Fortissimo

Prey and Predator

Akt 1 Prey and Predator
 

Kalte, berechnende Augen beobachteten gebannt jede einzelne, flüssige Bewegung des Kimonos der Geisha, während diese ihre Zuschauer in ihre Falle der Verführung lockten. Die Augen des Beobachters verschleiert unter einem Strohhut und seine Gestalt eingehüllt in einem schwarzen Umhang.

Die Trommeln schlugen dabei in einer Lautstärke, die den großen Raum mit einem schnellen, rhythmischem Donner füllten. Ehrfürchtig zog ihr Publikum die Luft ein, während die Geisha eine Illusion ihrer Leidenschaft spann.

Die Geisha seines Interesses wurde in einen sinnlich, glühenden kaminroten Kimono gekleidet. An den Ärmeln befestigte goldene Blätter leuchten im spärlichem Kerzenlicht. Ihre langen, verführischen rosa Locken wurden je an jeder Seite ihres Kopfes zu zwei fantasievollen Zöpfen gebunden. Ihr Haarschmuck klimperte sanft zu jedem ihrer Schritte. Ihre koketten grünen Augen, schimmerten wie zwei unbezahlbare Smaragde im Zwielicht der Kerzen und ließen seine Augen rot aufleuchten. Sein immer steigende Verdacht bestätigte sich.
 

Nur ein geübter Shinobi war im Stande die geübten Handgelenke zu erkennen, welche dazu fähig waren Waffen während eines Kampfes in unmenschlicher Geschwindigkeit auf ihre Gegner zu werfen. Dies und ihre eleganten und gleichmäßigen Bewegungen ihres Körpers, den sie im Takt der Musik bewegte, verschmolzen zu einer tödlichen Kombination einer Kunoichi. Selbst ihr roter Fächer, der bei jeder Bewegung die Luft zischen ließ, könnte ihr dabei als tödliche Waffe dienen.

Nur ein Mann mit scharfen Ohren so wie seine waren Fähig, den heftigen Atem zu vernehmen der während ihres Verführungstanzes von ihr kam. Ihre Brust hob sich dabei heftig nach dem Drang nach Sauerstoff.
 

Und, nur ein Krimineller wie er wusste, dass sie nach ihm suchte.
 

Das Schlagen der Trommeln wurde lauter und lauter, bis der leidenschaftliche Tanz mit einem letzten, heftigen Schlag der Basstrommel ein Ende fand. Mit dem letzten energischen Schlag fielen die wunderschönen Geisha auf die Knie. Ihre Fächer anmutig mit ihren Armen über den Köpfen ausgestreckt.
 

Im Publikum herrschte eine toten Stille, die ihn an die Stille nach einem Kampf erinnerte. Dann aber wurde sie durch einen gewaltigen Applaus gebrochen. Gerichten an die Geisha, die bis jetzt regungslos auf ihren Knien verweilt hatten.
 

Smaragd traf sich mit Rubin.
 

Er neigte seinen Kopf nach vorn, als würde er sich vor Respekt verbeugen, während er seinen Strohhut weiter über seinen Kopf zog. Sein tiefschwarzes Haar ergoss sich über seine Schultern und als er seinen Kopf wieder erhob, enthüllte das Licht das auffallend attraktive Gesicht von Uchiha Itachi.
 

Die als Geisha verkleidete Kunoichi verbeugte sich ein weiteres Mal, bevor ihr Mund kaum merklich begann Wörter zu formen. “Ziel befindet sich zwanzig Meter von der Bühne entfernt. Er trägt einen schwarzen Umhang und einen Strohhut. Er bewegt sich jetzt in Richtung Ausgang.”

Die Kunoichi stand auf um dem Publikum noch ein letztes Mal ins Gesicht zu sehen.
 

Ein grauhaariger Mann erhob sich aus dem Publikum und ging ebenfalls Richtung Ausgang.

