stand jetzt plötzlich die ganze Welt auf dem Kopf? Es kam mir vor, als ob ich eine Ewigkeit auf die Stelle starrte, wo sich meine beiden besten Freunde am Boden immer mehr in einander verhakten, bis mich eine Stimme hinter mir mit einem Mal zusammenzucken ließ.

„Hab ich irgendwas verpasst?“ Endlich wandte ich meine Augen ab und blickte in die meines Geliebten, der mit einem sehr skeptischen Blick an mir vorbei sah.

„Das frag ich mich auch gerade“, meinte ich nur, doch genau in dem Moment vernahm ich einen Knall und drehte mich schnell wieder in Richtung meiner beiden Bandkollegen, die zwar immer noch am Asphalt saßen, allerdings in anderer Haltung als gerade eben noch.

Kouyou saß da, seine Haare fielen in das Gesicht, welches er zu Boden gewandt hatte, und presste seine Hand auf die Stelle seiner Wange, die sich langsam rötlich verfärbte.

„Hast du sie noch alle?!“ Akira war aufgesprungen und schrie auf den immer noch am Asphalt kauernden ein. „Du spinnst wohl…“, es dauerte nicht mehr lange, bis er mit unergründlicher Mine um die nächste Ecke verschwunden war.
 

„Hey, Kou...“, sagte ich leise seinen Namen und kniete mich zu ihm runter, um ihn aufmunternd über die Schulter zu streicheln, doch er richtete sich blitzschnell auf, schüttelte nur den Kopf und verschwand eilig zwischen den parkenden Autos. Ich wollte ihm nach, doch Aoi hielt mich auf und meinte, es wäre besser wenn ich ihn in Ruhe lassen würde. Niedergeschlagen willigte ich ein und blickte zu Yune, der immer noch wie angewurzelt neben der Tür stand und verwirrt umher sah.

„So ist das also“, meinte er, nachdem Aoi und ich ihn endlich über alles aufgeklärt hatten.

„Ziemlich kompliziert, was?“, ich versuchte ein leichtes Lächeln, er nickte nur stumm.

„Wisst ihr“, begann der Dunkelblonde dann nach einiger Zeit, es wurde mittlerweile schon Abend. „Es liegt wirklich nicht an euch oder der Tatsache, dass ihr schwul seid oder so etwas in der Art, aber ich glaube, das Ganze hier ist nichts für mich. Es hat zwar Spaß gemacht, nur ich denke, ich bin nicht der Richtige für etwas dergleichen. Nehmt es bitte nicht persönlich, ich hoffe wirklich, ihr habt Erfolg mit eurer Musik.“

„Du willst also aussteigen?“, fragte Aoi und zog an seiner Kippe.

„Ihr findet einen besseren Schlagzeuger als mich.“

„Bist du dir sicher? Ich meine, du kannst ja eine Nacht darüber schlafen…“, versuchte ich, ihn doch noch zu überreden.

Doch er schüttelte nur den Kopf, „Glaubt mir, das ist einfach nichts für mich.“

„Na schön“, gab ich mich geschlagen.

„Dann sehn wir uns am Montag in der Schule“, lächelte er und winkte noch zum Abschied, ich nickte und verabschiedete mich ebenfalls.

„Und jetzt?“, fragte ich demotiviert und ließ mich erschöpft neben meinen Freund fallen, der immer noch rauchend auf einer Mauer saß.

„Hey, lass doch nicht gleich den Kopf so hängen…“, meinte er und begann, mich zu kraulen, „Das wird schon wieder. Yune hat recht, wir finden einen besseren Schlagzeuger und dann geht’s erst so richtig los mit unserer Karriere.“

„Ich dachte du wolltest uns nur bis zum Bandwettbewerb unterstützen?“, fragte ich und schmiegte mich an ihn.

„Ich kann euch doch jetzt nicht auch noch hängen lassen“, grinste er, „Außerdem muss ich mir eingestehen, dass ihr drei Teenies echt was drauf habt.“

„Tze, ich werd‘s allen zeigen, wirst schon sehen“, meinte ich selbstüberzeugt und streckte ihm die Zunge entgegen. Wir lachten beide auf, doch schon einen Augenblick später schlich sich etwas anderes in meine Gedanken, das mich beschäftigte. „Glaubst du, das mit Kou und Aki wird auch wieder?“

Doch anstatt gleich zu antworten und mir wie immer Mut zu machen, seufzte Aoi nur auf. „Ich weiß es nicht.“ Immer noch ein wenig deprimiert kuschelte ich mich noch mehr an meinen Geliebten, der sofort seinen Arm um mich schlang und mich fester an sich drückte, „Mach dir nicht so viele Sorgen.“
 

„Ich wusste von Anfang an, dass mit dir irgendetwas nicht stimmt.“ Sofort löste ich mich von meinem Freund und sprang auf, diese Stimme kam mir verdächtig bekannt vor.

„Yuusei“, erkannte ich meinen Bruder nur ein paar Meter von uns entfernt wie aus dem Nichts aufgetaucht und gleich wurde mir klar, dass seine Anwesenheit nichts Gutes bedeuten konnte. „Was machst du hier?“, fragte ich ihn argwöhnisch, ohne auf seinen Kommentar einzugehen. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen, denn jedes Mal, wenn ich zu Hause war um Sachen zu holen oder um meinen Eltern meine verbesserten Schulnoten vorzuweisen, war er meistens nicht daheim gewesen oder wollte sich nicht blicken lassen, und ich musste fest stellen, dass er sich ziemlich verändert hatte.

„Unsere Eltern haben mich geschickt.“ Er kam näher und sah zwischen uns beiden hin und her.

„Lass mich raten, sie wollen, dass ich nach Hause komme“, meinte ich und stellte mich psychisch schon mal darauf ein, mich mit allen Mitteln dagegen zu wehren.

„Nein. Sie haben mich geschickt um sich davon zu überzeugen, dass dir dieser Punk auch tatsächlich was fürs Leben beibringt.“

Sowohl Aoi als auch ich sahen ihn ratlos an, „Und das bedeutet was?“

„Ich habe euren Auftritt gesehen und muss mir eingestehen, dass der Weg, den du gegen den Willen unseres Vaters gewählt hast, vielleicht doch nicht so übel ist, wie alle behaupten. Ob man damit allerdings auch Geld machen kann, ist die andere Frage, aber das ist dann wohl dein Problem.“

„Was wirst du ihnen sagen?“, fragte ich nach kurzer Stille.

„Die Wahrheit“, sagte er kurz und bündig, verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte laut auf, nachdem er meinem Blick ausgewichen war. „Ich habe mich in dir getäuscht. Du hast was drauf, also mach gefälligst auch was daraus.“ Er wandte sich um und wollte schon wieder verschwinden, doch etwas musste ich noch klar stellen, bevor er ging, also hielt ich ihn auf.

„Du wirst ihnen doch nichts davon erzählen, oder?“, meinte ich und ließ seinen Arm wieder los, nachdem mich mit einem mal eine gewaltige Angst überkommen hatte.

Er war stehen geblieben, wandte seinen Kopf nach hinten und sah streng auf mich hinab; seine Ähnlichkeit zu Vater ließ mich erschaudern. „Von was?“

Wir blickten uns einen Moment tief in die Augen, dann drehte er sich wieder nach vorne und war mit großen Schritten davon gegangen.

„Was grinst du so?“, erkundigte sich mein Freund über meinen plötzlichen Stimmungswandel, nachdem ich mich wieder zu ihm gesetzt hatte.

„Ach nichts“, meinte ich fröhlich und lehnte mich an ihn, „Weißt du, ich denke du hast recht, ich sollte den Kopf wirklich nicht so hängen lassen. Bald kommt der Sommer, da wird alles gut werden, ganz bestimmt.“

Ich war mir absolut sicher, genauso wie ich wusste, dass ich mir das flüchtige Lächeln auf den Lippen meines Bruders eben nicht eingebildet hatte.

Nameless Liberty Six-Guns

„Jetzt hör endlich auf zu schmollen, wisch dir die verronnene Schminke aus dem Gesicht und trink das.“

Kouyou nahm das feuchte Tuch dankend an, warf aber einen skeptischen Blick auf die Flasche Bier, die ihm mein Freund soeben vor die Nase gestellt hatte. „Ich trinke keinen Alkohol.“

Aoi musterte den Sitzenden, für den das Thema somit wohl abgeschlossen schien, bevor er sich dann hinunter beugte und die Flasche ans andere Ende des Couchtisches schob, wo ich es mir gemütlich gemacht hatte. „Spinnst du?“, schrie der Brünette sofort auf als er dies bemerkt hatte und griff sofort wieder nach dem Getränk, „Er ist erst fünfzehn!“

„Na und?“, bemerkte der immer noch Stehende und verschränkte die Arme vor der Brust. „Da hab ich auch schon getrunken.“

„Man sieht ja, was daraus geworden ist“, nuschelte der andere und griff nach dem Flaschenöffner, nachdem er sich endlich komplett abgeschminkt hatte.

Der Schwarzhaarige lächelte nur säuerlich, fischte zwei weitere Flaschen aus der Bierkiste und reichte eine davon meiner Wenigkeit, wofür er einen bösen Blick erteilt bekam. Es schien ihn allerdings nicht zu kümmern, stattdessen ignorierte er Kouyou und ließ sich neben mir aufs Sofa sinken.

„Aoi-kun, ich weiß nicht ob-“, begann ich, doch er winkte nur ab.

„Ist schon okay, wir haben schließlich etwas zu feiern“, lächelte er.