“Sakura, zieh dich um und leg los. Du weißt, was zu tun ist.”
 

“Hai.”
 

Sakura flitzte von der Bühne um ihr Vorhaben zu beenden. Sobald sie außer Sichtweite war, hob sie ungeduldig das lose Fußbodenbrett hinauf. Es offenbarte einen winzigen Zwischenraum in dem ihr Waffenbeutel und mehrere Schriftrollen verborgen lagen.
 

“Ausgezeichnete Performanz, Kunoichi.”
 

Bevor sie sich auf nur umdrehen konnte, war jemand hinter ihr.
 

“Ich befürchte der Kopierninja wird nicht rechtzeitig zu deiner Rettung erscheinen.”, flüsterte er in ihr Ohr. Seine Stimme ohne jegliches Gefühl.
 

“Offensichtlich.” ,zischte Sakura. Verfluchte sich selbst dafür, sein Chakra nicht eher bemerkt zu haben.
 

"Ich glaube, du besitzt etwas, was ich haben will!",erklang es leise. Seine dunkle Stimme gepaart mit dem Kontakt seines heißen Atems auf ihrer Haut, sandten ihr leichte Schauer über den Rücken und lenkten sie für einen kurzen Augenblick ab.
 

"Was genau besitze ich, Uchiha Itachi?". Sakura versuchte einen Hauch Schärfe in ihrer Stimme mitschwingen zu lassen.
 

"Den Jinchuuriki."
 

Ein spottendes Lachen erhallte aus der Kunoichi.
 

"Naruto? Der ist nicht hier!"
 

"Dann wird er für dich kommen."
 

Gerade als sie vorhatte zu antworten, öffnete sich der Vorhang, der bis dato ihre Begegnung verborgen gehalten hatte und offenbarte die Beute und ihren Jäger der erwartungsvollen Menge.
 

Sakura nutzte ihre seltene Chance um anmutig seinem Griff und dem Kunai zu entkommen. Der feste Blick in ihren Augen befahl ihm, ihr Spiel mit zu spielen.
 

Mit einer schellen Bewegung ergriff sie einen, an der Wand gelehnten, Schirm und öffnete ihn. Das Rot des Schirmes passte perfekt zu ihrem Kimono. Das Hämmern der Trommeln begannen sanft in einem Pianissimo. Sakura machte ihren Weg Richtung des Mannes, welcher bis dato still da stand. Seine Gestand eingehüllt in seinem schwarzen Umhang und seiner ziemlich, weiblichen Schönheit schockierten das Publikum in Stille. Bei ihm angekommen, ließ sie ihre Hand qualvoll langsam über seine Brust wandern und Itachi verfolgte der Bewegung der Geisha mit seinen vibrierenden blutroten Augen, erlaubten Sakura ihr Spiel weiterhin zu spielen. Die kokette Frau klopfte den Schirm auf ihre Schulter und setzte währenddessen einen Schmollmund auf, was das Publikum dazu veranlasste leise aufzulachen. Plötzlich spürte Sakura seine heiße Hand an ihrem Arm, wodurch sie ihren Schirm vor Überraschung fallen ließ. Mit einem Ruck wurde sie herumgewirbelt und mit ihrem Rücken an seine Brust gedrückt. Ihr Atem beschleunigte sich, jedoch aus einem anderem Grund als dem Bedürfnis nach Sauerstoff, als seine Hand die Seide ihrer Kleidung erkundete. Die Kunoichi neigte ihren Kopf und schloss ihre Augen, während seine Hand aufreizend zu ihrem linken Oberschenkel hinunter wanderte.
 

”Lass uns spielen, Kunoichi.”, wisperte er ihr reizvoll ins Ohr.
 

Sich anstrengend ihre betäubten Sinne zurück zu gewinnen, hob Sakura ihre gefallen gelassene Stütze noch einmal auf und wirbelte diese an ihrem Griff, während sie ein langsames, rhythmisches Tanzsolo gab. Ein Paar Sharinganaugen folgten ihrer schlanken Figur, während sie ihre Schritte machte.