„Und deshalb willst du dich gleich besaufen?“

„Niemand hat etwas von besaufen gesagt, nur weil du es anscheinend vor hast…“, meinte der Gitarrist und starrte auf die bereits zur Hälfte geleerte Flasche in Kouyous Hand. So viel zu, er trank nichts…

Ich für meinen Teil hatte an meiner nur ein paar Mal genippt, zwar war es nicht das erste Mal, dass ich Bier trank, allerdings fand ich es trotzdem mehr als ekelhaft. Was fand Aoi nur daran? Aus Höflichkeit beschloss ich jedoch, wenigstens diese eine zu leeren.

„Ich hab wenigstens einen Grund dazu.“ Und mit ein paar weiteren kräftigen Schlücken war die gesamte Flasche leer gewesen. Schien ja noch ein toller Abend zu werden, wie sollte ich das nur überleben?
 

Betrübt starrte ich auf die Flasche in meiner Hand, wieso war sie so verschwommen? Ich kniff die Augen zusammen und beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken sondern einfach einen weiteren Schluck zu nehmen. Die wievielte war das jetzt nun, die ich ausgetrunken hatte? Ich hatte keine Ahnung und wusste nur, dass das Gesöff nach einiger Zeit plötzlich richtig gut geschmeckt hatte.

Irgendwann, ich hatte schon wieder ein neues Getränk in der Hand, richtete ich mich auf und beschloss, auf die Toilette zu gehen, was allerdings gar nicht so einfach war, da ich mittlerweile schon ziemlich wankte. Im Vorbeigehen warf ich zuerst einen Blick auf den Tisch und bekam ein mulmiges Gefühl, als ich die vielen leeren Flaschen darauf erkannte, ich wusste gar nicht, dass wir überhaupt so viel Bier in unserer Wohnung gehortet hatten. Doch noch unguter wurde mir erst zumute, als ich Kouyou erkannte, der immer noch auf dem Sessel lehnte, den Kopf in den Nacken geworfen und mit dem Alkohol in der Hand. Mit zusammengekniffenen Augenbrauen musterte ich ihn, irgendwie wirkte er, als ob er schlafen würde. Und wo war Aoi eigentlich? Ratlos fuhr ich mir mit der Hand durch meine Haare, ich wusste nicht einmal, wie spät es war. Erst, als ich ein Geräusch in der Küche vernahm und darauf schloss, das es nur mein Freund sein konnte, der da im Kühlschrank wühlte, setzte ich mein Vorhaben beruhigt in die Tat um und verschwand kopfschüttelnd und ein wenig torkelnd im Bad. So fühlte es sich also an, wenn man betrunken war…

Als ich zurück kam, verharrte mein bester Freund zwar immer noch in der gleichen Position wie eben, allerdings war ich froh, als ich Aoi am Sofa erkannte, der sich in dem Moment wohl die fünfzigste Zigarette an diesem Abend ansteckte; der ganze Raum war schon verraucht. Was mich allerdings nicht sonderlich störte, es war ja schließlich seine Gesundheit.

„Na, Kleiner? Wo warst du denn?“, säuselte der Schwarzhaarige, als ich mich neben ihn fallen ließ.

„Am Klo“, meinte ich kurz angebunden und griff nach der Flasche, die vor mir auf dem Tisch stand, kam allerdings nicht dazu, daraus zu trinken, da sich Aoi dazwischen gedrängt hatte und mich in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte. Ich erwiderte sofort, stellte das Getränk eilig wieder ab und schlang meine Arme stattdessen um den warmen Körper meines Geliebten. Seine rauen Hände wanderten meinen Körper entlang, strichen über meinen Hintern und meinen Oberkörper und glitten schließlich sanft unter meine Kleidung, während meine Küsse immer sehnsüchtiger wurden. Auf der Stelle hätte ich es mit ihm getrieben, hier und jetzt, hätte es da nicht noch ein Problem gegeben…
 

„Ey, Leute, ich störe ja nur ungern aber… der Rum ist alle.“

Sofort löse ich mich wieder aus Aois Fängen und schielte an ihm vorbei zu Kouyou, der sich mittlerweile wieder aufgerichtet hatte und schmollend die leere Flasche in seiner Hand betrachtete.

„Im Kühlschrank steht noch eine Flasche Smirnoff“, teilte ihm mein Freund völlig nüchtern mit und begann gleich darauf, meinen Hals mit seinen Lippen zu bearbeiten.

Während er also an mir hing, beobachtete ich den Brünetten, wie er sich langsam aufrappelte und gehorsam in Richtung Küche wankte, dabei allerdings beinahe die gesamte Einrichtung auf seinem Weg mitnahm. Ich wollte gar nicht wissen, wie viele Blutergüsse er morgen deshalb haben würde.

„Aoi-san, findest du das wirklich so eine gute Idee, ihm auch noch den Wodka zu geben?“, stellte ich nervös fest und versuchte, den größeren ein wenig von mir zu drücken, was mir jedoch kaum gelang.

„Egal, Hauptsache, wir sind ihn los…“ Seine Hand war mittlerweile bei meinem Hosenzipp angekommen, was mit in dem Moment aber so ganz und gar nicht gefiel.

„Aoi…“, nuschelte ich in einem flehenden Ton, worauf er endlich von mir abließ und mich ein wenig böse ansah. Obwohl ich kaum klar denken konnte, machte ich mir einfach viel zu viele Sorgen um Kouyou und das konnte ich nun mal nicht ignorieren.

„Okay, ich hab einen Vorschlag“, meinte er schließlich resigniert und stand von der Couch auf, „Wir bringen ihn nach Hause und dafür darf ich, wenn wir wieder zu Hause sind später, alles mit dir machen, was ich will.“ Sein teuflisches Grinsen konnte nichts Gutes verheißen, trotzdem willigte ich aus Angst vor diversen Alkoholvergiftungen lieber ein. „Na dann komm mal schön, du Alkoholleiche“, meinte er gut gelaunt, als der Brünette gerade wieder den Raum betreten hatte, packte ihn am Arm und schleifte ihn zur Tür.

„Wo geh’n wir hin…?“, lallte der größere der beiden ein wenig skeptisch.

„Das Bier ist aus und wir gehen neues holen.“

„Möchtest du die da nicht lieber da lassen?“, fragte ich und deutete auf die Flasche in seiner Hand, als wir die Wohnung verließen und uns im Dunkeln der Nacht auf den Weg machten.

„Nein!“, protestierte der Große sofort und drückte den Wodka schützend an seine Brust, bevor er mich verwirrt musterte und dann eilig voran ging.

Ich seufzte, sagte jedoch kein Wort mehr, wenigstens war er mit Aois Ausrede zufrieden gewesen. Allerdings staunte ich nicht schlecht, als der Schwarzhaarige tatsächlich die nächste Tankstelle ansteuerte und dort ein Six-Pack Bier kaufte.

Als er wieder aus dem Laden kam, funkelte ich ihn böse an.

„Was denn? Denkst du nicht er würde misstrauisch werden, wenn ich Zigaretten kaufe und kein Bier? Außerdem haben wir wirklich keins mehr und ich weiß nicht, wann ich das nächste Mal dazu gekommen wäre, welches zu kaufen“, verteidigte er sich und steckte sich gleich darauf wieder eine Kippe an. Ich sagte nichts darauf, strich mir nur über den Kopf und ging brav weiter. Der Alkohol ließ zwar nach, jedoch brachte er auch schön langsam seine Nebenwirkungen mit sich.

„Gib mir auch eine“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir.

„Spinnst du?“

„Los!“

„Nein! Erstens sind die hier schweineteuer und zweitens bist du sowieso schon sturz besoffen, da will ich nicht auch noch daran schuld sein, dass Mister Oberstreber anfängt zu rauchen.“

„Jetzt mach schon!“

Ich vernahm nur noch ein genervtes Murren, während ich stur weiter geradeaus ging, dann das Klicken eines Feuerzeugs und schließlich kehrte wieder Ruhe zwischen den beiden ein.

„Wo gehn wir eigentlich hin?“, nuschelte mein bester Freund nach einiger Zeit.

„Um ehrlich zu sein frag ich mich das auch gerade…“

Erschrocken blickte ich auf, wo waren wir eigentlich? Ohne nachzudenken hatte ich einfach einen Schritt nach dem anderen gemacht, unser Ziel hatte ich völlig vergessen gehabt.

„Hey, Kou, kommt dir der Platz nicht bekannt vor?“, fragte ich in die Dunkelheit hinein und war selbst überrascht gewesen, als ich die zwei heruntergekommenen Tore vor mir erkannte.

„Klar!“, strahlte der Große und ging sofort los, um den alten Fußballplatz zu erkunden.

„Was ist denn damit?“, fragte Aoi, ging ebenfalls voran und ließ sich auf eine alte Bank neben dem Zaun fallen, wo er erst mal eine Flasche Bier öffnete und sein Päckchen Zigaretten hervorkramte.

„Hier haben er, Aki und ich uns das erste Mal getroffen“, teilte ich ihm fröhlich mit, worauf er nur ein unenthusiastisches „Aha“ von sich gab.
 

„Ich bekomm sie nicht auf“, jammerte Kouyou, nachdem er sich endlich wieder zu uns gesellt hatte und sofort ebenfalls nach einer Flasche griff, als er Aoi mit dem Bier erkannte, obwohl sein Smirnoff- zum Glück -noch halb voll gewesen war.

„Warte… Hier, halt mal“, meinte mein Freund, drückte mir seine Kippe in die Hand und half dann dem verzweifelten Kou, indem er den Kronkorken zwischen seinen Zähnen einklemmte und mit beiden Händen an der Flasche zog, was allerdings, nicht so wie bei seiner vorhin, beim ersten Mal klappte.

Ich wandte den Blick von meinem verärgerten Freund ab zu dem Glimmstängel in meiner Hand, dachte nicht nach und zog einfach mal daran, bereute es jedoch noch im selben Moment und hustete den kratzenden Rauch wieder aus. Das war ja noch ekliger als Bier, allerdings hatte ich mich an diesen Geschmack auch gewöhnt also nahm ich schulterzuckend noch einen Zug.