Ihr Herz beschleunigte sich durch die Hitze seiner Augen, als sie schlussendlich zum stehen kam und sich fragte, was als nächstes passieren würde. Sie musste nicht sehr lange darauf warten...
 

Itachi verbeugte sie galant, leitete plötzlich die zweite Phase ihres Tanzes ein. Er winkte ihr zu, den nächsten Schritt zu machen und somit fortzufahren, so als wäre er unwillig zu ihr zu kommen. In kurzen Schritten näherte sie sich ihm und ohne auch nur ein zweites Mal nachzudenken, ergriff sie die, von ihm angebotene, Hand und fand sich ein weiteres Mal in einer Umarmung wieder. Dieses mal aber sah sie ihm ins Gesicht. Ihre abwesenden Sinne führten sie dazu, ihm in die Augen zu starren, die bereits Abertausende von Schuldigen und Unschuldigen das Leben gekostet hatten. Sakura spürte wie seine Hand unter ihren Stoff des Kimonos, ihren Oberschenkel hinaufglitt. Seine Berührung erweckte bei ihr ein Kribbeln von Nerven, bei denen sie nicht wusste, dass diese überhaupt exzestierten. Sie konnte fühlen, wie er einen Kunai aus ihrem kleinen Waffenbeutel zog, den sie um ihren linken Oberschenkel gebunden hatte. Sofort verschwand jede Spur seiner Berührung.

Itachi griff in ihre rosa Locken und tastete nach den Nadeln, die ihr Haar zusammen hielten. Mit drei Schritten zur Seite entfloh er ihr.
 

Sakura fühlte sich auf einem mal seltsam leer und kalt und ihr Körper bewegte sich wie von selbst und zeigte den Zuschauern somit einen weiteren Tanz. Die Trommeln beschleunigten sich. Sie wusste nicht was geschah. Das Gefühl, welches siw bei seiner Nähe bekam, mochte sie nicht. Es machte ihr Angst. Es machte sie schwach und benebelte ihre Gedanken.

Jedoch war dieser Tausch ihrer Körpersprachen anders als der Rest es gewesen war. Itachi schritt über den Boden zu der Kunoichi, vorsichtig fast sanft entfernte er ihre, in Gift getauchte, Nadel aus ihrem Haar. Mit einer kaum merklichen Bewegung seines Handgelenks warf er diese in Richtung des Publikums. Wo sie dann präzise ins Herz eines Mannes tauchte und zu einem schnellen, geräuschlosen Tot führte.
 

"Du hattest viele Chance mit zu töten. Hast aber keine davon genutzt.", flüsterte er ihr erneut ins Ohr.
 

"Nicht alle.", gab sie flüsternd und atemlos zurück.
 

Mit einer Gewandtheit, die nur ein Ninja besaß, ließ sie einen kleinen Dolche aus der Schärpe gleiten, die um ihre Taille gebunden war und versuchte seinen Hals zu durchstechen. Der Uchiha aber hielt es mit seiner eigenen Hand auf, bändigte die scharfe, gefährliche Klinge, während diese in seine Handfläche stach. Blut lief seine Hand herunter, was die Menge aufkeuchen ließ. Dann riss er es aus ihrem Griff und zog es hinter seinen Rücken von wo er es gegen einen Holzpfosten warf.
 

Und Sakura fand sich in einem groben Kuss auf ihre kirschroten Lippen wieder, als er ihre Handgelenke fest umklammerte; ihr Kampf war sinnlos und in seinem festen Griff so gut wie nutzlos. Statt dessen zerschmolz sie in seinen Armen dahin.
 

"Der Jinchuuriki, meine Kunoichi.", sagte er ruhig.
 

Ihr Verstand verschleierte sich und ging unkoordiniert, während sie in blutrote Augenpaare starrte.
 

Ich werde dich brechen.