„Was soll das?“, schrie mich mein Freund sofort an und nahm mir die Zigarette wieder weg.

„Was denn? Wenn Uruha das darf dann darf ich das auch“, schmollte ich sofort, erhielt jedoch gleich darauf einen nicht allzu festen Klaps auf den Hinterkopf.

„Uruha ist auch nicht der Sänger unserer Band.“ Er sah mich einen Augenblick lang böse an, dann schien etwas anderes seine Aufmerksamkeit zu erregen. „Seht mal, wer da kommt.“

Ich wandte meinen Kopf und sah an ihm vorbei, konnte aber nur noch Kouyou erkennen, der sein eben geöffnetes Bier stehen ließ und laut dessen Namen rufend auf seinen besten Freund zu rannte, um ihn dann mit einer festen Umarmung zu begrüßen.

„Wie ich sehe, seid ihr kräftig am feiern“, meinte Aki, als Aoi und ich zu den beiden gestoßen waren, und musterte danach den größten von uns mit gehobener Augenbraue, vor allem die Wodkaflasche, die er immer noch umklammert hatte. „Wie viel hat er schon getrunken?“

„Wir waren gerade dabei, ihn nach Hause zu bringen“, meinte mein Freund und ging erst gar nicht auf die Frage des Blonden ein, da sie wohl sowieso überflüssig war.

„Hey…Aki“, begann der Brünette plötzlich, stütze sich auf dessen Schultern ab und sah dem kleineren tief in die Augen.

„Oh nein…“, dachte ich nur und erwartete schon das Schlimmste.

Doch genau in dem Moment, als ich eingreifen wollte, meldete sich Kouyous Magen zu Wort und mit einem mal übergab er sich direkt vor den Füßen seines besten Freundes…
 

„Er schläft wie ein Baby“, teilte uns der Bassist mit und setzte sich zu uns an den Küchentisch, „Gut, dass meine Eltern heute nicht zu Hause sind, sonst hättet ihr jetzt ganz schöne Probleme.“

„Ist ja nicht unsere Schuld wenn er beschließt, sich volllaufen zu lassen“, konterte Aoi sofort und machte dann den letzten Schluck von seinem Bier.

Ich wollte ihm wie so oft einen bösen Blick zuwerfen, doch seit Kouyous Missgeschick hatte mich so eine extreme Müdigkeit überkommen, dass ich nicht einmal mehr die Augen offen halten konnte und so ließ ich mich reflexartig einfach nach links auf den Schoß meines Geliebten fallen, der zwar kurz zögerte, dann jedoch doch noch liebevoll seinen Arm um mich schloss.

„Weißt du, Ruki und ich wir sind“, hörte ich seine raue Stimme sagen, doch Aki unterbrach ihn.

„Ich bin nicht blind.“ Jedes einzelne Wort betonte er extra stark.

„Oh… Ehm, sorry, dass wir nichts gesagt haben.“

„Schon okay.“

„Es stört dich also nicht?“

„Wieso sollte es…“

Aoi begann mich zu kraulen, während eine lange Zeit Stille herrschte.

„Liebst du ihn?“

„Bitte was?“ Akiras stimme wurde plötzlich auffällig laut.

„Du hast mich schon verstanden.“

„Ich… Er ist mein bester Freund! I-ich bin nicht schwul!“

„Ich hab dich weder nach deiner sexuellen Orientierung noch nach der Beziehung die du zu ihm hast gefragt. Hast du Gefühle für ihn?“, wiederholte er ruhig, nachdem der andere immer noch nicht geantwortet hatte.

„Ich weiß es nicht…“, seine Stimme war kaum ein Flüstern, hallte jedoch in der darauf folgenden Stille wider.

„Dann solltest du dir vielleicht möglichst bald darin klar werden. Denn wenn du, wie du gesagt hast, nicht blind bist, dann wirst du auch gemerkt haben, wie er leidet.“

Aki schien nervös zu werden, „Was geht dich das überhaupt an?!“

„Mich vielleicht nichts, aber der Kleine hier macht sich seit Wochen ganz schöne Sorgen darüber, und das kann ich einfach nicht länger mit ansehen. Wenn ihr beide euch also nicht schleunigst einig werdet, wie ihr zueinander steht, dann bekommt ihrs mit mir zu tun.“ Akira schwieg, bis sich der Körper unter mir plötzlich bewegte. „Komm schon, Kleiner. Wach auf, wir gehen.“

Ich gähnte, griff nach seiner Hand und torkelte immer noch im Halbschlaf neben ihm zur Tür.

„Sag mir, was ich tun soll“, hörte ich noch einmal die Stimme des Bassisten, bevor wir das Haus verließen.

„Sei einfach nicht so stur.“
 

„Du, Aoi?“ Sein Körper wanderte auf und ab, als er mich auf dem Rücken nach Hause trug.

„Hm…?“

Ich zögerte einen Moment, „War das wirklich der Grund, warum du dich eingemischt hast?“

„Nein“, flüsterte er und schwieg einen Augenblick. „Die beiden können einem doch nur ans Herz wachsen, auch wenn sie ganz schöne Idioten sind.“

„Noch mehr als wir beide?“

„Nein“, antwortete er und auch, wenn ich es nicht sehen konnte, wusste ich genau dass er lächelte.

„Dann ist es ja gut“, lächelte ich ebenfalls und schloss die Augen, um mich dann an seine Schulter zu kuscheln. „Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch.“
 

.

The End~

Teenage bluely days~

*
 

Ruki saß am Sofa und war gerade dabei, sich eine Zigarette anzuzünden, als plötzlich die Tür zum Bühnenbereich aufging und der Kopf ihres Schlagzeugers darin auftauchte.

„Noch zehn Minuten“, sagte Kai und schon war er auch schon wieder verschwunden.

„Schreien sie nicht schon laut genug?“, meinte Reita daraufhin zu den restlichen Personen im Raum, während eine Stylistin aufgeregt an seinen Haaren herum zupfte.

Doch Aoi, der immer noch an der Tür lehnte, schien anderer Meinung zu sein. „Also ich weiß nicht, ich denke da geht noch mehr. Außerdem ist ein gewisser Gitarrist hier immer noch nicht umgezogen“, stellte er fest und warf dem von dem Vocal gegenüber Sitzenden einen bösen Blick zu.

„Nur keinen Stress“, meinte Uruha und steckte sich ebenfalls eine an. „Wir haben noch genug Zeit; die beiden trödeln doch sowieso immer so lange rum, bis wir endlich auf die Bühne dürfen“, ärgerte er den blonden Bassisten, doch dieser reagierte kaum sondern kümmerte sich lieber um seine Haare.

Ruki, der sich schon kurz nach Verlassen der Bühne aus seinem silbernen Anzug geschält hatte, da es einfach unerträglich heiß darin war, schmunzelte nur über das ewige Gezanke der beiden. Ob sie jemals frieden miteinander schließen würden? Wohl eher nicht…

„Hat irgendjemand meine Handschuhe gesehen?“, fragte Kai verzweifelt, nachdem er erneut durch die Tür gestürzt kam und aufgeregt im Zimmer umher wuselte.

„Sag bloß, du hast schon wieder etwas verloren?“, nörgelte Reita sofort und rollte mit den Augen.

„Ich kann mich nicht erinnern, wo ich sie vorhin hingelegt habe“, meinte der Schlagzeuger und kniete sich auf den Boden, um die Massen von Klamotten, die dort auf einen Haufen zusammengeworfen waren, durch zu wühlen.

„Vielleicht hast du sie bei den Drums liegen gelassen“, versuchte Aoi schließlich, ihm zu helfen, als er sie nach fünf Minuten immer noch nicht gefunden hatte.

„Ich geh nach sehen…“

„Pass auf, dass dich die Fans nicht entdecken“, rief ihm Ruki noch nach. „Die sollen gefälligst noch mehr schreien, sonst geh ich nicht noch einmal raus“, bemerkte er dann und verscheuchte die Stylistin, die unaufhörlich an seinem muttermal unterm Auge herum geschminkt hatte.

„Aber wir müssen doch noch Fanservice machen“, schmollte Uruha sofort.

„Jaaah, ihr beide wieder, schon klar. Ich will auch Fanservice!“, rief Reita durch das Zimmer, „Aoi, lass uns auch mal Fanservice machen.“

„Ehm, von mir aus… Obwohl ich das lieber mit meinem Freund machen würde.“

„Als ob du das jemals tun würdest“, entgegnete der Kleine sofort und rollte ungläubig mit den Augen.

„Wart’s ab“, meinte der Schwarzhaarige und gesellte sich zu dem Vocal auf die Bank, um ihm dann einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.

„Pass auf! Meine Schminke…“

„Pass auf, meine Schminke“, äffte der Schwarzhaarige den kleineren nach und piekste ihn in die Seite, „Du wirst schon wie Uruha.“

Angesprochener schmollte ein belangloses „Hey!“ mit seinen vollen Lippen und ließ die Anspielung damit auf sich sitzen; nicht so wie Reita, der den Großen natürlich gleich verteidigen musste.

„Du bist doch nur neidisch, weil du nicht so toll und schön und so verdammt sexy aussiehst…“ Der Blonde war von seinem Platz am Spiegel aufgestanden und hatte sich neben seinen Geliebten plaziert, um ihm dann ein Kompliment nach dem anderen ins Ohr zu säuseln. Uruha zögerte nicht lange, beugte sich über den Bassisten und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. „Du weißt ja gar nicht, wie heiß du in deinem neuen Outfit aussiehst“, flüsterte Reita und konnte kurz darauf das Grinsen seines Freundes förmlich durch den Kiss spüren.

„Warum dürfen die rummachen und ich nicht?“, kommentierte Aoi die Situation mit einem leicht säuerlichen Unterton, worauf der junge Mann neben ihm nur gernervt aufseufzte.

„Weil das unser Finale ist, und da wird schließlich mitgefilmt!“, erinnerte ihn Ruki zum zehnten mal an diesem Tag daran, „Und da muss mein Make-up nun mal passen.“ Der andere murrte nur etwas unverständliches, schien sich damit jedoch abzufinden.
 

„Verdammt, Reita!“, schrie Kai und der Blonde zuckte erschrocken zusammen, „Wir müssen gleich raus, also lös dich von deiner Hure und mach!“

Der Sänger lachte ungewollt auf, manchmal vergaß er wie dankbar er eigentlich war, dass Kai ihr Bandleader war. Nur er war verantwortlich dafür, dass diese Chaotenband tatsächlich noch existierte und Ruki bewunderte wirklich seinen Mut, dass er sogar dem blonden Bassisten ohne Zögern seine Meinung geigte. Er war, abgesehen von Uruha vielleicht, wirklich der einzige, von dem reita sich etwas sagen ließ, genauso wie es bei ihm selbst auch war.

„Ich komm ja schon…“, jammerte dieser und griff nach seinem Bandana, nachdem er sich nur schwer von seinem Freund getrennt hatte. „Bis später. Und Aoi, vergiss nicht, Fanservice!“, rief er dem Gitarristen noch hinterher, bevor er Kai aus dem Raum folgte.

Der Dunkelhaarige schüttelte nur amüsiert den Kopf und auch Uruha lächelte sanft, bevor er sich erhob.„Dann wird ich mich mal umziehen.“

„Weißt du, ich glaube wir sind den Fans wirklich ein wenig mehr Fanservice schuldig, denkst du nicht auch?“, grinste Ruki und lehnte sich erschöpt an seinen Geliebten, genau in dem Moment, als die lauten Schreie ihrer Fans durch die Tür drangen. Kurz darauf ertönten auch schon die ersten Klänge von „Ride with the Rockers“, was die Halle um sie herum durch das heftige Mitspringen und Mittanzen der Fans erneut zum Beben brachte.

„Wieso?“

„Sonst enttäuschen wir sie vielleicht noch. Immerhin machen uns Alice Nine schon ganz schön Konkurrenz.“

„Ja, das stimmt“, lachte der größere der beiden und schloss den Arm um ihn.
 

Kurz darauf kam ein Staff durch die Tür, um den verbliebenen drei Mitgliedern mitzuteilen, dass auch sie Bald an der Reihe wären, und so machten sich Aoi und Uruha fertig, um ebenfalls wieder auf die Bühne zu gehen. Ruki folgte ihnen gleich, schließlich hatte er sowieso nichts mehr zu tun und außerdem würde es nicht lange dauern, bis auch er sie wieder betreten konnte, um dann gemeinsam mit seinen Freunden „Ruder“ zu performen. Sein Herz klopfte aufgeregt, als er neben der Bühne stand und Reita und Kai dabei zusah, wie sie die ihre Fans gemeinsam zum Rocken brachten. Es war einfach ein unglaubliches Gefühl; ein Gefühl, auf das er für nichts auf der Welt verzichten wollte.

„Dann bis gleich“, lächelte Aoi, drückte seinem Liebsten noch einen Kuss auf die Wange und folgte dann eilig Uruha, der mit seiner Gitarre bereits drauf und dran war, die anderen beiden zu unterstützen.

„Bis gleich“, flüsterte er leise, griff nach seinem Mikro und machte sich bereit, den beiden gleich zu folgen.

Schließlich war das alles hier sein Leben.
 


 

.

.

.*~*~*~NACHWORT~*~*~*.
 

Das wars also~

nach über einem Jahr ist diese FF also zu Ende ;;

meine erste richtige FF und auch meine erste, die ich damals zu gazette angefangen habe~ und wisst ihr was? ich bin stolz darauf >o< yay!

ich werde aoi und taka vermissen Q^Q *nochmal knuddelt*

natürlich bedanke ich mich noch einmal für alle kommentare und natürlich ganz besonders bei den treuen kommischreibern, die öfter einen da gelassen ahben ;>

*trotzdem an alle kekse verteil*

ich hoffe, ich komme bald dazu, den zweiten teil anzufangen :)

schließlich ist ja die sache mit reita und uruha noch zu klären, also wie genau das alles dann noch war *g* und kai muss ja auch noch irgendwie zur band gestoßen sein ;D

also freut euch schon mal darauf und ich hoffe, wir lesen uns im nächsten teil wieder <3333
 

glg~

eure rai aka ruki

<3



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Kommentare zu dieser Fanfic (57)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  hotmilk
2010-04-08T08:10:24+00:00 08.04.2010 10:10
Ände... Q___Q
An enden muss ich immer heulen... egal ob's gut oder schlecht ausgeht....
aber nicht jetz, weil in der schule sitze >"D
würde blöd kommen, weil eigentlich müsste ich ja dem unterricht folgen und nicht ffs lesen. |"D

anyway...
noch mal ein riesen lob meinerseits zu dieser gelungenen FF
hat mir wirklich sehr gut gefallen ^_~

ich fands richtig gut, dass der epilog einen blick in die zukunft zeigt.

*pralinen schenk*
<3

Von:  Ruki_Nishimura
2010-04-07T12:20:08+00:00 07.04.2010 14:20
Das Ende? ....
Ich weigere mich dann jetzt spontan mal das zu akzeptieren... was soll das noch werden? Ich will wissen was das wird! AHHH!
Ich mach jetzt hier einen Sitzstreik, bis du es mir sagst...
Von:  Rizuloid
2010-04-04T18:54:01+00:00 04.04.2010 20:54
Uwaaaaaaaaiiii~

*schnief* Q___Q
Ich mag das Ende...
Schöööön <3

Ich will eine Fortsetzung ;____;
Von:  Shin-
2010-04-03T23:54:24+00:00 04.04.2010 01:54
*-*
das ende war total süß ^-^
aber schade das das schon zu ende ist T__T
die ganze fanfic war soo toll
man meint am anfang garnicht, dass das so enden wird..
<33
Von:  Pan
2010-04-03T21:57:52+00:00 03.04.2010 23:57
Man kann sich so gut in die Situation reindenken! echt wahnsinn!
<33
Von:  Pan
2010-04-03T21:57:05+00:00 03.04.2010 23:57
find ich voooll genial *g*
<33 brav brav!! freu mich jetzt schon aufs weiterlesen!
Von:  hotmilk
2010-04-03T21:52:22+00:00 03.04.2010 23:52
niedlich ^3^
schade, dass es schon zu ende ist. ;_;
Aber alles hat bekanntlich ein Ende (nur die Wurst hat 2! 8D sry... ich konnt nicht anders X"D)

Zwischendrin bin ich so in Gedanken gewesen, dass ich aufgehört hab zu lesen. Weil mich das ganze an meine Erste Begegnung mit Alkohol erinnerte. Ich hab meinem damaligen Freund auch prompt vor die Füße gekotzt, obwohl ich ihm eigentlich meine Liebe gestehen wollte... xD shit happens.
(übrigens: rotwein-kotze-flecken bekommt man nie wieder aus hellbraunen Raulederschuhen! NIE wieder! >:D)

Ich finde es jedenfalls total cool, dass der Sportplatz nochmal auftaucht und dass Reita irgendwie ja doch nicht so abgeneigt zu sein scheint.
Mach noch nen Prolog ja? ^.^
*keks geb*
Von: abgemeldet
2010-04-03T20:19:50+00:00 03.04.2010 22:19
;_; *taschentuch rauskramm* *snief*

ma ich find das ende so lieb ^.^
und das ganze mit dem sportplatz wieder *g*
und der besoffene kou *gg*
man das ende hät ich echt am ende mit dem kleinen emo nicht erwartet XD
ur tollig *daumen hoch*
Von:  Ruki_Nishimura
2010-04-03T13:05:53+00:00 03.04.2010 15:05
So nach drei Tagen hab ich es geschafft diese FF bis zu dem jetzigen Kapitel durchzulesen.
Und ich sage... Es hätte ein sooo schönes Uruki Pairing geben können, es war sooo hoffnungsvoll doch dann... die Welt hasst mich manchmal... *dahin siech* *heul*
*mich in meine Emoecke hock* *jammer*

Aber, kommen wir mal nicht zu meinen persönlichen Vorlieben und Neigungen sondern objektiv zur Beschaffenheit der FF.
Ich find deine FF super, auch wenn ich manchmal finde, dass die Kapitel zu kurz sind, aber ich glaube dass liegt daran, dass du so regelmäßig und häufig hochlädst.
Rechtschreibung ist auch super, außer das "ich viel" nichts mit der Menge sondern mit fallen also "fiel" zu tun hat, aber irgendwie machen das scheinbar alle falsch! XD
Ich liebe es wenn FFs durchdacht sind und man das auch noch merkt.
Danke dass es noch solche FFs gibt!
Ich mag deine Art zu schreiben sie ist witzig und erfrischend. Aber auch in den passenden Momenten ernst...
Du darfst ruhig mehr adult schreiben! <3 Deine FF ist nicht nur was für kleine Kinder, sondern auch was für Erwachsene!
Also keep on writing. Ich brauche mehr..
*favo*
Von: abgemeldet
2010-04-01T10:20:16+00:00 01.04.2010 12:20
ich mag seinen bruder trotzdem nicht >.< *tret*
aber aki is ja auch gemein ....zuerst erwiedern und dann das...pff....
sonst total toll ^.^
und jz brauchens ja nen neuen schlagzeuger *g*


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